Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 28, 1913, Der Sonntagsgast., Image 8

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    » sie siwagnielmsfr.
Itinnerunqen eines Kriegsveteranew
Von Gustav Schatz.
· Jm Feldzuge 1866 waren wir bis
haust-rann bei Wien vorgeriictt, hat
ten dort turze Seit Standquartier e
habt und marschierten dann il r
Lundenburg, Göding nach Böhmen,
tvo in Wildenschtvert auf einige Wo
chen vor der Rückkehr in die Heimat
lehte Station gemacht wurde.
Arn 22. August hatten wir nach
kurzem Tagemarsch zu Wischau in
Möhren Quartier bezogen. Jch wollte
die Kompagnietasse aus dienstlichen
Veranlassung dem Packlorbe entneh-J
men, fand aber zu meiner größtens
Ueberraschung teine Spur von derfeI-’
ben vor. Während des Marfches
tout-de sie in besagtem sorbe auf dem
Rücken des Packpferdes mitgefiihrt, im
Quartier und Bin-at war sie in mei
ner Obhut, und jetzt bare fünf
hundert Taler auf und davon . . . Jch
stand vor einem Rätsel. —
Sollte Tranifoldat Orschullol, der
gähnt des ackpferdeö, die Vand im
pel haben Doch nein, der biedere
Laie war deffen nicht fähig.
llerdings, fiir genießbare Sachen bot
er keine absolute Sicherheit in seiner
Hieichweitr.m Was aber hätte er
mit den harten Talern anfangen sol
lenf Nein, der Gedanke war abfurd.
Und doch, wie war ei möglich gewe
enf Dieses Geheimnis mußte geliisi
werden und zwar expreß.
Am 21. August nach »dem Lisz
nungsappell, welcher am spater Na «
mittag in einem Dorse bei Austeer
abgehalten worden, hatte ich den Rest
les Geldes in mein Quartier genom
men, und dort ja, jegt diimmerte
es mir in ganzer Klarheit aus
dort hatte ich, v der «Vorsrch«t wegen,
den Beutel mit den funfbunoeri Ta
lern unter dem Kopftissen in meinem
Bett verborgen. Jm Packlorbe hielt
ich die Kasse liber Nacht nicht sicher
genug. Das Zimmer, welches von
tsiir allein bewohnt wurde und zu
ebener Erde lag, hatte ich dann beim
Weggehen abgeschlossen und den
Schlüssel fürsorglich zu mir genom
men. Jch hatte mich dann zu einigen
Kameraden begeben, um mit diesen
eine Streite nach der beim Orte gele
genen Tropssteinbbble zu unterneh
Men.
Alt diese Einzelheiten kamen mir
deutlich in Erinnerung.
Nachdem wir unseren orschungs
drang in der höble besrte t t, waren
wir ergendwo bei einem Glafe »Mus
brnnner Rotwein« noch beisammen ge
wesen; erst Lpst am Abend hatte dann
jeder in srii lisz ster Laune sein Quar
tier wieder au gesucht.
Am anderen Morgen war Orschw
lol In gewohnter Weise erschienen, um
die Packlltrbe abzubolen und aus dem
Saumroß zu befestigen; der Oornist
batte bereits zum Sammeln geblasen,
altes war zum Abmarsch bereit —
und da hieß es: sik mit der Neisetois
lette, um so mehr, da die Korporat
ffchasten bereits aus dem Stellungsi
ginge eintrasen. Der Dient hatte
nnn alle Ausrnertsamteiten n Un
sprneb genommen.
lind seht wußte ich es genau, die
Ko gnietasse war unterm Kot-stif
en l gen geblieben ob sie jemals wie
in me ne Diinde gelangen würde,
blieb einstweilen sraglich.
Zur Wiedererlangung des vermiß
ten Gutes mußten die erforderlichen
Maßnahmen schleunigst trossen wer
den« Däe Gelegenheit Zierzu erwies
sich insofern günstig, als der Kom
pagnieches im Lazarett zu Göding lag
ten er Kompagniesiibrer das eibd
pserd des auptmanns —- ein stets
beiniger S immel — zu seiner Fort
bewegnn benutzte. das- Handpserd
aber, e n schnellgiißi er Bronnen
konnte unbeschadet te our noch ein
mal machen.
Der Marter dieses Pserdes, Johan
nes Tauben wurde rasch mit der nöti
en Weisung versehen. mußte aus
prten und in wenigen Minuten schon
trat er in ver Ferne verschwunden
- Johannes Teuber war P rdehänds
to- rme stritt von den anreraden
wurde er turzweg .Dannes« genannt.
Vor dir Mobtlnrachung hatte er viel
sach in Esterreich und Ungarn beru ·
lich zu tun gehabt, war also mt
Land und Leuten vertraut. wie rnit
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IIIM Wu- h a um
Anfbietung feiner ganzen Schlauheit
nach dem vermißten Gute gesahndet,
lohne im Geringsten zu einem Resultat
über den Berbleib des Geldes gekom
men zu sein, waren für mich nur leere
sAusschtniiclungen dessen, wovon ich
mich durch Augenschein bereits liber
zeugt hatte; nicht um ein Lot schwerer
an Gewicht, wie er aus-geritten, kam
er wieder zurück der vielgetreue
Johannes Welchen raffinierten
sSchelmenstreich in dieser Sache er in
. wischen ausgeführt und damit sein
Uferdehändlergewissen um ein Erkleck
liches mehr belastet hatte, das sollte
ich erst viel später erfahren. —
Fiir einen Krie smann ist es nun
eine handwerksmii ige Notwendigkeit,
in kritischen Augenblicken schnell Ent
fchluß zu fassen, da ein Zögern und
Schwanken über Anwendung der
Maßregel, die der Lage am besten
entsprechen könnte, gar oft den Erfolg
in Frage stellen würde. Handeln
und zwar aus der Stelle, war daher
auch bei mir der Wahlspruch.
Unser Feldzahlmeister, mit dem ich
befreundet war und der am Tag vor
her beim Ausflug nach der ropss
steinhöhle, sowie am darauffolgenden
abendlichen Beisammensein teilgenoms
men, mußte zuvörderst helfen können,
wenn er wollte. Stehenden Fußes
begab ich mich daher zu ihm und legte
in aller Kürze den Sachverhalt vor.
Wie ich von seiner mir zugetanen
Gesinnung erwartet hatte, erwies es
ich als zutrefendz noch am selben
bend war i wieder im Besi? eines
festen Zwillichbeutels, gefüll mit
fünfhundert preußischen Talern; die
zermpagniekasse war somit rehabili
ter.
Wir waren auf dem Wege in die
eimat und nicht weit von der vater
landischen Grenze entfernt, sobald
diese überschritten war, traf ich als
bald Fürsorge, um das entliehene
Geld zurückzuerstatten; als wir dann
in die Garnison einriiciten, konnte ich
diese unerquickliche Angelegenheit als
geregelt betrachten. »
Den mir zugesagten Verlust habe
ich mit der Zeit verschmerzt, nicht aber
vergessen, wofiir gegenwärtige Erzäh
lung eugnis gibt. Hätte übrigens
mein rinnerungsvermögen aus dem
bisher Gesagten nicht genügend Ein
wirkung zur Festhaltnng des Stoffes
bekommen, so wiirde das nun Fol
gende Veranlassung gegeben haben,
das Andenken an die eingebüßte Geld
summe und die damit im Zusammen
hang stehenden Einzelheiten zu bewah
ren.
Seit den denlwiirdigen Kriegseri
eignissen jener Zeit waren Jahre ver
gangen. Der Waffenrock nebst rnilis
tärifchem Grad hatte ich abgelegt und
befand mich zur Sommerszeii auf
einer Reise an der österreichischen
Grenze. Der Zu , den ich erade be
nunte, hatte an e ner Zwis enstation
einen kurzen Aufenthalt; neue Fahr
gtäste waren eingestiegen, auch in das
bteil, in welchem ich mich befand,
war jemand hinzugekommen, den ich,
u meiner nicht geringsten Ueberra
schug als unseren ehemaligen Pferde
wiirter Johannes Teuber erkannte.
Er hatte mir gegenüber Plan ge
nommen und erz hte sofort, ohne
mi» vorerst wiederguerkennem mit
gro er Weitschweifigteit, daß er so
eben von einem P erdemartt komme,
wo er gute Geschäfte gemacht, und
nun im Begriff sei« eine Kot-Dei
Pferde direkt aus Ungarn zu holen.
Mir Lchien bei diefer Wendung die
Gelegen eit giinsti , ihn auf die Probe
zu stellen, ob er ch jenes abenteuer
iichen Rittes von anno sechsundsech««
zig, sowie meiner felbft noch erinnere.
Nach einigen «wischenbemeriungen
frug ich daher: » propos, Herr Teu
ber, kommen Sie auf Ihrer Reise
veilleicht nach Wiss-aus« -
Er war im besten uge seiner Rede
gewesen und hatte of enbar bei kiter
li gemachten Gefchäftsabschliisfen
kräftiger dem Glase ugesprochen, als
zur Feststellu des erkanses gerade
nötig gewesen ein mochte. Der Sin
druck meiner Worte auf ihn war daher
insofern interessant. als er förmlich
erniichtert zu werden schien.
auch Wisqsu lvmmh"
lasse ek, »das weiß ich noch nicht«
site et dann tosen-im bei. mqu
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Hm wär last-. ins IIIM M
cis-IMM- mkmomli ist«
»Hören Sie, Derr Teubet,« wandte
sich nach einiger Zeit wieder ein, »da
Sie durch Möhren zu reisen beab
sichtigen, hätte ich Luft, Sie zu beglei
stem wir könnten bei dieser Gelegen
lheit noch einmal auf die Suche nach
sder verschwundenen Kernpagniekaffe
gehen . .. finden wir sie, wird ehrlich
zur Hälfte geteilt.«
Teuber war bei dieser undermuteten
IWendung durchaus nicht überrascht,
)er lachte vielmehr laut heraus
,,Das würde vergebliche Mühe sein, ’
fHeris Feldwebel!«' Dann, nach kur
jzem Ueberlegen fuhr ver fort: .Diese
-ungliickseligen fünfhundert Taler, die
ich seinerzeit bei dem bekannten Par
forceriii aufgefunoen und auf dem
Rückwege in den Satteltaschen bei mir
geführt habe, sie sind verdaut fest
vermauert und verbaut.«
Jetzt war das Ueberraschtsein bei
mir, wie vorhin bei ihm, nur mit dem
Unterschiede, daß die Beweggründe
meinerseits anderer Natur waren.
»Verban vermauerti Wie
so ..., erklären Sie mir basi« Es
fuhr mir durch den Kopf: hatte Teu
her mich damals wirklich hintergangen
und mit hilfe diefei Geldes irgendwo
ei-« haust gebaut. . « Darüber follie
Z indes bald Klarheit bekommen
ein Gegenüber herichtete weiter:
»Den Vorschlag- den Sie mir vor
hin maehten, habe ich bereits nach dem
Feldzuge ausgeführt, und zwar
glaubte ich mit Sicherheit an Erfolg,
da ich wußte, wo das Geld aufgeho
ben war.«
Jch horchte gespannt und glaubte,
meine Annahme bestätigt zu hören.
»Und Sie haben den Schatz bereits
gehoben?« bemerkte ich in vertrau
lichem Tone. »Bitte, erzählen Sie;
es interessiert mich, wie Sie denken
können. Von einer Verfolgung der
Angelegenheit in strafrechtlicher Hin
cht soll selbstredend abgesePen wer
en.« Jch glaubte, mit die em in
weis etwaige Zurückhaltung Teu ers
beschwichtigen Zu können. Dies war
jedoch nicht notwendig, wie sich bald
herausstellte.
»Eine solche Maßnahme diirste
auch wenig feuchten, da es schwer hal
ten würde, einen Beweis gegen mich
auszubringen«, entgegnete er liber
legen und fiigte hinzu: ,Uebrigens
bin ich selbst, wie man- "u sagen
pflegt, der Geprellte«. ieser Be
merkung lage er mit algenhumor
laut aus. ann, nach einigem Be
sinnen, berichtete er weiter
,,Wie Sie wissen, habe ich mich im
Dienst stets vorzii lich geführt, habe
nie eine größere trafe gehabt und
bis zu jenem Nachmittage, wo ich von
Wischau ausritt —- zu meinem Lobe
muß ich das sagen: war ich der ehr
lichste Mensch, der je von der Sonne
be ieden worden ist, allein, das
Mi geschick, das mich bei dieser Sache
betroffen, kann ich mir heute noch
nicht erklären. · Was iiber mich ge
kommen, so jämmerlich vom Pfade
der Redlichkeit abzuweichen, es ist mir
rätselhast, und i muß-es geradezu
als ein unglückli es Verhängnis be
zeichnen, daß ich mich damals habe so
töricht vergessen tönnen.«
»Ja, ja Sie sehen mi groß
an,« sagte er na kurzer Pau e, ais
er auf meinen sichtsziigen einen
Ausdruck des weiselns bemerkt haben
mochte —- «a r urteilen Sie, wenn
Sie alles ehiirt haben: Mein Brau
ner hatte e ne Freude am Rennen und,
wie der Wind schossen wir dahin.
Der fehlende Beutel war richtig, wie
Sie mir angegeben, unter dem Kopf
iissen im Bettstroh verborgen. Das
Zimmer, in dem Sie gewohnt hatten,
war seit Jhrer Abtei e noch von nie
manden betreten war en.
»Ich nahm die Kasse an mich,
brachte den Jnhalt des Beutels und
diesen selbst in den Saiteltaschen
unter, und bald waren wir zwei.
eigentlich nunm r drei, wieder auf
dem Rückwegr. ie ilirrenden Taler
in so vertraulicher Nähe weckten aller
lei Gedanien in mir; ich konnte mich
dem geheinrnisvoilen auber, der von
ihnen auszugehen schen, nicht ent
chlagen, so sehr ich mich auch dageg-n
raubte. Es war mir. als ob ich
Mk Hoff dies-S Midas esse- ammckessi
Mann fein erlitte; das ganze
Pserdematerial der weiten usta
hätte ich damit aniaurn innen.
denn: was mein Wes t anbelangt.
das verstehe ich wie iner».. Rur
seid brauchte ich schbnes. blan
ies Geld.
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hinein. Die Grube füllte ich hierauf
wieder zu und fügte «die Rasenscheis
ben sorgfältig ein, so daß keine
Spur mehr von dem Eingriff zu be
merten war.
Mir war hierauf ordentlich leichter
ums Herz. Auch das Roß schien
meine Empfindung zu teilen: ohne
getrieben zu werden lief es pfeilschnell
dahin. —- .
Durch verschiedene Zwischenfälle,
sbie sich nach meiner Entlassung vom
TMilittir zu Hause ereignet hatten. war
ich abgehlten, noch in demselben Jahre
das Geld abzuholen. Jch machte mir
keine Sorge darum, da ich es sicher
aufgehoben wähnte.... Hätte ich
jedoch eine Ahnung gehabt, wie es»
kommen sollte, teine Stunde würde ich
gezögert haben, mein Vorhaben aus
zuführen.«
Teubet hielt wie resigniert inne und
warf begehrli e Blicke nach meiner
Reiseflasche. a ich fürchtete, .r
könne auf den Gedanken kommen, den
Schlußatt seiner Heldentat aus ge
wissen Gründen zu verschweigen, gab
ich ihm die Flasche hin und bemerkte
dabei
»Haben Sie denn die Stelle nicht
wieder aufgefunden, wo der Beutel
vergraben wart«
»Nicht das,« entgegnete er eifrig
,,Nu"r zu genau kannte ich den Platz.
Aber denken Sie: eine Kapelle hat
man dort erbaut und —- dartn liegt
die Malice —- gerade an der Stelle,
wo der Schatten jener steinernen Fi
gur um vier Uhr nachmittagt steht. . .
O, ich habe meinen Augen nicht
trauen wollen, alt ich im folgenden
Jahre kam und ein Gebäude dort er
richtet fand.... Alle meine hoff
nungen waren in schnöder Weise zus
nichie »macht —- Aber dennoch:
wenn ich mir Vorwürfe mache wollte
über mein faumseliges Zögern, so
fand ich schließlich den Trost, daß
mein ehrliches Gewissen wieder Irge
stellt war, da ich ja doch keinen sen
nig von dem Gele zu meinem Nutzen
hatte verwenden können.« —
Er schwieg wieder, scheinbar um eu
überlegen, ob das zutreffend sei. M ch
empörte die beuchleris e Metal, aber
ich mußte mich beherr chen, um alles
herauszubekommerr. Jch frug des
halb wie teilnehmend
»Und noch-eins, here Teubert was
die Veranla ung fiir die Aufrichtung
eines Bethauses gewesen ist, Jaben
Sie wohl nicht in Erfahrung br ngen
können«i«
«Doch, doch,« entgegnete er: Auch
verlangte es mich zu wissen, wer au
den famosen Gedanken gekommen sein
mochte, den Bau auf dem fiir mich so
wichtigen Grunde zu errichten.
Jch erkundigte mich nach dem Ei
gentümer des betreffenden Geländes
und erfuhr, daß es einem gut situier
ten Landmann geböre, welcher in der
Schlacht bei Königgräß, die er als
österreichischer Soldat mitgemacht,
aus roßer Lebensgefahr errettet wor
den Jei. worauf er ein Gelöbnis ge
tan, als Erkenntlichkeit dafür ein
Dankgebethaus zu stiften. Zum
Uebersluß hörte ich noch, daß beim
Ausgraben des Grundes fiir das
Fundarnent ein Beutel mit günfhuns
dert nagelneuen Talern efun en wor
den sei und daß man d eses Geld iit
den Kapellenbau verwendet habe.
mu gestehen, daß mich dies ungemein
ver roß.«
Jn mokanter Stimmung hatte er
den Schlußsatz hervorgebracht und —
auch ich muß gestehen, daß ich den
Stoßseufzer dieses Ehrenmannes von
seinem Standpunkte aus begreiflich
fand. —
Zu weiteren Auslassungen kam es
indessen zwischen uns nicht mehr, da
der Schaffner die Wagentiir öffnete
und herein rief:
»Siation Pardubißt —- Alles aus
steigent«
Ohne mich von meinem Zufallsreis
segefiihrten auch nur mit einein Worte
zu verabschieden, war ich schnell im
Gedönge verschwunden.
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isak gross Mit-Mit Wes-di buc.
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seine Erim-;
Nun war ich also tot.
Man hatte meinen entseelten Leib
aus einen kostbaren Sarg gelegt, rund
herum waren Palmen und Lebens
bäume aufgestellt und am Kopfende
brannten dicke, gelbe Kerzen, die in
schwer silbernen Kandelabern steckten
— eine beillose Verschwendung über
die ich mich noch im Tode ärgerte.
Neben meinem Lager stand der Sarg
declel, iiber und über bedeckt mit breit
Ybeschleisten Lorbeerkränzen, —- ganz
Iso, wie es sich für einen in Aerger
grau gewordenen Hauswirt geziemte.
« So sollte ich armer, alter Jung
geselle, den seine zärtlichen Erben
nun endlich totgepslegt hatten, noch
Parade stehen, bevor man mir Zeit
ließ, meinen einsamen Weg nach dem
Friedhof zu tun.
Wie gesagt, mein Leib war tot.
Aber meine Seele lebte. Und sie war
noch nicht ausgeslattert in den Aether.
Sie war ein wenig neugierig, war sie
doch die Seele eines hauiwirts, —
sie wollte dabei sein, wenn meine
örtlichen Erben den Raub teilten.
ch hatte nämlich versitgt, daß mein
Testament unmittelbar nach meiner
Grablegung erbrochen werden sollte.
Meine Seele hatte sich ängstlich ver
borgen; ganz ties in meinem alten
gläsernen Uhrgehäuse lag sie und
lauschte. .
Meine Erben nahmen die Veileidss
bezeugungen entgegen. Die onneurs
machte mein Neffe, ein tattlicher
Bierziger, dem man den Lebemann
sofort ansah. Er war tadellos ge
kleidet, denn sein Kredit war wieder
hergestellt, seit ich entschlummert war.»
Sein Gesicht glänzte im rotbliiulichen
Schimmer, denn er hatte gestern
abend die Schlüssel zu meinem Wein
keller gefunden. Er war miide zum«
Umfallen, aber er zwang sich eine!
Trauermiene auf und spendete mir soi
übermäßig viel Lob, als ob er meins
Universalerbe wäre.
Neben ihm stand seine Schwester,
eine guterhaltene Witwe von fiinfzig
Jahren, die sich zu dieser fröhlichens
Todesfeier eine hochmoderne Trauer-s
robe auf ump genommen hatte, und
während re mit fchluchzender Stim
me immer auss neue meine edle Ge
sinnung pries, als ob ich nie einen
Mieter gesteigert oder gar exmittiert
hätte, ließ sie ihre Blicke tiber die
Toiletten der kondolierenden Damen
gleiten, ob auch nicht eine eleganier
und modischer gekleidet war, als sie.
Ganz hinten in der Ecke, verdeckt
durch ein Arrangement hoher Topf
gewiichse stand der Sohn dieser Wit
we, ein flotter Bursch von zweiund
wanzig Jahren mit zerhacktem Ge
tcht, und charmierte mit meinem
immermädchen, einem feschen kleinen
änschen, dem das einfache schwarze
Kleid vortrefflich stand.
Schier endlos waren die Beileids
bezeugungen, und nie hätte ich mir
träumen lassen, daß mir o viel an
teilnehmende Freunde auf ieser Welt
lebten. Jn allen Tonarten wurde
mein Lob gefangen, und Verdienste
wurden mir nachgesagt, die ich nie im
Leben gehabt hatte
Fast alle meine Mieter waren da
gwesen und hatten Kränze gebracht.
as gerade hatte mich am meisten ge
ärgert. Denn noch jeht muß ich es
frei und offen bekennen, daß ich ihnen
ein Tyrann im Hause war.
Mein Schuster und mein Schnei
der. denen ich immer die Rechnungen
gekürzt und sie dann erst nach Jahren
bezahlt habe, auch sie hatten mir Lor
beer gespendet.
Sogar mein Barbier war gekom
men, dieser Mann. den ich geärgert
und geuzt habe zum Gotterbarmen,
auch er brachte einen Kranz geschleppt.
Ach, mir wurde ganz ekelhaft, als
ich all' diese Crbärmlichteit und Feig
heii und Heuchelei fah!
Aus aufrichtiger Teilnahme hatte
mir keiner etwas gebracht, denn sie
haßten mich alle, allesamt. Das
wußte ich. Aber das gerade wollte
ich auch. Mir war meine Jugend,
mein Mit-. meine Liede gesteht-en
worden. uno so batte man aus mir
einen Menschenfeind gemacht; ich
wollte tnrannifeeren und »lnechten.
meine Verwandten wie die fremden
Leute, — ich wollte von allen gehaßt
und gefürchtet sein« weil ich den
Glauben an die Menschheit verloren
hatte.
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WJMIWUI sm- btii; .
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»W«
len der sinkenden Sonne aus meine
Ruhestiitte fallen, da naht sich noch
jemand.
Eine Frau, gebeugt und am Stock
gehend, ties verhüllt in schwarzem
Schleier. Langsam kommt sie näher.
Sie bringt einen kleinen Kranz von
dustigen Veilchen. Mit zitternden
gänden legt sie die Spende aus den
iigel nieder. Und dann preßt sie
die Dände ans Gesicht und weint
lange und bitterlich.
I Aber da, eben als die legten Strah
fO ,wie meine arme alte Seele aus
jauchzt!
Die ersten wahren Tränen, quel
» lend aus wehem Herzen — —- so
Jkabe ich also doch nicht umsonst ge
e bt
Ja, meine gute Alte, weine nur —
deine Trauer tut mir so wohl nach
al! der heuchelei.
O, ich entsinne mich des Tages
noch, als wir beide zum ersten Male
uns fanden!
Der Flieder blühte Ganze Wogen
voll Duft umhiillten alles ring um
her. Und im slutenden Sonnenlicht
schwamm die prangende Welt.
Jch war eben gelandet. Mein Boot
hatte ich befestigt. Und nun tam ich
ans Land Dasah ich dich Wie
von einem Zauber geblendet stand ich
still Prangenp in der Fülle deiner
ersten Jugendbliite standest du vor
mir. aubie zu träumen. Wie
ein Märchen kam mir das alles vor.
Und wie besangen von diesem Wun
dertraum schlich ich vorbei an dir.
Ach, das Derz war wir zum Zer
springen voll. Jch war wie umge
wandelt. Jch floh die Menschen.
Keinem keinen einzigen wollte ich se
hen. Allein nur mit meinen Träu
men wollte ich sein. Und ich sloh in
den Wald, weit hinein, wo heilige
Stille war, wars mich in die hohen
Farren, preßte mein glühend heißes
Gesicht ins junge Grün und weinte
kiori lauter überschäumender Glückse
a eit.
Ach, ich hab dich ja so lieb gehabt,
so unsagbar lieb! Aber ich war arm
und du warst reich, und so wurde
nichts aus unsern Plänen
Jch weiß wohl, daß du unglücklich
warst, als man dir den reichen Mann
auf wang; ich konnte es damals nicht
ver indern, du aber, du hättest auf
mich hören sollen; ich hätte dich ent
führt ohne deine Reichtümer, und ich
hätte fiir dich gearbeitet, so lange ich
atmen konnte. Dazu aber fehlte dir
der Mut, und so hast du uns beide
elend gemacht fürs ganze Leben.
Jch bin dann durch die Welt ge
wandert, um alles zu vergessen. Und
ich habe gearbeitet, ruhelos und ohne
Ermatten, bis ich ein reicher Mann
geworden, und ich habe alle Liebe
und Weichheit in mir erstickt, denn
ich wollte hinfort nur noch hassen —
hassen und verachten, weil ich so srlih
meines Glückes beraubt worden war.
Auch dich wollte ich vergessen. Nie
habe ich nach dir geforscht, nie dich
wiedergesehen. Und erst wenige Wo
chenvor meinem Hinscheiden brachte
mir ein Zufall deine Spur.
Unglückliches Weib! Jetzt warst
du arm, dein Mann tot, Euer Geld
hatte er verbracht, und nun im Alter
warst du und deine Kinder arm und
hilflos.
Jch war gerächt.
Ja, weine nur an meinem Hügel,
du gute Alte, das tut mir so unend
lich wohl, denn ich weiß nun ja,
daß du mich nicht vergessen hast, —
weine nur, aber verzweier nicht«
wenn ich auch nicht zu dir gekommen
bin, ich habe dennoch an dich ar
dacht; der Tod,' in seiner Erhabenheit,
löscht ja alles aus.
I « O
Nun ist mein Testamentgeösfnei.
Hat ha! ha! —- So habe ich nie
gelacht. Die Gesichter von meinen
trauernden Hinterbliebenen —- Ja,
liebe Kinder, so gehi’s. wenn man
mit Summen rechnet, die man noch
nicht hat.
Dle häm- meines Vermögens habe
its jener armen alten Witwe ver
mocht. nnd die andere Hälfte mästen
Orden
So. mein lieber Reff-. nun desst
es arbeitet-. wenn man feine Schulden
Um IM. —- 1a. meine geliebte
N . Mk crust du deine sinkt
M fest ums man II ein
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Ich starb-M hab-.
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