Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, March 11, 1892, Image 8

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    der Juni-.
sehe-e Its Ernst Geling.
II.
Erste Fortsetzung)
sMrend der ersten Tage der Reise
While Geer-g dem Abenteurer gegen
M eine gewisse Zurückhaltung Ein
» Ieise-I Als-trauen gegen denselben war in
seine Seele eingezogen; es lebte in ihm
das unbestimmte Gefühl, »daß ihn durch
diesen Menschen ein Unheil tressen würde.
Doch Grening verstand es, sich in der
Meinung des jungen Mannes bald wie
( « der zu rehabilitiren und die Zytnathie
« desselben zu erringen. Georg kam
schließlich tu der Ueberzeugung, daß es
unhöflich sei, dem ihm freundlich Entge
genkomntenden ablehnend zu begegnen;
er empfand sein Mißtrauen gegen ihn
wie ein Unrecht und suchte durch doppelte
Freundlichkeit dasselbe wieder gut tu nn
then.
In den lebten Tagen ihrer Fahrt c-:
« fuhr Grening alle Umstände, welch-.- »ei
Geprgs Reise zusammenhingen Tei
vertrauensselige jun e Mann ist-malte
dem Abentenmz dag er seinen Onkel
ein-d dessen Familie persönlich gar nichts
kenne, daß er sich einige Monate in Ber- ’
litt aufhalten werde und sür seine Ver
wandten, falls diese ihm nicht nach
Amerika folgten, einen Geschäftsunqu
beabsichtigte und zu diesem Zwecke eine
sgraste Summe Geldes bei sich sühres
Der Gedanle an das Geld des reichen i
Amerikaners ließ ihn nicht zut· Ruhe·
kam-nein immerfort beschäftigte ibn der
selbe und er mußte sich sagen, dase, er·
hier Iuil verhältnißmößig geringer Mühe ;
und mit einem Schlage das Verniögenk
erwerben könne, welches er int Spiel zuz
erobern hoffte. Aus diesem Gedanken
heraus reiste alsbald der Plan in ihm,
sich um jeden Preis in den Besitz des
Geldes zu seyen. Irgend welche Beden
ken kannte er nicht. Das Geld zu ent
wenden schien aber ganz unmöglich und
war auch gefährlich, da sich der Verdacht
dres Tiebstahls naturgemäß aus ihn len
ken mußte Noch dazu war die That
aus dem Schiffe unaussührbac Aber
Grening schreckte auch vor den letzten
lsansegneuzen nicht zurück und so faßte
er den unheilvolle-i Entschluß, Georg zu
ermorden nnd daraus seines Vermögens
zu berauben. Wenn ibtn das gelang,?
konnte er die Rolle seines Opfer-z in
Deutschland weiter-spielen Nach Neer
Mark durfte er freilich nicht zurückkehren, .
aber er konnte vollkommen geiahrlog von F
Verlier aus das gesammte Besistlzumj
des Amerilaners verlaufen und dat- Beri ;
möaen an fiel- brinaen. ?
In Hamburg, Ivo Gearg sich einen
Tag aufhalten wallte, be,ogen die beiden .
:lieisegefähuen dasselbe potel inrening
hatte die Absicht, feinen Plan, den er biss
ins kleiner Detail entworfen, hier, wol
er Init den örtlichen Verhölniffen ver: I
« tIIIut war, anåzuführen nnd er traf F
gleich nach der Ankunft feine Vorbereit- !
sungcn
AnI Abend über-redete er Georg, nIiI.,
ihm ein Vergnügungsloeal in der Nähe
»den Hafen-II zu besuchen. Hier gewährte
es dentillbenteurer ein eIgeIIeS Vergnügen f
H- jek Newegung feInes Opfer zu beabach
ten« in dem Gedanken, daß def" en Leben
in ANein-r Hand liege lfr fühlte erwac
won sent Reiz, me ihn der Tiger emptin
den mag, der ein wehrte-fes Geschen
befchlejcht Tet- Saal, III welchem nIiI
einer Bühne gefchminkte und feer beknur
lieu-, mit Pay und Flitterfram angetliane
»Den-mi« obfeöne Lieder fangen, war
dicht gefüllt von einer lärmenden Menge
Um vie Köpfe berfelben wogte eine dichte
Tadels-volle . nnd verdunkelte die Nas
flarnmen des Kronleuchters. Tie An
wesenden waren IIImeift Seeleute ver
schiedener Nationen, deren Schiffe im
Heier lagen oder die von lsnrhafen her:
übergetoimneu und die nun in Gesell
schaft der »Deinen-« dieses Loealesz ihr
mühsam erworbenevGeld vertranlen und
verhielten- Geening hatte Init Gern-g
in einem kleinen,·ven dem Saale nur
Durch eine Partien getrennten Cabinet
Plah genommen, woselbst nur noch zwei
Herren beim Weine saßen
— Ging fühlte sieh bald angmidert von
M Düften Treiben In diesem Orte.
»Aber fs oft er innerer ausbrechen sollte»
We ihn Cecning zurückzuhalten und
« III-II neu-III Inn Genuß des schweren
ev zu m Iten Gepr, der foan
W Mis one, trank jeht fe r viel, und
K befand sich bald In emem Zustand, der
M Denken unmögllch macht. Gee
Mag how-te ihn scharf. Nach einer
PU,
lstmwe iwrlsireiung versunken berauscht, l
das; ihm das Nin-« wie er es zum Mandel
führen wollte, auc- ver Hand fiel und er
selbst schwerfällig in seinen Sessel Zurück
sanL setzt hielt es Grening an der
Zeit, aufzubrechen Er bezahlte die
Zeche und kältelle den im Entschlafen
Lleqiifsencn auf Gern-g erhob sich lau-l
melnd und lallte einige unverständliche
Worte ver sich hin. Grening ergriff»
seinen Arm und füheie ihn aus dem Lo
cnle hinaus auf die ZW
- Er fchiitl mit ihm vorwärts in del
» . Richtung nach dem Haer Geocg
-«s,,s»ki0wselkise an feinem Arme und ließ sich
" , III- Bemißtsein und pyne Wie-versuchen
- leeres-M
Ei war zwei Uhr Nachts als sie im
« W Beweise-lade anlemgtem so ver
« W Reine Iehrzeuge auf dem Wasser
bereit lese-, welche theilt zin- Beförder
mgMieeen noch den Schiller-,
M et n d te
w W ÆMCPKITL eher Riese
Æl WITH F
H
«
L , . .
bemerkte, stieg er die steinerne Treppe
zum Weiser hinab nnd zog Geoeg mit
sich, diesen vorsichtig ftüsenlz damit er
ihm nicht aus den Armen gleite· Unten
angelangt beftiegen sie ein Boot, woraus
Grening, nachdem er Georg ans einen
Sip niedergelassen, das Schloß der Kette
mittelst eines Dietricho öffnete und das
Boot ntit raschen, aber leise geführten
Ruderschlägen aus die Elbe hinaugttieo
Die Signallaternen und die zahlrei
chen Lichter aus den vor Anker liegenden
Schissen wiesen ihm den Weg in der
Dunkelheit Er ruderte das Boot mög
lichst weit hinaus in den Hasen, zwischen
den schwarzen Schisiocolosien hindurch,
bis er sich mitten aus dem Strom befand
und weit vor sich m der Ferne nur noch
die Signale der Hasen-vordere leuchten
NU
Jctzt zog er die Ruder ein und schickte
ssidz an, seinen oerbrecherischen Plan ang
iniiihren Er trat vor Georg und
beugte sich zu ihm herab. Der durch
den schweren Wein mengte Rausch hielt
den jungen Amerilaner noch umfangen,
und Grening überzeugte sich zu seiner
Freude bald, daß sein Opfer in tiefem
Schlafe lag. Der Umstand erleichterte
ihm die That bedeutend. Zunächst
durchsuchte er die Taschen des Schlafen
den und nahm nicht allein sämmtliche
Papier-e und die schwere Briestasche an
sich, sondern er bemächtigte sich auch der
Uhr, Ringe und Börse Georgs. Ta
raus steckte er seine eigene Brieitasche
mit den darin enthalten Papier-en und;
seine Uhr in die entleerten Taschen. Er ?
that letzteres, damit man ihn selbst fürs
den Todten halten sollte. z
Nachdem er die Sachen in seinen Ta
schen untergebracht, zog er ein Fläschchen s
hervor-, das eine stark nartotische Flüssig- s
keit enthielt. Borsichtig entlorkte er]
dasselbe, durchträntte niit dem Inhalt i
sein Taschentuch ttnd drückte dieses fest(
dem Schlafenden ans Mund und Nase. z
Er wartete einige Minuten, ehe er dar-J
1
Tttch entfernte. Georg hatte keine Be
wegung gemacht, die tiefe Bewußtlosig
seit, welche seine Sinne umfing, war
nicht einen Augenblick gransen Turchå ]
das Einathmen des ersti enden Gasess
ioar der Tod in kurzer Zeit eingetreten I
Grening wars Tuch und Flasche inoi
Wasser und ergriff daraus den Todten, ;
um ihn über Bord zu werfen. Unter-IF
goßer Anstrengung gelang es ibm nnd!
mit leis-m Pia-schau schloß sich vckk
Strom über dein Opser des Abenteuret«s. -
Tieser ruderte nun, so schnell er ver: s
mochte, nach der Landungezstelle zurück
iettete das Boot fest nnd begab sich dannl
in das Hotel, wo er tnit dein Ermorde:
ten zwei durch eine Thiir oerbundenes
Zimmer bewohnt hatte.
Georgg sämmtliche Effekten waren;
bereits nach dem Berliner Bahnliof ges
bracht, nur einen kleinen Hoiidtoffer,«
welcher wichtige Papier-e, Briefiedaiten
und Banknoten enthielt, fand Nreningj
noch vor. Beim Licht einer Kerze tin-;
tersnchte er den Inhalt des .ltofierg, den ?
er nicht kannte, und er konnte kaum einen
Freudenschrei unterdrücken beim Anblick
seiner werthvollen Beute.
Am frühen Morgen verließ er das
HoteL Die Rechnung war bereits de
zahlt, da Gent-g mit dein ersten Zuge ab
zureisen gedachte und niemanden, als den
Portier stören mochte.
»Das ift ja über alles lfrwarten gut
gelungen,« inurnielte der Adeiiteurer
vor sich hin, als er in einein Conpe erstei
Classe des Schnellingeg saß. Und wäh
rend der Zug den Bahnliofe verlossend
in die im Morgengrauen liegende Land
schaft hinausfahr, lehnte er sich in die
Polster zurück und schloß mit einein zu
frieden-n Lächeln die Augen Verlo
ckende Bilder ftiegen oor seinem Geiste
auf: Jetzt war er ja reich, mit einein
Schlage hatte er Alles erholten, was er
gewünscht Und daß er an die Stelle
seines Opfers getreten, war gewiß eine
gute Idee! Georg Mielau lebte und
Grening war todt! Unter diesen nnd
ähnlichen Gedanken fuhr er seinem
Ziele entgegen.
Ill.
Mit eößter Spannung hatte die
Familie ielau schon seit zwei Tagen
der Ankunft Geoth entgegen gesehen
and Frau Oele-te hatte im Verein mit
Gretchen zinn Empfang desselben die
Wohnung vorbereitet Als er jedoch
nach immer nicht erschien und auch keine
Nachricht von ils-i eintraf, Nunrnhigte
m sich and Frau iene äußerte die
Hesorgniß. das Seht möchte unterge
gauges nnd Georq dabei ums Leben e
koauseu sein. Sie fah bereits alle ist-e
schönen Hoffnungen, die sich an die Ver-«
sen des 6rtoarteteu knüpfte-n, geicheicert
and crging sichs-entgegengesetzt ihrer
Gewohnheit-»in den fchwäeiiten Phan
taemem dadurch Gatten und Tochter-i
Aufregung versetzt-nd
Da kiingeite es am Nachmittag des
dritten Tages im Entree.
»Das ist er!« rief Frau Heime und
eilte hiaoim, um zu öffnen. Bald dar
auf kehrte sie mit Greaing zurück.
Der Abenteuer weilte bereits zwei
Tage in Berlin, wo et im Central-Ho
tel in ver Fiiedriehstraße Wohnung ge
nomine-i Eine gewisse S,cheu die er
mer schwer zu überwinden vermocht, hatte
ihn abgehauen, sich der Familie iogieich
seit den erwarteten Reisen zu präsentieen
« Nicht etwa, daß sich fein Gewissen
Ikestez ei mir vielmehr die infliyetive
i sit des Verbrecheee, der überall Eisi
s imd Verfolgung wittert
» St meet-e mit stät-its r Freude em
g ,Iei ihn im ee en Riesens-tat
Wes-it We- is Ums nicht ts
ImFestesT e: setzte-.
1Ist-II "«-«« Us
Ieise
F , -
Frau heleae bezäglich seiner Reise in
ihn stellte, liber- die anfängliche Befan
genheit hinweg
Alc er in der Anrede das Sie für alle
Glieder der Familie gebrauchte, prote
stirte Frau Helene aus das Eifrigste da
gegen, und da ihr der Gotte beistimmte,
fand sich der oertneintliche Nesse sehr
bereitwillig darein. Das trauliche Du
glitt über seine Lippen so leicht, als ver
banden ihn wirklich die Bande des Blutes
mit diesen ihm so überaus herzlich ent
gegen kommenden Leuten. Er hatte sich
schnell in seine Rolle gesunden, die er
xnnn init großer Geschicklichkeit spielte.
Z Einen ganz besonders tiefen und mäch
Jtigen Eindruck machte Gretchen aus ihn.
FEie schien ihm einzig dazu geschaffen in
jfein, nicht nllein ihre Eltern, sondern
jseden, der nur irgend in Beziehung zu
Tibr trat, durch ihre Schönheit zu fesseln,
Ednrch ihre Herieiisgiite zu entrücken nnd
qurch ihr süßes Lächeln zu bezaubern.
E O, dieses Lächeln, das ibni ins Herz
;drang und seine Pulse schneller klopfen
machte! Nie särbten ihre vollen Wangen
sich tiefer, wie blickten die großen blauen
Augen so sonst, wie goldig glänzte dag
reiche blonde Lockenhaar nnd wie schmeich
elnd klang ihre Stimme, während sie
pag Haupt zu iyrn neigte uno oaoet
sprach: »Willkonirnen, lieber Vetter-!
Allein sie schien doch keinen rechten
Gefallen an ihm zu finden. Es war
ein infiinetioes Gefühl, welches sie zu
rückhielt, ihm mit der gleichen Heezlichi
keit wie die Eltern entgegen zu kommen
lsr bemerkte dao wohl, hielt diese Scheus
aber für ein Zeichen miidchenhafteej
Schüchternheit und es gewährte ihm da
rum einen um so größeren Reiz, als siej
ihm unter tiefem Erröthen den verwandt »
schaftlichenKußgestattetr. Seine Blicke, I
die wiederholt und lange auf der feinen, «
schlanken Gestalt ruhten, drückten unver- «
hohlene Bewunderung aus, und während
Gretchen diese immer-nährende Muster
nng in Verlegenheit setzte und sie das
Unzarte derselben schließlich verstimmte, !
bemerkte ihre Mutter die begehrlichen1
Blicke Grenings mit geheimer Freude
Jn ihrem Geiste erstanden sofort die rosig
sten Zulunftsbilder und iltre Phantasgtei
baute in dieser Stunde die kühnsten Lusti l
schlossen Sie sah bereits ihre Tochter
mit dem reichen Nessen als ein Braut-.
paar vor dein Altare und sich selbst als-i
glückliche Schwiegermutter im schwarzen
Seidenkleide am Arme ihres Gatten.
Grening hatte sich aus den Papieren
Georgg und durch die Gespräche mit die- i
fern während der Reise genügend inforii
miet, um allen Fragen Mielau H, die
Familienoerhältnisse betreffend, begegneni
tu können So eriählte er von Gange-;
Vater, oon bessert Leben und Schicksaleni
einen wahren Roman, gab ein der Wobei ;
beit riernlich nahe kommended Bild von
der Geschäftslage und schloß endlich mit '
den an Mielau gerichteten Worten: »Und?
nun lieber Onkel, tun auf meinen Brief «
zurück zu kommen —hast du schon einen!
Entschluß gefaßt? Willst dn mir nachi
Newi Yorl folgen?« i
Er stellte diese Frage, deren Beant
wortung er mit größter Spannung er
wartete, um sogleich darüber tm Klar-en
zu sein, wie er ferner verfahren sollte
Obgleich er entschlossen war, nie mehr
nach Amerika zurückzukehren und auch
bereits seinen Plan für die Zukunft
entworfen hatte, wäre es doch äußerst
bedenklich gewesen, wenn Mielau um
die Erfüllung des Versprechens in detn
Brieie Georgs gebeten hätte. Jeden
falls mußte er in diesem Falle vorsichtig
zu Werke gehen, um nicht gleich ein Miß
trauen gegen sich hervorzurusen
Aber feine Sorge war gerinle
Mielau entgegnete sofort auf seine
Frage: »Ich würde das Lehtere gern
thun, lieber Georg, wenn ich mit den
Verhältnissen drüben ebenso vertraut
wäre, wie mit den hiesigen. So aber
bolte ich ed für besser, in der heimat zu
i
l
j
i
!
«
s
bleiben. Ich babe eint Stellung, die"
mir ein behaglichen Leben ermöglicht unt-i
mehr beansprucht ich nicht« ;
Nrening konnte seine freertde lautnz
unterdrücken lsr entgegnete sehr leb- i
hast: »Es liegt mir sei-n, dich überreden
Zu wollen; selbstverständlich bin ich altes
mit deinem Wunsche einverstanden· T
Nur wirst du inir erlanben,« setzte eri
nach einem präsentiert Blick aus seines
Umgebung hinzu, »daß ich pan meinemj
Uebers-tust zuGunsten deiner Familie Ge- l
brauch mache. Bitte, wider-sprich mir
nicht,« iuhr er fort, als Mielan einel
abwehrende lHeberde machte, »e’o ist nur»
der Wunsch meines Vaters-, den ich damit
erfülle. »Ja welcher Weise ich dir dienen
soll, das magst du selbst entscheidet-. »
Tit hast ja Zeit, ich bleibe wenigstens
zwei Monate in Berlioz überlege dir,
wag du than willst, und theile mir dann
dein Project mit. Und ini Uebrigen
bitte ich, verfüge nur ganz über inithS«
Ta sich Grening nach diesen Worten
erhob nnd dadurch andeutete, daß er seinen
Besuch für heute abzubrechen gedenke,
griff Mielan nach Hut nnd Ster nnd
trag ihm seine Begleitnn an. Dem
Abentenrer war-dieses Anerbieten gelegen
,,Wir unternehmen einen Spazier
» ang,» äußerte er, »bei welcher Gelegen
;seit du mich ein wenig in Berlin herum
sslihrst and wir zugleich llber unser lebte
Tbetna weiter sprechen tin-ten. «
Nachdem er sieh von Freie Helene nnd
Gretchen verabschiedet nnd tbnr erstere
das Versprechen abseits-einem Uan
im Kreise ihrer Familie eines-Stunden
zu versehn, verließ er nett beut alten
Herrn bas Heu-.
Schon na I· eb- Ta . ". te Gre
Iies Irr-H n is IMM »Ist
Gretche- die leidenssssW salicis-III
H m- ichs-q- isnmwbzgtk si,
nat-e Musikerntte » » s! .
· » »ein-·- .- « ; .
I
verstanden, empfand intn ersten Malt
die elementare Gewalt einer fein ganzes
Innere erschüttert-den Leidens ft—einer
Liebe, die seiner kalten Nat r fv fremd
war, feinem eigensten Wefen fo sehr
wider-sprach, daß er sie als eine störende,
funbegneme Macht ansah, gegen die er
»sich mit allen Kräften nuflehnte und ge
gen welche doch kein Widerstreben mög
zlich war. Ja der Seelenstimmnng,
srvelche diese Empfindungen in ihm erzeug
k ten, erwachten dann auch oftmals Gedan
Zlen in ihm, die sein vergangenes Leben
« mit unbarmherziger Schärfe belenchteten,
jund es ergriff ihn manchmal ein Ekel
nor sich selbst, wenn er sich Gretchens
Nesialt nnd fein unanggesevtes Begehren
knach ihr vergegenwärtigte.
E Warum durfte er nicht mit reinen
Empfindungen vor sie hintieten '- Warum
mußte er bei der Erinnerung an sie stets
Ivon wildern Sehnen und Verlangen et
Efüllt werden, um gleich darauf beschämt
Hin sich in gehen, weil er meinte, ihr rei
Tnes Bild entweiht in haben? Wie unlös
xbaie Nächsel schwirrte eg ihm im Kopfe.
IBald fühlte er sich gehoben, bald glaubte
er sich schwebend über einem Abgrunds
und auf dem Wege, wahnsinnig zu wer
den. Zerittirfcht gedachte er der Ver
gangenheit, zerknirscht fener Tage, in
welchen ee in seine Hand gegeben war,
eine Bahn zu verfolgen, auf welcher er
nicht dein Abgrund zugefchritten wäre
Dann schlug er sich vor die Stirne und
nannte sich einen Elenden und verachtete
sich unendlich, weil er erkannte, daß sein
ganzes Leben nichts war, als’eine fort
laufende Kette von Verbrechen und Sün
den gegen seine Nebennienfchen nnd gegen
sich selbst·
Aber solche Stimmungen kämpfte er
gewaltfani nieder und suchte sich immer
wieder selbst zu belügen. Diese starken
iniierlichen Schwankungen Zwischen höch- ;
ster Freude nnd Zuversicht aus der einen :
und tiefster Niedergeschlagenheit aus der
anderen Seite gaben sich auch in seinem!
äußeren Wesen kund. Die Veränderung
desselben bemerkten sowohl Gretchen als
auch ihre Mutter.1ie Letztere mit;
wachsender Freude; schob sie dieselbes
doch lediglich auf Rechnung seiner Liebes
zu Gretchen und sah sie nun fast mit,
Gewißheit die Erfüllung ihres geheitnens
Wunsches herannahen. Gretchen aber
legte, fe mehr Grening sich bestrebt ieigte,
ihre Zuneigung zu erwerben, eine immer
kältere Haltung an den Tag. Jhre
Antipathie gegen ihn wuchs immer mehr
Sie bebte schon vor seinem Händedruck!
zurück und wufite sich doch wieder nicht
darüber klar zu werden, warum er ihrenl
Wiederwillen erregte
Eines Tages hatte Grening das junges
Mädchen allein angetroffen und, diese
Gelegenheit beiiuhend, eine Erklärungl
versucht, fedosh eine entschieden-, fast
heftige Abweiiung erhalten Silber ihr;
Wiederstand reiite nur sein Begehren
und erregte iii immer höherem Maße dao
fieberhafte Verlangen nach ihrem Besivezs
immer heißer, mächtiger lodekte die Flani s
ine der Leidenschaft in ihin anf. Er I
hatte Alles was ihm bisher altt das Er
streben-wertheste erschienen, aber er war
im tiefsten Herren elend; denn die ankla: s
gende innere Stimme, die immer lauteri
in ihm schrie, ließ ihn keine Ruhe finden,
und oftmals trat vor seine Seele das
bleiche Bild seines Opfer-, daß er zitternd
vor Entsetzen und in der Furcht, sich selbst
zu verrathen, die Einsamkeit suchte. Nur
in der Nähe Gretchens fühlte er nicht
diese Pein. Es ivar ihm, als ginge ein
Hauch versöhnende-i Friedens von ihr
aus, Er suchte daher ihre Gegenwart
immer häufiger und mußte doch täglich
mehr erkennen, daß ihre Abneigung ge
gen ihn unbesieglich sei.
ikatseyung folgt.
dumoeiftischee. i
l
A: » . . .Und diese Partie findest Tuä
so entsetzlich? Tar- Mädchen iit rwar «
wüst, aber iteinreich. . .Tu bist ein .tta: j
meel!«——B: »Gott bewahre! Wör’ ich(
ein Kameeh io würde mich die Aussicht
qui eine W ü ste nicht io in Schrecken
verieden!«
. .
s
Stoßseufzer eines rieth-nn-l
te n P o e te n.
»O hätt« ich nur sämmtliche Würfte,
die schon in meine Gedichte eingewickelt
worden sit-pp
I s
.
Billigeg Verlange-L
Baron (zu den Treibern): »Ihr habt
mir durch meinen Förfter sagen lassen,
daß ihr nur· unter ei ne r Bedingung
bei der morgigen Jagd als Treiber die
nen wollt! Was ist das für eine Beding
nn i«
reiben »Da bei iederJagd ein Paar
lvon ans ·nsufg’ichossen werden, haben
Lwir ausg’ntqcht, daß wir nur noch mit
thun· Denn uns der Herr Baron die al
ten Mist-engen anziehen laßt, die droben
im großen Saat.hängen!«
. O
E
Ein guter Henkel«
Eise Bäuerin vers-ist en den Vieh
hsndler Mc wes fette Kühe. De Veitt
keis Geld bei Zieh hat, dreht des Ge
zuS de k —- s
Mä-,«« m « III-« Mä
us-« Mise- t- »so-WE
Mleseit Die eine sit DOM
i« — Die Ost-eri- i « zufriedenge
nf »M Wiss-NUM
DIE-u
Dame (bei’ut befreunden-I Rechtssa
walt): ».. »Ein- nge kostet doch
nicht-TM «
Anwalt: »Nein, aber die Diamant-«
O I
O
Mißverstandener Blick.
»Dann-ist Du nicht, Elft, wie der
Herr und gegenüber verliebte Blicke nach
mit sendet?«
»O ja s— jedesmal, wenn die Bra
tenschüsscl an Dir ists-«
I I
s
I Aufder.5iitchweih.
; Wisch: »Heda, daß Ihr mis- mie vm
FWeinflaichea vorsichtig umgeht; d i e
jlossen sich nicht zusammenflicken
wir Erst-c K ö p f’!«
s- I
?
x
f UnseligesMuudwert
mer Wiss-« — »Ach, ich Unglückliches
Wie viele Herren wollten schon mit
meiner Mama sprechen! — »Aber7« —
«Sie ließ noch Keiaeu dazu
komm-tw
. I I
; » . . »Wie, Ein-vix Du bist noch tm
Boshaft.
Sonntagsiätzeu « . .Wie, ich soll
schießen?. IS in ja aber gar nichts dq!«
Fürsten-: »Schießen U mu- zu, ob was
da ist oder nicht — Sie tref
fen ja doch-aus«
s O
I
Schwåviiche deur.
«Vatekte, sichs-Es Kindle au’ draus-«
»Im-, ’g ficht bravs«
»He-seht em Was ·gebe?«
»Jam, ’S Latfchbeuterle hau i’ km
’gebe!«
«Vaterle, was ischt denn des dort uf
em Erdbode?«.
»Tes ischt ’"g Heringsköpfle!«
»Nei, Vaterte, des ifchk ja ·S Bursch
deutet-les«
»F der Twunnek do hau I km Kindle
s Heringsköpfle gebe!«
s. s
O
Lmiuöfer Tritckfehlee.
Mus- einer Einladung zur Zeichnung
für eine net-gegründete BanU Bei der
Zeichnung werden l» Prozent sofort er:
legt, der Jlteft des Bett-ges wird später
in Iliateu erhoben.
O s
I
Aufsicht«-.
«T«eifinggasse 2»!« ruft Heer Tickeil
und steigt iu einen Wagen.
»Ja, gnä· Heerp- fagt dei- Kutscher,
schlägt die Wagentbüe zu und schwingt
sich auf den Bock.
Nach kurzer Zeit bemerkt der Jahrgash
daß det- Wagen eine ganz e n t g e g e n
g es e V te Richtung nimmt, läßt daher
anhalten und stellt den Kutscher zur
Rede. ,,lsntschuldigeu S’,« sagt der
selbe mit ehrlicher Miene, ,,i’ wollt’ an’
klan’ Umweg machen, weil ’i ’glanbt
hat-I Sie san a’ Fretnder!«
yolnuigulesulaan
Eigenthümer.
III-»Ti- besten Getränke und Sigm
ren stets an Hund«
Isfuettime seitens-IT z
Contkäk ktok
und Paumeiftexn
III-Unwiska sxch Jus Ausführung von
Bauten aller Akt Alle Zchcemerakbest be
stens ausgeführt kz
Auftrags-schlägt kostenftei gemacht!
1003 R Pine Stt ., Grund Island.
Billette nach allen Punkten des
Osten-. Westens- Yor
dens u. gcüdens
verkauft undNepäck (uicht über lä» Pfu)
nach dem Bestimmungsorte co
fteufrei befördert
Nun-» dich Bahn von Wmnd Island nach
Chicago, St. Louis.
JPe o r ia, Kansas City, St
Joseph, Omaha
und allen Punkten des Ostens-,
Dcnver, Cheyenne, Salt
Latr, Portland, Sau
F r a n e i s c o
und allen sanften des Weitem-.
-- Vansrekfespiuette — :
Mr Ist-rissen a Ost-en und Sau Lake,
sowie nach MDW ich gelegenen Punkten
Wegen Inst-m tüber Auen Aaichus
u. f. v, wende Ins-I M
The-us Ismen
29 W, send Island Ueb.
Ole sum-Isch
Mamcktauneuts Mess
tntunv entzündet .
Ast 's du d esse sk« ist des taktisch-M Most
M tasten- Iess sie jedes Smmdotxdehöltek ten it
des. l Io- t Hes I. sah mit gis ebälttt us « il
lett ist W m, a e tm —- das ist vie Regel Ists er
sofe- dost Midm find vie km. ve- kls so Its i
i Ding erst-I Ist eint ICILIWIQOIIMQ
Die Idee iit solltet-Its singend-« die L- sl is
Ia ice Its-se ift Heus- qu der Rasse I sit —
eiae vollkommene nn- ootlftündige leise
t- s II » —- kinoHes is- eiu sammt-m sitt
WEBER-h Ieise is Xedeksmawc Wefmutfcht se
Iko es dem- fsmc Sie It tssm fo skof Its ei- is
-s non sonder-dumm m ums-In O
tus. Juden- sas cui eint-a tue-i drückt, Is?t set
Esel auf uns M csci Dich is- fclheu Insmbll Mich
einen iseckuisioaimukka kaut-nun Tit-tem- gecciedt is
oft, wie Im Las-i geht-IN wird.
ko- Asl wird erkalten durs- einea Mine- ruscht
koidh welcher in Iris ckl mäakte Baum-solle ist Ja
tmu M Lampe set-stets i t. lsc kamt keck-I cis set-as
Meius, u die Bau-solle nur damit gilts-M ist« Idee
der cost obs-met genug us die kleine Les-It eis
Iissde lass des-mei- s-· toller-. Das del if ie
fIQIIO und sc män- geaag Im des ragt-e gefoickr. us
M- aul-tm Monate qu· ums-»I.
Habt Jbtieassli ein Iksichbolk ausmündet nnd such
des Gebt-ach noch eine-I Kohle-atmet oder Ist l. sei-CI
III das Zehn-achte zündbslz hinein-appetian To end-O
paiflkt s Oe bei set lass-stummen man ehren-Oh Miit
sm- sie sm. schlicht den Deckel and sinkt äe lasse Mich
want umset- Hsbnuchh dkstct Inn den Knopf usd seh-!
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