Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, March 04, 1892, Image 10

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    per kkflk Sieg.
sit s. suche-neuen ;
Der oerhnngmßvollc Tag war enges T
W. an de« drum-in Enkelin zum?
ersten Male das Schtachtfetd der Her-;
jen· den Ballmal betreten .sollte.3
Eulana wm mit den neuesten Waffen;
Zum ersten Feldzuq ausgerüstet worden, .
denn Ihr Papa hatte es Gott sei Dank
nicht untnig m dieser Beziehung zgs
known-n Da konnte es also nichts
fehlen nnd was die körperliche Fridij
megsdtensnaugltchkcn anlangte. so hatte i
die Maine bereits cnr Gntachtcn abge
geben welches dahin läutete, daß Enlalia
m- mzendcg Wesen sci. Manch war zu
bescheiden um Jchdm zu sagen, obschon
sie auch davon überzeugt war. Nndischc
Frauen nngen hatten allerdings schon
einme ersannen fallen lassem als ob
unt Betxarel Culalias Nase etwas txt
lmy lei. L araur entgegnete aber Maxtta
o machend: «Sollt’s vielleichta Nasin .
ga n wie a böhmiiche Köchin? Dem
nlalerl ihre Nasen is griechisch, io was
verftelfn die ungebildeten t«eut’ gar net !
Unbere behaupteten, Enlalchen habe
rathe Haare. «Dö Zeiten san Gott sei
Daul vorbet,« lachte Mama ficgcesbeif
L
wußt .teitdem wir die deutsche
lett haben, is die germanische Farb’ wie
der zn Ehren kommen; wir brauchen
nix t’bett’n, wir haben a stammter
Gen-achten war Enlalia wie ein Pfeier
tsdhrl also legt-e zum Engel gar nichts
als ein sklüge ar. Unter solchen Bor
austetznnqen hatte man nicht nöthig,
der oftencv zeldfchlacht mit Bangen ent
egensntehen nnd do war die ganze
iannlte aufgeregt ntalia, das nn
ichnldtge Ding antilte sich mit dem Ge
intgi ’
danken ob sie »aus- alle Tom-en- en-?
gagtrt werde. Martia mit der Ermä
gung ob ihre Tochter die Schönste und
Begehrenswertheste sein werbe, während
Papa nur an das Eine dachte, wie er
die lange Nacht bis zum Morgen vers z
dringen werde.
Endlich tnht der Wagen vor, die
Damen wurden sorgfältigft .veroackt«
und dann Stufe dahin. Nun gab es
tetne Umkehr mehr. In der Garderobe
musterte Mama nochmals die Aus
rüftnng Enlalchctts. dann wurde tm
ganzen Batatllon avaneirt. Eine mög
lichst ungedectte Stellung war bald ge
funden; die Familie Pofntte sich nnd
Lalchen eröffnete sofort ein oerheerendes
Feuer ans i n braunen Actiglein auf
alle vorbeipa firenden Jünglinge Lei
der blieb die Wirtng etwas lang ais-zu
Die Musikanten stimmten bereits ihre
Instrumente und noch war Eulalias
Tanziarte leer! Mantos Liniregnng
stieg bis zur ausgesprochenen Nervoiitiit
nnd Fräulein Eulalia leiinrsite vergeblich
gegen die hervordrångcnden leriinen
an. Endlich wandte sich die Maine
an ihren Gatten: ·Aber Papa, i bitt
Dt um Golteswillen für was bist denn
Du da? Schaug doch um einen Tän
zer inne Vaterl, wenn nur a Mal der
nfnng g’tnn t is !
.J —- t Iol ntn an änzer seht-trat
Dns is net übel; i ann doch konn
zwnt cn P«
»s-itzen bleiben ttin i net,« bemerkte
Eule-lia. .ltever geh t glei wieder z«HanS!-«
·Sei nnr send. Herzerl,« tröstete
Maine-. »der Papa muß an Tänzer
bringen· ever schnell !
Schon begaben sich dte Panre auf den
wetten Plan da eilt« Papa fort; er
sengt-(- zlriar nicht tret er es machen
sollte alter er ing nm skililse zu bekom
men nnd vej laß. ohne Tniizer«ntcht
mehr zurück viel-ren, nnd wenn er die
halbe No t Ferne keiner Familie umher
irren tnii e. Maine that inzwischen
das Möglichste; sie fixirte die vorbei
lsirenden Jünglin e in nufmunternds
ter Weite nnd nia te dabei ein zuckcrs
Gesicht. nnt ja keinen mit einer
leeren Schwiegerrnntterphysiognomie
nbznichrecken «ntnal tant ein ganz
nnger Mann, der sich schüchtern ver
te nnd dann nin eine Tour vat.
Mantis hätte ihn noch kleiner und unan- .
Wucher genommen aber der llngllicks J
liebe tanzte nur ifranqaife — bis zum «
Winzer war feine Ausbildung noch nicht
Weitem dte erste Tour. die Herzens
mir ist eher stets ein Wagen Lnlchen
M echte solcher snthiillnngen
Unten-n iTegennH den Sinnen mit
M: . mee, bereits Alles ver
geden l« ahznspeiien -
Schon wollten die beiden Damen vers !
zweifeln da inhen iie von ferne venT
nten Papa niit gewaltigen Armen die
entchenwogen theilen nnd hinter ihm
Einem gekaßt nnd iii cLein « tclfal erges :
ein eeganter hli icher s lann, zwar
ntait mehr zu iniig. aber doch in dein
richtigen Alter« nni vvn einer heirathe
fåhtgen Scheinen noch als wiirdigess
Schlachtvpier betrachtet zu werden. «
stellte ihn vor: »Herr Lilfred
eier — meine Gattin meine Toch
terl« Herr U. Meier verheugte lich
" st: »Tai-s ieli mir vielleicht er
sehen. mein kkriiuleiit?« Held errö
thend e ob lich End-illa denn ev war
Wie ;eit. »Gott iei Deutli- rief
m Eilet-nomi- emiivnv, als Eulaliei an
i: Retter celchniiegt in vie Reihe der
anzenveit trat.
El· tanzte steil, was man von ihr
M behaupten konnte. denn ihr fehlte
diesseits-it Aber sie bemühte sieh, iv
wil als möglich iiin ihn herumznleiiii
« pas in e sich recht nett nnd iah
- indem-z- · nich qui-. Das Scheust
« W die etzpanieiiz ei- wußte xv
si
» » zii erzählen alt-h ihr io irenn
·" I Augen «- leilca war nach H
« « der Tom- ieft überzeugt daß sie ;
;" M lockst-messen Sieg est-singen bed.
« W Meer zii un
« e steh. Dann theilte er W- »
s- itt-ei- hieiii fein-v isvk
« - Fän- iqe n ein. Er
.- widm- s
Nemain cis-Es
willenlos ließ et- sich Inn traktiken nnd
se oft Enlalia eine That- frei hatte.
tanzte er mit ihr. Lalchew war ganz
weg. Nach der tepten Tour war et
auch weg. Papa suchte ihn nicht mehr
zn halten.
Am andern Tage Nachmittage kamen
einige vormalige höhere Töchter zn Es
lalia, welche den Verlauf des Ball
abends erzählen mußte. Sie that dies
mit groiem, dichterischem Talent und
erregte den Neid ihrer liebenswürdigen;
Freundinnen tn hohem Grade Alles
waren neugierig, den sehr elegantes-J
übichcn Herrn, der nur mit ihr getanzt;
tte icstrnen zu lernen. Es fehlte nicht?
an neckiichen Attsptetungen, welche rat-I
chen nnheantwortet ließ. Nur als ihre»
Bittenireundin allein mit ihr war, ver-«
traute fie ihr ihr iii«e6 Geheimniß a11,;
trsmauf diese herztichtt gratttlirte ,
»sich ich bin so glücklich-· kokettirtek
du- 3eleine; .mein Alfred ist aberanch
tu herna- :
.,Also schon fo weit?« fragte dies
Freundin. Der Verfasher legte der;
braven Enlalia eine kleine Renommages
auf die Zunge. -
w .So viel als oerlodt,« flüsterte sie er
«t d.
hre Freundin hielt ed nun nicht
mehr langer aus und entfernte sieh.
eirig t. Lalchen saß lan e noch sinnend
atn ster, dann ging te ruhelos und
liebliche Lieder trilllernd in der Woh
nung herum.
Es vergingen wieder ein yaar Tage
ded stillen Glücks; Enlalia fah sich bei
nahe die Augen zum Kopfe heraus, od
er nicht vorbeigehen würde, der liede4
Alfred. Er hatte zwar mit teinerni
Worte feine Leidenschaft verrathen. adet
feine Blicke, ietne Seufzer, seine Hände
driicke hatten zu laut gesprochen- Tiez
kluge Mutter hatte längst errathen, wae
in ihrem Lalchen vorging, fie jagte icdoeth
nichts. als: .Eulalerl, sei g’fcheid undk
ntach’ keine Dumtnheitcn, den Man-z
nern ist nicht su trauen !« Hauer-sichs
aber freute sie iztch und gefchattiger alej
sanft lratnte sit irrt Leinwandtchrant
herunt. passende Stücke ue Aussteuer
auszuwählen Da kam i iittags Papa?
nach Haufe Er trat in das Hintern-us
feuerte seinen Ehlinder in die Erle, warf «
sich sammt lieberzieher in ein Fauteuib
daß es nur so knackfte und brüllte:
.Wer von Euch hat denn so unvermian
tig in den Tag hinein g’redt von derz
BallgefchithteP Kommen heut zwei;
tneitter hervorragendften Freunde undi»
ratuliren mir ur Verlobung meinerj
orhterl Ein solcher Hohn! Es istz
zum " arausretßen!« s
«« a. na.· tagte dieMania beschwich
tigend, »thu nur net wie a Wilder, was ,
net is kann no werden !« ·
»nur rann weroen !
»Der Herr Meter scheint mir ein ganz
passender — « ,
.Wad passender ? Nie is er l« ..
Nun envachtedaståer inEulalia Sie
siihlte. daß hier ein up er gebracht wer- .
den müsse. Sie trat inasestätisch vor ,
ihren Papa hin hielt die Hand auf das;
pochende Herz und sprach feierlich: -
»Sei es wie es wolle, ich lasse nicht non
detn Manne meiner Wahl-—
Hör an « schrie der Papa, .oder i
werd narrilfch Tu bist eine dumme
Gretl — der Meier is ja ar kein Mann
der freien Wahl — er i t ja —- schon ,
verheirathet « Mutter und Tochter!
erstarrten zu Salzsiiulen
Endlich brach Eulalia in T einen
ans und ries: .Veeheirathet. l sselche s
Gemeinheit !
.L Yo, « entge»nele Papa etwa-I rnhis -
get .da muß i bitten « i
»Warum hast Du unb das nicht gleich
Istt agi. ? Das ist unvernntwortlich von
s it die entrüstete Mania .
»Das t seinen Euren Grund g Ihabu
s Euialerl war tn erzweiflnng, weil e
keinen Tänzer kriegt hat Du hast mich
förmlich gez wungen, einen auszutreiben
und ’sunden hab ich keinen, deshalb
hab its einen eugagirt Ter Meier ist
ein itingerer Vereinsbrnder non mir und I
ist mit-, nebenbei gesagt, schon lau ere
Zeit 50 Mark schuldig gewesen. l!
eine Frau nicht hat mitgeben können. s«
o wand ihin net schwer, anszuhelsen s
ind ans die Weis quitt worden und:
dein nlalerl hätt i ja die ganze Freud’ l
verdorben, wenn ich gleich g’sagt hats l
da ich einen verheirat heten Ersa manu
gtellt hab! Nun, Lalerh siehst ietzt I
ein daß nia net so uniiberlegt in's Zeug i
gehen solt ·-« - —
»Ur Culalta rann ntx natur; U
bist schuld an der ganzen Gichicht ; so .
ist’tl halt. wenn man Euch Männern
etrvas zu besorgen ibt —- Llllea g’set)ielu -
verkehrt. Trost i nur, l«alerl, dao
nächste Mal gehen wir allein.«
»Triisten !·« schluch te Vaterl, .1a!j
einen so ordmareu Menschen hätt« ich»
nie mögen. uie, nie!«· I
Dabei zerriß das gute Kind sein Tat ?
scheutnch in hundert Fetzen l
cin theischnelsisei Schwert. !
Ein Rechtsanrvalt wird von seinean
Gärtner, der allerdings sehr tüchtig in?
feinem Rache ist. in unversäuvntesterv
Weise destohtetr Er entläßt ihn also; ;
aus die Bitte des Mannes, ihtn ein gutes «
Zeug-riß auszustellen. rettet er sein Ge- -
wissen durch folgendes Attestx »Ur-h
Verlangen des Gärtners N. N. erkläre;
ich hiermit, daß er mir wei Jahre gess
dient und während dies-er Zeit o viel-l
atrs meinem Garten herausgebra t hat.
ais ilstn nur irgend möglich war-«
Unterseite stets-up
II Beheihtmsktt striken die Schnei
der ellen. Nur Frau l. der jüngste
e vom Meister i,lickert, macht
mit, sondern arbeitet ruhig weiter
« ist brav von Dir. Frau-Elzt- lobt
der Meister. »Und weit u mich
im Stich geloge- ft, will ich Dir
gis-r Belohnung Ine- elteste ne Frau
fis-Ak- — Da wirft«smzl Arbeit
m- - Jiu til-if met-« rnitermst
M kam-. «
v ·- -»s·—m— w---«, Of
l
pa- Zetiaktet de- MI.
Eswartnden ersten Tagen desw.
Jahrhunderts-, wo die ganze Menschheit
bereits in dem goldenen Zettalter des
Maniininni lebte. Da besuchte ich mei
nen alten Freund Quentchen, der im
M. Jahrhundert noch Hus Berti-fund
geheißen hatte. Denn da altes leichter
geworden war, hatte man auch die Na
men entsprechend Inodernisirt.
Als ich eintrat. war Quentchen gerade
dabei, seinen Hund zu züchtigen.
»Was hat Karo denn gethan, daß Du
ihn so prügelst?« fragte ich den anschei
nend sehr ärgerlichen Mann.
»Was er gethan hat, der Roderi
Jn den Hof der Artilleriekaserne ist er
gelaufen, hat ein Kanonenrohr von der
Lafette gehoben und in der Schnauze
nach IHause getragen Ta,« sagte er
nnd hob dat- tnasiwe Rohr mit einer
Hand in die Hohe. Jetzt kann ich es
wieder zurück tragen !
»Also auch die Geschütze werden setzt
schon aus Munmttnm gemacht L-«
»Natürlich- Es ist das danerhaftestr.
widerstandsfähigste und dabei leichteste
Metall. Ein tüchtiger Jleischerhnnd
zieht eine ganze Bauern-. Doch nun
wollen wir das Rohr wieder an Ort
und Stelle schaffen
Beoor wir aber gingen, schloß Quents
the-n seinen mächtigen mit siebenfachen
is- nzerplatten um eideten Geldschrank
nnd na m ihn dann wie einen Reitekofs
fer in d e Hand.
»Es ist am siehet-sten, wenn man sein
Geld immer bei sieh hat,« erklärte er.
»Hu Hause kann eingebrochen werden,
Feuer anatommen oder das Gebäude
einstiirzen Deshalb nehme ich meinen
AlnminiumsGeldschrank immer mit, er
wiegt kaum anderthalb Pfund.
Auch einen Hausschliissel steckte er
ein, natürlich aus Alnmininm nnd so
leicht wie eine Seifenblase
«Sehr praktisch !« lobte ich.
»Und welch’ ein Fortschritt!« sehte
cuentchen hinzu. »Du wei«t, wie
schwer es früher ftir einen Eshernann
war. den Hausschlüfel zu erlangen, und
ietzt kriegen wir ihn o leicht !
Auf dein Wege zum Kasernenhofe be
gegneten wir dein im neunzehnten Jahr
hundert so berühmten Athleten Rappe,
deiien irraftleistungen oon aller Welt
bewundert wurden· Er fah sehr ver
hnn ert und reduzirt aus.
» s ist dem Künstler denn passirt ?
erkundigte ich mich. «Jst er krank ge
worden oder hat er seine Kraft ver
loren'.-«·
»O nein. er ist noch gerade so stark.
wie vor ehn Jahren!« meinte LLuents
then· » lver mer bewundert im Zeit
alter des Aliiminium noch einen Mann.
der gewaltige Blocke mit einer Hand
hebt! Das macht heutzutage jeder
Schulinnge mit einem Finger l«
Bei Ablieferung des Rohrs in der
Raserne ewann ich auch einen Einblick
in die « efornten der Jieubefchaffung.
Eine von Kopf bis Fuß gepanzerte
ziiirassiersSchwadron iibte Laufschritt
»J-ch dachte,« erlaubte ich mir n be
merkenz »die schwere Reiterei s abge
.:Iiatiiriich. lieber Freund. es gibt
überhaupt nur noch leichte Reiterei.
Das ist die zweite Schwadron des Ala
miniuinisiiirassiersNe»iments Nr. 24.«
« , welche rast, Soldat zu sein !«
nentehen lud mich ein, mit ihm einen
Trunk einzunehmen. Wir traten in ein
Lokal nnd bald pranxite nor uns eine
sitisereliinzeuee Metallflairise
.?l er ich bin ivirltich tein Freund
oon schweren Getränten l« entschuldigte
mich.
»Nicht-dich !« meinte Quentchen, »wir
können Aluntininmflaschen schwere Ge
tränke enthalten. Trink nnr, es ist das
Leichteste, was es gibt !«
Nachdem wir eine An ahl Flaschen ge
leeätIi verließen wir chwankend das
Lo
Im folgenden Mor en suchte ich
Qnentchen wieder aus ; anh fand ihn in
einem bejammernswerthen Zustande. Er
tte den teon verbunden und einen
anren Hering vor feh.
»Was seht Dir denn ?« fragte ich
theilnehmend.
»O, es ist gräßlich !« jammerte
Quentchen. »Der tiops ist mir so
schmei
»Was? sen Zeitalter des Jllumi
niunt kann jemand noch einen schweren
itops pabett T-«
«Letder, lieber Freund. Alles ausder
Welt haben wir erleichtert, nur das Ge
l)eimntß, einen schweren stops leichter zu
machen, haben wir noch nicht ergrün
det .«
.Dann pfeife ich aus Eure Triump l·
entgegnete ich. «Nicht einmal ein kit
tel gegen den Katzeniarntner habt ihr ent
deckt T-«
»O, wäre doch mein Raps von Manti
nium i« jammerte Qnentchen.
Es waren seine le ten Worte. Er
starb als Opfer des luminnnt, da er
schwere Getränke rnit zu großer Leichtig
keit vertilgte.
Leicht sei iistn die Erde!
Der beeilt-te Diplouat Ists
Talent-as besaß betanntlich eine sel
tene Geistes egentoart siir eistvolls
schlagfertige iickiiußernng, ogne Un
eben von Person nnd Ran . So kam
es einst, ais er noch Bischo von Anton
wor, vor. da ein ls stehender Edel
mann, der ras von labaut, soc en
deentaßen ihn zur Rede stellte: ·
Bischos, man isat mit-Meerdrache, daß
Sie in einer Gesell t, wo man so
M war, mir aa zurii met-« daß ich
t besiar. das Geier-e il behauptet
haben-« —- .Da sind Sie fals atme
rtcheei worden« r Ora ,« etete
Talieyrand eben o a t als liebens
tvilrdia. .Jch var nie in einer
its-it- so m Sie sitt IMME
ten hatt-. tm Jst-e mä nie das
M W « . .
Ih- MOW Mist-isten
Der Pariser Scharfrichter,
Deidletu ist amtsrnitde werdens-J
.hat, wie die dortigen littter melden,
jutn eine Verfesun in den Raheftand
iang acht. rr eilt-ler, der gegen
Itvii ge ., onfieur de Paris,« ist zu
iDijon geboren und steht im 69. Lebens
Iiahrr. Er war bisher Scharfrichter für
Z .ganz Frankreich und Atgier.« Frühe-r
Zbefaß jedes Departement feinen eigenen
gScha richter; später wurde nur an ie
Tdetn ppellhofe ein Scharfrichter er
Tnannt. Erst im Jahre 1871 wurde die
IGefamrnt ahl der Nachrichter auf einen
zfür ganz i rankreich rcduzirt. Einer der
Vorgänger des Herrn Tribler war
THenri camsock der Nachiotnnte des
"hiftorifchen Scharfrichter-J der Schre
:ckenszeit. Er wurde jedoch abgesch«
Zweit man die eines getvisgn Galgen
jlmmors nicht entbehrknde hatfache in
Erfahruan brachte, daß er die Guillotinc
; bei einem Wuchcrcr verpfündet habe!
kTer Nachfolger Henri S-amfone, der
jvor etwa 15 Jahren hochbetagt in Pa
zris starb. tvar ein gewisser eindereich,
sein riesenhaft gewachsener Stann, der
Hsich stets ivie ein Gentleinati kleidete..
sEr pflegte die Hinrichtungeii stets im
Frau und mit weißer beravatte zu voll
ziehen. Nach jeder Exelution ging er
in die Kirche und ließ eine Messerr
das Seelenheil des Justifizirten lesen.
Dann nahm er ein Bad· Erstarb im
Alter von 66 Jahren· Sein Nachfolger
in diesem traurigen Amte tvar Franizois
Noch, der von einer Scharfrichtersamilie
abstammte. Schon als ze njithriger
Knabe assistirte er seinem Mater bei
Exetntioneti im Departement l«vzere.
sAls er l872 zum Pariser Scharfrichter
Hernannt wurde, hatte er bereits 38 blu
? tige Dienstjahre als Gehilse hinter sich.
jEr starb im April 1879, nachdem er
Hivilhrend seiner Laufbahn t7.·st Köpfe
zhatte fallen gesehen· An seine Stelle
jtrat Herr Deidler. Auch er blickt auf
Feine reiche Thätigleit zurück. Beson
Iders unter Herrn Carnot, der bekannt
lich in Begnadigungen sehr öloiiomisch
Zvorgeht. belam Herr Deidler viel Ar
Tbeit. Herr Deibler ist mit der Tochter
". des ehemaligen Scharfrichters Rosenoeuf
Fvon Algier verrniihlt und hat einen
YSvhin welcher jetzt Beamter ist, und
-eine Tochter· Letztern ein hübsches t7
1jithrigeez Mädchen, welches bereits mit
lseinem Gehilfen ihres Vaters verlobt
; war, starb jedoch im vergangenen Herbste.
; Der Kummer iiber den Tod einer ein
ZZigen Tochter hat nun ? Deibler
jdie Lust ati seinem Berti e benommen.
j Als sein prasntnptiver Nachfolger wird
der ehemalige Gehilfe und Z wiegen
sohn des verstorbenen Noch, tiamens
-Berge, »ein alter Praltiler,« genannt
Aiich diesem diitfte es an »Arbeit« nicht
fehlen, da im letzten Vierteljahre in den
verschiedenen Departements von Frank
reich nahezu 30 noch «unerledigtc« To
. tesurtheile gestillt wurden.
Zur Pflege der Geistesbils
Hdung iii Japan. Ein junger ja
Epanischer Gelehrter Namens Tanala,
Jder die Stelle eines Direktors der öffent
Ilichen Bibliothel von Tolio bekleidet,
;ver«osfentlicht in einer New Yorker Zeit
Ischrist interessante Einzelheiten über das
Hvon ihni eleitete Institut. Die Biblio
;thel von olio, die im Jahre 1872 ge
lgriindet ist« befindet sich in einein der
’entlegenen Stadttlkeile inmitten eines
;Parls. Der Lese aal gliedert sich in
Zdrei Abtheiliingem von denen die erste
Zsiir die mit Zutrittslarten versehenen
HMrlistxcszx Tie zweite fiir die Damen, die
vzdiitte fgtr Tal-; g:os.e Publikum bestimmt
ist. Hivei Kataloge sind siir den Ge
brauch der die BibliothekBeniipenden
ausgelegt. Unter ähnlichen Bedingun
I en, wie sie dei den deutschen Staats
ibliotheten eingeführt sind, können aug
Bücher entlehnt, also geitiveilig mit na
use genommen wer en. Die Biblio
tei enthält lm,000 japanische und
chinesis Werke und 26,000, die in
europiiichen Sprachen ab etaßd sind.
Sie wird itn Laufe des ahres von
etiva 340,000 Personen besucht und de
niihn Von allen Büchern. die vertan t
werden, behandeln 21.5 ro ent histo ·
sche und geogxkaphische tosjn 21 Pro
Æogehsren Literaturge chi te nnd
, raphie, H Prozent derA —edizin
Juno anoeren wissenschairem 13 pro enc
kder Rechtslunde nnd Politik an. ie
Icaiserliche Universität von Tolio besitzt
,ebensallo eine Bibliot el, die der Be
Tniitzung seitens der rosessoren nnd
’Stubirenden vorbehalten ist. Außer
Ibetn gibt es in Japan noch acht große
-ii-7entliche nnd zehn namhaste Privat
Ib liothelen, sowie eine große Zahl non
sLeselabinets nnd Leihbibliothelem die
iber bildnngobeoiirstigen Welt zu sehr
Zmiisiigen Preisen zur Verfügung stehen.
JTolio allein besitzt mehr als 60 solcher
jLesetabineto.
i Schulkinber in Finnlaud.
Es herrscht kein Schnlzwang in Fina
, land, so daß mancher Bauer und Arbei
Zter nicht lesen nnd schreiben kann. Die
Gehalte, .Heimath,« liegen nicht in
Dörsern zusammen, sondern so weit
zerstreut, ba· die Einwohner manchmal
40 bis 50 rst von der nächsten Kirche
oder S ule entsernt sind. Darum
werben o t die Kinder, mit Nahrung siir
die anze Woche versehen. nach dem
nächften Schnlorte geschickt; sie haben
dann Nachtlager in der Schule oder bei
den Bauern und bran en daher nur
Sonntags denWe zurli Langm- Trop
dem man wahre aliistes r chnlen er
baut, so werden doch die von den Schn
len entsernt too nenben Kinder nach wie
ooe oonl ren ltern, welche selber kaum
etwas tot en, in Religion, Lesen nnd
Schreiben unt tet. Mehrere Male
im Jahre stellst der hernmreisende
Halm- toelcher die Eltern zeitig
ermahnt, im Unterrichten n t n er
teilte-. Mnsyiæesssschsleråcklteu
W e en. uns
M gchnlbiichen
. Wider-—
eine seusatiouelle Neuheitl Nichtwahrk
artig vor Allem sur das chone
chlecht, bei dem sa der ver hliche
Wunsch, ewig Inn zu bleiben, anders
rege ist! Der undermann, der die
menschliche Haut e ris en und versun
gen kann, der alle k- illt en und Falten
glatter, ist der polnische Heirath o. Nar
tiewiez-Zodto, nnd sein Zaubermittel
sind -— eleltrische Baderl Es wird bei
diesem Verfahren ein gewisses Quantum
atmospbiiriicher Elektrizitiit dem Bade
oder Waschwaiser zugeführt und ihre
Einwirkung ans die menschliche Haut
soll geradezu iiberraschend sein: iiltere
Personen erhielten wie Herr v. Nar
iiewiez versichert und dnrch Zeugnisse
lsochgestellter Damen der Petersbnrger
nnd Pariser Gesellschaft auch belegt,
einen Teint, der an rosiger Frische dem
jenigen eines blühenden l7jiihrigen
Mädchens nichte nachgibt. Die Pro
zednr ist dabei weder beschwerlich noch
gesundheitsgesiihrlich icn Gegentheil,
das elektrische Bad sördert die Blut
rirkulation unter der Haut und wirkt so
belebend aus den ganzen Organismus-.
Leider-, leider hat dae Ding wie Alles
in der Welt auch seine Schattenseite.
Die Beriiinguug währt —- nur sechs bis
zehn Stunden, re wiirde also gerade
nur siir eine allnacht ausrei en.
Viellei t gelin tes aber dem mit ner
sabelha ten Ae eitskrast be abten und
ebenso arbeitssreudigen For cher bis zur
Ballsaison 1893, bis wohin das elek
trische Bad vorauesichtlich weiteren
Kreisen zugänglich gemacht werden
kann, die Hauer der airtung entspre
chend zu verlängern. —- Wir sind über
zeugt« daß Herr v. Narliewirz nicht der
Finzige ist, der diesen Fortschritt herbei
ehnt.
Aus der Schule. Das »Verl.
Tagebl.« erzählt die folgende kleine Ge
schichte mit der seierlichen Bersi ernng,
daß sie sich in einer Berliner « iiheren
Knabenschule« thiitsachlich ereignet hat«
Zu der Rechnenitunde wurde an der
·asel eine Divisionbansgabe ge eben.
die bei der Lösung »altsgehen« ollte.
Der kleine Max quält sich vergeblich mit
der Arbeit ab, es bleibt immer noch ein
Restlibrig. »Konrad, zeig’ Du mal.
wie’s gemacht wird,«« wendet sich der
Lehrer-, der gerade einige Heste durch
sieht, an den lilassenältestew Konrad
versucht seine Kunst, aber auch bei ihm
bleibt der unangenehme programm
widrige Rest. »Esel,« rnst der Lehrer
unwirsch. nun werde ichs Euch zeigen."
Er rechnet, aber —- o Wunder! —
auch bei ihm bleibt ein Rest. Es ergibt
fich, daß der Lehrer die Aufgabe aut
»Harma und Bailius« falsch abgeschries
ben hat. »Ich habe Euch llnrecht ge
than,« sagt er in seiner lslerechtigleitsi
liebe, »die Lliiigabe war falsch. Dies
inal war ich der Esel.« — »Ja, Herr
Lehrer, läßt sich nnn ein vorwitziger
Bube von der letzten Bank vernehmen,
»das habe ich schon lange ernerkt.«
»Wie, Du nichtsnutziger ursche, wie
lannst Du Dir so was erlauben « —
,.Jch meine ja nur, sagt der illeine wei
nerlich, .das; ich schon lange gemerkt
habe, daß die Aufgabe falsch angeschw
ben war.«
Das Neuefte auf dem Ge
biete dea Hauserfortschafs
fene wird in Bitte-barg geleistet wer
den. Auf einein Stück Land, das von
der Eisenbahn in Besih enommen wer
den wird, stehen ein gro es dreistbckiges
Backsteinhane nnd vier backsteinerne
Doppelhauser. Tags größte Haue ent
Ylt 72 Zimmer und die anderen je 7.
J iese Häuser sollen von ihren Grund
smanern in der Nähe des Lilleghenhs
jFlnsseo liber denselben hinüber und
snahezu eine halbe Meile in’e Land lin
Yein geschafft werden. An der betr en
fden Stelle ist der Fluß eine halbe Meile
Ebreit nnd die Strömung unt diese Jah
kreszeit außerordentlich stark. Um daa
eoße Haue überzuse en, werden sechs
rken, die ein Gen-i t von 5,000,000
i Pfund oder 2500 Tonnen tragen können,
sdureh Planken miteinander verbunden
Zwei-den. Auf ihnen wird ein festes, vier
i ig Fuß hohes Baugeriist errichtet wer
. en, so daß die Oberfläche dee Gerüstee
»Um glei er Höhe mit dem Flußufer
s udet. mit das roße Floß ni t
Itentert. während das blinde anf da -
selbe Kefcha wird, werden Taue oon
gen-alt ger tiirte an den Schiffen-in
den starker Dampfer besesti t werden«
iDie dauser ben ursprüngl Osaooo
I etostet. De Pennsylvania -isenbahn
» i sie siir tat-O verkauft.
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z Um Draht von ein fünf
jhundertftel oll im Durchmes
F er zu labri iren. edarf es einer beson
deren Methode, u welcher Diamant
,platten in New Dort von einer Frau
angefertigt werden, welche mit dieier
ihrer Kunst ein Monopol im ganzen
;i«ande besitzt. Gewöhnlicher feiner
JDraht wird niirnlich hergestellt, indem
Her durch feine Lacher in Stahlplatten
i ezogen wird, aber diese Methode ist
äu nicht anwendbar, weil sich das Loch
ld abnntzt nnd so der Draht bald
einen dickeren Durchmesser erhalt. Unt
jenen feinsten Draht her ustellem wird
er mittelst einer Mai inerie durch
Lo er ge agen, die in dte bereits er
wil nten Jtantantplatten gebohrt sind.
sngleich wird er maichinell mit einer
age Seideniaden oon 15.10,000 Zptt
Durch-n Ler — also noch feiner als der
Draht se it —- umwickelt. Der Draht
wird zur Herstellung oon Eint-lau tin
smnnenten von unterfeeiichen lea in
gthalvanometern nr Erprobung dieser
bei und zum lessen der J olirnng
von überzogenen Drähten oiel ach an
gewendet
Jungndiechzig Todte nnd
Verm-n e gab es nenl in einer
Kirche in slsbodstoh. bin land, als
nährend einer Berlannnluna in dersel
ben Ia- Vach einitllrzte.
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! « I i e —- etngeichlottm tu etn niedlich-s III .
«Httckel-Oehlyie. Itttde tII Jeder-nqu- Weit-Its
In et- smdeu tust. Sie itt tsum to stsi Its eh —
siksltches Züudholtdåchtchen und GIUOIIII ., «
INDI. Indem san out stut- tnpvt Its-sc- I t Ia «
keck-l out aus set kocht wird tm selben sag-gilt M s-;
eines Pekkassioustuntm entzündet »Im-s seicht-It f- »F
oft, sie der kaut gedrückt konv- ts
tqs tht sit-d etdsttkn but-O eine-I kleines MUI z
kocht, weidet tu mit cet yet-satte Baumwolle tss st- ’
ums tm Les-p- gewickett m. ts- tqaa tetn Vol Ists-I
Iteßuh d- dtc Laus-volle mit damit getränkt Ut, ttfst
Use-ist sdtokitkt genug um die kleine fis-pp List
CIIIIC Ists biet-nett tu lasset-. Its cil II Ist
IIQIOO und es wird genug mtt der Lampe sefchtsh II
ttit Iebrm stamm- qaotutetchem
hat-I Jst staats eta streicht-alt »gut«-yet ast- IIO
set-s them-Ich such einem Kohlen-tate- ovn dies-L ges-A
us du« ehrst-Ost stinkt-ot- tdmnmuwntmt -s elfss IN
»Mit a cht bei d» Ist-demova wem-I ihr-acht, Ilsft
ast- fte sus, tchltth tm- Tscket und steckt e ta In Ists-.
Wen-s stehet gebraucht. drückt man dca nackt sub floh-!
Sie s tust its and brennt wagensctcktt !
Its haust-spinde- tft its autivth ;
aber dte Tut-e tft sucht als dtetets ite lang F
sonder-. enden III-sen ode set Was Institutes-, M
aus betrauten-steh ask-ca un Acht ten-II, aber sit tir
den sagen-tut gebt-sacht wiss-. Abends hetue Zieh-use
tmh oder Its-Its bei-s zeitweittgm statische-L -
Sie tit Its Mitttttchmmnt der Fausten-« and die Jan-U «
des Junggesellen and Itdm Ita- etc.
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