Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 25, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Sonntagsgast «
Beitr-ge zur --Bloonistetd Gewande-c
Zier streiti- rnit der Ind
' tat-tm
Von cxharles Foleh.
Um fünf Minuten zu spät gekom
men, wegen lumpiger fünf Minuten
den Zug versäumt! Jetzt lann ich
eine.Stunde warten! So stand ich
wie eine Bildsäule sestgetvurzelt in
mitten der ungeheuren Bahnhosshallr.
als sich eine Hand vertraulich auf
meine Schulter legte· Mich rasch um
Drehend, sah ich mich einem sonntiiglich
gepuhten Provinzler, einem behäbik
gen Menschen gegenüber, deEen pfiffi
ger-« Blick mit den. pausba igen, fri
schen und gutmütigen Gesicht sonder
bar ontrastiertse.
«D erkennst mich nicht, Futaud,
deinen ehemaligen Regimentsiamera
den, den Spaßmacher, den Bruder
Lustig der Kaserne?«
»Bei Nennung dieses Namens Fu
taud, den ich txt-h mehrjähriger Tren
nung nicht vergessen hatte, reichte ich
dem braven und lustigen Burschen die
Hand. -
»Ich bin ungemein erfreut", sagte
ich ihm, ,,dich wiederzusehen, noch da
zu so gesundheitsstrohend, so selbst
zufriedent Man hatte mir erzählt,
daß du trotz deines klugen Kopfes
und deines geschmeidigen Wesens ohne
Beschäftigung seiest.· Jch bedauere
dies ungemein. Jch wette, du hast
den rniinftigen Entschluß« gefaßt,
Paris verlassen, wo man es ohne
Vermögen und ohne Beziehungen zu
nichts bringt! Bist in dein Dorf zu
rückgekehrt, hast dort ein kleines Gut
aevachtet und machst aute Geschäfte. . .
t
F
Nicht wahr, mein Junge?««; Und be
niitzest nun eine kleine Pause wäh
rend der Erntezeit, um hierher zu
kommen, deine Ersparnisse anzulegen
die du in dieser Reisetasche bei dir
trägst.«
Fautaud lachte laut auf: »Beinahe
hast du es erraten, Kamerad!«
Und mit diesem spöttischenAugem
.»zwintern, das zuweilen den einfälti
I gen Ausdruck seines runden GestehJ
tes Lügen strafte, fügte er leiser
i hinzu: ,
s. »Deine Freunde haben dir die
Wahrheit gesagt. Jch bin wohl
schlau, entbehre nicht s««der Initiative,
aber die verlangte Arbeit darf weder
hatt noch anhaltend sein. Jn dieser
. Verfassung war ich in zwanzig Stel
L- lungen. . . ohne mich in einer einzi
» en wohlzusiihlenl Die Geldverlegen
- seit stellte sich bereits ein, als mir
beim Lesen der Tagesneuigkeiten in
einer Zeitung der Einfall kam. . .«
«Landwitt zu werden?. . .«
»Oder vielmehr nur die Idee zu
einem Einfall. . . der mir mühelos
einen netten Gewinn abwirft. . .«
»Das verstehe ich nicht. . .«
»Komm, bei einem Glas Bier wer
de ich dir die ganze Sache erklären.
Wenn es dicht nicht stört, werde ich
den Herrn mitbringen, der da unten
bei der Uhr auf mich wartet.«
»Du kennst den herrn?«
»Durchauö nicht.- Als ich am
Ausgang, ganz bestürzt von dem be
täubenden Lärm und dem Gedränge,
dastand, erbarmte sich dieser liebens
würdige Herr meiner, sprach mich an«
und erbot fich. mir als Führer behilf
lich zu sein«
»Und du hast angenommen?«
Aber schön hörte Futaud mich
nicht, eilte zu feinem Unbekannten
und bat ihn, uns ins Cafö ja be
gleiten. Je näher der verdächtg lie
benswürdige Mensch an uns heran
kam, um so größer wurde bei genauer
Prüfung mein Mißttauen gegen die
kn Führen Mit fefnem gefärbte-I
v.7,8«.-.;:;:k:«.«.. M« ksbäkipea Gesang
ZLMIU Imdth Den Wisschrtmmx
Husckfchslhtlh zahlreichen mischten
Mo hatte dieses ndividuum das
ehe- eiues abge innen Taschen
dieses. Ums Falls-späten oder eines
Etsmbcdaswmsm
Wie Mutt- ibm Inland nur Io uns
de Let
use-O MN dir beiden Miit-tm
mit Instituts Ol- Iu sei-es
OWM stumm-. I Ists-s
W I i. M AU.
ist-« mi« HFZ«W- LY
ins-s W ou
its-W
M Iofl stumm
Muts-I II m- II
Aq- m III-I m m
III-Ist
Mem W
sent-W s Inst-Z I
« M
etwa IIIwa OIO is
ie- IM IV W IIIM
stim- Ist-tust
Inn-d satt-sitt Its Ins-s
k- omm- Usks Obst Qu- n
Mi- das-Ast- Imkfasm Its
dem-m u M stumm u Im
in seiner Naivität, wie sroh er wäre,
endlich aus dem Wasser herausgekom
men zu sein und Geid verdient zu
haben. Der Fremde hörte eiskigst zu,
lächelte unterwürsig und wars ab
und zu einesxbanaly zudringliche
Schmeichelei dazwischen. Zwei- oder
dreimal versuchte ich durch absichtli
ches Ousten den Pächter zur Vorsicht
zu mahnen. Doch er verstand mich
-.nicht. Seine Worte-durch Schläge
Zan die Reisetasche betonend, fuhr er
fort:
»Berloren in dieser Menge, weiß
ich nicht« welches Hotel aufzusuchen —
und was noch schlimmer ist —, ich
kenne nicht einmal einen Bankier, um
meine kleinen Ersparnisse zu plaeieren.
O! Es ist nicht allzuviel, aber trad
dem besinden sich in dieser Tasche,
zwischen meinem Nachthemd und den
Hausschuhem zweitausend Franken
eingebettet.« .
O ne die Flamme der Begierde zu
bemer en, die in den Augen des Hoch
staplrs ausblitzte, hob Futaud die
Tas ,e in die Höhe und lachte so titl
pelhast, gutmütig, daß ich mich fragte,
durch welche Verwirrung ich einige
Minuten vorher auch nur die gering
sie Spur von Intelligenz an ihm zu
entdecken glaubte. Gereizt schnitt ich
ihm das Wort ab.
Jch werde dir ein Hotel ausfindig
machen und dich zu meinem Bankier
führen. Aber sprich nicht mehr von
deinem Geld. Erzähle mir lieber
etwas· von deinem Leben, der Art
deiner Beschäftigung Welches ist
dein Beruf und Xdie gliiclbrin ende
gdeeä von der du mir soeben gespro
en «
»Ich wollte es dir eben erzäh
len! Also höre mich an. . . du be
greifst. . .«
Jm selben Augenblick, sich plötzlich
an etwas erinnernd, sprang mein bra
ver Landsmann aus und schlug sich
aus die Stirn:
»Ah! Jn diesem Bahnhofsrummel
habe ich vergessen, meiner Familie zu
telegraphieren, daß ich glücklich ange
kommen bin. Jch musz die verspro
chene Depesche unbedingt absenden.
Du weißt doch, wo das Telegraphen
amt ist« begleite mich dahin.«
Jeh erhob mich gleichzeitig mit ihm,
die Gelegenheit ergreifend, unsern
berdiichtigen Abenteurer sitzen zu las
sen. Aber dieser Dummiops von u
taud wendete sich an den Frem en
und sage: »
»Er-warten Sie unz. Jnxzehn Mi
nuten bin ich wieder da. An mir ist
es, die Zeche zu zahlen.«
« »Nimm deine Tasche,« erinnerte ich
ihn.
»Ja, ich nehme sie schon«, erwiderte
Futaud»obzwar ich genügend Klein
geld bei mir habe, das Telegramm zu
bezahlen.«
»Wenn diese Tasche Sie geniert,
kann ich sie so lange in Verwahrung
nehmen«, schlug der Hochstapler vor,
indem er unter gleichgültiger Miene
die Ungeduld verbarg, mit der er die
Antwort erwartete.
Futaud zögerte. Empiirt über seine
Dummheit, erwiderte ich kurz:
«Zum Teufel! Nimm doch deine
Tasche selbst! Hier ist sie! Man kann
nie wissen!. . .«
Der verdächtiåe Mensch warf mir
einen wütenden lick zu; mit gezwun
genern Lächeln und einem- Ton, der
den Vorwurf fast zur Drohung mach
te, sagte er zu mir
«Ntcht ich habe mich eingeladen, ein
Glas Bier zu trinken. Wenn Sie
mit nicht trauen, sa en Sie es nne
iiebee gleich: ich wer schon meinen
Mann stellen-« «
»Situ- das Jdeeni Weshalb glatt -
ben Sie« daß ennn hnen rnixttnnts
Amt-n Veie denn us i« his- umä nur 1
Scherz gewesenk !
dsgl Das iti etwas andeei«, sagte
das dipidnmn wieder be tigt.
aber mtt einei- nen ietigen ene. et-!
nem ten den Dick: wird Fenan
die Taf mitnehmen Idee diee las-J
ten. .Uce es nne ein Schm. Anj
ich nicht Me. Idee da Ste doch ins(
Telesknphemmt sehe-. lasen Sie
Jst- Tnide bin nnd Mich Sie
nett set dicht QMU tInsz
sann-. sie piteden site damit ei
nen Ums meistent
se IT ans Ieise- set Goett
testse I III-stiftu- ttett s
Imutlts m einst-. m I Iet
cntsteit —-. m ei Ieise-n sue-w
den Utah-Ist M n:
»O! Cte MI- es iu- III
Ititfnn es II M Mk k·
set-nd III Ucce- M
II Idee-u eine Isid- II Unbe
tassm dann pp ee III ais sie
V M Inst-«
Muts-us Ists MI- M W
M fes-se m tm ist-F
Ist- ekpes Ist-M M III IM
-teie M U set-e- sskesuen weist
Fuss tief Ist-nd
k Um- mi u m me isn Es
kin Ceeamgnn meet-u De s
so leichtgläubig nzie du! Das über
steigt alles! Jch wollte im Caer nur
keinen Standal provozietetn Geh ·du
Jallein fort, ich will mich hier auf der
Schwelle als Wächter postieren. Soll
te der Spitzbude versuchen, mit deinen
Ersparnissen zu entwischen, lass« ich
ihn sestnehmen oder packe ihn selbst.
Hoffentlich hat dieses Cafös keinen
zweiten Ausgang. . .«
»Es geht noch eine Tür in die
Seitengasse«, gestand der Pächter
sruhig »Aber rege dich nicht aus, ich
«riskiere nichts. Der Mann hat die
lWahkhkit gesagt: sein Fünfzigftaui
skenbillett ist echt; ich verstehe mich
idaraui!«
Und sorgfältig steckte er das Pa
pier in seine Brieftasche. Mein
Zorn wuchs nur bei dieser Sorglo
sigieii.
«Begreisst du denn nicht, daß dieser
Streich mit den fünfzig Franken als
Gegenwert für eine Tasche, die das
Vierzigfache enthält, der plumpste
Diebstahl ist? Täglich liest man zwan
zigmal Aehnliches in den Zeitungen.
Um da hereinzusallen, muß man ge
radezu bldd sein. . «
Meine Wut schien ihn höchlichst Zu
.amiisteren. Das brachte mich vollen s
aus dem Häuschen. »
»Vielleicht ist der Spitzbube mit
deinen Siebensachen schon längst
ausgerissen! Und dazu lächelst du?
Uebrigens, wenn es dir gefällt, dich
bestehlen zu lassen, bin ich recht
dumm, mich so aufzuregen. Mei
netwegen, ich scher’ mich den Teufel
drum.« X
»Und ich auch«, seyte Futaud fort,
indes seine Blicke sich wieder eigenar
tig belebten.
Meine Wut schlug vor der außer
ordentlichen Haltung. dieses Menschen
ins Staunen über. Nun irgendein Ge
heimnis witternd, ging ich ins Casö
zurück. Wie vorauszusehen, war der
Mann mit der Tasche durch die zweite
Tür verschwunden. Jch wollte ihn ver
folgen, Futaud jedoch hielt mich u
riick, seyte sich an den Tisch zu fei
nem Glas Bier und bat mich« ihm ge
genüber Platz zu nehmen.
»Daß es nur ein! Du wirst dich
doch nicht unndtigerweise echauffie
ren. Unser Dieb ist ja schon längst
entwischt!«
»Aber deine Tasche?"
»Abgeniigt. . . Beim Trddler ge
«iaust. . Sie ist nicht 10 Sous
wert!«
»Und deine Wäschei«
»Alle Lumpen.«
»Aber deine Ersparnisse, dein Geld,
Unglücksmenschl«
«Eine handvoll Kiesel«, erwiderte
Fuiaud zwischen zwei Schluck-Vieh
Und meine Familie. mein Gui.
dieser Anzug, mein einsalii es Ge
sicht — alles Schwindel! ruhige
dich, sehe dich nieder. . . und irinle
kein Bier. das wird dir gui tun!«'. »
Und als ich endlich zu erraten be
gann, gestand er mir:
»Nun ja, mein Künsistiickchen ist
solgendeö: Als Landmann verkleidei,
spiele inclz bald aus dem einen. bald aus
dem an ern Bahnhos den Besiiirziem
llasse mich von irgendeinem nach
iBeute auglugenden Bauernsänger
! ansprechen und spiele ihm den Streich,
das heißt den Gegenstreich mii der
Tasche Das gelingt neun- aus zehn
mal und trägt mir zuweilen hun
deri, manchmal siinzzig aber nie wesj
niger als zwanzig ranlen ein.1
ohne die Zeche u berechnen. die
der Spitzbube gewöhnlich bezahlt um
ohne Aussehen verdusien zu lönnenk
»Und die Gefahr, die du dabei
laufen lönniesii«
nJst Null. Obwohl besithem
hali mein Dieb dessen Leumnndss
noie gewöhnlich-nicht ganz iniali ist«
es stik get-atmet weer in viesem
Casö zu erscheinen noch die Poli
sei mit dieser Ungelegenheit zu behel
en.«
gWillst-end ich nachdachie und nicht
wußte was ich san diese-n arisinellen
Beruf halten sollte diesem serus des
Beitiigere andern s its ern argen
iider«. sagte Unions-, been he sich par
mir zu rehcdsiliiierem
» Dieses Diener isi nichi nur ein
ireiglich siir mich. es ist auch Its all
nesr Augen« sedesla Oel die
iellschssi sie Inst-It Denn U
den Diesen das stehlen minde. . .
Intde Nil WM esa Ist-III
eine I
arme n- um te ein- wes-U
III sei-e II den Weit
VII » «
nzee
sagte sein Oe ie ubäsduusd esse
di- nmes singe-:
» »aus-r san wie-«
il II CI
dei- Iiee eeu MI
Das-inde- sechs-Diosk
sc
its-·- WO- --.»«-qxs-s- «
si entsenden- »He-d
Sie use I Laie erfriere-i
» Mes- te zar siehe is m
Latier -·
Zesek Zieht-H
Novelle von W. Christian
Träumend ließ Renö seine Blicke
den oulevard du Nord entlang
ischweifen Die Sonne war im Sin
ken begrifer Ihre festen Strah
len trafen über die Häufetreihe hin
weg nur noch die Dächer der ge
kühn-liegenden Seitel und liefen als
sgoldeneö Band die Giebel der lon
lgen Häuserzelte hinunter. Es war
einer der ersten warmen Frühlings
abende und ganz Brässel schien ihn
zu genießen. Die Tische waren vor
die Caföö geriickt und dicht deseht
von einer lachenden und plauderm
den Menge. Glänzende Augen und
biißende Zähne überall!
»Ach ja, es war ja Frühling!«
mit einer miiden Bewegung schob
Renö den but zurück. Niemanden
kannte er mehr in dieser Stadt, die
doch seine Heimat gewesen war, so
lange Jahre; die seht noch«das barg,
was ihm das Teuerste war. Er
wußte es und täuschte sich nicht dar
über, daß sein Kampf dort drau
ßen in dex Fremde gegen die Sehn
sucht, die ihn mit unwiderstehlicher
Gewalt hierher zurückgezogen hatte,
vergebens gewesen war. Vergebens
wie das Untertauchen im Strudel der
Vetgnllgungen nach jener Stunde,
da sie ihn mit Tränen am Schluß
einer langen, heftigen Unterredung
gebeten hatte, fortzugehen und seine
Liebe zum Opfer zu bringen, so wie
sie es tun mußte um des Glückes
jener beiden anderen Menschen wil
len, ihres Gatten und ihres Kindes.
"Jn seiner Selbstsucht hatte er sie
nicht verstanden und voller Zorn von
ihr gegangen, weil sie nicht den Mut
fand, ihrer Liebe alles zu opfern.
Bald hatte er jedoch eingesehen, daß
sie größer dachte als er, daß sie mit
ihrem seinen Frauenempfinden den
richtigen Weg gegangen war. Mußte
er denn, ob sie nicht gleich schwer,
vielleicht schwerer gelitten hatte als
er, der er sich zu betäuben gesucht
im Anfang durch ein Nasen von
Vergnügen zu Vergnügen und spä
tez durch rastlose Arbeit. —
Das Leben hatte ihn empor-getra
gen; gewiß, er war berühmt gewor
den, ein gefeierter Sänger. Alles
shatte das Geschick ihm geschenkt, was
Hsonst die Menschen glücklich macht:
"Nuhm, Ehre, Frauengunsi und klin
gender Lohn. Und doch: wozu ihm
»das? Trieb das Leben nicht in
bitterer Jronie sein Spiel mit ihmi
Erst riss es ihm dacherz aus der
Brust, um ihn dann mit Schiihen
u überhäufem die ihn nicht mehr
. reiten, ihm nicht ersehen lonnten,·
was er verloren. .
i Die Sonne war gesunken und
duniel lagen die Dächer der Säufer.
Renö beeilte seinen Schritt. arurn·
hatte er eigentlich diese Einladung
angenommeni Er wußte es selbst
nicht. Es würde so werden wie aus
hundert anderen Festen. Zum Schluß
würde man von allen Seiten ihn
bitten» zu singen. Aber er schwur
es sieh schon seht zkmit einer ge
wissen wilden Schadenfreude, heute
nicht zu singen. Mochte man ent
täuscht sein! Sollte er irgendein
gleichgültiges Lied singen, während
das herz ihm blutete?
Mit einem Seuszer betrat Nenö
die elegante Vorhalle des hell ers
leuchteten Landhauses. Ein Diener
nahm ihm Hut und Mantel ab und
öffnete mit tiefer Verbeugung zwei
weite Jlligeltiirem Fürwahr, er
schien der leite zu sein« Einen M
genbliel stand sie-C aus der Seh e
und ubeesiog die LRMHODI Mk
schon löste sich aus einer Gruppe die
dautseau und lam strahlend var
Liebenewiirdigleit aus ihn su. Ies
nd wußte sa, es ging alles peo
gmmmiisiig. Er hörte viele fremde
Namen und sah in fremde Gesichter-;
sein selanntee aus sener Zeit. bat
er noch unbekannt. aber glücklich tn’
dieser Stadt gelebt hatte. war unteet
alt den viele-. Endlich gela elfl
seen-. lich der allgemeinen II meet-s
samt-it etwas su entziehe-.
the nahte in etIee Ue unter ei
ner I hl älterer denen tn eines
Mel und bei-it te sich-leich
gsi on Iei- indes er
die se net-seen da sah ee. sie
die breites ilgel der Ist wieder
nieset-andres nd unter dee
presse-W ehe-Im Des die
neet eine sen-sieben den son
beteat Iangsam richtete Ich sent
inwen- aus Vor due Wi
Oder Mitte is iet- itW
hier-« hast all diese Ists III
seit the sttse hattet W
MII ist-Its N let-e ·sde ie
die Irre-leises sein-et te. Ich
eene er inwe- me used stut see
Feem dehnt-e Tit-. ite ten-- set
e eetunnte ste. obgleich der seit
de- Aagen owner gerne-Eben war-J
troy jenes milden Zuges um den
sehbnen kleinen Mund. ;
Um sieh herum hörte er das Ge-?
fliister der Herren. »Warum bei-l
ratet diese Frau nicht wieder? --.
»Sie soll ja selbst den jungen Mut-I
quis de Rouvalle neulich abgewiesen
haben!« i
Renö erhob sich. Aber da klang
es auch schon an sein Ohr: »Gestats
ten Sie, gnädige Frau, daß ich Ih
nen unseren berühmten Mitbiirger
vor-stelle —- —.« »
iiienö wandte sich jiih um. Da
stand sie vor ihm am Arm des»
Hausherrn. Stumm und ties ver
beugte er sech. Eine weiße, wohl be
lannte Hand streckte sich ihm entge
en und eine liebe, leise, behende
timme sagte: »O, wir kennen uns
von sriihet«.
Erst an der Tafel sand Renå sein
Gleichgewicht wieder. Unausfällig be
ann et mit den Augen Jeanne zu
suchen Baid hatte er sie heraus
gefunden. Heitet plauderte sie mit
ihre-n Nachbar So wenig wurde
sie also von dem Wiedersehen be
rührt! Er wartete. Sie sah nicht
herüber zu ihm. Hastig begann et
jetzt ein Geskeäeh mit der Dame
an seiner Seie. Lusti es aus sei
ner Studienzeit und chnurten aus
seinem Künstlerleben erzählte er. so
daß bald der ganze Kreis um ihn
lachte. Und auch er lachte mit. Doch
sein Lachen klang scharf und seine
Stimme hart. · «
Da sin er plöslich aus den vie
len aus ign gerichteten Augen einen
Blick aus," so sehnend und flehend,
daß sich seine lachenden Mundwiniel
jäh zusamenzogen und er hastig sein
Glas ergriff, um sein Zusammen
schrecken zu verbergen. Er war froh,
als man bald daraus sich erhob; die
Mehrzahl der Giiste flutete in das
Musttzimmer. Ren6, inmitten ei
ner Schar Damen und Herren, ließ
sieh in einem ·Nebenzimmer nieder»
in dem auch«s—:3eanne sah. «
»Wie Feinde sitzen wir uns-) ge
genüber!« dachte er. Nun, mbr en
würde er ja abreisen.—Er war plöt
lich so müd, so abgestumpft. Die
schwermiitigen Töne einer Geige
klangen herüber. Aus gelb ver n
genen Lampen sloß ein weiches icht
iiber die großen Sträusze gelber
Blumen, die das Zimmer schmücktern
Dazu also mußte-er in die deirnat
zurücktehrern um sie im Kreise ih
rer Kurmacher zu sehen, da te er
bitter; um die versteckte Beg hrlichs
teit in den Augen all dieser Män
ner um sie herum zu erkennen. hatte
außer ihm denn irgend emand ein
Recht aus siei Wußte e et nicht,
daß sie zu ihm gehöriet Doch nein.
Tsie sand Gesallen an dein Spiel mit
;vielen Der en. Da aber — —- —
wieder die er dunkle, bittende Blickq
der-durch alle hindurch zu ihm her
iiberslog. Renö verstand ihn nicht.
Trieb sie ihr Spiel auch mit ihm?
O, nur sort, nur soril
»Und nun müssen Sie uns etwas
vorsingen,«' klang es da neben ihm.
Meinte man ihn? Reni biickte aus
und sah sich dicht umringt. Nein,
nein, nur heute nicht singen. Er lehn
te ab. Vergeblich. Man ließ nicht
nach. Und plötzlich überlam ihn
ein wilder Entschluß. Ja, er wür
de singen. Warum ihr nicht zeigen,
wie es um ihn standi Er schritt
zum Flügel Bajazzoi Der große
Schmerz um die Liebe, die er verlo
ren, erfüllte ihn ganz. Es ward
totenstill. Sang er nicht sein eige
nes Schicksals
«.Dle vielen Its-Um Ue im Spiel
wir MW
Eseknicktesogossm —- em tonouum
; sc
ist —- tachte saiaz o, schnitt-' die
toll It mass-w
Kenqu leis siidll — Im nur ein
Spielzius sum Schem«
Ill- sssst wem M weht und
Ader ist bis-as irrte M suc
lstm W in m stan. di
writutsnssotlfaspdblns
Wiss-It lia- onus-In
i n M blieb M I.
sk
f
Z
IF
Tis«
Ex
IT-;
ZIZF
si.
zis?
s
II
s
83
ff
CI
Z.
I
IX
Z.
s Dg klang in fein Grübeln sitt
wohl bekannter Tanz und als er
ausbliclte, stand Jeanne am Iltlgeh
"Was war dass Galt das wirklich
ihmi Ja, Renå konnte nicht mehr
weiseln. Das war ihre Antwort.
est verstand er sie: daß sie nicht
biet vor allen anderen ihr Wieder
sehen mit ihm feiern wollte, nicht
ihr Herz entblößen wollte vor neu
gierigen Augen. Und zu ihm her
über bat es:
’,,O, denke wieder mein, auf daß
mein Herz gesunde,
Blick mich noch einmal an, das
heil« die alte Wunde,
Lächle Du friedlich mir, daß all mein
Leid versinle, « «
Sprichmir ein leises Wart, daß ich
« nur Wonne trinke«
Sie hatte Renö fest die"Dand ge
driiclt, als er in der Schar der librts
gen zu ihr getreten war. —- Und
dann befanden sie sich aus dem heim
weg. Es schien ihr und ihm fo
selbstverständlich daß er sie geleitete
Sie hatten wenig gesprochen « Auf
Jennnes Vorschlag entließen sie den«
Wagen, um einige Schritte in der
warmen Sommernacht zu Fuß gu«
ehen. Sie bogen vom Bouledard
seitwärts ab und gingen planlas
durch das Gewtrr der engen Gassen
Britsseli .
Plöhltch blieben sie zugieich stehen.
Kein Laut unterbrach die nii tliche
Stille. Ein Bild wie im M rchen
schön, lag var ihnen. Brllssels al
ter Marltl Hinter den ehrwilrdts
gen- Däusern der Gilden bei-due
schaute der Mond. Bleich und zart
lag sein Licht ausgebreitet über die
TürmcheIn Spitzen und Bogen des
schönen alten Rathauses. Ein Schat
ten fiel schwnrg und schwer in» den
Markt, ihn in zwei blickten teilend.
Jeanne und Renö standen tm Dunkel
und blickten gebannt in den Zauber
der Mandnacht.
»Ieanne,« tlang es da leise, »wer
de ich denn nie aus dem Schatten
meines Lebens in das Lichts hinaus
treten dliiseni« Stumm schob sich
eine lleine Find in die Ren6s, und
im tiefsten chatten fand Ren-S sein
höchstes Gitter
freies-re- - sti.
schktuf därcklä Mikettev einsetsbgrzis
n un « en an w r u
chei von Wilhelm Gesamt-, zweite
Auslage vom Jahre 1823, sindet steh
von der Vand eines damaligen hal
cischen Studenten der-Theologie Wiese
folgende Notiz: »Im Fabre ME,
in welchem er— den Jesa as eriliirtq
war Derr l). Gesenius it um U.
Verse des 14. Kayiteli ge owner-.
Als er diesen Vers eriltirt hatte. stieg
er vom Lebt-studie. und idm ward an
gezeigt, daß die Universität durch den
Kaiser Napelon au ehoben sei. Dies
war vor der Scb acht bei Leipzig.
Napoleon ward geschlagen, nnd der
General - Feldmarschall Blücher feste
die Universität wieder ein. Herr D.
Geseniuö betrat den Lehrstuhl wieder
und begann seine Vorlesung mit dem
folgenden 12. Verse des genannten
Kapitels also: »Ach wie bist du doch
vom himmei gefallen!« — Aus des
Herrn D. Gesenius Munde. —
Wiese.« «
: t - s
Ostens is- seichter-säh
Ein Konfettiousnifendet statt-W -
einem stunden folgender-wasch Inst
Geburtstag
t»Es-ist geehrt-: Den Kommerzien
wssu Mem Wissen UMIM ·
met-»Im zwie- eau using «
rige Monds-it fabelte U
Glück und ein alle-u Unser c
kungen der New-« entspro
chendes Lesen in gefåmackvoiis '
sitt Animus-uns zu wsafchnh
Mit vorzugsw- Wehmu
Spofenmeym
Gmekalssdeifenm der Stifmfasttt
MM s Is
IM
usw«-insect M
dass Nil-Musik is
M m
WMMPMMW J
sum-. III Is- Istd Isi. U
mittl- IM III-.
k- taktisch-III
laws-m Its-— —
Miss