Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, April 02, 1914, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgast
Bearurilgz HBI oeekmiithnmu
ex—
sksnfchclo
Von Knrt Münzer.
Der Nebel sinkt die laute Stadt ver
summi
Dic Häuser weisse n in verhüllte ernen.
Sie Menschen ind geheimnisvo ver
mummt,
Zu Stexnen werden nüchterne Laterne-n.
Die Straße ist ein stummes Schatten
Tie hellen Fenster schwebende Girlans
Verlö cht die Gxenzem Wege vhne Ziei
Und rrende, die fonis im Dunkel fan
en.
Vorüber gehen fremd und unbekannt
Die Liebenden, die Freunde, änL nnd
Ein jeder Schritt führt wie an Ab
grunds Rand
Und alle Wissenden sind bange Mater.
Denn alle-s bleibt geheimnisvoll ver
mutt,
Ein Chaos wogt undgwragtet auf das
Ich laniche ans die Weltm — sie ist ver
So want-T ich dürch We Lukan-ne dieser
. zerbi- Urrnttltlsxttew
-·--»«Z- » s
- Pan Lnisc Kapiteln XX
- Illustriert vait Paul Halle.
Unser Familienvbesjaupt ist ein
durchaus maderner Mann und hält
nichts von »alten desen«, ,rnit de
nen er rückhaltplaL denn es rück
stthtslos zu nennen, wäre unhbflich,
, aufzuräumen sucht.- »
Für eine lacherlich geringe Sum
me hatte unser alter Sanitiitsrat nnd
treuer Freund bis dahin unsere Ge
sundheit »insiand« gehalten. Frü
hrr war es uns dabei allerdings zu
weilen beinah gegliickt, das chinesische
Jdeal u erreichen, das ja bekanntlich
darin steht, dem Arzt das hpnarar
nur dann zu übersenden, wenn man
gesund geblieben ist. Jn andern
Jahren hatte er dann wieder ziem
lich viel mit unsern »Gebtestm« zu
tun gehabt und die feierlich stet- im
Ausdämmern des er ten Jänner ge
spendeie »Vereheung« mehr als reich
lich verdient. Nun «aber hatte unser
Freund seine Praxis einem jüngeren
Kal n übergeben, wir waren dem
Nach alger also mit til-erreicht work
ben, und bei dieser Gel enheit sprach
das Oberhaupt das grv e Wort aus
,,Der Pausarzt wird abgeschafft:
Diese Jntitution ist durchaus veral
tet! Wir bezahlen von nun an von
Fall zu, Fall das übliche Honor-ari«
»Aber!« wandten wir ein"oder
wollten wir vielmehr einwenden, denn
das Oberhaupt unterbrach uns rauh;
»Bitte, ich habe es mir genau
überlegt. Es ist geradezu eine Er
sparnis.«
Das Oberhaupt begann eine Blei
stiftrechnung auf eine-n Bestequ
schlag. aus der llar hetvorging, daß
bei dieser neuen »Aerzteordnung« der
junge Dotter beinah noch etwas an
uns herauszuzahlen haben würde.
Mnd wir die gesunden Kin
der« habent Einfach lächerlich, da ei
nen Hausarzt zu nehmen«
Das Oberhaupt erhob lich, nahm
seinen Hut und schritt stolz seinem
Berufe zu. Wir machten uns auf
einem zweiten Briefes-e chlag eben-(
falls eine Wahrscheinli eittrechnunz g.(
die aber wesentlich anders aussieh
als die unseres Oderdauptes. Und
zwar neiissen wir leider, unt der
Wahrheit die Ehre zu geben, beten
nen. das »Er-bis Name in dielen
ilen die erste Rolle spielte. —- Gesi
und a ja —- gesund genug war
er —- aber dass Oberhaupt iisten ganz
Meers u haben M d er neun
jädrhe Benjanein der Familie in
seinem jugendlichen Leben Schon el«
les nnyeseellt und wie viel Samm.
Wisse und Quetlchunsen er bereite
überwunden hatte, die- niedt alle »von
alleine wieder gut werden. wie ee
sue-ersichtlich jedesmal glaubte.
Eine meriwierdige sädlgleie
Schmerzen zu ertragen und zu per
dersen. tte der Junge schon tn lebt
jun-en Gern nnd diese an sich in
W Tugend ledlns eine
ede LI- der andern in dte väter
des-Gestein der dein folge-«
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SEND dies dcdn Ils. wundes-!
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s- aeW betete sue«
M
»Ich bin froh«, sagte er am let
icn Morgen« indem er den Riemen
s( kes Feldstechert sorgfältig auf dem
hellen Stanbmaniel zurechtrückies
»daß ich nun mai eine Weile nichts
weiter höre ais Herdenglocken, fern
bin von allem Traisch. Tut mir
den einzigen Gefallen und schreibt
mir nichts von dem, was hier m
der Stadt -passiert, wenn ich es nicht
absolut wissen muß. Der Doiior
hat ganz recht mit den «freundlichen
Eindrücken«.«
Man sieht, das Oberhaupi war
wirklich nervöö, denn sonst redete er
nicht dergleichen —- —
Folgender erster Brief von Bnbi
zeigt« wie sehr der Junge auf die
Wünsche seines Vaters einging.
»Weder Vaier.«. schrieb er: «Neben
uns an bei Wicherts how gebrannt
,,Licber Vatcr", schrieb er .
Das Feuer war schon wie ein Haus.
und Heini sagte, wir wirren alle ver
Oso
loren. Wir sind aber gerettet, bei
Bis hats nich gebrannt, aber bei
s icherts sind zwei Gardinen
iutlch —
-Lieselotte hat sich was ins Auge
gestoßen, einen Knochen dachte, ich.
Siechat sich sehe angestellt und trug
eine Binde. Aber es war ·tetn Kno
chen, nur Staub. »
Von dem Geld, was du mir gabst
fiir Marien, hatte ich mir noch Kir
schen eiauft, denn soviel wie ,iir 40
Pfennng kann ich dir doch nicht
schreiben, das wäre mir viel u lang-I
weil Aber die Kirschen nd mit(
ichle t belommen, du glaubst nicht,
wie schlecht. Der Doktor kam gleich.
Heini sagt, das tätc ein Doktor nur
bei Kollerm Glaubst du, daß ich die
gehabt habet Tante meint nicht.
Wie geht es dir?
Dein Joachim.
P. s. nein, Nachschrift. —- Der»
Doktor kam jeden Tag.« «
Zweiter Brief:
»Lieber Vater. — Es sind schon
viele Menschen tot, seit du weg bist.
Jch wollte dir die Anzeigen heraus
schreiben, aber Tante sagt, es wäre
nicht nötig, weil du die beiden doch
»nicht kenntest.
) »Dein alter Freund Wendel ist
backrott· d. h. er hat gar kein Geld
mehr.
I
Heini sagt auch,
backroiten Leute.
es nicht getan.
Ich glaube, er erschießt sich,
al e
das täten
Aber noch hat er
Wenn er es tut.
jschreibe ich dir, daß er es getan hat
I Mein Drache hatte sich um die La
xterne vor dem
-Laterne, wo der
auie gewickelt, die
roschteniutfcher vor
«biilt, nicht die andere.
Da mußte
zich heraufilettern und den Drachen
.bolen, denn wenn der Polizist kommt
der zuweilen kommt, iriechie ich mei
To mass- DGMÆ M II
Industqu Eis
ist-II III-IN
—
«ich den Drachen schon los hatte nno
die Sonntag-bete schon zerrissen war,
habe ich mir noch die Hand zerschnit
ten, in dem dummen Glas von der
dummen Laterne. Es blutete viei
lschlimmer als mein Nasenbluten nen
lich, und der Doktor hat es genähtp
Es wäre eine schlechte Stelle, sagte
er, —- Aber ich finde es eine gute
Stelle, weil es die linte Hand ist.
es Er macht immer Uebungen syst
Ider Hand. daß sie nicht steif bleipt.
IDienen könne ich doch, sagt der Doti
tor.
Es grüßt freundlich
Joachim.
Rachschrift: Der Doktor kommt je
den Tag."
Dritter Brief:
« »Lieber Vater, unserm Schlöchter
seine Pferde sind dur egan n und
rasten durch die Sira en. s war
ganz samost Lieselotte stand mitten
aus der Straße, ich dachte sie liige
unter dem Wo en, aber sie lag nicht«
n- iggn, ih- , ppsøqnd häu- gebebt,
so nah wären die Pferde vorbei ge
kommen. Wir hätten sie sonst gleich
herausgezogen
Wei du doch immer sagst, wie sol
len gefällig sein, wollte ich Tante
und ihrer reundin einen Strauß
Jasmin psl cken. Und da siel ich
aus unser Eisentor. Warum haben
Tore immer SpinenL Heini sagte
tvegen Dieben, aber das glaube ch
Inun gar nicht, denn ich könnte im
»Was-de rüber. Es tat scheuszlich
kroch, aber ich dachte an den Fuchs.
;den der Spartanerjunge unter dem
sMaunt mig, bis ex ihn totgcbissenl
tie, und ging doch mit aus den
«pazietgang. sEr biß schrecklich, ge
rade wie ein Fuchs, und Tante sag
ste, ich sähe weß auf-S. Und zu hau
se bin ich umgefallen. Der Dotter
kam und wollte at nicht glauben
daß ich mit dem ein gegangen war
und Kaiser getrunken. Er sa t-«
man säbe die Sehne, so ties wäre
die Wunde. « "
Dann standen lauter Tiere um
mein Bett — aber Tantes t, das
ist nur Fieber-, und jetzt sind e auch
wieder weg, die Tiere meine ich. Jch
muß noch liegen, und mein Bein ist
ganz dick verbunden.
Ich langte-eile mich so furchtbar-,
daß ich dir diesen Dri geschrieben
habe. Sonst geht es alen ebr ut,
nur ein Hund ist toll gewor en, « n
genstecherz ihrer, und dein Freund ist
noch immer backrott, aber noch nicht
tot. heini sagt, nun glaubt er nicht
mehr, daß«er’3 tut. Ich auch nich.
Mit Gruß
Joachim.
Nachschrift: Der Doktor kommt je
den Tag.«
Als das Oberhaupt gestärkt und
bräunlich angebaucbt mieder im Krei
se der Familie erschien, strahlte Bu
di in frischen Narberu
Aber die Rechnung, die der sym
pathische ju e Doktor mit dem »inn
gen Jahre« ·berreichte, überstieg um
ein Erkleckliebez dag« bescheidene»
gixunn das unser alter Freund als;
ausarzt bekommen hatte. »
Die Schuld trug der «gesunde««s
Bubi. s
»spqu ;
i
seeee seh-see Ieise. (
Jrn Florentiner Stadt-unserem be
findet sich die sogenannte Pecnoneh
die Kisseqlockn eine der ältesten
Glocken von Man rnit ver die
Erinnerung on sie msei nzig dasie
sestrafun beiner M locke durch
Den nd verbindet e evnr in»
der Aal zum ö. April hies. alt die
Florentiner nnier Wann von Sa
Ioneepla einen Sturm auf ou
Stuhls-ne unternehmen eun die
rri irrend-en sure-z zu iiiirse n. Die-?
Yes kein-we nen- qdek«« im das
fern-irrt read der eeeeeöseeeiehneieni
Betreffs ffnfeng der ignoe Nun
wendet die Qui des Wlelmiieis
gen Rolle Sonstnnrolm und
MN W- WFL III
die . Ue list
IW siedet gesieeffee sure-e
MUWW---—.- ,
VOO Mke Mieeei nun Inn-see
»Ist-il see n. is — sites seine
Veso-Ostsee II see weisse-e
Yio Zweite Untier-.
sk--Grundhansenjo Mutter war reich,
Haber verständig war sie nicht. Jn
fihrer Affenliebe suchte sie dem Sohn
sieben Wunsch an den Augen abzu
stesen und sofort zu erfüllen. Jede
iUnannehmlichteit, jeden rauhen Luft
TTUO die leiseste Anstrengung hielt sie
! den mit peinlichfter Aufmerksamkeit
jfern. Und so darf man sich· nicht
wundern, wenn der Grundhans ein
sSchlemmer und Weichling wurde,
lwenn er schon mit zwanzig Jahren
»schla»f und energieloe wie ein alter
LGr vater und blastrrt wie ein eng
i
lischer Lord einherging.
f Wenn andere Leute morgens aus
ssiandern dann legte sich herr han«
zerst re i auf die Seite, um fein un
fgliiclse ges Dasein, sein mitbevollee
ILeben im S lafe zu vergessen, und
beim Frühst war er wunderlich wie
seine alte Katze, weil der Honig so gol
jden vor ihm stand und doch nicht
E«schmecite, weil die Butter so weich
inch anfühlte und doch nicht mundete,
fund der Kaffie entweder zu heiß oder
jzu talt war. Der Braten war ihm
zzuwidey der Wein konnte ihn nicht
.meht reizen; das Reiten war ihm zu
mühsam, das Fuhren zu langsam
unddas Laufen zu ordinän Also
blieb ihm nur noch die Wahl zwischen
dem Liegen und dem Sturm und er
tat abwechselnd «—beides, wurde aber
todmüde dabei und überlegte gar oft,
aber nicht tdurch einen iriiftigen Pi
ftolenschnß seinem ungliicilichem trau
rigen Dasein ein Ende mischen wolle.
. Er hätte es getan, aber die Ener
gie fehlte ihm auch zu diesem, und so
blieb er aus dem Kanonee liegen, bis
der Herr Vater das Zeitliche segnete.
Jetzt aber wurde Herr Haus öfters
ganz-- unliebsam aufgeschretlt, bald
vom Steueraufseher, bald von »fre
chen« Gläubigern our gar von dem
Mann mit der blauen Kappe. Kurz,
fes zeigtest ,dnß Hansenz Vater ein
Herr gewe en, der« bei seine-n Ableben
mehr Schulden als Vermögen hinter
lassen hatte.
’ Das nahm sich die Mutter, die an
Einschränkungen in ihrem haujhait
sich nicht ein-ihnen konnte und woll
te, so zu etzen, baß sie nach einigen
Wochen ebenfalls starb, und nun war
Bett Hans alleinnoch da, und die
erren vom Geri i bedeuteten ihm,
daß er im Schic- e nichts mehr zu
sagen habe Und daher ausziehen
müsse.
Er nahm die paar Groschen, die
ihm noch übrig blieben, und dampfte
—- nach Amerika.
J vergingen, aber vom Grund
hans "tte man nichts mehr, nnd nur
dann und wann erinnerte man sich in
Buchhansen. feiner heimat; noch an
den iäppischen Hans, wie man ihn
nannte
Da fuhr eines Tages eine elegan
ie Chaise bei der »Na-ne« vor und
ihr entstieg ein stummen feingekleis
deier Herr mit blondem Voll-hart und
LM IIIQI Its Ist
Thais-. bei der »Ist-one« vor. W
weitergehst-Mem Gesicht Rom-lich
ffte und bewunderte man Ihn feie
uns skoqie ensiiq heran-. des ek
das Sex zu laufen gekommen fel,
da das feinem lecken W
gerichtlich sie-Mut werden muste.
os aber war das Stimm- in
N- Mm LII bät-Miets
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Isme- wiss-OW« Im- sei
Mag-De I Use eif- on skn
fest-M Ins Indem-. III UI
mein IWU Mem im III-Its
r-—
Und dabei hat sie ein ganz und gar
entgegengesetztes Verfahren eingehol
ten. Hat die erste Mutter mich zur
Untiittgieit verdammt und die Ge
nußsucht zu meinem Lebensztveck er
hoben, so drückte mir diese Schippe
und Pickel in die Hund« sie nährte
mich einfach und gut und hob dadurch
meine gesunkenen Kräfte, die geistigen
und die physischen- ste ersiillte mich
mit Energie und Tatkraft und lehnte,
als ickx ihr getreulich folgte, auch mit
mater ellen Gütern, sie machte aus
dem Schlemmer und Tausentchts ei
nen für die Gesellschaft ntislichen
Menschen aus mir.«
»Und wo, Herr han« fragte der
Bürgermeister-, »Ist-den Sie diese so
vortreffliche Mutter gefunden und
wie ist ihr NameW
,,Die Mutter, die mich mir selbst
und damit dem-Leben wieder gab,«
entgegnete hang, »sindet sich überall.
wenn man ihr gehorchen will. Jch
aber traf sie ihn Amerika, und ihr
Name ist Arbeit. Jn, Herr Bürger
meister, die Arbeit ist die Mutter der
Gesundheit, die Quelle unseres i
stigen und körperlichen Wohibeins
dens. Sie gibt dem Körper die nötige
Spannkraft und dem Geist die ernste
Richtung; sie ndelt den Menschen
durch das Bewußtsein treuer Pflicht
erfüllung und schiini ign vor Not.«
Willen Respekt poe f nen und Ih
rer zweiten Muiiet." a te der Mir-i
germeister. »Ihr beide seid einander
würdig, wie der Augenschein lebet,
und ich wünschte nur, dass jeder so»
wie Sie, dieseMutter allerMiitter sin
den, ehren und achten toiirdn dannI
Binde es um vieles besser in det’
i ein« s -- -
-.-·---—
kenn zwei dasselbe inn. il
—
Mit zehn Jahren nlachte ich meins
erstes Gedit Eis toar ho pairioss
tisch und testrautig Alt ch ihm
zum Leben verhelfen hatte, weinte ich,
und auch meine Mitschiilerinnen, de
nen ich es nach der Reihe unter dem
Siegel tiefster Berschwiegenheit zeig-’
te, fanden es «suechtliar rilhrendc
«himmlisch« oder »zum heulen schan« .
Gern hätten e eta auch der Lehrerin
gezeigt, aber ich siihlte instinktiv daß
das nicht gut ablaufen würde. —
derzichtete bescheiden aus weiteren
Nunm, wodurch mir s erste eine
bittere Enttiiuschunge art Nied.
Doch sie kam, nahte sichs meiner sae
ten, jungen Muse mit rauher Hand.
Alt ich eines- Tages aus der S ule
heimkehrte, empfingen mich die alte
ren Geschwister mit bedeutungs
vollem Lächeln, bei Tisch wurden m
spöttischer Weise Verse zittert, die
nur aus meinem Gedicht sein tonni
ten, —- die Eltern vermieden ei. mich
anzusehen- Kein Zweifel, man hat
te mein Manuskript entdeckit
Kaum wagte ich zu essen,.. deun
das Zerstiieteln meiner heiligsten Ge
siihle tat mir in der Seele weh, und
außerdem ahnte ich, daß noch Schreck
licheres solgen würde.
Nach Tisch lud der Vater mich mit
einer wenig freundlichen Danddewes
gung ein, ihm in sein Zimmer zu
folget-. Das hatte nie etwas Gutes
zu bedeuten, denn um uns Schmei
cheleien zu sagen, pflegte der Vater
sich die Mittagspaue nicht zu ver
kürzen.
So zitterte ich denn, von tausend
bösen Anna-gen gequält, und muss
ungesänr griln ausgesan halten« alt
auch die Mutter mir nachfolgte und
der Vater seht bei geschlossener Tür
einen Zettel aus der Tasche holte.
IIIIMCHOIIIIIO mein setzng Mkzxg
sirfdt » oben mit einer Krone. un
ten mit einem pseilduechbodtten blu
tenden Versen verziertt
»Don Du das gedichteti" tsdnneeie
er mich an. Denn Vater war immer
gründlich
Warum fragte er noch-: Sugte
mein schlechter Gewissen idm nicht ge
nagt Ich erstielte ia an Schmn und
Reue. vermochte teinen Ton Ja er
widern! Die Mutter nieste deiiinls
niest.
«II U nie-II MUI!’ Mich
siedet m M Im ihm Ist-s
BZIYZIMW Im Ia IIW
ichs-ist« Q- ask-sh
M sichs Inst Mk M Im
life-« sit-II HOIM IMWL WIL
Untat-Use
ask-In m III Is
Mu us II- M
—- us
Im- da du f- und-IS Dis IS
;- Mitte-H u- out
aus-« Js- «
W Ess- itod III- —
MW Ob Mit-I III
— its-M W
solt-end U III-II III-n II
tückbeöngtr. Denn heulen durften wir
vor unserem Beter nicht.
»Nun eauZP brüllte er mich an,
die nur zu gern dieser Aufforderung
folgte. Draußen stoben eben die Oe
lschwisier mit höhnischem Geiicher
auseinander-. und mit fühl-verächtli
jgem Brig-, axs sei ich nicht mehr ih
ind, entließ mich die Mutter-. Diez
Geschichte war erledigt nnd zitterte
nur noch von Zeit zu Zeit in meinem
verwundeien herzen nach. wenn ich
fdurch spsiiische Fragen der Geschwi
,ster oder mißtrauische der Eltern da
ran erinnert wurde. .
Das Dichien haben see mir zwar
dnvutch nicht ausgeteiedem ietzt oder
Idat Vertrauen aus das Betst nfnis
kmesner Mitmenschen «
Vor ein Paar Tagen hat men
IBiibchen ganz unvermutet sein erstes
iGedi i emnchi. Er iii an gerade
Izehn a re ali, auch-kein gl nzendet
jSchiiiet, und es isi auch pairioiisch,
Haber weniger seniitnental nnd, nne ich
sjehi ohne Ueberhebnng sagen darf,
Iwwiger schön als mein damalige-.
Eretdeen fühlte ich eine heiße Freude
in mit aufsteigen, ais er es stolz vor
mich hinlegie mit dem jubelnden Aus
tus
«Muttek, ich hab ’n Gedicht ge
ma« i!«- -
ohl suchte ich mein Entzücken su
veebeegen, zwang mich zu einer tue
izen Kritik, tonnie aber doch nicht an
ders, als einen Blondiops inniq und
dantbar file all die guten Einfälle-»
die er hatte, in streicheln. Mit Sehn
sucht wartete ich auf meines Mannes
Rücklelsy um ihm unseres Sohnes er
fiei Gedichi zu zeigen
R dem Essen endlich icnnie ich
ihm v es wichtige Ereignis mitteilen,
und er, der nie einen seien zusam
mengesundem war einfach iibexmältisi
von dem «Talent« seines Jungen. In
solchen Fällen sind nsmiich die Bösm
stet- die Söhne der Bitten Anders
tvenn sie mit schlechten Zensuren der
zerrissenen Sachen nach hause iden
men, dann heiin es enteiisiei: »sich
Inai M Dein Junge sann. Miti
er.« " « "
Aber das gehört ja Astnttich nicht
in meine yochpoetische Geschirr-U
Wir »wenn nn« also «einis, des
unser Junge ein ganz besonderer
Junge und In großen Taten bestimmt
sei, daß wir da e, ohne ihn Wes zu
machen, dies « alent« in ihm netzten
»und pst en müßten. m Linn der
Unierhqt n verstand e mein qnn
so einsnsrieæm dass das Musirxkh
in seine- Roenaschk miser-wann -tr »
weichem Zwees, war mir tein Rätsel.
Alle seine Zollegen i-— die Aermsteni
—--— würden es.am R mittag lesen«
»und —- betvundern mit n.
Abends tamen meine Eltern zu
Besuch, und natürlich tonnte mein«
IMann nicht über das weltrrschiitterns
»de Ereignis des Tages schweigen.
»Mit einem Schwung, der verriet. das
er et schon recht oft so vorgetrwn
i
Id
«
Thatte, las er den’Großettern das
ne Machweri seines Sohnes vor.
nnngilos, denn ich hatte nie mit ihm
älter meinen ersten Mißerfolg gespro
en.
Als er geendet, gkiss Vater nach
dem Papier. Schon sitrchieie ich eine
Ichenso »vernichtende« Kritii wie bei
mir und wollte mich schithrnd varii
Iber werfen, —- aber nein! ani feste
er es an, wie etwas Heilige-, Groß-,
nnd mit milder Stimme sprach er die
Worte:
Windes-, das hebt gut aus! Wer
tvetß, was aus dem Jungen noch ein
mal wied!« ·
Uni- ons-Zu- Meetth nieste ge« Ists
dazu. eine titiihrungitriine im oh
strnhtenden Auge.
«Dee Junge. nein. der Junge!"
rief sie ein itber das andere Mitt.
I Einer schickt iich nicht ittr ase!«
dachte ich mit still erste-unter Seele
« »Ju, ju. wenn zwei doc
seltse tun . . .!«'
w...-..»—...-«- - O-- .»» ww
«--Jmcui». BWCUIM
einem Stroh-tschi- .
Imm: »mqu Im l- ·
siltmsmhh Its » -
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Fuss-IN Jenes-U »s-—
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