Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 12, 1893, Image 7

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    VW MLWU Mk Ich Im is
in: diese seltsame Ue nlichkeit und auch
schon das halbe Getiindniß, das der
nahende Tod diesem armen Menschen
entpreßte —- das sind versühreri che
Zeugen. Aber wie zweifelhat sie doch
auch wieder sind, das magst Du daraus
entnehmen, daLßL Du sel st ohne mein
unvorsichtiges ort mit keinem Gedan
ken aus solchen Zufsammenhang gera
t en hättest. Sieht Du? Nun läßt
n den iton wieder hängenl Noch
darfst Du keine Gewißheit hegen, kaum
eine zitternde Hoffnungi Die laß’ ich
Dir s- denn ich kann sie Dir nimmer
nehmen. Aber sie zittert, Dietwaldi s
Wenn dieses Mädchen schon nicht die
Schwester des Sudmannti ist, mtB es
deshalb die Tochter jenes Grasen iet
wald von Fallenberg sein, der, wenn ich ;
mich recht entsinne, gestorben iit — siir J
die Welt! Fraun das Miid en nicht
ancheines anderen Vaters — Sprich
nicht, Dietwalls, denn ich muß Dir weh
thun, wenn die mögliche Enttänschnng ;
Dich nicht mit doppeltem Schmerz bela
den soll. Mnsz Deine Burg die Hei
math dieses Kindes gewesen sein ? In
dieser morderischen Zeit, in der man
Burgen wirft wie Maulwurfshiiael
und Schlösser niederbrennt wie Flachs
in den Kunkelstuben -- -- ist es in solcher
Zeit denn ein so seltener Fall, daß sich
ein Herrenmid in die Bauernhiitte ver
irrt? Doch wer nun auch der Vater
dieses Kinder sein mag, eines wissen wir
gewiß -- « es ist ein Herrentind, nnd ich
will es seinem Stande zurückgeben, will
ihm zn seinem Recht verhelfen· lind
auch hier« Tietwald, kann ich nicht wis
sen, nur hoffen, daß sein Recht anch
seinGliick sein wird. Schon morgen
send’ ich das Mädchen in das Heim der
Domsranen nach Salzbnrg —— «
»Fort Von hier «e«« stammelte Descr
iilS.
»Ja, Dietwald, sort fort von
allein! Und aus einent zwingetidens
Grunde«
»Herr —— P«
,,t.-aS Mädchen liebt deu Jäger.«
Descrtnd erschrak. »Ein tlind !«
»Ein Kind, das ein Augenblick herz-.
Irecheiider Angst zum Weibe tnachte.s
Noch aber weiß sie selbst nicht, daß sie«
and Liebe· that, was sie gethan. Ich
hosse nnr von ihrer Jugend, daß dieses
Gefühl noch nicht so sest verwiirzelt ist«
tun sichnicht wieder zu loseu in langer
Entfernung unter iienen itberraschenden
Eindriieteii. liiii meinen guten treuen
Hatsino ist tnir freilich leid und bang
er wird das Mädchen nie vergessen; er
hat unt ihretwillcu gethan, was er nicht
gethan hätte uiti sein reden -— er hat
seiner Pflicht zuwider den tjianbschiinen
nnd Mörder verleugnet. Er wird
schwer gestraft, der arme Bitrsrh’.«
»Daß doch keine Freude blühen kann
ohne Schmerzen zu reisen l« sliisterte
Pater Tesrttnd niit bebender Stimme.
»Wir wollen sehen! Ich thue. wae
ich mnsi --— alles andere liegt nicht in
meiner Hand«
»Was meint Ihr, Hart-«
,,Nicht«s!« sagte Herr Heinrich. wie
auo Gedanken erwachend. ,,Morgen
schicke ich Die Mädchen sort. Noch
alter darf Niemand erfahren, weshalb·
Alles soll erscheinen wie eine Laune von
mir, die das otiini dieses made-e win.
Wir diirseu sie iii das neue Leben nur
langsam einsü ren, vorsichtig — oder
ant- diesem s eiien Vöglein wird eine
junge Löwin, die sich wehrt! Es steckt
Blut in diesem Kind. Weißt Du, was
sie gesagt hat, als sie dein Hannio von
ihrer Begegnnii mit eiiteiu Bären er
zählte nnd der ·- äger ers rocken fragte,
was sie wohl gethan aben würde
wenn der Bär ie angenommen hätte?
Sie sagte: »F weiß ed selber nicht,
aber wenn er gekommen wär’, ich glaub’
wohl, daß ich zugeschlagen hiitt’ l«
Pater Desertue drückte die Hände aus
seine Brust, nnd es blitzte iti seinen
feuchten Angen. Dad sollte sein
Kind ni t sein ?
»Und ich lande, Dietwald, wenn Du
se t vor sie gintreten nnd ihr sagen woll
test, ein König war« ihr Vater, eine
Königin ihre Mutter — sie würde das
Köpfchen schütteln, minder in Unglau
ben als insUuwillenL Denn selten noch
hing ein Kind an seinen leiblichen Eltern
tnit sol Liebe nnd Verehrung, wie
dieses W iidchen an den Bettelleuten, die
seine Mieaer wurden —«
»Und all seine Liebe enossen i«
»Nein, Dietwald, Ja e: all seine
Liede verdienten, so sgehh daß die
Stimme der Natur zum Schweigen kam
nnd sich verwandelte. Es wird lange,
lange währen, bis mit diesem Kind oon
einem neuen Vater zu reden ist. Sie
dars, daß sie ein Perrenkind ist, nicht
erfahren, bevor sie ich nicht an Herren
leben gewohnt hat. Inzwischen — und
während Du sort bist — will ich sor
Men und forschen. Und wenn auch der
und, den dieser Tag geöffnet und ge
schlossen, nicht wieder reden sollte —
eine Fährte wird sich doch wo l finden
lassen, der ich solgen kann. Und gebe
Pokh dafz ich Dir gute Botschaft senden
ar .«
»Und dann, dann ——« stammelte De
xertuh »wenn ich sie auch nicht halten
arf in meinen Armen, ein Vater sein
Kind, cso darf ich mich ihrer doch freuen
in ver chlos enern Her en, mich erquicken
an ihrem onni en asein, dars bauen
helfen ani rem tücki
EC war dunkle Nacht geworden, doch
bog vom Himmel funkelte in die enge
S sucht hernieder ein heller Stern;
der Wilddo rauschte, und pliitschernd
gingen die ilen im See.
»Dietwaldi wiela« giteo her, daß
wir so wie ieyt an di «er telle saßenr .
Damals aber schien d e Sonne —« »
»Und es war Nacht in mir. Jetzt
liegt die Finsternis um mich gebreitet,
und eine Freude geht auf in meinem
ge en, hell wie ein Frühlingstag«
nend stiir te er aus seine Kniee. ;
O heinriä mein Falter stieatl« .
var So r» lacheice ver speva
»Mir aber zcheinh er liegt erst recht n
Bodeni O nMenschl Du Men ch.«
Zärtlich strich er mit der Hand liber das
aupt des Pater-Z.
»Als ich den Bären ’agte in meinem
Forst, ward mir meiu irnlein geboren
— als ich den Bären schln in diesem
Wald, ward mein Kind m r nen ge
gebenl O We e Gottesl«
»Natürlich! er liebe Herrgott muß
eigens die Bären erschauen nnd von
ihnen die Menschen zerreißen lassen —
nnr damit Du seine We e erkennstl O
Du Fliege, Du; gib A t, das; Du Dir
die Flügel nicht versengstl Nun aber
steh’ aqu Ich hore schon die Ruder
klatschen. Es ist is;eit, daß Du teisest
und Arbeit sindesti lind wiege Dich
nicht in der Hoffnung --—- sie soll Dich
beleben! Du nimmst ein schweres Werk
auf Dich - — sie haben harte stopft —
der Papst nnd seine Sinrdiniilo Aber
schlage Dich siir Deinen iraiser, als
triigest Du noch die Rüstung nnd das
Schwert. Und wenn Tit vor dein
Papste stehst, so sei vorerst ein Mann ——
vergiß aber auch ni t, dasz Du ein
Priester bist. llnd so lte er Dich fra
gen, weshalb sein ,getreuer diaplani
Heinrich von Berchtesgaden der Satzung
zuwider die Kirchen offen hält nnd die
Sakramente spendet, derweil der Kaiser
im Bann ist, so sag’ ihm mit meinen
ehrsurchtsvollen Grüßen: erstens, weil
meine Bauern nnd itehensleute die
siirche nnd die Sakramente brauchen —
zweitens, weil Heinrich von Juzing ein
deutscher biircheusiirst ist, nnd also das
Deutsch« vor der stirehe steht und
drittens Y- da kannst Du wieder von
oorne anfangen. »Jetzt aber ronnti«:
Dort warten sie mit dein Schiss.«
Vert- Heinrich schritt dem Ufer u.
PaterTesertns aber eilte in die Ulaufez
ald er wieder in’d Freie trat, hielt er
Gittlid Beilchenlreinzlein in den Hän
den; er driickte einen heißen dinß auf
die wellenden Blüthen nnd barg sie an
einer Brust.
» »Wie steht es mit dein Löolfi·at?«
fragte Herr Heinrich.
»Er liegt in bösem Fieber, nnd Pater
Eusebins nährt an ihm wie der Schnei
der an einer ledernen Hos’,« sagte der
Knecht. »Der arme Teufel hat ja Lö
cher, daß man sieben lönnt' dnrch seine
Hant.«
Sie besiiegen das Schiff. Schnell
ging die Fahrt von statten. Als sie
das Seedorf erreicht, sagte Herr Hein
rich: »Fahrct morgen zeitig hinüber zu
der bösen Stille nnd suchet meine Waf
fen zusaunnen; ich weiß nicht, wo sie
liegen-«
»Und was soll mit dem Bären gesche
hen'.-«
»Ztreifet ihm die Haut ab. Den
reib aber soll man mit Steinen in den
See versenken. Niemand soll davon
essen.««
Einer der Knechte ging mit brennen
der Fackel voran, als Herr Heinrich und
Pater Tesertud an der raufcheuden Albe
entlang die Wanderung durch das nach
tige Thal begannen. In allen Hüt
ten waren schon die Fenster dunkel,
attch am Haus des Snditiaiins, das sie
nach einer Stunde erreichten. Pater
Fesertus blieb in tiefer Bewegung ste
en.
»Hu dieser elenden Hiitte lebte mein
Kind !
»Dein Kind P« lächelte Herr Hein
rich. »Ach so, Du meinst das Herren
lind, degen Vater wir finden müssen?
Nein, ietwald, Du darfst die giitte
nicht schelten. Denn in keiner « nrg
hatte das Mädchen besser nnd holder an
Gemüth nnd Herz gerathen können. als
es in dieser Hütte geschah. Und zum
Dank dafür muß ich rnor en Kummer
und Schmerz unter dieses ach tragen!
iloinm’, Dietwald !«« Erzog den Wider
strebenden tnit sich fort. —
Als sie voriibergin en, warf der
Zchein der Fackel eine albeåelle durch
dad Fenster in die Stube. epha rich
tete sich auf im Bett und lauschte.
»Noch allweil kommt er nicht l« seufzte
sie und liesz sich wieder zurücksinten·
Neben ihr schlief der Bub; er hatte
Mimmidatziö Platzchen geerbt; immer
von Neuem tastcte Zeplsa zu ihm hin
über, ob er auch zugedeckt ware. Dann
lag sie wieder ruhig und starrte in die
Nacht hinein. Draußen rauschte die
Albe, und in dem Pfosten der Thür,
wel e Fu Gittlid Kammer führte, tickte
ein ozwuim. «
Mit jeder verrinnenden Stunde der
Nacht wuchs Sephas Angst. Freilich,
sie hatte sich so recht von erzen auch
nicht freuen können, als ittli in die
Stube hereingcstlirmt war mit den Wor
ten: «-eph’, sSeph’, sie haden ihn frei
lassen miisscn, der Ha mo hat tir ihn
gezeugt!« Der schwe te Steinwarihr
wohl von der Brust gefallen: ihr
Mann war steil Aber ——· gethan hatte
er’6 ja doch l«
Und nun lag sie und wachte, war sich
hin und her, wartete nnd lauschte, eyte
sich aus und siel zurück, weinte in die
Hände und drückte die nassen Augen
wieder in das Polster-. Und die Sorge
unt ihren Mann wechselte mit dem
Kummer um ihr verlorenes Kind. Ach,
sol eine Sor ennachtl Jede Minute
wir zur quafvollen Ewigkeit. Jeder
Kummer wächst dir in’S Riesenhaste,
Ungemessene. Wohin du in der Finster
niß auch blickst, überall sie st du ihn —
dac Dunkel hat ja keine l renzem und
so weit es reicht, so weit hin stehen auch
die Gespenster deiner Sorgen, eins am
anderen; ie drängen näher, sie ziehen
an dir vorüber, und jedes halt eine
Weile still, sieht dich an mit drohenden
Augen und drückt dir die tnitcherne
Faust« aus die Brust, daß dein At em
sast ersticken will. Ach, solch eine or
genuachti
Sepha ielt es nimmer aus. Sie
syrang an , kleidete sich an und machte
Licht. Mk erhobener Kerze leuchtete
sie in Gittlls Kammer. Das Mädchen
laa mit.«oiiiuen.2luaeu. Fig-Ald. wie
ans Dtetwaldd Tranmen herausgewa
»—— dao weiße Gesichtchen ans schwarzen
Kissen, nein doch, das sind ja nur die
gelösten Haare, die um ihre Wangen»
gebreitet liegen wie schwarze Seide.« «
»Gelt?« nickte das Weil-. »zlanttst
auch nicht s lasen ?«
Gittli sen zte. »Weißt, ich muß halt
aus so viel denken. Wie ein Spinnradl
ehre mir herum im Kopf nnd laßt mir
chon gar keine Ruh’ nimmer l«
»Machst Dir auch schon Sorgen utn
den Polzer ?«
Mit verwunderten Augen blickte
Gittli zu der Schtviiherin ans. »Um
ihn? Ja warntu denn? Sie haben
ihn doch freigelassen. Ich l)ab’d ja doch
selber gehört nnd gesehen.«
»Aber er tttüßt’ ja doch lang schon
daheim sein !«
»Geh’, Tal Jch hab’ Dlr’s ·a doch
erzählt, daß er noch was schafgen hat
müssen siir den Herrn- Er wird halt
lang gebraucht haben dazu nnd hat
nimmer heim können vor der Nacht.
Wirst sehen, er hat in der Almenhlitt’
eschla en, nnd in der Früh ist er dir-s
Beim, noch vor das Glöckl im Sudhans s
läutet. Kannst mirs glauben, um den
sor ’ ich mich nicht ein liihel l«
Zhre Sorgen galten einein anderen. »
Jetzt war er ..harb« ans sie, und sie!
hatte ihm doch nichts ethanl « l
»Weswegcn mußt Dich denn nachher I
sor en ?·· i
i- ittli Hchüttelte das Köpfchen nnds
schob die önde nuter den Nacken.
»Aber o red’ doch l«
»Ge ’! Thn’ mich Du auch noch
plagen .« Sie drehte das Gesicht gegen
die Wand, denn Thränen standen ihr
in den Angen.
Sepha stellte das Licht in die Fenster
nische und lies; sich seufzend ans den
Rand des Bettes nieder. Lange schwie
gen sie. Dann begann an der Thiir der
Holzjvurm wieder zu pochen.
,.Pörst ihn llopfett?« flüsterte Zepha,
während ein Frösteln iiber ihre Schul
tern lies. »Das erste Mal hab’ ich ihn
gehört in der Nacht, in der iiher mein
Kindl der itrank gekommen ist« Jetzt
weiß ich, tvad der Wiirbel sTodten
wurmj selbige Mal hat sagen ioolleu !«
Sie schlug die Häude vor dae Ncsichn
Gittli richtete sich anf, legte den Llrnt
tm Sephad Schultern nnd tröstete sie
nit herzlicher Rede. Zie hatte sich ja
lsörtlciu ntu Wortlein alles gemerkt,
das Herr Heinrich mit ihr von dein
ninde gesprochen
Als Zepha endlich ruhiger wurde. be
jannen sie von Zjiimtnidatzi Zu plan
)ern. Eie erinnerten sieh an jeden her
zigen Zug des Feindes, an jededtven
tummelte Wörtchen, das der sleine
Mund geplappert, an jede drolligc Ne
.1iirde - — nnd lsiittli Verstand es so gut,
die Weise des Feindes nachzuahmen, das;
zuweilen sogar ein srljiichternee Lacheln
ider Zephao Lippen mischte-. Tat-liber
Ierging ihnen Stunde unt Ztnnde, so
Jas; sie kaum merkten, wie draußen icr
Tag zu grauen begann. Sie wurden
es gewahr, als das niedergedranute
Zalglicht mit hoher Flamme zu lodern
begann
»Schau, Zeph’, es taget sehon,« sagte
biittli. »(85eh’, thu’ Tich noch ein paar
Stund’ hinstrceken· Ich tnein’ doch, Du
thiitst die Nuh’ brauchen.«
Sepha löschte das qualmende Licht
tus. »Jetzt muß er ja doch bald koni
nien!« geuszte sie und wollte die stam
mer ver assen. Aber noch einmal kehrte
sie zurück. »Du, Gittli. sag’, was ist
denn das eigentlich mit dem Schatz ·.-««
»Mit was siir einem Scha ?«
»Der Polzer hat gesagt, tu thätst
einen Schatz wissen, der zum Heben
wär', und Tu hättest den Schlüssel
Iasu ?«
Gittli machte große Augen und schüt
telte den Kopf. —
Dnrch das Fenster klang von der
Straße het— der ferne Hufschlag mehrerer
Pserde. An der Aldendrücke zogen sie
vorüber und lenkten aus den ikeg ein,
der zur Gren warte des Klosterlandes,
Zum festen H llthurm führte, nnd von
ort hinunter in das Reichenhaller Thal,
hinaus in’s edene Land. Zwei gewass
nete Knechte zu Pferd, jeder ein bela
denes Saumthier führend. Ihnen
voran ritt Pater Desertus aus einem
frisch ausgreisenden Eisenschimmel, des
sen violette Schadracke, fast aus der
Erde schleifend, in jedem Zi sel das
Wappen des Klosters zeigte. esertus
trug nicht mehr die schwarze Kutte, son
dern das sestliche Kleid der -Chorljerren:
das Pelzbaretn den tnit Ottersel ver
drätnten Mantel und darunter den sei
denen Talar, der, für den Nitt bere -
net, dis zum Gürtel geschli t war. s
klirrte bei jedem Tritt des osses ; denn
unter dem Talar trug Pater Desertus
den misch und das S wert. Ein
Bächen sp elte um eine ippen, und
träumend blickten s ne Augen in den
ern-gehenden Tug.
22. Kapitel.
Herr Heinrich ke rte von einem schwe
ren Gang in das after zurück. Welch
eine Stunde des Jammers hatte er im
Hause des Sudmanns erlebtl Mit
Ggernder Vorsicht hatte er dem armen
eide den bitterm Trank ereicht —
und doch, als Sepha das vo le Unglück
erkannte, da stürzte sie bewußtlos nie
der, als hätte ein fa lender Balken ihr
Haupt getroffen. Da u das Mädchen
m seinem rathlosen S merz und Kum
mer —- und das kleine Blir chlein, das
ich schreiend an die Mutter ammertel
Ko l war es gelungen, die Ohnmächtige
wieder zu erwecken. Ader was sollte
nun weiter werden i- Denn Sepha war
krank, das hatte Herr Heinrich mit dem
ersten Blick von ihren Wan en und
Augen abgesesm Hier war Hilfe nöthig «
wie Feuer im Winter.
Als der Propst das Stift erreichte,
ließ er die Oderin der frommen Schwe
stern rufen, die in einem freundlichen
Klösterlein auf dem Nonndera hausten.
—
Er hatte mit ihr eine tange unten-e
dnng, welche, wie Herr Schluttemann
mit Kopfschiitteln bemerkte, hinter ver
fchlossener Thiir gefii rt wurde. Der
Bogt war an diesem argen merkwür
dig still; Frau Cäcilia hatte ihn zwar
nicht sanfter behandelt als sonst, im Ge
gentheil,sie hatte in einer einzigen Stunde
ausgegeben, was sie als ute Hausfrau
während dieser Tage der rennnng sich
Zsamntengespart hatte an spi igen
olchblicken und bitterscharfen ört
lein --— in Herrn Schluttemann aber
hatte die Predigt des Propstes nachge
wirtt· Dazu reifte unter seiner ge
urchten Stirn ein verwogener Plan.
iit rollenden Augen und gesträubtem
Schnanzbart, die Arme verschränkt,
wanderte er lange, lange iu»seiner Amts
siube rings unt den Tisch. Die Sache
mußte wohl überlegt werden, denn sie
konnte auch ein schiefes Ende nehmen.
Endlich war er mit sich im Reinen.
Er lief; einen von den Schreibern des
Klostere- totnmcn nnd befahl i m, einen
Ganseiiel fein säuberlich zu spitzen und »
ans dein Pergamentkasteu das schönste.
Blatt hervorzusuchem Als nun derf
Schreiber zum Werke bereit war, stellte »
sich Herr Schluttemann in kühner Hal- s
tnng vor den Tisch nnd begann zu dik- s
tiren: ,,llrtheil — in Sachen der zärt- j
lischen Hausfrau ——-« Er unterbrach
den hohen Ton und sagte: »Den Platz ;
für den Namen las: nur einstweilen
frei, den Ranken wird Herr Heinrichs
einst-innrem wenn er das Urtheil unter
schreith Wieder diitirte er: »Ist »o
minu lcuvcrenilissicni et- Cclsissimi
Print-spitz I«r:t(-sm.-iit«t Ilcknricj von
Berchtedgaden wird anmit zu Rechtes
straft gesprochen : weil genannte Haus
frau das Pagen nnd steifen gegen den
ihr oon Gott sum Herren gesetzten Ehe
galten gar nicht lassen will, so soll ihr
der Frohnbot den Pagstein utn den
Hals hangen nnd soll sie an hohem
iriertag nach der Messe eine. ganze
Stnnt’ durch die Gassen führen, inr
Wiedethohlnngsfalle aber zwei Stund’,
und so inuner def; tnehr um eine ganze
—3tund’.«
Herr Schlitttemann sclsnaufte. Er
ditttrte noch die übliche Schlußforntel
des Urtheild, dann fiel er erschöpft in
dettt·el)11stti?.sl. , »
YliiJ llUll Pckk Pclllklcy Vlc LchclU
durch die Bogtstnbe zur Treppe geleitet «
satte nnd zurückkam, wurde ihm das
llrtheil Zur Unterschrift vorgelegt. Er
zeichnete den Namen der Frau »Gemei
iines schiert-remaian in idlc Lücke cili
und unterschrieb. Herr Schluttemann
lvars sieh stolz in die Brust; Tdr Propst
aber lachelte, alo er sagte: »Das wird
Eurer Hausfrau einen gehörigen Schre
cken einfagenl Ich hoffe, Ihr werdet
Ruhe haben siir lange Zeit.«
Eine Stunde später traf die Lberin
mit Zwei dienenden Schwestern im Hand
des Zudmannd ein. Zepha sollte, um
gute Pflege in genießen, in das Klöster
ein aus dem Nonnberg verbracht wer
den. Stunin nnd willenlos ließ das
kranke, non sennnner gebrochene Weib
alles mit sich geschehen, ohne Frage,
ohne ein Wort. Nittli aber war ein
Bild der Verzweiflung und Sorge.
Was sollte denn mit Lippcle geschehen ?
Der dürfe bei der Mutter bleiben. Und
mit den beiden Ziegen, mit den Hen
neu ? Und wer wurde die Bienenstöcke
und das Haus iiberwachen, im Warten
mähen nnd den selee schneiden ? Sie
selbst müsse doch ihre Zeit jetzt theilen: »
einen Tag bei der Schmäher-in, den an- J
deren beim Bruder-! Es hiese, «ie möge «
sich beruhigen, Herr Heinrich sabe silr
alles gesorgt. -
Auf einer Bahre wurde Sepha nach
dem Klosterlein getragen und in einer
kleinen freundlichen Stube unterge
bracht. Lippele versöhnte sich rasch mit
seinem neuen Aufenthalt, da er den
großen Garten gewahrte, den eine hohe
Marter umzog. Als Sepha versorgt
war und nach dem Buben fragte, war
er schon verschwunden. Nach langem
Suchen wurde er im Garten gesunden ;
er hockte am Ufer eines kleinen Teicheo
und warf Steinchen nach den erschrocken
hin- und herschießenden Forellen
Auf Gittli wartete im Zimmer der
Oberin eine seltsame Ueberraschung.
Sie solle gleich zu Herrn Heinrich korri
men, hieß es ; aber bevor sie ginge, solle
sie die neuen Kleider anziehen, die der
Herr Propst ihr geschenkt hatte. -
»Aber schauet doch her, Frau Mut
ter,« lispe te das Mädchen, »ich hab’ ja
doch eh’ schon mein gutes Gewand an.
Ich brauch’ kein neues !«
Weder dur freundliches Zureden,
noch durch ern te Worte war sie zu be
wegen, die schönen Kleider anznle en.
Sie schüttelte nur immer das Köpf en,
wehrte mit den Händen, und Zähre
um Zähre perlte aus ihren angstvollen
Augen.
Auch zu Herrn Heinrich, zu dem die
Oberin sie begleitete, ging sie nicht gern ;
sie wäre lieber bei der Schwäherui ge
blieben
Als Gittli int Zinuner des Propftes
stand, hob sie keinen Blick vom Boden
und zitterte, als stünde sie fröfielnd im
Schnee. Herr Heinrich faßte sie bei der
Hand, zog sie an seine Seite und redete
zu ihr mit herzlch tröstenden Worten.
S fei freilich ein schweres Unglück, das
iiber den Wolfrat und die Seph’ gekom
men. Allein noch dürfe man Ia die
Hoffnung nicht verlieren; die Seph’
werde ganz gewixz in guter Pflege wie
der genesen. A er was solle inzwischen
mit ihr selbst geschehen? Sie könne
doch nicht allein un Le en bleiben. Jtn
Klösterlein auf dem ionnber fci kein
latz mehr, und in der Bart olomiier
lanfe fei ihr nach kirchlicher Satzung
sogar der Eintritt verboten.
»Und sie ’, mein Kind, da hab’ ich
nun dem nlfrat in seiner Noth ge
lobt, dafz ich sorgen will für seine Leute.
Für die Seph’ hab ich's ja schon ge
than-«
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ten gehele : as prächngc vocrl tsuang accomndiu 400 «1e1«soncn. Die werdende Stadt
der Block Hills«11u-:-ac;eichm«u«5 sclinm qkojach tscbirgssscutcrte und un schöne« tPlatz
ulm wohnen. Nutc Nk««lu;««nluit, an Nrundciqcnthumganlaqn 1 Neid zu verdienen. Man
ntundcgcsichbki kax M. oder F p. As «."’ «LT. Ti«fk«««tc1gkitkk11 wegen sahn-leisem oder
schicli an «otuxs,«y.)s«:z-:
Hoteh
75 Zlmmor. sso sadoztmmor.
Lis· T te (’uttr»li(.s«n llot Springst (’»., welche das ,,(Fatl)olieon Springs«
Hotet nnd Bade-Anstalt betreibt, hat grosse Verbesserungen an ihren tskebäuden
nnd Bade:(5«inrichtnngen gemacht nnd kann jetzt Hunderte von Gästen bestens ac
comodiren und zwar zu mäßigen Preisen. Neue Badezimmer mit feinen Porzel
lan-Wannen sind der chde-’.)lbthei1nng des alten Hotels stoelches um Vieles ver
größert und verbessert wurde) Fugefügt morden, ohne das elegante und schöne
Jstöcksge Unsosstsd t)ri(-k) Vadehans neben dem .Hotel, welches jetzt errichtet wird.
Kommende Gaste werden, falls sie Nachrtcht geben, am Tepot in Empfang ge
nommen und nach dem Etablissement gebracht. muayszkx
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Badchaus. s
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