Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, December 02, 1892, Image 3

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    In eigner PersoiY
Ccössuete Kaiser Wilh-tm am 22.
Novmib r d-« cis-sich n
Reichskan.
In stinkt Tlnutmdx Ums-music tt xiic
i Uc-« Polh We Lug-: uzg
friedlich
Etlluklk um« slc ist«-krumme Vec
Uutkuiizs un WJIsHugl jåk
hölth
Der deutsche Reichstag toard am W. Vo
vetnber durch Kaiser Wilhelm inwerson
eröffnet. Er trug die Unisortn der Garde
du Col-fid, als er den Saal betrat, in wel
chen die Mitglieder des Reichen-ge versam
melt waren. Prinz Albrecht und Prinz
Friedrich Leopold, der sich eben von dem
beeiichtigten Dauerritte von Berlin nach
Wien einigermaßen erholt hatte, standen zur
Seite dett Thrones. Der Kaiser verlas die
Thronrede, ohne seinen Stahlhelm abzu
nehmen, walt sein Großvater stets gethan.
Ueber die positische Lage enlzielt die Tyrann
de folgen-de Bemerkung:
Angesichts der sreundschastlichen Bezie
hungen mit allen Machten und in dem Be
wußtsein, dasz wir einen gemeinsamen Zweck
tnist den verbundeten Staaten verfolgen und
unt fortgesetzt der wirtsatnen Unterstützung
derselben erfreuen werden, hege ich die Hofs
nung, dasz Deutschland nicht in seinem fried
lichen Bestreben gestört werden wird, seine
idealen voltswirthschastlichen Interessen zu
fördern. Gleichzeitig aber legt uns die Ent
wickelung der militarischen Macht anderer
europiiischer Staaten die ernste, ja selbst
die gebieterische Pflicht auf, die Wehrtraft
des Reiches durch durchgreifende Maßregeln
zu verstecken Angesichts dieser Entwieteluw
gen können wir nur durch»«llnwendttng des
erprobten Prineips der allgemeinen Dienst
dslicht diejenigen Eigenschaften von unserem
Der-re erwarten, auf welchen seine Macht und
sein Ruhm beruhen und »welche Deutschland
den Ehrenplasz, den es in der Vergangenheit
unter den Nationen einnahnt, erhalten wer
den· Einstimmig durch diese Ueberzeugnng
angefeuert, schlagen Ihnen die Bandes-machte
die Annahme einer Gesetzt-dringe dor, welche,
während sie die Zriedensstarke modifieirt,
die Verwendung unserer Vertheidigungsi
kräfte im vollsten Masse möglich macht. Sie
werden nicht verfehlen in dieser Sache die
Grösse des dont Volke geforderten Odsers
zu erkennen, aber Sie werden mit mir glau
ben, daß die Notwendigkeit des Loserg
immer mehr anerkannt werden wird und dass
»der Patriotisntus des Volkes bereit sein
wird, die Last ans sich zu nehmen, welche
iiir die Ehre nnd Sicherheit des Vaterlande
getragen werden ntitsz. lltn diese Lasten
so weit wie möglich zu erteiehtern, wird die
Dienstzeit dont Heere auf das geringste Maß
beschriinlt werden, welches dont tnilitiirischen
Gefichtodunkte aus zugestanden werden kann.
Gleichzeitig werden anggedehntekeg lieben
und die Verwendung fiiugeeer Leute int
Militilrdienst nicht nur die start verspürte
Ungleichheit in der lirsiillung der- Milliar
dienitez verringern, sondern auch die ökono
mischen u. nttlitariseheti«)iarl)theile vermindern,
welche daraus entstehen, das-, altert- Leute zunt
Dienst einberufen werden. Vinfzerdent wird
diese Klasse von Leuten grössere Erleichter:
ung erhalten, als sie bei dein gegenwärtigen
System genieszt
Am Schlusse sagte der Kaiser: »Juki«-i
ich Sie aussordere Ihre Arbeiten zu begin
nen, weis-, ich, dasz eine Aufiotsd:ruug, Ihre
Berathungen int patriotisetieu Geiste zu flihs
ren, nicht nothwendig ist· Ter feste Wille
des Volkec, das liebe unserer Vater zu
schützen, den Frieden zu sichern und dein Va
terlande seine theuersten Besitzungtn zu erhal
ten, wird Sie, wie ich überzeugt bin, bewe
gen, in den don mir und meinen hohen Ver
biindeten vorgeschlagenen Kurs zu willigen.
Sollte dies der Fall sein, dann kann das
Reich der Zukunft aus Gott und seine eigene
Kraft bauend ohne Zagen entgegen zu bli
item
Der anstatt-r oer Stretatzüssdhiilzer.«
Infangs dee dr isiger Jachre dieses Jahr
hundert-, als man fiik Iadal nnd Cigareen
den Zündfchwantny flir den Knchenherd und
Ofen den Zünvec usd Stahl und Stein nnd
Schwefelfdahne benutzt-, war anf dem ho
henatderg in Wlirttemdreg ein gefährli
cher Temagag nnd »Gewinn«-, Namens
J. F. Mit-un ter. wegen Betheiligttng an der
hantdachek Vollsverfamtnlung lange-e Zeit
eingesperrt. Kätnnterer war Ehe-aller und
vertrieb fich die Langtdeile tnit chemischen
ixxderitnentem tvodei er auf den Gedanken
lam, Zündhölfer hergnfteilem diI durch blo
ßes Reihen in Brand geriethen. Er wand-»
te den Phosphor an ttnd erfand die Neid-?
zllndhölzch n. Kanttneree hatte groß-en Nil-i
gen von feiner Erfindung habest leinnen,
wenn er im Stande getvefen ware, eine Ia
brii anfttleg n. Er fuchte fofoet unt eine
Konfeffion nach, als er die Freiheit tviedee
erlangt hatte. Statt der lilenehtnigttng fand
te ihm die R giernng ein ftrettgeg Verbot
Der Bundestag in Frankfurt a. M. eelieff
fiir alle 33 Staaten, es war its-ist« ein (ite-l
feh, weiches die slintv ndung der »hdck,ft ge:
fah-lichem Reibfiinsdtyölzee ftrengftens der
dot. Die-fes Verbot blieb volle ichs Jasifte
in Kraft. Inzwischen niak eine Partie der
neuen lieinen Lichtfdende dennoch in die
Welt geiotntnen und hatte-, weil ini Vater
lande adfalttt nicht verwendbar, nach Frank
reich und England«d n Weg gefunden. Nicht
lange nachher ntafzte fich ein Sohn All-lanc,
der Apothaler -Stoeiton, das Verdienft der
inndnng an und begann die nachgemachten
Nil-höher zu versenden. Es entftanden
nach nnd nach im Auslande zahlreiche Fa
deilen, die fremden Staaten bentächtinten fich
der neuen Industrie, die hölfch n f nden Ad
fah, wol-in sie lamen; nnd titles , als alle
Welt fich der net-en Erfindung bedient-,
Miste a ch die tvaeiere deutsche Polifen da fie
nicht me e and es lau-ite, die Anfertigung
feeigeden Mittlettveile hatte Kammer-et die
Freiheit, zagt-feinen tot· die Frucht feins
Geistes von fremden Leuten geerntet wurde.
Niemand eeiannte fein Recht an, und ais er
endlich felitft in die Lage lam, fabriziren en
dürfen, hatte et- teinen Gefolg, denn die set
see Fabrikation war langft ein Mntliches
Geheimnis Wie Friedrich Uan
starb 1857 in seiner Vaterstadt Ludwigts
barg-An Jrrerchoufei
Im Ei ein-uns.
Einige anziehensde Betrachtungen über die
physiltslitschen Bedingungen im Erbinnern
:bracht.- ein von herrn Dr. hersmann Meh
ner itirzlich in der »Urania» in Berlin ge
haltener Vortrag. Denkt man sieh von einem
Pole sum andern einn Schacht durch die
Erde gelegt« so würde ein in diesen Schacht
hineinfallendr Körper in 21 Minuten den
mittelpuukt erreichen, infolge seiner Schwung
kraft darilber hinausschießen und in ab rmals
21 Minuten an dem anderen Pole heraus
kommen. Je mehr man s.ch d m M.tteipuntt
der Erde nähert, um so geringer wird die
Anziehungstrast derselb n, bis sie im Mit
telpunkt selbst gleich Null nurdz ein Gehen
würde in einiger Entnang von der Erd
uiitte nicht mehr möglich sein, sondern nur
ein Schweden, und ein Turner würd mit
Leichtigkeit z. B. den Brocken liberspringm
Würde d r Schacht nicht gradlinig von eine-n
Pole zum andern laufen, sondern sich in der
Mitte der Erde umbiegen nnd in gerade
Richtung nach irgend einem andern Punkte
der isrdob tslache weiter geführt trerden, so
ioiirde man einen Verlehrsioeg haben, in
dem die Fortbetvegung d rfenigen aus einer
Rutschdahn ähnlich ist· Die Annahme der
mechanischen Ausführbarkeit eines solchn
Vertehrsweges sesthaltend, erörtertr der Vor
tragende dann die physikalischen Vruillt
nisfe, welche die Anlage unmöglich machen
swiirden. Weg n der gewaltigen Wärme im
Endinnern müßte eine Kühlunggdorrich
tung angebracht werden. Wasserkiihiung wa
re nicht möglich, da man zur Herst klung
des dazu nöthigen doppelten tiiahrs kein
Material hat, das den ungeheuren innreu
Druck des Wassers aushalten lönnte; Guß
eisen vermag höchst us einen Druck von 13,
Mi) Pfund auf den Quadratcentimeter aus:
zuhalten, im irrt-innern ioiirde der Druck
crber 709,5»0 Psd. btragen. Für eine
Lustliihlung toiirden sich die Verhältnisse noch
schlechter gestalten, da der Luftdruek in dem
Schacht nach unten hin zu so g «tdaltiger Höhe
anwächst, daß er bereits in einer Entfernung
von 10 Meilen von der lirdoberfläehe ldir
Lange des lfrdradius beträgt Wil- geogra
phische Meilens U,s)00 Atmosphär n augnia
chen und die Lust hier kä Mal schwerer sein
würde, ak- Wasser. Diese Umstand zeigt,
daß sehr gut Luft und andere Gase im Jn
nern der Erde eingeschlossn sein können.
Denkt man sieh, der Lustschacht tout-de durch
einen Seitenkanal mit einem zweiten Radi
alschacht in Verbindung gesetzt, der mit flüs
siger Lava gestillt ist, so ioiirde die Luft
durch dn SeitenKanal in den Laoaichacht
eindringen und in diesem nicht etioa in die
Höhe steigen, sondern, da sie viel schw rer
ist, als die Mada, hinabfinken, d. h. dem
Mittelpunkt der Erde zustrbm n. Falls dann
im Erdinnern Platz genug ist, würde unsere
ganse Atmosphäre auf diesem Wge einge
ichliirst werden können. Vielleicht, meinte der
Vortrag irde, haben wir in dem Mond einen
Oitnmelskörper zu sehen, der in solcher
Weise seine ganze Atmosphäre ingeschluckt
hat.
Der Esel.
Zins der Chronik du« Ltuzelslzuusen
In Tingelshausen soltte der Lande«-sym
etnpsangen werden ttud die ltlettteittdc rüstet-c,
ihnt eitlen herrlichen noch nie dagetvesenett
Empfang zu bereiten. lilsrenpsocteu langs
der Torffttafje wurden errichtet und tnit
frischetn Tanttenreisig geschtnuciy das But
gecnteisteratnt wurde tn den Landessarben
beslaggt, und eilte wenige-Heiden jugendliche
Torfschone tout-de bestimmt, dent hohen Herrn
ein duftended Bouquet zu til-erreichen. Wäh
rend des Eittzuges sollten dreißig Kanonen
schiäge abgefeiett werden und bei der ersten
Ehrenpforte der Bürgermeister die Ansprache
an den Lattdesdater halten.
Alles war schon am Abend des Vortages
sutn iintpfange vorbereitet, nur der Bür
germeister nicht, denn er hatte noch die ddtt
dem deren Pfarrer insgeheim dersaszte und
ihnt sur Disposition gestellte zestrede aus
toendig sit lernen. Tie halbe Nacht be
tnliyte stch das Oberhaupt der Gemeinde die
stolzen Phrafen der Rede, in weichen es von
Lovaiitäts - Versicherungen lind pattioti
schen Kundgebungen tvinttneite, dem Ge
dächtnifse einzuprägen. Mit toenig Erfolg
denn als der Bürgermeister früh Morgens
erwachte, war das Wenige, was überhaupt
itn Kopfe haften geblieben« schon wieder
daraus verschwunden.
Da faßte er einen tithnen Entschluß. Er
wollte die schöne Liede, welche unbedingt vom
Stapel gelassen wer-den mußte, wie sie auf
dem Papier stand, einfach herunterzulesen
Er besprach sich eine Stunde dor der Ankunft
des Landekherrn mit einem Mitgliede der
ttkemeindeberwaltung und hat, ihm sobald
feine hohen den Wagen verlassen haben
würde, das Papier tu übergeben
Dies hatte ein anderer, dem Bürgermei
ster feindlich gefinnter Gemeinderath bemerkt
und derselbe stellte nun seinerseits an seinen
isoliegen das Ersuchen, ihn das Dorn-nieset
flüchtig durchlesen zu lassen. Dein Untie
gen wurde toillfahrt.
Der feierliche Moment war gekommen.
Seine hoheit war dem Wagen entstiegen
und schritt auf die ibetvählten der Gemeinde
kn
»Ta-J »Papier«-, iltisterte der Bürgermeister
ängstlich
»hier ist e5,« versetzte der Gemeindever
treter, welcher eg lnrt vorher aus der Hand
seines ifolleqen suriickcrhalten hatte
Der Bürgermeister trat vor, verbeugte
sich ties, schlug das Papier eindringt-dennan
begann: »Der Bürgermeister dieser dem
Herrscher-hause ties ergehe-neu Gemeinde-»
auch diesen Worten machte er rinnt Blick in
das Schriftstiiel, erstarrte jedoch sörntlich zu
Eli, blickte vollkommen sassungglog bald ans
das Wirtin-, bald aus den Fürsten nnd stot
terte mehrmals »der Bürgermeister, der Blie
gerrneister.«
»Ist ein lfsel,« murmeite endlich halblaut
der Landelsiirst
»Merltviirdig, bettelt-· sprach der Bitt-ger
tnetstek ebenso, »das steht liier auch-«
Ins dr Rennbahn in Ost St. Louid
ist Oberst Sack Ehinm ein bekannter Starter
bei Pserderennen, durch den Polizisten D.
D. statko geschossen und wahrscheinlich
tödtllch delest worden« Ir wollte einen
anderen »Wartet-, aus den er eiserstlchtig
tose, don der Rennbahn vertreiben unv als
der Voll-ist In Gunsten des nnd-re- Grau-tm
etniettrttr. nnd-kleine list Etlic.
k— - I « q
c
i
Der Gutsbesitzer Freiherr d. d.
Sols nnd der szorftgshilfe Kett-h find bei.
Strahl-arg i. P. durch Wilddiebe erschaffen
worden. here d. d. Golh begab fich in die
Nähe des zur Oberfbrsterei Ruda gehörigen
Waldes anf Anftand Der diesen Theil des
Forftreviers beanffichtigende Forstbeamte
war berreift und wurde durch den Forftge
hilfen Kath vertreten. Nachdem sich Herr
d. d. Goltz etwa eine halbe Stunde von iei:
ner Wohnung entfernt hatte, hörte ieine
Frau zwei Schiiffe fallen und ging, von
innerer Unruhe getrieben, in die Nähe des
Waldes-, nm ihren Mann heintwholetn Da
trotz ntehrntaligen Rufens ihr Mann sich
nicht meldete, ging fie zu der in der Nähe
wohnenden Frau Förster Liebert und theilte
dieser ihre Besorgnisz mit. Frau L. tröstete
fie init dem Hinweis, dasz fa der Forftgehilfe
Rath int Walde sei nnd bald lonunen tniisfe.
Bis func Morgengrauen wartete Frau v.
d. tiloltz und begab fich dann in Begleitung
eines Dienstmädchen-J nochmals auf das
Feld, um ihren Mann sit suchen. Endlich
fand sie ihn auf dem Felde liegend. Der
Forstgehilfe Rath wurde iin Walde, etioa
tausend Schritte oon der Leiche des Freiherrn
d. d. (iiolt5, todt aufgefunden. Rath hatte
das an das Jagsdrevier des Herrn v. d. tiloltz
grenzendc Revier, ido viel getvilddiebt wird,
revidirt· Er nnd Herr d. d. lit. nahmen
--u)ic es scheint, bei eintretender Dunkelheit
auf ihren Gebieten Stellung und wurden von
den Wielddieben beobachtet. Herr v. »t.
liioltf erhielt den ersten Schuß, warf die km
gehiingte Tasche von fich, eilte der Schqu
ftelle zns nnd wurde 20 Schritte weiter voin
zweiten Schuß in die Brust getroffen Man
fand ihn mit umgehängtein nnd nicht ab
gefchofscneni liietvehr Koth ist auf die stvei
Schiiffe hersugeeilt nnd ebenfalls dnreh einen
iuohlgesielten Schuß niedergeftreelt worden,
bevor er feinen Feind noch gesehen hatte.
Man fand Rath mit geladenent und schuß
bereit gehaltenem Gewehr. Beide sind dem
nach meuehlerisch liingemordet worden«
l
iDie Hastocioflottm der Akt-it tu
« »Ur-U
Das tlihederei-Geschiist in Europa liegt
vollständig darnieder-; in deii Ver. Staa
ten scheint es dagegen besser sdamit zu
stehen, als sriiher. Das Schiffs-Glasst
siiatidnsthtstitut »Bureau Verm-« giebt
darüber folgende Mittheilnngem
l Seit dem herbst 1891 hat die Dam
pser-Flotte der Wlt wieder utn 354,269
Reg. Tonnen Netto zugenommen, wäh
ren-d die Begier-Flotte seitdem idm 134,160
Weg-Tonnen kleiner geworden ist. Da die
; Daiitpser-Tonnen die die Irangportsiihigieit
von Z SegelschissS-Toiiiien hat, so ist die
Transportsiihigleit der ganzen handelsslotte
wiederum tolossal gewachsen, und zwar, ohne
dasz eine außerordentliche Gitterbetoegung in
Aussicht stände, wie im vorigen Winter aus
Aufl-aß der schlchten Ernten Entwian
Jn den letzten sieben Jahren hatte die
Haiidesslotte der Welt folgenden limsangz
l Ist-um« setzte-.
stifiiils s- ·« I. yii »i« Ti- Un- l« i. « , -U do
Ins-w , .- »t- U , , t·,l2.l)v
s .- .·«« w « » i« »s.
. i 10 s, »ti, iv » ,, ts-,:-Oli,U »
« ., -«-i syn- , W » » lit, i «
; » l-« ·«,; » t-« « , . , St ,ttist
sit diesem Zeitraum ovn sechs Jahren
shat sich also die Datiiperslotte unt 2,4U7,
"UW Meg.:To., oder nni naher ein Drit
tel vermehrt. Die Zegeijehisse haben um
2,478,0W R g.-To., abgenommen, also
niii doch etidaz mehr, als jene Zahl,
allein, da die Transportsähigleit der Dam
. psertonne so viel größer ist, so bedeutet dikse
silbnahnte iinr den dritten Theil jener Zit
iiahnie. Seit schel Jahren ist die Trans
portsähigieit der Oaiidelsslotte der Welt also
iiin etwa 22 Prozent großer geworden
« Immerhin ist das Tempo d r Zunahme lang
i sanier geworden.
« Jst dein entsprechend auch das Trans
portbediirsnisz gestiegen? Die niedrigcn
Frachten in der ganzen Welt geben die Ant
toort aus diese Fragt·
Wa- nuii die Juiiahnie der Dantpsen
slotte seit eiitem Jahre im Einzelnen att
geht, so sallt sie zum allergrößten Theil aus
Grostritannieth das ntehr als W Prozent
aller Dantpser der Welt besitzt. Seine Dam
pserslotte stieg von 5,370,0W To. aus 5,:
W6,0W Tonn n, also tun Bewill- Tonnen.
Seit löst-« hat Deutschland, Frankreich liber
sliigelt, so daß et- unmittelbar itach Groß
«britannien erscheint. Dies-mal hat seine
Flotte aber nur von 762,000 To» aus 773,
000 To» also unt ll,Wt) To. Fug nonittten.
Die stanzösische hat sogar um WOOU To»
abgenommen nnd beträgt nur noch 477,000
To. Dann erst tointnt die amerikanische, die
10,0W Io» zugenommen hat, niit 427,000,
die spanische niit 286,000 etc.
Währnd einer Reihe von Jahren ging
England am entschlossensten init der Ab
stoszting seiner Segelschisssslotte dor; es
ersetzte sie durch Dampser. Ei r sdueirte sei
nen Bestand in den 5 Jahren von Mitte
1886 bis Mitte 1891 von 4,654,000 aus 3,
M,0W Tonnen. Jetzt ist darin ein Still
stand, sogar toied r eine tleitie Zunahme ein
getreten. Ei tverden wieder 3,603,WO Ton
iieti gezählt.
Dagegen haben die Ver. Staat n ihre Se
gelslotte verringert; voii l,5lt),000 aus l,
466,000 Tonnen, Auch Nortvogen hat, nach
dem ss lange Zeit Schisse llber Schisse ge
kaust hat, zum ersten Mal gestovpt; es redu
sirste seine Segelsehisse allerdings nur uni
eine Kl inigteit: von l,393,000 Tonnen aus
I,390,000 Toniten.——Deutsehlaiid erscheint
an vierter Stelle nnd zwar init einer Zunah
me, nämlich von 654,000 aus 676,0()» Ton
nen. Dann solgen Jtalln mit 561t,000,
Russland mit 46l,000.
Die Liste der verlorenen Schisse ist na
mentlich sllr Segler aussallettd größer als
in den sriihren Jahren: «
l
Tatar-ist« Emlrr
IVO l UOOI III H klll’. Psle I
nit ten-its » » « «
lstl I«l,isie ff si
Iksw s «- .
n « , !
Flie den ferneren-Gang der Geschäfte iftt
vor allen Dingen die Bauthätigteit in Eng
lang entscheidend. Die dortigen großen
Werfien find in erfter Linie an dein Noth-(
ftand fchuld. Sie haben einmal ihre gro-!
fzen Anstalten und kdnn n fie ohne Schaden
nicht unbeschäftigt laffen. Wenn nun die
Aufträge aus eigentlich fachtnännifchen Rhe- l
derseeifen out-bleib n, fo wir-d oft alles
Mögliche aufgeboten, um fkentde Kapitalisten
heranzuziehen Schiffsmatler unsd Corre
fdond nten thun auch ihr Möglichftes, und
fo wird nun immer und immer wieder das
Kapital für einen Dantpfer entweht-acht
Oft genug muß er dann im Vaer liegen,
Inder sue Verbindet-us des geschäftlichenl
Aufschwunget träge er das Seinige bei. Wir
s.
erinnern nur daran, das in Owsrbritannim
1886 473,000 Tonnen Schiffe gebaut wur
den, in den brl Jahren 1888 bis 1890 1,
332,000 Tonnen 1,262,000 Tonnen und 1,
272,000 Ton-nen. —
Der vierteFingen
Aus mehreren Geniälden des berühmten
Maler- Metth, welchen nmn ntit Recht den
sächsischen Raphael neunt, betnertt mnn die
Anomalie, dnsz lsei den ansgestrectteu Händen
einiger der sonst so nteisterhaft und richtig
ausgeführten menschlichen Gestalten der vier
te Finger unt eine Kleinigkeit kürzer ist als
der Zeigesinger eine Regeltvidrigkeit, die
den natürlichen Verhältnissen wider-spricht.
Erst iin Jahre 1762 entdeckte Mensss das
Fehlerhasie nnd wurde selbst inc höchsten
Grade Dadurch überrascht
Dei-J laut so. lkr befand sich in Madrid,
denn der Itdnig non Spanien hatte ihn znin
Hofnialer ernannt niit sehr hohem Gehalt.
Eines Tages besuchte ihn ein lnnstverständis
ger Reisender, als er gerade in seinem Ate
lier vor der Ztnsselei stand Und itu Begriffe
mar, ein schönes Neinlilde sit vollenden.
»Wie siudcu sie dies ’Bi!d?« fragte der
Künstlern
«Vortresslich, nteisterhaft, den besten Lei
stungen der grossen Italieners un die Zeile
su stellen,« versetzte der Besuchen »Min
eine unbedeutende Kleinigkeit heitre ich daran
ntigzusetzean
»Und unte« denn Z«
»Tie- Onnd dort, welche jene Gestalt eben
so nntiirlieh niie ansdrnclgvoll erhebt, ist
beioiurdcrntnssmiirdig nenialt, nur ist die
»,«Zeichnunq nicht naus lorrelt·«
l »Wie die Hand dort wäre nicht korrekt
!,cieieichuet! Ki, ich glnnbe Sie belieben zu
J scherzen l«
s »Der vierte Finger ist etwas kürzer als
’ der Zeigesinget.«
»Nun ja, so soll nnd musz es auch sein!»
»Ja der Natur kommt das asber nicht vor.
Ich bitte Eies-sehen Sie dochi«
Der Vesatcher streckte seine Hände aus.
»An beiden waren die Zeigesiuger liitzer alr
lder vierte Finger-.
»Das ist eine Anomalie Ihrer Hände,
mein Herr,« sprach Meugs erstaunt. ,,Sehen
Sie doch meine Händel-«
Er streckte nun seine Hände aus und es
zeigte sich, daß bei ihm selbst allerdings
der vierte Finger an jeder Hand um ein
literingeg iiirzer war als der Zeigesinger.
»Das ist höchst wunderbar-P- rief der Kunst
tenuer. »sich hätte das nicht sür möglich
gehalten!«
»Meinefv Hunde sinld ganz normal ge
bildet!«
»Ich behaupte das litegentlheilsp
»Wetten wirts
,,Meinettvegeu!«
»Setzen Sie gesälligst selbst den Betrag der
Wettsutnuie sest!»
Der Besuclier zeigte ans ein reizendes
Itleineg Neuiiitdg welches an der Wand hing.
»Was kostet tiefes Meisterwerk Jhres Pin
»selg?« ,
»Oui«-erst :otti5dor.«
»Mut; ich iene also hundert Louisdor ge
gen dies lieine l'-ietnälde, dass ich mich mit
meiner Behauptung gegen Sie itu Recht
befinde-«
»Topp, es feil-«
»Nun, Herr hosmaley lassen Sie doch
hereinkomnteu, toen Sie wollen, Männer,
Weiber, Kinder, und finden Sie noch einen
einzigen Menschen, der die besondere Eigen
thiintliehkeit der Fingerbilduug utit Ihnen
geniein hat, so gebe ich die Wette verlorett.«
Mengs nuir damit luohl zufrieden. lir
riei zunächst seine Frau und seine .llittdet«,
die mit ihm nach Spanien gezogen waren,
in·H ’titelier. Bei Allen war der vierte Fin
ger etwas länger alt- der Zeigt-singen lsr
rief ieine sämmtliche Iienersehast nnd er
langte nun das gleiche Resultat. Tie Fin
ger einiger Personen, »welche ihni als Mo
dell dienten, tnoren auch nicht anders ge
bildet, als toie der Vesuchee gesagt hatte.
Bei vielen Leuten non allen Etändem die
von der Ztrasze hereingerusen wurden, war-?
auch nicht anders.
Ter grosze Künstler war ganz bestlirzt
geworden. lsr musite toohl die Wette ver
loren geben und iiberreichte also dein ber
gniigt lächeln-den Besucher das kleine schöne
Gemalt-a »Wie ist’S doch nur möglich,«
die seltsame Anomalie meiner eigenen Fin
ger nicht bemerkt habe!«
»Dosten Sie sich darüber, hochberehrter
Meisters-« ries der Kunstkenner. »So einzig,
nsie Sie in der Kunst dieser Zeit, perschiedes
von allen Malern, so einzig sind« Sie auch
sit Bezug aus die Bildung Ihrer kunstge
chiekten Fingeri«
In der Folgezeit beachtete Mengs sorg
sältig diese ihm so äusserst iiberraschende
Erfahrung Aus seinen späteren Gemalt-en
bemerkte man die erwähnte Anomalie Ieicht
mehr.
Die Wetterwarte ani aeat Meint
Blaue.
Der kühne Gedanke des berühmten Pari
ser Naturforscher-s Janffen, die Errichtung
einer Wetterwarte nahe dein Gipfel des
höchsten Alpenriefen, des Mont Blaue, ift
trotz aller ungünstigen Vorhersaguugen zur
Wahrheit geworden. Soeben ift die neue
Wetterwarte dem Betriebe til-ergeben worden
So groß, wie die Bedeutung des Unter
nehmens, fo gtofz waren die Schwierigkei
ten, die sieh der Ausführung entgegenftellten.
isrft zu Beginn des Jahres waren die Mit
tel da und die Pliln zum Bau bereit, der
ungeachtet aller Vorbereitungen ein mühse
liges Stück Arbeit bot. Ein Wiuddruki
von ZW Kilogrannn auf den Ouadratnieter
entspricht jenen Lsrtanen auf der See, vor
denen die Schiffer ihre letzte Oaudbreit Segel
fireicheii; Orkane von der doppelten Stärke
aber hatten bei früheren Besuche-i des Mont
Blaue die Windmeffer tonftattirt. Und zu;
einem Bauwerk, das diesen Stürmen znl
trotzen beftimmt war, toar man genöthing
Konftkuttionetheile zu verwenden, von denenj
teiuer iiber dreißig Pfund wog: die LaftJ
welche in fenen luftverdiinnteu Regionen
ein Träger während eines ziveitägigen Glei
feherniarfches betvältigen kann.
Man hatsiehsehlieleich zu einein niedrigen.
feften und zähen Holz-bau entschlossen, der
natilrlieh bereits in der Ebene in allen feinen
Theile-n fertiggeftellt und oben nur noch zu
fammengefiigt zu werden brauchte; damit
aber der Sturm nicht das ganze Häuschen
davonfege, ward die breite, glatt auf den vom
Firnschnee befreiten Fels aufgefetzte Bord
fehwelle riggsum mit einer drei Fuß breiten
—fa im eften auf der Wetterfeite, noch
stärkeren —- Mauer von Steinen befchivernf
Durch Mdrtel dieses ehclapifche Mauefwerll
U- ’
zu binden, verbot ebensosehr die Sehn-leug
leit, das Bin-bemitte! aus die Ddhe zu schaf
fen, wie die, es in der Kalt-e sliissig In hal
ten. Man mußte sich also begnügen, die
Brocken iose auszuschichtein woraus dann die
Natur selbst das Uebrige that. s
Der Esturm nämlich trieb den seinlörnigen
Schnee isnld in alle Fugen hinein, die Sonne
schmolz, Die Kälte erstarrte ihn wieder, und;
jetzt vixdkk die ganze, dass Häuschen umge-.
bende ’J.’ aner- einen starren, zu einem Stück
gestorenrn Felsbloct, der dem Sturm aufs
Beste widersteht Zin- Bedachung des Bau-!
nierles benutzte man aus einer Holzunterlage, I
das dei den Eisenbahnwaggons wohlerpwth
Waaeiitiseli. dass bisher dort oben dein unauf- «
l:öi·lichen Schneesturm trefflich getrotzt hat.
Das-, man sieh mit dem Raum aus das Engste z
liesehriisntt hat, darf bei dem schwierigen
Material - Transport und der Unmögliche
leit, grössere Raume in jener Höhe liinstlichf
zu erwärmen, nicht Wunder nehmen; dasl
Dein-schen miszt kaum vierzehn Schritt in der»
Länge, noch weniaer in der Breite-. s
i
Mit kleinen Fensterehen, tiefgehendem Dach, :
niedrigen, gleichsam vor Sturm und Kälte
in sich zusanimeimedriielten Wänden, nur
iälierragt von den vier Auffangcstangen des;
Vlinableiterg, dein kurzen Schlot des Petro-T
lenm : Lfeng und dein Eisengcripp des
virb lnden Aneniometers lWindmesserH) hie-i
tet es- einen einsamen, diisteren Anblick tros - H
loser Verlasseniieit. Indessen ist das Jnnere
nicht sa unvehaglicl), wie die Außenscite ver
muthen läs;t. Man hat das Glanze in acht·
minsigc Stiiliehen getheilt, von denen vier,1
das Schlaszimmer der beiden Beobachier,·
ein Raum siir iibernachtende Führer oder
Boten, die Küche nnd der Vorrathsranin den
menschlichen Bedürfnissen dienen, mit Feld
meublement versehen nnd in dem erstertvähn
ten Raum sogar mit einem gewissen Luxusj
i
i
ausgestattet sind.
Die andere Hälfte des Hauses- ist, als phy
sikalisches, ineteorologiscl)es, speltrn- und pho
tographische-Z und endlich mikrographisches
Veobachtungsziminer, ausschließlich denJ
Dienste der Wissenschaft geweiht. Einigez
Apparate, die ihrer Natur nach im Freiensl
itelken müssen, Thermo-, thrometer und
Anderes-, befinden sich in einem SchntzlasteiN
an der mildesten Witterunggseite, wie dennl
auch die Tshiiren doii angebracht sind, woi
Schnee nnd Wind am gnädigsten zu hausen
pflegen. s
Er ist nicht eben leicht in diesen Regionen,
der Dienst der Wissenschaft, und es müssen
schon ansavfernnggfäshige Freunde der Na
tnr sein, die sieh ihm weihen. Das Klima
ist in jeder Beziehung ungesunsd; die Kälte,
die Schärfe nnd Diinnhcit der Luft erschweren
das Athrnen nnd hindern die regelmäßige
Blutzirlnlationx eine unendliche Mattig
keit, die sogenannte Bergtrankheit, plagt den
For-scher, bevor er der Atmosphäre gewohnt
ist, und auch die Augen leiden unter dem
Schneeglaiiz,"der Sommer und Winter das
Haus umgiebt und die ganze endlose Berg
welt übersteath.
Das Feld der Natursorschnng ist hier oben
ein großes; der Schnee und die Phänomene
seines Auftretens, die noch lange nicht genug l
ersorschte Metschertvelh die den Beobachters
rings ningiebt, der Wind, der Temperatur
nnd Lustdrnckweclneh die Wolkenbildungi
nicht zntn mindeste-i endlich die Elektrizität
der Atmosphäre-, die man hier gewissermaßen
an ihrer Wiege beachte-t, das Alles find
Dinge, welche die volle Kraft der Einsiedler
ans dein Montblane in Anspruch nehmen nnd
nnserm Wissen mit der Zeit ein schätzbares-»
Material zufügen werden. i
Die Worte liegt nicht aus dein Gipfels
ielbst, sondern nm 450 Meter tiefer. Ders
istriinde hierfür waren mehrere. Vor allerns
besteht die höchste Kunde des Mont Blanel
gar nicht ans Felsgesteim sondern aus einers
dicken, in langsamer Bewegung begriffenens
Zehneehanbe, ans der ein slnrmsester Bau ein l
Tan de· Ilninögliehleit wäre. ·
Halt-harte Strauche
nbgehärtete Holzpslanzen ans einer Farin
aus-frieren und nicht anf der anderen oder
ans gewissem Boden in diesem Jahre abster
ben nnd in einein anderen nicht. Das liegt
weder an dein xziichtey der die Pflanzen ge
zogen, noeh an dein (t'-iirtner, der sie gepflanzt i
hat, und es wäre znioeilen auch siir einen
Sachverständigen recht schwierig, wenn nicht
gar unmöglich« die wirkliche Ursache anzuge
ben. Manche dieser Pflanzen find nur theil
weise abgehärtet und nilissen vor sehr lalter
Witterung geschützt werden, wenigstens vor
plötzlicheni Witterungswechseh bis das Holz
ausgereift nnd fest genug geworden ist, um
einen geniigenden Schutz siir das Mark zu
bilden. Man hört oft Leute sagen, es sei.
Es giebt viele ittriinde dafür, das3 sogs
i
so kalt, daß man meine, das Mart gefriere
in den Knochen; das wäre allerdings schlimm,
doch wenig schlimmer wie sür Bäinne und
Sträucher, in denen das Mart gefriert. Viele
Sträucher sterben ai- dnrch das Erfrieren
einer Lage der inneren Rinde, andere durch
das Erfrieren der Spitze der Psahltvurzcl,
die noch nicht unter die Frostlinie bis in
die warme Erde dringen konnte. Solche
Pflanzen mussen in den ersten zwei btg drei
Jahren beschützt werden, bis sie sich selbst
schützen können, wenn die Winter nicht seht-I
mild sind oder andere Verhältnisse begünsti-·
gend eintvirlen. Sträucher, welche stark«
gedlingt wurden und dadurch seht- üppig,
sgewachsen sind, hatten leiuc Zeit, vor Ein-I
tritt des Winter-:- recht holzig zu werden«i
und es leistt sich annehmen, daß der gesrorene
Saft nachher in den Hauptstamm oder die
Wurzeln zttrlickläust, wodurch die Pflanze»
erlranlt. Dies wird wahrscheinlich durch die
Tlsatsache, daß solche Bäumchen meistens«
durch einen frühen Frost iut Herbst oder einen I
sehr späten im Frühjahr, nachdem sie schon«
zu wachsen begonnen hatten, zu Grunde
gehet-, aber seltener durch einen strengen-«
Winter. Hierdurch erlliirt sieh, warum Bäu- «
me ans einer Farnt gedeihen und aus einerj
anderen nicht, obgleich sie mit derselbenf
Sorgfalt gepflanzt werden. Das Schicksal»
eines Baumes oder Stranches hilugt oft ab
von seinem Wachsthum, seiner Blogstellung
in der Sonne oder der natürlichen Tempe-«
ratnr der lsrde während der entscheidenden,
Zeit. Fiir solche Pflanzen empfiehlt e§ sich, «
daß man alles iibersllissige Wachsthum ab
schneidet und den Boden, soweit die Wurzeln .
reichen, mit altem Stroh oder Heu bedeckt,i
damit schnelles Ansfrieren und Austhauen
verhittet wird. Bei manchen dieser Pflanzen
wird man gut thun, an warmen Tagen im
Februar und März den Stamm zu beschat-·
ten, damit sie nicht zu· früh Knospen trei-;
ben. Jm Falle man eine Stranchart nahe
an ihre klimatische Grenze pflanzen will,
fo suche man den Samen oder die Pslanse
soweit toie möglich ans dem Norden zu er
halten, lda sie sich dort schon etwas alklimati
sitt haben mag.
Entwickelung nnd Maasse der
Punbsekliglcit
Die Geschicklichtejt d r Hand ist uns nicht
angeboren; wir müssen die Handsertigtett
im Leben erlernen. Wann err icht nun die
Hand die höchste Stufe der Fertigkeiti Wie
lange erhält si. sich auf derselben und wann
beginnt sie zu a.tern? Das sind interessante
nnd siir Diejenigen, die aus ihrer Hände
Arbeit aingswicsen sind, höchst wichtige Fra
gen. Beriiehmte Virtuosen und große Kunst
ler bit-den Ausnahmen; wie ihr Genie ein
haußergewöhnlicheg ist, so sind auch ihreHände
mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, die
fiir die Masse unerreichbar sind. Allgem ine
Bedeutung hat aber die Prüfung der Hand
fertigkeit der Durchschnittsmenschen, nam n.
lich der Fabrikarbeiter.
Der englische Arzt Sir Janies Crichton
Browne hat nach der ,,Centralz itung flir
Lptit nnd Mechanik-« im Laufe der Jahre
darüber Beobachtungen in den Fabriten von
Birmingham und Stafordsshire angestellt·
Er fand, daß, wnn die Arbeiter etwa im
siebzehnten oder achtzehnten Lebensjahre in
die Fabrik eintreten, die Geschicklichkeit ihrer
Hände durch Uebung nach und nach größer
wird, bis sie die höchste Stufe der Vollkom
menheit etwa im dreißigsten Lebensjahre er
reicht. Die geschicktesten Knepsdreher machen
z. B. um jene Zeit 6340 Elfenbeiiilnöpfe
täglich. Tise höchste Leistungsfähigkeit be
hält die Hand, wenn der Arbeiter sonst ge:
suno bleibt, etwa bis zum vierzigsten Le
bensjahr. Bereits von dies m Jeitpuntte
beginnt die Abnahine der (.steschickliehteit, und
Broswne erläutert die Dhatsache durch folg n
de Zahlen. Bis znin oierzigsten Lebensjahr
kann ein-— geschickter Arbeitr wöchentlich in
der Knopffabritation 45 Echilling verdie
nen; iin fünfund vierzigsten sintt sein Ver
dienst bereits an " I--l1«lling und bträgt
im fiinfnndsechzigsten nur noch 20 Schil
ling, vorausgesetzt, daß der Mann sonst ge
snnd bleibt· Dieses frühzeitige Altern dr
Hand wird vor Allem in Fabrilen beobach
tet, in welchen die Hansd einseitig bschäftigt
wird. Wenn wir bedenke-n, daß beispiels
weise ein Arb iter in den Federniesserfabri
ten zn Sheffield täglich 28,0()0 Hammer
schläge ausflihrt, so ist es kein Wunder, wenn
die Nervenc niren, die flir ein und dieselbe
Handlung so oft in Anspruch genommen
werden, schließlich erlahmen· Jn anderm
litewerbem w lehe den ganzen Körper gleich
mäßiger in Anspruch nehmen, namentlich in
der Landwirthschast, altert die Hand nicht so
misch
Nun ist die Erhaltung der Handfertigteit
fiir den Handarbeiter eine Lebensfrage, und
er ninsz darnach streben, das Altern seiner
Hand so weit wie möglich lhinauszuschieben.
Dies kann nur durch harmonische Uebung
nnd Beschäftigung allr Gliedmaßen erreicht
werden, nnd da erkennen wir an diesem Bei—
spiel, wie wichtig Turniibungen, Spiele ini
Frei n auch fiir den Hand- nnd Fabrikarbei
ter sind. Asber auch anidere Personen kön
nen aus dieser Betrachtung Nutzen ziehen,
nm ein friihz itiges Allem ihrer Ernähreritr
der Hand, zu verhüten.
Wichtige W edu« uta·ci«uiig.
Ein artner frattzösisch-catiadifcher Grob
schmied, Namens Ferdinand Allard, in Ue
vig gegenüber Queber hat —toenn nicht Al
les tauscht——eine verloren gegangene Kunst
von iveiitragendeui gefchäftlichem Werth neu
entdeckt, nämlich: Kupfer dermaßen zu här
teu, dasz scharfe Werkzeuge aus Kupfer den
besten stahlernen gleichkommen, und tupferne
Panzer ebenso tugelfeft sitt-d, wie stählerne.
Diese Kunst war den Völkern des Alter
thumH, besonders den alten äghptifchen Ph
ramidcusbauern, wohl betannt, ist aber, wie
noch manches Andere, im Laufe der Zeit ver
schallen
—5chon vor einiger Zeit tvurdc in einer
Spezialdcpeschc einer New Yorker Zeitung
auf diese Neuentdcctung turz hingewiesen.
Dem bekannten Sprichwort zufolge, daß ein
Prophet Nichts in seinem Vaterlande gilt
san-d Allard an Ort und Stelle so gut, wie
gar teine Beachtung mit seiner Idee, aus
toarts aber nahm man sich derselben unter
der Hand sehr theilnehniend an. Der Be
fehl-habet der canadisehen Miliz, General
tnafor Oerbert, liesz einige von Allan ange
fertigte tupferne Schtntedewertzeuge prü
fn und ihre wunderbare Härte und Schärfe
erregte große Ueberraschung bei der Juge
nieurscvnitnissioin Oerbert dachte sofort
an die Möglichkeit, diese Entdeckung fiir die
britischen Panzerschiffe nutzbar zu machen;
er ließ daher von Allan eine Platte solchen
gehätteten Kupfers, ein und ein drittel Li
nien dick herstellen, damit sie von der dritt
schen Admiralitätsleitung erprobt werden
könnte. Dies geschah· und wie nunmehr
Privat-berichte aus England melden, sind
die Proben höchst befriedigend ausgesallen,
obwohl Allard noch tein amtlicher Bericht da
rüber zugegangen ist«
Bei den ersten Schießversuschen, welche in
Canada an einer solchen Platte vorgenom
men wurde, wurde eine aus 40 Yards Ent
fernung abgefeuerte Kugel an der Platte in
viele kleine Stückchen zerschmettert. Eine
andere Kugel traf stärker, vrursachte aber
nur eine leichte Vertiefung, ohne durchzu
dringen oder einen Sprung herbeizuführen,
und wurde dabei plattgedrückt. Aber nicht
blos fiir mili-tiirifche, sondern noch filr eine
Menge anderer Zwecke kann die Erfindung
Bedeutung erlangen. Allard soll u. a. ein
lupfernes Rasirtnesser angefertigt haben, das
an Schärfe nnd Härte den besten Rodgers’
schen gleichkommt.
Vor stxi Jahren hörte Allard, als er in
den Ber. Staaten in feinem Handwerk ar
beitete, »die Bemerkung fallen, wem es ge
länge-, die verscholleue Kunst des Kupfer
härtens wiederzufinden, der könnte ein gro
sfeg Vermögen erwerben. Seitdem hat ihn
der Gegenstand unausgefetzt beschäftigt, und
Altard mußte das Erstnderloos von der
herbsten Seite tennetr lernen. Unzahlige
fruchtlose Versuche verfchlangen seine dürfti
gen Mittel, nnd oft tvar er der Verzweif
lung nahe,—-setzt endlich scheint er am Ziel
zu sein, das manche Andere vergebens ge
sucht·
Ghin Halt Honi, ein chinesischer Syrimp
Händlcr in S an F r a n e i s e o, erhielt in
der Nacht von Sigisbindern zwei Kugeln in
d n Rücken und wird wahrscheinlich sterben.
lsr wurde geschossen, weil er sich gegen Er
pressungg : Versuche auslehnte. Der Mörder
entlam.
Der Former Wälliam Vabtoch der drei
Meilen südlich von Palmyta wohnt,
erhielt den Besuch von Einbrechern, die
8125 baue Geld semini
,