Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 08, 1913, Der Sonntagsgast., Image 7

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    Der Ruhme-.
Siizze von Paul Wolfgang
JU Mühle-idem Schein der Otto
bersoane lag der Hafenplah da. Die
wenigen Bäume, disk-as weile Ha
senbeaen umsianden. ieuchieien in ih-»
rein goldgelben Hetbiilaub. Eines-I
stählernen Ketle gleich mäibie sichs
der rein blaue Himmel über dem
bunt bewegten Bilde, das sich hier
vor dem Auge des Beschauers ent
tosie. hunderie der langgestreckiens
Spreeköhne laan in Reih und GliedI
verankert und harrten der Einladung«
Rasselnd und geschäftig liefen dies
Krankeiien auf und nieder, wie von«
Riesenarmen gehoben eniiiiea Wagen-!
laduna um Waaenladuna den schier.
arundlosen Prahmen. Es war ein
buntes. riilniges Treiben, das Pul
iieken des arbeitiamen Lebens. Fern
rollten blißariig die Ziige der hoch
bahn über den Viadult dahin, stolz
die unzähligen Gleise der Anhalt-c«
Bahn überauerend. « I
Welch herrlicher Blick in die weites
Rundei Wie das alles im Sonnen
schein blißte und Farbe belatni
Es war ein guter Ausguck. den
Nruno Werneck sich erwählt hatte,
hoch oben in der Laterne, dem hoch
sten Punkt des neuerbauten Wasser
turms. Er war hinaufgestiegen nicht
aus miißiger Neugier, sondern um
noch einmal sein Wert. das mor
osn den Schlußsttin erhalten sollte,
in allen Teilen zu besichtng ei
nen prüfenden Blick aus alles zu wer
en.
Es waren harte Monate gewesen«
Erst die Bewerbung um den Bau.
Die Forderungen der Eisenbahnveri
waltung waren streng, die Ausgabe
icknver. Der neue Wasserturm sollte
der grbßte bisher geboute werdens
Eine Million Kilogramm Wassers
mußte das mächtige, aus Schmiede-»
eisen hergestellte Bassin sassen. Pa:
war die Konstruktion schon eine
schwere Ausgabe, nun gar erst, wenn.
man mit dem Preis sich so halten
wollte, daß die Mitbewerber urn den
Bau geschlagen wurden. Doch Wer
nert. war gut angeschrieben im Mini
sterium, man wußte, daß er zuver
lässige und gediegene Arbeit lieferte,
und so hatte man ihm den Zuschlag
gegeben. Mit welcher jubelnden
Freude war er damals nach Hause
geeilt, um seiner era diesen Erfolg
zu berichten. «
Es war aber auch ein Erfolg, die-I
ser Austrag. Er wußte·’genau, daß:
ihm nun auch der Weg zum ständi-.
gen Mitarbeiter bei der Eisenbahn-»
verwaltung ossen stand. Man hattei
ihm ntehrsackzJe deutlich zu verstehen
geben, daß r Ausfall dieses Baues
iir eine seste und dauernde Anstel
kuing bei der Verwaltung maßgebend
e .
Mit Feuereifer hatte er sich an die
Arbeit gemacht, seine bewährten Mit-»
arbeitet vom Bausiihrer bis zum Po-»
lier hatten getreulich geholfen, und so
war das Wert gelungen. Morgen
sollte die Schlußsteinlegung und Ue
bergabe stattfinden.
Langsam und sinnend stieg er die
eiserne Wendeltreppe zum Bassm hin
ab. Wie prüfend schlug er gegen
die Wand, und dröhnend wie grol
lender Donner hallten die Eisenplat
ten wider.· Jetzt passierte er die Trä
gerdecke, aus der demnächst das Rie
seugewichi von 114 Million Kilo ru
hen sollte. Weiter ging es hinab, zur
elektrischen 'Bumpenan'zage, an der
Werkstatt und Oeliammer vorüber.
Jetzt trat er ins Freie. Es war kalt
im Turm gewesen« wohlig umschwei
chelten ihn die wärmenden Strahlen
der Sonne.
»Den Baufllhtek Genntich!« «
sie»Hm-. here Negierungsbaumet
e.
»Am-« lieber Genntich, mm wären
wie so weit. äsch wiederhole Ihnen
männl, was f e morgen vorzubeeeis
ten est. Der Sessel des Turms wies
mit den Tennessee-landete bekränzt
Oben stecken wie die beiden Fahnen
bewuc, die edle-geschickt habe. Te
» Schluslieeee ixl ja in Ordnung.
: Invfmee Kqu ei ums nehm-at ens,
paßt verdeu. Und daß der Meinu
»— uee vie-Mich morgen sm- Sieue M
T« sum seitdem Den las diee name
missen wie noch me est-mea. Iei
fshm send regen. ie wissen dass
Seine Im m Idol gesagt Wie
IM Leute bode- Cee sit moeseee de
taqesk
»Ist Muse-I »
. s kth sie Even IIQ ein
disse- foeebee made-h weise-den
II is M stunk
.M U Os- Mess
«JI den-. h W ists need em»
sit IM nd s- ämyeee fes-s
sie III lese pure-m see
lesb- Ue II- Musss fee-es m
Qsr. see-IF
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see deee use ue Ue Zehe eise.
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sen-. v seies- ee de- esleee We
same-est us set-es Muse I
Ismene ee us est- Isases M
me seen-. m se made sie W
Weh Mc des MII Inst Ue
—
wohl vererbt war. gefördert und un
terstiiyL
Der alte Herr Baurai hatte list
gesagt: »Laßt man, Kinnings, wenn
der alte Wislee sagt, es ist so, denn
Macht ihr euch gar nicht weiter dar
um zu sorgen.«
«Morgen auch, Herr Regierungs
baumeister!«
»Morgen, Wislert Nun sagen Sie
mal. wird alles tlappeus Brauch ich
wich nicht zu sorgen?«
Der Alte schüttelte den Kopf und
meinte in seiner behaglichen Sprache.
der man noch deutlich den Plaitdeuts
schen anmerkte: »Hm allens seine
Richtigkeit, Herr Regierungsbaumei
stet! Js ja nich das erste Mal, daß
wir so was machen. nich? Wenn ich
da an denke bei Jhren Vater selig —
o jemine —- damals in Frankfurt bei«
die Betteln wag war da nich allens
los bei die Einweihung Nee, da
können wir uns man ruhig auss
Ohr legen, das mach ich schon —
iawollt Jch geh auch heut nacht
nich von der Stelle — nee. das tu
irg-l nich. Ich bleib heute in die Bau
·tte.«
»Natur, warum denn, Mieter-«
»NA", meinte der Alte und traute
sich hinter den Ohren, »man erlebt sa
manchen Schabernack, nich? Jckl
pass’ lieber ’n büßchen aus. Ja
woll, here Negiernngsbanmeister.
sicherer is sicherer, nich? Womäglich
mai-sen sie Uns noch die niedlichen
Girlanden oder machen sonst san
mek
»Na, wie Sie wallen, Miste-n mir
ist ei gen-ts- eine große Beruhi
gunåf
» der Der-r Bat-meisten das tu ich
doch gerne, nicht«
»Die Leute stlr morgen sind zuver
!Ziiig?« -
»Der Bausiibrer bat die besienauis
gesucht —- satooll —- die allerbesten
ich lenn’ sie, alle verheiratete
Leute, und das sind doch immer die
zuverlässigstem nich? Da iann nix
nich passierent«
—
»Wis«ler, Sie sollen den Stein»
I
I
l
l
selbst einsehen, es ist mir sicherer. Es«
ist ja nur eine Formalitiit, aber auch
dabei dars keine Ungeschicklichleit pas
sieren."
»Schdnnen Dank auch, Herr Regie
run sbaumeister« —- und der Alte
see-are sich in die Brust.
weiß ich M schäken —- jawoll!«
»Na, orgen, Wisler.«
Werneck schritt dem Baubnreau zu,
das in der Nähe des Turms sür die
Zeit des Bauc errichtet worden— war
Er legte Mantel und Hut ab und
tlingelte.
»Bitte Herr Bansiihrer Grnntich!«
Der Baureaudiener verschwand, und
gleich daraus trat Genncich in das
Arbeitszimmer des Einst-.
»Also,· Gerinrich, sagen Sie, bitte
dem Kalkulator Bergmann er soll
die Abschliisse fertigmachen. Kontrol
lieren Sie alles nochmal, vergleichen
Sie alles nochmal, vergleichen Sie
mit dein genehmigten Voranschlag
und schicken Sie mir das gesamte
Abrechnungsmaterial und die Belege
in meine Wohnung. Lassen Sie ser
ner, bitte, den Monteur noch einmal
am Pumpweri alles nachsehen, denn
wir wollen morgen das Bassin stillen;
daß nur nichts vergessen wird, lieber
Gennrichl Wenn all:s glücklich vorü
ber ist bitte ich die Herren, lei mir zu
essen.«
,,Vielen Dant, Herr Regierungs
baumeister.««
»Nicht wayr, Sie sagen es den an
deren Herren?!«
»Gewiß.««
-;,Die Ehre
»Als-) auf Wiedersehen Inorgen.·"
So. nun konnte man sich wies-»
lich ein bißchen austuhen und eine
Ei aere leisten. Es war zwar baldL
Fenzeih aber tiel dem lchönen Wet
ter ging es sich so angenehm zu Fuss
Langsane schlenderte Wetneck seiner
Wohnung iu.
Solange et in der Nähe des Ha
lenplayee We. fah er sieh öfter um,
noch einen Blick auf-die stolze suppel
des Turms zu werfen. deren rotes»
Ziegen-ach hell in der Sonne leuqu
iele. Wer-les wunderte sich eigene-I
Mk daß die Menschen fe gleichgilltli
n-. lhm vorübergingen Geh mnn ihm
ten Erfolg denn gar nicht ans Son
deedem gab es denn etwas Wie-;
ils-m als elnes Wassers-ums eI
verstand das ga- nlcht . . s
»Weißt du« ern-. heute schmeckt es
mit M belon es qulk ’
lule mache hausen Du glaubn e
niedl. welche Wesens ee im
:
E
»Das M ende. Bewo. die Dass-(
weites is. weg-.- dee Mann sehne-;
l M. »s-— Ran. .ele sehe ei den- ej
one-geh II alles en Orden-je Il
see Käse se- IWQP .
»Ja· usw atoe Un » II
kee- Vean- II Idee-. ·
feth II e es Ihm U Its-U
km euere new let-. Ilelee Iles l
Fdee Rest in dee stets-sue IMM» «
uedelqeem Zweckes de- nen-I sle
em- eeo sum eitle-- Ratte-e eas
neen see III-Mva Us Ich MU
me sie-H· and N fes du me Us
Oeu enden-nieset- mee Wen nassen
ledm neuem mese «
Aste-es- ero am see-gewesen«
H eup ges-H see see-see seen
esse-·
ese Its-gelte sind das Wes-Un
»Im- den ·«eH-eusseeeesevseee
Lseeknees
Moses need Leu « W
ee M I II
III-teilst Im Of
ä
s
gen, das Aktenmaietial über den Vot
anfcksiag und die Belege.«
»Aber, lieber Gen-nich« warum
kommen Sie denn selbst? Das hsiie
doch auch der Btieeaudienek herbrin
gen können«
anJich ivoilie aber lieber ieidsi
kommen; es ist da. nämlich etwa
Sondetbaees passiert. Die Anrech
nung stimmt in der Gesamtsumme
nicht mit dem Veranschlag.«
»Donnerweiier, Gemieich, wir düs
ien den Voranschiag nicht überschrei
ten, das habe ich Ihnen doch ein
duyendmal gefagi, wo ifi denn da
wieder geaast iookden?«
»Verzeihung, Here Regierungsbiiw
meister, es handelt sieh ia biet
nicht um eine Uebetscheeiiung. im Ge
genteil, wir haben weniger ge
braucht ais der Votunfchiag an
nimini.«
»Wie-HGB Das ist doch ganz
ausgeschlossen das muß ein Jer
ium fein! Wie hoch iii die Diffe
renz?'«
,,Viertausendiiinlhundert Markt
»Viertausendiiinshnndert Markt
Das ist itarl, das tann tein Rechen
iehler sein! Donner-wetten das ift
lehr. sehr böse. Wissen Sie schon die
Position, die differiert?« «
»Nein. Herr Reaiernnasbanmeister«
ich wollte mich nicht mit Suchen auf
halten und Jhnen lieber gleich das
Material bringen. Ich meine immer,
die Differenz käme daher, weil doch
nrsprilnaltch ein tnpserner heim siir
den« Turm eplant war.«
»Das re möglich. Gennrich. da
könnten Sie recht haben. Na.
will mich gleich einmal an die Prit
fung machen.«. . .
Das war sa eine böse Geschi te.
Gerade am lthen Tag. Die Ar it
— na — das konnte die halbe Nacht
leiten. Unter dern Borsnschlaw das
gibt es gar nicht. Eine Ueberschreis
tuna hiitte ihn nicht so beunruhigt wie
diese Differenz nach unten. Er
machte Licht nnd sehte sich an den
Schreibtisch. Zunächst mußte er ein
mal die Sache mit dem Kupferhelm
nachsehen. Die war in Ordnung.
der Posten fehlte im Veranschla
weil er schon bei dem ersten En
wurf gestrichen worden war. Also
mußte die Differenz in den Rechnun
gen liegen. "
Eine-mit same Arbeit. Blatt um
Blatt sah erneel durch. Es war
lautlos« still im Zimmer, nur die
Empire-Uhr aus dem Kamin tlckte
leise. Zahlen auf Zahlen fiillten die
Bogen. Vergeblich Er fand die Dif
ferenz nicht. Da. . . plötzlich stu te
er. Was war das? hier stand m
Voranschlag 45 DoppelsT-Triiger
Normalprosil No. 55. 12.000 Mart,
nnd die Quittung der Gute-Hofs
nung-Hiitte wies nur 7500 Mart
aus. Da war ja die Disferenz«von
4500 Mari!
Wie war denn das möglich? Er
konnte sich doch bei der Kaltulation
nicht verrechnei haben? Ein Blick in
das Trägerbuch zeigt ihm, daß die
Kaltulation stimmte. Da stand es
deutlich: Normalprofil 55 mit einer
Tragsähigleit von 28.000 Kilo
grantm auf 10 Meter freie Länge
Das entsprach dem Gesamtgetvicht
des gefüllten Bassins von 114 Mil
lion Kilo. Das war also alles rich
tig.
Was hatte denn die Hütte gelie
fert?
»Herrgott, wenn die sich geirrt
und zu schwache Träger geliefert
hättet
Fieberhaft las er im Trägerbnch
weiter. «
Normalpkom No. 50I Rem, das
konnte nicht stimmen, do waren nur
800 Mark Differenz.
Aber hier, um Gottes willen, Nor
malprofil No. 40, da stimmte der
Preis 7500 Mart Aber die war-II
ja viel zu schwach, da Ikug ia jeder
Träger kaIIIII die Mutes
Wie war denn das nur möglich?
Das gab eine Katastrophe! So durfte
das Passiv nicht gestillt werden, es
brach alles zufammen.
Eiitclt lief es Wem-C durch die
III-im Zug-Am vor dem ZM III
scheitert-. Das spat ja nicht wieder
Hutzumachm das hieh. einfach M
IIIIII mII bekam
u,VIIIIII) um Gottes willen. was M
III-f«
»Ja-II « u M alles IIIIU — —
DII III-III M III III-eck- — —
IIII mIIII —— ich via cuhänt!«——
t du« XII Kampfs-ums Schlmh
m ans
,III. sum-. das II M III
IIW III III. . . VII III III-I
Ost
IW VI MQO III m!
tm Is- m IIme Im
Mc IIYVO Ums Du wiss is s—
WA«
; III Muts-M das MIII tun
Inn Hi ÆIMII IIIQ
me III-II I III-II Mc Jup
sI weis Inm- MIIIID Ins-ad II
Ioot us Nahet- ;
E »du-II- das II Is- IIIIIIIMI III,
du«-I III III-s- su ausan -.
: VIII III-I nnd-midn- Im,
sII NO iIIIzhs ' f
TI- IIIL Ums-« III-III- III-II
Hmusd IWIM IIWIIIM -
III III-III Und. ad MI- IIIII jin-;
mI III-If ds- II Mit I Obst-;
Ins-III Sim- M«W«Iy
IM- dsss Mit N III-uns
III III-n M CI m Ists
III sum Möb- ds II Id- Ws ;
—
nenscheim das leuchtende Ziegeldsachl
des Turms. . . "
Das ersehnte Ziel. die Anstellung
im ciisenbahnminisierinm alles war
dabinl Wie konnte er hiernach noch
in der Stadt bleiben! Was würde
morgen werdens Ei mußt-: alles ab
qsfagt tvekden!
Er war nicht imstande sich auszu
rassen. Mit matter hand entwars er
die nötigen Schreiben Er war so
miide —- so miide — nnr schlafen —
vernessen —- o, wie sehnte er sich nach
Rahel Er blickte sich nen, —- wo
war seine Frau?
Er war allein. Sie hatte ihn
wohl nicht stören wollen. Die Arme
—--— sie ahnte wohl gar nicht alle Fol
gen.
mKutscher-. so schnell Sie können,
zum Hasenplah.«
»Jawoll, ja, Fräulein!«
Eine verschleierte schlanke Frauen
aesialt sprang in den Taxameier und
mahnte zur Eile.
Wie das""langsatn gingt Es war
entschlicht era Wernecl sror und
zog den Mantel fester um die Schul
tern. Was wollte sie eigentlich am
Hafenplaßt Sie evnsste es selbst nicht
recht. Nur ein Gedante beherrschte
sie mit erdrückender Gewalt, ihrem
geliebten Mann helfen. helfen nni jeden
Preis. Wie, was, das tvnszte Gott.
Endlich qliserten Lichter tin dunllen
Wasser-, nun die Ecke.
»Halt, Knts « baltt«
Gott sei Dank, in der Baulnitte
war noch Licht. Sie klopfte Schritte
wurden hörbar-, die Lattentilr öffnete
sich. und mit einer Laterne in der
hand trat ihr der Alte entgegen. Er
machte ganz verwunderte Augen und
wußte gar nicht« was er sagen sollte.
»Ja, Wtzlen kommen Sie herein,
Sie miitsen mir kjelfen.«
Sie eilte varanin das schwach er
leuchtete Zimmer. DisWändewaren
aus Brettern und ganz mit Plänen
bedeckt. Die rohen Zeichentische fa
ben in dem lbduntel gejpenstisch
aus« und in dem kleinen Kanonenosen
loderte ein gemiitliches Feuer-.
Jn siebernder hast erzählte era
dem Alten alles, was sie wußte, und
als sie geendet .hatte, schiittelte der er
graute Polier den Kopf.
,,Nee, nee, gniidi Frau, das kann
ja gar nich sein« ch kenn mir doch
woll aus mit die Träger-, nich? Zu
schwach waren die im ganzen Leden
nich. Jch meine :miner, die Dtltte
muß sich-da woll ’n mischen versehen
halten«
»Wisler, das sagen Sie gewiß nur,
um mich zu beruhtgen.«
,,Nee, nee, is meine Ansicht —- ja
woll! Wenn wir die Trägers nich
permanert hätten, denn könnt ich ja
gleich mal nachmessen, nich? Aber
nu is davon ja nix mehr zu sehn, das
is es man«. . . .
»Wiöler, können wir nicht bei der
Hütte telegraphisch anfragenik
»Js loon zu spät, Frau Regie
gierungsbaumeisternt Js ja all 9
Uhr, und da is ins Bureau kein
Mensch nich mehr.«
»Ja, Wisley was machen wir denn
um Gottes willens Mein Mann ver
zweifelt ja vor Unruhe.«
,,Jmmer sachte —- immer sachte —
es könnt ja woll sein, daß —- hm.
— Wenn ich mal an meinen alten
Freund Hartung telegraphier, das is
nämlich mein alter Regimentskamerad
und is seit Jahren bei die Hütte Pack
meifter, nich? Der muß es ja
woll wissen, was for Träger er expe
diert hat«
,,Schnell, Wisler, hier sind 20
Markt Telegrapljieren Sie »drin
gend« — mit Rückantwort -—- undj
bringen Sle mte Die Antwort ta
Haus, hören Sie, aber lllngeln Sle
nicht. nehmen Sie den Schlüssel und
llopsen Sie on der hinweise-, per
slandeas Schnell, nur schnell.«
»san«-I —- ialvocl —- lch bin ja all
unterwegens.«. . . ·
Er schloß den Schuppen ab und·
machle slch schnell davon. Mkenn sing
langsam sum nächstte wschlens
plap.
War du vielleicht doch noch eins
Schimmer von Hossnungi Der Alle
wußle doch sonst immer genau Uesi
schew uns leere sieh kaum. Ilvees
war M Iewlhlslli Rein. lle due le;
dursee Mem Mann von dieser des-;
nuns n e sogen. denn die sonste
schmes ee zu neue-lam.
»das du Heu sehen nach mle ge
staatsw ;
Mel-. gnä« Fest-. dee Den Newsle
tungisseemelslee sind need got nichll
one been see-see gesessen-«
M sel anl. ldc Des-n solle me
Messe-Oele Im beseelt Sie mes
cne vssd Ist-Oel et und sing leises
deute Use-. Ill- det Alle
Ia sei-us III-e Wie sie »si
clhe Its. se W esse-Ist Zell-I
lecl It eh Im MO- sees. ;
Jesu. des Ufe- « . mise- «;
me se- ile hin-M esse e Z
les-le W. e l he Msg
des-me M Use-l eile- sen-d Ost es
see Muse Gelde Mise- III
w XII ..h.«
M les-oh sie ums uns lim, das
le- sen-M sue-e end sehe sue «
km se see- lese-. II- esm «
sente- sifle Ie« R- Iepse Neste-;
sue les-e . . ;
.Vem Im Ue VII-M III
werde It . !
»so se es see-i
m man see-m III
sue k«
N.
Herrgott. was sollte sie nur inq
chtnl Er durste nicht satt, ehe die
Antwort da wor.
»Wie du Ivillsi!« entgegnete sie an
scheinend ruhig. »aber dann wart noch
eine halbe Stunde, irrt Jch gehe dir
noch einen Brief mit. Willst im nicht
fest eine Tasse Tee nehmen? Das
tut dir gut, glaub’ mir, ich bring
alles her.«
Er war mit allem zufrieden, so
teilnahmlos war er geworden. Jn
seinem Kopf drehten sich nur Zahlen
nnd nichts wie Zahlen. Er traut
kaum von dem Tee. sondern starrte
wie abwesend vor sich hin. Jrnm
wußte vor Unruhe nicht. was sie be
ginnen sollte: es war schon 1411 llhr
vorbei und immer noch nichts. Alle
Augenblkske lies. sie zur Hintertür,
km nur ja Wisler nicht zu verpas
en.
Da —-- waren das nich« Schritte
aus der Hinterirenpes —- Sie stürzte
zur Tite·
..Sind Sie’s, Wisler?«
»Jawoll« jarvolll Alles in Ord
nung, stimmt alle-, Frau Bat-mei
stern.«
»Was? —- Wiei -—— Geben Sie
her. Wisler.« «"
Sie risr ihm das Telegramrn aus
der Hand nnd rannte znr Glas
lampr.
«45 Träger Normalprosil No. 55
am 2. Juli expediect
i
H
»Gott sei Dankt« Sie sank arti
den Stuf-L ihr Herz iiapste wild,
daß iie laum Atem holen konnte.
Wie sie den langen Flur und die
Zimmer durchschritt, wuiite sie niM
— sie stand plitßlich vor ihrem Mann
nnd rieik ’·
«Bruno. Brune, et isi ein Jrrtnm
der Hiittet ier — liest«
Ganz vertöndnttlos blickte Brutto
erstsetnesran an und starrte dann
aui das Dielenwan
»Wer ist Hartung, wo kommt das
beri«
Jn sliegender Hast erlliirte era
alles. Aber Bruna wollte es immer
noch nicht glauben: er war äu hart
getroffen, und aer Zweifel wo te nicht
weichen. Die Nachricht aeniigte ihm
nicht, er mußte eine noch sicherere Be
stätigung haben.
Wisler mußte noch einmal zum
Bahntelearaphenamt,s um eine Depr
iche an die hüttendireltion auszuge
ben. Die-Antwort konnte irtlly zwi
schen 8 und 9 ithr hier sein.
Allmählich legte lich Brunos lin
rube ein wenig. Er sah nnr immer
zu seiner Frau aus —- wiire sie nicht
so energisch gewesen, was wäre dann
seht? era aber strahlte vor Glück,
denn sie glaubte ielseniest an u:e
Richtigkeit der Nachricht; sie hanc ein
so seligeö Gefühl in sich, daß sie es’
am liebsten in alle Welt hinausgeru-;
sen hätte. s
,,era, du Liebe, du G.:te!«. . .
»Bruno!«
Lange blieb es still im Zimmer
lautlos rannten Tränen des Glücks
itber die Wangen der schönen jungen
Fran.
Der Morgen kam wieder in strah
lende-n Sonnenglanz und wenige
Minuten nach 8 Uhr llingette der Te
legraphenbotr.
»Regierungsbaumeisler Werneet.
Berlin W. 35. Sandten am 2. Juli
45 Doppel-T-Tra’ger, ernialprofil
No. 55, Faltura irrtümlich iiir Nor
malprofil No. 40 ausgeschrieben, die
gleichzeitig an Eisenbahndirettion
Spandau abgtngen.
Gute Hoffnung-Hütte.«
Der gest-steter Diamant.
Novelle von Engen Sznlmnti.
Der erste Auszug war zu Ende,
der Vorhang fiel, der Zufchnueemnm
etfttahlte in hellem Licht, und tm
Pnklett begann W übliche Flüstern,
Fllkten und Toileiienfchmr. Die
Männer erhoben sich ln iheen Wissen
nnd musiekten das Damenpnblilum
des Parlem und ver Lege-n
In der etflen Paelellkellie Ilond
ein stoßen schmalen-, schwen- e
Mome. mit lmilelnden J n. des en
Wnotiichn net den nnn des
Silbe-II Moe verraten konnte. St.
war entfchleden eine elegante Etledeli’
nimm ieln Fuss war zwelfellos Po
eifer elunit. die anyone Im
meiste- IIt gesunde-. nnd ln dein
schneeweißen Plain-on eln pkäcknlget
Blau-Mikqu CI flsmd Iluee und
unbeweglich auf feine-n Plai· dies
Augen auf die eth- Peosmlnmeloge.
geliehen wo eine blendend lebst-M
sons. blos-e Im- allelee MI. In«
It- iwnensvelses ls funkeliel
abe- eln Vlies-Inst sei n Bin-te Ist-!
bewiesen-e Wem-e WI. »
se II nun Me. statem- sei-el
alMlen Kavalie- Ioessseum Oe
M Ists-Mem and Im( In US
Dem ans Oel-Oh ev Ieise-te mee;
mie- Iesseiges Voll aus It- bsbf (
I» m leise Min- net-ej
ums wem-. ee »die wide do em
nwdedem sehst-F el- list-N
Lands-net- IMO f fee-e nnd viel
TDDIHIIIU ass- mnde l- dm Des-l
solt eilst-e nnd locke-We Mel-is
giesse ans selbst Ins Imer
M sum «in teuer teils Ue Its-»
MUQII Exil-Osts- M RIW
eins-West und kam met diesm
DIQ Ins leis-m mass-es Ms
Im umse- sslumdx ee Use
em. die we sit-e W ste.
III W III Un Jst-M b
vollsten-sem- ztvse Ins Lesen M
—
Kapttalistem Wenn er noch stahl,
stahl ee nur zum Bergniigen, und
nicht des Geschäftes wegen. Er stahl
nnr Sachen« die ihn besonders be
zaubert haben. lind diesen Diamant.
den mußte er haben! .
Er wandte sich zn seinem Nachbar
nnd fragte mit nachliissiaer Gebärde:
»Wer ist die schöne Frau in der
ersten Loge mit dem wnnderbarew
Disinrant?«
»Sie sind wohl Ansiändec«7« ant
wortete der Befragte, »daß Sie sie
nicht kennen. Sie ist die Gräfin de
Latanr, die Tochter des Minister
prösidenten, und ihr Diamant-ist ein«
altes Familienerbe. dessen Wert anf·
zwei Mittionen geschätzt wird . «
»Schön« Stein«, antwortete Pan
tariotis, der Grieche. »aber tie Frau
ist doch schöner . .
Dann ging er hinaus nnd besich
tigte den Koreidor. Direlt hinter
der Loge der Gräsin befand lich ein
Notansgaim. Der Grieche drückte ans
die Tite, sie war essen. Er gtny
durch und bestellte seinen Monsieur-,
bei dein Neinusgong zu warten-«
Dann ging er zuriict nnd nahm sei
nen Plan wieder ein
Der Zuschaneeranm wurde der-.
dunkelt nnd Pantariatts wandte N
ttnwillkiirth der Lage zn wo Its
Grästn saß. Er guckte Man-mein
ueoerau war eo ouurer un Irr-euren
nur in der Loge der Griiiin leuchtete
leicht, sachte, wie ein silberner Nebet
ein weißer Schimmer. Ter Tiers
manlt Er sunlelte tvie eine kleine
Sonne, vorn Licht berauscht. alitteentn
betäubend, silberne Strahlen streuend.
Das Stiick ging zu Ende. Pnntas
riotis stand aus und ging hinan-.
bevor noch der Vorhang tlel. cr
ging zur Garderobe und naan seinen
Pelz. Vor der. Loge der . Weit-tin
wartete ein liorierter Diener mit dem
Mantel der Derein. Ein Klingen-n
. . . . Kiatschen . . . . die Gräsin
trat aus der Lage. Wie eine Me,
schlich der Grieche hinter ihr her,
streckte die Band aus . . . . die leichte
Platintette risz tote ein Faden ent
zwei, . . . . und er war sort. Die
Gräiin schrie laut aus . . . . sie be
inerlte den Diebstahl, aber der. Dieb
lvar nicht zu finden .
Paniariotis sub- sogieich nach sei
nem Hotei und hatte sich in seinem
Zimmer eingeschlossen. Er nahm den
Diamant aus ieiuer Lande« legte
ihn ans den Tisch. verdunkelie das
Zimmer, »und ergötzte sich an den
silbernen Strahlen, die der Stein
streute. Er schiiet teine Minute, er
betoachte die ganze Nacht seine Beute.
Am nächsten Morgen las er bei
dem Frühstück in den Morgenzeituni
gen einen genauen Bericht iiber seine
Tat. lind am Schluß des Berichteö
las er mit erstaunten Augen folgende
Bemerkung: »Der Dieb hatte sich ie
doch geirrt. Der Stein, den er ge
stohlen hatte« ist nicht der echte Dia
mant der Gräsin sondern nur eine
recht gelungene Nachahmung. Den
echten Diamant trägt die Gräsiu nur
zu großen Familieniesteu und hof
abendeu. Um das Publitum zu be
ruhigen, wird sie jedoch lieute abend
mit dem echten Diamant in der Ope
ericheinen.«
Pantariotis ließ die Zeitung sal
ien. Er rannte in sein Zimmer hin
auf, schloß die Tiire« verdunleite dnb
Zimmer und legte den Diamant auf
den Tisch. Eine Minute der ängst
lichen Erwartung. und ein verzwei
felter Ruf verließ die Lippen des
Griechen Der Diamant leuchtete
nicht! Kalt und dunlel lag er ani
dem Titeln ·
Warum leuchieie et aber gefiel-fis
Fo, die Auioiuggeiiion lieh ihn den
ibernen Schimmer wahrnehmen.
aber jesi ivnßie ee die Wahrheit Uns
sich vollständig zu ver-gewissem sing
ee »der abends wiederum in Ue »
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l iaie die Grimm wie nne mise
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eine iteine Sonne cui. et iiemäe
zmpnviedeinfaebene Lichidiiichei ten-.
Jee ten-nein glänzte. innieiie wie ein
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