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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 2, 1893)
Zu geistinp sonstwie-Upd gnthesdes Lichts eckesi du wieder nach Winter-leide Um s nun die ruhende, träumende beide. sit efl ihr rosig das flille Gesicht? Wettest Im Walde lockende Lieder. Indspendes Grün am knotrjgen lieder? See mer gegrüßt. du fluchendeo ichtt Schmeichelnde Last! Wiegest du wieder aus schimmernden Wogen glüchtige Falter, dem Kerker entflogen, kunken vom Thau und der Blüthen Duft? Suchen du wieder mit iüßen Schmek eu, Mit Sehnen und Lieben der Menschen Derzen ' Siehe, ich trinke dich, ichmeichklnde Luftt Herze, hab' Acht! Lern- vom Lenz nach trüben Tagen Seli zu singen nnd Blüthen zu tragen Mer e, Ioie hell er entgegen dir lacht Was du such nugest an Winter-leide Wiedet in Blüthen siehet die Haide Herze. half Acht! Der Mann init dein dum men gesicht. Hin-treue non Ilbert Roderich. Dein tin eren Anscheine und einem bekannten prichwvrte nach hätte Perr Jereinias Diise ein vorn G iick be ou ders ausgezeichneter Mensch sein mits sen, denn seinem Aussehen nach mußte er besonders ausgezeichnet dumm sein. Jeremias hatte ein ganz anssallend dum mes Gesicht. Aber er war doch nicht glücklich. Er würde sogarsehrnnglkicks ich gewesen sein, wenn er nicht ein so nter Mensch gewesen wäre-Jst war setzt beinahe dreißig Jahre alt, und seit dem ersten Augenblicke, da er nachden ien konnte, also seit nngesiihr zwanzig Jahren, wußte er, daß Jedermann, der in irgend einer Weise mit ihm verkehrte. sich über Jercinias’ dummes Gesicht zum niindesten lustig machte. Er wußte anch, daß viele ihn verspottetcn lind verhöhnten. Das hatte ihm zuerst vie len Kummer bereitet und ihn zu einem schüchternen und scheuen Menschen ge macht. Den Kummer aber hatte er längst überwunden, nnd an seine Stelle war eine Art von stiller Zusriedenheit getreten. Er glaubte sest, daß es seine Bestimmung sei, die Menschen zum La chen zu bringen. lind wenn er sah, wie ein ditsteres Auge sich erhellte, wenn es ihn anschantewwie ein mürrisches Gesicht unwillkürlich heiter ward. wenn es in das seine blickte-wie schlechte Laune gut ward, wenn sie sich mit ihm beschäftigte-«dann sagte sich Ie reinias mit wehiniithiger Freude: -——ich bin ein Auserwählter—---ich kann triibe Menschen heiter niacheii.—-——llnd sohatte er seine Schulkameraden und Lehrer heiter gemacht und später seine Kollegen, Prinzipale nnd Vorgesetzten Bon letzteren eine ganze Menge, denn Jereinias hatte schon so vielerlei ver sucht, aber er hatte es nochzn ar nichts ringen tonneii. Er war so fchiichtern nnd ungeschickt nnd Jeder, der init ihm zu thun hatte, meinte nach kurzer Zeit, Zeremias sei zu nichts anderem zu ge brauchen als zum Hansein und zum Auslachen. Und jeder-, der ihn genug ehiinselt nnd ausgelacht hatte, der schickte ihn wieder sort. lind so ward er eines Tages auch wieder aus einein Fiin igsPsennigiBas ar, in dein er drei kochen als Ber tinser angestellt gewesen war, nach Hause geschickt-Sein Baker« der Uhr macher und Goldschmied Bernhard Tose, empfing Jeremias mit rnitlei digim Achselzucketn Er behandelte sei nen Sohn schon lange wie einen gebrech lichen Menschen« von dem man keine Lei stung verlangen dars, wie von einein nor malen Menschen. Nun aber war erade der Bruder des Uhrniachers, Onel Mathias, anwe send, als Jeremias nach Hause karn. Onkel Mathias aber war etwas gal liger Natur nnd konnte si sogar an einem Menschen wie Ierem as ärgern. »Na, das ist also auch wieder nix.« schimpste er—,,sa, Bernhard, zn so’n Sohn kann Dir einer wirklich gratu liren.—-« Plötzlich hielt er inne; ed s ten ihin etwas ganz besonderes einzusa en. »We« Dii,« suhr er dann mit ra ßer Wi ti teit satt, .nii will ich ir ’niat ivae agen. Da hat« g tern mit meinem Nachbar Ganz gepre chen—-den sein Schwager hat einen Sohn, dei- ist auch zu gar nichts zu gebrauchen. Zu rein Hör-nicht« Grad wie Dein Jereniias. hat ihin Einer gesagt: Laß den Menschen doch Zei tungdscheeider iverdeul Das hat er auch gethan. Nu ist er Zeitungsschreis der-—i1teporter——oder wie sie das nen nen, nnd-verdient vierzehn Mart die Woche. Za, Bernhard-laß doch Dei nen Jereniiad auch Zeitungsschreiber werdens « Ja, Mathias—--an was site einer Zei tung ist er denn'.« »Am ,Taged-Kurier«.« »Ja, Jereiiiias, dann könntest Du sa auch mal hingeheii.« «Jatvohl, Bater.« »sa, Jereniiad, denn zieh« Dir Det iien guten schwarzen Rock an und geh’ ’inal hin!« .8awa t, Vom-. Tksr. terget, der Redakteur des »Taged-ikurier,« sasz in Gedanken ver suiiten niit gesiirchter Stirne in seinem Bureaih als Jereniiad eintrat. »Was wünschen Stet« sragte er ziemlich muri-i ch « »Mein Vater schickt mich her. Ob Sie mich nicht ate Zeitiingsschreiber iiiid titeporter get-krachen tdniien.« Ter Redakteur licttc ani, und seine gesnrchte Stirn lüttete ich. Solch ein duiniiieo Gesi t hatte er noch nie iiiata gesehen. Er erkundigte ich eins siegend nach Jereniiak die erigeni re ein-taus, iind se langer unser reinid ·., ;kzllhlte, ie freundlicher ward der Zu drein .Wissen Sie, lieber Freund,« sagte er endlich, «entn)eder Sie haben ein e deutench humoristifches Talent, oder Sie sind ein bedeutendes humoristisches Talent. Wäre wohl möglich, daß wir Sie gebrauchen könnten. Ich möchte ’mal eine Probe mit Ihnen anstellen. m—ivarten Sie ’mal-— -ia kennen Sie errn Nikolaus stimmt-« »Ist das nicht der Athlet der Ring kämpfer?« »Ganz richtig, der berühmte Athlet und Ringkämpien der fcit drei Tägen hier in der ,Coucordia« auftritt. sen könnten Sie ’1nal zur Probe im Auf trage unserer Zeitung besuchen und interoiewen. Wissen Sie, was dcls ist, interpietven ·.-«j· »I a—so aueriei auesra en.«« . antrichtig So aller ei auosragem Je nachdetn Sie den Austrag aus lihren, werde ich Ihnen sagen, ob ich Sie engagire oder nicht. Der Herr Knulle wohnt im Hotel zum schwarzen Rose Ich werde Ihnen einige Zeilen Legiti mation mitgeben, dase Sie von unserer Reduktion seschiekt sind.———So, hier-— ieyt gehen c-ie, bitte, gleich zu dem de riihmten Manne und dann erstatten Sie mir hren Bericht i« Jerem as steckte vorsichtig das Legiti mationds reiben in seine Nocktasche und bega sich nach dem Hotel gum schwarzen Roß. Dort sagte man ihm, daß Herr Nikolaus Knulle nicht zu ause sei, daß er aber sicher in einer Stunde zu sprechen sein würde.——Jere miao begab sich in ein nahe gelegened Pestanrann nm dort die Stunde abzu then-— Jn dem großen, raucherigen Saale waren nur wenige Gaste. Jeremias setzte sich still in eine Ecke und bestellte sich ein Glas Vier. Am Tische nebenan saß ein Herr, der nach den nm ihn herumstehenden Schüs seln nnd Tellern zu urtheilen ein sehr reichlicheo Mittagsmahl zu sich genom men haben mußte. »Kellner, noch eine Flasche Wein nnd eine gute Cigarrei« Dabei blickte der Fremde aus, gewahrte unseren Zere miao und sah ihn schars an. Jeremias war das gewohnt und wunderte sich nicht im Mindesten, daß der Fremde ihn unaufhörlich fixirte. Jetzt stand » der Mann aus nnd setzte sich zu Irre miao. »Verzeihung. mein Herr,« begann der Fremde, »ich möchte Ihre Bekannt schaft machen. stellner, setzen Sie den Wein hierher und bringen Sie noch ein Glaol Wissen Sie, mein Here-, Ihr Gesicht interessirt mich ganz außeror dentlich- Gesichter sind nämlich mein Fach· Bitte, sehen Sie einmal her!« lind nun wandte der sremdeHerr sich dem Irre-mag is der Ecke zn und he gann dad Gesicht in geradezu sonderba rer und unheimlicher Weise zn oerzcrren nnd verrenlen. »Ich bin nämlich Miiniker, miissen Sie wissen, mein Herr, alademisch ge dildeter Mimiker. Haben Sie einmal ein Bild von Christoph Columbus ge sehen? Nein? Schade! Geben Sie achtscshristoph Columbuo hat so aud gesehen in seinem vierundzwanzigsten Jahr» So hat er ausgesehen in seinem dreiundvierzigsten Jahr nnd dies ist seine Todenticaoie.«——-Dabei hatte der alademtsch gebildete Mimiler drei ver chiedene Arten von Gesichtern ge chnitten. Das letzte war ganz descri dero graulich »Das ist aber wirklich grokartig,« meinte geraume-. »Nicht wahr ?——-Bitte, ich darf Ihnen ein Glas Wein einschenken. Wissen Sie denn, wer das ist?« Nein, Jerennad wußte es nicht. »Das ist Friedrich der Große, haben Sie denn keine Weltgeschichte gelernt P« »Ach ja,--—Friedrich der Große« »Und nun passen Sie ’mal aus. Sehen Sie, das ist Ohr hochinteressanted Ge icht!« Jeremiao lachte. »Ja, fu«-»so iehe ich wirklich aus l« »Na, Profit l« ries der Mimiker und stieß mit Jeremiad an. Dabei wandte ich der Fremde ein wenig um nach der lngangdthlin Es waren eben zwei neue Gaste eingetreten, die sich an der anderen Seite des Saales niedersetzteu »Ih, das trisst sich zu merkwürdig-« rannte der Mimiker unserem Freunde gu. »Sehen Sie ’inal, die beiden Her ren, die da eben gekommen sind-—dao ist mein Bruder und mein Schwager. Jetzt werd’ ich hnen ’mal eigen, was ich kann. Pas en Sie aus«-ich geh’ seht zu den beiden und srag sie etwas und dabei oerlindere ich so mein Gesicht, das; mich keiner erkennt-mein ei euer Bruder nicht und mein eigener S wa aer nicht« »Das wiir' aber wirklichW i« »Na, eben Sie nur Acht.« Der s iimiier war ausgestanden und chickte sich an, sein Kunststück auszu iihren. Aber er besann sich pldslich aBat-et- geht xa doch nicht. Mein Ra ist ’n bischen unt ----- ’n bischenauss läliig daran erkennt mein Bruder mich osaet.« Nun war der Rock des Herrn wirk lich ein bischen sehr auffällig und bunt. Die großen Karteaus machten ihn so bunt, aber ob er ursprünglich hellgaid oder braun gewesen war, das konnte man wegen der vorgeschriuenen Ver schassenheit der Farben nicht mehr un tersYöidein » enn wir den Spaß ’«tai machen wollen, dann müßten Sie inir schon einen Augenblick Uhren Rock leihen,« sagte der Mitniker zu Jeremias. Dazu war dieser mit Bergnü en be reit, und die beiden stellten si sin die Eise und tauschten schnell ihre Röcke aus. Dabei hats der Mintiker unne tocntnend dein Jeremias, weil bieier den Rock seines neuen Freundes wegen des zerrissenen Futter-s nicht so einsach an ziehen konnte. ««So, im san-W iosgehen,« sagte der Minuten Jetzt werden die Beiden mich nicht kennen. Dann geh’ ich hin aus und tomm’ gleich darauf mißmeii nein gewöhnlichen Gesichte wieder her ein. Dann wollen wir sie aber ordent lich auslachen i« Während dieser Rede hatte der Mi miker ich den Hut des Icremias vom Garderobenhalter genommen und ging aus die beiden Gäste zu. Er blieb, fei nen Rücken dem Jeremias zugewandt, einen Augenblick vor ihnen stehen und Jsth iiber seine Schulter aus unsern zreund deutend-»der Mensch da ist nicht bei Sinnen oder er ist ein großer Schwindler-. Das wird einein ja ordentlich un eimlichl«-—»Dann schritt er weiter der hiir zu und verschwand durch dieselbe, nachdem er den in der Nähe stehenden isellner einige Metel miinzen in die Hand gedrückt hatte. Unser Zeremiaei blickte unverwandt nach der Iusnr uno wartete. Irr war tete siins Minuten-er wartete zehn ? Minuten-der Miniiker erschien nicht « Jereinias war immer nnruhiger ge HWorden und sing an, Unheil zu ahnen. I——Endlich stand er aus nnd ging lang i kam nnd zögernd an den Tisch der bei ; en Herren, die einander bedeutsam an ! flgtem als sie Ieremias näher kommen ! U n. I Die Situation hatte das Gesicht nn xseres Helden keineswegs intelligenter anssehend emacht, und der etwas dis selegante ock ließ die Gestalt seines s Träszers ziemlich jämmerlich erscheinen. s ,, erzeihung,« begann Jeremias ver siegen nnd schüchtern zu einem der beiden i erken, »haben Sie vielleicht einen ! endet-P« i Die beiden sahen einander noch be identsamer an, nud dann antwortete der sAngeredete in einem Tone, der daraus , chließen ließ, daß er einstweilen ans s lles eingehen wolle: E »Jawohi, ich habe einen Bruder·« s »Und —- entschnldigen Sie, bitte,« kwandte sich Jereinias nun an den ande s ren Herrn-»haben Sie vielleicht einen sSchwager?« E »8awohl, ich habe einen Schwager.« L Jeremias athtnete ein wenig ans. s »Ah, sehr angenehm! Und Jhr Herr sBruder ist Jhr Herr Schweigen nicht swahr?« s »Sagen Sie Mal-was wollen Sie sei entlich von nns?·« fragte nnn der E resolnteste der beiden Frei-en »Wir-d Jhnengewi gleich tlar wer jden, wenn ich nnr noch fragen darf: i kennen die Herren den Mann im schwar ;zen Noch der eben mit Ihnen gespro E chen hat nnd dann hinausgegangen ist i« T »Nein-« »Und Sie sind gewiß, das; es nicht s Ihr Herr Bruder nnd Jhr Herr - Schwager gewesen ist«-« »Ach, Unsinni« »Tann, bitte ergebenst, nnrnoch eine IFrage Hatte der Mann ein gewöhn liches, glattes Gesicht-- oder so ein un « gewohnliches, verzerrtes vielleicht so eins - oder so eins-«—-- T-« « Dabei versuchte Jeremias einige der ; Gesichter des atademischen Mimilers zu schneiden. : Jetzt ward es den beiden Männern E unheimlich, und sie sahen sich nach Bei ; stand nm. Sie gewahrten den ti«ellner, der schon längere Zeit den Jereniias in i röszeren Bogen umkreist hatte. Der Izeliner trat sent niiher nnd sagte zn ;8eremias: s »Ich bitte zu zahlen, mein Herr !« s »;taivohl; was tostet das Glas ZBier?« »Das Glas Bier-W Sie haben eine sKrebssnppe gehabt, einmal Hahn mit HReis, einmal Roastbeef nnd Zwei Fia Hschen Wein-macht acht Mar siinszig i Pfennige.« Z »Jch?i Das hat wohl der Andere dehadt, der da bei mir gesessen lot-« ! »Der andere Herr hat ein Geas Bier Egehabt. Das hat er Inir bezahlt, wie zer fortging. Ich passe sehr genau ans jineinen Dienst und weiß Bescheid. Und Jwenn Jemand so einen Rock an gut, cwie Sie, dann iann man ihn schon er ; anskennen i« ; »Ach, das ist Ia gar nicht inetn moctt s Der Rock gehört ja dem Anderen i« ; »Der ist nicht verrückt,« ries nun einer i der beiden mehrsach erwähnten Gaste-» s »der ist nicht verrückt-»das ist ein abge : seimter Schwindler !«« L »Und was slir ein ausgesucht dum Jmed Gesicht der Mensch dabei machen i tann l« ries entrüstet der andere Herr. ; »Ach nein,« sagte traurig geraume-, E »das hab’ ich immer so.« »Wenn Sie jetzt nicht zahlen, lasse ich nIie arretiren!« schrie ietzt der Kellner « den armen Jeremiae an. « Während dessen waren aber auch die iwenigen anderen im Lotale anwesenden itsiiste hin ugetreten, und einer dersel ben ergris jetzt das Wort : ! »Du mit dem Rocke kann seine Nich itigteit haben. Ich habe gese en, wie ! der Mann vorhin da in der cke mit einem Anderen den Rock umgetauscht hat.«· »Das habe ich auch gesehen,« meldete sich seht ein Zweiter. Und nun mußte Jerennad zum großen Vergnügen aller Anwesenden Jein Erlebniß mit dem aka demischen W imiker erzählen. Als er unter schallendem Gelächter seiner Zu Pörer seine Erzählung beendet hatte, agte einer: »Ich denke. meine Herr-en, das Antli senient, das uns dieser Herr verschasst at, ist ed werth, daß wir ihn etwas für einen abhanden getommenen guten - chwarzen Rock entschiidigen. Wie den en Sie über eine tleine stollette zu sei nen Gunsten ?« Jercniiaa war iiber und über roth geworden. »O nein, ich danke Ihnen-« rief er erregt—--»das habe ich nicht nöthig. Was wlirde me n guter Vater dazu sa geni Aber wen-ne die Herren wollen —za ten Sie dem armen Keilner die acht art fünfzig Pfennige-« Und Jeremias Ddse ging ans seinen Its es-« - «’"—-—"- »O Plai- zurück, nahm vom Gardervbenhal tet den fleckigen, verschossenen alten Schlapphut, den der Mimi er zurückge lassen, und verließ gesenkten Hauptes, ohne um sich zu blicken, das Lokal. Jn seinem ’erzen aber war er freudig be wegt. r hatte ja wieder einer Anzahl Menschen ein paar fröhliche Augenblicke bei·citet. Erst als Jeremias anf die Straße trat, fiel ihm die Schwere seines Unge machs ein. Das Einsiihrungsschreiben an den Athlcten nnd Ringlämpser hatte sich ja in dem Rocke befunden, der ihm abgeschwindelt worden war. Abs Je remias war ein gewissenhafter Mensch, und er wollte jedenfalls versuchen, den Auftrag, den er übernommen hatte, auch auszuführen Das Hoteh in dein Herr Nikolaus Kinille wohnte, war weiten oder drit ten Ranges nnd der ortier desgleichen. Er lzeigte mürrisch aus eine nnansehni liche Thiir im Parterre und sagte un freundlich zu Jeremias: »Da drinnen iIt er.« Aber als Jeremias aus die be eichnete Thiir zu ehen wollte, ward dieie plötz lich und ti von drinnen ausgerissen, und eine Riefengestalt schleuderte einen Menschen heraus, der gerade aus Jeres » mias u siel. Jereinias schrie laut aus. I sDei ( eschleiiderte aber sprang schnell wieder aus seine Füße und war mit drei großen Sätzen zum Hause hinaus Jcreinias hatte den akademi chen Minii- : ker ertannt. An eine Beriolgnng desi Räiibeis dachte er aber gar nicht; dazu war der Schmerz in seinem Fuße zu groI;. s ietzt trat der Riese aus Jereinias zu Iniid siagte: »Was ist denn los ?« »O,«inein Fiiß,—-—inein Fuß! Er ist niii grad ans meinen Fiisi gesallen.« » ,«Thiit mir leid. Kommen Sie I rein!« ; Und der Athlet uinsaßte den Iereniias innd tiug ihn mit einem Arm in das IZiiiiiiier, als wenns ein Bündel Heu gewesen wii e. i »Hm-- hin-« thut so weh? Nap I na » Der Riese setzte unseren Freund vor i sich tig ans ein etwas desektes Sofa. I »Dab’ den insanieii Kerl ’rausge z:.ivorIen Unverschiiintes Gesiiideli F iioiiimt vom ,Tages-Kurier«—-ivill mich f aiissragen, —Luinpeublatt! Reißt mich I T ’r.iintei -—-.Hat mich Stiergesecht ge- « I nannt. ’« D er Athlet nnd Ringkiiinpser Nito laus ienulla den wir in der Riesenge- » I smlt vor uns zn sehen das Vergnügen « i ,lIalien, zeichnete sich neben seinen unge slIeiiien iiörperdiniensioneu noch durch I seine Abneigung gegen das Reden aus. IEi arbeitete lieber zehn Minuten mit Hiiiideitpsnndgewiehten als eine Mi I inne iiiit seinen Sprechwerizeugen ».ii’a—- ist n Bischen besser. -«· fragte er iiiiii deii Jeteinias, dei den schmer zenden Fuß in der Hand hielt. »Ach ja-- danle sehi Aber Sie ha deii dein Manne Unrecht gethan. Dei kommt ja gar nicht voni Tages-Zin rier«.« »Was ? ! »Nein, ichlx iniiie vom Tages-Kurier E Und oll Sie intervieiven. as P! Hat mir ja nen Brief ge- J zeig t. « ; I gDen hat er mir weggenomiiien. Meinen uten schwarzen Rock auch. Au, mein Oknsisp Der Athlet Mickteiiberrascht in das Gesicht Jereinias, das durch den I Schmerz im Fiisie eben nicht intelligen Iter geworden war. Ei lächelte mitlei ng « »Hm unglaublich ehrliche-d westchns . Was sind Sie denn ?« I »Ach, augenblicklich leider gar nichts. ! Ich wetd’ wieder meinem Vater zur Last I fallen miissen.« f »Hm konnt so Einen gebrauchen! Wer-N itnmer betrogen. Könnt ’n rei cher Mann sein. Mein Manager ge- J stern wieder mit Kasse durchgebrannt. ; Wollen Sie W »Oh, ich bitt Jhneu sehr dankbar-« aber ich kann nicht. Ich habe dent etrn Redakteur vom ,Tageo-.tiurier« en Bericht versprochen. Und wenn er mich dann als Reporter engagiren will, bin ich gebunden. Jch haW ’mal ver Tspro en.« - » was -—— Unsinn! Geh’ mit Ihnen. Werd’ schon fertig werden mit deut Redakteur. Dotttterwetter, meine « Uhr ist weg ! Himmel--«Donner(—hat mir der alnnke gestohlen !« s »Wart) ’ne goldene Uhr ?« frug » Jeremias besorgt. »Nein-—Tumpak! Hat sieben Mark gekostet. Goldenellhr gestern verkauft, ; weil Manager durchgebrannt.« s Dann wird sich der Spitzbube aber J bös ärZern,« meinte Jet«etttiae5. » »Er chieht’n Recht. Halnnke !—-—Na, ist nu esser tnit’n singt-« »O ja.« »Na, dann kommen Sie mit !« Doktor Mergel erschrak doch ein we- ; nig, als er den Riesen mit Jeremias in I sein Redaktioanureau eintreten sah iEr faßte sich aber schnell und fragte möglichst unbefangen und harmlos: j,,.D it wem hab’ ich die Ehre T« z »’n Name ist Nikolaus Knulle,« :sagte etwas barsch der Athlet uttd ;stemmte seine kolossatc Faust auf die JBarriere vor detu Schreibtisch des Re jdakteurs. i »Oh, unser berühmter Athlet nnd iRiu kätnpser « s »Damit mich vielleicht fitr’n Schnei i dergescllen gehalten '.-« s »Seht« gut! Jst mir in der That Feine Ehre uttd ein Vergnügen, Jhre Bekanntschaft tu machen,« sagte tnit fortbindlichetn Lächeln Dr. MergeL »Hm-»so- Ehre und Vergnügen P! Meine, ich wär ein Stiet·gesecht?« »O, Sie spielen ans unseren Artikel an. Stteegesecht,-—--nun ja, das wat bildlich gemeint. Jhr Gegner in dem Ringkamps, dem Sie die drei Rippen se raßartig schön eingeschlagen aben, das It der Stiel-; Sie sind der orero.« »Toeero? Kenn’ ich ni t. Wird wohl auch «u Schimpswort ein. Wie schwer wiegen Sie wohl?« »Ich? Nach den neuesten For schungen zweiundsiebzig Kilo.« »Zweiundsiedzig siiio wers ich zehn Fuß hoch gegen die Decke, Herr.« »Die Decke ist erst neu geweißt.« »Na-— thu’ Ihnen auch nichts, wenn Sie mir diesen Mann hier überlassen.« »Gem. Warum nicht«-M »Er sa t, Sie hätten ihn engagirt.« »Ach Eso—jn—sreilich. Ih, Herr Döse, wie haben Sie sich verändert,—— das heißt, im Gesicht nicht,——-aber dieses Habit,——wa6 ist Ihnen denn passirt? Crstatten Sie doch mal Bericht i« Und Ieremias erstattete seinen Be richt und als er zu Ende war, rief Doktor Mergel: »Famos! Und diesen wundervollen Reporter soll ich Ihnen überlassen Herr KnulleP Warum denn?« ,,Soll mein Manager werden-soll! mit mir 1·eiseu.« s »Ach so! Wissen Sie was, err ! Knnlle? Wir theilen uns dens eu-H schen. Er reist tnit Ihnen und macht. Berichte siir unser Blatt.« »Ist adgeniacht l« ries der Athlet Und streckte dem Redakteur seine ungeheuere Rechte hin. »Was sagen Sie denn dazu P« fragte Doktor Mel-get den Iet«e1nias. itercmiaei starrte vor ficlt bin mit sys einesif "Ge«fichts3ausdruck, daß in diesel Angenblicke höchst wahrscheinlich Tie mand sich mit ihm in einen Kampf ein zulajgen gewagt haben würde. ,»-ch muß eist mit meinem Vater fprcchen,« sagte er ganz verwirrt, Jetzt habe ich zwei Anftellungen auf einmal ——wenu ich es jetzt nicht zu etwas brin gen kanns-« »Dann liegt es doch nicht nur allein an Ihrem Gesicht, lieber Döse,« fiel der Redakteur ein, »Sie haben «a noch nicht Anat nach dem Honorar ge ragt i«« ITCIZMG PILII known by Idol-tust like- pekspnssttom osuss tut-use stehn-s when wskah Plu- okm soc II Zusnnmo » rat-Invva III-Es Yns U) AT oNCn III sc- MI- scc’s Pli.c Icsccf whicsn asts dir-seel- on parts steckt-L absorbs mater-. s11YiWhIUI offer-Uns a permanent eure. oe öco. tut-lot or man. 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