Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, January 29, 1914, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgast
Beilage zur »Blopmäeld Germania«.
Ins Jefuch liei mir-. l
Von Fritz Müller.
Wir hatten wieder einmal Besuch
gehabt. Und es waren sehr liebe
Leute. Kein Wunder, daß sie gut
behandelt wurden von uns beiden,
meiner Frau und mir. Besonders
aber von meiner Frau. Das war
--den ganzen Tag ein »Meine liebe
Frau Zioiesier und ein »Liebe: Herr
Zwiesler«, daß ich ordentlich ueidifch
purde.
Wie lange war es doch, daß ich
zum letzten Male auch so gut behan
delt wurde? Daß ich nicht Hans
Tapps geheißen wurde, wenn ich was
bei Tisch verschüttete, sondern noch»
getröstet wurde wegen meines Miß-;
gefchicls, wie Herr Zwiesler, wenn eri
ein Rotweinglas umwarf: »Ach, Herr(
Zwiesler, regen Sie sich doch nicht
auf, es ist ja nicht der Rede wert.«
Und wie lange war es, daß meine.
Frau meine Vorschläge als wirklich
dankenswerte Anregung bezeichnete,
wie sie’s jetzt Frau Zwiesler gegen-(
über tat? Urlange muß es her ein.!
Denn ich kann mich nur erinnern,
daß seit Jahren meine sämtlichen
Vorschläge für den Haushalt als
izkompletter Unsinn« abgefertigt wur
en.
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sucht hatte, auch einmal so gut be
handelt zu werden wie Herr Zwiesler
und Frau Zwiesler. Jch deutete das
meiner Frau an. Schonend, selbst
verständlich, und mit aller Vorsicht.
«Ja, mein Lieber,« sagte sie,
»Zwieslers sind auch» auf Besuch bei
uns, wogegen du —- s
Sie ließ den Satz unvollendet j
Mir aber schoß ein blendender Ge-!
danke durch den Kopf. »Wenn ich
also auch einmal aus Besuch »zu ung»
kämef murmelte ich, »so —« s
Aber meine Frau war schon in ders
Richtung gegen Zwieslers verschwun
e.n Und gleich daraus hörte ich ihre
timme: »Das ist eine sehr vernünf- (
tige Idee, lieber Herr Zwiesler, und
auch Jhre liebe Frau Gemahlin hat!
ganz recht, wenn sie. —- —— —
Es war schon eine Weile her, daßj
Zwieslers abgereist waren. Genau
so lange. als die heitere Laune mei
ner Frau verschwunden war, und als»
ich wieder der Hans Tapps vorn und
der Hans Tapps hinten war den lie
ben langen Tag. Da kam eines Ta
ges eine Karte an meine Frau:
»Liebe, gnädige Frau! Jch habe
so viel Liebes und Schönes von
Jhrer Gastsreundschaft gehört, und
ich habe Jhre haussrauliche Nebens
wiirdigkeit von früher her —- es ist
freilich schon ein wenig lange — in
so guter Erinnerung, daß ich so frei
ein werde, von morgen ab Ihre und
Jhres Herrn Gemahls Güte auf
kurze Zeit in Anspruch zu nehmen.
Jn der angenehmen Hoffnung, Sie
beide so zu treffen, wie ich Sie seit
Jhrer Hochzeit in Erinnerung habe,
bin ich
herzlich Jhr ergebener
Fritz»
Einen halben Tag trug meine
Frau diese Karte sinnend mit sich
herum. Dann kam sie zu mir damit.
»Du, hör mal, morgen will uns ein
alter Freund auf kurze Zeit besuchen;
es ist dir doch rechti«
»Ei freilich, wer ist es denn?«
sagte ich.
«Hm,« sagte sie ein wenig verlegen.
.aus seinen Familiennamen kann ich
mich nicht genau besinnen — Fritz —
Friß — aber du kannst es ja selber
lesen, da.«
Jch las die Karte aufmerksam und
sagte: »Ja, den müssen wir freilich
herzlich aufnehmen; denn er kennt
uns ja seit unserer Oochzeit «
»Und du kannst dich auch nicht
mehr erinnern. wie er mit Familien
namen heißt s— übrigens. die Schrift«
die Schrift tommt nur bekannt vor
--Ioer schreibt doch gleich so ähn
licht«
Kein Wunder also, daß ich Sehn
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·.Jch.« We ich—
Ich seh« as Topp-, da sind
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öffnete die Tür. Ein Herr in hoch-l
geschlagenem Reisemantel stand
draußen nnd hatte eine Reiietasche in
der Hand.
»Ich werde erwartet,« sagte er,
ohne anfzusehen.
»Bitte, wollen Sie einstweilen hierl
eintreten,« sagte die Therese, »die·
gnädige Pan wird gleich kommen-"
»Seht ioohl,« sagte der Herr und
sah ihr voll ins Gesicht.
»Jesse5, der gnil Herri« schrie die
Therefr.
»Halt den Mund, Thereie,« nnd
als- Besuch setzte ich hinzu: »Sie
müssen der gnädigen Frau nicht
sagen, wer da ist; es soll eine Ueber
raschung sein.« Und als Besuch gab
ich ihr cin kleines Eingangstrinkgeld.
Tsas nahm sie, trotzdem sie natürlich
dachte, daß ihr Herr verrückt gewor
den wäre.
Gleich darauf rauschte meine Frau
herein. Erst sah sie mich nicht recht,
weil ich im Schatten stand, und be
gann mit ihrem gewinnendsten Lä
cheln: »Wir sreun uns sehr über den
unvermuteten Besuch eines so alten
Freundes —- aber Fritz, was soll das
nun wieder siir eine dumme Komödie
sein.«
»Gniidige Frau," sagte ich, »ver
gessen Sie nicht« ich bin heute als
Besuch bei mir; und ich habe mir
sagen lassen, daß Sie Besuchern ge
genüber ——«
Ein neuer Ausdruck kam ins Ge
sicht meiner Frau: Ein Drittel Aer
ger, ein Drittel Sorge und ein Drit
tel Liebenswiirdigleit. »Aber ich
weiß wirklich nicht, Fritz —«
»Herr Fritz, bitte, heute,« sagte ich
bestimmt und freundlich, »ich komme
auf Besuch, verehrte Freundin, und
ich würde mich unendlich freuen,
wenn Sie einem alten Freunde ähn
lich liebenswürdig begegnen wiirden,
wie —- wie zum Beispiel neulich dem
Herrn Zwiesler oder seiner Frau.«
Da sah ich, wie es über ihr Gesicht
merkwürdig zuckte. Die drei Drittel
Aerger, Sorge und Liebenswiirdig
trit gingen darauf eine chemische Ber
bindung ein: die Schalkerei. »Sie
sollen mir herzlich willkommen sein,
Herr Fritz,'« lächelte ste, »und ich bin
überzeugt, daß auch mein Mann,
wenn er nach Hause kommt —«
»Ich bin überzeugt,« sagte ich, »er«
hat es immer gut mit mir gemeint.«
»Ja, das weiß ich, er hat zu mir
von Jhnen gesprochen. Und, fügte»
sie zögernd hinzu, »sast zu ost.«' l
»Wie meinen Sie das, gnädigei
Frau?« sagte ich halb neugierig und;
halb lribbelig. s
Sie zögerte noch immer. .
»Sie können mir völlig vertrauenJ
gnädigezslrauf sagte ich, »ich bitte
Sie, ein alten Freunde."
»Nun denn, er sprach von Jhnen
mehr als von mir —- Sie müssen’s
ihm aber nicht gleich wiedersagen.«
»J, wo werd’ ich,« sagte ich, und
es gab mir einen leisen Stich: Die
Kluge lud aus meine Rolle ihre
»Zwecke. Aber mochte sie —- so sprach
jman sich in aller Ruhe einmal aus«
Die abgestumpsten Schwerterspitzen
wiesen nur zur Kenntnisnahme aus
die schwachen Stellen.
»Aber ich nahm’s ihm nicht sehr
übel, wissen Sie — er ist trotzdem
gut zu mir.«
»Und Sie, gnädige Frau?«
»Und auch ich bin ihm von Herzen
gut, alter Freund —- zu Ihnen darf
ich es schon sagen, wenn auch —
wenn auch --—«—
»Wenn auch?'«
»Wenn ich es ihn auch nicht zu
sehr merken lassen dars, weil er sonst
verwöhnt wird.«
»das, gnädige Frau, ich glaube,
ich meine — sehen Sie, ich ienne ihn
sogar n · ein Stück länger ais Sie
—- inr n! ne also, Sie iiinnten es ihn
ruhig öfters merken lassen; ich möchte
meine Band dafür ins Feuer legen
er wird nicht verdorben —- ganz irn
Gegenteil. qnädiqe Frau —"
l »Gut. wenn Sie meinen. lann let-«
»ia einmal versuchen —- aber auf Ihre
Verantwortung« Heer Fri..«
»die-ais liebe Fine.'· sagte ichs
fröhlich.
Eines Heer Zti . ich muß doch
lagen. Sie erlauben at —"
.Iiichis fiir unsut, sniidi e Frau
— sie diirien eines alten teure-es
Werte nicht aus die solt-wage lesen-«
Mys- aut. la lte se, .und lett
miises sie ei Ich nr matten bei
uns —- ion drum-n Inei- Mann.
wenn ee na dauie los-if
Ehr Gesabi pruni-il Rein
alter andührumsti chi: Des
en to . eu; O
ach sanft not-U feine Iri.·
Oft-ist nnd enta- .unies Ost
u . er r I: e e Ins
and-» wiedaieieskst—eitt
da ein ins-editiin III-TM
Ina- nue nett in m
—- ade- Oie mise- stsw R
i us te- mten ·- ee
er ieiis sitt ie.·
Meer nieset-It tat die seiest-is- -
teit doch dann und wann —- ich darf
als alter Freund ja ossen sprechen —
eine kleine Ursache. gnädige fis-aus«
»Zum Beispiel?«
»Zum Beispiel, daß sie ihn einen
Hans Tapps heißen, gnädige Frautw
»Da sieht man aber, verehrter Herr
Fritz, daß Sie eine liebe Hausfrau
gar nicht kennen. Hans Tapps sieht
nur für —- siir einen Hans Tapps so
gefährlich aus —, im Grunde steckt
eine Menge Zärtlichkeit dahinter, zu
Jhnen gesagt, Herr Fritz.«
»Soso, eine Menge Zärtlichkeit,
liebe Fi — liebe nädige Frau —,
jaja, ich sag’ es ja, so ein alter Jung
geselle, wie ich es bin, der kann noch
immer was lernen· Aber was ich
sagen wollte, vielleicht liegt es daran,
daß Sie seine Meinungen im Hans
halt — wie soll ich sagen —- nicht
ganz so würdigen, wie —- mit einem
Wort, daß Sie immer recht haben
wollen, liebe gnädige Frau?" »
»Aber Herr Fritz, ich denke doch,
der Hanshali, der ist Franensache;
und wenn ich sonst in allem meines
Mannes Meinung respektiere, seine
Ueberlegenheit — eines muß er mir
schon lassen —- ich würde·’ sonst ja
seine Achtung verlieren.«
»Nun, was das betrifft,« sagte ich
tsachdenilichx aber ich machte den
Satz nicht ganz; es fiel mir noch ein
Letztes ein: ,,Wissen Sie, gnädige
Frau, er hat mir da einmal ge
schrieben —«'
»Wie? Bei dritten hat er mich
verklagt? Das ist abscheulich, Herr
Frist«
»Aber, gnädige Frau, es ist ja
nicht so schlimm; er hat ja nur ge
sagt, daß Sie Besuchen gegenüber,
wie zum Beispiel Zwieslers, bedeu
tend liebenswürdiger und —«
,,Liebenswürdig? Aber sagen Sie
doch selbst, Herr Fris, Liebenswiir
digieit und was dergleichen Ober
flächenzeug noch ist, das ist sür gele
gentliche Besucher gut genug, aber —«
»Sie vergessen, gnädige Fran, daß
ich selbst Besuch bin.« «
»—— aber Ehegatten dürfen von
einander schon was Besseres verlan
gen als Liebenswitrdigkeit.«
»Und was wäre dieses Bessere?«
»Wahrhastigieit, lieber alter
Freund Fritz.«
»Ach, Fine,« wollte ich ausjubeln.
Ader da hatte sie mich schon in das
blaue Zimmer geleitet.
»So,«' sagte sie, »so, Herr Fris, hier
ruhen Sie sich einmal ordentlich von
der Reise- aus, bis mein Mann
kommt-· Und schon war sie drau
szen.
Wie ich aber so da saß mit meinen
Gedanken, da fand ich, der Besuch,
mich, den Ehemann, bereits aus dem
Sosa sitzen. "
»Ah, da bist du ja, alter Freund,«
sagte ich, der Ehemann.
« »Grüj dich Gott, lieber alter Ka
merad,« sagte ich, der Besuch.
»Du hast also meine Frau schon
begrüßt?« sagte ich, der Ehemanm
l..Sie hat dich doch gut empfangen?«
s »Gewiß, sie war sehr liebenswür
tdig zu mir.«
) »Na, ich wußte es ja —- zu Be
lsuchern ist sie immer so —- während
ick’ —«
,,Lieber Freund,« sagte ich, der
sBesuch, zu mir, dem Ehemann, »lie
ber Freund, mir scheint, du kennst
deine Frau nicht richtig."
»Nun, erlaube mal, ich dente doch,
ich bin ihr Mann, und ich bin stets
gerecht zu ihr gewesen.«
»Nu: gerecht?" Jch will dir etwas
im Vertrauen sagen: Wir sind alle
samt nicht reich genug, als daß wir
es uns leisten tönnte11, gegeueinander
nur aerecht zu sein.'«
) »Aber wenn ich dir doch sage ——«
»Schon gut aber ich lasse durch—
icus nichts aus meine alte Freundin
ttommem daß du’s weißt«
"d.«Mtt» welchem Recht erlaubst du
u s—'.«
: Mit dem Recht des Mißverständ
wisses. arm Urkund —- du della gft
dich til-et schlechte sehendlna seitens
deiner Frau nnd baß dir d II die
Jahre du nicht die Mist-e gesehm He
mehr all shnflätdtichs u —
.Ids scheint ja sum Mit Im
einander verhanle II hist-. III
mdichfoktmh Eise tust-nd
dss du sit los-. Its II Its m dir
Inst-. wi- U mis- sion Wahl-:
Me. Ich-P
JO. Ia sent-m cis-u Muts tu
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»Ob«-U edit In —- ii I is es
Arm-I »si- du m las Im W
sit-M is in Ins-III WF
Ins-is ins-It O. o D IOI
LQ s s. W i- Ili Ist I.
In di Mis- siss III
eas- m matt bese- sss nasse-,
M sinds-. mit O —Z«
m- Uu I- sama-M
III- H Ihm Ist Ils- UI Ieise
Inn met-music
Ich, der Ehemann, sah in dem
Auge des Besuchers eine Flamme
zur-ten. eine drohende Flamme, die
knien verstummen machte.
Dann nalnn ich, der Besuch. mei
nen Neisemantel und meine Reise
tasche, verbeugte mich vor mir, dem
Ehemann« und sagte: »Noch einen
schönen Gruß an deine Frau, nnd
sieh zu, daß ich nicht wiederkommen
muß, alter Freund —- behiit dich
Gott-«
Er war ruhig hinausgegangen und
hatte die Tür ossenstehen lassen. Jch,
der Ehemann, schmiß sie mit einem
Krach ins Schloß. »Unekhiirt,«—mnr
melte ich, »auch wenn et — wenn er
recht hätte, dieser — dieser unange
nehme Mensch. Nun, ich werde wis
sen, was ich zu tun habe, um ihn
mir vom Hals zu halten«
Da ging ich etwas stürmisch ins
Zimmer meiner Frau. »Fine,« sagte
ich, der Ehemann, ,,liede Fine, ich
muß dir leider sagen, daß unser Be
such schon wieder adgereist ist. Und
ich will dir nur gestehen, daß ich’s
nicht bedanke. Der — der Mensch
hat sich ja Ireiheiten herausgenom
men, Fine —«'
»Nichts« sagte Fine schelmisch, »ich
fand es auch.«
»Um so besser, Fine. Und ich
werde — werde dafür sorgen, daß er
nicht mehr wiederkommt, nicht mehr
wiederzukommen braucht, dieser
Mensch. Und du, liebste Fine, nicht
wahr, du wirst mir dabei helfen?«
..«5reilich, Schatz, ich helfe pi: da
bsi «
Ost s
äuf Zustand
Von W. Eginhaerdt.
Ueber die Wiese des Gafthofbe
sitzers Werner wechselte früh und
abends ein feister Bock. Das war eine
Tatsache, denn Werner hatte nicht nur
die Spuren, sondern auch das Tier
selbst gesehen. Es wäre für ihn eine
Kleinigkeit gewesen, dasselbe abzu
inipsen, wenn, ja wenn . .. Da war
zuerst der Gendarm, der seine Augen
überall hatte, und dann der Land
rat, der ihm die Aussiellung eines
Jagdscheins rundweg verweigert hat
te mit dem Bemerken, Werner schieße
auch ohne Jagdschein schon genug und
wenn noch eine Anzeige wegen Wild
dieberei gegen ihn einlaufe, werde das
Verfahren wegen Konzessionöentzie
hung gegen ihn betrieben werden.
Nun, da sollte einer nicht schießen,
wenn die hiihner beinahe in den Hof
einfielen, die Hasen im Garten
Männchen machten und die Blicke auf
der Wiese Spaziergänge abhielten.
Waren denn die Tiere nur für die
paar Jagdpiichter aus der Stadt dai
Nein, das Wild lief für jedermann
herum und schmeckte ihm ebenso gut
wie den Stadtherren, die besser ta
ten, wenn sie in ihren Bureaus hock-.
ten und lange Ziffernreihen in ihrei
dicken Bücher lritzeltem Das mit der
Konzessionsentziehung freilich war
eine schlimme Sache, fo weit diirfte
er’s auf keinen Fall kommen lassen,
die hätte fiir ihn großen finanziellen
Schaden im Gefolge gehabt. Also
wollte er die Schiefzerei in Zukunft
llieber sein lassen. »
l Aber der prachtvolle Bock, der da
über seine Wiese wechselte Sakra,
set wollte doch sehen, ob der bei An
kbruch der Dämmerung wieder aus
Jdem Holz treten würde. Werner
;bummelte langsam los, ließ aber vor
zsichtigerweise seinen Schieszpriigel zu
ihaufr. Auf halbem Wege traf er
iden Försterz der ihn mit mißtrauis
Ischen Blicken von oben bis unten maß.
jWerner tat, als bemerke er das nicht
iund fragte cela-thun »Nu, «u bist ;.
sfrischc Luft schnappen?«
! »Mus; schon heut nach dem Rech
jten sehen,« antwortete der Ihr-steh
«motgen samtnen dte Ingrimm-h me
werden's Revier akündlich absuchen.«
! «Weidmannsdeil!« brummte Wet
Jnek und sing feiner Wege. Er drehte
ssich absichtlich nicht mer um, vean n
Amte instinktiv. wie die Mist des
Istfmi ihm folgtm .Du sann mit
sonst um«. dacht- Wmm nnd
schlug mit den Ins-m ein Mem-v
chen in Ue Luf. Dann sammelt-!
et langsam des siehe-platt tust-VI
aber ist-M fo. da n M usm dem
sum Mast-. so II In M Ich
mit-. km Nod II schlug Umm
eis- fckmfns Oste- Ioo das Unm·
eile zu III Ia- Icld tu dem Ae
0 O samt-Im Reden met M
tm sum Mit a sit-u ad som
Ic U- IIIr. sei-i m MI
Ot as »Im-di ihm eise- steh
UesuMG ds- coim laqu m
sts IMM- Uu II Ins-. Ins
W seist kniest-. VI ob
es set-n MI- W m III-. «
todt »Mut- Isak du M la
somit-. da Im ums-.
— IMI nnd liin st
Is N IWO Usin
list W. im das Im III
ständig heraus und trottete graziös
und leichtsiißig aus die Wiese. Ein«
Prachtterh —- wenn Werner seht seine
Fiinte bei sich gehabt hätte So
aber —— Werner machte kehrt, ein
diirrer Ast zerbrach unter seinem
Tritt, blitzschnell erhob der Bock den
Kaps, zwei mächtige Sprünge und er
war verschwunden »Daß Dich ...'«
brummte Werner und trat den Heim
weg an. Natürlich ging ihm der Bock
nicht aus dem Kopfe und wenn die
dumme Sache mit der Konzessions
entziehung, wenn der Gendarm und
der Förster nicht gewesen wären, dann
wiirde er dem Böcklein bald gründlich
heimlenchten. Na, morgen kamen die
Jagdpiichter, die kehrten wie üblich bei
ihm im Gasthof ein und stärtten sich
Die brauchte er nnr aus den Bock-;
wechsel aufmerksam zu machen, die.
würden’s ihm Dank wissen
Der nächste Vormittag brachte auch«
die Stadtherren in eleganten Jagd
anzügen, mit hochseinen Büchsen und
wohlbeleibten Jagdhnnden. Da waren
der Bankhaupttassierer Blente, der
Magistratsobersetretiir Schramm und
der Kaufmaer König »So«, stöhn
te der dicke Bantkassierer Plenkez
»du waren wir. Nu aoer erst mai
was ordentlich zu präpeln.« »’n guter
Trunk könnte mir auch nichts scha
den," selnndierte lebhastder Sekte
tär, »ich spuclte vor Anstrengung schon
ganz weiß.« »Natürlich wird zuerst
lraftvoll gefriihstiickt,« erklärte sich der
Kunstmaler einverstanden, dessen
,,Magendriicken« sich gewöhnlich erst
nach dem Genuß des dritten Gla
ses Grog legte.
Werner ließszeinen Frühstückötisch
zurecht machen, wie es sich fiir das
»erste Haus am Platze« schickte; die
Tifchplatte bog sich unter der Aus-»
Fahl sämtlicher Delitatessen der Sai-!
on.
»Nun, wie steht’5 im Revier?«
fragte der Banttassierer tauend. -
»Der Rebhuhnbestand soll ja groß
artig sein,« fügte der Setretär hinzu.
,,Böcke wechseln hier auch,·' meinte
der Kunstmaler und bestellte ein vier
tes Glas Greg, »ich habe mir deshalb
auch meine Kugelbiichse mitgebracht.«
Werner gab erschöpfende Austunsh
im Revier stände es glänzend, Reb
höhnen wer zählt die Völker, kennt
die Namen? Aber Böcke? Nein, so
was gäbe es hier wirklich nicht, wo
sollten die auch herkommen?
»Aber ich hab' doch meine Kugel
biichse extra deshalb mitgeschleppt,«
der Kunstmaler legte einen Ton des
tiefsten Bedauerns in seine Stimme,
,,’S ist die neueste Konstruktion. Se
hen Sie sich das Gewehr doch mal
an«, forderte er den Gasthosbesiher
auf, »hier sind auch die Patronen,«
und er legte ein Palet auf den Tisch.
,,Verstehen Sie denn überhaupt et
was von der Jagd?« fragte er Wer
ner.
»Ich hätt’ gerade Zeit, mich um sol
che Chosen zu tiimmern,« antwortete
der und nahm die Kugelbiichse nebst
Patronen.
»Na, dann wollen wir erst mal ein
paar Runden machen," schlug der
Kassierer vor, warf ein Spiel Karten
auf den Tisch und steckte sich· eine Zi
garre an. Er reichte die Zigarrentas
sche weiter. ,,Danie«, lehnte der Se
tretär ab, »ein echter Jäger raucht
nur Pfeife-« ,,Dnnle gleichfalls,« er
llärte der Kunstmaler, »mein Magen
ist nur auf Zigarre geaicht.« Und
nun gings los: »Sie geben! Tournfn
Solo, Grnnd!«
»F näszt draußen,« meldete Werner,
»’s Wetter tann zum Schlechten um
schlagem Wenn also die Herren los
gehen wollen ...«
»Gut,« entschied der Kuiistrnaler.
»sehr-n th: l::! Aber erst schnell
Hoch eigen Gen-Hi Die Kugelbttchsk
laß ich hier, wir wollen vorläufig doch
nur eine kleine Sühnendng veranstal
ten.«
Dsmit pfiff et feinem dunoe uno
die Just-genossen ffolpmm ins Ge
lände. Der Mechanik-office Wer-m
aber nahm nochmats di- Ungelhiichfe
del Zunftwesen nor und prüfte
auf das täuschend e den Mich-alt
mus. die Vom-m dm Mithin-« das
Miit-. Jst hon »in sum«
ums et nlsssmsbuchea«« kaut-um
n umof UMQ ich Ich ach f tm
scheu Is- . . » ei- OIM nie-nd t
fe feist- Umi gehört
» » Uns imst- Imsies fess
fts U- hu MI. m Ists-i Ist
and d- i. spät-i fand N us M
Indu- smt mi.
«- «si IMMMQ M Utic
Mm Im U- CMM f- M
kmk Inan du scsimh »Im
III hats III Up- W. III
M Gut-I d- Iösiiu Hin
I I send.
L « · U- laufur. III
. Jovis-»F ,. Endb
II s Im
ais-. sont-Wis- sens-. »ou
h ' — so
UWW
del n obs-III
Ums-its »Ob«-sin
licken aber als junges Nebhuyn ent
puppte.
I »Geh-offen her ich auch rot-sc der
Kunsimaler wars sich in die Brust.
»das Revier muss-, vom Raubzeug
gründlich gesäubert werden«
) »’ne wilde Katze hat er geschossen!«
höhnte der Selretär.
»Na ja, das ist doch ...« der
Kunsimaler wollte seine Heldeniat ins
Irichtige Licht rücken. aber der Kassierer
unterbrach ihn: »Hört mir fest mit
dem Jagdqnatsch aus, ich verlange Re
vanche,« und dröhnend flog das Spiel
Karten aus den Tisch. »Sie tun doch
mit, Herr Förster?« Der nickie zustim
mend. »Und Sie, Herr Ge-ndartn?«
Der guckte die Achseln. »Ach was,
seien Sie kein Frosch Bei dem
schlechten Weiter, was kommen wird.
l— der Herr hoielier hai’s schon pro
’phezeii, —- lönnen Sie sich draußen
shöchsienfeinzn Schnupsen holen. Also
ärnachen Sie schon den fünften
IMAMIF «
» Der Sekretiir saß bereits aus sei
inem Posten und putzte sich die Klem
fmergläse!. »Na, wenn ich wieder BLI
sel habe und die Sache so ausgeht wie
vorhin .. .,·« er fühlte nach seiner
Westentasche, in der es vergnügt klim
verte.
Fug aussah, sich bei näherem Hin
» »Alle ran,« entschied der Kassierer.
!,,die höchste Kam bestimmt-« Man.
Jgruppierte sich. Das alte Bild: »Sie
»geben. Tournö, Solo, Grund. Aber
Herr Förster, weshalb-? Herr Gen
darm, was Ordentliches in die Kar
toffeln brocken. So ist’s recht, ’n As.
Wasv wollen Sie machen? «n lumpi
ges Tournåi Jch gehe an Solo ...,
pique Solo, —- bravo, gewonnen:
Hausgerechnet einundsechzig ...« So
»wogte das Spietergetiinunel auf dem
IJagdgelända
; Der Wirt Werner aber hatte sich
siir ein Stündchen entschuldigen las
slem ee miisse seiner erkrankten Muh
tme drin im Dorf einen Besuch ad
statten. Und er ging los, hatte aber
einen dicken Ueberrock an ezogem im
Herbst wird’s eden zu chnell kühl.
Und unter dein Ueberrock Werner
nahm eine sehr ausrechte Haltung ein,
als er den Wiesenpsad entlang ging
er schritt vorwärts, als ob er etneer
Ladestock verschluckt habe. Er schlug
den oft gewohnten Weg ein: zum
Schluß den scharsen Haken nach dem
Unterholz, wenige Schritte im Be
biisch, dann die Tanne . . .
Unbeweglich stand Werner: er ne
stelte leise seinen Ueberroel aus: eine .
Kugelbiichset Langsam legte er sie in
Anschlag —- wenn seht
Die Wolkenschleier krochen gespen
sttg hernieder, die Sonne hatte nicht
mehr Kraft, sie zu durchbrechen. Ein
Strahl schickte noch ungewisseö, däm
merndee Licht iiber die Wiese, das
Stoppelfeld. Da ein iaum hör
bares Zusammenschlagen der Blätter:
ein Bock steckte behutsam sein Geweih
aus dem Gebüsch. Kein Laut war
vernehmbar, nur eine Haubenlerche
flatterte empor, dann wieder Abend
stille, es war kein Mensch in der
Nähe. Er stellte seine schlanten Bein
chen dediichtig vorwärts. dann —- ein
Sah, er stand am Beginn der Wiese,
seine Konturen hoben sich wie eine
haarscharse Zeichnung vom Abendhim
mel ab. Er äste, stand dann eine Wei
le unbeweglich, unschlüssig. Schon
wollte er Kehrt machen, da kam von
jenseits ein scharfer, durchdringender
Knall und er brach im Feuer zusam
men. —-- »Ach, meiner Muhme gehti
nicht zum desten«, tlagte der Ga -
hosbesitzer, als er wieder in das Ga -
zintmee trat, in dem die Statgesells
schast noch immer ihr Spiel ausübte,
»aber sonst 'n schöner Abend. Ah,
Sie wollen nun autvrechen.« oer Ka -
sierer hatte wütend die Karten zusam
mengerasst nnd spettateite: »Gemein
heit. 's geht heute alles schief. Elen
des Pech damit waren Jä
ger «- iirlter nnd Geridarm udartoaeth
Der istnstlpasdesiuer Werner aber
nistet noch ein-nat ,n teiner tranken
XVIII-inne und sinnt-ist bei feiner Rüs
teitr einen iriitti artitwitenen Kapital
ldori mit nach Hause -- · Um
andern morgen hing am Gasthof eine
Steine sit-warte Tafel mit der Aus
scheist: Reddramn die Partien M
Psennia. · ·
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Mit Ists-u U- Itdsukm III-—
Nit Lunis Ist standest-m
du Om- imm W- ic« m W
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