Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, April 07, 1893, Image 7

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    « Iristiustsuhng. W
In satt M.
Noch stehen die Bäume entlaubt und kahl,
Kein Psiäuzlein im Wams will blüiz’n,
Noch fes-ne in den Furchen, die Felder so
I -
Doch schon ahm man das treibende Grün;
Die Lüfte, die bringen so sanften Hauch
Von Süden-, von Süden! Und habt ihr nicht
aupr
Eines Vögleins Stimme vernommen? —
sicru üben-I blauen Gebirgcsiouis
Da komth von flockjgem Wolkenschaanh
Wie von weißen Segeln geschwommen:
Ach, der Lenz. der Lenz will tocnmens
Und du, mein Hers, so entsugungssrolh
Erst-leben stir Freude und Schmerz
Was ist dir, sprich, was bewegt dich so,
Warum zittern du so. mein Herz? —
hasi taum noch begraben das alte Weh
Und wolltest lillsl sein« wie Wintetschnee,
Was kann die Sehnsucht dir frommen?
Sie is« sa, aus der all dein Leiden quoll,
Und doch und doch zum sei-springen so voll,
Und so alznungsiteudig benannt-en- . . .
Ach, die «ieb’, die Lieb« will lommcul
Männe.
sit-e geschichte—a;g junger Ese.
Von Plan-et Schulter-.
Eines Tages übersiel Milbe plötzlich
eine tiefe Sehnsucht nach Manne, den
kleinen Mode-, der ilsrer Mama gehört
und der Liebling der Familie ist.
Das heißt -— um ganz genau zu sein
-— mein Liebling ist er nicht nnd ist ed
nie gewesen. Als Bräutigam lsabc ich
’mal anstandslsalder versucht, mich liei
ilstn m Gunst zu setzen Ivad tlsut
man nicht als Bräutigam? - alter
diese schüchternen Versuche scheiterten
an der uniiberwindlichen Abneigung
Mannes gegen mich. Vielleicht glaubte
er sich durch mich zuriickgesent, vielleicht
hielt er nichts von der Echtlseit meiner
sreundschastlichen Gesiutmngen: kurz
er begegnete mir mit geradezu tränken
dem Mißtrauen.
Unser gespanntes Vei«lsaltnis:, das lsie
und da in osfcue Feindseligleiten aus
geartet war, hatte sich auch nicht ge
ändert, nachdem ich Mitglied der Fa
milie geworden ; doch war Manne llug
genug, sich in das; was er nicht ändern
konnte, zu sügeu. Wenn ich Mamas
Wohnung betrat, zog er sich unter das
. Sopha zurück und beobachtete mich
· unablässig; kam er aber atif kurzen
Besuch zu ung, dann betrachtete er
mich sozusagen als t«uft. lze war
dies zwar nicht sehr schineichelhaft fiir
mich, indeß ich suchte mich, so gut es
ging, zu trösten iiiid meine liebe itiithe,
der unser Verhältnis-«- Iiicht gefiel, zu
beruhigen.
Eines Tages niin empfand sie Zehn
sucht iiach Männe.
Ich bin Menschenkeiiiier genug, uin
zu wissen, dafz das NefiihL welches sie
beherrschte, im Grunde genommen Heini
weh war, aber ich sagte es nicht laut.
Wozu sollte ich es ihr zum Bewußtsein
bringen? Es war mir viel lieber, dafi
ihre wehiniithigeu Gedanken sich auf
Manne ionzentrirten. Dem ließ sich
doch eher abhelfeii, so oder so.
»Nur ein paar Tage,« hauchte sie
traurig, »inöchte ich ihn bei iiiir haben.
Wenn Du in Deinem Bureau bist. ist’s
Eier so einsam! lind das Warten auf
ich macht mich iiervöes. Ich bin so»
ungeduldig! Meine ganze Beschaf
tiguiig besteht darin, daß ich ans die»
Uhr sehe ——« v
»Du könntest doch lesen,« entgegnete I
ich erfreut und geruht-t, »ein hubsches
Buch --—« .
»Wie Du das so sagst,« unterbrach s
sie mich mit einer gewissen vorwiirsds H
vollen «iniiigieit, »als ob niir ein Buch s
Deine Ersellschaft ersetzen lönnte S« ;
»Oh, und Du glaubst, das: Mannes
»So bist Du nnn,«· fuhr sie itiir i
etwas heftig irre Wort, während sie
erröthete, »Du gibst Dir förmlich
Mit e-, mich inißzuverstehen sp«
» u hasteö doch, wenn ich richtig
gehört habe, eben angedeutet --— -———«
»Du hast aber nicht richtii gehöri,
Du hörst nie richtig,« fuhr iie erregt
fort, »Du sitzt da und wartest, bis ich
eine Dummheit sage nnd dann sangst
Du an, zu reden, und von Dingen, die J
mir nie eingefallen wärest - :
»Wie Du mich leniist,« schalt ich lä- !
chelud ein. Ruthe ist niiiulich allerliebst, i
wenn sie sich ärgert. i
»Ja,« fuhr sie spei, »ich weiß ja, Du s
kannst Miinne nicht leiden, deshalb soll
ich —- und ich habe inir das so schon ge
dacht, daß Ihr Euch während dieser drei l
Tage befreunden lönniet « s
»Ich habe mir gewiß Muhe gegebeii,« s
brummte ich gutuiiithi , »aber er wollte !
nicht, unter keiner Bedingung —-- er
hat eine zu s lechte Meinung von mir.
Und damit u siehst, daß ich ihm ver
zeihe und i n liebe —«« s
»Willst u sofort an Martia schreiis
ben? ——« s
»8awohl, daß sie ihn durch die Anna
.l;erfchiett. —- Jch werde sofort unser»
i reindenziminer in Stand setzen lassen, i
Mithe —.« (Wir haben natürlich kein ’
Fretndeiiziuimer.)
Sie flo mir an den Hals und lachte.
»Jawoßl, unser Fremdenziininer. —- ;
O, er soll mir nicht vertritt-fein daß ich
die Pflichten der Gästfeeund chaft nicht
kenne, ich, den er lir seinen i eind hält.
Ich will ihm die an zur Versöhnung «
bieten, ich —- und, niözt wahr, KatheelO -
bis ich heimkomme, ii erzeugst Du ihn»
von uieinein guten Willen. Auf Deine j
Meinung gibt er was. Vielleicht brin- ;
gen wie auch ein Transparent ·—« ;
»Ja, ja, 1a,« sagte meine Frau lachend ;
und dritte te mich in mein Arbeitsziniis
mer« m ch eine Roheposttarte schrieb, J
diebich auf dein Wege ins Bureau aus
ga .
- o
nie ich-um sit-c· nist- uvmve qu dek»
Mitte meiner Wohnung die sein-get zog- i
- f
l NO «.,.«.,,
Beste ein bekanntes Hundegebell an mein
r.
Manne war also gekommen.
Ein gewisses Unbehageu beschlich mich,
trotz der Freude, die ich bei dem Gedan
ken empfand, daß siijthe mir strahlen
den Blickes entgeaemeeten und mich
voller Dankbarkeit umarmen werde.
Da mir nicht est-sieh geöffnet wurde,
läutctc ich noch einmal, woran welsc
bell sich erneuert-te
»Eincn Augenblick, lieber Mann,«
höjteich statt-e jagen, »ich mqu Manne
ecst sangen. rn weint doch, day er
immer ans Dich lottgesahren ist, wenn
Du in’s Zimmer kamst —«
»Was P« fragte ich ärgerlich lachend.
»Du hast mir doch versprochen, ihn zn
bersöhnen . . ,«
,,Brav sein, Manne, Onkel kommt —
o, so. .. . Frendcrle machen so,
o « . A «
Die Thiir itssnete sich nnd Rathe
stand vor mir, Manne ans dem Arm.
Sie sah cm Wirthen echanssirt ans,
im Ganzen aber so, wie ich sie mir vor
"estellt. Ihre Augen lenchteten, ein
Feine-s Rath hatte ihre Wangen über
zogen.
»Siehst Du, Mann,« meinte sie ver
gnügt, »wenn ich ihn halte, ist er ganz
ruhig s-— ganz ruhig . , . Und wie er
Dich angnctt Siehst Du, er hat
Dich erkannt --— «
»So lange er mich nicht gebissen hat,
glanb' ichs nicht,« antwortete ich heiter.
»Aber das that nichts, Schatz, ich kann
ja warten. Wenn er Dir nur Freude
macht !«
»O, ich habe tnich sehr gut ntit ihm
amiisirt. Du ahnst sa nicht, wie klug
das Thier ist. Jetzt toird er Lnlelchen
die Pfote geben. . . «
Um ihm das zn erleichtern « offen
bar konnte er es nicht ohne Weiter-es
über sein timerherz bringen ver
nchte ich, eines seiner Beine anzufass
en. Er zog es zuriick nnd begann zu
knurren.
»Haha,« lachte stache, »wie soaszbast
er die Nase rnnzelt, nm sich ein grim
miges Aussehen zn geben« —
Zch sand dao allerdings weniger spaß
hast, sagte aber nichts-.
Bis lznm Abendbrod trug meine Frau
den stahnenden Hund ans dem Arme,
damit er sich an meinen Anblick gewöhne,
wie sie mir gestand
»Wenn Essen werdet Uhr Euch schon
befreunden, ich habe da eine Lebertvurst
neben Deinen Teller gelegt,« fuhr sie
leise fort, »die frißt er gern nnd Du
sollst sie ihm geben«
Die t«eberwnrst that wirklich ihre
Schnldigkeit. Während ich Scheibe um
Scheibe vor ihn hinlegte, verhielt
Manne sich ruhig. Er ließ es geschehen,
ohne sich zn riihren, machte aber auch
keine Miene, das feine Futter anznriihs
ren.
Dies schien Rathe besorgt zn machen.
»Er ist vielleicht lrani,« meinte sie
ängstlich.
»Soll ich vielleicht um den Aeth«
fragte ich schnell, »das heißt« —— nnd
hier kam eine gewisse Bitterkeit in meine
Stimme s-( »wenn Manne mir gestat
ten sollte, mich zn erheben ---«
»Nein, warte,« antwortete Rathe mit
gliicklichem riicheln ——— die Ironie mei
tter legten Worte hatte sie natürlich
überhort —-—- »thn’ doch mal so, als woll
test Tn ihm-die Wurst wegnehmen.«
Ich beeilte mich, zu gehorchen. So
fort schnappte Manne knnrrend nach
meiner Hand, die ich erschreckt Weinf
äog nnd ftiirzte sich dann ans die« nrst,
ieselbe mit heftiger Gier verschlingend,
lindern er mich dabei hochst feindfelig an
ah. —
»Das ist fa eine überraschuw gute
.Methode,« sagte ich, nicht ohne Groll.
Mein Gott, zu welchen Dienstleistun
en sollte ich mich noch hergeben
- elche Demiithignngen vor diesem ver
wohnten Vieh, dae seine Machtstellnng
kannte, sollte ich mir noch gefallen
lassen! Und drei Tage lang. . . .
»Siehst Du,« gab mir Rathe freudig
zur Antwort, »daran ist er ewiihnt.
kenn er zu Hause nicht fressen will,
dann rufen sie immer : Onkel ttitnnit’6,
Onkel nimmst-« ·—- Das hilft itnmer——«
»Ah,« rief ich entriistet, »also deshalb
lsasst er mich so tief. -— Man hele ihn
förmlich gegen mich anf, stellt mich in
seinen Augen als Räuber hin. ---- Da
ist’s ja freilich tein Wunder .
Kälhe wnrde ein bischen verlegen.
»Er wird doch nierten, daß es Scherz
ist,« antwortete sie nach einer Weile ganz
unbefangen. »Er ist sa so klug«
I .
Mit ihrem Aue-sprache, daß Manne
und ich uns nach befreunden würden,
schien Fläche Recht zu haben; denn
kaum hatten wir unsere Mahlzeit be
endet, als der Hund non dein Sopha
sprang, sich ans den Teppich setzte und
tnich bittend ansah. Tals-ei tvedellc ei
tttit dem Sehtveisehen nnd tuitnmerte
leise. «
So wie er dasas;, gefiel er niir ganz
gut, jedenfalls liesser alö vorhin. Et
ist ein hübscher Hund, nnd die Familie
meiner Frau liebt ihn nicht umsonst.
Ich gerieth in versohnlichere Stimmung
tittd rief ihn zu mir. Zu meinem größ
ten Erstaunen lain er langsatn herbei,
stellte seine Vorderpfoten auf meine
Knie und blickte-, gleichsam innig flehend,
zu mir empor.
»Was will er denn les-M fragte ich
Rathe, die une- ntit liedevoller Zufrie
denheit betrachtete.
»Er will getraut sein, und nach dein
Brauen liebt et« es, im Zimmer herunt
zutollen nnd sich jagen zu lasjen; nie
tst er so possirlilif wie bei dieser Gele
enheit « der reine Hundelotnilerl
ie er da seine Gesiihlc durch verschle
dentiiniges Bellen und ilnnrren auszu
ldrücken versteht ! Es ist nicht zu beschrei
eit. . .«
Jeh begann, mich ans diesen erlesenen
Genuß herzlich-zu freuen, und traute
den Leiter ans reibeetrliftem was ihm
außerordentlich zu behagen schien. Er
. G «
l» — —--"s-i-cs--«-ä-««4" »s- —
fchnarchte förmlich var Wonne, und
wenn ich, ein weni ermüdet, innehielt,
ob er die rechte Piote nnd kratzte meine
s and, indem er zugleich seinen Kopf so
i egte, daß er mir dadurch die Stelle an
fwtes, an welcher ich meine Thätigkeit
l entwickeln sollte. «
i Eine halbe Stunde lang machte mir
sdas Spaß, dann langweilte es mich.
Ich hörte auf. Ich bin nicht genug
i geübt darin
I Manne wartete noch zwei Minuten
innd zerkratzte meine Hand. Aber es
leuchte ihm nichts, und er sah es auch
Trin, denn er setzte sich wieder auf den
iTeppich nnd begann wie ein hilflofes
l Hiihuchen zu piepeu.
E ,,-L’-b er mich jetzt beißen wird, wenn
sich aufstehe,« fragte ich Rathe vor
i sichtig.
T »Was Dir einfällt! Schau ihn nur
H an. Sieht Manne aus, als ob er bei
; szen könnte ? Er ist so dankbar fiir jede
JZerstreunng «
s »Dann aber ist cr etwas anspruchs
f voll, finde ich. — - Er will fich fortwäh
; rend amiifiren. Man sollte ihm einen
l Gesellschafter engagiren, einen Hund «
; »Das ist ja das Merkwiirdige an
lihm,« meinte iliithc sinnend, »et· mag
i die Hunde nicht. So mnthig er Men
ischcn gegenüber ist, so seht-fürchtet er
Isich vor feines Gleichen. Hunde sind
s ihm geradezu ein tsireuel
f »Er muß sie ja teunen,« wandte ich
f nicht ohne Nebenabsicht ein.
; »Er ist zu kultivirt, zu intelligent fiir
Isemes Gleichen. Er weiß mit ihnen
fnicht umzugehen; er ist förmlich un
fgliicklich wenn er einen ficht. CI ist,
als würde er eine andere Sprache
fprechen.«
l »Der Arme,« sagte ich, erfreut iiber
ldas mir eben oorgetrageue Kapitel
! gundepfhchologia ,,atfo auch ein Unver
! tandener. . .« «
i Damit erhob ich mich und begann,
! durchs Zimmer zu tausen; Miinne mit
) lautem Gebell mir nach. tiiithe saf; auf
f dem Sopha und lachte.
j »Wie komisch Tn ansfiehfL wenn
J Du läufst nie ein Schuster-, halsa
IWenn Miinne Deinen Beintteidraud
Terfaßt,« rief fic, »und daran Zerrt und
;— laut, dann gehe nur ruhig weiter. Er
; liifzt sich gern durchs Zimmer schleifen.
JMeiu Bruder macht das jeden Abend
s mit ihm. Er sieht sehr drollig anw
J « Jndiefem Moment hielt er mich auch
schon fest, aber sei ess, daf; er oie Ziosicht
hatte, den Rand meines Beinlleides zu «
essen, weil der Stoff ihn-i schmeckte, oder
f aus einem anderen Grunde - kurz als
» ich ihn schleifen wollte, ließ er den Rand
i fahren, sprang an mir aus und bis; mich
"in die Wade, um sich dann schleunigst
; unter das Sopha zurückzuziehen nnd
I sich dort zu verkriechen
i »Jetzt hat er mich endlich eriannt,«
sagte ich humoristisch, um Rathe. die er
l schreckt aufgesprnngen mark zu beruhi
II
II« If
Mannes Attentat ans meine Wabe
» hatte die guten Folgen, daß ich eine
; Weile lang Ruhe hatte.
! Der Hund kroch zwar bald ans sei
1nem Verstecke hervor nnd blieb demn
thig, förmlich gebrochen oor Feathe
stehen, indem er sie traurig ansah.
« Sie mußte lachen.
» »Was sagst Du zu seinem Schuld-be
qußtsein beinahe menschlich. Die-»
E seS Schuldbewußtsein sei seine Strafe;
» glaube mir, er fühlt jetzt, das; er Unrecht -
gethan hat.« ’
Ich tonnte mich nicht entschließen,
diese Behauptung auf ihre Wahrheit zu
untersuchen. Pstichologisch war sie rich- -
ti , in Wirklichkeit aber Zeigte mir
W anne, wenn ich ihn eines Blickes wür
digen wollte, sofort seine kleinen spitzen .
Zahnchen
Jch überließ in Folge dessen meiner«
Frau das Amt eines Bergiiiignngsmei
sters fiir Männe. Sie entfaltete dabei
so viel Anninth, das; ich beinahe anfing,
von dem Hunde freundlicher zn denken.
Die Nacht sollte Manne auf dem
Sessel vor blathend Bette zubringen.
Wir hatten ihm dort ein bequemeWager
zurecht gemacht, nnd er schlief auch bald
ein.
Es mochte ein Uhr nach Mitternacht
sein, als und ein eigenthiimliched Stöh
nen weckte. Nachdem wirrichtgemachh
konnten wir uns überzeugen, daß
Manne die Ursache der Storung sei.
»Er triiumt,« sagte Kiithe lächelnd,
»und wie gewöhnlich sehr lebhaft. Ich
gäbe was drum, wenn ich wüßte« was
sein kleines Herz ——— vielleicht plagt ihn(
Fauch das Gewissen, das; er Tich -—«
. »Wir konnen ihn ja ft«aqen,« antwor
- tete ich mürrisch.
z Uittei·des; hatte es Manne bcäebt,
das Stöhnen auszugeben nnd dafiir im
Schlafe zu bellen. Es klang geradein
sscheinet-lich, ed war mehr ein Gewin
c . —
i
»Jetzt träutut ei-, daß ctsnieinenBrns
der atn Beinlleiuiand hat ja, ja, ieli
erkenne eo ain Ton . T icie Unterhal
tung ital er licnte nulit gehand
,,Jel) wollte, et- heilte sie,« brummte
ich ingrininiig. Sollte nlt inir denn
den Schlaf fortbellen lassen? »Es ist
geradezu eine Riickficlitoloiigleit oou
Manne . . Ich werde iltu weilen -- -«
»Dann wird er Dich beißen. Das
thut ei- iintner, wenn tuan iltn stott. . . .
Aber ich weiß etwai- Besset«eo. Wir
löschen die leerte nnd Tit bellst tnit
Deiner tiefen Stinnne einige Male
ganz laut. So machte ineine Zehnte
lter innner, wenn er zu lebhaft tt«"cinint.
Vor Hunden fürchtet et« sich iniinlich.«
Fee-Horn jetzt sollte ich noch bellenl
I ! Wie ein Hund helleu, inn den
infanien sliiter zu veruhigen.x . .
Da Manne je t noch greulich win
selte, einschloß i mich endlich. Jch
mußte niir anf alle Fälle Ruhe ver
schaffen.
Ich begann also zu hellen und so
natürlich, daß Milde gestehen mußte, ich
mache das sehr gut.
Sosoet trat Ruhe ein.
4 A —- - ,- - - El
Aber nach einer Weile knurrte Manne
tiieder,snnd als es still blieb, bellte er
mit seiner scharfen Stimme.
»Jetzt glaubt er, daß der grosse
Hund fort ist und hat Mir;l),« ·sliisterte
itiithe lachend. »L. man muß seine
Streiche kennen. Beile noch einmal,
Herzengmann . · .«
Ich stieß ein entsenliches Geheul aus
nnd bellte, das-, ich glaubte, meine Lunge
platzt
Manne fiel, offenbar vor Schreck, vom
Sessel nnd lroch unter träthens Bett.
» Jetzt werden mir Ruhe halten« sagte
sie frohlockend. «
Aber darin irrte sie. Miinne net-hielt
sich allerdings mänschenstill,aber sammt-«
licheHnnde,«die"im Hause waren, be
gannen zu heulen-·
In dieses flirehterliche Konzert
stimmte jetzt auch unser geliebter Mops
ein. llnter dem Bette mochte er sich
sicher genug fühlen, und er vermochte
zu unterscheiden, das; das entfernte Ge
belle ihm nicht gefährlich sein konne.
»Was nun ?« fragte ich rathlotL
,,"Soll ich aufstehen nnd Licht machen ?«
»Um Gottes Willen, er fährt ans
Dich los. — Vor Menschen fürchtet er
sich nicht, und er sieht dann, das; wir
ihn getäuscht haben —«
»Was soll ich also thun? Dieses
Bellen unter dem Bette, das ist ja ent
setzlich. Jch glaube, ich werde ber1«iickt.«
»Ach, Schatz, versuche es doch noch ein
mal —--— belle nur recht laut, recht dro
hend,« bat sie.
Ich bellte also noch einmal ; ich bellte
tief, ich bellte hell, fiinf ZUiiunten lang,
bis ich in meinem Leibe keinen Athem
mehr hatte. .
Und mit mir zugleich bellten sammt
liche Hunde des Hauses und der Nach
barschaft. Ich horte, wie im Hofe Fen
ster aus« erissen wurden, vernahm lar
mende, slchimpfende Ztiminen, Verwün
schnngen, die der Bestie von einem Hunde
galten, dessen Rolle ich spielte.
Ich glaube, ich werde diese Nacht nie
verliessen !
Endlich sprang ich mit dem Muthe
der Verzweiflng aus dem Bette, er
griff Msiirrnexder sofort auf mich lod
stürzte, und begann ihn zu Priigeln.
Ich wollte ihm dabei Lehren geben,
ihm den Standpunkt kl·ar machen. Aber
ich konnte estiia)t, ich war stockheiser
vom Bellen.
Daraus beruhigte er sich endlich, da
gegen aber begann sieithe zu weinen.
»Ich hätte nie gedacht, daß Du die
Pflichten der Gastfrenndschaft —«
,,Jalvohl, « feuchte ich heiser —— »ich
hab o satt —- satt Mag er doch ge
heu und erzählen, wie ich meine Gäste
behandle, wenn er nur geht. . .
Am nächsten Morgen erhielt ich
meine Wohnungskiiudignng nnd eine
Anzahl nnhoflicher Briefe, die ich so
schwach und elend ich mich siihlte,
Manne verlas.
Ich muß sagen, daf; er sich bei dieser
Gelegenheit musterhaft benahm. Aber
das tounte mich nicht adhalteu, Martia
mittelst Rohrposikarte zu bitten, ihn
abznholeir
Zie fragte natürlich, was ich gegen
dao liebe .s.hier habe.
»Oh,« antwortete ich, »nichts, gar
uichto ---- aber wozu brauche ich einen
Hund? Ich belle selbst sehr gut, viel
besser als Manne . . . Fragen Sie nur
Rathe»
Rathe sagte kein Wort, aber sie wars
mir einen Blick Zu, einen Blick, als ob
ich sie todtliih beleidigt hätte.
Ein gerechter HabsbutgeD Groß
hertzog Leopold von Toskana, nachmals
Ziaifer Leopold 11·,kiiuunerte sich be
kanntlich um alle-S, was in seinem Staate
geschah nnd widmete namentlich der Ge
rechtigkeitsieitspflegc eine so rege Anf
mertsamteit, daß er fast alle obschweben
den Prozesse kannte.« Er forschte oft
nach deren Gange und ließ sich beson
dere iiber den Stand der Angelegenheit
solcher Personen regelmäßig berichten,
welche wegen eineo ihnen zur Last ge
legten Berbrecheuo in Hast waren, aber
ungeachtet aller vorliegenden Beweise
ihre Unschuld bethenerten. Als ihm
nun eines Abends angezeigt wurde, daß
siir die Schuldlosigieit solch eines Ge
fangenen im Laufe deo Tages thatsiichi
lich Beweise aufgefunden worden seien,
ordnete der liiroleerzog die Freilasfung
des Betreffenden siir den nächsten Mor
gen an. Bann wollte er zu Bett gehen,
allein da durchzuckte ihn ein Gedanke.
»Warum soll dieser Mensch noch länger
iin tssefangnisse schmachtend-« sagte er
sich. »Da ed nun offenbar ist, dasz er
unschuldig eingeterkert wurde, ist’s an
und, seiner getbifz schrecklichen Lage eiu
Linde zu machen. Nein! Der Un
schntdige soll keine Minute länger lei
den !« Tet· (Kil«os;her;og eilte au seinen
5i"1«2"«;il-1nih nnd feitusle den Befehl
anke, den Gefangenen sogleich auo der
Haft zu entlassen. Und dann erst, als
er die isietuiszheit hatte, das; dieser Be
fehl auch ausgeführt worden sei, legte
er sich zu Bett und schlief den Schlaf
deo Gerechtem «
Eine gute Anstede ist etwas
werth. Ein Jrländer hatte in einer
belebten Straße Edinburgs ein Schau
fenfter zerschlagen und sich hierauf in
aller Eile aus dem Staube gemacht
Der tsadenbesitzer rannte dein Manne
erbost nach, holte ihu auch richtig ein
nnd schrie, den Missetheiter beim Rock
tragen packendz »Halt, mein Bester,
Sie haben mein Fenster zerschlagen.« --—
»Wer teugtict’ö?« entgegnete hieran
der Gentlemnn mit stoischer Ruhe.
»Ich habe wirklich das Malhenr gehabt
und bedauere sehr, dass Sie sich meinet
wegen echausfirt haben. Sie hätten
doch sogleich merken können, daß ich
eiligst nach Hause lief, um mir Geld zu
holen, damit ich den Schaden gut ma
chen tann.« Verbliifft ließ der Laden
besiner den Mann nunmehr ziehen und
wartet noch heute auf dessen Wieder
erscheincne .
Ncuer Familien-MkErz
: -:- dcr Welt. »
I Ver Zula- entljält 331 Heft-m
darnnler 167 Seiten mit Karten, deren W Doppelseiten sind; lis·
’ hellen, geschichtliche Artikel, Veschreibungen, ftatistische Tabe
n. Jllusirationen usw-, mit einem Ortsverzeichniß nach St
Der besic, neuem und viulgfte Atlas erster Güte in den In. G
l
i
sDer einzige Atlas, der in Amerika jemals in deutsc
. che herausgegeben worden ist« "
Dolkgzåiylung v. I. 1890.
Ter Atlas enthält an 60 Seiten mehr Karten, als irgend ein and-X
so mäßigen Preis erhältlichesz Buch; einzeln, im Kleinhandel ge
würden sie über 50 Dollars kosten. , —
i
l
I
; Herd-land, Medealln öd iso· haben das Material fiir diesen Atlas zie
Zaen nnd die narien graoirt. Sie sind als die amerikanische Autorität in
E lTIibliiKUmnen anerkannt nnd geben mehr Karten heraus- als alle ander-e
stunk-yama ;nsamtnengenonnnen. «
Karten.
Karten der Liselt mit den (5"i«dtheileii iii verschiedenen Farben. . .
Karten der (5·i-dtheile init den verschiedenen Staaten, Kaiserthümem,
nnd stiepnliliten in verschiedenen Farben.
nat-ten dei- oeriehieden Staaten tiiit ihrer Politischen Eintheilung-san
dei· Staaten dei· aineritaiiischen Union, der Eintheilung in (Conntses-—-in ve,»»
ben ersichtlich gemacht iiiid allen Städte-n, Li«tschasteii, Törfern, Postämtem
liahiisiationeii, Flüssen, Bächen, Nebst-gen iind Bergen, Inseln, Eisenbahnm'"
len, ioioeit der Maßstab der Karte es dein besten lstraoeiie iiiir immer ermögksch
iind benannt.
THE-»Der grosie I.li’aststab, in welchem die start-en entworfen sind, (68 von
ineii Tonnelseiteii ein) niid die leichten Farben, ioelche wit« beiiiitieii, werden m
mehr beiriedigem alg die nat-ten in kleinen Maßstabe-in init starken Farben, b
dig iingeiiaii nnd oftfaiiin leseislich sind, nnd denen man so oft in anderen «
gisgiiet.
Litiis machen besonders aiif die ausgezeichneten mit-ten von
Deutschland Oesterteich-Unqam und der Schweiz
aiiiiiierttaiii. Tie H Zeiten Karte von Deutschland nnd die 4:Seiten-Kai«te v
ieich Ungarn haben wir besonders iiir diesen Atlas entworfen nnd gravirt nnd«
vorher sitt Druck etichiciien. »Zu- repräsentireii allein einen Kostenanfivand von
ist-nd Tonart-, nnd sind in Neösie des «).li’asn"t(ibg, Nenanigkeit des Entwuer Bo«
nnd Ninis der :)iiii3iiii)i«iiiia. unvergleichlich die besten Karten der beiden Linsen , ’
aiisteiskkalb non tssnropti net-legt iviii·deii. ,
:If«,ef,«s«-"Ta5 Brich enthält die Bilder nnd gedrängte biogmphische Skizzen "
Fciclnier der Unabhangigteiw(5«i·t«lariing.
Präsidenten der Ver. Staaten.
Ter Jltlasz enthält anng;eichnete Bilder aller slTrijsidenten der Ver. Statt
irae Tabelleihrer:).1cnutterien.
Geschichte aller Staaten der Union.
Ta-» Buch enttnilt eine time iiln-t·iiii)tliel)e Skiwz jede-:- einkelncn Staates
tonnnissi der Union, welche die Topograpl)ie, das Minia, nnd die Geschichte d
nber Eerritmininrs in gedrängter-, aber übel-sichtlicher Weise behandelt und seit-E
rnna nach der Voltsnihlnna von tht nnd den beiden vorhergehenden Volk
angiebt.
Nestltichte der politischen Parteien in den Ver. S
; tsin Artikel non l-? Zeiten giebt eine inne alter ninsasiende nnd hochft
FNeiclndne Dei Entwickelung der politischen Parteien in den Ber. Staaten von
;l)us:nittt·ksitcs lsszrtliirnng bis ;nr Neaeni1ntrt.
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te ttdelnten ttselitiinde del L: elt
te Matt Wn tut Damit Nationen det· Welt. »
te kniest-eine an nahte in den Vetsetntaten Staaten nach Tonnen nnd Wer ·
te .ttn-:st)ente an etannnvotte in den Vereiniaten Staaten nach Ballen und ...«·
te tstnsnttalinen ini Bett-lebe nt den Vereiiiigten Staaten von 1830 bis 18
er jatnlitlte t(«it"t-ttl)al)tidatt in Meilen
te tttttnliahntn in jtdetn Staate tn Weilen
hte elneahl non tstnnltahnmetten tiit je -3t'- s: nadt«attneilen tn jedem Staat
Jtnixsbente an .It’at)enen tn det n Intentiaten Staaten.
·.ttn«:sl)ente an Stahl tn den ’th·t·etttiateit Staaten.
Tte desz seien-:- nnd schreibt-ne- Untnndigen ttt jedetn Staat nnd Territolm
Iattl nnd dac- ·!Cet·t)ijitnist Int· ·««evi)·ttetnna.
E te uettelnedenen reliaidten Nlantsenktttekenntntsse in den Vereinigten St
tut-Falte det .ttn;al)l nan ittretnsn, Priestern ttnd Ijtitgliedetth
In deratetchctttnsne Angabe du« Fettiilternna nnd dess- «i-tachenint)altes der
til 1::"Il.
tune: de tsetiaq in den Lan-nimm Staaten nnd den Danptländern der t«
"..t1—- tsettntttntji du t»-etet)te·etnet tn det· jseddttetnnxt det tsanptländer der "
te tttttntlnng dtt ttittnlichtn ttttanbensz L·t-tettttttttsse tn det· Welt.
te .tttt-:ilnsnte an Liteckntbetx
te «!Ctst«t’in-tlnna desxs tttrnndbetitxes in (t«t·dt·tt)t«itannien.
ie ttn st)ente an nahte tn den vthantittandetn d-.-1«.««s’elt.
n lsettnit trunt det Fereitttaten Qtaaten non thsttt thlHtttL
n te:i-11tei·nna det WLCtttintaten Ltaaten, nach Staaten nnd Tertitorie
Iw«
T te Jnotnnet Liettitttetnng der ·!Te1«eintgten Staaten.
Alte Länder det« Welt.
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· Takt Entl- atent cnetnoktt·ttn1t«t«tieUazteattet windet- der Welt un.
Neaternnagfornten
F ·«. Atti-txt lttsttltttstltt cw klimmt2tttkt-«»tt)ttttctt du« IKonstruktion Staaten u
Du sit katslk tttttt tttttsttd tttt.«lt«1)--t Lwdcitttthtk !Et«t"t-.tttstttzttstt, gcftsugehcttde Ko
ttlutltttttttttst, kttttrtt Ntsltttlt, Ic» Its
Ltttttttlttttttky Itsttstttidt lltt,tttttt ttttd kttc drinnen itttd itt tttctstckhnfte
unt-must Jltsttktsttt nttcs du susrict dts«51t«.-ltttttttttt st. W. Wut behandelt
Btsjdttctltttttgctt ttttd Jllttstrtttiotteth
Fixt Jttlttsw tsttittkttt ktttzr Fustttrctttttttqttt, tttsctcltts mit ausgezeichneten
tilttttttkt und, tmst Hätt-sitt, .’ltt;ntttt, «!4t-ttttt, lutttmttttth Unglaub, Umso«
jttttt Mttt JItttL Lum, :dt"t.tttt, «3r1ttstt, ttstt.t. -
stl«:»tIct-;t-t«tltttis;.
:·t sttsxtsx tstttltktlt dr« tt««ttt·sttI s t"t—ittt«tttst-·htttt: bitt »jTt-t·t"tttik11tstt Stauf«
I its-« .t Ottttt « tstttts sitt-) cttttttsltstth ttttd ttlwt WJWI Ictltstt ttttt Namen
s tts tsittxtstt Tt"tttt«ttt, lsnttitttttwt Orttttttttttttnttctt tt.j tu» l)ildt·tt. Kri
ttttttcttm m IstUH tstltttltltcltts Nil-tu tttttltt tut-in ttlck Ihm-U Zeiten,
Mit-H ;«ttttt,tttt1tt.stt«:. Dtst Fctmlttttttttt ttt1t«Dt«ttt tstttktlttctt Staate oder Tenno
ttstttkctt Ektttdtk «
Mitltltt tsjtttsizi Httttctttsz tttitt ·.I1l)t"t"ttkttttktt"tt itcltt ttttttt tttti ins-I erste-B
T ttttlttttt du« Htts dttf Nitttittt th·tm«tlttttttt, cttt Pottttttth nun t«tttt« Ntcn
ttttstt thtttott tIt.
N t· ö s; c tt ttd P t« ci g.
c«):.«"stst .,«)t’i—sttt- sutttttttctt Jttltw tust· Ltttslt" tit tsttt ktrojttsts Wand v
N« ttt ttttt tstttctn ttttizqtsjtsttlttttstt«tt, tt"tt« htcitstt Zttstsck lttstttttdtstsz ttcttrttthet
ttttd ttt toltdct tttto Rettlttttttttttttlltst Wust-, ttttl rittcttt ttstchtstt (»5«.tlddt·ttck ou
rittttcltttttdtstt ttttd ktttttst .
Elm besten englischen Jst-imvrmdcinvrc,l
(13olddrnm, nur LI-33.75. ’
Die Grösse des- zteschlosscttett Bandes ist lle bei H-! v
XLH bei 23 Zoll. «
——-———A g e at fü r——— Rand, McNally & Co.’s
pM^ywINDOLPH,
Grand Island, ....
HALL, HOWARD, MERRICK und SHERMAN Counti