Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 26, 1914, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgastx
Beicaeurgz MslmsiuremaldGmi
Iscöco
Von Trich K. Schmidt.
Von den Wiesen steigt der Schwall
Weiser Nebel in das Land,
Ehe n der«Sonnenball -
Seinen eg ms Dunkle fand.
Stille kriecht es um den Saum
Sanxter Berge wie» ein Hauch. —
."gltos fällt Gestrauch nnd nnd Banns
Jeder in den dichten Rauch.
Ob sich auch das Auge spannt
Bohrend durch Pic Feuchte reist —:
Rings Bän t cmc nenne and
Tic be utam vorwärts schleift«
Ueine Stimme tut· sich anf« «,,
Dir von frohen Liedern weiß. «
)iötzlich iegt der Mond herauf
ie ein o ler, fahlcr meis.
zum- ko Ema-. E
Grotesle von Ernst Hohenstatler.
»Hehehehe...l7lhihihc.»»
ho ho ho hol« Der here Polizetchef
»von Gerolstein saß in seinem Amts
immer und lachte. lachte daß die
Fenster klirrten und die Türe knarr
te; wackelig genug war der alte Ka
sten, fo man wohlwollend Polizei
Präsidium benamste. »
« »Aber das ift ja glänzend, das in
ja ausgezeichnet« das ist ja zum Don
nerwetter —- hu hu hu hat« —- Der
Polizeichef sah sich erschrocken um,
ob nicht etwa jemand sein Lachen ge
hört hätte. Ein Prlizeichef darf tein
Mensch sein, nicht einmal, wenn er
allein ist; und Nachen darf er schon
gar nicht« und im Amtszimmer erst;
recht nicht, und iiberhaupt im Dienst
—- ·-"—-! Der Polizeichef befand sich im;
Dienst, das will ich meinen. Er lass
eben das einer hohen Zensur vorge-I
legte neueste Wert des « begabteftenl
we verbotensien Bühnendichters desi
Großherzogtums Gerolstein. Deri
Polizeichef las, obwohl ein Polizei-s
substitut als Zensor eigens bestellti
war, die eingerei re Literatur meist;
felbsi, teils aus P lichteifer und teils,f
ach! es war oft so amiisant. War
das vielleicht nicht amiisant? Hieszi
dieser freche Mensch oon hungrigem
Literaten sein neues Schauspie! aus« s
gerechnet »Fluch der Zenfur«. Man
denke: Zensur!, die ihn so oft auf dic;
Finger geklopft hatte. Und verulitel
noch obendrein alle prominenten Per«
fönlichteiten der Residenz, den Posj
lizeichef nicht ausgenommen. Hin-s
aber lustig war das Ding, furchtbar
lustig. Der Polizeichef klopfte sich
vergnügt auf die Kniee. Dem Ober-—
landesiätnmerer darf man es gönnenJ
diesem faden· Glatzenontei. Und deri
dicken Rätin auch, der Husarentantr.
Wer das doch auch tönntei Paperla—«
pap, nicht was die Rätin tonntez na
türlich nicht. Was der -Literat tonns
te. Das wäre doch ein Hanptfpaszt
Der Polizeichef erhob sich und ging
im Zimmer auf und ab. Hm! Man
ift ja gar nicht fo; man ist ein ganz
fideler Mensch. Man hat etwas ge
lernt, man hat sehr viel gelesen. Man
freut sich über ein schönes Bild, iiber
ein gutes Buch. Man geht sehr gern
ins Theater- Man ist überhaupt gar
nicht kleinlich. Aber, was wiii man
machen! Der Wind weht aus dieser
Richtung. Von oben herab, aus den
Minister-ten, aus der Ständevers
1mnmcung, aus oetn nonmtonqt a
lais. aus der zu berücksichtigen n
Presse. Da lann der einzelne nichts
auseichtem tein gar nichts. Selbst
wenn er Polizeichef ist. Es hält ja
oft verdammt schwer. Wie gern
möchte man mituntet aufnntckenl —
Ach Gottl Bierzig Jar re ist man im
Dienst und ist in isten ergraut.
Mut-seen need Sittan ankäme-I
Man löst die ganze Sache lau en.
Nur ein klein wenig sich rächen
den Deutl. die aufgefl ete Wut
vom sen hemnteel eie , wenn
neun chon nichts s en darf.
wee das lönntel Sol nnte wie die
fee gescheite. feeche Literati
Der »Den Polizeichei me recht
net-öd emcdenz et net-In Stock nnd
out n- mlies seine missiiltte —
mJne Metze-gen Partei ist« littan
meins-Just m nimm iäsdm
Ostelcndetläseseeee nd M tin
stets Mreiste-ten email-diesen Its-s
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Ists mild-W sit-fis n
IN esesidn nistet-eue
fchrisismäßige Fasse war. Unt- das
Stück wurde gut, wie aus einem
Guß. Es lief förmlich aus der
Schreibmaschine. War ja auch kein
Wunder-, Stoff gab es in Hülle und
Fälle« Es ist unglaublich, was die
Geheimalten eines Polizeipriisidiums
an pilanten Histörchen bergen, nett-»
kleine Geschichtchen von Damen und
Herren aus allen Kreisen. Wenn
man schon die Asfiiren nicht an die
große Glocke hängt, es ist ut, wenn
man sie siir alle Fälle not ert. Al
so, es wurde ein schönes Stück. Jn
drei Ausziigen mit einer überraschens
den Potnte. Ein Schlüsselstiich nnd
wag silr eins. zum Greisen.
Das Stück war serti . Schwun
zelnd legt der PolizeickFef die Feder
weg. Der Verfasser — ja, wie nen
nen wir den? Plautus, sawolzh Plau
tus. Polizeiches ist der zwar nicht
gewesen, ganz im Gegenteil. Aber
respektlose Komödien hat er auch g «
schrieben. Also »Die Eselslomod e«
von Plautus. So jetzt noch einen
blauen Umschlag um Urschrist und
Ab ug. Den Abzug eingesteckt, die
Urfchrist sein säuberlich unter P in
den Akten einregistriert. Das lomtnt
davon, wenn man Polizeichef, an
Ordnung gewöhnt und zerstreut ist
Anstrengend ist das Dichten. Der
Zeit Polizeiches griff-sich nach dem
ops. Wahrhaftig, so hatte er noch
nicht geschustet. Da blieb nichts an
deres übrig, als sich schleunigst Urs
laigæt zu gebeu, aus drei Wochen viel
er .
Nach zwei Tagen verreiste der Po
lizeiches nach dem Süden, völlig in
tognito. Der bequeme BureauiRock
reiste mit, in der inneren Tasche der
Abzug der »Eselstomödie«. Die Ur
schrift harrte im Aktenschranl ver
sunken undvergessen einer seligen
Urständ —- bis der Substitut Hahne
pipel kam.
Der Substitut Hohnepipel tvar
Zensor des Polizeiprcisidiums zu Ge
rolstein und dachte sich nichts dabei:
das hatte er auch gar nicht nötig.
Da» war seit urdentlichen Zeiten ein
lalligraphisch gefertigtes Schema vor
handen, darin alle versänglichen Aus
drücke, alphabettsch geordnet, verzeich
net waren, Busen, Liebeslust, Psass,
Schreckensregiment, schwarz, Schlaf
zimmer usw. Kamen mehr als vier
zig Nummern des Sündenverzetchniss
ses in einem der Zensur eingereichten
Stück vor, dann wurde es verboten,
das Stück. Furchtbar einfach war
die Sache. «
Also der Substitut Hohnepipel
dachte sich nicht nur nichts, sondern
er war auch sehr fleißig. lind des
halb beschloß er, den Altenschrant
des Chefs durchzusehen und alle
Rückstande auszuarbeiiem das würde
dem Chef eine große Freude machen.
Ganz sicher. So fing er denn an bei
Buchstabe A und kam zu Buchstabe
P. Und sand die »Eselsiomödie«.
Und las und las. Das war uner
hört, das war insam, das überstieg
alle Grenzen. Plautus —- das war
ein neuer Name, jedenfalls ein Erst
lingswerk. Diesem Frechling von
Verfasser mußte gleich von Anfang
an das Handwerk gelegt werden.
Das war ja ein gan gefahrliches
Subjekt. Der Here Halt eichef foll
te sehen, wie gut man feinen Jn
tentionen zu folgen wußte. Dieser
oppositionellen Presse, die immer die
Zensur degeiferte, sollte die Nase
darauf gestoßen werden« welche Ele
mente sie befchuttr. Diese »Gew
!ombdie« war ja der Gi fel dem Un
sittlichteit Reslpektlasigk t, Oppo tts
on. Aufreizung —- das war do en
det-e- AWTQO W setzte one
Exempel statuiert werden. Und lila
Fardfchrtft war ei aus) nacht
Und et wurde etu Mesenstaitdalt
Rat der Verfasser Plautus war
Iach utcht aufzufinden Teos ge
nauefter Beschrewuss m rat-einei
ateeten Schrittsttcket Veme
Keim jedes- Vers ftswtdr es ltta
sorwa eeIa er tautue·
der colizet dafecds un kannt. war
natürlich Mart zu nehmen« Mut
b es Leute. die seh-IMM. es
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Z- Mission- »Es-II staats-bng Eis-I
Ost- OIOOOO its-o do
walt aller konservativen, ethischen
Begriffe fiihre.'·
Leider blieb der öffentlichen Sitt
lichleit und Ordnung ein Attentat
auf ihr Wohlbefinden nicht erspart.
Zensor Dohnepipel wanderte höchst
eifrig und aufgeregt mit Abschriften
der »EselBkomödie« zum Staatsan
walt, vom Staatsanwalt in die
Ministerien, von den Ministerien ins
Konsistorialpalais, vom Konsistorials
palais in die Oberlandeötiimmerei, bon
dieser in die Stöndeversammlung,
und von der Ständeversarnmlung in
die Redattionen der guten Presse;
und fühlte sich schon als befdhi tet;r
berühmter Mann. Er merkte
daß er mehr peinliche Em Lgiftndungen
als Wohlwollen errrgte. ran was;
ren die Geheimatten des Polizeima
sidiums schuld. Substitut Hohnepis
pel ist nie Polizeichef geworden. G
pas rette, wie das in Gerolstein so;
bch ist« ein Malheur. Auf einer
der gen oralen Odhsseen ging eines
Abschrift der »Eselslomiidie« verlo-]
ren und geriet in die Redaition einer
Zeitung die man nicht zur guten
resfe rechnen konnte. Alldort beij
schloß man die »Eselslomiidie« in
gortsekungen erscheinen zu lassen.s
a er olgte ielephonisch und brieflich
eine hochachtungsvolle Bitte einer be-(
reifl cherweise sehr geängstigten Be
örde: »Fallö man etwa in jenseitis
ger Redaition in den Besitz des in
lriminierten Stückes gekommen fein
sollte, ersuche man in Ansehung der
besonderen Umstände, Distretion zu
bewahren « Und man erteilte dies
Antwort: »Man fühle sich zwar nichts
verpflichtet, aber man sei bereit, dem
Ersuchen nachzukommen, oweitmiigs
lich. Leider befiinde sich m ber eben
expedierten Nummer schon ein Ab
druck; man bedauere, es sei da nichts
mehr in machenK
Die satale Zeitungönummer wurdts
rasend getauft. Nur zwei Szenen
des ersten Auszugs waren abge
druckt, aber das genügte. Es war
sehr pilant, und sehr peinlich. Miis
nister stürzten, Protettorate wurden(
niedergelegt, die Siändeversammlung
ausgelöst Es war ein Niesenstan-.
da - - s. «
Und der Steckbrtes gegen Plautus;
flatterte, flatterte in die weite WeltJ
ist«-»- . »s. « :!«O’-«'"
Jn den Bergen, im kleinen Wirts
haus eines weltentrückten Dörf
leins saß nun schon mehr als vier
zehn Tage ein gemiitltcher, alter
Herr. Mit dem Gendarmertesers
geanten war er bereits per Du; all-f
täglich wurde getertelt. Der Ser
geant war’s zufrieden, denn der e
miitliche here spielte herrlich mie
rabel und verlor bei jedem Spiel
2 Mart.
Und sie saßen wiederum beisam
men. Da sing der Gendarm an:
»Daß d’ a Vie bist, dös sell woaß
i jetzt scho’. A e vierzehn Tiig bist
etzt da, da muaßt die polizeilich an
melden, dös muasz sei. Alsdann wer
bist denn nachher sunst?« Der ge
mütltche Herr dachte bei sich, wenn
ich dem jetzt sage, daß ich der Po
lizeiches von Gerolstein bin, steht er
womöglich stramm, traut sich nicht
)mc«,: mit nur zu tetteuy und vie
Hchöny kuhsgme Gemütlichkeit ifi
Ibeim Teufel; so überlegte et einen
Augenblick, und ein einem chneiien
iEinfall folgend, sagte er: « Lautn
heiße ich; ich schneide Büchers« —- «So!
A fu et di i«L war vie etwas ge
tingf hise ninmi des Teeiels
feeuudeöz Piauius, Plautus Dmi
Der Name ist doch iiirsiich irgendpr
Pausen. Der sent-am Iewqem
eine iichen 2 Mart nnd ins
deine leimt-, Pianiuti Dertm
ins ihm gar aithi aus
Kopfa. as im ie ieu sys
sung-blas bi« ni« ee Mem
iief in feine stattfinde. R iis.
bös is sei Wes-ins Und a Its
Qui et a sich-III —- Jli oöoti
II verhaften end des sieth di
iest von ceaiseis einsuiieime D
mi. fo Minan ieeieii iee Not
wen Dust sit-neIa m des Jus
stem. Idee-a iu- m nie
U c- isi It sei's is feil-u
cissii w is ee sie sum
WOW Dis-. sgr ..:..« . »s;
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M scheidest IIMNQ IIIh
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Ists-M ON i- eise
ieii ers In sah-i m Ituifeien
Wien M sum-I sitt iWIh das
It teilweise-i bei-Idee- stetem
M dem-i- ee Wes imi m
INaUMIi see Ins see-aus
ghzelkhgt wzxkdt MARle er M!
ja vollkommen ahnungspo außerdem
-bewiefenetmaßen eins Mann von
humor, und freute sich diebisch- als
Polizeichef von Gerolstein auf dem
Schuh nach seiner Wittungzstättq
transpotttett zu werden. Das muß
te ein lustiger Empfang werden.
Pslichtgetreu nnd drahtlich hatte
der Gendarmerieiergeant aus den
Bergen seine Aniunst mit dem lang
gesuchten Schwerverbrecher emeldet.
Gerol in war in hellem usrulzr.
Ein indiger Journalist hatte die
Nacht cht aus dem Polizeipräsidium
hetausgeinobeli7 aisbaid ward sie
von den Anschlagtakeln der Zeitun
gen verkündet. Ma en strömten ge
gen 6 U r abends zum Latini-oh
da der hi orische Zug einlausen sou
ie. Ein Ausgebot von Wachmännern
sperrte ab, nur die Prege und ein
Photograph war zu ela en in der
Erwägung, daß es ene Großtat der
Polizei zu oerherriichen galt. Ein
Sicherheitpiomniissär init zweiWach
männern in Zivil stand zur Ueber
nahme des Staatsverbrechers bereit.
-» Der Zug lief ein. Alle älse reck
ten sich. Der Photogroph sng an su
tnip en. Da entstiegen Gendarm und
Plautus, aiias der err Polizeiches
von Gerolstein, dem chudabterl. —
Man kann die schöne Szene wirk
lich nicht beschreiben. Jm Vorraum
einer besonders boshasien Zeitung
hingen durch Wo n Ausnahmen des
rührenden Wieder ehensz es siel aus«
dasz die Leute aus den Bildern ganz
sonderbare Gesichter machten; das
vnderbarste der empfangende Sicher
cheitötommissiin
Dab war wirklich arg. Kein Zwei
Pelf der langjii eige, verdiente, orden
» iite Polizei es war Plautus, der
Verfasser der himmelschreienden Ko
mödie. Es war die Schrift der po
li ilichen Schretbmaschine; das dor
tistswidrige lila Farbband lag
noch im Papiertorh des Amtsgtms
mer3. Und dann gab der Polzeis
s es selber zu. Das war bitter.
h, dieser verfluchte Substttut und
nsor. Hohnepipel ist nie Polizei
s geworden. Plautus war es
nicht mehr lange; er legte auch wei
ter leinen Wert daraus.
—- -- — Jm ersten Hotel der
Hauptstadt des an das Großherzog
Knn Gerol ein gren enden Kur iirs
entums llensels then zwei r
ren mit Pelzmiinteln Brillanten
und Zynnvem und find Theater
agenten, und ärgern sich mit ihren
Geschäften. «
» »Das is e Erfolg, die »Meiste
miidie«. Die tausendsie Vorstellung
haben mer heut.«
«Gottt Kaane Kunst. E verbo
tener Mann, e berühmter Mann.
Und die Vorrellamez hat nicht emal
was gelostet.« s
»War sich aane Idee, das Stück
einzureichen am Hoffiheater von
Wollensels. Der Kur ürst hat sich
ebdes geärgert, vorigeg Jahr, da er
war zu Besuch in Gerolstein; hat
gekriegt anen Korb von der Groß
herzogtu. Führt er das Stück aus,
blamiert die Gesellschaft, revanchiert
sich. An anziges hostheatey dann
kommen sie alle. Js es zuerst der
boten gewesen überall; kommt et
seht überall heraus. Hnm mer tau
sendste Borstellung.«
»Nu, der Polizeiches is geworden
e berühmter Dichter und e reicher
Mann und Sie san geworden Kom
missionsrai.«
»Und den Wortenseteschen orden
süäikunsi und Wissenschast lrteg ich
an .«
.deatulter, gratuliee — nu....!« —
Die junge Großherzogin don Ge
rolstein isi eine hübsche Dame und
sehr gescheit. Retchlich spät ersuhe
sie die Sache; es siel ihr gar nicht
ein, sich u ärger-n lachend sagte sie:
»Wenn oiize chess Dichter werden«
bleibt nichts anderes übrig. als et
nen Dichter zum Holizetches In er
nst-um« Und so geschah es. Der
Dersuslee den .slusch der Zenit-'
wurde sum Gelt berufe-» ie
see undankbaee rasch- Iesi schreibt
er ein stück user-Inn mit dens
Intoe der G eitlessdte«.
Und darum is ei eine ganz un
glnudiiche PROK
sag gilt-.
Von Frih Müller, Tannen-.
Als der Präsident Alström auf der
Höhe seines Lebens stand, liesz er sich
malen.
Er hätte es nicht gelan, wenn nicht
der berühmte Maler selbst darum ge
beten hätte. Aber dieser Maler hatte
es ihm angetan. Daß dieser König
nnd Kaiser malen durfte, nein, das
war es ni t. Nicht der Fürsten-ta
ler reizte i n, sondern der Maler-.
fürst. Das Auge dieses Malers ließ
ihn nicht mehr ruhen. Dieses selt
same, sorschende Auge, das alles
Körperhüllen abznheben schien nndi
keine Ruhe hatte, bis es aus den Kern
lam, ans des Geistes Kern kam, ei-41
nem solchen Auge war der Prä dent
Alström aus seiner steilen Lan hn
nie begegnet. Der Präsident Alstrdm
war nie neugierig gewesen. Aber?
daraqtth war er doch begierig, wie die
sed annes An e ihn wohl sehen
würde. Er mu ie lächeln: vielleichi,
daß er sich selbst aus diesem Bilde
kennen lernen würde? .
:-(.
Denn Präsident Alstrbm kannte
sich nicht, das sagte er fich oft in stil
len Stunden. Sein Leben war von
einer dunkeln Macht getragen worden.l
Von einer Macht« die ihn höher, tin-;
mer Eifer führte, von einer Staffel
des r olges zur andern. Richt,
daß eö Glück war. Nein, eine Menge
Arbeit war Alftröms Lebensbahm
Freilich, wenn er fo zurücksah, iam’s
ihm vor, als wenn nicht er die Arbeits
machte. Es war ihm, als arbeitete-s
ein anderer aus ihm heraus, fieber-!
Erfi, voll Unrasi. Und er selbst, derJ
riisident, ielt still dabei und sah fu«
Sah zu, w -der andere baute. E ne
vielbcneidete Laufbahn baute - dieier !
andere auf, und ihn, den Präsidenten«
baute er ab. Ziegelstein nahm er um
Ziegelstein aus dem Körper, welcher
ihm als Wohnung diente, unbeküm
mert um entftandene leere Räume»
Von tausend unterirdischen Gängen
wie ein Bergwerk untergraben war
der Körper schließlich. Freilich an der
Oberfläche sah man nichts.
Und diese Oberfläche war es, die
der große Maler wiedergeben würde.
dachte der Präsident und lächelte zum
andermnal: Wollen sehen, was dein
Pinsel kann.
»Den Präsident, ich komme mor
geinefriih zur Sißung wären Sie be
ret « -
Er war bereit und empfing den
Maler andern Tages mit einer Miene
—- einer Miene, mit der er, wie er
dachte, auf die Nachwelt kommen
sollte: deB liicllichen Staatsmannet
Erfolge leu teten mit aufgefeigten
Lichtern von der hohen Stirn
«Nein, Exzellenz,« wehrte der Ma
ler ab, »nicht jeßt —- Sie miiffen
fchon verzeihen ·- ich habe die Ge
wohnheit, mich vor der Sitzung noch
ein wenig ungezwungen auszusprechen
—- darf ich?« Und dann fprachen sie.
Erst ein bißchen förmlich noch, auf
gehegten Wegen, die sauber übersireut
sind vom gewaschenen Fries der wohl
anständigen Gespräche. Dann aber
bog der Maler querfeldein, durch
Büfche ging es, die man auseinander
biegen mußte, dann wieder gings
durch Wälder einen Kam-n hinauf,
und schließlich querten sie ein ödes
Felsenfeld, wr- nicht ein Hälmchen
wuchs.
Die Exzellenz fah nach der Uhr:
»Entschnldigen Sie, Herr Professor.
aber wenn ich Ihnen heute mach
sißen soll --i?«
»Ist nicht mehr nötig, Exzeilrnz «
mein Bild ist fertig —- nur ein paar
Pinselstriche noch zu haue —- ich
danke Ihnen, Gyllenh -f die —
fiir die Sißung —- Jn ein paar
Tagen haben Sie das Bild.«
Erstaunt san der Präsident dem
Davoneilenden nach.
Its- Cu um« mum- ums-ad
M Bild Its dem-I das ein
Im gebracht Ists
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kein Bergwerk weggegangen das ein
gesunlen war im Innern. Da ver
schod sich auch die Oberfläche. hän
ser barsien. Kantine fstanden schief,
klassend gingen Ri e durch die
Erde Noch immer stand der
s räsident davor und sagte nichts.
ann verließ er stumm das Zimmer
und das Haus.
Ein paar Minuten später kam ein
alter Freund. Sie siilprtrn ihn var
das Bild.
»Nun sehen Sie doch dieses Bild
tvon dem berühmten Malert Vater
Tsrlä das seint Was sagen Sie da
zu «
s Der freund war empört: »Das ist
ein Un legt« sagte er aufrichtig,
»wer den Präsidenten kennt und die
ses sogenannte Bild von ihm steh-,
muß erschrecken. Der Mann ans dreö
sem Bilde sieht ja ans, als set er —
als sei er —« «irrsinnig« wallte er
sagen. Aber er besann sich nnd
agie: »-— als set er eine geistige
uine.«
»Was sollen wie mit dene Bilde
tun, raten Sie uns."
Marien Sie es wieder ein und
schicken Sie es dem Deren Pro ssvr
zurück. Er miisse sich in der A rese
versehen haben, schreiben Sie ihm
dazu und
-·—-·
Ein paar Wochen später wurde die
hauptstadt mit einer sonderbaren
Zeitaussnachrichi überrascht: Ezzel
lenz Alsiriim hat seine Aemter nieder
«gelegt. Die Aerzte haben bei ihm
einen anscheinend seit langem vorbe
reiteten Zusammnbruch seiner geisti
gen Kräfte festgestellt, der seine Wie
veegesundung leider auszuschließen
scheint.
Zwei verschleierte Damen kamen
aus dem Jrrenhauö. Sie schienen
verstört zu sein. Eine Weile gingen
sie schweigend nebeneinander her. -
Aus einmal blieb die ältere Dame
stehen: »Wie ein Mensch nur so ver
fggen kann in dieser lurzen Zeits«
te sie.
ie Tochter antwortete nicht. hre
Au en blickten noch immer entekt
»We i du« Mutter,·· sagte sie, meist
du, Mutter, wie er aussiehii«
»Wie das Bild-« sagte die »Mutter,
»der Pinsel damals ist drei Wochen
Ivorgesahren ...«
« W
cytnesischee sum-n
) Dem Voll-wund in China a e
iauscht sind die folgenden beiden ;
! schichtchem · ..
Zwei Jugendsrenndr.
Es waren zwei Jugendseenndtk
der eine wohnte in der Stadt. der
jandete nu; dem Lande. Sie « t
iten sich ja eeiang nicht mehr qese n
so machte der vom Doese sich en den
nndeen zu besuchen. Der Miit-tu
empsing ihn · reundiichz er deuchte
zwei Schalen eid und ein ein iges
Ei. «Ach«, seufzte er laut, »du du
so sriih gekommen bist! hättest dn
heute über ein Jahr mich ausgesucht
mein rennt-, so wiieden wir Hüh
netslei ch miteinander essen, denn aus
diesem Ei wäre ein Hahn geworden!···
— Nicht lange daraus gab der Städ
ter den Besuch zurück. Der Land
mann schnitt einen hatten Bamdnss
stock in tieine Stücke, gab Salz dat
an, töstete sie in Fett und steitte sie
aus den Tisch. «Ach«, sen zte er.
daß du so spiit gekommen di i Hät
test du heute ooe einem ehe ieiz eis
gesteiit, mein eeund, o hätten wie
neie Bamdnö pkossen iein Leckerbis
en) miteinandek gegessen!«
o« CI -
Die Nin-Lic- Rast-.
Ein Mundotin reiste mit seinem
JSeteuiiie in ein entseenies Doe . um
seinen Streit zu schlichte-n Der nn
-daein, der eine dose Meint t »Fe
ipudt hatte« trug eine tiinstiche u
’se ans Knutschnn nnd eine Dritte
mit großen Gläsern mußte den sti
sap net-Mem Die Reitesten nnd
ten ein sestliches Meist mit s
von Diidnees nnd Schwein-neid
itni einmal trns das Sonne-i t
den todten Kot-s dee Mandatisl. I
daß ee dest sie n must-e und seine
»Diese sie Ko n iet. Do die sehst
gen Rate betet Mufipe III-Dein
onnte e M I
M discnteeiceteen Dies-Ulyss
diiet deniiste iein seteeidn ee -
tent die Note mit dem us Ins
te: »Und nie-! Du we dich III
siehe noch einein M
Miete-P Dei Use-doti- sisit — I
seei des lassen seen-ei seines ei
deseen Restes does Its-U- ils-III
»Y- Mesuee see W III
un tose- steo jede-emi- eses ei
Ietn Oe einssi IWII III-in
siett es luden sinks- Iit M
einen n e I s- O
ier die Cian. «- Itee W
tte met-st. me ee MI: ee ein«
Itied den seit seine-es
need M es sei eins teile
Ue seMWidee ei