Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 21, 1893, Image 8

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    .
Johannss Not-Im l
Mler Im Dem-staut
. Mlle III das- Malerfach schlagt-»den Llr
beim-I, wie Tapezierenm s. w. gut u billig
macht Besondere Aufmerksamkext wird
mMalenvonB uggies n. Kutschen
zugewandt .
XII-Aufträge können in Baucnbach H ,
Store abgegeben weiden z.
FenL Duehrsm1
Deutscher Fusan-If
310 W. -k. Straßen
WITH le Hm Ich !:-.s.:s: sxi «
Henmfcbes nnd aus « ,
jtcn Lzsome IIuD « Iat « -. . .
gern-II. IILIIIIICL Im II-« » ««EsI«.-.I::s«s..
Robert Blüt-IS
Deutscher Advokats
—-.1ud—«-s
friedensricbter
Office IIII chuIiIII Nat Baka I Icläudc Z
TUIP honLIMiE
s A LO O N
L. W·1NGÄLLS.(5igenth
Mie besten spetränke und I igarren stetsjj
an Hand
Zuvorkommende Bedienung!
Dritte Ist-anne,
Cis-AND ist«-ist« Jst-.
(
c. l. PUJMBINGGTE
)1) W. Ue str. (- tun-l lslsml Nin
I
(
Praktische und sanitake i
l
l
l
l
!
(
(
Flimmer-, .- : Gasröhrenleget
und Centrum-ten Nr
Dampf- und Heiß-Wasierihcizung
Alle uns anvertraute Arbeit erhält persönliche
Aufwartung —Kostei Michläge werden
am Verlangen geliefert.
PRITZ KÄNERT
Büchsenmacher. J
Süd-Bim- Straf-e der Stad: Idalle gegen l
über, Wand Island sich »
--———-—«..-.— (
Leb-natur von Gen-ehren und Re-.
volvern eine Spezialität
Empsiehlt sich zur Repakatur aller Art
Maschinen, Nähmaschinenu. s. w.
Schmiedewetkftätte
und StellmachcreiT
- —-—oon-«-—
, M. C. sPBTIIMAXN,
Pek D. s.
Shop an Sycamore s»:. ., gegenüber von
Kuhlseu s Salve-m i
. ( . . !
Gute und dauerhaftejrdeu W xucdngexH
Prenem l
E. WBOKBSSBR
hat seine
H G nhmatherwetkstatt
nach des
Itsntstrafzh l Tü ure östlich via
Kihlets onlooty
Ins-St und bittet seine geehtten Kunden ihm
in feinem neuen Lokal
zu besuchen. 12 4t
» - J. J. Immo,
Sattlergeschäft,
Gegenüber von Stauß ö; Gros)
empfiehlt sieh hiermit dem Publikum für
alle Arbeiten seines Joches
sefoeit stets Dies-statuten Umwe.
Isieeordentticye Preis-ver
eheilnng.
Ein prachtvolles
s h o n i o n
« III-M nach Art ver Schweiz-r Zoiclvesixm
III mordietbmkn ital)1:Mujix-schnben)
Mk jeder Abonneut auf den neuesten
JWItipnC-Roman »T- i e T o ch t e r
Dei J r e i h e r r n,« von Alberk von
Die Consttuktion des Symphonions
UNDER-daß man daran durch Ein
M betreffenden Notenscheiben
« der bisher beschränkten Zahl T a u
Lzpde petfchiedene populäre
fliec e spielen kann, wie: Tanzmusih
en, Bollsliedet, Kirchenmusik
P II- Die epschemuchendsie Erfin
« » M dem Gebiete des Musik-Instru
—Dee Im »Die Tochter des Frei
» MMt in So Dieser-engen G 10
« W it 40 Wochen bezogen wet- .
M «- ssü IN Auf eiwsl,"
s M GIVE-s« ». · j
- « ei- zst IW m;
Y- «»
DMMV Runchiabsk
sei-Miit sou set Firma
G. W. Gan «- Ax
·« Jede
Oiitiuum, Od. , z pspnd
»Schwar er Neitet,« « .
»Nimm XVI-. s, « gis-zwee«
SiegebEatsaster No. . !
«2 und 0«, Grüner Kam Und fük i
Portoricom find den « Mfoicher Kat- l
i
Liebhaber-n einer
Pfeife deutschen
Tabais bestens
empfohlen
ten erhält man
eine ächic
DentfthePfeiie
wie hier abgebildet.
Für 80 Lag-tm
, geben wir eine be
sonders schöne deut
sche Pfeife, fast vier
Fuß lang, mit Weich- i
- » fetrohrJdcmspitze und l
ZU Wasser-soc aus Horn. s
Die Fabrik ist jederzeit bereit,
auf Tlnsragc hin, dir nächste Be
zuqsqueiie anzugeben.
Eisenbahn-Fahrpläne.
Union Pacific. — Hauptlinir.
Nach dem Osten.
Ankunft - Ahigist
Zug No »F ,tägiich ........... I 2:10 Lich. III-Machst
....... 152 20 NO. 12:L·«Rachsr.
Cz » ........... 10:5.) Bm.11:00 Von-.
» if- » ....... stät-s MA- SZIV Morg.
Nach dem Ehe csmL
l Ankunft Wisseer
No. i, tägiich,»«««. .. . « ti: HEXE-» « ;.'»'» via-tm
-3.mgiud,» . .. ..- «m:-.-1)Ac-s3mx-Adds
r-, Wust-, ........ s :.m7kch 4: u« Ruck-k
7, täsii0«».»..11F:WMk it.':2) Mens»
Grund Island G North-km .
No. si, Basisgiet .................. Ldi ! 41 JOHN-du«
No. Gas, Gesetz-irr .................. Ant.;10:10 Vorm l
Ro. G, Jst-acht und Muhme-. .Ilds. T . s» Mot
His- Sc« Frucht und Passe-gies- ..... -. Int« ·;iä Ide- . .
Si Joseph E Grund Jsiaud.
Ro. 1 ............................. Its-is 9: OIMotsk
No 3 ............................. Ins S: IZONLOIII
Ro. 15 ............................ An! 5 JOHN-Sah
Ic- 2 ......................... Abs 7. THAT-mi
No. ( ............................ Abs IN MIC.
Ies. u- .................... , sh« Mo aug»
NTIHUZL mit Ausnahme des Sen-kraft
e stand Jstaud Lokal-Eise essen mit zwi
schen stuqnd and Hain-ge und machen tu Staub
M die e Verbindung Im dem Osten, Westen und
prun. Züge No· s und ( befördern feine Sees-mes
11.L.IcUBANs Use-at
B. G M. Eisenbahn.
Passagietzüge nach dem Osten.
Am Oe, isguch mit Ausnahme »Ist-umso ? O Idee-.
No 42, tågtich .................... 1(«;10Moeg.
Frachtzüge nach dem Osten
No. Os« täglich, mit Ausnahme Sonntags n: Ox- Morg.
No. G, tW .......................... Ross
Passagierzüge nach dem Westen
To. 41,iBJ-1i6.ff. ..... ITJJTIIZ ffj.«p" « M Sechs-i
sts. C, taglich, sit Ausnahme Sen-nagt b: »Ihr-it
Frachtzüge nach dem Westen
STDT tx, visit-: ......... THIS siege
Io. (7, tägli mit Auweh-Je Somit-Jst « obs-den« «
UT. 42 und 44 gebt suche weiter westlich als Gesund
Zum-T ausgenommen Sonnabend Noch-H wo Nr. c
heb Ravenna date-geht und dateibfk am Montag Mot
seu til-fährt « Tun-D- ums-oh Qgenr.
Deutsche Farmer
gegenseitige
Fenetversicherungs - Ge
ssellsthuft
von pas und angrenzenden
Counties.
EDBese Gesellschaft besteht erst
seit einem Jahre und hat schon bedeu
tende Fortschritte gemacht. Sie zählt
bereits sechszig Mithieder und hat schon
an 885,000 vmh an Eigenthum ver
sichert. Für nähere Auskunft wendet
Euch su den Sekketär der Gesellschaft,
VIII HIM zi- 08
USIM MER
so«00 stand hde Nod
PHIEHS Be IMME
Händler in
Allen Sortcn Groccrics, s
Mehl u. Futter, H
Brod, Tabak und tcigarrem ihbkrhc1upt’
?lUcut, wag in einem M1«ocery: I
geschäft zu habe-n ist. »
J«-««r".«’ Ter höchste Markxprcis wird br
«ablt für Butter n. Wer-—- Bcni sung-»
J , - «
:;«.-: W. site »Hu-ask »i
.· i
1
E ""·"d;s»iig(k Mk, »
Mater, Dekoratcurs
l
und Tapezteren «
· TI·che Arbeuen eine ZpexiallläL Be
nellnngcn find bct Neorgr Bauenbach abw:
geben. xsxz
Grund Island, Neb.
cis-and III-Yes l
MAZBLE -:-WRI(8i
1. sk. Pun- sx co» Eigenth
Gmbfteiue nnd Monumente
von Msirmor und Grum,
aller Im. H
Alle in das ach fchlc enden Arbeiten werde-J
un Ins Illiget se teim als von irgend
. einer Ism- in Genuas-Nebraska
mss M. umw.
cis postae-dienten aus dein tier
zehnten Jahrhundert
su- suspis san-sofern
(Fortsetzung.)
»Gut,« so bleibe l« Herr Heinrich
reichte dein Pater die Hand, nickte Gittli
mit freundlichem Lächeln zu nnd verließ å
die Stube. Zu Haut-ten des Lagers
setzte sich Pater Deiertno ans die Bank.
Es war stille in der Stube. Gittiir
rührte sich nicht in ihrem Winkel; man s
hörte nur Harima-J tiese Achtstunng
und auf dem Herde knisterte es zuwei
len noch leise in den glühenden Kohlen.
Draußen niurmclte das Wasser, von
der Herrenhiitte herüber klang in Zwi
schenriinnien die laute Stimme des Bog- ;
res, nnd ties aus dem Jteinthal heraus
tönte der Gesang der vier Knechte, welche
zu den Almen niederstiegen:
»Das Herzlein
Im Herzcneichrein
That gar so weh dem schwarzen Knaben :
Das braune Mägdlein indcht’ er haben,
Ja haben,
Wenn man es chni nnr geil-U
Ja gäb) Ja gab —«
Nach einer Weile iain Walti. uin den
Pater zum Znibiß zn rnsenz er brachte -
auch einen Teller für Gittli. »Du, 2
das ist gut !« stüsterte er dem Mädchen
zu. »Ich habe auch schon verkosten
dürfen, nnd was iibrig bleibt, das krieg’
ich alles, hat der Frater gesagt.« Gittli
richtete sich aus nnd begann zn essen
während Pater Desertno die Stube
verließ. Als er die Herrenhtitte betrat, s
sagte er zu Frater Sei-erin: »Schickt «
ein Kissen nnd eine Lodendecke hinüber D
für das Mädchen; das Kind hat ein
hartes Lager auf den Herdsteinen.«
Nun saßen sie benn Scheine einer
Kicnsackel itn Herrenstübchen beisam
men, der Proz-st, Herr Schluttemann
und Pater Desertns, der Letztere schwei
end in sich versunken, während Herr
einrich und der Vogt die an dem Jä
ger verübte Unthat besprachen. eiPerr
Schluttemann beschwor die ganze ache
eines slammenden Hornes über das
upt des Morden-, den er finden
wolle, nnd wenn er sich auch in den nn
tersten Schlnps der Hölle verkrochen
natiez sotiaio es zaa wurde, gedachte J
er, sich niit den dinechteti aus den Weg ;
zu machen, uin in iveitetu Kreise rings
uin die Hiitte jeden Busch und jedeX
Felsschruiide zu untersuchen; eiit Hai
lein wurde sich selion finden, an welches
der Faden eine-J Verdachtes sich an
iniipsen ließe.
Als Pater Testrtnd in die Jäger-s
liiitte zurückkehrte, sand er Gittli schla
fend ini HerdivinkeL Las stisseiy dae
ilir Walti gebracht, hatte sie unter Haiy -
inoes wunden :«li·ni gelegt; nur die ro
dendeete hatte sie sur sich behalten nnd
zuni Polster iiedalit unter ilir Köpfchen
geschoben. Je lag sie, die beiden Hunde
unter der Wange, die runden Glieder
vom Zelilase sanst aelost; sie schien aus «
den harten Zieiiieii so gut zu ruhen, ;
old lage sie iu Tannen. Tie verglim- ’
inenden älolichi strahlten einen rothen
Schimmer iilser ein« Mesichr so dasies
aus dein Dunkel liervorlenchtete iiue ein «
lielilichess kliatlssel -
Lange, lange stand Pater Tesertudz
vor dein schlafenden :Uiadei;eii. Hin-s
titer näher zog ed ihn, er beugte das
Knie, er streelte die Arme. er neigte das ;
Antlitz in dürstender Sehnsucht da k
bewegte sich Gittli und stolsnte leise, ivie «
unter einem schweren Traume: »Haynio ;
»- aymo -.—.«« « .
Leiter Desertus tautnelte zuriiii; die ;
Hände oor das Antlitz schlagend, wankte ·:
er zur Thiir und sank ans die Schwelle l
nieder-. »Herr! Herr! Du versuchest «
mich über meine ttrastek« rang ed sich
init ersticktek Stimme von seinen Lip
pen und mit brennenden Llugen starrte
er hinaus in die sinstere Nacht, empor
zu den ruhelos sliininernden Sternen.
Jii den Fenstern der Herrenhlitte war
das Lichtschon erloschen ; Herr Heinrich
schlief. Durch die Ritzen der geschlosse
nen Thür quoll aber noch ein matter
Schein; in dei- Küche saßen Fratee Se
verin und Herr Schlntteinann beim er
löschenden Feuer ans dein Herdrand
leise plaudernd, init den »ein-linken
Pärchen-« beschäftigt, die sie aues dein
Versteck hervorgehen baten-, Walti
hockte in etueni Winkel und vertilgte die
Reste des Mahled; dann trank er nock
einen Krug Wasser leer und kletterte
Idee die Leiter hinaus irre Heu.
Als den beiden Zechern »ded Hint
inels höchste uld« zur Nei e ging, be
tant Herr S luttemann s ne üblichen
«Znsteinde.« Er schien völlig vergessen
n haben, wo er sich befand, wähnte iin
ellerstüdlein n weilen und silr tete,
daß mit jedem ugenbliet die and esten
Boten der Frau Catilia eintr sen möch
ten, um ihn heimzuholen. »Aber ich
seh» nicht, wirst sehen, Bruder-, ich geh
nichtl Jetzt sitz’ ieh einmal, Donner
wetter, nnd se t bleib’ ich!« Frater
Severin drückte hin die Hände ans den
Mund und zerrte ihn zur Leiter; niit
aller Mühe. stoßend und schiebend,
brachte er ihn endlich über die Leiter
hinaus nnd wars l n irre weiche u.
«Eiieiliu, Cäciliu, u treibst es eute
wieder arg uiit mir l« brummte er
Schlatter-kaum halb erstickt von ene
user ihn hersallenbenpm Eine Weile
»Um-er noch fort. dann begann er zu
. steter Gebet-ins te die
Mspieh und ba sing nun n Zeil
Wetee de Wein er
ans den war
er schiefe-.
15. Kapitel.
Nach Mitternacht bewdlkte sich der
Himmel, und ehe der Tag noch " graute,
begann ein warmer Regen zu salleu.
Bei Anbruch der Dämmerung lamen
die Knechte. Pater Desertus saß noch
immer aus der Schwelle der Jägerhiitte,
mit bleichen milden Zügen, die Augen «
heis; umrändert. Als er die Knechte sieh «
nähern sah, erhob er sich und athmete i
lies, wie wenn ihm die Nähe wachender ?
Menschen willkommen wäre. Einer der
Knechte fragte ihn, was sie zu thun
Zittern Er meinte, sie sollten sieh, da
errn Heinrich der Pirschgaug ans den
Auerhahn verreguet wäre, ruhig ver
halten, bis die Schläfer von selbst er- .
wachen würden. Dann trat ei· in die "
Hütte e Gittli war schon wach, sie stand
über ahmo gebeugt, der immer noch
ruhig schlief ; als sie den Pater kommen
örte, trat sie scheu zuriick, lispelte den :
iorgengruß nnd verlies; die .Hiitte.;?
Nach einer Weile kam sie wieder-, ge
waschen, mit frisch geflochtenen Haaren; ;
sie schiirte ans dem Herde ein Feuer an
und ging grriiusehlod ab nnd zu, nm i
sauberc Ordnung in der Stube zu.
machen. « Als sie wieder einmal Wasser -
holte, wurde drüben an der Herrenhinre ;
ein Fensterladen ansgestosiein T
»Guten Morgen, Gittli!« rief Herr Z
Heinrich. .
Sie stellte die Wonne nieder und lies «
hinüber. ;
»Nun, wie geht es ihm'.-« !
»Er schlast noch allweil, Herr, und ;
ich meio’, der Schlaf hat ihm gut ge
than, denn er hat schon ein bißl Farb’
im Gesicht !·«
»Dann wird er wohl auch bald erwa
chen. Frenst Tieh schon«.«
»Und wie!« - s
»Gei: und frenst Dich auch schon aus !
seinen Tauf ?
»Es-senJ hab« ich schon, Herrl«
« «
.--o. ;
»Ja. gkllkktl atll die Macht« da hat et
ein liihel (ein wenig. ntiilssains reden
können. und da hat er mir gleich ein
Bergeltsgott gesagt, ja !«
»Aber ich meine. Tit hofjst doch
wohl noch aus besseren Dank-« lächelte
ete Heinrich, wahrend er sich breit ist«-Z
« enster legte.
Sie schaute init nrosken klugen zn
ihm aus. »Was ialtt’ ich denn mehr
noch wollen? Ich lsab’ ja mein Vet- T
geltpgottp
Er betrachtete iie mit freundlichen
Blicken. »Zu? Sei-« lind leise witte
es um seine t«ippeit, als er sagte: »Mei
lieh, mehr kannst Tn auch nielit ver
langen von il;ni. Aber jetzt geh nur, »
geh’, ich komm: gleich hiniibet·!«
Huttin liei Oiittli davon, um aus
sem Regen wieder unter Tach zu kam
men.
Ueber diesem Zitnegeipriich war Wan Z
aus dein Schlaf erwacht Er rieb sieh
er chroeken die Augen, als er den hellen
S argen schimmern sah, kletterte die
Leiter empor und tief: ..Frater! Fra
terl Stehct aus, der Herr ist wach l«
Frater Severin suhr ans dent Heu
wie der Hase aus dem tlrantaeter. wenn
der Bauer kommt. Er paelte seinen
Schnarchgenossen an der Brust. »Herr
Bogtl Aufl Aufl Aufl-«
Herr EZchluttemann drehte sieh aus
die Seite. »Aber Cäcilia !
»Aus! Ans! Ans!
»Aber Cacilia!« wimmerte . ere
Schluctemami. »Gebt denn der acu
sel schon wieder lot-? Use Tag' und
alle Tag’! Nicht einmal ausschlafen
soll der Mensch können. Kren Teufel
noch einmal! Laß mich in Ruhe l«
Frater Severin schüttelte den Kaps,
überließ den Vogt seinem Schicksal und
stieg mit starren Beinen über die Leiter
Nyme hu ch
er« luttemann tte i tiefem
getviihlt in das Hen, als ntn ehlänge er
mit seinen Armen das Wissen, das er an
«edem Morgen sest über die Ohren zu
rücken pflegte, wenn Frau Catilia ihre
Predigt begann. Die lautlose Ruhe
eher, die ihn plötzlich umgab, mochte
ihm als etwas gan, l ngxelieuetltmes ek- s
scheinen. Ei tichtete sich etichtoeken
auf nnd starrte mit weit aufgerissenen ;
Augen int Tätnntertl itzt dee .Heubodeus (
umher. ;
»sich so!« itottctte et, als et das «
gutm. Dann laclite et vergnügt vor
sich hin. »in-l inltn aOei geschehen
ists will jetzt sii,’l.1s ich mich einmal
an0!«-Sp1ael)o legte sich wieder ans
die Seite nnd streckte sich behaglich.
«Aaaah!« Eine kleine Weile, und er
schlief schon wiedetc
»Herr Bogt!« tief Reuter Scoerin
ans der iiiiche herauf. Herr Schlatte
mann aber tiorte nicht.
«Bogt! Vogt! Wo seid Ihr-W rief
Herr Heinrich selbst. Doch Schlatte
tuann horte nicht »So laßt ihn schla
sen!« lächelte der Ptopst. »Das irdi
sche Betgessen ist über ihn gekommen l«
Er drohte znnt Heut-oben hinauf:
»Wartet unr, Vogt, der Morgen totnnit
schon wieder, da Es ch die Donner des
Gerichteo wetten. ««
Als Her-r Heinrich hinüberging nach
der Jäger-hätte, kam thnwa Gittii entge
en. »Herr-, JeerlL market schon!«
kenmmelte sie »Mein Gott und soviel
or en thutee sich, Jhk konntet ihm
rsein, weil int so was hat gescheitert
dienen- Die Mcui-e redete ans ihr,
aber es weit- eine bange Freude: nun
lonute Haynto spreche-, nun mußte et
wie alles gekommen me. —
Wå blieb sie, alser ritt-die
gelindert-chauen lik äÆizeuve
XVI-Zins
WA- ÆM" T
m May sei einige-ein
o. ich teilt es sei Lege ichziii
und la mich nach Deiner Wunde
xganeni ann sollst Du essen und
nten nnd wieder schlafen, und wenn
Du dann Haestiirkt erwachse, dann sey» ich
mich zu Dir, und Du erzählft mir alles
Und mach’ Dir keine dummen Sorgen
Du bist Hemmt-, mein getreuer Jii er.
haft ja deine Treue mit Deinem lut
besie elt. l«
Herr-L Heinrich —
»«skirstT u wohl iet)iveigeii!« schalt
der-« Propst nnd drückte den Jäger mit
sanfter Gewalt auf das Kissen uriick.
Gittli athuiete anf; und da sie in der ;
Jägerhiitte unn entbehrlich war, lief sie
hinüber in dass Herreiilsaiis.
»Frater. kann ich Euch nicht helfen?«
»Ei, freilich, mein Tirnleiu, selziirz’
Dich, tumniel’ Tich « Und im Hut
hatte er ein-r Dutzend Aufträge fiir Gittli !
bereit. ?
Sie griff mit flinken Händen zu, trug s
alles herbei. wag der Frater in der tKüche i
brauchte, brachte L rdnung in die Schlaf- i
iaininer und machte das Herrenstiiblein I
fpieaetblani I
Draußen »fchuiirelte« der Regen, nnd I
die Knechte, die unter dein vorspringem s
den Tach der Herrenhiitte an die Bal- ;
ienivand gelehnt standen, fangen niit ;
leisen Stimmen, um sich die nasse Zeit »
zu vertreiben. s
Als Herr Heinrich uiit Unter Tesertud
ane- der Jai dhiitte trat, sagte er: »Dein
Aussehen ist schlimm, Dietwald Tie »
ziiachtwache hat Dich erschöpft.«
»Ja,Heri-!« erwiderte der Pater, mit
finsterem Blick zur Erde starrend.
»Aber ich hoffe, es hat Dich in dieser
Nacht Dein Gespenst in Ruhe ge
lassen?«
»Meint Jth«
»Dietivald !«
»Es weilte mit mir unter einein Dach
die-ganze-lange Nacht !««
Herr Heinrich betrachtete oen Pater
init sorschendeni Blick. Dann sagte er:
»Komm, lege Dich schlafen, Du bist
til-ermüdet
Sie betraten die Herrenhiitte ; Pater
Desertus ging in die Schlafkammer und
wars sich aufs Lager, doch seinen Au
gen war anzusehen, daß sie den Schlum
mer nicht finden würden. . err Hein
rich füllte einen Becher tnit Mein nnd
oß dazu einige Tropfen and einem
- lüschchen, das er seinem Arzneikiistlein
entnommen hatte-.
»Trint, Tiettvald, das wird Dir
Schlaf bringen !««
Pater Desertud leerte den Becher -——
und ed tviihrte nicht lange, so lag er.
tief athntend. im trannilosein, schweren
Schlummer-.
, Herr Heinrich tvollte in’d Freie tre:
ten; da sah er Gittli in der siiiche schaf
fen. Ein Gedanke schien ihn zn befal
len, er schrittelte wie abwehrend das
Haupt, doch immer wieder kehrten seine
Blicke zu dein Mädchen zurück
,,(Söittli!«
Zie sauberte die fände an der
Schar-e nnd lam auf ih’n zugegangen.
»Ja, Herr ;-«
»Er;tihl’ mir doch, hast Tit Dich mit
dein Pater auch gut vertragen die lange
Zeit vom Abend bis zum Moment-«
»Alliveil gut !« meinte lsiittli mit
schenem Leichenr- ..JTer Pater hat ge
wachet, nnd ich hab« geschlasen !« Und
als tniiszte sie sich unschuldigen, fügte
sie bei: »Ich bin halt so viel niiid’ ge
wesen-«
»Jmmer geschlafen ? Tie ganze
Nacht L-«
»Gott behüt', Herr! Ein paar Mal
bin ich schon anfgetommeu.«
»Nnn·.- Und dann habt Jhr wohl
miteinander Haimgart sin den redig
ten des Bruder Berchtold von « egendi
barg (13. Jahrhundert) heißt es:
«Wilt dn zuo dem tanze unde zuo dein
hahmgartten unde wilt da vil gerüemen
unde gelachen unde geweterbligen unde
ge wieren mit den augen, so mahtu wol
estrucheu in den strie ded tiuvelss ge
halten, gelt ?
,,Ubtr err!« sagte sie ganz erschro
cken. «B.ie thiit ich mir denn ein allen
lassen. daß ich haiutgarten wollt’ mit so
einem erken. « ch bin allweii gelegen
und ha » leineu i kuetser gethan l«
»Und er? Er wird doch mit Dir ge
redet hat-eitl
Kein Sterbendwiirtleinl Jch glaub·,
er hat mich gar nicht gesehen. Mein.
allweil ist er gesessen nnd hat blinde
Augen gemacht, als sthiit er einwendig
schauen-«
..Eintvendig schauen?« wiederholte
Herr Heinrich und nickte vor sich hin·
.Aber sag’, hast Du ihn schon ostero
gesehen ?« .
»Zweiinal. err! Das erste Mal
drunten am Oeesteig —« sie tockte,;
denn sie durfte Herrn Heinri doch
nicht sagen, welchen Schreck sie damals :
vor dem »Sa)tvarzen« empfunden lsatte
—- Schreck nnd Furcht vor einem Got
tesmann! Leise sprach sie weiter:
»Und das andermal ——- am Lstcrtag.«
Da tameu ihr die Thrüncn.
»Was hast Du, Gittli, warum weinst
Du 's«
»O mein Gott, schanet, err, ek ist
dazukonnnen, wie unser seind hat ver
s einlen müssen, unser liebes, gutes
nd .«
»Komm, Gittli, komm. se ’Tich!«
Er führte sie zu einer Bau . »Sa!
Und ietzt sag’ rnit, wie war es mit dem
Kredit-«
Unter Thtünen erzählte sie in ihrer
schlichten, rührenden Weise das kleine,
traurige Geschichtlein von »Nimm
dahw kurzem Leben. »Schauet,.derr.
wie ein Lichttäserl ist das Feindl gewesen
in unserem Sorgenhiiush wie etu Blit
merl im Winter, d in aller Herzens
apth wie ein ckel ewigen Brode,
von dem man alleweit hat zekren tön
ueu, und es ist doch nicht wen get war
ten. Und jeyt han« ver-scheinen mäs
tnu MMUW?«
PRINT-IN exists Ins-H
denn er wischte immer nnd schu
abee es wollte nicht helfen.
eke eint-ich hielt die itnde des
M dchen gefaßt nnd blickte iexbeioegt
in Gittlis Gesicht, das von hrtinen
übersteöntt zu ihm emporgerichtet war
wie einer tröste-even Antwort harrend.
Hatte nicht das Feuer geknistert, der
Regen iiber dein Schindeldach geplats
sehert und Herr Schluttemann aus dem
Heuboden geschnarcht,ses wäre ganz,
ganz stille gewesen in der Küche.
»Warum? Ja, warum '.« Herr
Heinrich setzte sieh an lsiittlis Seite.
»Das fragst Du? Das weißt Du
nicht? So ein klngetl Dirnlein wie
Du? lsielf doch, (.s?tittli, gch’ wie
kannst Tit uni- so fragen !«
Sie tvnrde verlegen nnd suchte nach
Worten. »Weil — weil ichs halt doch
nicht weiß, Here !«
»Aber freilich weißt Tn ed! Welci:’
ein holdes, süßes Kindlein Eilet-Lieb
ling war, das weisit Du doch, gelt ?«
»Ja, Herr-, ach ja !««
»Und nnn denke Tir: wenn das
tiindl hätte leben miissen nnd Schmer
zen leiden nnd siechen, nnd die bösen
Menschen hätten ed gestoßen, getreten
nnd geschlagen, nnd es hätte Unglück
iilier Unglück erfahren. Nummer iiber
stummen Noth nnd Elend —-« nnd Du
nnd ded diindleind Mutter, Ihr hättet
das Alles mit ansehen müssen hätt·
Euch das im Herzen nicht noch viel
wehee gethan als jetzt, weil et· verschie
nen ist ?«
»Ach Gott!« schluchzte Gittli nnd
wehrte mit beiden Händen, als wollte sie
den Gedanken, das; ihr »Mimn1idatki«
hatte leiden müssen, gar nicht eindringen
lassen in itherz. .
»Gelt·.- »u- ist halt wieder einmal
der liebe Herrgott gescheidter gewesen
als wir alle miteinander Der hat sich
»«-MM1
gedacht: nein, so its-as laß ich nicht kom
men über das liebe, gute Kindl, da
nehm’ ich ed lieber zu mir herauf in
meinen Himmel nnd mach’ ein En elein
aus ihm, damit es in Freudeundt liicks
seligkeit hinunterlachen kann aus sein
Peimathl (Elternhaus) und ein rechter
ester Schutzengel sein soll siir all’ seine
lieben Leut’ .«
»O mein, brauchen thaten wir frei
lich einen!« seufzte Gittli tief aus;
und zu Herrn Heinrich etnpordlickend.
sagte sie: »Schauet, . err, ich hab’ tnir
allweil so was geda t, aber ich hab’
mir’6 halt völlig nicht sagen können !«
»Gelt, siehst Du, daß Du es weißt !«
sa, nnd es muß aneh wahr sein
denn hätt’ ich den Echutzengel nicht ge:
habt, ich hiitt’ den Hahn-o nimmer sin
den konnein nnd jede Stund« derzeit,
Tag und Nacht had’ ich das ttindl alt
weil bei niir sitzen sehen, nnd allweii
hats tnich angelachet. Gelt, Herr
Heinrich, unser ··errgott ist halt doch
ein guter, guter S kann !
»Ta-J ineiu’ ich ! Und darum sei gr
scheit, ("8·)ittli, verlas; Dich nur aus ihn
und wisch’ Dir die Ziihren ab! Und
dann las; Tir ooin Frater Severin eine
tüchtige Schüssel voll Sithe geben« trag
sie hiniiber zum Hahnio und schau dar
aus, das; er gehörig ißt.«
Jetzt lachelte Gittli, freilich noch in
Thriium »Du seid nur ganz ruhig.
Herr Heinrich, ich will schon hineinstopi
sen in ihn. was dad Zeug halt !«
Frater izeverin tani bereite .mit der
Schüssel. »Nimm. Tirulein, niunn!«
fliisterte er nnd zwinterte mit freund
lichen Augen. »Die besten Brocklein
hab’ ich siir ihn gesischt !
«Bergelt’o Gatti« sagte sie, nahm
Schüssel und ging mit achtsamen Schrit
ten davon, die Augen starr aus die
Suppe gerichtet, utn nur sa kein Tröpf
lein zu verschütten.
err Heinrich blickte ihr lächelnd
na . »Warum? Warum? Du alte
ewig menschliche Frage! Warest Du
doch in jeder Brust so leicht zu e
schweigen,·ivie tu dem Herzen dicken
Kindes-«
Inzwischen hatte Gittti die Jäger
blitte erreicht, in welcher Walti bei
Hahuw saß. »Da schan,« sagte sie,
.wa0 ich dasetzt brin ’t«
Vahmo ri tete si aus. »Gittti!«
’tte er tau end Worte gesprochen, er
«tte mehr nicht sogen können« als tvao
der Klang dieses Namens verrieth, was
der Blick seiner Augen sprach.
»Du! setzt thu' mir nicht reden!«
drohte sie. »Jetzt inuszt essen! Und
alles. alles ·-« bis aus dao Jetzte Bro
serl !« - Sie setzte sich ans den Rand dee
Lagers und sog dae tlnie he:s«ns, nnt
eine Stlitzeslir die Schüssel zu habet-.
Er begann zu essen, und bei jedem ros
sel, den er nahm, schaute er zu ihren
Augen aus; und immer wieder niette
sitz ihm zu nnd lachettr. «Gelt, das
merkst-«
Walti steckte die Nase In den Zup
kadalllpf- »Um Kruzi, wenn ich
allIveil solche Sachen kriegen than da
ließ ich mir gleich auch eins auf den
Buckel stechen -— von »so einem sel lechten
’Kerl!« Er griff Inn beiden änden
LzII, denn die Schüssel wackelle bedenklich
vZwischenN Giltlid Händen »Was machst
enn- »e) halt doch festl« Und zu
Daymo sich wendend fragte er: » Zagc
Ja er, Du mußt aber doch wissen, was
ed ür einer war. '-«
yIno schüttelte den Kopf. »Seln
Ge icht war angernfzt l«
ief athmete Gluli anf; dann sa te
Te n Waltl: »Geh’,l II’ den Be er
pile en —- iehl muß et en Wein krie
; neuDer Bub« nahm den Becher vom
Tlf nnd kannte hinaus.
ymo,« stammelte GltllI leise
gel, wenn sie Dlaz ausfragen --— nach
» lac- nlcht, da ed beim Kreuz ge
l
T·ÆMW
ee en e p «
.ts-u— mit la D FIEDLER