Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, April 30, 1914, Der Sonntagsgast., Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Die Entführung
Ist-neun von A. Grotter.),
(18. Fortsetzung)
»Ur-lieu Sie nicht bei mir blei
benk« fragte der alte Herr-, den es
Wie-verständlich ungemein interessiert
ce, mit dem fo tief gesunkenen
Ienxen zu reden. Bräuneks stot
rei meinen und feine Erschöttekung
Hier M Erkennen waren in den
Stunden, die ihm zum ungestörten
Nachdenken blieben, einer fasten Neu-«
kiee gewichen.
Sandoe von Lnssony, dem er nur
einmal im Leben begegnet war, und
"«der’damals fi.ir ihn nichts ais iein
Gaft nnd der ilnt wenig fympathcsche
Sohn eines lieben Jugendgenossen
nett-elen« war Eiern außerordentlich in
teressant geworden.
Aber Lnssony nahm die Einladung
des atten Denn nicht an. Er bat
gans in der Akt eines Saionmenfenem
sich zurückziehen zu dürfen, und g: ng.
Von nun an herrfchte unheim: sche
Stille in dem einfamen Haufe Nur
den Regen hörte man an die Fenster
chiasen und zuweilen braufte ein
indftoft daher. i
Den den zwei Perfanen, die den
Gränfchen lanfchtem befand Bräuner
-.-hedentend befferalt fein höflicher(
cngtttwättek Der hggte frierendl
und manchmal miiiffacn atmend in!
der Sofaene nnd ariidelte das-übers
Ists ivsrum Imre nicht kam nnd
was Iefchehen würde wenn er iicers
hatlpt nicht mehr käme.
Rat wurde feelifch und körperlich
fø iibei bei die ein Denten wie ihm
need nie in feinem Leben gewesen
war. Stunde um Stunde verging
« nnd sitt-, den er haßte wie man
feinen fchlimmftese Feind haßt, und
na« dem er fietesfednte, wie man fich
» nach-der Erliifnng sehnt —- Biro tam
nagt-einer nicht.
on graute der Morgen —- die
W stieg kak du« Miiiiie —- siöch
immer war Biro n icht da
stlch Männer war die Nacht lang
sama-den« denn viel Schlaf hatte er
nicht nden —- nicht ans Sorge
non oder unt des Litfegetdee mit
len, das er aussetzt-edlen haben witt
de —- o nein» in diefer Hinsicht war
er san- tell-is Aber Laffenyi we
sen tInr fein Schlaf eftdre eweien
s-— — » B wegen. de en Getantens
s tneä als altes andere de
ran; daß ihn die bei
rten, nachdem das Lösegeld
Mit Dar, Ereigeden würden, war
sn weieln, und daß er fein
" Ie r detemmen würde, war
eintfs scher. Er tannte ia fest
eines me ihnen und den andern witt
Zse diesaiisei fchan sn finden wtfs
Morgen fchiief Männer
tief Er leitete nicht das Ge
is das ans Laffdnys Zimmer
VII
eF-» » Use toie ein dumpfer Fall ge
tususzedn Ude vormittag erwach
tu »
’ pl l Wieder nnd
TM Orts-te fett-TM et.
; ( N etnerseile narrte eine
.Itt.k Wie kam lang arn durch den
I Die net r wurde auf
en« und eschritte Laffonylt
darauf kam er mit einer zwei
tfen sen-litt- An der tiefen,
Stimme erkannte Bräuner
i:
ist ns Heitershelfen
i
W , mnnnelte er und richteie
Hnnseduldig anf; aber er blieb noch
! Im mußte Lanonv erst Ieme aus
soc-H ungefähr-te Irrfahrt erzäh
Mh hatte ihm geschienen, als
MI- iät einst, als et das Gasthaus
sur « wetten Hirn-« verließ. Da
Just et In einen Strasenbahmoagen
«Mmu and war weit · efahi
IV. Im- dsnn noch ein paar keus
Iss Satisfaktion gemacht. war
- ÆMM du Nähe einer Stamm
« r · » ndn Idol-n gesunden von
U III Seh t gefahren und von
im M dreht-usw 1
I - du Ia Blum-EIN ruf-txt nicht quas
« II u ans ca wo -
K sitt-»Mit er in Uns c und(
) ask im Watddaufe nich frü-;
III tm .
; It seht-h als et Lassoav genau
st mäss
i «II Du denn aqu III et
FM . If Tat siegt-u moa
k i n , .
4 in INCI- Iad tot-aussti
tit H " k seh-«- w Hemmt-;
II (
- « , h III kd tun stiuausl
- III-um a. Jst W
w III Du sichs maßck
«. Wiss
— « t« Immu- a.
II II i- ftit sum und
Mutes Ist Medic
It m M
Mk ITM III-It YO
III-Ums
Bräuner stellte. sich verwundert und
sagte, nachdem Bito sich an feinem
Bett niedergelassen hatte, mit großer
Ruhe: »Sie sind hoffentlich gekom
men, um mir endlich die Bedingun
gen zu nennen, unter denen Sie mich
frei lassen iverden«.
Birp verbeugte sich mit der er
tiinftelten Gtuzie eines Zirtusmeni
schen« ,
»Seht wohl, mein Herr", erwider
te er. »Es ist genau so, wie Sie
sagen. Mein Freund und ich ver
langen handerttuufend Gulden fiir
Jhre Freilassung; hunderttausend
Gulden, die in Gold oder in lleinen
Noten in unseren Händen sein inüfi
sen, ehe wir Sie aus diesem hause
entlassen-« .
Wenn Biro erwartet hatte, den
alten Herrn erfchiecleu zu sehen, hatte
er fich getäuscht
Bräuner lachte nur tut-i auf und
fngte ironisch: »Sie find etwas un
verschämt, mein Lieber.'«
Bira guckte die Achfeln.
»Kann ich nicht findenl Wir hatten
eine Menge Schererei und Mühe und
letzten uns großer Gefahr aud! Das
muß bezahlt werden!«
»Ich finde es immerhin merkwür
dig, daß ich das bezahlen foll«.
Wieder guckte Biro die Achseln.
»Wir wollten es ja eigentlich bil
iiger machen«, verfehte Biro mit un
glaublicher «Unverfchämtheit.
»Sei-« s 4
»Ja. hätte ich fünfgi tausend
Kronen voni Erlenhof in tnehnien
können, fo hätten wir und damit be
gnttgt. Aber da ich mit leeren Hän
den abziehen muste —«
»Alfo Sie waren es, der und da
mals heimfuchtet Schade, daß ich
nicht zu Haufe toar«.
»Q, daj wußte ich und baute dar
auf meinen Plan. Aber die Verän
derung in J er Wohnung —- —··
»Die mit en Sie allerdings ent
fchutdigen. Meine Frau rann Trep
pen leider nicht mehr fteigen«.
Biro fühlte sich immer wohler.
Die gemiitiiche Jronie de- atien
Herrn und feine unvergleichliche Ruhe
gefieten ihm ausnehmend
Unter Tausenden hätte fich in
staunen- Lage kaum einer fo ganz
alt Mann gezeigt wie diefer Oran
nee.
»Mi- heenderttaufend Gulden tvoli
ten Stet« fagte er. »Ich finde,- Sie
fchö en mich ziemlich hoch ein-«
,, icht gu hoch, gnädiger Herr!
Nicht zu hoch!« beeilte Virofieh zu
entgegnen. »Wir find ja auch durch
Ihre Entführung ein großes Rifito
ei »angen«.
» chtktet Und fo mehr-»als aus
der En iihrung beinahe ein Mord
geworden wäre.«
»So ift es, gnädiger herrl«
»Sie haben ttichtig g efchlagen.«
»Weder-eigen ich um Entchuld ung
bitte. Ich ftir tete,« Sie to rden
ehreten, das mu te ich doch verhin
rn«. «
«Selbft·verftiindiicht«
»Ireiiich, den Kniittel hiitte ich
nicht gebrauchen follen.«
f »Es wäre mir angenehmer gewe
en --« ’
»Ich weis auch gar nicht, tote er
mir in die band geriet Kurz und
zut, eine Entführung mit alt ihren
often und Gefahren. die niqu einein
doch mehr eintragen als fo ein Gin
bruch.'·
»Das ift auch meine An ichtt«
»Na. fehen Sie, gnädiger lDerrl
Sie begreifen alfo, daß Sie zahlen
miiiien.«
o»Ja Und ich mischte die Sache
oichnell wie mä lich ab ewieleli ie
. denn meine esu i wie Sie
ja auch wissen, seht leidend und muß
den ihrer Angst um mich baldigli dr
fteii werdens«
»Bei dem Zweck war ich gestern
und nie abwesend. eh habe als
Karl räumr ein Ihre rau Gemah
iin beeublgendes Telegramm aufge
ben
.Sie veeplichien mich zu großem
Doulr. Iemlielz baden Sie dir
Sache geil i senkrecht, damit meine
arme Frau an der Coldeli des Ani
Oel-ers reiche smileln lamek
Mk Jdre Kleider un, richtete
jaeeieeea ri se her, wie Sie ilm ira
seen. iieelie fest-e Ihren Ring are.«
Jede Init« laute Heil-mee- Oele
Telesecmse ifi dermallieh ieii ire den
Waden meinerzpranf
le man dem Aufseher
»Unsere wird male finden. do
sieht sei-e Miit geil dem Origin
der Mde Irdi. ·
lDeseee Sie suer eed me: sel
ich-h schwelle-. He ih. kaut
III IN Unite- dae les
faci- wrinnen Ieisiieeesräiq um
Aus f I I
WW seit der
Werth
ie u« users das reiche Illi
eekhwsias Dei-I
ne O see
KIIO. u; —- Msese Ie.
edles
M Wiss seiner see
W Um see- . m ere
drei-e les Ie- eee II
Um sue-e ad
les les-d alle sie Nester ie
»Mit i«
W I Ue W os·
, ,
»Ich beobachtete Sie doch zuwei
len. Als Sie zu Maglek gingen,
kam ich hinter» Ihnen her und» fest
mich in die Gnststubr. Die Tit zu
dem Zimmer, in dem Sie mit Magler
sprachen, hat ein Fenster, durch das
man hören kann, was drinnen ge
sprochen wird. Damals schien es
mir- nichi von Beiang, nun konnte
ich eg doch gut gebtnuchen.«
»Siinnni· Doch fest zu Unsere-n
Gefchiiii Können Sie heute noch
einen tief nach dem Erlenhoi brin
»gen?« . » .
»Im«
; »Um weiche Zeit isnnen Sie dort
sein?" ,
f »Das brauchen Sie nicht zu wiss-«
en.'«
spis «
»Ich könnte ja doch nicht daraus
schließen, too ich bin-«
Da schoß ihm plötzlich eine Erin
nerung durch den Kopf! Kurz bevor
man ihm vorn Wagen genommen,
hatte er die Bohlen einer Brücke und
das Rauschen eines Flusses unter
sich gespürt.
Ob das die March wart schoß es
ihm blihschnell durch das Hirn.
«Jedensnllit iann ich nachts aus
Jhrem Gute setn,« versetzte Otto-;
»Bei Tage würde ich ohnehin nicht
yingehen.'«
»Geber! Sie mir, was ich zum
Schreiben drauche,« sagte der alte-«
Herr. »Ich werde ausstehen. Im
Bette wurde meine Schritt nicht träf
tig genug werden.«
Biro brachte ihm seine Kleider an
dar Bett. »z
»Meine Augengläser!«
»Gniidiger herr, die sind verloren
gegangen.«
»Nun, zum Glück habe ich sie nicht
unbedingt nötig.'«
Zehn Minuten später hatte sich der
alte Herr angetleidet und sezte sich
an den Tisch, den Biro mit altem
zum Schreiben Nötigen versehen hatte.
Männer schrieb mit ties aus das
Papier gebeugter-i Kops langsam und
bedächtig. (
Biro hatte sich bis an die Tür zu
rückgezogem Er schaute mit einer
Art hochachtung zu dem alten Herrn
hinüber, der sich mit solchem Gleich
mut in seine sehr unangenelnne Lage
sitgte.
Nach etwa einer Viertelstunde griss
Bräuner nach einem der großen dicken
Briesumschtiige, die aus dem Tisch
tagen, und chried die Adresse seiner
Frau darau. Als auch dies gesche
hen, dehnte und streckte er sich ein
wenig, blickte zu Eiro hinüber und
deutete aus den ossen vor ihm liegen
den Ories. 4
Biro tant rasch heran und nahm
das Schreiben und den Umschlag an
ist«-. Seine Hände zitterten del-et. — -
Er machte unwilltiirlich eine tiese
Verbeugung und verließ das Zimmer
Männer, dir ihm niist einein seit-v
sarnen Lächeln nachgesehen, ging an
das Fenster und betrachtete den Dos.
Und da trat wieder das Lächeln in
sein sonst so stilles Gesicht. Er
wußte fest, wo er sich desand. Seine
Sinne waren wieder ganz tlar und
oerm ten, sich Rechenschaft zu geden
iider de Gegenstände, die sich seinen
Augen zeigten: die Plantem die den
mässig grossen has umfaßten. Weit
llder Manne-hohe waren sie sestges
gt; ani Ende jedes der Bretter de
and sich ein Turdam aus dessen
Mitte eine Spihe emporragtr. Diese
sPlanten aus alt gewordene-n Fichten
holz waren ganz dunkelgrau. Bräu
ner hatte sie zum erstenmal gesehen.
als sie noch geil-weiß waren. Da
hatte er mit seinem Betannten amj
kleinen Kegel gejagt und man war
dabei des allen Dauset und der neuen
Planke ansichtig morden und hatte
eh darüber unter lieu. Dann hatte
man auch die herrliche Kiefer bewun
veri, die einige ihrer Ueer über den
has hinnenan
Ein zweites Mal war in Bei-innen
Gegenwart von dem Haufe die Rede
gewefen, in dein er iehi gefangen
gehalten wurde. Der junge Lassanln
der rnii Ieinene Valer var niereinhals
Jahren zur Jagd hier gewesen« halte
efeagi, wer die hiihtehe junge dran
fei. vie in dein e nialnen Taufe
wohnte, nn« ha wiederum der rri
liehen Kiefer ermahnt, die lieh ilher
den Kopf neigte.
Ich in, der alle here war iehl
libe- allei erieniierl.
Oe Land n ga nachherile
am see-Heu als ira ro ever ins Zins
nier lrai.
ce Ianiie getil ei ist den seies.
den ee eseei an eine Ideeife dein
gen m le. Ils ee gl W er
an der tiie eine is diese eWnnk
sah sein-m laue auflasen neugie.
Indieiessagessseseaaedee
e sie-endet —- enllallele Franz
al e feine sahst-In !
I i i- - T
seiest es UQ IesV-II taxes
Inn. Idereiieh n II
I .ani den I
var-: W de Ists sie
. , n Dem
Westens-M »u- .
ins-e M m
III-»Hu Wesw- ais
MUMZIUIIOFM an see
still-— W Is- IIQ W III-s
IIM — M Ili M
Ha
W
ten, die ere ihm hingelegt hatte,
und griff dann nach dem Buch, das
man ihm ebenfalls gebracht, und das
ihm über einige langweilige Stunden
hinweghalf.
Von feinen beiden Hausgenossen
fah und hörte er nicht viel; er erhielt
gegen vier Uhr einen vorzüglichen
Kasfee und gegen sieben Uhr ein nich·
minder schmackhafies Rachtmahl, dan..
bereitete ere forgfäiiig fein Lager
und wünfchte ihm mit wirklicher herz
lichleit eine gute Nacht.
Natürlich schloß er ihn wieder ein.
Bald darauf hörte räuner, daß
das Pferd aus dem tall geführt
wurde. Dann hallte wieder eres
derber Schritt draußen im Flur.
Der schreckliche Menfch ging sich
von feinem ehemaligen Herrn verab
fchieden. Er fand ihn bleich und
müde und doch merkwürdig unruhig
neben dem Ofen lauernd, deffen mäch
tiges Feuer aber nicht einmal feine
Hände zu erwärmen vermochte.
»Na, geht Di« noch nicht guti«
fragte Biro ohne allzu große Teil
nahme· M
Laffko fchaute auf.
,,. »Mir wird ed nie mehr gut gehen,«
marmelte er. »Ich habe es fchon
immer gefpürt, daß etwa-in mir
nicht in Ordnung ift, aber ich wollte
teine Gewißheit haben nied- hin nie
zu einem Arzt gegangen .- bis fest,
wo ei zu fpät tft, da mir diefe ent
åeekltchen Aufreguagen fo zugefetzt ha
n.«
» «Jammere doch nicht immeri«.
smurrte Biw. »Du tuft«ja, als ob
Du fchon fterben müßteft!« »
»Wer weiß, wie lange ich diese-T
gecztlopfen noch aushalte. Jnire —
u —- Du wirft sehen —- ich habe
das alles umfonft getan; ich —- ich
werde bat Geld — nicht mehr genie
ßen. . «
- Stoßweife, die hand auf das Dei-s
gepreßt, brachte er die Worte hervor.
Jn Biroi Augen blihte es auf,
aber seine Stimme klang ruhig, als
er fagte: «Unfinn, mach Dir teine
folchen danken. Raffe Dich auf.
Bräuner ist bis morgen früh der
forgn Den einen Torichlüffel nehme
ch mit. So brauche ich Dich nicht
zu wetten, falls ich noch in der Nacht
zurüalonnne, was ja miiglich ift. Ich
denke, ich brauche etwa fechs Stunden
für den Ritt hin und zurück und dort
halte ich mich ja nicht lange auf.«
i
i
i
»Ja-nut- nur wiedert Komm' nur
wieder,« bettelte Lassko so erbärm
lich, daß er sogar diesem Etsschurten
leid tat.
«Freilich komme ich wieder und
dann - dann habe ich nur noch
einen Sang zu machen, einen ganz
gesahrlosen Gang. Bräuner muß mit
einen seief mitgeben-, m mich schlie
zen und aus den hin man tnir das
Geld anssolgen with Und nun, gute
Nacht; die meinige wird nicht ange
stim; sein, ej weht ein eisig taltee
n .«'
Er nickte Lassonh zu und ging.
Dem Pferde hatte ei in Erman
gelung eines Sattels eine wollene
Decke ausgeschnallt.
Obgleich der Braune gerade lein
Renner war, leistete er doch gan Er
staunlichel zwischen den trii tigen
Schenkeln nnd in den geübten hän
den des ehemaligen Dusaren und Zie
tuimannes.
Wie ein Gespenst huschten Roß
und Reiter durch die Nacht, die von
dem noch recht schwachen Licht des
Mondviertels wenig erhellt wurde.
—--.-—-s————f
Cz war nahe an Mitternacht, als
ein Mann leise über das hohe Eisen
gitter stieg, das die Umfassungsmauee
des Erlenhosj unterbrach.
So leise ging der Mann zu Werke,
daß nicht einmal Treu ihn hörte, der
jegt in der Veranda schlies. Als der
Mann itn Garten stand, horchte er
eine Weile, dann stieg er aus die
Bank, die sich neben der Tür jur
halte besond. Es war eine dreie,
schöngeforrnie Bant aus Sandsiein
mit prichtigem sclIterlensZrmigen Trä
gern.
site konnte, auf ihr stehend-, leicht
vollführen was er verkennen-new
It schnitt mir einem inmnniem wie
dle Glaser benahm lautlos ein
Mel dee äußeren ensek cheide aus,
das er zuvor mit enem echp leitet
übersieht daue, damit er ei seen ch
los aussehen tönne. M
et auch bei der inneren Dagener erqelde
nnd grtss in den dunkeln ausn
hinein.
Oe well-e M ver weitern. II etc-.
senfmbrm do M Tonsu user sein-.
dagegen Mr er Ins ernsten
Idee eine vollem Wie-m ietsel
breiter Isck als u se brauste. mn
Ie- IM r und III-liegt III
eMeIen II könne-. das M er.
Its Ists-ten fflter befand ee
is steh-. em- Ins M
, send-O ee even weise-Im
ge: use- Im esr m as einen
sen W
Preuss-Im Ists
thnufndw
ause- antun-Ostern
UerMOW ds
ceerse stritt- m III Ist-; es
stern-Ins IIUU Isch
— Wieso-user dieses
use ee mes Dem
Amen Mut-. sen II-·
danlem Jn« ein paar Tagen besigt
Du fünfzigtausend Gulden»
Und erdachte weiter —- dachte an
Laffony elendeg Aussehen —- an des
sen Todesgedanken s-. an die Mög
lichkeit, daß Lafsanh sterben könne —
daß sein Tod eigentlich lächerlich
leicht herbeizuführen wäre —- fast.
mz ohne Mühe, ganz ohne Gefahr
» -- und daß dann weitere fiinfzigtaus
send Gulden herrenioö wären —- —
Biro ere fühlte den eisigen Wind
nicht mehr. Jhm war heiß. « -
..- s---’l — ’-"
Vierzehntez Kapitel-·
Am zweiten November gegen halb
acht Uhr morgens tam Anna in ihren
weichen Filzfchuhen leise in die halle,
um aufzuräumen
Es war noch dunkel. Anna hatte
eine brennende Kerze mitgebracht.
Sie wunderte sich, daß es in der
Halle so frisch war, dachte aber nicht
weiter darüber nach, sondern stellte
den Leuchter auf den TiLJ neben dem
Ofen und , e ann, desn e in Ordi.
nung zu rngen. z fix zufällig
aufdlielte, fiel es ihr auf, daß die
Flamme so hin und her flackertg.
Sie stand auf und hielt die Band
gar das Licht, das nun ganz ruhig
rannle. Auf ihrer Hand aber fühlte
iAnna einen feinen Luftzug. , "
«Steht denn hier etwas offeni«
Este sie undltrat an das Fenster-.
« a entdeckte sie den Brief und fah,
daß aus den zwei Fensterfchetben
grer Stiicte her-ausgeschnitten- wa
ren.
Jehi wußte fie, weshalb die Kerze
fo flackertr.
Mit zitternder Hand faßte sie den«
Brief und ging damit ans Licht.
,Dann atmete sie auf und pochte
leise an die Tür von Frau Bräuneri
Zimmer. «
f »Wer ift’s'i« fragte ihre Herrin fo-;
vtto i
»Anna — gnädige Tit-aus« , (
«Kommen Sie herein.« Cis-« (
1
Anna trat ein. -
Das Nachtlicht, das tm Zimmer
brannte, verbreitete gerade Io dcel Hel
ligieihs daß Anna das blaffe Gesicht
der Kranken erkennen konnte —- die
fee blaffe Gesicht, aus dem die dun
keln Augen ihr angstvoll entgegen
blickien. .
»Ein Brief —- gnädige Frau,« he
richiete Anna atemlos. »Ein Brief
ist gekommen. Jn der Nacht hat ihn
jemand auf Jhren Röhtifeh in der
halte gelegt. Die innere und die
äußere Fensterfcheihe hat tnan teil
weise heranzgefehnitten.«
Frau Bräuner streckte beiiie Hände
aus«
»Der Brief kommt dem gnädigen
Herren« jubelte das Mä cheth
»Am Vermi« Un aus der,
stimme der tranien Frau klang Ju
l.
«Ziinden Sie die Lampe an —
pder nein —- Jhre Hände zittern zu
sehr. Die Kerze genügt auch.«
Anna schob den Leuchter an den
Rand del Yiachiiifehes und halte vom
Schreibtifch im Zimmer draußen ein
Federmeffer.
Frau Bräuner, blaß bis in die
Lippen, hielt ihr den Brief hin« An
naj Hände zitterten« jedoch fo, das
fie den Umfchlag ni i aufschneiden
tpnnte. Da zwang ch die tranie
Frau gewaltsam znr uhe und öff
nete ihn.
«So — und seht seyen Sie sich ir
endwo nieder. Jch will Sie bei mir
ben,« sagte sie, und Anna sank,
wiihrend sie das Briesblatt öffnete,
auf einen Stuhl.
Frau-Bräune: tas, zuerst einiger
maszen im Zweifel, ob ihr Mann
dies wirtiich geschrieben; auch seine
Schrift konnte ja täuschend nachge
adrnt worden sein, wie man Poigs
ners Schrift gesiiischi hatte. Aber
pksitich siei jeder Zweifel von ihr
a
Sie wußte mit vollster Bestimmt
heit, dasz nur ihr Mann dies-ges rie
ben den konnte. denn er erwei te,
nm te hiervon zu überzeugen, zweier
Vorkommnisse, die nur er und sie
konnten. .
Alles andere in dein Briese war
i r nicht so wichtig« wie diese beiden
weise dosiir, dass er noch lebte.
nnd das er re seiner Sinne war.
»Gott sei nti Gott sei Dontt«
sagte sie tout nnd mit indetnder
Stimme. »Anme. in einigen Tosen
ist dee here wieder bei unst«
Anna los schon neben dem Bett
aus den Knie-.
»Gott sei denkt· wiederdoite sie
und bedeckte vor see-de weinend
rn- srlnners des-d init leiden
Oosttiseen Käse-. Ieise den II
en der seit se Ititckiitsen see- ent
keimen eetchtide sehe-. und sie
dee nnd wieder dritte sie den seies
en db Dissen
tsstts ers-d M Inn-.
It does ei stetd de
eisiets sssenf sit . de diett
m Oele-er It est-.
PMB-N M
ies II i Ietett Os
eeitnn Ies-nndnn , M
s sie- eose W i tee
III-tei- IIIW sent-.
Ante — seiest M es see I
L es istettts its-sei Ost-i te ti
z en m ein-We- nqu e
keW
s Un Tinte niste
»Kann es diesmal iein Trug
seini« »
»Nein, diesmal nicht!« . , »in
»Worauz erkennst Du dazi«
»Aus der Erwähnung zweier Tat
sachen, die nur Onkel rxnd ich sten
nen.«
,Darf ich den Brief lesen?«
»Nein, Kind. Es isi Onteis aus
drücklicher Wunsch: niemand außer
mir soll den Jnhaii dieses Schreiben
iennen iernen.« »»»» « «
-So?« - « · « ' · —
»Ja, Hanna Und nun gehe.
Vor r aber mache Licht —- vieiLichi
Zier. Es Toll auch um mich herum
ell sein!« ...
Als die beiden Lampen brannien,
ging Johanna nachdenklich und trotz
aller Freude ein wenig versiimmi
hinaus.
Jhre Tante beachten-es nicht; ihre
Gedanken waren vollständig von dem
Brief in Anspruch genommen. Nach
dem sie ihn sehr langsam ein zwei
ieiånai ßgfigem klgrgeiieb sie Ann
un vlie r ire chrei mnppe un
Schreibzeug klingen.
Die beiden Brieie waren schnell
fertig. ,Sie waren an Amt-ers und
an den GroßiEnzersdorfer Notar
Dr. Anton Bergmeifier, gerichtet
,Aioit- iii fertig," berichten das
Mädchen. Frau Bräuner niste.
»Gut! Schäter Sie ihm ein, rasch
Zu reiten.s Zuerst zu Herrn von Arn
derg",- dann zum herrn Notar. Und
dann kommen Sie zu mir. Jch will
s auffiehen.«
; Gegen neun Uhr war Lois schon
Htvieders zu Hause mit der Antwort,
’der Herr Notar werde um zehn Uhr
im Erlenhos eintressen.
Vom Förster brachte er einen
,Bries. Poigner schrieb, er habe
Herrn von Amberg aus acht Tage he
urlaubt, und der Adjuntt hätte ge
rade oor Loik Antunst die Försterei
verlassen. Wohin er sich gewendet,
lonnte Poigner nicht angeben.
Die Nachricht veunruhigte Frau
Bräuner einigermaßem Johanna,
die Poigners Brief gelesen, begriff
das nicht. Sie getraule sich jedoch
nicht« um Aufklärung zu bitten, denn
ihre Tante war gar so ties in Ge
danken versunken.
Sehr erstaunt war sie, als sie den
Austrag bekam, Outeli Arbeitizims
mer heizen zu lassen, und dann —
ihrer Tante den Schlüssel zum eiser
nen Schrank zu bringen.
Der eiserne Schrant, so hieß im
Erlenhos der große, schön gearbei
tete, eisengesiitterte Schrank, der der
Familie Bräuner zur Ausbewahrung
’r das Geld und den Schmuck dien
te, und der seit der Untsiedelung der
Kranlen im ersten Stock stand. Der
Schlüssel dazu wurde. in einem
Wandschrsntchen, das sich im Allo
ven befand, aushetvahrr. Johanna
holte das Bertangtr.
»Wenn Dr. Bergmeister kommt,
soll Mathias mich iu Onleli Ar
veitzzimmer tragen. Er soll also
um den Weg bleiben,« sagte Frau
Bräuner ruhig. .
Johanna wurde immer erstaunten
Sie wußte aber, daß ihre Tante stets
zielbewußt handelte, und ing, die
erhaltenen Aufträge aus u Uhren.
»Du bist nicht so stoß, wie Du
sein solltest, meine DannaP sagte
Frau Bräuner zu ihr, alt sie zurück
. am
Jn des Mädchens Augen traten
Tränen.
»Mußi nicht empfindlich sein, lie
bes sein
Sei dnicht böse, Sante. Es tut
mit so weh. daß Du Geheimnissevok
mit hast«
»Hanna, Du handelt-» oft o im
pnlsiv, und hier geht es um inei·
Onleis Leben. Datum muß ich jeßt
das Geheimnis vor Dir wahren
Onkels Brief endet mit den Worten
»Riemand als Du ioll um diese
Sache wissen.«
»O Tanie —- ich bin so froh, daß
Onkel Dir das s rieb· Und ich will
auch nicht empfin lich iein.«
»Aber Du iiinniefi Dich inzwischen
nützlich machenk
»Was soll ich inn. Taniei«
Iliielleichi sannst Du Deckt von
Imbeea irgendwo entdecen in Müdi
ieiien odee bei der diieken Wappen
Es wäre qui wenn Du ihn von den
Hinweis-hangen zurückhalten Wan
i
»Ja iiini Minuten eeiie ich'· ees
wideeie das junge Mndchem erhob
N Ins und eilte spei.
Des dee Linsen pidslich viei led
dafiee diickienJ ee Use-sen M
feesiei seiten. das nieste He n i;
fee Iesee nsee iiiyeiie doeiider.
»Min- den Leid Initi· tief Iie ibe
Uc
Iis fle mit Leid Ins des Im
edu. ten-ne ils-n- die es ihne- «
Meine-se Hei-lasen
petii Jeasie In
sum its-II en. se me
liess i I Artus-. wuiide c
II s se en e;
Uns et- wded ee ie- sowie-e
E. w sit Im Ostwf die
W CIMMM sten
— uUMTvQLT stets-ei
met-I eis- IIIM W a·
Wut fem