Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 15, 1913, Der Sonntagsgast., Image 5

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    Vom Auslande
-—- Die Pe tersburger Och
rana hat den japanischen Jmpresario
etner japanischen Akrobatentrnppe
unter dem Verdacht der Spionage
verhaftet. Der Jcnpresario lebte in
Petersburg seit Januar unter einem
falschen russischen Namen, auf den
auch sein Paß ausgestellt war. Der
Verhaftete weigerte sich, seinen rich
tigen Namen und seinen Wohnort in
Japan zu nennen. Es wurde eine
Durchsuchung seiner Wohnung vor
genommen, deren Ergebnis noch ge
heim ist.
— Ein Krankenhaus für
Tuberkulöse läßt die Stadt Breslau
in waldreicher Lage im Kreise Wohl
au erbauen. Sie stellt dein Verein
zur Fürsorge für unbemittelte Lun
genkranke ein 106 Morgen großes
Grundstück zur Verfügung Für die
250,000 bis 300,000 Mark betragen
den Baukosten, deren erste Hypothek
die Landesversicherungsanstalt ge
währt, übernimmt die Stadt die
felbstschuldnerische Bürgschaft und
sichert sich dafür den maßgebenden
Einfluß auf Baupläne, Bauaussüh
rung und Krankenhausbetrieb
—Eine interessante Ent
deckung meldet man aus Athen. Der
griechische Marinernini er teilt nut:
Der Schiffsleutnant opukos hat
bei Beobachtung in seinem regelmak
ßigen Schifssdienst ganz zufällig auf
dem Meeresgrunde östlich von der
Jnsel Lemnos, aus dem Riss, welches
auf der englischen Admiralitätskarte
als Charos - Bank bezeichnet wurde,
in Tiefen zwischen 5 und 25 Metern
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alte Ruinen entdeckt, die gut sichtbars
sind und die Existenz einer Stadt
von etwa drei Seemeilen Umfang
dartun. Der Marineminister hat
eine wissenschaftliche Untersuchung
der Stelle angeordnet.
—- Die aus dem 14. Jahr
hundert ftammende Befestigung der
toeinfrohen Rheinstadt Bacharach, die
glücklicherweise in den Haupttürmen
und dem ganzen Mauerzug erhalten
geblieben ist, hat in den letzten Jah
2en mit Unterstützung des Staates.
der Rheinprovinz und des Rheini
schen Vereins s. Denkmalspflege und
Heimatschutz eine durchgreifende Jn
ftandsetzung erfahren. Die mächtigen
Wehrtürme sind mit Hauben verse
hen, die Mauerzüge und der Wehr
gang gegen weiteren Verfall gesichert.
Bacharuch zeigt nunmehr zweifellos
in seinem mittelalterlichen Wehrkranz
eines der schönsten Städtebilder am
Rhein
— Sobald im Frühjahr
die Mötven auf dem Liegnitz benach
barten Kunitzer See zu vielen Tau
senden ihre Nistplätze beziehen, indet
sich stets ein Teil von ihnen au dem
Liegnitzer Bahnhof ein, wo sie von
den Reifenden infolge ihrer Zutun
lichteit manchen guten Brocken zu
erhaschen verstehen. Die Möwen hal
ten sich dort auf den Dächern der
dem Bahnhossgebäude benachbarten
Lokomotiv- und Güterschuppen auf
sobald jedoch ein Zug in den Bahn
hof einläust, erhebt sich der Mitmen
schwarm mit lautem Getreische und
nmfliegt die Wagons, aus deren Fen
stern dann die Fütterung beginnt.
Hat der Zug den Bahnhof verlassen,
so nehmen die Möwen wieder ihre
Ruhepliitze auf den Dächern ein und
warten das Eintresfen der folgen
ten Personen- und Schnellzüge ab.
Crn grossugrg angereg
ier Plan, den oberfchlefrschen Indu
firiebeziri mit Wasser zu versorgen,
liegt einem zurzeit hierfür eingesetz
rcn Jnteressenausfchuß vor. Es
handelt sich um die Erschließung der
inr Tal der Maiapane befindlichen
Quellen. Die Ausführung diefes
Projeiies wkirde mehrere Millionen
erfordern und den Wo erbedarf des
overfchlesifchen anufir ebezirieT auf
ernen Zeitraum von 20 bis 30 Jah
ren decken. Diesem Projekt gegen
irder fiehi noch ein älteres, das der
Wossrrversorgunk durch das im Krei
fe Trrrrrorvih be Bibielia geiegene
lfifenrrzbergweri «Floraolück«. Die
ses Bergwerk befisi einen außeror
deniii n Reichtum an Waffen Der
Jniere eniemrusfchnß wird demnächst
unter dem Borfis m Oberpriifidens
ten der Provinz Schwein Dr. o
München darüber errifchriden. rvei
me von beiden Profeiterr zur Aus
führung gelangt
iinqlaubiiche Verhält
nisse irr einer Sehr-le wurden vorr dem
CAN-rauscht in zfirlrru enthüllt
Don hatte sich der hilfrichuliedrer
Max Gnouck in Eriederedorf wegen
iiebeefchreiiunq du sites-Wamser
m c verantworten Er dar ver
fcnie ne Kinder ziemiirdfverd bedan
Ieii. wir dies auch zu. fiidrre avrr zu
Mir-r CHORUun an. dirs er
durch dar irr erii riipeidrrfrr Ver-ed
sen der Mr- .r gereizt woan its
Orrcie er Mr Irrqu enrrrreU ir- ans
stritt-II St Wit: .Drr Immer VII-er
heil mir gsrr niedre zu fu«-ursp. ruhn
wurde er »Wind-UT tituliert Wenn
er tdrmr Gewim- rrrthefirdh Mru fiel
davor-. Strombett-re Irr-Mr- Ost-»
sum-, Dank Zeus-s ward-m dieses
Dir-Or dedsimc Ia ee ersah M War !
das M Lehrer un dum- umsehn-reif
werde-I mirs. kre Mur- rrnrernus ;
me Ner verwies Irrt-Q- jksu We
ruht derineiizre Wie cum Mr
Irr-muri Was sur Ort W Mir-is
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Brig Oesrg über Attentate ;
In seiiiervErinnerungcn er.;ahlt der T
ehemalige französische Poli.5eibeainise«s
Pgoib der »Hüte: der Könige-E daß
skoncg Georg, den jetzt ein se tragi-«
sches Geschick ereilt hat, sich eine-S Ta- z
ges zu ihrs über Attentate iinizerte
Der König der Helle-nen- n·---.ilte da-«
nials im französischen Badeerte Aixs
les-Bains, und Paeli war beauftragt «
hinter den Kulissen über fein Wohl
nnd Wehe zu wachen. Ta wurde;
dein Detektiv plötzlich die Ankunft?
eines jungen anänen angckündigt,s
der im Verdachte stand, einen Mord- «
anschlag aus das Leben des König-IT
Georgs zu planen. Ein dichte-s Netz s
von Beobachter-n ward alsbald umi
den Nuiniinen ,,gesogen« nnd jeders
seiner Schritte genau bewacht Den
noch Sückte es ihm eines Tages-, sei-i
nen Lichtern zu entrinnen nnd ir
gendwo unterzutauchen. Da war gu
ter Rat teuer. Paoli snachte schlich-i
lich dem Könige von der ganzen Af-;
siire Mitteilung nnd bat ilin, auf ders
Hut zu sein« Der König hörte ian
rirbig an, zuckte dann die Achseln und s
sagte lächelnd zu Paoli: «Wissen Sie, i
mein Lieber, ich bin Fatalist. Wenns
meine Stunde gekommen ist, werdens
weder Sie, noch ich selbst mich retten;
können. Ich werde mir-doch wegen!
derartiger Dummheiten meinen Auf-;
enthalt in diesem schönen Vabeortei
nicht« verderben lasseni« Und dann;
erzählte er Paoili von einem Akten-;
tate, das einige Jahre zuvor aus ihn;
verübt worden und dem er glücklich!
entgangen war. An einem schöneni
Nachmittage fuhr er mit seiner Toch-i
ter zum Hasen Pymerom wie ge-:
wöhnlich, ohne irgendwelche Cskorte,«s
wie er denn überhaupt liebte, alss
kschlichter Bürger sich in den Strad
ßen zu zeigen und alles königliche
Wiege zu vermeiden. »Als ich
zufällig meinen Kopf während der
Fahrt zur Seite wandte«, so er
zählte König Georg, »so-h ich aus
einem Straßengraben zwei Flinteni
läufe auf mich gerichtet. Mit einem
Sprung war ich ans den Füßen und
stellte mich schützend var meine Toch
ter. Gleichzeitig durchzuckte ek- mich
dlinartig: Jetzt ist alles ans! Und
wissen Sie, was ich tat? Jch begann
laut zu zählen: Einst Zweit Drei!
Die Sekunden schienen mir Jahr
hunderte Gerade wollte ich »Vier«z
aussprechen — ich hatte meine Augen «
geschlossen —- als die Kugeln mirs
um die Ohren psifsen..·· Jch war«
gerettet. Die Schurken bat-ten ihr;
Ziel versehlt.« Seit jener Zeit
meinte Fiönig Georg, er sei gegen
alle Attentate gefeit.
Der ,,Temsz« über die deutschen Mo
bilcsicrnugøplånr.
Ueber die deutschen Pläne siir eine
Madilisierung hat der Berliner Kor
respondent des Pariser »Temps« in
deutschen Militiirtreisen eine Um-;
stage veranstaltet- Ueber dag- Siestri-s
tat seiner Nachforschungen erzählt der ;
Korrespondent unter anderem, egx
sei wahrscheinlich, daß die deutsche!
Armee erst dann ausbrechen werde, J
wenn sie alle ihre Kräfte vereinigt;
habe. Der Korrespondent nie-ums
daß die deutsche Jnsanterie am zwei- l
ten Tage kriegshereit sein könnens
Auch die Artillerie werde nach denj
neuen Verbesserungen am zweitens
Tage bereit, die deutsche Kavallenej
ständig marschfertig sein. Nach den«
neuen Verbesserungen werde die
’Modmstetung der Etappen sur gen ;
»ersten Zusammenstoß noch ers-ebnen
beschleunigt werden. Der strategische.
Austnarsch an der Grenze könne am!
siebenten oder achten Tage nach der!
Kriegserllärung beendet sein, ohnei
hierbei den 24stündigen Vorsprungs
zu rechnen, den Deutschland haben.
würde, wenn die Initiative zu einem !
Kriege von ilwt ausginge. Weder die
fmneöiischs Nimm-ie- noch die Ar
tillerie oder die Kavallerie könne au
genblicklich wegen der Schwäche ihrer
Bestände so rasch mobilisiekt werden.
Jn zuständigen deutschen Milnärs
Fressen sei man deshalb auch nicht er
»smuni, du dic- ftanzösäsilzc Monstranz
sent eine Verlängerung der Dienstzeit
ins-schlage -
I Wiss vom Fuss gestohlen
Erst unsannit wnr.s.- m New Bock
einein Mädchen von einem Unde
kannten ein Schuh vom Fuss neus
sen, nnd nun wurde die ts) Innre
alte Sei-no Gent das zweite Les-re
des Bursche-h der von etnennnnlictht
Motiven beseelt zu seen Scheint. Ses
tna Was desand such in eknetn Wa
rendanse in der H. Zit» use ne
Unsqu einen Ruck an ihrem linken
Jud spukte- und nie ne den Inn san-H
kdv nächste Sense der Its-we- dse ne
Hemde erste-nun seyen wollte. de
snsetkte ste. dass km Sein-d wen Ins-e
Ins-Wunden war Eies des-des int
uun nnd snd euren cqu R Jan-e
Jtten Man-L der einen dunkel-Inm«
Rede-messen nennen Ein-uns nnd
kispmmn Wehmut ten-.- m Just
Note die kannte dinnnmännsen need
kdeen Ist-in in sie-net Wust-sichs
steifen Keim-.- txes Hm kund nnd
Wes um GUT- disd MADE-säub
Zdek Wend- ssm Euchs-unten In
Hemm- nis-»Wenn Lenndsnden Mik
’M LIMITED-II IIU.WU VOUT sysij Ich
Land bieka In Messer ZW
’M neu-den um den READ-Mun
Ins Ist «- W Meist
Die alkoholsreie Bat-. · l
Jn dein Bestreben, uns armen,
newösen Menschen gewisse Genuß
ruittel dienstbar zu machen, die unter .
keinen Umständen schädlich wirken
könne-u, wenn sie uns auch anregen,·
stellt man schon seit einiger Zeit ni-»
totinsreie Zigarren und Zigaretten,«
eoseeinsreien Kaiser, alkoholsreiens
siechensast und dergleichen her. Nun -
sind wir wieder einen Schritt weiter«
und haben die alkoholsreie Bar. Lon- s
dou gebiisbrt der Vorrat-z das erste?
Unternehmen dieser Art zu desiyens
»Wer und ,,alkoholfrei« sind eigent
lich die schärfsten Gegensätze denn
wenn man auch in einer Bar alkohol
freie Getränke erhält, so spielen diese
doch in den Stunden nach Mitternacht
nur eine sein beicheisdene Rolle. Jn
der Hauptsache ist der Konsum aufs
stark asbkoholartige Drinks und son
stige Mischunaen zugeschnitten Wenn
nun dass neueste Londoner »alkohol
sreie Lokal« trotzdem Var genannt
wird, so kommt idas wohl von der Er
wägung, dasz man für ein Unterneh
men, das man populär machen will
auch ein populäres Schlagwort ha
ben mnsz. Die alkosbolsreie Bat wird
wahrscheinlich den Weg über den Ka
nal auch nach dem Berliner Westen
0 dein neuen Dorado der Barö —
m«achen. Freilich werden aus den
,,.Hoctern« am Schenktische die Bar
jiinglinge mit den stumper Zylini
dern zunächst zu sehen sein. Sie müß
ten erst gründlich umlernen Denn
der Vatgeist ist ein besonderer Geist
und ohne —- Spiritusosen nicht ohne
weiteres denkbar Die ..ckböbten«
Stimmnnaen in den ersten Stundenl
des erwachenden Tages werden auch
durch Gin und Flip nnld die verschie
denen Cobler zweifellos viel sicherer
hergestellt als etwa durch »Schlicker
milch« und Seite-wasser. Man dar-il
aber mit Sicherheit annehmen, daß«
die etwaigen Liebhaber einer ,,alko
holstzeien Var« zu der üblichen Bat-z
zeit etwas Besseres zu tun haben, als s
ihre Erholung im nächtlichen Bumsi
mel zu suchen —- sie werden es vors «
ziehen, sich durch einen schönen, ge-s
sunden Schlaf für die Arbeit des kom
mewden Tages zu kräftigen.
Beschießung von Flugzenaen.
Jn Jüterbog werden gegenwärtigj
auf dem dortigen Schießplatz Ver- I
suche niit Ballons und FlugzeuggeH
schützen angestellt, um den Wert und
die Berwendbarkeit der einzelnen Mo
delle fiir den Kriegsfall zu erproben.
Es handelt sich hierbei um Maschi
nengewehre, die auf einem besonde
ren Gestell angebracht sind und zwar
derartig, daß das Geschütz in hori
zontaler Richtung einen Drehungsi
grad non etwa 70 besitzt· Die Ma
schinengewehre ruhen auf einem drei
eckigen Geile-II, das so hoch ist, daß
der Schuhe bequem auf dem Erdbo
den liegen kann, um das feindliche
Flugzeug auf das Visier nehmen zu
können. Diese anfängliche Einrich-·
tung hat sich jedoch nicht bewährt, da
hei starker Sonnenstrahlung der
Schütze geblendet wurde und die
Schuszwirtung gleich Null war. Des
halb ist von der Firma Berntann eine
Visierdorrichtuna konstruiert worden,
bei welcher der Zielende vor dem Ge
schiitz sitzt nnd das Rohr mittels eines
Spiegel-J viesi-ert. Eine zweite Kon
struition von Leny beruht darauf
daß der Sitz des Schießenden mit
dein Lan des Gesehützes verbunden
ist. Sobald durch ein Handrao vie
Lage des Geschiitzrohres verändert
wird, folgt der Zielende in seinem
Sitz ebenfalls der Bewegung, so daß
er bei der fortwährenden Verände-.
rung der Höhenlage des Maschinen-I
gewehrs mit dem Auge nicht ausi
der Visierrikhtung kommen kanns
Die Modell-I sind so eingerichtet daß s
sie» sich in kurzer Zeit aus dem Chas· ;
sis eines Automobils befestigen las-s
sen. Die angestellten Versuche sollen s
recht gnte Resultate ergeben haben-i
Die ersten Versuche-, das Maschinen-«
gewein- zur Bekämpfung der Flug
zenge zu gebrauchen, wurden in den J
smniöfischen Manövern 1910 ge-:
macht. ergaan jedoch sehr ungünstige
Resultate da die Visiekvokkichtnngenr
nicht zweckentsprechend waren.
Du «srinkischk Verhülle-N
Tot nach Um Ver-solltet Vorbild
in den sanken von 1735 hie 1779
erriet-me schwimmt-ten in Bett-stund
lnsun nut seinen Dahin-reden Stan
tmcn Kaiserin-isten u. s. in war
bis us die neue-sie Zeit in reitst des
denkiichen VII-full nennen Link
meisten Befriedigung der Kunst- nnd
Altertums-Munde iit man sent aber
wrong-wagen die imm- :im ver
nachlniiinsm Wasserkann- wiedet m
Wissen-b m lesen. und die kund-k
wlkm situierten-n M Mit-im u
nwidean sie-met wurde non cis
isem stofmmninwid non Alls Mart
Jst im Witten ist«-indisch- »mein
ikneiiosi « mst Ums-n neuen funfekmsn
TOka wissan nnd Mikle mu
-- « ·.—-.:-ss»· Ein-.- m ilsmtk Akt »Hu
FOR-« Mk LICEko NUMB· Ei not-I
«-.» - its ins-Im noHssk He INan
"!« UT .««"-««-«««" Ins-— XVI-» ever-so di
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kit-;F H. zkzljskl «"»O.,-s
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i- -.;'-—-Z nc«!-s’«t Ei JUJM
Die Weist-ins der Deutschen
Reich-beut
Wie bekannt, lagern imSparedauer
Juliusturm 120 Millionen Mark
Gold seit 1871 mit der Bestimmung,
beim Ausbruch eines Krieges für die
Zwecke der Mobilisation Verwendung
zu finden. Eis ist viel darüber ge
stritten worden, ob diese zinslose
Thesanriernug nicht ein Fehler war.
kenn wenn man diese Summe usw
ringend angelegt hätte, so wären in
der 4Ljährigen Friedengepoche die
seitdem verflossen ist, 850 Millionen
Mark daraus geworden. Aber die
Sicherheit, im Ernstfalle bares Gold
verwendungsbereit zu haben, erschien
als eine militärische Novuendigkeit,
der gegenüber alle wirtschaftichen Er
wägungen zu schweigen haben. Jn
zwischen haben aber die Heeresstärken
Deutschlands und seiner Nachbar-us
solche Dimensionen angenommen-daß «
die zuriickgelegte Summe im Julius
turm selbst für die ersten paar Taae
der Mobilisierung zu gerinafiiaig et
scheint Sie müßte verdreisacht wer
den, um unter den heutigen Verbilli
niuen dem Zwecke zu entsprechen, sur
den sie ursprünglich gemeint war-.
Die neuen Vorlage-i der Regierung
an den Reichstag sehen deshalb beson
dere Maßregeln vor, um fiir denMps
bilifierungsfall größere Summen in
Vereitschaft zu stellen. Dies-mal will
man aber nicht Geld aus dem-Verkehr
ziehen und es unter sichrerer Hut
wegschliesiem sondern es sollen zwei
Kriegsreferven Von se 120 Millionen
Mart geschaffen werden, die bis zum
Bedarfsfall-: doch auch eine wirtschasts
liche Funktion erfiillen sollen. Die
erste Reserve soll eine Goldreserve
von 120 Millionen Mart sein, die der
Reichsbank als unangreifbares Deppt
in Verwahrung gegeben wird. Im
Kriegsfalle übel-weist das Reich dieses
Depot an die Reichs-bank, die dadurch
in den Stand käme, sofort den drei
fachen Betrag in Noten auszugeben
sobald sie fiir 240 Millionen Mark
Deckung in Wechseln beschafft hat.
Die zweite Reserve soll in Silber an
gelegt werden. Auch sie soll 120
Millionen Mark betragen. Sie wird
aber in die freien Bestände der Bank
getan und soll ihr dazu dienen, in
Zeiten anormaler Anspannung des
Geldmarktes und bei länger anhal
tenden Paniten eine Vermehrung der
Umlauismittel herbeizuführen So
bald wieder normale Zeiten zurück-»
kehren, hat die Reichs-baut den aus
derSilberreserve des Reiches entnom
menen Betrag wieder zurückzugeben
Da sie berechtigt ist, in der Zwischen
zeit, also gerade in den Momenten
der höchsten wirtschaftlichen Spans’
nung, auch diese Summe zur Deckung
einer vermehrteu Notenausgabe zu
benutzen so wird es ihr auch dadurch
erleichtert solche si chhinschleichenden
Krisen wie die des letzten Vierteljah
res 1912 ohne Beeinträchtigung des
Geldmarktes zu überwinden
Fragen wir, woher das Reich die
Mittel nehmen soll, um diese beiden
Reserven zu beschaffen, so ist der Weg
fiir die Goldreserve ein ganz anderer
als der fiir die Silberresewe. Die Ko
sten der Silberresewe sollen bar be
zahlt werden Da aber nach der jetzi
gen Relation von Gold und Silber
schon 54 Millionen in Gold ausrei
chen, um soviel Silber zu beschaffen,
daß daraus 120 Millionen Mark in
Silbermünzen geprägt werden kön
nen, so ist die Beschaffung Nr ec
leichtert. Es sollen einfach in den
nächsten Jahren die Münzgewinne
bei der regulären Prägung der Sil
bermü en dazu verwandt werden,
die Sil erreserve zu beschaffen Um.
die 120 Millionen Mark der Gold
reserve dem Reichöschadamt zur Ver
fügung zu stellen, ollen aber Reichs
kassenscheine in gl ichcm Betrage aus
gegeben werden Schon jett läust ein
gegen früher vermehrter Betrag von
Scheinen zu 10 Mark nnd 20 Mark
in Deutschland inn. Aber das Gold
iibertviegt doch im Verkehr so staelJ
daß man in keinem lontinentaleni
Lande soviel Goldmünzen sieht wies
in Deutschland Es ist zu cnvaeten«;
daß sich auch vier im Laus der Zeit
das Publikum mehr on die kleinen
Scheine gewöhnen wird, sodaß die
dasiir eingesogenen Goldmünzen als
Reserve des Reichs siir Keimenmäe
in den Keller-n der Reich-hanc
dauernd festgehalten werden
Ietzt-Ieise ate deeiischeevssistsiies
see verhaftet
Unter docheenitee Anklage ist in
Frankfurt a. M. der dort in weitesten
Kreisen bekannte Icchtineiitet Hast
in Hatt genommen nsoeden
Wie nnd den dein-edi:chen Angaben
des-venedi- hatte Our-i es in sein-h
»Es-Amtsan sei-Mk das Leben von
cetieseanen zu hohen samtnen zu
del-sichern
Die «t«eicttnldinitn.i lautet nun de
tnn das-I die zeitnneittee drei von den
Atem-»Ist deren wheneveesudeknng ee
Ost weiche-denen Ansicht-ten ve
ioet Lisette ieätdstt nnd der Welt Oe
anit Tut sie-dem et ite neu-tei
koe liesteeHuitnng M Falle-L wel—
edee in Frankfurt n M neu-stimmt
Aussehen Leim-di hat« not-d no. Us.
tu weht-fest tin-d es user-den weilest
ciseszinlxiihkeit sein-seiest
Um- stand-i »n- III-h
M Its- Iodt — ,,««««« »
Der BöcherftiedheL
Als der frühere Sprecher des
Konntessed, Joe Cannon, bei seinem
Abgange gefragt wurde, ob er seine
Ledenderinneruimen schreiben wolle,
meinte er in seiner bekannten schar
fen Weise, er wolle den großen Bü
chersriedhof nicht noch ver-größernu
Und doch hätte er wahrsilxcrnlich
manches erzählen können, war- viel
liedentungsvoller gewesen wäre als
der Jndalt einer ganzen Menge an
derer Bücher, deren Verfasser wun
der was glauben, wie wichtig ihre
blöde Weisheit fiir die Menschheit
wäre. Wenn sie sich doch das Wort
des alten Staatsmannes hinter die
Ohren schreiben wollten. Aber da
wird darauf les geschrieben, was
das Zeug halten will, nnd der große
Büchersriedhof wird immer umfang
xeicher Oder bilden sich die Herren
Schreiber wirklich ein, daß ihre
HWerke nicht dahin kämen? Noch
zschneller als die Zahl der Bücher
Hans dem Markte wächst die Zahl der
Beute, die keine Bücher lesen, hat
ckiirzlich ein amerikanischer Verleaet
:aesaat. und der Mann kennt den
Rammel. Das wirft ein grelles
Licht auf den Bildungswert des
Buches, den man so oft betont. Bil
dungswerti Ach jai Schon wie die
meisten der wirklich noch Bücher
lesenden Menschen lesen, das ist so
wenig bildend, daß es mit dem
Nichtlesen auf einer Stufe, wenn
nicht gar noch niedrigerf steht. Aber
die meisten Menschen lesen überhaupt
keine Bücher, weil sie gar keine Zeit
dazu haben. Das anstrengende Ge
schäftsleben unserer Zeit nimmt die
ganze geistige Kraft der Beteiligten
so sehr in Anspruch, daß sie froh
sind, wenn ihnen eine kurze Zeit zur
Erholung bleibt. So lange Zeit hat
er meist nicht übrig» um sich in ein
Buch zu versenken, oder wenn er die
Zeit hätte, wendet et sie siir andere
Zerstreuungen an. Da gibt es Aus
sliige, Bereinsunterhaltungen, Thea
ter und schließlich die bequemen
Wandelbibder, die sich nur an das
Auge wenden und das vielgeplagte
Ohr in Ruhe lassen. Wie es in der
Welt aussieht, das hat er ja auch
schon aus der Zeitung erfahren.
Uan wie andächtig er die liest, das
kann man täglich in der Straßen
bahn sehen.
Wie das kommts Das ist sehr
einfach: die heutige Menschheit hat
die Herrschaft über das Leben ver
loren, sie ist nicht mehr imstande, die
Anforderungen des gesteigerten Ge
schösftswesens mit den Bedürfnissen
einer angemessenen geistigen Bildung »
in Einklang zn bringen. Und daran
ist die Unmenge des Lesestofses mit
schuld. Aus dem Wust kann man
sich ja idberhaupt nicht mehr heraus
findm Jn dem großen Waffhaufen
nach einem verlorenen Weisenkörns
lein zu suchen, das ist ein unfrucht
bares Beginnen. Es könnte wirklich
gar nicht schaden, wenn sich alle die
denen es in den Fingern juekt, ein
Buch zu schreiben, das obige Schlag
wort des alten Cannon vor Augen
hielten nnd beherzigten nnd ihr Ge
schrei-bsel unterwegs ließen. Je wes .
niger neue Biicher geschrieben wer-»
den, desto eher ist Hoffnung, daß die !
Leute wieder Bücher lesen. Der Bü
cherfriodhoss ist wirklich bald groß
genug. ,,Westl. Post.« i
Unter-schleift beim Bau des römi-:
schen Institut-sitt
Der in Den Hauptzügen veröffent
lichte anuctcbekicht twck den Bau
des römischen Justizpalastes ruft
starke und peinliche Aufregung her-«
vor. Eine Reihe bisher einslußreis
cher und angesehener Deputierten’
wird jetzt amtlich blos-gestellt darun
ter der frühere Unterstaatösetretär
Pozzi, unter dessen Leitung die un
erhörten Treidekeien der Benannt-.
nehmer erfolgten, die mit Hilfe be
sreundeter Ost-geordneter immer neue
Summen von der Regierung heraus
schlusgm Ferner sind als wahr
scheinliche Vetters-heiser der Bat-un
ter-nehmer kompromittiert worden
der Abgeordnete Staatsrat Brnnials
ti, der als Bannertvoaer des Tiere
dentisnms eine große Rolle spielte
und als Präsident des Schiedsge
» rittan zwischen Regierung und Van
» Unternehmern dedenllich sitt die Jn
teceisen dietee eingetreetn zu fein
scheint Dann ist noch schwer sein«
procnittiert eine Anzahl weiterer Ad
neordnetek. darunter der Kassntionss
rat Rotte-. Mitglin des Sirt-jedwe
eichtes« Es ttt ctmchtksrittisch. das
die detden dieser ilnredtiebtetten dte
Wirtin-n Anna-We Ratte wem
Die Attila dürfte nmti sstqte Rad
spielt baden
Its-It- sst des kein-Ists
Inst Monate-. Art-um« Meist
III-: Noch Jst-ruhten von Its-editin
1 sen baden Einwand-quer die siedet
I u den Athen its-O m den
wtsttmnsen nett-drein m Eis-out
bit-scheu Vesmiftllo und QUWM
i M Dämme-sen enti list Erst-stim
itetsen wein-I 3 ottm tie eine
seen- ssou Ist Berti-ums den-M
« out III-»Hm Aus-im nnd Ruh-.
;Mt Ins-Werts vertrauend-sit nnd
dmm Und-sen tie die Amt non
beten -ä.-s«s-ti:-cik sei-km www-.
fes bat-m »se· Knttnsderm I
sehen
Der cadiuer Väter-.
Durch Vermittelung der Landwirt
ichaftskanuner »für , Wgwreußen und
i « besserm v. Ol
denburgssan chau ist’ der Zwist
der kaiseriichen G hezrschaft Ca
dinen mit dem Pö er Sahst auf
dem Cadiner Vor-werd Rebberg besei
tigt worden. Der PöchtscSchst« den
der Kaiser in fernem Vortrag im
Deutschen Lendwirtschastsrat als
»rausgeschwiiien« bezeichnete, der
aber bis in die le Yerrxssge noch das
Vor-merk bewirtj «aftet’e, hat seine
Sachen gepackt und istj vdn Rebberg
fortgezogen, die kaiserliche »Sei-amtl
zahlt ihm eine Abfindung von
120,000 Mark fiir alles-lebende und
tote Inventar, auch die Auslagen für
Saatgut, und der Wasser hdt oben
drein dem Marm, dem also doch Un
recht geschehen ist, zum Ausgleich
den Kroneuorden vierter Klasse ver
liehen. Wenn das Berliner Tage
blati noch zu erzählen weiß, aus
dem Zwillabinett werde dem Herrn
Sahst ein Schreiben zugehen, durch
das der Kaiser seine seußerung be
danke, so halten wir das-für eine
Fabel. Damit ist Herr Dann aus ver
öffentlichen Erörterung entschwun.
den. was ihm selbst am angenehm
sten sein wird. Aber die ganze Sache
kann damit nicht erledigt fein. Es
sind Schuldige vorhanden Und die
müssen ihre Schuld sühnen. Wer den
Kaiser in ein-e solche Lage drinnen
konnte, er darf nicht straslos aud
gchen Falsche Jnförmationen,· so
hieß es, hätten den Kaiser zu seiner
Aeußekung veranlasst Darf denn der
Deutsche Kaiser falsch infouniert
werdenti Niemals, weder in kleinen
Dingen, wenn sich-· um ein Vorn-ers
auf seinem Gut handelt, noch in
großen Angelegenheiten die das
Wohl des Reiches berühren Darum
muß rücksichtslos mit denen abgerech
net werden, die es wagen, dem Kaiser
mit falschen Information-n du
nahen. Für diese Abrechnung aber
hat sich der Reichskanzler ein-zusetzen
Er ist der höchste Rataeber des Kai
sers im Staat, der einzige berufene
und verantwortliche im Reich. scr
kann beurteilen, wie verhängnidvell
jede falsche Jnsormierung des Kai
sers zu wirken imstande ist und muß
sie demnach verhüten. Jetzt ist ihm
wiedevmal ein Augenblick gegeben
hier durchzugreifen und den falschen
Rataebern das gefährliche Handwerk
zu legen. Wir hoffen, daß der Reichs
kanzler alles notwendige durchs-It
und auch dem Kaiser nahelegt, von
weiteren Vorträgen im Landwirt
schastdrat künftig Abstand zu neh
men. Das ist der beste und getreu
lichste Wunsch, der dem Kaiser zu
seinem bevorstehenden Regierungs
snbiläum dargebracht werden kann,
daß es ihm fortab niemals an ehrli
chen taktvollen Natgebern fehlt und
daß diese Rataeber alle falschen Jn
formationen unschädlich machen.
« «Hamb. Nachr.«
Das Ende der ältesten Ansehens-leih
Aus falle a. S. wird berichtet
Die älte te Glocke Preußenö, vielleicht
sogar ganz Deutschlands, besitzt die
St. Georgskirche in dem mandfeldis
schen Dorfe Helfta Es ist die be
rühmte Wunderglocke, um deren For
schung sich die Wissenschaft im ver
gangenen Jahrhundert eifrigst be
miihte und deren Jnfchristen in der
Tat erst sehr spät entziffert werden
konnten. Die Glocke hat einen Durch
messer von 109 Zentimeter und eine
Gefamthijhe von 130 Zentimeter Dis
Jtrichkiften ( Ipiegelichrifv bestehen
Laus einem Gemisch von römischen
»und frühgottichen Schriftzeichen Ngg
Professor Dr. Größlek lauten
«’snichriiten auf deutsch: »Sei gegrüßt
Maria du Gimdenreiche, der Herr iit
mit dik, Jm Jahre 1284 bin ich e
itistrt wordon", und: »Jelus von
genele König der Juden. Aus Io viel
Zentner-n bin ich«. Jm Mitwer
und Im Beginn der Neu-seit schrieb
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pu: Kranke und Gebrechliche
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die sonnt- aus Frankreich und SIC
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Iem nun erhielt die Glocke einen 70
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