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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (May 19, 1893)
Grand Island Meejyee M eee « gr Jahrgang4. « Grund Island Ncbmgkth Freitag, dcn 1(). Mai 18()3. Nummer 36. Telegraph ’1 Zustand. Deutschland. B er l i n, 14. Mai· Jsabella, Freiin v. Manteassel, die Tochter des verstorbenen Feldmarschalls v. Man teufsel, :st völlig verarnit und bekommt deshalb von nun an aus dem Pensions fonds der ,,’?ldeligen Genossenschaft « eine Pension von jährlich 6000 Mart Der verstorbene Feldinarschall erhielt 1866 und 1871 eine bedeutende Dotation, welche er dein Wunsche des alten Kaisers Wilhelm gemäß zum größten Theil zum Ankause des Gutes Topper verwandte Dieses erbte sein Sohn, der schon zu Lebzeiten des Vater-v wiederholt bedeu tende Schulden gemacht hatte and der, nachdem er als Offizier den Abschied ge: nommen und die Bcivirthschastnng von Topper selbst angetreten hatte, finanziell ganz zusammenbrach Er hat es dein Andenken an seinen Vater zu verdanke-in daß erkiirzlich eine Anstellung ini Reichs dienst in Ltstasrika sand. Jsabella führte nach dem Tode der Mutter dein alten Feldmarschall does Hans nnd wurde weit nnd breit bekannt durch ihre sichere-, vornehme Repräsentanin des Momen ssel’ schen Hauses, alo ihr Vater Statt halter in den Plieicholanden war- Jn dein Bestreben, die Ehre des Hauses auch ihrem leichtsinnigen Bruder gegen iiber hoch zu halten, gab sie den letzten Nest ihres vom Vater hinterlassenen be deutenden Vermögenss- hin, um einige anriichige Geldgeschiiste deg Bruders gut zu machen. V e r l i n ,l-t. Mai. Der Seen-ide: Lieutenant von nnd in Schachte-n dcg in Padcrbarn garnisoitii·-nden l. tvcstfiis lischen Husarenregitnentes No. Esdessen Chef Zarewitsch Nikolaus Alexaner witsch ist, war tnit einein lsioilisten in Streit gerathen. Mit dem Rufe: »Ei vilisteu haben dagMaulzu halte-il« drang er niit gezogenetn Säbel auf seinen Widersacher ein und verwunden diesen, einen Arbeiter Namens Brockmeier, so schwer atn Arme-, daß eine Ainputation des verletzten Glieder- notnwendtg wurde Ter tltegintentaclsomtnandenr Oberst lientenant von Belaw ist angewiesen rat-r den. die Veranlassung des Streitea und « dessen Verlauf genau feststellen zu las sen. Berti n, H. Wai. Ziebzeltn Ber liner Bankiers baden einen Aufruf zu Beiträgen fiir einen Wahlfondd unter zeichnet, mit welchem die Wahl von Li beralen, die die Regierung unterstützen, gefördert werden soll· , . B e r l i n, lö. Mai. Tag Walst sche Nachrichtenburean versichert aug halbarntlicher Quelle, daß die Verstärk ung der an der französischen Ostgrenze stationirten sranzöstschenTruppen metho disch und regelrecht betrieben wird. Die französische Regierung ist nach derselben Quelle ferner damit beschäftigt, die unli tärischen Linien an der deutschen Grenze zu ver-stärken und Vorbereitungen zu treffen, utn Truppen rasch u. wirksam zu-.( sammenzieben zu können. Die Baracken in dernbesestigtenLager sind bedeutend ver- i größert und in Epinal sind zwei neue Ka sernen erbaut utid die Besatzung ver größert worden. Auf Grund der nämlichen halt-ann lichen Autorität wird angegeben, daß Arbeiter Tag und Nacht mit der Legung doppelter Geleise zwischen Blesine und Neoigny an der Linie Paris und Nancy beschäftigt sind, um die Mobilisirung französischer Truppen zu beschleunigen Die Franksurter Zeitung sagt über diese und ähnliche Deutschen, daß Be richte dieser Art augenscheinlich daraus berechnet seien. bei den bevorstehenden Reichstagswahlen die Wähler zu Gan-H sten von Candidaten zu deeinslussen,j welche die Artneevariage zu untersttlhens bereit sind. ? Ausland E t. Petri·gburg, H. Mai. Ein kleines Fährboot aus dein Flusse Msta, nahe Boroivitschi un Gouverne ment Nowgorod wurde heute mitten im Strom, wo derselbe reißend ist, mitent bar und gerieth aug seinem Kurs. Die Passagiere wurden von Todesangst er griffen nnd verschiedene sprangen über Bord. Andere beniiichtigten sich eines Bootes, das jedoch sosort übersiilit wurde und sank. Von Tsuyenden weiß man, daß sie ertrunken sind und viele werden vermißt. Etwa ein Fünftel der Pas sagiere blieb ruhig ans dein Boote und sie wurden alle gerettet. ; Ins-allem l Bris b an e, lo- Mai. Die Queenss lond Nation-il Bank nnd die Bank os North Queensland, zwei der größten e » Geldtnptnute in Australien haben in Folge der Ponic nnd der durch dieselbe verursachten bedeutenden Zurückziehnng von Guthaben, ihre Thüren geschlossen Die Depositen der-L neensland Notional betragen im vorigen Drezembe 41,000, 000 Tsollars. Das gezeichnete Kapital beträgt 8 Millionen Tollen-T wovon die Hälfte eingezahlt ist. l»Der Reservefond belief sich auf 2,500,000 Dollar·s3. Der Erste Direktor ist Ednmrd Robert Drnry. Die Bank hatte Zweiganitalt in Syd nen, in Neu Süd Wales nnd verschiede nen anderen Plätzen. Tiefe Zweigbam kcn haben ebenfalls ihren Geschäftsbe trieb eingestellt. Inland-. Schreckliches Mitteiitiiigliick. Milwankee, 14.Mai. lsine Spezial Tevesche oou .Houghtoii, Mich., meldet, daß zehn Leute im Ilied Jacket Schacht der lcatuinent nnd Hecla Mitte heute Mittag ihr Leben verloren haben. Die Arbeiter kamen in dem Rahrstuhl heraus, inn ihr Mittagessen zu nehmen. Blöd tich brach der Bolzen und der Fahrstnhl stiirrte mit den Leuten volle dreitansend Fuß hinab. Tie Namen der Getödteten sind: Allen Camerotn Sohn von isapi. (5nmeron. · Jaines Cocking, unverheit·athet. Joseph Vom-, hinterläsit Weib nnd ein Rind. Tie Frau war, als das Unglück pas sirte, am Schacht mit dein Mittagsessen und war Zeugin des schrecklichen Falles ihre-J Mannes nnd seiner Kameraden John Rodgers, hinterläßt Frau und mehrere Kinder. John »Diese-, under-heirathet, IH Jahre alt. Andrew litan « Jahre alt, verheiH rathet. Robert Wuopia, hinterläszt Man nnd drei Kinder. ! Michael Lieoitto, Wittwei i clautes Triean hintetläszt Weib und drei Kinder. . ; (50n. S. Sullivan, alleinstehend, —tu Jahre alt. Seiner Baarschaft beraubt. l5hicago, tit. Mai. Ein harter Schlag traf aIn Sonnabend einen alten deutschen Herrn, Namen-I Marterto, der in Calisornien ansåssig ist. Er war aus einer Reise nach lsoblenr, seiner alten Heirath und wollte vor seiner Ab reise die Weltausstellung besuchen, um seinen Verwandten und Freunden davon erzählenzu können. Er wohnte einer Probe der Feuer-wehe im Jackson Pakt bei und gerieth während derselben in ein arge-g Gedränge. Als sich das Publi kum verlaufen hatte, bemerkte er zu sei nem Erstaunen, daß sein Taschenbnch verschwunden war. Dasselbe enthielt ein Vermögen in Gestalt von 4 Hintan send-Dollarscheinen und 8100 in kleine ren Bill-L Sobald Herr Marteng sei nen Verlust bemerkt hatte, machte er dem nächsten Gardisten Mittheilung, aber dieser wies ihn kurzer Hand ab und der Bedauernswerthe iuhr zurück nach der Stadt, unt Capt. Shea sein trauriges Erlebnis mitzntheilen. Dieser vix-sprach ihm, sein Möglichstec zu thun, aber so wie die Sachen liegen, ist wohl kaum Hoffnung vorhanden, das Geld oder auch nur einen Theil davon zurückzuer halten. Ter New Yorker Herald eine Aktien-Gesellschaft Ner York, H. Mai. Es wird ge sagt, daß das Weglassen deg Namens von Janteg Gordon Vennett aus der« Titel-Seite des New Yorker Heralds da hin auszulegen ist, daß das Eigenthntnæ recht der Zeitung in die Hände einer Artiengesellschaft übergegangen ist. Bennett glaubt eo sich selber schuldig zu sein, daß sein Name irgend welcher Ver antwortlichkeit wegen, nicht mehr er scheint. Eine Lokotnotive erplodirt. Neading, Pa» ist. Mai. Durch das Plahen einer Lokomotioe auf der Lebanon Valley Zweigbahn der Philadelphia nnd Neading Eisenbahn wurden heute bei Lehanon zwei Personen sofort getödtet und mehrere gefähr lich verletzt. Die Getödteten sind: Leoi Yoeum, der Lokomotivführer von hier, John You-im 14 Jahre alt, ein Nesse des Ersteren, der ans die Maschine gestiegen war, um seinen Onkel zu be grüßen. Anlauf aus die PIankintom Bank ; Milwaukee, Witte, 13 Mai. Zum» ersten Male seit vielen Jahren trug eoj sieh heute Morgen hier u, daß eine der hiesigen sanken einen nlans zn bestehen Jhatte. Bot den Thüren der Plankintons Bank standest als diese heute rriih geöff uel wurde wenigstens 300 Leute und be stiirmten die Zahlrlerts und der Anlauf dauerte fort bis zum Schluß heute Nach mittag. Die Spareinlagen wurden nicht ausgerahlt sondern eine Aufkündig uuq oon 30 Tagen, wozu die Bank das Recht hat, verlangt. Alle anderen An sprüche wurden protnpt befriedigt. Ge gen Mittag ließ dcr Sturm etwas nach und das Vertrauen begann zurück eukehreik Nachmittag-I kam der Au drang von Neuem. Das Mißtrauen gegen die Bank kam hauptsächlich durch den großen Betrag der Forderung dersel ben an die bankerotte Firma F A Lap pcn Cz Co Die Opfer in der Calnniet nnd Heela Mine. Calumet, Mich., lä. Mai. Das Hülfskvrpg von achtzig Manti, welches sich aus einem schrägeu Schacht, der über eine Meile vom Schachte der Red Jacket Mitte entfernt ist, aber mit diesem in Verbindung steht, in das Innere derselben begeben hatte, kehrte heute an die Oberfläche Zurück. Sie hatten grosze Säcke mit genommen und brachten in ihnen die völlig zer stückelten Leichen der ungliieklichen Opfer heraus. Die Ueberreste wurden nach dem Hospital gebracht, wo sich eine herr zerreißende Seeueabspielte. Tie llrsache des UnfalleH lag in der ichadhasten Maschinerie und besonders war es der Zeiger ander Uhr, der dein Jugenieur die genaue Stellung des seahrkorbs im Schacht angiebt. Dieser hatte sich ver schoben nnd der Maschinist glaubte, der Korb tniißte noch mehrere hundert Fuß aufgezogen werden. Der .Hauotinge nieur sagt, daß Niemanden eine Schuld tiesse, da der Zeiger noch während des ganzen Morgens völlig richtig gemeldet habe. Ter Leichenschauer wird alsbald die Leichenschau abhalten. (salutuet, Mich., 15. Mat. Die Lkichenschaugeschworeneu brachten heute in Bezug aus den Tod der zehn Gru benarbeiter ihren Wahrspruch ein. Die Mineugesellschast und deren Angestellte werden von aller Schuld freigesprochen. Baukräuber an der Arbeit Pittgburg, Pa·, 15.Mai. Ein Ver such wurde gestern früh 4 Uhr von titu brechern gemacht, den Geldschrank der Beaver Teposit Bank iu Beaver mit Tsnuaniit zu sprengen. Tie Räuber waren insofern erfolgreich, als sie den äußeren Schrank zu össuen vermochten, die innere Kiste jedoch, die Its-»Oui« in Baargeld und Werthpapieren enthielt, blieb unversehrt. Die Erplosion brachte die Bevölkerung des Ortes schnell aus die Beine und die Diebe mußten das Feld in größter Eile räumen. Sie er beuten ZLW in Silber, das iui äußeren Geldschrank verwahrt wurde. Man hat keine Spur von den Verbrecheru. Tie Bank ist unter dem Namen ,,Seuator Qitay’s Bank-« bekannt und ist das älteste Geldinstitut in Beaver Cviitity. Mitglieder der Heilsarniee alg Falschiiiiiiizek siZiour City, Ja» H. Mai. tsteoisge Hallet nnd George Mason, Mitglieder der Heilsarniee, wurden letzte Nacht hier oerhaftet und waren zur Zeit im Besiti oon falschen Silberdollaro, sowie Vier tel: nnd Halben T-ollaret. Hallett ge stand, daß er nnd Mason init drei Len ten Namen-Z Mclsarty von isouncil Vluffs zu einer Falschniünterbande ge hörten, die ihr Wesen in Otnaha, d'in eoln, Council Blufsg nnd Sionr lsitn trieb. Sie führten sodann die Voliiei auch nach einein Hause an tfafayette Straße, das für das Falschmünzer-ge schäft vollständig ausgestattet mai-. tso tonrden eine ganze Masse Formen, eine Quantität Metall und Haiidivei«to;eiige gefunden, die inan sofort mit Veschag belegte Richter Lynch in Vedford, Jnd.. Bedford, Jud» lö. Mai. John Teri·ell, der den Condukteur L. F. Price auf einem Eisenbahnzuge in Seyinonr ermordete, wurde heute früh von einein Menschenhaufen aufgeknüpft. Kurz nach 2 Uhr fanden sich etwa einhnndert entschlossene bewaffnete Männer am Ge fängniß ein, zwangen den Sherisf die Schlüssel abzuliefern und nahmen Ter rell aus seiner Zelle heraus. Der zit ternde Verbrecher wehrte sich anfangs gegen die Rächer-, warf sich sodann aber Zu deren Füßen und bettelte mit weiner ichek Stimme am sein Leben. Die Scharfrichter waren indessen um Theil taub gegen alle Bitten, zum heil aber ergingen sle sich in den schrecklichsten Ver wünschungen über bät-Flehn Ein star ker Strtckwnrbeben " eder am den Hals geworfen und tn kurzer Zeit hing derselbe« Am Aste eines Baumes im Hofe des Ge fängnisse-T Das Lynchen wurde in aller Stille nnd Ordnung besorgt, Nichts konnte man hören als Terrells Geschrei. Eine Wache wurde bei der Leiche zurück gelassen, um zu verhüten, daß diese vor Tagesanbruch berührt werde und erst dann schnitt man dieselbe herab. Vom Fähn. Ueber den Fähn, den ,gestrengen Thalvogt,« schreibt man der »N. Ziirch. Ztg.« aus dem Verner Oberlandz »Ob der Fähn iu der Zahara entsteht, oder ob er, tvie die neuere Forschung weiss, im Gebirge selbst sich bildet, darum be kümmert sich der Thalbetvohner nicht. Doch wenn sich die ersten Wellen des entftehcndeu Sturmes bemerkbar ma chen, obschon anfänglich noch so leise, wenn dann die fernen Gebirgswälder näher zu rücken scheinen, rauschend wan ken nnd sich in ein tiefschwarzes Gewand hiillen, wenn die Bergbäehe ihr Tosen so dernehmbar machen, als befanden sie sich in unmittelbarer Nähe der mensch liehcn Wohnungen, wenn sonderbare Tone, geheime dcliinge die Luft dnrells zittern, dann fühlt eine ganze Bei-title rnng den heranriickenden Angrisf auf ihre Ruhe nnd Sicherheit« man möchte sagen, ans ihre Existenz. Wenn der Fijhn seine Macht in vollem Umfange entfaltet, dann befindet sich die Thal schast unter bedenl·lichster Schreckens herrschaft. Er gibt seinen Willen un umwunden kund, und was nieht met und nagelfest ist, muß seiner straft wei chen ; er hebt auch sestgcnagclte Dächer auf, beschädigt die massivsten Gebäude, entwurzelt mächtige Bäume, rollt ge waltige Felsblöcke die Abhange hinab. Er dringt in jedes Gebäude cin, selbst durch die engsten Ritzen; der Begriff des Hausrechtes ist ihm unbekannt. Neben der Sorge und der Angst be mächtigt sich der Menschen eine allge meine Mißftimmung; denn die er schlaffende Wirkung des Fähus aus die Nerven ist ganz unzweifelhaft und höchst unangenehm. In den Därfern des Oderhasli ist es zur Zeit der Fähnherr schaft den Bäckern wegen der Feuersge fahr bei schwerer Strafe untersagt, Brod zu backen ; es hat das ost eine be deutende Brodnoth zurFolge, da die thalabwärts gelegenen Letschaften, ans denen dann das Brod herbeigesehafst werden mus;, meist nicht mit den erfor derlichen Mengen versehen sind. Jn Gebäuden, deren Feuereinrichtutigeii nicht vollständig sicher sind, darf nicht geseuert und getoeht werden, nnd es aben sich die Bewohner oft mehrere a e lang mit kalter liiiche zu begniigetn Aus offener Straße ist das Rancheu gänzlich untersagt, nnd unablässig ziehen Sicherheitswachen mit Alarmhdrnern durch und um das Dorf. So verur sacht der gestrenge Thalvogt bei seiner Einlehr nnd während seiner Regierung, die einige Tage anhalt, Aufregung Miihe mid Unruhe-. « Zieht er sich zurück in die engen Schluch ten des Hochgebirges, so athmen Men schen nnd Thiere wieder förmlich anf, es wird ihnen leichter um’s Herz. Und doch kann das Gebirge des Fähus nicht entbehren; er ist im Grunde der treneste Freund der organischen Welt, die ohne ihn in jenen Gebieten, wo die Bedingungen des Lebens fiir sie ohne dies sehr erschwert sind, kaum zu existi ren vermöchte· Mag der Föhn noch so rücksigtslos hausen, er ist doch die ein zige rast, die im Stande ist, das Re iment eines noch viel gewaltigeren Herr Lherch des Winters, zu brechen. Die ouue allein thut nichts; ihre Strah len cheinen machtlos an den angehäuf ten chnee- nnd Eismassen abzuprallen. Da tritt der Föhn in die Schranken, er reißt die Bresche, er ermöglicht dem Fühling den Einzng in’s Gebirge. arum ist er eine segensreiche Natur erscheinung, nnd was er daneben stin dikt, kommt gegen die großartige Ar be t, die er verrichtet, kaum in Be tracht.« Sechshnndert (?)Millionen Nu b el, welche 18053 in der englischen Bank ans dem Nachlasse der preußischen Staate-angehangen Owscha Lewi de ponirt worden waren, werden, wie die »Lodz. Zig.« dein »Wir. Codz.« ent nimmt, jetzt antde ahlt. Wie es ge wöhnlich in solchenk allen ist, fand diese nngeheuere Erbschaft eine Unmasse von Aiiwärtern, aber nur zwei von ihnen konnten berücksichtigt werden. Ein Fri. Humirych, Bürgerin der Bei-. Staaten, erhielt, nachdem sie ihre Erbschastsrechte nachgewiesen hatte, den fünfhundert vierzigsten Theil der ganzen Summe; den Löwenantheil aber erbte eine ge wisse Anna Finkelstein, gebotene Lewi. die Fran eines Juwelen ändlers in Jsmail in Bessarabien. s nna Finkel stein ist die einzige direkte Verwandte von Owseha Lewi. Drei Brüder ihres Mannes Salomon Finkelstein wohnen in Warkhau ; die Fintelstem in Jsmail sind tin erlos, mit der eit wird also der rdßte Theil dieser einz g daWehenden Erbschaft in die Hände der in arschan lebenden sinkelstein gelangen. Die Zahl 130 Ueber den Ursprung des Aberglau bens, der sich an die Zahl 13 knüpft, schreibt man der »Fraukf. Ztg.« : Jesus und seine Jünger, zusammen 13 Per souen, saßen zu Jerusalem zu Tisch und verzehrten das Osterlannn. In der Nacht hierauf wurde Jesus gefan gen genommen und hierauf an’s Kreuz geschlagen. Der Vorgang mag im Laufe der seit dem verflossenen 17 Jahr hunderte Gegenstand mancher Erörte rungen geworden sein, welche sich nicht erade aus das religiöse Gebiet be schränkt haben. Die Zahl 13 der Tisch genossen war um die Wende des Jahr )n:·tderts Gegenstand der Beachtung am englischen Königshofe insofern, als man vermied, bei irgend einem Mahle zu 13 beisammen zu Tisch zu sitzen. Nach der napoleonischen Zeit fand das eng lische Königshaus Vertretung in West deutfehland durch zwei seiner Damen, die Köni« in von Württemberg nnd die LandgräiJiU von Hessen-.Hbmburg, sowie durch den Vizekiinig von Hannover, Herzog von Eaiubridge und dessen Ge mahlin. Besonders diese Damen hiel ten strenge an der Regel, keine 13 Per sonen en Tisch zu haben. Die Vandgräfin Elisabeth von Dessen Homburg liebte es, nach dem Tode ihres Gemahl-I, des Landgraer Friedrich Josef (gefrorbeu 1829), die Winterzeit in Frankfurt a. M. zn wohnen, wo sie auch 18-t()starb, nnd auch dort liebte sie es, Gaste in kleinerer Anzahl zu be wirthen. Ihre strenge Vermeidung der Zahl 13 fiel gar Manchem anf, welche die Ursache nicht wußten, warum diese Zahl gemieden wurde. lind so ver breitete sich weiter nnd weiter eine in’s Larherliche gehende Scheu vor der Zahl 1.«J, die mit der Entstehung der Ab neigung nichts gemeiu hat. Kann es etwa noch gelten, wenn am Wirthstisch 13 Nein- oder Bier-trink« nicht bei sammen sitzen wollen, so ist doch wahr lich eine Scheu vor dieser Zahl als ’aud- oder Zinnuerniunmer oder alsz Iiiimmer eines Eisenbahn- oder Post wagenö oder Fialers sinnlos nnd lächer lich. Kaum noch hat sich eine Er innerung an den eigentlichen Grund der Scheu in dem albernen Satze erhalten. daß von 13 Tischgästen einer sterbe.l Daß man in der That nur von einem Sterbenden wohl von Anfang an ge redet hat, während außer Jesus auch Judas dem Tode verfiel, diirfte in der Geringschätzung des Letzteren beruhen. Ein Unikum im schweizes rischen Postwesen ist ohne Zwei fel die originellc Art der Beförderung von Brieer nnd selbst größeren Backe ten zwischen den Ortschaften Arvigo nnd Braggio im tesfinischen Salama tlsal. Anf steiler-, iin Winter wegen Lawinengesahr oft unzugänglicherHöhe, 1500 Meter iibcr Meer, liegt das etwa 400 Seelen zählende arme Dorflein Braggio Zweimal des Tages vermit telt ein Einspänner den kümmerlichen Verkehr in diesem abgeschiedenen, ran hen HochthaL Um nun den oft lebens efährlichen, mühsamen zweistündigen eg von Braggio nach der Poststation Arvigo zu ersparen, kam der »Ablage halter« anf folgende praktische Idee Er kaufte ein solides, ingerdickes Drahtseil, mit einem gondelartigen in zwei Radchen laufenden Korb versehen. und baute oben auf der anderen Thal seite ein Bretterhüttchen als Abgangs station, unten im Thal 1500 Meter tiefer, ebenso ein zweites als Endstation mit Wellbanm. Die Einrichtung ist die denkbar einfachste. Der Korb wird beladen, die zurückhaltende Schnur ge löst, nnd pfeifend schießt das Veyikel in die Tiefe, immer tiefer und tie er, zu letzt nur noch als ein kleiner gelber unkt den Obenstehenden erkennbar-. as vibrirende Seil gibt ein singendes Geräusch von fich. Plötzlich verstummt dieses, die Post ist in Arvigo angelangt Vier Minuten dauert die Thalfahrt, zehn Minuten die Bergfahrt. Der elektrifche Fiebermef s er. Aus Paris wird berichtet : Der Elektriker Tabernier hat einen Apparat erfunden, der die Aufmerksamkeit der Spital-Aerzte in besonderem Maße ver dient. Dieser Apparat, »Thernioftat« enannt, soll dazu dienen, um den jeweiligen Fieberstand eines Kranken ans elektrischem Wege dem weit vom: Patienten befindlichen Arzte bekannt zu geben. Der Fiebermesser wird unter-! der Achselhöhle des Kranken befestigt, wie jedes andere Thermoineter. Stei t » nun das Fieber um einige Grade, fo erhält der dienfthabende Arzt in seinem Jnspektionszimmer durch eine entspre-« chende elektrische Verbindung ohne Wei teres Kenntniß von dem Zustande des betreffenden Patienten, da auch dessen »Bettnnmmer im Zimmer des Arztes lzum Bors eine kommt. Auf diese Art lwird das teigende Fieber des Kranken von Minute zu Minute dem Arie bekannt gemacht. Jn mehreren Pari er Spltiilern wird die Einführung die es Apparates geplant. . ..«.·. Ansziige aus chinesischen Blättern. Der in Shangai erscheinende »Ost- « asiatische Lloyd,« tscr sieh um die Be lehrung europäischer Leser speziell hin sichtlich der Zustände Cl)inas, dieses lange noch nicht nach Gebiihr gewürdig- sz ten uralten Zittltiirlaiide5, verdient »Es macht, theilt in seiner neuesten Num mer folgende Auszilge aus der»»Ling» « · nam hat pao« von Canton Init 4. F e b r u a r.——lini Vorkommnisse-, wie solche sich im ver angenen Jahre » bei Gelegenheit des Peitschens des Früh-. jahrsochsen zutrugen, zu vermeiden, ist« in diesem Jahre die Stunde der Cetes Ost monie nicht bekannt gemacht wurdens Gestern vor Tagesanbruch begaben siQ die Beamten auf den östlichen Parade- — -;;E platz, wo alles-in größter Ruhe verließ E. da infolge der frühen Stunde nur wes nige Zuschauer zugegen waren. Die Jst-; bei früheren Gelegenheiten von der Kaufnmnnfchaft gestifteten Schaustücke, « "" die in der Wozesfion mitgetragen wer- I den, fielen diesmal fort, weil Niemand J den Zeitpunkt des Anfbruchs kannte; s es herrscht bei den Betroffenen große sp Unzufriedenheit darüber. 7. Fe b r u a r.——Bei Gelegenheit des Besuches von Theatern tritt eine Un-· sitte zu Tage, die unseren Gebrauchen durchaus wider«spricht. Bei Einkassi ruug der Eintrittspreise geht der Kol- T« lekteur in die Frauenlogen hinein; zu i diesem Posten sollten serauen für die irrauenabtheilung des Theaters ange stellt werden, damit die gute Sitte nicht verletzt werde und die Frauen nicht mit den Männern irr-Berührung kommen. Zur Durchführung dieses Prinzips sind beim chinesischen Zollamt in Canton. Frauen angestellt, die das Gepäck der weiblichen Reisenden durchsuchen. 8. Februar-.—Die Geldverleiher werden ermahnt zu ihrem eigenen Se gen, um sieh nicht die Strafe des Him mels zuzuzieherh nicht zu hohe Prozente zu nehmen. Borgt Jemand Geld, so bedarf er desselben in seiner Noth, es ist unrecht daraus zu großen Vortheil zie hen zu wollen. Eiu Prozent pro Mo uat ist ein guter Prozentsatz, höhere. wie sie so oft gefordert werden, sind zu« verwerer. z 11. Februar.-—Wegen des Nen jahies wird das Blatt aus einige Tage nicht erscheinen.——Es ist Gebrauch der ausländischen Zeitungen, zu Neujahr einen kurzen Rückblick auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zu werfen; wir wollen diesen Gebrauch hiermit nachahmeu Die Witterungsverhiilt nisse vom Frühjahr bis Herbst waren günstig, genügender Regen fiel, sod as die Reisernte eine gute war. erb und Winter waren weniger befriedigeend, es fiel weniger Niederschlag, so daß wir unter allerlei Krankheiten zu leiden hat-« ten doch wird sich dies bald geben, da die Beamten gut sind und der Himmel uns also vorausfichtlich gutes Wetter schicken wird. Das kommende Jahr wird sicher ein gutes werden, denn wir Eben das hiers seltene Ereigniß gehabt chnee fallen zu sehen. Eine Million Stockschläge. Man wird es kaum glauben, allein es ist nichtsdeftoweniger wahr, daß diese stattliche Anzahl von Hieberr von einem einzigen Menschen seinen Nächsten ver abreicht worden ist. llud zwar gehörte derselbe nicht etwa dem wohllöblichen Korporalsstaude der guten alten Zeit an, sondern war seines Zeichens ein Schulnieisterlein, das iur gesegneten Schwaden lebte, lehrte und prügelte. Und was das Merkwiirdigste an der ganzen Geschichte ist, er führte ein über aus genaues Protokoll über die von ihm verhängteu und höchst eigenhändig vollzogenen Strafen Dieses Protokoll umfaßt volle 51 Jahre und waren dar nach den Schülern zudiktirt worden: 227,700Straf1ektionen, 911,55l’- Stock streiche,136,96()Fuchtel- und 121,732 Ruthenhiebe. Ohrfeigen hat unser Schulmcister nur 1(),2m) und zwar die meisten in der« bösen neuen Zeit, wo der Stock verpöntwurde, gegeben. Außer dem hat er in den letzten Jahren seines Wirkens-er starb Anno 1870 nach län gerem Ruhestande—6000 Kinder ver urtheilt, auf einem diinnen hölzernen Stock u knieen und 5000 zum Tra en von Eselsohrern Auch andere Stra en kommen in jenem Protokolle vor, dochs bilden, wie s on angedeutet, das Gros die iebe. ie waren dieliebste Strafe des chwäbischen Schulmeixterleins undi« - sein famofes Verzeichniß iihrte daherk auch natürlicherweise das Motto: »Schade um jeden Hieb, der daneben geht. « i Lcihhaus- Esqu uartie r n ng. Ein storrespondent des »Is at·o«· hat den Pariser Mond do pitio das Pfaudhaus) besticht und veröf entlicht eine merkwürdi e Lüste ver chiedener Gegenstände, d e daselbst im; Laufe eines Jahres verfätzt wurden H91,194 Betten, 549 stderdaune s Steppdccken, 254 kostbare ö er, 39 - Kästen mit mathemattfggn n numqu ten, 1972 Triuts und ge check-, 460 Nähmqfchinem 57 Plan nos, NR Operngucker sc. «,; « ·