Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 28, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Ionntagsgast
Bett-me zur »Blooyifleld Gewandt-u
Seitdan seines-.
Novelle von Georg VuisesPalma
Das Kommando des Grenadier
Regiments Königin hatte telegras
phisch ersucht, aus den flüchtigen Gre
nadier Karl Heinrich Mathiesen zu
sahnden.
Die Eltern des Gesuchten wohnten
im Begang des Fußgendarmen Mei
nelr. Da bei ihnen natürlich zu
erst nachgesorscht werden mußte, hat
te der Oberwachtmeister des Bezirks
den Fahndungsbefehl an diesen wei
tergegeben.
Meinete, ein hochbeiniger Manns
mit rötlichem Schnurrdart, las das
Signalement und schob es in die
dicke Briestasche. ;
»Haben Herr OberwachtmeisterI
noch andere Befehle?«« fragte er.
Der Oberwachtmeister, der schon
die ganze Zeit über merkwürdig un
freundlich gewesen war. nickte turz.
»Es ist mir zu Ohren gekommen
daß der Tischler Ezarlinsti Sie
Sonntag auf dem Markt gröblich
beschimpft hat. Warum haben Sie
das nicht zur Anzeige gebrachti«
Eine duntle Röte stieg in Meine
keg Gesicht. Einige Mal räusperte
er sich, als ob es ihm schwer fiele,
die Worte aus der Kehle zu drin
en.
»Der Mann hat fünf lleine Kin
der«, stieß er endlich hervor. »Die
sehen heut schon aus wie das Leiden
Christi. Wenn ich den Alten jeßt
noch ins Kittchen bring . . .«
»Da haben wir’ö!«
Der Oberwachtmeister schlug zor
nig mit der Faust auf den Tisch.
»Also wieder Jhre verfluchte
Weichmiitigteitt Was zum Teufel
gehen Sie Czarlinstiö Kinder ans
Sind Sie Waisenpsleger oder Gen
darms Vor allen Dingen haben Sie
Jhre Pflicht zu tun!«
»Herr Oberwachtnreister!«
Gendarm Meinete sah ihn finster
au, und sein Vorgesetzter siihlte sel
ber, daß er zu weit gegangen war.
»Dann gehen Sie man, vielleicht
haben Sie heute Glück, daß Sie
wenigstens den Mathiesen triegen.«
f Damit war der Gendarm entlas
en.
Seine Dienstwohnung lag eine
Strecke vor der Stadt, in einem alten
Chausseehaus. Von dort holte er
sich sein Gewehr, lud es sorgfältig
und hing es sich über die Schulter.
Er wollte den Leuten schon zeigen,
daß er auch hart sein tonntei Wenn
er den Mathiesen träfe und der
Bengel stünde nicht gleich wie eine
Mauer, dann sollte ihm Gott gnä
dig sein! Mit einem Fabnenslüchtigen
würde er gewiß teine Umsiiinde ma
Men.
Ungefähr eine Viertelstunde lang
mochte er bereits durch die eintönige
Landschast marschiert sein, rechts
und links umgeben von Feldern und
Wiesen, auf denen das Heu in ho
ben Hausen lag und würzig her
tlberduftete, als er plötzlich zusam
menfuhr und die Hand über die
Augen legte.
Ganz im Hintergrunde, unmittel
bar vor dem Kiefernsorst, der wie
ein schwarzer Rahmen im Halbkreis
die lichte, lustige Wiese umschloß, lag
eine kleine Fettne, die nicht wie die
andern spitz zulies, .sondern merk
würdig abgeplattet war. Aus ih
rem oberen Rande tauchte mit einem
Male etwas Rot-Z aus und rollte wie
ein satbtges Rad zur Erde herab.
»Wak das etwa ein Fuchss« frag
te sich Meinete verwundert.
»Alle Wetterl« jubelte es in ihm.
.Da dali« ich mal Glück gehabii«
Das, was da berabgelollert war,
war eine Mit e. eine Militörnrü e.
Und wo die üie war, da so te
der Grenadier wohl auch seini
Miit alt-schreitend aber nachM -
lichleit jedes Geräusch vermelden ,
durchauerte er die Wiese. denMos
ment erwartete er, den lüchtltng
aufspeingen und davor-rennen zu se
dtn. und ans seinen Lippen ttterte
der sur-Ist .dalt. oder ich sähst«
schen wie ein steil aus der sogen
sedrrn Idee es rührte Ich nichts.
Der halt-nie schlüst also. den-sin
te er vor sich sin.
wwkäp mm M Zw
Iwww w M«M
www m WW HMWM
wwwwa wwww www-www
wwwwwwwxwwxwk
getöteten Wangen und der halboffesl
ne Mund gaben ihm einen fo kind
lich unschuldigen Ausdruck, daß der
Gendatm verwundert den Kopf
schüttelte.
Sicher fo’n Veimwebfatzlr. über
legte er. Was Gemeineg kann der
doch nicht ausgefreffen haben!
Der Schläfer wurde unruhig, als
ob er den prüfenden Blick durch die
geschlossenen Lider gespürt hätte,
warf er den Kon bin und her.
Da ergriff Meinele ihn bei einem
Handgelenk« preßte es in geübter Ge
schwindigkeit gegen das andere· und
fchnappl sprang das Schloß des
Kettchens iiber beiden zufammen.
»Guten Morgen, Maihiefen!« sag
te er gemiitlich.
Der Grenadier war jäh aufgefahs
ren.
Sißend." mit weitausgerissenen,(
runden Augen, in denen das Entset
zer den Schlaf vertrieben hatte, fah
er erft auf den Gendarmen und
dann auf die Fesseln an feinen Ein-»
den. Und mit einem Male tießf
e-: einen wilden, geilendenv Schreij
aus und warf sich mit dem Kopf;
nach vorn die Feime herab. Jn der
Mitte überfchlug er sich, rollte über
die Stoppeln, kam wieder auf die
Füße und begann zu fliehen.
Meinele hatte ihn aber schnell
seingeholt Mit gefesselten händen
»foll der Teufel laufenl Da hieb er
»denn in feiner Angst mit dem Ab
xsatz nach hinten aus und traf den
Gent-armen am Schienbein.
»Anm! Anne!« rief er dabei über
die Wiese. Da flog er auch fchon
zu Boden.
I »Sol! ich dir die Füße auch noch
sesselni« fragte Metnele grimmig.
Der Grenadier sah, daß er gesan
gen war und seinem Schicksal nicht
entrinnen konnte. Ohne sich aus
seiner Lage zu rühren, blickte er
stumm nach csnem einsamen Daus
hinüber, das fern am Ende des
Halbkreises lag, den der Wald um
die Wiese zog. Seine Augen still
ten sich mit Tränen, die langsam
iiber sein zuckendes Gesicht rollten.
»Natürlich!« brummte Meinele,
,,erst Fahnenflucht und tätlicher Wi
derstand gegen einen Vorgesetzten,
und hinterher wird geslennt. Nu
warte, mein Bürschlein, der Tritt
kostet noch ein paar Wochen extra.«
Er bückte sich und rieb sich sein
schmerzendes Schienbein. Jn Wirk
lichkeit wollte er es dadurch aber
nur vermeiden, den jungen Mann an
zusehen. Er vertrug Tränen nicht.
Blut immerhin, wenn’s nicht an
ders ging. Aber Tränen, boks der
Geier!
Der Grenadier stand schwerfällig
aut.
»Wegen der Strafe ist es mir
nicht,« sagte er mit mühsam be
herrschter, schluckender Stimme. »Und
zum Regiment wiirf ich allein auch
zurückgegangen Aber daß Sie mich
eingesungen haben wie einen tollen
Stier, elf ich mein Mädel überhaupt
nur gesehen hab’ . . .«
Er konnte nicht weitersprechen.
Verzweifelt sah er auf seine gefessel
ien Hände.
Meineie fühlte, wie seine Nasen
spitze warm wurde. Das war bei
ihm immer dab Zeichen aufsteigenden
Mitleids. Also seines Mädels we
gen war der Junge desertiertl Lieber
Himmel. er wußte ja noch, wie ihm
selber zumute gewesen war. als er
zum ersten Male von seinem Mutter
chen und von seinem Mädel fortge
rnußt hatte
Er hütete sich aber, seine Teilnah
smk u verwies-.
»Schiimen Sie sich«, erwiderte er
barsch. »Ein schöner Kerl das, der's
ohne seinen Schaf nicht aushalten
kann. Was sollte denn daraus wer
den. wenn alles deswegen auskneifen
wolltens Jst es denn wenigstens was
cllnssiinltigesi"
Eine speise Röte schoß in das ce
sicht des Befeagtem
dsss sprudelte
Its-its feist Ismucwssqäum
»n
FOde schik- ins
u
cm Inst Ists
Ists dass-. In W
Leib-I W MI II
M sei-n III-III Its-I
sit-s- tun- si Wiss-. III Ue
fass Im mu- IW J Und
Utica most U sich s bitt'
U di Wi
Ums II Its
mau- »Im ais-TM
Ost It Isme- side III In·
guts-. son- dsihss Ox;
M Ihm unt Um Io
aufs-must Und Ima- nicht IM
dann mach’ ich’5 Maul aus und steck
das Gewehr rein. Dann dass ein
Ende! . . .«
»Das fehlte nachl« dachte Meineke
erschrocken. »Kinvstops genug ist
der siir eine solch-e Eselei.«
»Wenn Sie mir sagen wollen, wie
Das Mädchen heißt«, schlug er ver
legen vor. «Bielleicht iann ich ihr
was bestellen.«
,,Anne Janusch heißt sie. Die da
drüben beim Obersötster dient.«
»Mei« rief Meinete überrascht.
»Aber-, Matbiesen, die sollte doch
brav sein!«
Jn den Augen des Grenadieri
leuchtete es hell auf. Aber nur ei
ne Sekunbr.
»Nicht wahrs« fragte er ba ig.
»Ach Gott« ich will es ja glau n.
Aber elf ich's nicht in ihren eigenen
Augen gesehen hab' . . .«
Meinete tannte das Mädchen. CI
trar ebensolch treuherziges Menschen
kind wie Mathiesen selber, nur in
Braun.
»Ja, sitrs nächste wird aus dem
Sehen wohl nichts werden,« meinte
er zögernd. —
Der Grenadier stöhnte ties aus.
Und Plötzlich wars er sich in seiner
Verzweiflung vor Meinete auf die
iKnie und hob die gesesselten Hände
iflebend zu ihm empor.
»Lieber, guter Gendarm,« bettelte
er, »lassen Sie mich doch lausent
Nur für ein paar Minuten will ich
sie sprechen. Sehen Sie, jeden Mit
tag kommt sie hier vorbei. Und dann
melde ich mich allsogleich wieder bei
Ihnen und laß mich verhaften. Bit
t-, bitte, herr Wachtmeister!«
Meinete war bei seinem Kniesall
entseht zurückgewallt
»Stehen Sie doch aus, Menscht«
schrie et halb zornig und halb tliigs
li
»Heiliger Himmel! Daß so was
auch grad' mir pa ieren muß,« dach
te er verstört. » ch möchte dem
Jungchen ja so gerne helfen, aber ich
darf doch nicht.«
»Meine Pflicht, Mathiesen, meine
Pslichtl« sagte er. »
»Aber ich schwöre Ihnen, da ich
wiedertommet Bei unserm heland
schwör’ ich'ö Jhnent« schrie der De
serteur angstvoll.
Jn Meinele quoll eine jähe Wut
aus. Eine Wut gegen den Menschen
da, der seine Seele vergetvaltigen
wollte.
»Warum hast du deine Mühe nicht
besser verwahrt, Hund, versluchter!«
brüllte er ihn an. »Ich wär’ vor-»
beigegangen und meinethalben hätt’j
dich der Satan arretieren tönnen.!
lind fest soll ich’s auöbadeiy ich,
i .«' .
Er zitterte am ganzen Leibe, eben-J
so erregt und ebenso leidend wie
der Flehende vor ihm. ;
Grenadier Mathiesen wurde aschs
sahl und seine Lippen preßten sich
schmal blutleer auseinander. Noch
einen legten sra enden, dunklen Blick
richtete er aus einete. Dann er
hob er sich.
»Führen Sie mich nur ab, Herr
Wachtmeister!« sagte er tonlos. .
Dem Gendarm ward bei diesem;
Blick zumute, als ob ihm ein Dolch!
ins Herz ginge. Aber stumm unos
pflichtergeben setzte er sich schon inI
Bewegung, als er mit einem Male
zusammenzuckte, die hand hinters
Ohr legte und lauschte. -
Aus der Chaussee klangen has-!
ichlägei !
»Wenn das der Berittene oder gar
der Obetioachtmeister ist . . .« s
Einer iiihen Eingebung folgend-J
packte er den Deserteur an der Schul
trr und schob ihn hinter einen Heu-;
hausen. ;
.Ducken Sie Mk Ilüstekte et is;
Iet. .Weuu man sie steht. i ;
vorbei. Dann las-u ich Ihnen aichi’
m MIMP
n der gleichn- Sekunde Met- n
neben III-m Maus-Its und spat
Me III das sahn-s du Or IMr.
Ein Irrtum-Mut- Iu Irr
wis. Das erkannte et tm litt
den tel- Grind-mit II tsss nd
lasen a- Nss It
Ni- n III-is Ils. u .
MIIIIU des-W III Wien
Ihr usw n Ist Mose. Io
IIMII IIUM
MI- sir. II. du II
Mond-n N IU clai- sit-s
knie- Uns-m m Ism- W
Dis-m I« sollst ·- M um«
Its-m MIIW In s tiq
Ins-Its ad steil n du ils-at
Ist us mm VIIWWMJ
Dn Guts-Mit Ism- m Its-!
gis-sum m In Gm- osr. M
Ist-M du sont-im M Im. Oh
I III II es
Icmus II- m Inm- Its-pha·
taki-Fund Inn-sys- ROH
met ei- ms Odem sof. «
Mai du«-M ten-Mut MIM
auf seinem Herzen. »Jetzt ist es ins
eigentlich schon geschehen. Was sperr«
ich mich also riecht'· dachte er »Jetzt
hat er mich in der Hand nnd ich
nicht mehr ihn!« ;
»Maihiefen,« sagte er leise, »Ein-z
nen Sie mir wirklich versprechen, daß ,
Sie allein in Jhre Garnison zurück-i
kehren werden« wenn ich Sie jetzt
laufen lasset«
»Herr Wachtmeister,« jubelte der
Gefangene. »das wollten Sie wirk
lich tuni Jch schwör-'s Ihnen, daß ich
Wort zurückkehre. wenn ich mit dei-I
nne gesprochen habe. Oder ichs
komme zu Ihnen nnd lan mich wie
der verhaften . . .«
K Nxeinete schüttelte nachdenklich den
vp .
»Nein, das nicht. Wenn Sie ar
lein fahren und ohne Zwang, isi’s
keine Fahnenflucht mehr. Nur noch
rnerlaubte Entfernung. Da können
Sie sogar noch die Knöppe kriegen.
Verstehen Stei«
Er nahm ihm die Handschellen ab.
Dann griff er mit traurig-finstern
Cntschlossenheit an seinen Gewehr
laus. »Nur vergessen Sie nicht, daß
ich Sie niedertnalle wie einen Oa
sen, wenn ich nach vier Uhr noch
einen Zipfel von Ihnen in der Ge
gend sehe. Vergessen Sie das
nichts« .
Die abermaligen Versicherun en
und Dantesworte des Burs en
barsch abschneidend, ging er mit lan
gen Schritten ilber die Wiese zur
Chaussee zurtick und dann weiter dem
Dorfe zu, wo er nach dem fragen
mußte, dem er eben die Freiheit ge
geben hatte.
Als er nachmittags zurückkehrte,
biirte er sich dicht hinter der Ober
sitrfterei von einer hellen Stimme an
gerufen. Anne Janus tam mit
fliegenden Zöpfen und l hrotem Ge
sicht auf ihn zu und rtickte« ehe er
ihr noch wehren lonnte, ihre frischen
Lippen auf seine hand.
»Weil Sie doch so gut mit Ma
thiefen waren!« sagte sie dankbar und
sah ihn verschiimi und glücklich an.
»Na, nun wird’s Tag,« stöhnte
Metnete.««« »Was fällt dem Frauen
zimmer denn eini Und was ist das
fiir ein Mathieseni Etwa der Descr
teur, den ich suchet Heh?«'
Das Mädchen war erschrocken zu
riickgefahren.
»Aber, Herr Gendarm,'« ammelte
sie, »Sie haben ihn doch elbft...«
»Musi« unterbrach sie Meineie
grob. »Wifsen möchi’ ich, wo der
halunie steckt. Sonst nichts!«
»Jn der Eisenbahn,« sagte die
Kleine verschlichtert. »Er fährt doch
zurück.«
»So, sol« «
Meinele zapfte sich erleichtart an
der Nase.
»Sein Glis-M brummte er dann.
«Heitt' ich ihn vor Augen bekommen,
hatt’ ich ihn irumm geschossen, daß
ihm das Desertieren für immer ver
gangen wär’!«
Er ließ das verdutzte Mädchen ste
hen und schritt davon
«Gottlob, diesmal ist alles gut
abgegangen,« sagte er sich unterwegs.
»Aber das letzte Mal soll's doch ge
wesen sein. Ja, sicherlich, das al
lerlegte Malt« Künstig würde er
nicht mehr so gutmütig sein. Hohe-!
wahrhaftig nicht. Er würde den
Leuten schon zeigen, daß er auch hart
sein konntet
Und er strich sich seinen fuchsigen
Schnurrbart so breit auseinander
nnd machte so ungestüme Schritte.
oaß er ordentlich wild aussah. ———
U Usmo
im Regen dampr auf weiter de
Um Inst Kiefern grün I;
Und ihn ist ne i die Miso
sum Wo et vor saß stlltmqum
Das Dorf im Dunst seht ·- m
I iszdut
Dis stehlen KLEMM Nicht TM
Schott aus des-I Magus-sites Lis
Uh II IIW In des Chr-.
Im Leise- M-'I. es trifft-m
i its Ist W
U Its b WILL-— Ismltt »Es-is
Usd .
Edle III-« nist- es- CMI U
«. strns
JJB Mut-ht- Mfe sit is cum
sci uns-i m M W
dich
kuglig ts- dnt Ists-u Ist-«
SU- IMM DWU Mit M
M
Ist In nd sum du sum is
IS
Ins Um u fand-i cis-m
Sei-m
Und fuhr Essai is m IW Ic
Ists«
Frau um stunden-w
Stizze von Alfred Taten-.
Ganz gestillt hatte fich das Starr-I
desamt mit der soeben eingetretenen
Hochzeitsgesellschaft. Jm Kreise der
ganzen Provinz zählten Lureau und;
Busson zu den angesehensten Groß-;
tausleuten, und durch die Heirat des
Erben des einen Hauses mit der ein-J
eigen Tochter der anderen Familie;
entstand wieder ein neues große-s
Vermögen. Auch in anderer Bezie
hung paßten die jungen Ehegatten
zusammen. Edmond Lureau war
achtundzwanzig und Henriette Bus
son neunzehn Jahre alt. Er war
ein ganz hübscher Bursche, braun mit
einem. slotten Schnurrbart und sie
war frisch, blond und niedlich. Deri
seierliche Tag war herangekommen.
Editiond Lureau hatte den festen Gut-s
schluß gefaßt, liickiich zu -setn, und
er spürte nur kene unbestimmte Un
ruhe in i , die jedermann empfindet
der in rast und weißer Krawatte
vor dem Standesbeamten steht. s
Der Bürgermeister in Person!
wollte das Paar zu ammengehen, und’
man wußte, aus sicherer Quelle, daß
er eine tleine Rede halten würde.
Die Zeremonie wurde für die Gäste
dadurch noch anziehender. Die Rat
hausdiener beschäfiigien sich in gest
wohnter Weise mit der hochzettsgeis
sellschast. Der eine von ihnen, ein
älterer Mann mit einem ironischen
Gesichtsausdruch ging von einer Reihe
zur anderen und sa te: »Den Bitt
germeister wird gleitg tommen.« Als
er bei dem Bräutigam vorbeikam.
murmelte er, ohne ihn anzugucten
und als ob er zu sieh selbst spräche:
«Sie tun unrecht«. Dann entfernte
est sitch und brummte etwas tu einen
ar .
»Worin begehe i ein Unrechts-s
dachte Edmond. »A er was bin ich«i
r ein dummer Kerl, diese Bemer
una galt mir gar nicht.«
Der Bürgermeister lam noch nicht.
Die Anwesenden begannen miteinan
der zu plaudern. Mehrere waren aus
gestanden. Die Diener winlten ihnen
zu, wieder Plan zu nehmen.
»Herr Bürgermeister ist im Neben
saal. Er kommt gleich herein.'« Und
der Alte ging aus das ’unge Paar
zu und sagte: »Wollen ie sich aus
diese beiden Stuhle setzeni«
Während Edmond es mechanisch
tat, hörte er, wie der Diener jetzt
wieder und deutlicher sagte:
»Sie tun unrecht, sich zu verheira
teu.·«« -·— «
»Dieses Mal«, dachte Edmond,
»hat er sich ioirliich an mich gewandt.
Was will der Schafstopk von mirs«
Tk sung-u- die Sum, steckte opt
sichtig den Arm aus, um den Alten
zu packen. aber dieser war schon per
schwunden. «
· »Hast Du gehört, was der Mann
da sagte, Henriette?" sragte er leise
seine Braut.
Nein, mein Lieber.« Und lächelnd,
ohne ihm den Kopf zuzuwenden,
fragte sie: »Kennst Du den Dieneri«
»Es schien mir, als ob er etwas
zu mir sagte. Aber schließlich kann
ich mich auch getäuscht haben.«
»Nein, nein, uein«, dachte er, »ich
habe mich nicht geirrt. Dieser alte
Narr hat mir gesagt, daß es unrecht
von mir sei, mich zu oerheiraten.
Wenn ich Zeit hätte, würde ich ihm
rhörig Bescheid sagen. Jch tue es
sicher nach der Zeremonie.'«
Und wie im Zorn irat er mit dem
Fuß auf den Teppich. Er blickte
rings umher und versuchte den Frech
ling zu entdecken. Der alte Diener
stand an der Tur. durch die der Biirs
germeisier tommen mußte. Sein
Gesicht war ausdrurlslos, er starrte
durch das Fenster des Saal-, das
aus Gärten hinaussiihrtr. So ver
flossen einige Minuten. Endlich
dssnete sich die Tür, und der Diener
likfs
Alles erhob N. Du sit-W
im rüste seist sub idem tuf M
Itsftktssll f- t- MS
du Ists· Und-Inst UIU
verwundne-die sit-W
Um Ist-tm n um UWII
them f- latt. ds- dn III-flin
I O
HMMIMIILQI des-I- N s
In usw«
III-U use sollt-I U II
m Its i II U- Omst II
Isi- em u Ist-it ID- Am
f I III-ist Miit
Mk t Im sum I. Its
M vdn M inm- MI
om O M Imm- sstisk as U
Pokmchfm Im ansamm- IN
It I M M- us- vi
ists-un Mit-. sum-d
sinds us It- Most-i Mi
Nie u as des Dust-hast du es
q- dem « tm MO- Ind
m II Miit-Im III M n IM
um IMO ans Im satte-I M
Why ging-. Im M- n sag II
irgend einem Korridor die wohlver
diente Strafe angedeihen lassen wür
de. Dieser Tölpel hatte ihm durch
seinen unpassenden Scherz den gan
zen Tag verdorben. Denn Edmond
war erregt. Ed. lag etwas Phanta
itäsclzeg und Uebernatiirliches in die
sem Abenteuer. Niemals, seit Men
schengedenten, hatte man einen Rat
iznuödiener fünf Minuten vor der
Eheschließung zu einem Bräutigam
fugkn hören. daß er unrecht töte, sich
zu verbeiraten. Wäre dieser Mann
verrückt, so wäre es doch bestimmt
seicht zum ersten Male. daß sein
Wahnsinn sich kund gab, und wär
daz schon einmal der Fall gewesen. so
hätte man ihn nicht im Amt gelassen;
war er aber nicht verrückt, o mu te
seine Bemerkung doch einen ichha ti
gen, ernsten, entscheidenden Grund ba
ben. Aber was, was? Diese Unruhe
wurde unerträglich.
Ter Bürgermeister hatte die Ber
lesung der Alten beendet und ging
ietzt zu den Paragraphen des Gesen
tsuchek über, die fiir das Glück der
Chegatten Sorge trugen. Edmond
sah sich nach dem Alten um, der un
beweglich in seiner Ecke stand. Und
mertwürdigl Der Blick des Alten
lsatie nichts Jronisches mehr. Jrn
Gegenteil, er war sanft, väterlich, ,a
wie mitleidig erschien er Edmond.
Der Bräutigam mußte unwillkürlich
mit dem Zeigefinger einer linlen
and auL den gestickten insas seines
berbem es fassen, wie, als ob er
den Alten selbst fragen wollte:
»Bist i es. wirllich. bin ich el, an
den Sie ch wendeni Bin ich es, der
hier steht, der unrecht bat, sich u der-«
heirateni Sie bestehen darau i Ir
ren Sie sich nichts«
Der Blick antwortete: »Ja, ja, Sie
meine ich.« Dann glitt et zu ande
ren Gegenständen weiter.
Eine Minute lang wae Edmont
von einer bitterm setzen-nagst gedei
nigt. Nein, der Diener war kein
Narr, der Diener woute sich keinen
schlechten Scherz mit ihm machen.
Der Diener wußte etwa-, er interes
sierte sich für ihn, fiir Edmontn
Als er ihn in diesem Rathaussaal
sah, gerade im Begriff sich zu verhei
iraten und Henriette zu heiraten, war
’er außerordentlich erstaunt gewesen.
Er mußte wohl im Besig eines jener
Familiengeheimnisse sein, die der su
fall manchmal dem ersten Bestkn aus
liesert· er kannte seine Braut, er war
von irgend etwas Geheimnisvvllkm
unterri. tess « —-—-«-- »O
- »Ich eß es«, antwortete Edniond
mit einer Lippenbewegung und fügte
hinzu:
»Kommen Sie näher heran. Ich
möchtåsäpnen etwas sagen. Wie hei
ea »v» .« . . « J « ....,.»:. z
«Jean.« Iowa-M
H Ugd als ob er iYm einen Austrag
Yæsen wollte, der itch aus die ier
zog. nahm ihn Edmond bei ite
und sagte schnell:
»Sagen Sie mir, was Sie wissen.
Hier haben sie hundert Frant.«
»Ich? Jch weiß nichts, mein Herr«,
sagte lächelnd der Diener.
»Sie wissen nichts, Sie kennen mich
nichts-«
»Nein doch, mein Herri«
»Aber Sie, elender Kerl, weshalb
sagen Sie mir denn, daß ich unrecht
habe, mich zu verheiratenW
fchDer alte Diener schnitt ein Ge
-. t:
Und während dieser Minuten zogen
eine Menge kleiner Ereignisse, un
bedeutender Einzelheiten an seinem
Geist vorbei und er sagte sich verzwei
sselt: »Ja« er hat recht, ich hatte un
frecht, mich zu verheirateu.«
Ei im zu k"k. Heide spr
Wprte waren stät-. Un kif
ten ers-dist. und es aged M
üttichk let-hatte Stimme-minnt De
fah Edawnd anu den alten MI
im auf sich zukommen und et betrach
tet ihn ohne Zorn.
»Sie haben unrecht Zofe-« N II
!vekhkikatm«. meinte nahe-such luqu
mesd du Alte.
»Es M meine Insel-h mein M
O bis-Jan ess. U ists-. Ins
I nat s- m us. V
Un ssmtid wo die c . Ins
mq sit-Im us de- sind-ists
sei-c. so di- cturus m Noch
III-u H us oin soc-. no m
fm Dom Ich PRI. cui-Ist
F at Is. VII II D Ins
- sams. cis sahn sichs M II
II U. ci- sths dä- M Its IM
II sta. Cliis ans M M III
put. und wich-I tü- ss IV
« ·SQIMM!· wollte ist-d Is
thsh tm n fasse es kw - - «
—-—- Weinstock san-: Js
LUIQ Des M Ists Mk M II
jom Ju. Hm cui-. o« h
»musi- moug draus-. su- II
Zu Ins-di miss·
J Cis-»H- ksisgudtt Oft-IN
wi- thimik Um Mithin-. II
Its-sa«slmU-Idm.