Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 30, 1893, Image 2

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    Graus Island
: Auzetser im Herold
cis-and Island Nebraska
chieaaod Sicherheitsvetyilnüsa
Ueber die Sicherheitsverbältnisse in
der Weltansstellungsstadt wird jetzt viel
geschrieben, es dürfte daher die dies
bezügliche Korrespondenz eines deutsch
llindischen Berichterstatters an sein Blatt
von allgemeinem Interesse sein, umso
mehr als er sich augenscheinlich befleißigt
unparteiisch in sein Selbstverständlich
muß man an seine Auslassungen den
Maßstab des überall Betrug und
Schwindel wittcrnden Aue-landete legen,
aber interessant liest es sich doch. Geben
wir ihm also das Wort:
»Die Verbrecherviertcl Unumw
oder nein, dieser Auddrnck ist zn stark
und konnte inißdeutet werden, bie un
sicheren Viertel, welche der mit den Ver
hältnissen Unbekannte vermeiden sollte
liegen mitten in dei Stadt bald hatte
ich gesagt, im belebtesten und besten
Theile der Stadt. Durch Cbicagv
Ziehen sich von iiord nach Süd weilen
ange, breite Tagnnd Icacbt von Fuhr
werken und Menschen belebte Straßen,
welche durch ebenso breite, ebenso be
lebte, von Lst nach West siihtende
Querstraßen iechtwintlia geschnitten
werden. Dieses Stiaßennetz bildet
ungefähr in der Mitte zwischen Nord
und Süd dass iseschästsviertel der
Stadt. Da sind die himmelholsen
,Wolkenstükmer.« in denen die Millio-«
nett verdient nnd verloren werden; da
sind die vornehmsten Gasthofe, die Post,
das Rathhaus, die sonstigen öffentlichen
Gebäude. Und kaum 200 Schritte
weiter nach dem Süden der Stadt zn
verlieren plötzlich die Statestreet und die
Clarkftreet, diese beiden Hauptaderu des
GroßftadtverkehrT den Charakter der
Japaner-März den sie im Geschäfts
oiertel nnd im Norden haben. Die
südliche Statestreet nnd die südliche
Clarkstrcet mitsammt den sie schneiden
den siidlichen Querstraszen werden aus
einmal ein irnsicheres. gefährlicher-,
zweiselhastes Viertel. Und zwar ohne
merklichen Uebergang, ohne ein den
Fremden belehrendes Kennzeichen! Die
elektrischen Lampen nnd die Gasslams
men brennen ebenso hell, der Bericht
ist ebenso lebhaft, abck—11«suilis off!
weiselhaste Kneipem Spielhollen,
iebs- und Hehlernester, Laster-hohlen,
Opiurnhäuser, kurz. die aller-bedenklich
sten Spezialjtiitecy reihen sieh da an
einander-, iind was da wohnt nnd lebt
nnd verkehrt, dal- zist der Zinsqu aller
fünf Erdtheilr. « lle Laster un alle
BerlirecJen der Welt scheinen sich da in
einem eviert von vielleicht zehn Stra
ßen nnd auf einem Raume von einigen
Meilen ein Stelldichein gegeben zu
haben. Ein paar Straßen weiter nach
Süden, und wir haben arme, aber
ordentliche Arbeiterviertet Dann sol
gen breite, baumbepflanzte Straßen mit
kleinen Villen und seinen TIJiiethshiim
seen, weite Paris, die eleganten süd
lichen Bonlevards und so weiter nnd so
weiter, tut-zum es handelt sich bei dem
,gefiihrlichen« Viertel nur nm einen ver
hältnißmiißig kleinen Theil jenes riesigen
änsergewirrd, welches die eigentliche
tadt ChieagF bildet.
,Glauben Sie nun,· so fragte ich den
Grheimpolizistem unter dessen Führung
wir um Mitternacht herum im »drin
sein« Chieago wandelten, ,glaubeu Sie
nun, daß es für einen Fremden absolut
gefährlich ist, sich in diese Viertel zu
warten t«
,Well,« so begann er nachdenklich
seine Aitseinatiderietzttttg, ,das mochte
ich nicht sagen. Schauen Zie doch ein
mal ntn sich: alle Zchausenster sind
hell erleuchtet, aus allen Haufern dringt
Stimmengetvirr zu nnd lieraue, die
Wagen fahren durch die Straßen und
auf den Bürger-steigen sichert überall
Gruppen von Menschen, theils in leb
hafter Unterhaltung, theils anscheinend
mit der Beobachtung diese-I Ztraßen
treibend beschäftigt. Wenn Zie sich
also als Fremder hier ebenfalls he
wegen und sich in Lehrer ganzen Hal
tung und Ihrem ganzen Benehmen den
Anschein zu geben wissen, als gehörten s
sie hierher, als kennten sie jeden Schritt s
und Tritt nnd jedes Haut-; wenn Sie »
Niemand utn Auskunft fragen, sich nicht 1
aussallend umsehen und auch itt Aus
sehen und Tracht nichts Ausfalleudes
an sich haben-so sonnen Sie sich(
ebenso sicher hier bewegen wie der Chi- 1
cagoer. Ebenso sicher. sage ich. Tie- l
ses Maß von Sicherheit aber tst eben
kein absoluteö, sondern nur ein sehr
relativeeL Es stößt nämlich auch den
Eingeboreneu hier jeden Augenblick
irgend etwas zu. Die ganze Bande
nämlich, die Sie hier umherstehensehen, »
und die gesatnutte Gesellschaft, die da s
anscheinend spazieren geht, nnd liber- s
upt fast alles, was hier wohnt, ists
mselszeug Weshalb geht denn das s
Volk in diesem Bezirk nicht schlafen, ;
sondern bleibt die ganze Nacht aus und j
wronillirt hier umher? Weil sie alle s
von der Nacht leben! Nun sagen Sie s
sich selbst, wie sicher der ist, der hiers
wheskege . Wo einige dieser Mittel-T
der a t« eine Gelegenheit erblicken, ?
auf Kosten eines einsamen Wanderer-, «
der hier widersteht- einen Schlag zu
thut-, da benuftzen sie sie auch, daraus
W Sie ich verla«sete. Wer hier
allein sich in das Na getriebe wagt,
sa- hst es immer nur einein glücklichen
ll zu danken, wenn er ungern-it
site-tun
W tm i
ais-W »F- eFmHM M
AMMM Komme-Uns
»Hm-- sit-»i
spelsz Z as
er
-: ask-Me
L
Feine stattliche uhkekne oder eine Liegende
Buseunadet blicken, so ist sein Ochieksal
so ziemlich besiegelt, während man einen
sfchiibig aussehenden Kunden oft nach
skurzer Beobachtung» wieder ,entlafzt«,
Tohne daß der betreffende eine Ahnung
non der Gefahr hatte, m der er
Ifchoenrr. ein ver-sprechend aussehen
l der Kunde wird ,geleitet·, bis die Gele
i genheit günstig ist, etwa an einer Ecke
i oder in einer der engen, dunkeln, allez
- enannten Gassen zwischen zwei Häu
Iferblockex Dann ein kurzes Huften
’oder ein leiser Wiss-und mit einem
; Male liegt das Opfer auf dein Rücken
und ist durch gewandte Hände in einer
halben Minute so gründlich von Geld
und Werthsachen ,gereinigt«, daß selbst
ein Zauberkiiiistler keinen Cent mehr
bei ihm entdeckt. Bei einem Europäer
oder europäisch aussehenden Opfer ver
gessen die zerrte niemals, nachzusehen.
ob er nicht eine Geldtasche aus der
Brust oder unt den Hüften trägt; sie
wissen ganz genau. daß die naiven
Europäer«-ich bitte uui Entschuldi ung
—sich durch solche kindlichen Kunststück
chen zu sichern suchen, die hier jeder
Räuberlehrling schon kennt und ver
spottet. Am klügsten thut mau, in
solchen Fällen keinen Lärm zu machen.
Das Menschenleben steht hier nicht
hoch im Kurs, und die Leute, die hier
arbeiten, kennen keine Vorm-theile.
Sie tödtete nicht« wo es ganz uiiiiöthig
ist, wie bei einem Manne, der sich mit
stummer Ergebung plündern läßt, aber
sie besinnen sich auch nicht eine einzige
Sekunde, zuzustechen oder zuzuschlagen,
sobald Widerstand oder Geschrei die
Früchte des Raubee in Frage stellt.
Wer in Gesellschaft hierhertommt, der
ist natiirlich stets sicherer als ein einzel
ner, indessen sind niir auch zahlreiche
Falle bekannt, in welchen bewaffnete
Banden selbst Gruppen von sieben und
acht Herren angegriffen hatten«.««
Von den tapfern Ma Atavelem
lieber das Reich der Ma Atabele, des
bedeutendsten der Eingebarenen Süd
asrikas, sprach kürzlich vor der Animo
pologischen Gesellschaft der bekannte
Astikasorseher Herr Holub ini Hörsaale
des Musennies siir Völkerliinde. Im
Jahre Its-? begründet, sagte er, ist der
Staat eine Pslanzung der Zum-Z, die
init den Rasserin deit Betschnanen nnd
anderen Staniinen zu den Bantuodlleiii
zählen. Die von den Lasset-n wesent
lich verschiedenen Hottgitotteg daneben
sind wohl die ursprünglichen Bewohner
Südasritad: es gibt vielleicht keine
Stelle der Welt, wo so wichtige eihno
logische Fragen zn lösen sind, wie in
Siidasrita3 die meisten Mißerfolge der
Regierung in den südasritanischen Ge
bieten beruhen eben ans dei· Unkenntniß
des Wesens der Baumstämme. Man
hat so zuweist die annd mit den stati
tassern verkehrter Weise in einen Topf
geworfen: die teapkassern bennrnhigen
den Feind und eriniiden ihn, bis sie ihii
gelegentlich niederstoßen ; die Hain-v
aber lieben einen olsenen tiauipb den sie
mit der Laute anstechten
Ende der Zwanziger nnd Llufaug der
dreißiger Jahre war Tsrtsaia bet den
Zulues ein berühmter Manti, ritt sehr
tapferer Krieger nicht nur. sondern auch
ein Feld-herr. Zo grausam er sonst
war, schonte et· einst doch den sinaben
Mosidiiatfez dieser ward dann später
der ltiriitider des Ma :iltadete-t)ieicheo.
Tatrtales, seit Mii- iitnifcn die Boere
in Tranevaai sich einen neuen Ztaat.
Gegen sie kämpfte Mosidtlatfe und
griindete mit Im Mann ieine Herr
sthast. Mit tm Zulnkriegern machte
er den Anfang; bald gebot er aber-»
mehrere Rollen, zerstörte die Nachbars J
reiche nttd wurde immer mächtigen
Heilbrunne, rothbranne Gestalten sah !
man unter den Kriegern Mosidikatseo,
turlit aber schwarze- Tie dinabeu aus
den besiegten :!iarhbarstamtneu ver-theilte »
Mosiditatse unter seine Hamen erzog sie J
wahrhaftig ipartaniicls zu triegestiichtigen s
Mannern nttd gewann so neue Krieger.
Systetnatisch erzog man die tinabeas
nnd lehrte sie ntit der BE Fusz langen i
iteule, der Stos:lanze, die Hhanen be- i
kämpfen, den Leoparo wie den Löwen; ,
so wurden sie zu Helden erzogen. Die I
Stoßlanze in der Linien, den kurzen
Wurfspeer in der Rechten springt in
geordneter Stanipfweise die zweite Linie
der anriickendeu Streiter zurück; die
erste Reihe aber wirst horizontal ihren
Speer, wie ein Geer geworfen wird,
nicht etwa un hohen Bogenwnrs. Dann
wirft die zweite Reihe nnd so weiter
Mit der Unterwersung der Ma Ato
bele ging es Anfangs nicht so leicht.
Die Schilde der Mo Atadele ans
Büsselsell zeigen die Farben schwarz und
wein wo ent Speer den Schild ge
troffen hat, ziehen die Mo Atabele ein
grünes Grasdüsehel hindurch ; das sieht
recht hübsch ane, wie überhaupt in ihrer
ghatttastischen Kriegdtracht die Ma
tabete, die «ulntrieger recht stattlich
erscheinen. Ob es zum Kampfe geht,
weiß der annkrieger selbst nicht, son- s
dern ztnneist nur der Führer. Eins
Stück voni schwarzen Stier hat ein Je
der gegessen, dad macht sicher gegen den
Feind. Zu den emeinsamen Mahl
seiten sind beim ,, raten« die Jungen
ntit ihren besseren Zähnen den Alten
überlegen, beim»Trinten, « beim «Biere«
aber die Alten den Jungen. Die von
Pflanze-ten lebenden Stämme sind
gmppuetee gegen den Durst; viel
mehr Kraft aber zeigen die Fleisch essen
den fsitt-tm Für die Kultur sind die
Falte ern ängliiln wen-u sie anih in
trete ster gszneht leben. Als sieh
sdte rSeitnrnaletätit äu Frauen eines
besiegte- annn ließet-,
W« YMM me«««
II I «
C Die Mk W J
« W kriegerisches d« ,
, .
! OWWL
) Nichte entselirdigt unser politisches
jikeben mehr, alo die seit etwas liinger
»als siinszig Jahren bei jedem Udiniub
sstratioiisivechsel oufbliihende Stellen
Ijiigerei. Unter ihrem verderblichen Ein
Jslusz leidet nicht nur jede einzelne staat
Iliche Justitutiou, sondern auch die
sVolksmoraL Mit ihrem Fortbestande
zwird »die von einer Minorität so heiß
jbesiirwortete Eivildienst-Rejorm immer
»ein schöner Traum bleiben. Da es
Hwohl kaum eine rechtlich denleude Per
ison gibt. die der Aemterjiigerei das
jWort redet, so muß man sich um so
zmehr wundern, daß das schädliche Su
stem nicht aus der Welt zu schaffen ist.
HWenu die beiden großen politischen Par
Jteien unseres Landes betreffs der Besei
stigung deo Mißstandes übereinkommen
swiirdem welche Mengen an Arbeit,
ITrnbeL Geschrei und Beleidigungen
Iköunten zum besseren Ansehen unsere-d
Volkes unterbleiben, welche Unsumnien
sGeldeo siir niitzlichere Dinge gespart
werden.
! Sowie die Zielleujiigerei die Volke
Inioral im Allgemeinen scheidigt, so ver
giftet sie auch das Denken deo Einzel
Incu. der sich in den unwiirdigen Weit
stumpf eiiiläßt. Es ist immer nur ein
) eivisser Theil der Applikanien, welcher
Pein Ziel erreicht. Was siir Gemein
heiteu, Juki-i ueii nnd Liigen aber tout
jmeu in dein ««ageu, den Lijiiibewerberu
Hden Rang abzulansein zum Borscheiu,
Hund wie uiele Eiittiiuschungein Bescha
Imuugcn und Teiuiithigungen hat dieses
Fuiedrige Ringen zur Folge. Man sollte
Huieiiiern daß nach einer bittereu Erfah
rung so manche Tileniterjiiger von weite
ren Versuchen zur Erlangung einer
Stelle absehen wurden, doch ist dies
Imeistens nicht der Fall. Viele stellen
ihr Gliick immer und immer wieder auf
die Probe, bis sie jede Achtung vor sieli
selbst und jede Zelbiigiiudigteit des
Charakters eingebiißt ha eu.
Und gelingt einein Verderber die Be
sitzergreisung eines öffentlichen Amtes,
so ist sein Schicksal in der Regel nicht
minder besiegelt. Er gehört dann ge
tviihnlich zn den pernianenten Stellen
sägern, die es in der Zukunft stets als
eine ihnen widersahrene Beleidigung an
sehen, wenn ihnen ein anderer Dis-pli
kant vorgezogen wird. Auch meinen sie, »
dass ihre Partei ihnen gegenüber stets
Verpflichtungen besitze, welche nie voll i
entgelten in werden vermochten.
Dabei entsprechen die peinniiiren Er
solge, welche der Besitz einer staatlichen
Lisfiee bietet. in der Regel den gehegten
Erwartungen nicht. Tie Beamtenge
hälter Onkel Same sind durchweg Ver
haltnißniäßig gering. Es besteht nun
aber die weit verbreitete Annahme, daß
öffentliche Aeniter mehr oder weniger
große :Iiebeneinnahineu abtviiijsem nnd
existimt eine ganze Anzahl Erzählungen
von Leuten, die als Inhaber solcher
Stellen reich geworden seien. In det
Hauptsache gibt es diese Nebeneiniiinste
nicht, nnd in dett meisten Fallen sind
diese Erzählungen erlogen. Wenn ec
Personen gibt, die in staatlichen Rent
tern zu Netththnnt gelangt sind, so ha
ben sie dies nttr ans nnrechtein Wege
sertig gebracht.
Ein bezeichnendes Beispiel siir die
Gesahren, welche die Stellensagereiin
sieh birgt, lieferte seiner Zeit Gent-ge F.
Stannard, ein angesehener Bürger
BernionteL Während des Bürger-trie
ges rückte er init einem selbst gebildeten
Regitnente in’i· Feld nnd wurde, da er
sich als tüchtiger Soldat auszeichnen,
nat General-Maja befördert. Er
sacht in jeder Schlacht der Potoinaes
Armee mit, wurde mehrere Male ver
wundet und verlor einen Arm· Ganz
wesentlich trug erzuiu Siege bei Entha
dnrg bei, wo er die Bieketrsehe Division
turiicktrieb.
·:llle Giraut Prasident wurde. bewarb .
Stannard sich nni dic Stelle eine-J Ti- «
striitsiollettoroin seinem Staate. Meh- «
rere Freunde suchten ihn oon der Bewer
bnng abzubringen unter dein Hnnoeiey
daß der Posten iin höchsten Falle nnr
III-ist im Jahre einbringe, doch lieliarrte
Stannard bei ieinein Vorhaben nnd ers
hielt die Stellung. Erwar sehrbeliebt,
was ihn aber thener zustehen kam. Bei
einer Revision seiner Masse wurde ein
Desekt entdeckt, snr dessen Vorhanden
sein er seine Erllarnng zu geben ver
mochte. us erfolgte seine Entlassung;
arm nnd heruntergelonrnien erhielt er
spiiter den Posten eines untergeordne
ten Portiero int Repräsentantenhause,
in welcher Stellung Stannard mehrere
Jahre dar,ans frenndeloö und gebroche
nen Herzens starb
Ein echter Aetnterjiiger tiinnnt niit
irgend einer Stelle verlieb icann er
die von ihtn begehrte nicht erhalten, so
bewirbt er sich eben unreinen anderen
Posten, gleichviel welcher Natur derselbe
ist. Das beste Beispiel hierzu lieserte
ehemals ein Mann aus dein Westen,
welcher kurz nach der Jnangnration
eines neuen Präsidenten nach Washin -
ton laut und sich als Flandidat sitt em
wichtiges Bundegantt irn Auslande aus
stellte. Sein Wunsch wurde indeß nicht
erfüllt. Nachdem er länger als ein
Jahr in der Landeshauptstodt umher
aelun ert war und sich um alle mög
ligen often bewarben hatte, rühente er
si eines Tages, sein Ziel nun doch er
reichtz n haben, da man ihm die Stelle
eines Hllsoverwalters des Senatskohs
lenkellers zugethetlt. «
Die Stellenjagerei ist z leich auch
nngeniein anseeibend siir nnsg re Präsi
deuten Mehr als einer derselben hat
diesem nneührnlichen Ringen seine
codesnrsache zn verdanken. Als Freunde
sit-com diesem einmal toll read der
schwersten Tage des Bürgerl egeo ihre
Hyntpat häkeln zeten wolltet-, sagte der
eeierinit einein runden
Mkiw Michela- ,EOÆ ist«-W die !
Wiss dessem-te iwtianøæ l
Ums-Us
mösenss,««W.-«
Die Verfassung der Ver. Staaten,
sagt der »Baltimore Correspondent,«
verbietet die Einführung des Erstge
burts-Rechteo nnd die Ochdpsnng von
Fidei-Kommifsen· Ein Zwei-Kom
ntiß« ist ein Ver-nd en, in der Re el ein
Gut, welches sich stets aus den rstge
bereuen vererbt nnd den Nachgeborenen
keinerlei Einkünfte zusichert; besa ter
Erbe hat aber nur den Genuß der Lin
kiinfte, das Gut selbst kann er nicht ver
kaufen, verschenken. verpfiinden oder
sonstwie belaste-t. Nach seinem Tode
geht es auf seinen Erstgeborenen oder,
im Falle er kinderlos blieb, ans den
nächsten Agnaten iiber. Tiefes ist in
Amerika verboten, aber malt hat bereite
angefangen, es zu umgehen. Comme
dore Banderbilt hinterließ etwa Sitz
()00,()()(t; davon erhielt sein Sohn
Wilhelm sum,«00,(xn). die anderen
Kinder mußten sich niit der Kleinigkeit
von wenigen Millionen begnügen.
Diese Vertheilung wurde bekanntlich
erichtlich angefochten, aber ohne Er
folg. Das Astor’fche Vermögen wird
juoch heute, wo bereite die vierte Gene
ration oollfiihrig ist, geineiuschastlich
sverwaltet nnd ebenso der Nachlaß Jan
"Gonlds. Wenn eS auch keine »Fidei
Kommissi« find, so sind es doch große
; »Trnfto.«
s Das Recht der Erstgebnrt hat dein
Heuropiiischeu Adel durch die Jahrhun
derte seine Stellung gesichert nnd sei
neu finanziellen Ruin aufgehalten; ans
wessen tiosten freilich dieses geschehen
ist, wollen wir lieber hier nicht unter
sknchetu Wo immer Pritnogenitnr und
i idei-seonnuiß aufgeboten werden« tritt
iin Adel Verfall nnd Zersetzung ein,
woraus hervorgeht, daf; auch hier das
schnöde leidige Geld die Haupt che ist.
Ein deutscher Vollewirthschaf er ver
weist ans den Rückgang der spanischen
Aristolratie seit Ausbelp « der Majo
rate durch die Revoluti .. von mai-«
Nur noch Aragonien hat in dieser Hin
sicht Reservoir-echte, in den anderen ?
Provinzen sind dieselben abgeschafstJ
Aber diese Abschassnng hat schon »
schlimme rücken in den spanischen Hoch- T
adel gerissen. Wahr-end es heute allge- T
mein heißt, artn wie ein venetianischer s
Nobili. wird ed bald ebenso heißen:1
verlutnpt wie ein spanischer Grande s
In Madrid lebt die Familie dedl
Markgrafen Zalanianea zur Zeit inti
bittersten Elend ; ed ist noch kein halbe-J
Menschenalter verflossen, das; dieser
Herr einst. während des Spiele-. ald
eine Dante sich nach einer her-abgefalle
nen Fiinsnndztvanzigsraneonote biickte,
eine Tansendsraneenote anziindete, nin
der Dante beim Stichen zn leuchten.
Diese iopflose Verschwendung Zalaspl
tnaneao ist jedoch eine llleinigkeit gegen i
die Art nnd Weise, wie die Herzoge von l
Lssnna seit Jahrzehnten ihr Geld zum I
vFenster hinaus warfen; glneklicherweise ;
ist der letzte Osinna nor lsi Jahren ge- s
storben. Ter Herzogdtitel stammt and ;
den Tagen Plnlippa ll., nnd ist seit«
1562 in der Familie Tellez Giron sie-I
wesen. Schon vor JZUU Jahren betrug ’
das Einkommen des Herzogd von Lssnna z
lli),0ml-"25olddntaten, noch vor 50 Jah- s
ren wurde dae herzogliche Vermögen
ans 800 Millionen Franken geschätzt
Der letzte Herzog oon Lsinna war tnit
einer osterreichisehen Prinzeisin verhei
rathet. Uin die Mitte der Wer Jahre
wurde der Herzog von der Zonigin
Jsabella ald Botsehaster nach Peters
bnrg geschickt; er iani dort aus den Ein
sall. nicht allein der rnssischen Aristo: ’
kratie, sondern sogar dein Zaren in
Prachtentsaltnng die Spitze ·n bieten.
Er unterhielt die Gesandtscha t mit all’ I
ihren «Sekretiirett, Attacheo nnd Kava- :
lieren ans eigenen Mitteln, miethete, J
wenn er eine Jagd abhalten wollte, die
itn Nation derselben liegenden Orts «
schasten viele Meilen in der Runde»
kanste ein Pferd, welches dem Kaiser zn s
thener gewesen war, ließ es oor dass
Maimorpalaiel stihren nnd erschienen
n. s. so. Lilgleich er sich in Peteroburg
aushielt, lnnszte in den snns Zchlosserin
welche er in allen Theilen Spanieno be
sas:, doch etllnnchtlich Alle-I ans einen
Ball nnd eine siirstliche Mahlzeit ge
riistet sein, nnd die Diener in Gala
Livreen nahmen ihre siir solche Solln
bestimmten Posten ein.
Einer solchen sinn-- nnd iopslosen
Verschwendung war selbst das Riesen
verinogen der Lssnnas nicht gewachsen,
nnd der Herzog mußte gar bald bargen. »
Aber selbst iin Schuldeuuiachen war der
Grunde noch groß. Andere Angehörige
des hohen Adelo niachen nnd haben
Schulden wie ganz gewöhnliche Men
schen, bei den Lssnnao sprach man nur »
von ihrer Schuld, nnd die Papiere stie
en und sanlen, wie andere Staats
fcheinc Als der Herzog 1878 linderloo
tarb, genügle der Nachlaß noch innner,
die Schulden zn bezahlen.
Zu einer solchen inaszloien Verschwen
dung haben sich unsere reichen Leute
doch noch nicht anilclfnvingen lonnen, inr
Vergleich u eitlem Herzog von Ossnna
ist unser Zpielerionig Mor·ris, der in
Louisiana, Texas-, Florida, Mochi-Ind
New York, Newport nnd Deutschland
ein Tut-end Wohnungen nnd Jagd
schlosser unterhalt, die zu seder Stunde
bereit sein utiissen, eine große Gesell
schaft zu bewirthen, der reine Waisen
lnabe, und selbst Frau Mackay in Paris,
die sedein ihrer Geiste eine silberne
Speisetarte von siins Unzen Gewicht
zum Geschenk macht, kann neben einein
Rassen oder Spanier oder eitlem Eng
lilnder nicht scheinen. Aber unsere rei
chen Leute werden das Ver-schwinden
rasch lernen, nnd dann wird ed nicht so
lange Mach-he nnd Protest-' geben« als
es erzöge von Ossnna egeben hat«
Den stenv werden sie ni t so lange
reich sein.
Ein e M ücke soll omoo Mal
»Ur-leer ali- eine Taube wiegen. aber
Hitze 40 Mal größere Ilnglrase als diese
seu
Bittigcs Lai?d«»»
MTurch besondere Umstände bin ieh in den Stand gesetzt, allen Dienen,
die ein eigenes Heim gründen wollen, eine Gelegenheit zn bieten, dies mit gerin
gen Mitteln zu thun.
ÆDqultivirte Formen mit Wohn- und Wirthschaftsgebiiuden können siir
den niedrigen Preis von OTHER pro Acker gekauft werden und zwar unter leichten
Aniahlungen Auch wird Vieh, Pferde u. s· w. in Tausch angenommen. Eben
falls können diese Formen in Pacht gegeben werden-Das Land ist äußerst frucht
bar und ertragssähig, es ist gut bewasIert und hat Bau- und Brennniaterial in
Fülle. Tie besten Kohlen die Tonne oder Fahre siir 4 Pferde nur PL. Bau
holz M pro Tausend.
JFProben von den Hauptprodukten des Landes-, als Corn, Hafer-,
Geiste, Weiten, Kohlen ete., liegen bei Herrn F. Wiggerg srininger eck- Metcnlfs
Maschinengeschäst) zur Ansicht aug; auch ist Hin Wiggers bereit, nähere Auskunft
zu eben
i g »Es-III ieienigen, welche die Gegend besuchen wollen, unt sich das Land an
:zusehen, eihnlten reduzirte ziiaten auf den Eisenbahnen.
III-Allen Tenen die La nd kaufen, werden ihre Fiieiselosien vergütet,
resp. ani Kanfpreis gutgeschtieben
Wegen Einzelheiten wende man sich an «
Stcwart Badeanstalt,
Hot springs, s. D.
’ - Hin Enksti «LTO!:i«"(!:-h!1i« .:«(««-.Ic1:«:«««: und Auf Nin fshbnsnsn -1·«l.!!-j.!s.1 n»
.
lmrkk dxi ksdtm Mkqu t1x.I)-.·1 Forum-Z :II(H«21I:,-kn Number ds:1" Etat-? Und
Wukixtshfk k"-- k« ihnhnss T j« m a 1 n« I1 i« 11 :I s- sk k: : fsk c ."i:·.:cs«·.1l::ss.:1«s-«I, Pay
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111 Im briiitnnkxn »Was spgilsfik
Das Ratt-day Amerika-«
sys- Ius lusnxn ·"«’t:1«:ct!qnrilsn HO- bm sum Z!«mml. Jablrcnins Nimm-n wusch
xalnhds vmk .Iit)«ngxn11s5nmcs, smmr tskcnm nnd nälsxn Nun , Flut nnd mitgenhanfiut
tm arbele Tass- mmämqr both »von-:- mconuwut sit-U Hnomst Die wkfpkadk thdt
Ikk stack Bill-· zstxlvgcindnnsng Nimm gmpnmm Iscbmwcskmms nnd cui stimmt HGB
sum mntnnst Nun NilmrsshuL an Nimmt-Wuxhim:ia:1!s:1—.1«0-n NUV iu vermeinst-. ilsan
Uhu-Mc sich tm !«. C M odu si. Is. sc W. LE. Etstmgcmcn meqsn Aalnvusmsik Ist-u
nimbu on «o-iu«us««res
H o t c l. Badehaugk
-75 Zins-mer« sso Ist-stimmen
:-sk-:7«'Tre (’:slls»liis»« llcn Spring-; (,’»., welche das ,,(sakholicon Springs«
Hotel nnd Bade-Anstalt betrerbt, hin grosse Verbesserungen an ihren Nebönben
nnd Vade:(7inrrchtrurg:n gen-acht nnd kann jetzt Hunderte von Gästen bestan ac
comodiren nnd rnmr an mäßigen »Ur-eisen- Neue Bodekimmer mit feinen Porzel
lan-Wannen sind der Badechlbtheilung dcg alten Hotels welches um Vieles ver
größert nnd verbessert wurde) zugefügt worden, ohne das etegante und schöne
Zstöckige sprosseer Ist-Mc) Gewebe-us neben dem HoteL welches jetzt errichtet sond.
Kommende Gäste werden, soll-J sie Nachricht geben« am Tepos in Empfang ge
nommen nnd nach dein Emblisfernent gebracht. «orux«92scs«
Correspondeuz gewünfthu Niedriqe Raum
tmhc »l«acholtcon ZoringM und Drin neuen »Nimm Trost· sfiatcu DIE-« pro Eng.
Spezialtacm nir längere Zen, nach zslbkommrtr Wegen Nähere-n wende man nch on
WM. MARTIN, Eigenthümer
V WVWATII
Nam knu, im du Haupt-Ncs«d«mftitssnnizr gelegt-L BoonusrBtoct Pmsk IUJFUTIY
H. 0. A U s T A D. Eigenthümer.
Hot Springs Bade-Anstalt
Fountain of Life (xcveuøqueue.)
Ed. Phemetten, Eigenthümer.
Naht dem Elthom Davon
Dis-Koch den bochitrn Rutoxtmten das bem- mcdtzmnche Waise-r m du« Stab-. Zikle
Besuche-r nndeu gute Ackomodanonnk
ABBEs-Alles nett, gut und sauber LWKJk h» »
Germania Halle
an Dritter Straße
ist der Platz, wo man in gemüthlicher Gesellschaft nnd bei vorzüg
lichem »Stoss« eine angenehme Zeit verleben kann. Ein gutes
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