Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 06, 1913, Der Sonntagsgast., Image 6

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    Dritter Crintsttp
Erzählung von Friedrich Wagner.
Etwas abseits vom Dorfe, wie aus
einer Gemeinschaft ausgeschlossen
J eine Hütte. Haus tann man
· es Bauwerk nicht gut nennen. Es
. zu winzig aus, um Anspruch
an diese Bezeichnung erheben zu tön
nen. Die aus rohem Lehm errich
teten Wände sind nicht ganz zwei
Meter hoch. Das vielfach gesliclte
Strohdach reicht so nahe an den Erd
boden heran, daß schon ein Mensch
mittleret Größe mit dem Kopf dar
an stößt. Nach der Straßenseite be
inoen sich zwei sehr kleine Fenster
ren Glas-scheiden in allen möglichen
Farben tchimmem Die Eingang-z
psorte zu der hätte befindet sich eben
falls nach der Straßenseite. Sie
ist so niedrig, daß man eine sehr ge
stickte Stellung einnehmen muß, um
hindurch zu elangen.
Der ganze au macht den Eindruck
als hätte er sich schamhast aus dem
Dorfe heran-gestellt um hier« vor
Mteesschwöche in den Erdboden zu
versinten A «
Würden dem taum einige Zoll
aus dem Strohdach herausragens
den Schornstein der Hütte nicht ös
ter dicke Rauchwolten entsteigen, o
würde kein Uneingeweihter aus den
Gedanken kommen, daß sie bewohnt
wird. Und dennoch wird diese hüt
te bewohnt
n ihr wohnt nämlich Mutter
Or ntsch. Schon an die vierzig
Fähre haust sie hier allein. Kein
nsch itimmert sich um sie. Und
Mutter Grintsch kümmert sich nicht
um die übrigen Menschen. Was
ehen Mutter Grintsch auch die Men
schen an? Als sie vor langen Jahren
noch Verkehr mit ihnen unterhielt,
tte sie nur Nachteil davon gehabt.
mmer war sie betrogen worden.
Jeht sehnte sie set vielen Jahren
nnr noch einen Gast herbei: den Tod
Doch es schien sast so, als ob der
Tod Mutter Grintsch vergessen hatte.
Schon ilber acht ig Jahre war ge
alt geworden enau wußte e
selbst nicht, wie alt sie ei entlich war.
Wenn Mutter Grints so an den
tod da te, der sich durchaus nicht
bei ihr ensiellen wollte, dann guiil e
si- nur eine Sor e: Wer wiirde sie,
wenn sie endlich och gestorben war,
met ihrer iitte hinausschaLszen und
unter die rde bringen? enn sie
in dieser insicht im unllaren
lieb, dann sage sie sich chlie lich
etiinnte ja in ihrer iit , de sie
o lange beherbergt kate, auch ver-?
wesen. Biellei t sch ummerte es sich
darin auch eben o ut, wie unter ei
nene gritnen Grabh gel.
I I s
In einem sehr kalten Wintertage
toterde Mutter Grintsch von mächti-l
ger Langeweile ersaßt. Nach ihrerl
ettinnngf mußte dieser Tag eini
Sonntag ein. Ganz klar war sie;
sich allerdin I nicht darüber. Wennz
man so iir ch allein dahiniebt, lannJ
sman si leicht in den WochentagenH
inm. l
« Die Greisin hatte ihren Isiegelosen
eng ehör mt Leseholz e ngeheizn
s slse wii rend des Sommers aus
dein nahen Walde aus ihrem ge
irtlnnnten Rücken herbeigeschleppt hat
te. Troßdem wollten die dick besto
renen nster nicht abtauen. Die
klar s inende Sonne schaute aber
doch iu Mutter Grintsch in die Stu
be, als wollte sie sehen, war diese
eiaentliai mache.
Da hslte Mutter Grints aus ih
rem Schrank tin sehr vergl biet Ge
betbuch kvok und begann darin
Men. onst ing das jedoch ai t
te Its-m ver astea seht bald. Sie
est- das such beiseite und ließ ib
tt Ochsen fünf an der Zahl, aus
thust Vorschlags frei in die Stube
Obst-: Läg Ida-r us: eine te
mt m utgen en
III-Un stinth.
Ue warf ihnen eins e dände voll
M vor. Mit-en de Quer
sum eifrig nickt-m besann tm
Mit eint Unterhaltung mit i
-·- .s· .
— Its- Anton-II TIT« —".«" h
sue sum sank-sagt quasi Beifssukki
Wust fett gesagt sei-, das die Un
htdmunq eine durch and durch ein
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in i man ordentlich« sagte
M Icktfucf Jllzd dszx legt
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kmiskw Mein soff-e ist bald alle
sss old M Gelzk
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Hoff-sum AMI- qsu dass
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MM du« Id- uns
Ism»
W· U aus U- sto
Wsm tu Ida- Oml i
II um JM Ith
Isw M Ihr-. ruf
Its-.
Während die Alte diese Worte oor
sich hinsprach, humpelte sie schon nach
der kleinen Tür, die direkt von ihrer
Stube nach dem Ziegenstnll führte.
Sie wars der Ziege etwas Heu vor
und begann sie zärtlich am Halse zu
streicheln.
»Bist ein schönes Tierchen, hist ein
gutes Tierchen«, wiederholte sie dabei
immer wieder.
· se- si
Jn ihrer Beschäftigung mit der
Ziege wurde Mutter Grintsch aus
einmal durch ein Geräusch gestört. Es
etittelte jemand zuerst leise, dann hef
:.gcr an der Eingangstiir ihrer Hüt
Viclleicht ist das der Tod, ging
es Mutter Grintsch durch den Kopf.
»Hast mich also doch nicht vergessen«,
sagte sie leise vor sich htn.«
An der Tiir rüttelte es immer
räitigen
»Aber sa doch, aber ja doch,« sagte
Mutter Grintsch. »Ich will ja ster-»
ben, sehr gerne sogar. Marte, Tod«
ich mache gleich aus«
Langiam schleppte sie sich durch
tie kleine Stube, um den von innen
vorgeschobenen Riegel an der Ein
gangstitr auszusperrem
Als sich die Tür gedssnet hatte,
stand Mutter Grintsch einem großen
trästi en Manne gegenüber. Es
war emsat, der wohlhabendste Bau
ee des Dorses.
»Guten Tag, Mutter Geintich,«
sagte ee.
Diese überraschte der Besuch lo,1
daß sie gar nicht wußte, was sie a«
-en sollte. Beina wäre es htl
Eber die Lippen ge onnnen: »Guien
Tag, sur Tod«
Ren-at achtete gar nicht daraus,
daß sein Gruß nicht erwidert wurde
Er wartete auch nicht erst ah, bis ihn
Mutter Grintsch aussordeete, mit ihr
in die Stube Zu treten. Un ebeten
wiingte er sene massige estalt(
mich die enge Ttir. Er mußte sichs
ganz gehörig biegen, um hindurch zu»
gelangen.
Mutter Grintsch sand auch seht
noch keine Worte, um ihren Gast su
begrüßen itemsat ergrifs daher das
Wort, um eine Unterhaltung in
Gana zu bringen.
»Ro· immer gesund, Mutter
Grints i« seagte er.
» ch hin ischon sehe schwa ge
wor n«, erw derte die Alte. « ange
wird's mit mir wohl nicht mehr ge
hen. Wissen Sie, ich habe schon ge
iglauht Sie wären der Tod«
»Ich, der Tod,« ries Kemsat er
staunt. «Sehe ich denn so tlapprig
;aus «
’ »Das nicht« Herr Kemsah ahee
wissen Sie, wenn man so lange aus
den Tod wartet, dann glaubt man
sast ieden Augenblick, je t kommt er.«
Mutter Grintsch sa e das so eu
Thig hin, als oh es Lilie lie um
eine sehr glei iiltige ache handle.
Kemsat ließ ch ießt aus einen ge
htechlichen alten Stuhl nieder, der
unter seiner Last ganz gehörig knack
te. Mutter Grintsch hatte ihren
Plan aus der Osenbant wieder einge
snonunem ,
I Der Bauer beobachtete sie aufmerk-F
»sam. Darin tann Sie schon reckt
baden sagte er rufLief lange könnte
wol-l nicht med eben. Mit einer
ewissen Bestiedigun stellte er das
est. Sein Be us bei Mutter
Grintsch hatte nam ich einen ganz
bestimmten Zweck.
Die Hütte der Mutter Grintsch
und die paar Morgen Land, die ist
gehörten. lagen mitten drin in sei
nem Gelände Jedesmal, wenn Kent
sai daran ooriiderging oder wenn
er seine Aecker darum bestellte, iirs
erte in das Unwesen der Mutter
rints. Die paar Morgen Land
hätte er schon lan e gerne seinem se
si? einverleibt ie hiitte wollte er
edereeißen
Schon vor ldngeren Todten doite
er mehrmals den Bersu unternom
men, das Unwesen der Mutter
Grintsch billig zu erhandelm
Uns diesen Plan war Mutter
Grintsrd jedoch nicht eing a n
Sie sagte sich. wo mit si: i
.-u sie-ev· »in-» »O Um Hwi
est war stemsat aus einen andern
nien elommen. Sede Ugoltditix
datte er si die Sache ausgeda
wollte Mutter Mantiss ause Alten
teii seyen. wie eine richtine stillem-.
Modnnng Essen nnd Wiege sollte
sie dei idm daden dis an ide Ledenss
ende. iie diese Verpflichtung die
ee aller inas nicht so leichten her
Zns eingede- wollie. ioiite Mutter
rtntird idsn tdr Unwesen verschrei
denm los sk
nd ee Mutter sei-lich ie t
eeenii inv· sann ee dariidee n.
er ide einen Man sehe-Mit
Ind verirrte-d eeesei let
Debatte einen seh sie-ei O veran
ien sier nnd In te and. das
ai Leute sede seist-nah sind se
sagte N desse. ten ee sed- di to
snntis0 se sen I se. wenn ein
Plan eigt disesiaien sollte.
Es is it dei Ihnen. Mutter
Weit-tits« loose ee goes einee lenke
ree san ie- ,
Macht nichts is din daran ge
DIE-P erwiderte die site sen
I ie ist«-its wer-m
Viem Isw We sei-list seien
sie ein-sei seit sie tin-e- lend ein-e
se e stets-e sei Ins triefen seit-·
des Wer eee these h iet
" Ies- ie ens ein-nat sei-·
Medea
Iee see eilte-singe etee cl
ge, die Kemsai da vorbrachte. Er
hatte mit seiner Frau in letzter Zeit
iiherhaupi nicht über Mutter Grintsch
gesprochen.
Mutter Grinisch war über diese
Einladung überrascht und erstaunt
ugleich. Sie wußte ar nicht, wie
te sich dazu verhalten ollte. Sollte
sie sie annehmen oder ablehnen? Jn
früheren Jahren hatte sich öfter in
ihr das Verlangen geregt, gerade ein
mal aus dem Kemsatschen Gehöst
weilen zu dürfen· hatte sie doch
»hier ihre Kinder- und Mädchenjahre
Iverlebt Auch ihre Hochzeit hatte sit
Thier Jeseiert War ihr Vater doch
der esitzer diese-z Gehöftes gewesen
.Jetzt wurde sie den Gedanken nicht
los, daß Kemsat etwas Besonderes
mit ihr vorhaben müsse. Es kostete
ihr daher eine große Ueberwindung.
die Einladung anzunehmen.
»Ja, Mutter Grintfch, kommen
Sie nur mit mir. Es wird Jhnen
schon bei uns gesallen,« ermunterte
Ie Kemsat, seine Einladung anzu
nehmen
Die Worte des Bauern klan en
tehr freundlich. So als ob er eiis
nerlei Nebenabsicht damit verbinde?
Mutter Grintsch brachte es denn auch»
nicht iiber sich, die Einladung abzuil
lehnen. i
Sie zoa si eine dicke Joppe über»
und wickelte ich dann auch noch in?
ein großes Umschlagetuch. Trotzdem
sror es sie, als sie mit Kemsat ins
Freie etangte, wo sie ein schneiden
ee, esiger Wind umwehte. Der
stark geseorene Schnee knirschte sti
unter ihren Fußem Mutter Gr nts
versu te etwas eilig auszuschreiten.
Es ng jedoch nicht. Es wurde
ihr fehr schwer, die Beine vorwärts
zu bringen
Vor Kälte gan blau im Gesicht
und müde langte sie mit dem Bauer
aus seinem Gehäst an. Jn der gro
ßen, hellen Bauernstube empfing sie
eine wohltuende Wärme. Tro em
durchrieselten Frosts auer ihren är
per. Es dauerte ene ganze Weile
bis sie g? erwärmte
Die "uerin, eine große stattliche
Ergam begrüßte sie sehr kühl. Schon
ann es Mutter Grintsch leid zu
tun. daß sie der Einladung des Bau
ern gezolgt war. Da nahm Kemsat
seine rau etwas beiseite und sprach
etwas mit ihr. Gleich daraus ver
ließ die Bäuerin das Zimmer. Auch
der Bauer solgte ihr.
Mutter Grintsch blieb allein in
der grossen Stube zurück. Sie sit l
te sich hier gar nicht wohl. Alte r
innerungen tauchten in ihr aus.Kem
sat betrat jevoch bald wieder die
Stube.
»So, Mutter Grintsch, jetzt wollen
wir uns mal was erzählen,« sagte
er.
Mutter Grintsch wußte jedoch
nicht, worüber sie sprechen sollte. Jn
ihrem vereinsamten Leben hatte sie
sich das Reden ziemlich a ewähnt.
Der Bauer nahm daher as Wort
wieder aus« »Es sieht jeht anders
hier aus als damals, als Sie noch
hier wohnten,« sa te er.
»Ich sinde mi hier gar nicht zu
recht , erwiderte die alte Frau.
Es währte nicht lange, da kam
auch die Bäuerin wieder hinein. Sie
hielt eine große Kasseetanne in der
Band, die sie auä den Tisch ellte.
knieen holte sie assee und uchen
er .
Jesi wollen wir Ka see itinien."
Mutter Grinisch,« sagie e und rück
ie einen Stuhl am Tisch siir den
Gasi zurecht
Diese Worte hatten jeki freundli
cher geiiungen, als die Begriißung
vorher-. Die ungemiiiliche Stim
mung, die Muiier Geinisch besallen
baiie wollte irogdem nicht von ihr
weichen. Erst beim Kaiseeirinien
wurde es izc heimlicher zumut. h:
re sauget sie sich ein-as. Sie
gann von aiien qeiien zu plaude-n.
Eine Weile e iie das biiueriis
ehe Eber-are s ioeigenb zu. Dann
agie der Baueet »Kann-ten Sie
iier Criniscknw ich eige Ihnen iehi
einmal meine ieih Dabei
erhob er sich und griss nach seiner ans
einem Sinkt liegenden Mii Mut
m Unmo erhob sich Gebein-XII im»
dumpeiie diniee dem Bauer be-» Auch
»die Bäuerin sivgie.
J In den Liebs and Pserdesiäiilem
wo der sauer Mauer Seiniiss siihes
ie. deiakn sie schön gesamte pra
iige Tiere su sehen. Cin- wirkl
chefeeude veeawchie iie etc-Z seicht
bade en emviisden Die einne
.isaeung· iie einii sauekuiochier und
spann fei Bäuerin gewesen war
Jsßieg ari in ide aus« Durch
die ca Iesiiiie send den Geiiiigeis
soll Mieie see-u seiest-i die aiieI
sem
InIit die drei Vers-neu wieder in
Ism- Ise angetan-n womi
sum Iei- ai Reiter sei-eise, sad
einein steine- see-leis n Giiideee
Jus wire Oe uns iiik ie.
Untier Oel-MAX meinie es. « ie
sehe et. see-s sie Meter siedet
mitteni«
Aus dieiei Ineedieies wen Wasser
Dei-nich eicte Yes-se wie weine
des sauer Zwei hie aw ee m
den see-i See inmi- rie
iei used-s M stets e- eine Her.
Muster sei-sitt ver-nd see-siehest
siehe Ima- Leim-Ie
iltii le n il see-. i- Ost-festsau
ee eee re e e n
m MZW M- « sit-»U
e e
M Ieise W idee eisv Ins
eeeiede sue ihne- Oie de ein«
ziehen. Die Stube steht ja leee ·'
Mutter Grintsch tam jetzt aus dem
Staunen gar nicht heraus. So viel
Freundschaft hatte sie dem Bauer gar
nicht zugetraui.
s »Sie scherzen ja doch blos, herr
Kernsat«, sagte sie. ·
»Nein, durchaus nicht. Jch mei
ne es sehr ernst mii Ihnen. Sie
sollen es sehr gut bei mir haben,«
’erwiderte der Bauer aus den Ein
wand der alten Frau.
»Ich kann nicht daran glauben.
JWer wird eine alte rau, wie mich,
Tbei sich ausnehmen? sagte Mutter
Grinisch mit zitternder Stimme.
»Ich will es,« ent egnete Kemsai.
»Sie lassen mir dasiir Jhre paar
Morgen Land und das Häuschen ver
schreiben.« «
Jetzt begann Mutter Grinisch zu
begreisen. Sie besann sich daraus
daß es Kemsat ja schon immer daran
lag, das tleine Anwesen zu erwerben.
Kenisai sah es der alten Frau an,
daß sie mit einem ihr schwer werden
den Entschluß ran . Er ließ daher
nicht locker und s lderte ihr as Le
ben, das sie bei i ni haben sollte, in
den rosigsten Farben. Auch die
Bäuerin versprach ihr alles Gute.
’ Schließlich konnte Mutter Grintsch
gar nicht anders, als aus den ihr
gemachten Vorschlag ein ehen.
Man einigte sich noch riiber, daß
die noiarielle Berschreibung schon
am nächsten Tage geschehen sollte.
Dann trat Mutter Grintsch wieder
den Weg nach ihrer Hütte an.
si- - «
Am nächsten To e holte Krmsat
Mutter Grintsch s on sehr frühzei
tig ab. Er ließ ihr kaum Zeit, noch
ihre Hühner und die Ziege mit Fut
ter zu versehen.
Als sie wieder aus dem Kemsats
schen Gehöst anlangte, stand bereits
ein nobler Schlitten mit zwei Pfer
oen bespannt, um nach der Stadt
um Notar zu sahren. Man ab
utier Grintsch noch einen aten
Pelz zum Ueberziehen und wickelte
te noch in eine Pelzdecte ein. Dann
ing es in starkem Trade der zirta
unszehn Kilometer entsernten Kreis
adt zu. Unterwegs wurde Mut
er Grinisch von starken Huskenans
stillen geplagt.
Kemsat trieb die Pferde ur
schnellsten Gangart an. Er stir te
te, die alte Frau könnte noch ver
ätgtbem bevor er sein Ziel erreicht
« e.
Bei dem Notar wickelte sich die
Sache sehr schnell ab. Der Vet
trag war bald abgefaßt.
Mit ungelenier und zittriger Hand
Leite Mutter Grintsch ihren Namen
arunter. Kemsat unterzeichnete sei
nen Namen mit wuchtigen Zügen.
Aus dem heimwege hatte es der
Bauer n t so eilig. Jetzt kann sie
ruhig ster en, dachte er bei sich.
Der Abschied aus ihrer alten Hüt
te siel Mutter Grintsch unsagbar
schwer, noch s werer als vor vielen
Jahren der Ab chied von ihrem Bau
erngehiist, das gerichtlich versteigert
wurde
Schon in den nächsten Ta en wur
de die alte hätte a ebro en. Als
man die holzteile der elben und das
Dachstroh aus dem Kemsatchen Ge
höst ansuhr, blickte Mutter Grintsch
durchs ensier ihrer Altenteilsiube.
Es tat hr weh, die Ueberreste ihrer
iitte als Brennholz zu sehen. Auch
i re Stube heizte man damit.
Einige Wochen später erkrankte sie
und starb schon nach wenigen Tagen.
Jn einem einfachen Holzsarge trug
man ihre Leiche zum Friedhof hin
aus. Nur wenige Menschen ga
ben ihr das Geleit.
Aus dem Rückwege vom Friedhof
tam Kemsat mit seiner Frau an der
Stelle vorbei, wo die alte Hütte ge
standen hatte. Zum erstenmal emp
and er eine wirkliche Freude über
iiber die paar Morgen Land, die ihm
seßt gehörten.
Er stieß seine Frau an und sagte:
»Du, das habe ich wirklich gut ge
macht.«
»Es
00000 Und bis —- sechste-.
Schon die Römer konnten nnd
fis-Um TM Fa ä. das von com bei
augen. von äst. Pompejus und
psm Pontiui klam- kegeln-Ists
besucht wurde Während aber
Ratukfotsedu Ewig
Göttin
It Korb Li ums noch im lmm
Gmel des Is. ehrt-andern feine
schrka presst-III ts. Worum i
Ventidtsad noch M- Menm s
Sessel-f weis send-. ein tmm
und gläubig-c Indön k du Mu
Uden nichts von see dun. Wh
Im Im IIMI suchst n- Ius is
Rausch u dein-du oft sit-used
u Ist tu tot-III aussen-stund
ritt-S is com-at is IM
Ists n Schifqu sur sen
substit- sinbm ski- mdn is Mise
Utmw as· is Man umfasst-Its
Rufs-stets M in Uns-III
III-- Ists Im mi- Inmi
II JOHN-as und Wes-W R
t. IS. sum im Mit mumlz
»Um-c des den-at a Lin-Himme
! Um aus du di- tta iust
In um sime Nunm- ...j
Ist-O III-s- Emss u bis sum-J
youutmtsdmsr Ihm-. III
ZEIT QU DREI ABC CI
Dunst-Is- ts usw-NR
»Hm is M you m »in
Wie-Win- hosh du
II III- IIW« u stim
est-ist san m WW b
WIND
sie Uerlenkettk
Skizze von« Mauriee Prax.
Große Diner5, Abendgesellschaften
mit Tanz folgten ohne Untersuchung
iii Cezver5. In dieser eleganten Welt
von Nichtstuern kannte man nur eins
—- sich amiisieren.
Die reichsten Leute der Tourraine
wohnten in der-Tat in und um Ers
verö, die schönsten Schlösser und Be
sisungen befanden sich dort.
Die kleine Frau de Beuvremont
fehlte bei keinem Fest, und sie war
stets die Gefeiertste; brünett, mit
Haaren, die des Abends beim Lich
jterglanz einen besonderen bläuli
chen Reflex hatten, mit großen Au
gen, die ihr Gesicht strahlend erleuch
Zeiem war sie eine wirkliche Schön
eit.
Unglücklicherweise war sie nicht
reich, und ihr Gatte, ein saumseliger
Junker, war verpflichtet, sich unter
der Hand mit Versicherungen zu be
schäftigen, um sein Einkommen ein
wenig zu erhöhen.
Sie besaß daher keine Schmucksas
chen, und die einzigsten, die sie bei
den Biillen anlegen konnte, bestanden
ir. ihrem Trauring und einem armse
ligen Armband, mit halbechten Stei
nen besetzt. .
Dies war ihr herzengkummer, um
so mehr, als ihre guten Freundinnen
sie immer wieder mit dem alten Liedes
ärgertem »O, meine Liebe, weshalbi
tragen Sie kein Kollier an heem
so selten schönen Hals? Es it eins
Verbrechen! Verlangen Sie von Js
rem Gatten, daß er Ihnen gleich e n
solches tause!"
»Bah! —« erwiderte sie gleichgül
tig, »ich mache mir nichts aus
Schmucksachen!«
Aber ihre feurigen und dabei doch
traurigen Augen widersprachen ihren
Worten.
s I I
»Höre, Jean«, sagte eines Tages
Frau de Beubremont zu ihrem Gat
ten, »e- ist unbedingt notwendig, daß
ich diesmal ein Kollier zum Balle
bei den Martinierö trage. Jch er
trage es nicht länger, von den Freun
di nnen mit dem bemitleidenden Ton
ghänselt zu werden: ,,,Wie Sie ha
n immer noch kein «Kollier, meine
Liebe«i«
»Aber ein solches kostet ja die Au
gen im Kopfe, meine Liebe!« erwiderte
Dezr Beuvremont.
»Das weiß ich leider selbst. Aber
ich werde mir ein falsches kaufen,
was meinst Dui Des Abends sind
alle Ka n grau, und man imitiert
die Peren jetzt so wunderbar, dasz
man sie von den echten wirklich kaum
unterscheidet. Jch habe mir etwas
fOkteld gespart, und werde es mir lei
en.«
»Wie Du willst«, meinte herr
Beuvremont
Frau Beuvremont ging also am
nächsten Tage zu herrn Casteret, dem
gro n Bijoutier der Rue Neube. Sie
exp izierte ihm, m etwas Schamröte
im Gesicht, ihren unsch.
»Bravo!« rief herr Casteret aus-;
»Ich bin wirklich Flücllich und stolz,
Sie endlich als undtn zu haben.
Es war in der Tat bedauerlich, daß
eine so schöne Frau, wie Frau de
Beuvremont, gar keine Schmucksachen
trägt!« — —
«Leider«, seufzte Frau de Beut-re
mont, »lann ich aber nur einen be
scheidenen Einkan machen — höch
stens eine falsche Perlenlette!«
»Aber wissen Sie nicht, meine
Gnädige«, sagte Herr Casteret mit
Nachdruck, »daß es Mode in Cegvers
ist« nur falsche Schmucksachen zu tra
aen?«
»Nicht möglich!« «
»Wie ich es Ihnen sage, meine
Gniidigei Die Perlenietie dee Mar
quife de Male-come —- faiich, die der
Batonin Bouvee —- falich. die dee
Frau de Si. Laiuze -- fnlschi« —
.Nein —- wieiiichi«
aEine derartige Geilseung fest Sie
in Etslauneni ansieht« meine Gniis
Use. ei ifi. wie ch Ihnen Pse! In
cesvees iii man nur für ugenvees
biendung. file den Schein. anderen
Sand in die Augen u iieeesen. Mie
ieine Dinees und iellichuiien bat
man Seid, aber nicht iiie teure. echie
Schmaeiinchen.«
te caneeei speach neii dee ce
biieeung und Mai eines geärgerten
Kaufmannes.
.Wiieden Sie webt die Freundlich
ieii haben. niie eine solche Ueelenieii
ie. vie iie die andeeen ten-en see zei
IIY x
deee seinem schien see iideeiegeee
en n .
.Je0 date casenbiickiis ieine ein«
. ice sui Leuen niee iei Isis n ein
M- e« Its-me bei-seen Xe- die
dise nie-en see-im- Ioiepees
inne-neu Ieiie
z ..n!« ».,.
F iind one nösnen Ia ieeeiee se
ice meines Ieenee ne emi
peeienieiin Iiii see se neei dein Un
sei den de Vinceiniees Iniieeen ees
uvie iieine seen de sie. Los-sei
ils-me ils befinden Idee sieienj
I use-d Just ne se netwo
UQ lI·i·see Weis-leih i in M meef
. «eieeee-ei« »De- Ieeeeeiis sei
seinen-. Use-nie eee I- eied eine;
— be- ieIn ;
. — III M Mist
tigcn Reden führten, spielten sie m
unverschämter Weise mit ihren Kol
liers, die ebenfalls falsch waren.·
Die nächste Gesellschaft sand bet det
Baronin Bouvre statt.
»Wissen Sie«, vertraute sie der
igrau de Sie. Lasuze an, »diese t! are
euvremont tötet mich mit ihrer Pet
ientette, die gar keinen Wert hat. ch
werde es ihr anstreichen-— —- ch
habe zu heute abend einen guten -
kunnten, Herrn Howensteig, den be
kannten Juwelier aus der Rue de la
Pakt-, der sich zufällig hier befindet,
eingeladen. Jch werde es so einrich
ten, dasz er neben Frau de Beut-re
mont zu sitzen iommt.«
»Und danni«
»Sie werden schon sehen!«
Es siel der Baronin Bouroe
Inicht schwer, ihren Plan auszuführen
Iinstem sie die beiden nebeneinander
e e.
»Den howensteigt Sie sind doch
Kenner-t« ries die Baronin ihm zu.
»Bewundern Sie doch diesen herrli
chen Schmuck der Frau de Beut-re
mont. Jch wette, Sie siihten ihn
nicht schöner in Paris. Jst er nicht
Pugdervolli Ich sinde ihn entglit
en .« «
Frau von Beuvremont wurde ganz
rot vor Verlegenheit.
« ch bitte, meine Verehrteste, der
Jhr e ist doch zehnmal schöner«, ani
wortete sie.
»Nicht doch, keineswegs. Nicht
wahr, here Howensteig, das Kol
tier. der Frau de Beuvremont ist schö
ner.«
Herr howensteig beugte sich zu sei
ner Nachbarin. »Sie erlauben, nä
dige Frau?« Er priiste die Perlen.
»Das Kollier ist wirklich entzückend«,
sagte er, »die Perlen sind tadellos.
Ich wiirde eine solche Kette nicht un
ter 50,000 Franc- vertausen. Jhr
Gotte hat Jhnen ein tönigliches Ge
schenk damit gemacht.«
Welch ein galanter Herr, dachte
Frau de Beuvremont. Er hat mich
selbstverständlich nicht bloßstellen
wollen.
»Gestehen Sie mir seht, mein alter
Freund", nahm sie nach Tisch den
Juwelier beiseite, »die Kette ist selbst
verständlich salsch.«
,,Falsch'i Sie isi wundervoll, wol
len Sie sagen! Sie ist mindestens
das wert, was ich bei Tisch gesagt
habe. Sie sind wohl sehr reich, diese
Beuvremonts?«
»Sie haben gar kein Bermiigent«
»Alle die guten Freundinnen der
Frau de Beuvremont waren vor
Ueberraschung und Enttiiuschung rein
außer sich. als sie die Bestätigung
der Abschiitzung des berrn howensteig
ersuhren.
»Woher hat sie ihn denn?« ries
Frau de Ste. Lasuze aus, »sie hat
hn doch nicht gestohlen?«
»Es steckt vielleicht »ein jemand«
dahinter«, meinte schließlich die Mar
quise de Malycornr.
If If I
»Hast Du mich nun verstandenii«
erklärte Frau de Ste. Lasuze einige
Tage später ihrem Gatten. »e5 fällt
mir nicht ein« jetzt noch die Wachs
prrlen zu tragen, wenn diese Zierputp
pe von Beuvremont, die nicht ein
mal ihren Bäcker bezahlen kann, sich
eine Perlentette im Werte von stilis
zigtausend Fraan zulegen kann.
Jch will eine echte. und zwar
eine, die mindestens 100,000 Franks
kostet «
Es folgte daraus eine etwas er
regte Szene, aber Frau de Ste.
Lasuze bestellte am nächsten Tage
beim Juwelier Casteret eine kostbare
Rette.
Bei Btagallas, dem Juwelier in
der Rue Garant, kaufte die Makquife
de Maivcoene ebenfalls ein here-liebes
Lolliey nachdem sie vorher mit ihrem
Gatten auch eine beftige Auseinandets
fetung gehabt hatte.
Frau de Martiniee folgte dtefenr
Beispiel, ebenfo die Damen Enche
coeue und Bouvtr.
peau de Beuveemoni ging einige
Tage später zu Deren cafieeet, um
eine Uhr zu taufen
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