Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 03, 1913, Der Sonntagsgast., Image 8

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Die Spiritu
Cine seltsame Grill-leiste von Annn v.
Pauhutts.
In dem lichten Gartenlclon lehnte
bie junge Gräsin Firnburg in einem
breiten, alttnodischen ArmstuhL der
mit wundervolle-m gelb-lichem etwas
verblichenen Brolatstasi überzogen
war. Sie trug ein elfenbeintarbe·
net Spitzengetvand. das die herrli
chen Arme und Schultern frei ließ;
« in den schmalen Händen hielt sieläs
sig eine leuchtende Rose, die sich wie
ein Blutsleck von dem hellen Kleid
abheb. Um den Hals schlanaen sich
mehrere Reihen auserlesener schim
mernder Perlen, dazu trug die schö
ne Frau in den rosigen Ohren und
an den Fingern, sowie in den dichten
Wellen des üppigen rostbraunen
Haares snst überreichen Schmuck von
wundervollen Brillanten.
Gräsin Hildegunde Firnburg wur
de gemalt und hatte dazu den gei
saknten berühmten Familienschmuct
angetan, der sich schon seit mehreren
Generationen im Hause der Grasen
sorigeerbt hatte. Jn diesem Schmuck
waren sie alle gemalt. die Frauen des
alten Geschlechts. Oben im Biblio
iheizinnner hingen die Bilder und
oben Kunde von dem Glanz und
eichium des Hauses.
Professor Graden der berühmte
Maler schöner Frauen, sasz vor seiner
Stasselei. aus ver das beinahe ferti
ge Bild der Gräsin stand. Er un
terbrach seine Arbeit einen Augen
blies und sagte mit bedauerndem
Mrtschüttelm »Sei-ade, guävigste
Oriisim baß sich die Brillantsphinx
nicht mehr it. Ihrem Familienbesis
besinbet, die ich aus sasi allen, Bil
— been der einstigen Geäsinnen Firni
bura aelelten babe.«
Die Angeredete nictie: »Ja, here
Professor, es ist schade aber es trö
stei mich immerhin, nicht die Win
irnburg zu sein, aus deren d
as eigenartige Schmucksiiick fehlt,
von denr die Chronil unseres Hauses
erzählt, dasz es dereinst im Besitz
Maria Stuarts gewesen sein solt.
Bereits die Großmutter meines
Mannes ist ohne die Sphinx gemalt,
ebenso seine Mutter.« Sie zuckte die
Achseln: »Wo die Sphinx hingekom
men, niemand weisz es. Vater und
Großvater meines Mannes standen
schon ebenso vor diesem Rätsel wie
wir. Das ganze Schloß ist mehrmals
nnd gründlich danach durchsuchtwor
den, auch sonst wurde bereits eifrig
Fesotschh aber trotz des Suchene un s
orschens sand sich weder die Sphian
selbst, noch eine Spur, wo sie geblie
ben; es ist merkwürdig «
Der Prosessor liesz abermals ein
halt-lautes ,,Schade« hören, dachte
oben dass er ei entiich nichts so de
onders Meriw tdiges an dem Ab
deniommen eines Schmuckstiickes
Jtoch dazu eines so oparien, schonen, !
inden önne Erstens konnte es»
ein iester Besitzer zu Geld gemacht
hoben, und zweitens gestohlen wird
noch heute, und gierige hande, die
N unbekümmert um »Mein und
dein« nach fremdem Gut ausstreis
ken, bat-es zu allen Zeiten gegeben.
duIdie G sin schien die Gedanken
weg-ge oes zu erraten, denn mit
iicheise stsbr sie sort2 »Aus
not wurde die Sphinx sicher
i veräußert denn die Firnburgs
ien allzeit ihr reiche-S Vermögen
Nummern Man behauptet sogar
ballt, die Jirnburge seien geizig
Rme könnte das Schmuclstiick noch
stobien woroen sein aber auch die
esnnohme zersallt.«
JeIi drückte das Gesicht Prosessoe
seaders eine leichte Neugierde aus.
»Das-s ich auch das »Warum« er
fahren. gnädigste Gräsini«
»Weil-all- denn nicht« gab die
Dame des Hauses liebenswürdig u
W. »und wenn ich aneu das»
«erliiirt baden werde, dann be
I Sie vielleicht zugleich erst
r« v aus welchem Grunde wir und
Generationen vor uns die
» besonders im Schiesse such
cäh bin ausi öuszersie gespannt«
cis HERRpr Mist-T
z Mc Gifon Iowa die d Feickåiechk
o ra er en un e
M cis auch genug getauk u «
WILL erhob N der Mit
W Man-. Gaum Nat Mon
Ists-m end mit einem fide-L
.Mt Rast wasche M m
IesV-Inh. seit bis M su
Winds- u du Oessia se
»Im nimmt mit ei
ZEIT-CI s- a-- ·ucIFS«I«s
M Ue bist U- auf
It OW »Ist Oh
Ostw- Issi iustitiam- SU
cht Und am
M M I MÆYUYUITM
I II
MUIOIMM mitti
su- Wiss-d ums-« MIWOWT
I u im o
fest Ilm III ou m
M M M inton
XM It M- IF
» I dum- s
« sz h W II ti- man-»O
nach ihr kamen, das Glück wenig
bald. Jbr einziger Sohn, meines
:Mannes Großvater-, stürzte vom
«Gaul, brach sich beide Füße und leb
te als Krüppel ein elendes Leben.
Sein Sohn, mein-S Mannes Vater-,
war die letzten Jahre vor seinem To
de tiefsinnig und menschenschmGoiH
sei Dani, mein Mann ist gesund-"»
dass Aar-tin der Erzähle-wen wakdl
sehr ernst, —- »aber von der Sphian
darf ich ihm nicht mehr sprechen, seit:
auch feine Nachforschungen danabi
vergeblich geblieben, denn wenn ich;
davon rede, wird er so seltsam, unos
ich meine dann, er glaubt wirklichJ
daß an der Sphinx das Glück des-i
Hauses hängt. Jch muß dann im-!
mer daran denken-« daß sein Vatecl
tiefsinnig geworden und das dräng
stigi mich zuweilen.«
»Aber teuerste Gräfin, das sinds
Pxfngespinsie,«' beruhigte der Pro-«
c Ok.
»Mag sein, ich will es wenigstens;
hoffen.« Die junge Schönheit konnte
einen kleinen Seufzer nicht unter
drücken. »Doch nun hören Sie wer
ter, das Jnteressanteste lommt noch.
Dazu muß ich aber von Snbille Zim
burg weitersprechen. Dicht vor ih
rem Tode, da rief sie ihren Sohn
und sagte zu ihm, falls ihm das«
Glück des Hauses wert sei, möge er
sich Papier und Feder zurechtlegen
und aufschreiben, was sie diktiere.
Der Sohn zögerte natilrlich teinenl
Augenblick, dem mütterlichen Verlan-(
Igen zu entsprechen. Es war eins
Vers, ein seltsamer Verc, den siei
jihm diktierte, und der Sohn begriffi
ihn nicht. Doch als er ihn zu Endes
geschrieben und die Mutter um eine
Erklärung bitten wollte, da schloß
Frau Sybille die Augen zum ewigen
Schlummer. Sie hätte ganz gut
noch ein wenig mit dem Sterben
warten können, aber das war natür
JIich nur Bosheit von ihr. Die Ue
berlebenden sollten sich quälen, den
Vers zu erlliiren, der seinem Inhalt
nach im engsten Zusammenhang mit
der Brillantsphinx stand, die man
bald nach dem- Begräbnis der Ber
storbenen vermißte. Die Niederschrift
des Verses ist verloren gegangen,
aber alle Firnburgi kannten ihn
ouswendig er vererbte sich wie ein
Vermächtnis und regt immer wieder
dazu an, nach der Sphinx zu suchen.«
»Und darf auch ein Außensteheng
der den Vers erfahren?« Des Pro
fessor-g band spielte mit seinen Bart
sen.
»Nicht jeder, Herr Professor,« er
klang die Antwort, aber Ihnen will
ich ihn nicht vorenthalten.« Und lang
sam zitierte der hübsche Mund
»Ziihl’ nicht tim- rechts, doch fünf von
- l n s,
Dann grüßet sicher dich die Sphinx.
Bohr’ eifrig ihr ein Nägelein
Tief in die breite Stirn hinein,
Glaub« mir, dann lehren wohl zu
. r .
Die Sphinx und auch des Hauses
Glückl«
r
Einen Augenblick herrschte tiefste
Stille in dem Gartensalon, dann
zlisste es sich lan sam von des Man
Fnes Lippen: « rwahr, ein seltsa
- mer, «riitselhafter Ver-K
»Sie tsnnen sich denken, dass so
wohl meines Mannes Großvater,
fein Vater, als auch mein Mann
selbst alles taten, um die Bedeutung
des Verfeh herauszubringen, und
dadurch die Sphinx und das Gliick
zuriickzugewinnen,« fuhr die Gräfin
fort. »Alle möglichen Gegenstände
wurden gezählt und hinter oder un-;
ier dem fiinften von links nach demi
Verschwundenen gesucht. Die Bäusi
me im Pari. die Fenster, Türen,
Zimmer mußten dazu herholten, ja,
mein Mann stellte sogar alle mögli
chen mathematischen Rechenerempel
mit den Dielen auf. Draußen vor
dem Tor. die alte Sphinx aus Sandi
stein. hat keinen Kopf mehr, weil ihr
wohl gar zuviele ,.ngelein« in die
breite Stirn gebohrt wurden. Aber
troi allem, die Oriflantfphinx tam
und tote-It wohl auch nicht mehr um
Bari-irae nnd Inbisd Zins-aus«
hat i e hohl-nistet Mlitlein ordentlich!
geltlht.« «
Minute-lan- mdartte der Pto
ok in Sinnen. dann IMM- ek: .
Dust nnd Ue Zauzelanitsz
» m Wen
Rai-IN der O Linden« »
Okla- coiimo Ifsm ot.
m IF « ZMWZTM III
m
RZM In TM M noli-hat«
sobny sea
Lukas In WRI In In uns
WII tin taub
O , Ost MAD
LJYHL copy-I- mm« ps
i
IMQMM un Iw- Iu an
säh-TO Its-d auf IM
Bis-K Mk mämww
so as- m- miser M
Im såm WMM U« MO
WOC
u km mit-(
MDW MS
I:..IX.:II sämx
WM
Ums-M
IV
Land-Fäs- »O
s
Leise vor sich hinsnmmend, stieg
er die alte, schnitzwerkderzierte
Treppe hinauf und betrat den lan
gen schmalen Saal, in dem die reich
haltige Bibliothei untergebracht war.
Recht-S und links grüßten sie Zion denl
Wänden herunter, die Herren uno
Damen, die alle einmal auf Erden
den Namen Firnbukg getragen.
Professor Grader wandte sich den
Frauenporträis zu, die aus der rech
ten Seite hingen. Sie schmückte alle
der gleiche. sast ein wenig überladen
wirlende Schmuck, den auch« die jun
ge Gräfin besaß, doch trugen tie noch
eine seltsam gesormte Kette um den
Hals mit einer großen Sphinx von
Brillanten, in dunleigetönter aniiler
Goldumfassung
Ob sie diese Sphinx wirklich der
einst besessen, die arme unglückliche
Schottenliinigin, deren größtes Ver
brechen wohl ihr heißes Herz gewe
sen. Möglich! Vielleicht war’s auch
nur eine jener Sagen, wie sie osi
an alten Schmu üclen halten. Je
denfalls aber wa ’s tsein herrliche-T
seltenes Stück gewesen, und man
vermochte zu begreifen, dasz energisch
versucht worden war, das Verlorene
wieder aufzufinden, wie die Gräfin
vorhin erzählte l
Der Professor machte vor einem
Bilde Halt, das eine stolze, spöttisch
blickende Frau zeigte. ,,Sybilla, Gräs
fin von Firnburg, 1770——1810«
ftand darunter.
Aufmerlfcm betrachtete er die
Sphinx, die an der- breiten Kette be
festigt war, die fich um den Hals der
dunkelhaarigen,«. Frau wand und
dann fchritt die hohe Männergeftall
weiter von Bild zu Bild. Sieben
Frauenportriits hingen an der rech
ten Wand und auf allen fah man
die Sphinx, nur auf den beiden les
ten Bildern nicht« wodurch der Pro
feffor, auch ohne die Unterschrift zu
lesen, wußte-» daß diefe zwei Por
trätö die Großmutter und die Mut
ter des jeßigen Schloßherrn dar
ftelltm Bei diesem Betrachten kam
es ihm völlig gedankenlos von den
Lippen: »Zähl’ nicht von rechts, doch
fünf von linls,« und von einem
plötzlichen Gedanken erfaßt, begann
er die Frauenbilder zu zählen.
Das fünfte von lian war fie ia
felbft, diö boshafte Sybille Firns
burg, vielleicht war er des Rätfels
Löfung auf des-Spur, und ,,Zähl'
nicht von rechts, doch fünf von
linlth —
»Dann grüßet sicher Dich die
Sophian erklang es hinter ihm, und
als fich der Künstler umwandte,
ftand er dem Schloßherrn gegen
über, der ihm freundlich die Hand
reichte und ertliirend meinte: »Ich
wollte mir ein Buch aus der Biblio
thel holen und finde Sie nun hier,
wie es scheint, dabei, des alten Ber
fed Tiefe zu ergründen. Meine Frau
sprach Ihnen wohl davon. Laffen
Sie’s, es ift verlorene Liebesmüh.«
Ein melancholifcher Zug f ielie um
feinen Mund: »Um die phinx töt
es rnir nicht leid, aber um Firnburgx,
Gllick ist's fchade!«
Der andere hörte taum, was der
Graf sprach, er stand noch immer vor
Frau Shbitles Bild und fprach
nach: «Dann grüßet ficher Dich die
Sphinx,« dabei deutete feine Rechte
auf die gemalte Brillantfphinx, die
Sybille trug. Noch einmal sprach er
die Zeile, und der Graf begriff- wel
chen Gedankenausgang der Professor
verfolgte, und leife fagte er, indem er
nachdenklich das gemalte Schmuckfttick
genau betrachtete:
»Bohr’ eifrig ihr ein Migeieim
Tief in die breite Stirn hinein.«
Dann fuhr er fort: »Wenn man
enau wüßte, ob man des Rätsele
ösung fände. wäre es wohl nicht
schade, ein Nägelein durch die drei-:
Stirn der Sphinx zu bohren und
damit zugleich durch das Bild der
heilsam-m spiiitiichen Frau Sybille.«
« restauriere el, daß keine Spur
zur Gleis-if versicherte der Mater
und eilte sich. einen großen Nagel
rdeisuichafiem Des-d io leicht lies
W Verniåi it: die Stirn hinein
bodeen, dazu war ein dummer nd
iig. da das Periesi auf is enteilt
wor. M nachdem der use durch
das dolz endlose-. iiie er, ohne
das er n einer In nsu Iesl
daeii Hiih in die dahinter de indu-(
che Wand.
Hinter dein siid ums eine Oeiisj
nun-exem« fasse der M. nieset-Des
vor e. »wir ieseen das sild der
keines-ein« .
s Ver ceas. m- eeai Ente-sah
send des anderen We eeMme
i M du d bald
BBPÆWM M
USE is der S nd
Its-m minim- m sue-e eh«
M« M- WZM IT
c»
M sei- snd sen esse-e «
ee M den se fes
Mc Mitw- ud eine W
LI?
Z
ZZ
ek
« Fig
IT
Z;
i
;
i
F
I
JZsilicher Goldkette die Sphinx ent
gegen. die einst Maria Stuart ge
hört haben sollte.
Her lich streckte der Schloßhere
dem rofessor die hand hin und
freudig bewegt sagte er:
»Glaub’ mir, dann lehren wohl zu
rück:
Die Sphinx und auch des Hause-?
Glück!«
— Dann sprach er weiter: »Und nun,
lieber Professor, kommen Sie zu
meiner Frau, wir wollen ihr die gute
Botschaft bringen. Fortan werden
die Frauen unserer Familie wieder
die Sphinx tragen, und das Gliick
weilt wieder auf Firnburg Mein ar
mer Vater hit wohl durch das Miß
geschick seines Vaters, der durch et
nen Sturz vom Pferd zum Krüppel
ward, an die Glückösage der Sphinx
geglaubt und ist dadurch ein Melan
choliler geworden; und ich fürchte
saft, auch ich war nahe daran, doch
nun haben wir das Glück wieder und
wallen es halten," er schwenkte das
Ebenholziiisiche... ,,Sonderbar,!« er
schüttelte den Kopf, »daß vor Ihnen
niemand aus die Idee lam, die
Rechnung des Verses hier bei den
Bildern zu probieren. Jeht erscheint
mei; das so einfach und selbstverständ
li .«
»Wie einem das meiste einfach und
selbstverständlich erscheint, nachdem
man es weißt« lächelte Professor
Grader, ,,sehen Sie nur, Herr Graf,
tommt es mir nur so vor, oder ver
hält es sich so, ich meine, ofrau Sy
bille don Firnhurg sieht seht noch
spöttischer aus als vordem «
»Ja, mir kommt es auch so vor,«
der Graf machte dem an die Wand
gelehnien Bild eine tiefe übermütige
Berneigung und lachte froh:
»Glauh' mir,»:ann lehren wohl zu
ru :
Die Sphinx und auch des Hauses
Glück!«
W
»seeeet euch us Lebens . . .«
Ein jeder tennt das Lied, das mit
diesen Worten beginnt. Wohl. ein
jeder von uns hat es auch schon un
gefählte Male nn fröhlichen Kreise
ge ungen, aber nur sehr wenige wis
sen, wem sie die Existenz dieses ein
fachen, doch gerade deswegen unge
mein beliebten und verbreiteten Liedes
zu danken haben. Wer weiß heute
noch den Namen des Dichters, der
vor 150 Jahren. am 12. April Und,
in Ziirich als Sohn einer wohlhaben
den Kausmannssamilie geboren wur
de? Nur eine kleine Gemeinde ist es,
die, wenn der Becher sriihlich die
Runde macht und schließlich jene zum
Volliliede gewordene Melodie ange
stimmt wird, sich erinnert, daß als
Schöpfer dieser Dichtung Johann
Martin Usteri zu preisen ist. »Freut
euch des Lebens« hat Usieri site ein
Fest der Züricher Künstergesellsehaft
im Jahre 1793 gedichtet, doch blieb
es mertwürdigerweise viele Jahre hin
durch bei den Zeitgenossen unbe
kannt. Zuerst ist es im ,,Giittinger
Musenalmanach siir 1796'« ohne Na
men des Versasserg, jedoch mit der
heute noch gelungenen Melodie, von
Hans Geor Nägeli gedruckt, erschie
nen. Erst urch Zutun des Dichters
und Malerz David Deß ist seit 1819
der Dichter jenes Liedes dem großen
Publikum bekannt geworden. Heß ist
es auch, der nach dem Tode Usteris
seine Dichtungen und Schriften ge
sammelt und herausgegeben hat. Am
meisten hat Usteri in der schweizeri
schen Mundart geschrieben, und diese
Dichtungen sind es auch, durch die
sein Name in der Literaturgeichichte
Bestand haben wird. Wenig Eigen
art und Selbständigkeit dagegen weist
ein Teil seiner hochdeutschen Dich
tungen aus, die deutlich als unter
dem Einfluß von Claudius und
Völtn entstanden sich kennzeichnen
Usteri gehört zu ienen Auserwählten
die nicht nur Dichter waren, sondern
auch Zeichentaleni in hohem Maße
besaßent «n ihm regte der bildende
Kiinstler den dichtenden, und dieser
« Nish- Iuhsw «
UCU UOOUOUOOIO nn
- ,
—- SIadttIndII. Bot-Mich
Year Manna auf der III-m steh
amo. wie ahead biet oben lodIlI
man auch IMP
— Der Daubhaosnut
Umriss Am System .Du Illu.
W ums l III a mng a III-II m
Im III-II Ia III smsdie Iinqs
III noch WUII M III otan
. codintsIIUt III
FC XII II d
txt Is- Thttt VIII-Qua
Fussme
—- IIRIIIIIII nasse-d
.VII III- If
.so. ais-I I III-Its mit III
W IWXMIIIK
I
I
I
E
TIII ·du III Its-Muts
III-: WMIIIIM Io. Ists-I RE
tminh III MII
IIMI us- Osti
sit-"
MIIUQW VIII-Qin
IIMIIIWWIIIM
Ins-»Ist .E III.
III-s , III .
»II III-» II III—
wegw- us u- »k.
It »
Feine , Ists-herli
Eine amerikanische Geschichte von qMu
dolf Zucht
Mk. Jonathan Brix tauchte einesl
Tages in unserem Klub auf, von
irgend-einem Mitglied eingeführt, man
wußte gar nicht wie. Er war an
fangs der Fünfziger, von einer ziem
lichen Behäbigteit, und trug sich
eigentlich zu ptotzig für unseren soli
den Klub, der nichtsdeftoweniger vonl
schwetkeichen Leuten besucht wurde.
Mr. Bkix lebte behaglich als Rentiek
in einem Bototte,«wo er ein beleidi
gend verschwenderifch ausgestattetes
Heim bewohnte, wenn man ein Nati
tätenkabinett überhaupt noch ein
Heim nennen kann und kam nur
abends nach Posten, um sich gegen
zwölf von feinem Automobil aus dem
Klub abholen zu lassen. »
.- o
Mr. Brtx hatte bald oie voran-l
tungs des Klubs an sich gerissen, da «
er von ganz erstaunlichrr Beweglich
teii war und ohne Beschäftigung nicht
auslommen konnte. Außerdem iosieiel
ihn dieses Ehrenamt nur Geld und;
brachte zahlreiche Unannehmlichleitenl
mit sich. Wie reich er war, wußte?
niemand mit Sicherheit anzugeben;’
man sprach von 40——60 Millionen,
die er im Perlenhandel verdient hatte.
Seine Frau war ein unbedeutendes.
mit Juwelen behängteö Wesen, das
nur an Festtagen sichtbar ward und
gedrückt in den Ecken saß, da ihr lusti
ger Jonathan nur mit den anderen
Damen tanzte, die ihn seiner übertrie- »
benen Galanterie wezen liebten.(
Sonst war er, man konnte es nicht
leugnen, ein amiisanter und wihiger(
Gesellschafter, der sabelhaste Aneldo-s
ten zu erzählenwußtr. Es war wohl !
nichts als eine kleine, leicht verzeihlichet
Schwäche, daß er immer der Held der«
Abenteuer gewesen war, die ihn in
aller Welt gejagt hatten.
Auch seine Verwandten mußtens
nach seinen Worten wahre Wunder-s
tiere sein, obgleich man niemals einen
zu sehen bekam, sie lebten in den
Südstaaten und in Europa, wie MrJ
Brix erzählt hatte. Ein Fabelwesen
seltsamster Art aber war seine
»Schwägerin". Nie sprach er eigent
lich aussiihrlich von ihr, niemals er-»
zählte er ihre Lebensgeschichte, auf die
wir alle neugierig waren, immer nur«
wenn ein zurückkehrender Globetrotters
unser-s Kreises eine besonders haar-s
sträubende Begebenheit zu berichteni
wußte, dann konnte man sicher sein,’
daß Mr. Jonathan einfallen würde:
»Auch meiner Schwägerin ist est
ähnlich gegangen, als sie sich an dem!
erwähnten Ort besand.« »
Und dann solgte die Aneldote, die’
er fließend, ohne auch nur einmal zu
stocken, erzählte, obgleich wir sicher
waren, daß er sie augenblicklich er-«
dichtete. «
Ein Schwindler war Mr. Brix
sicherlich nicht, nicht einmal ein Aus
schneiden er slunkerte sicherlich gern
ein bischen, obgleich ihm niemand eine
Unwahrheit nachweisen ionnte und
wir nicht sicher waren, ob er sich nicht
im Grunde iiber das lustig machte.
Aber wie niemand ungestört leben
larm, wenn es der böse Nachbar an
ders will, so hatte auch Jouathan
sBrix einen Feind in unserem Klub,
ohne daß er es ahnte, denn er hatte
auch — was ebenfalls sonderbar war
—- keinen Freund. Es war dies
Absalom Freenrans, der schon als
junger Mensch in den Besitz eines um
fangreichen Vermögens gekommen war
und zumeist aus Reisen gelebt hatte
da ihm, als Junggesellen, an der Ver
größerung seines Banktontos nichts
lag. Mr Absalom Freemans lächelte
nicht allein aus eine so impertinente
Weise, wenn Mr. Brix von seiner
Schwägerin zu erzählen anhubchaß es
uledt aussällig wurde, und das
ächeln sich aui den Gesichtern allerx
suhiirer sortsehte, er ließ auch, wenn
die alten Mitglieder unter sich waren
geheimnisvolle Andeutungen wie
Knallerbsen fallen.
«Soeedeebnee Idee-seen diese Schwä
geein.'· bemerkte er eeeeenoe »Rechte
eigentlich nur wissen, wie alt sie ist!
Den Stiege-krieg der «Seaaten« hat
ais Mens- Kind e:!ebt, M einen-et
ndee nde der Sipuxindianek und
ein an mal in die der Apachen ge-,
fallen und nue mit lnavpee Not votj
dem Skulpeeeen bewahre worden.l
Einen-l hat sie blanke Locken gehabtj
und dann wieder straffes schwarze-«
due — scheint diese ärbeeniteel see!
denn deme· Sie eee neen feel-. des!
der käm-est Eunoe Ideen pkitsichi ·
kenn Keine neeiibsnt hat während
com He einmal nach dem interes
sceeten sue-n edeee Ucee eee fragte
psn see s eaeeeede fee ge :i e
len. due einen hope-essen Un eeJ
Idee-einend eines-steh M He edel-H
Climene muss enge-e mes.
eean kennte se tm new
Quem Ue Zeissnt nnd des
nett-H see-eine »W
UND-e same-use M weisend ein,
III Wsseerenenee se send Heime Ieej
see-In met me Beete-new
eemeu nea- aufwiesen-!
LIMI- UW TM
Me- eeeke nettes-h as denn
kee M
Wiese-; usw-www se see
fee Je III
——MXOI-W Sen IWH
eine-e es- vee esse-il
s- ses m see jede
Hnichts gesagt haben," meinte Free
manns, stand auf nnd ging auf den
Zeitungssscinder zu. dem er die Times
entnahm, hinter deren Idilen fein är
gerliches Gesicht verschwand.
Ein paar Tage nach diesem Zwi
schenfaxl blieb unser Jana-than em
paar Wochen unHchlbar und kam erst
wieder-, als das Bridgeiourniek »Die
Meisterschafi von Bestan« ausgefoch
ten wurde.
.,.Jhre Schwägerin —- ——-« rief Mk.
Freemans mit affeliietier Schärfe
und boghaftem Augenzwinkern da
zwischen
»Wie? Sie wissen darum?!« —
Mr. Brir«fiakrte den anderen an.
»Ja, meine liebe Schwäaerin ist auf
einer Segelfahrt im Eriefee erstunken
Das Boot wurde vom Sturm umge
worfen Sie wissen doch, bei
jenem plötzlich hereinbrechenden Un
wetter, das soviele Opfer forderte.
Die Zeitunaen haben ja haarklein
darüber berichtet.« · ,
Absaloms Gesicht wurde blau vor
Erregung und zitternd wanlte er in
einen Nebenraum, wo er wie betäubt
in einen Schautelstuhl fiel, den er
wiitend auf und ab bewegte. »Der
Kerl treibt die Frechheit denn doch zu
weit,« murmelte er, »aber warte nur
mein Bursche. mal fasie ich Dich doch!
s— Gott sei Dank, dasi die Sehn-sae
rin ietet tot ist, nun wird er ihr. hof
fen wir, die ewige Ruhe gönnen.«
Kurz darauf reiste Mr. Freemans
nach Europa, Mr. Brix hatte in San,
Francigro zu tun, so daß eine be
tritchtliche Entsvannuna eintrat, und
die Klubabende um vieles gemiitlicher «
herliefen.
Leider wollte es der Zufall. daß
beide nach vier Monaten an demselben
Abend wieder in den Klubräumen zu
sammentrafen. Absalom Freemans
saß im Rauchzimmer bei einer guten
Upmannn nud erzählte seine Pariler
Erlebnisse in der Tonart, in der Her
ren stets Pariser Erlebnisse erzählen,
trenn sie unter sich sind.
Mr. Brit- pflanzte sich an den Tisch
des Erzählers, dem wohl dreißig Her
ren mit iovtalem Lächeln zuhörten, be
stellte sich einen Whisly mit Soda ,
und paßte mit mutiger Geschwindig
leit einen Augenblick ab, in welchem
sein Gegner innehielt —- er war noch
lange nicht fertig mit seiner Geschichte
—- um geräuschvoll mit seinen Erleb
nissen einzufallen. .
»O diese Flugwoche in San Fran
cisco!« Jonathan zappelte vor Ver
gnügen. »Crhebend, einfach erhebend!
Jch bin ja sogar persönlich daran in
teressiert gewesen. da meine Schwä
gerin ja in einem Blöriot aufgestiegen
ist und im höhenretord an die vierte
Stel! .. .« .
Bei den Worten Schwägerin war
Freemans ausgesprungen, jetzt aber
brüllte er mit überschnappender Stim
me: »Herr! Was erlauben Sie sich
denn! Ihre Schwiigtrin ist vor dem
Bürgerlriege geboren —- also heute
eine Matrone, hat die Nilauellen er
forscht, ist in Tibet gewesen, hat eine
Nordpolexpeditton mitgemacht, Tiger
in Indien und Elefanten in Afrita
geschossen, ist 1870 im belagerten Pa
ris gewesen, hat Carnot, die Patti,
Coeguelin, Meyerbeer und weiß Gott
wen gelanntt Dann ist sie neulich im
Eriesee ertrunlen, hat hinterher, wie
ich eben höre, den Doktor in Ziirich
gemacht, und ietzt ist sie gar in einen
Aeroplan getlettertt Halten Sie uns
denn fiir Jdioten, daß wir üb:r diese
Widersprüche nicht stolpern sollent«
Fröhlich lächelnd. wie immer, blickte
Mr. Jonathan Brit« in das wutveri
zerrte Antlitz seines Gegners, aber um
seine Mundwinkel zuckte es wie ver
lzaKrnei tät-vit. .
,,Verehrtester,« sagte er mit unge
todlknlich sanfter Stimme, »wozu Der
LärmN Wer sagt Jhnen denn, daß
das immer eine und dieselbe Person
war? Meine Frau nnd ich entstam
men Hinterwiildlerfamiliem Jch have
zwölf verheiratete Brüder, und meine
Frau hat vierzehn lebende Schwe
itern!« Und dann mischte er ganz
ruhig seinen Whtety mit Soda . . .
from-I us du« Ums-usw
Eine niedctdemstds sticht-M teilt
ein Spottlied auf die knotige mit.
wit. das einerseit, zur Hm keu
de des umbaut ou Ellen dr
miikktm von den Orgeln-dem fun
qeu wurde. sssd Jus-H Mie- Indi
mou in den. does and m Jahren des
vorigen Jahrhunderts einen ganz
neu-I Tanz wie Esmemlda«, leiden
schaftlich terms
Der cpamdldntunz, du vor 50
Jahr-u met gross smistmmg auf
fasst-Im made ftp-M im du
III-Ihm wisset usw«-Im
tu Ma. III-is auch soc-tm nicht fchast
II mad- ms : set-II Ist-II
un ils- IU. III-w Ost-W
rsd Jus-Wem III-.
zieht sm- Iefs sit Vom sieh-s
t wisset-Im seh-Um
sitt- tus und Ieise wit
sihs Mk und Ists- dau.
s In II »m- IMI W.
, is In ls Isa- Ih IIIQ
Umw- « I oft tm- Fest-I
instwio nd so f n U- Ies
II W U- II Tau
Ast-I III-Mo sitt-MI- h
b . III-bit It Ists
« k .
M III-i
J is- IWLY «