Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 01, 1913, Der Sonntagsgast., Image 5

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    ’ Kam Ausland-;
— Die norwegische Dich
terin Ditken Zwilgmener ist in
Christiania im Alter von 54 Jahren
gestorben. Jhre Juaendbiicher, die
anfangs unter dem Pseudonym Jn
ger Johanne erschienen, gehören in
der norwegischen Literatur zu den
besten.und beliebtesten ihrer Art.
Auch mit einer Novellensammlung
»Wie die Frauen sind«, in der die
Dichterin eine scharfe Beobachtungs
gabe und eine kerngesunde Lebens
aussassung an den Tag legte, hatte
sie viel Erfolg. Doch waren ihre be
geistertsten Leser und Freunde unter
der kleineren und reiseren Jugend zu
suchen, die «Jnger Johannes« Tod
mit aufrichtiger Trauer vernehmen
werden.
—Jn nächster Nähe Dares
salatns auf dem linten Simbasiufer
in der Nähe der Shamba des»abessi
nischen Schlöchters Seiiman bin Abs
dallah an der alten Bagamoxostraße
ist, wie gemeldet wird, vor kurzem
ein dort wohnender Hadmu —- Frei
gelassener —- naxnens Mabrul durch
ein Flußpserd getötet worden. Der
Mann war mit Rodearbeiten unweit
eines der vielen kleinen Teiche be
schäftigt, um Zuckerrohr zu»pflan»«»zen,
als sich das Flußuferd auf ihn stutz
te und ihn durch einen Biß schwer
verletzte. Der Angegriffene fiel zu
Boden und wurde nun von dem wu
tenden Tiere derart bearbeitet, daß
er bald nur noch eine sormlose Masse
war. Auch aus Bagamojo ist ein
derartiger Ungiicksfall bekannt, dem
ein Msaramoweib zum Opfer fiel.
—Das Thorner Schönen
gericht hat jüngst dahin entschieden
oaß die Bezeichnung als Pole unter
Umständen eine Beleidigung sein
kann. Zwei Mitglieder eines Thor
ner Turnvereins waren in Streit ge
raten, und dabei hatte der eine dem
anderen vorgeworsen, er sei doch ei
gentlich »Pole« und nur deshalb ins
deutsche Lager übergegangen, um den
»dicken Wilhelm« zu markieren. Er
lsieß nämlich als »Pole« Marwinsli
rind später als »Deutscher« Marwitz.
Marwinsli, aliug Marwiß, fühlte
sich durch diesen Vorwurf sehr be
leidigt und stellt Strafantrag wegen
Beleidigung Obwohl der Verteidi
ger des Angellagten die Ansicht ver
trat, daß in dem Ausdruck »Pole"
unmöglich eine Beleidigung liegen
jdnne, verurteilte das Schöfsengericht
den Angellagten zu zehn Mart Geld
strafe eventuell zwei Tagen Gesäng
itiß, mit der Begründung, daß der
Angeklagte seinem Feinde Wankelmut
und Mangel an Gesinnungstreue vor
geworsen habe.
Räuber über-fielen un
längst das Schloß der Witwe des be
rühmten Kunstmalers Czachorsti in
Bialotvodh im russischen Gouverne
ment Chelm und nahmen mit, was
nicht niet- und nagelfest war. Der
Schwager der Frau Czachorsli und
der Gutsbesitzer Johann Wenglensli
verfolgten mit den benachbarten
Gutsbesitzern Grafen Poletyllo und
Freiherrn Grotus die Banditen. Die
Räuberbande nahm siir die Verfol
gung Rache. Sie überfiel plötzlich
Wenglenslis Schloß Swidnili im
Kreise Hrubieszow. Obwohl sich der
Besitzer mit seiner Dienerschast ver
teidigte, erschossen die Banditen ihn,
einen Latai und einen Pferdelnecht
und verletzten die Tochter Wenn
lenslis schwer. Dann raubten sieI
das ganze Schloß aus. Sie nahmen
vier Pferde und einen Wagen mit,
womit sie spurlos entkeimen. Da die
Lolalbehörden dem Ränberunioesen
gegenüber machtlos sind, sandten alle«
Gutsbesitzer eine Abordnung nach
Warschau zum Generalgonverneur
mit der Bitte, ihnen verstärkten Ver-!
nidgens- und Lebensschnß angedeihen;
zu lassen. l
Eine stiirniische Braut-!l
schau llat in Walllerfele tin Franken-L
mald stattgefunden Seit dein 77
jährigen ttlitcstsaaöliauern W. seine
Fran gestorben war, lseiand sich Per
ulte litt-atra aus Freier-Wissen und
Ivusdt schon manchmal zum Kansas
gewinn Gleichwohl altes er in ei-«
net Münchener Zeitung Heimkunft-I
me. cui denen ein lebhcfm Brief-i
Miit entstand. Eine Nichtqu
Frau aus Minnen so Dvekbayetn
reiste nach Watte-ietz. um M den«
Mmulumgm alten Denn anzufe
dm. du Ich als wohlhabenden Rent
mt ausgesucht hast-. W Mit ihr
W man entom-h In Wald-km
abu mime die Schwing-ad m
an. cla- Iquindtövfhu todte-di Meu
m das tm Postwagen ankommt-we
Arm-War Die sooft wurd- ac«
tritt-It- csd die braut sauste M- is
des wissen »Mit. Du Bis-un
Jst most-i M- om- usm dem
- Qus du Madam-fis- Ils u W
ist Mit-Ost wie Mm sum in »
Im Gasse-u zusammen Imstm
ists-ins ei- Mciu IMNII m tot-T
III Mut-Im und Idol-w am -
sub-U ein-Mut »Hm-. Sonst
lud MM du hinkam-ists du
nu. do m Its-Maiw- its-um
I Im se nimmt M. soc-M Ho
Dom ums-d Itsan nd II- M
Ihn das-. FI- M M was
Munmäsu du Nimm-I Um
III IN II N Ist Ums W
II
Dis Theater in Prahl.
Von Her-many Meuzh Berlin.
— i
Lang, lang ift’z her: ein vollesk
Viertelialvrhunderi. War Student«
zu Pradl in Tiwl Die Uns vssriität
zfreili ch stand damals wie hui c nicht
in diesem vielberüshmten Oxt fon-;
dcrn im benachbarten Bierdors Juris— -
druck. Das genierte uns wenig. Einl
Kränzel junger Muswüngcsr das da
jusammenihielt uwd shina, m nljte von
der sogemmntm akademischein Frei- «
yet Gebrauch und suchte sich 3111111
Muscndieust die atmenchmstcsn Musen
aus Wir wählten die Mclvomenei
und die Walia von Probl. Vielleicht
smk auch etwas Irdisches hinter dem
Göttctdiensh denn dic- zwvi Schwe
stern vom Pkadler Olymp hatten
menichliches Fleisch unsd Bein, blü
hende-, wies · . .
Wiss einmal kommt, dasz man die
Merkwürdigkeiten ein-er Stadt und»
jin-er Umgebung entdeckt -—-! Der»
Vädeker hatte uns nichck gesiilxrt undJ
die ziemlich stattliche Sspazialliteras
tur auch nicht, die sich mit dein alt
ehrwiirdigen Handwerker- und Bau
ertheoter von Pratdl kulturbistorisch
beschäftigt Eine kleine Hand war’s,
die den Wink gab, eine Hand, dies
Samstags nicht gerade den Besen,z
wohl asber die Nähnadel führte und
Sonntags im holden Nampenlichti
den Trauerspiel-Geliebten karessiertei
Ach, sie ist wohl längst ins bin-nett
liche Mütter- oder Großmäittersach
übergegangen die muntere Liebha
berin von Pradl . . . ;
Herr Exl bat die slatterndens
Schwarmvägel der Erinnerung jetzt
ausgescheucht· Herr ExL der in die
sen Tag-en seine »Ur-oder Bi.i«l1ne«s
im großen Krollstall aufgeschlagm
hat und dort mehr gibt, als Lotsen-»
roch Brustlat und Schuhplattltaiiz;
nämlich Kunst und Natur. Es heißt,
das Exlsche Ensemble entstamme dem
Pradleir Handwerkertlwater. Auchs
in der Kunst ist die Abstammung-gis
theorie nicht viel wert. Hier wach-«
sen goldene Aepfel an unansehnlicheni
Bäumen, und die GeistessprossenJ
manches Großen sind idiotisch der-:
kiirzt Neben der persönlichen Bess
gabung hat fiir den werdendeUKÜUstsi
ler vielleicht nur das Vorbild Wich
tigkeit, dieses »in-nehmt punci« aller
Erziehung Zwischen Pradl der
AUCZW11nksstation der ExlknnsL undj
ihrer Hans-teile von bente lient ge-!
wis; ein langer Weg der Entwicksi
hing. Trotz alledem: inerlwiirdig
ist ej mir doch, das-, die ernste »Ti
roler Bühne« aus dem gloriosen
Pradl entstanden sein soll, ansii dein
Pradl, wie ich es vor siinsundzwaip
zig Jahren so gut kannte . . .
Das Pradler Volkstheirter war zi
der Zeit, in der ich es erlebte, nichts-»
weniger als ein Volkosriickrslteatersp
Sollte sich das seither geändert lia I
ben, so geschah es sicher erst danni
als kannst-geschulte Elemente sich dier
Leitung der Dorsdilettnnten bemäch
tigten Die Männer, Frauen, Zähne
und Töchter des Kleiiniewerbez die
seit Jahr-Zehnten in der zinn Tempel
geweihten großen Holzscheune ibrcli
»ust und ihren Stolz suchten, waren
weit deroosn entfernt, sich mit den
Leiden und Freuden, den Gewohn
heit-en und Bsräuchen der Bürger
und Bauern abzugeben Was ihre-s- .
gleichen schien, das reiste sie nicht.
Könige und Räuber, Ritter Prinzen
und Vanditen mußten es sein Tu
endbolde, verfolgte Unschulden nnd
«ösewichte s hu! welche Boseivictite«7
Auch Hexen und Geister waren ihnen
ins-vertraut Jn der Tat erstand del
o
;
wolil eine uralte Volkeliterzinr in
grotesket Veruiunnnnng Die Sonni
des neunzehnten »An de sie-cle« schien
bokmglich auf die anachronjsiischen
Gestalten der längst begrulnsneis
Räubers und Ritter-drinnen lnsrab
Schon die langen Douixeltitel dieser
Stücke versprochen erschiitternde We
niisse Da donnerten die Vettern de
Plakat-3: »Don-J Max- Mieodrecht bot ’
der Teuseloburg oder dass Ost-it du
Trachan Oder. »Die Echionrlnsji
der nni Liliittisrnniln nnd die »lI. .«·. des
Innnlrau«. Ldert ,.’U.’iknnd.i. di.
Beute der Stummen und der mater
mit verschlossen-m WHAT Aber ami
Namen des Literaturmsichichte much
ten auf, freilich. mw den tiefste-s
Man etwa der Mars-Sind
Myrsslopd Heinrich Spiehd oder desj
Uimldiiriissuwmc Mist-weis Erim-n
Nr Christian August Anton-O Im ,
Ist-Gar an einm- ichdum Jsmntmw
Wuqu two deltmsam Mem z
um- tw Wertheim-mirins-artio futzi
nd Ansehn-o mmmukhe Inuödss
»Da-Stdn Jst-MS ke- Wkksktut untk
mu- Mian »Mutter des Theatede
Saumdkkmoiitisk Ist-dumm Raums
Um- duo kmma Im- dus Bmdlcs
Mkmksush engen-Mist ki» ed
DIM assvsukc IMQIIO nw M dlcfk
drsvmtuwtlsscst Ommch in n
Ussåuotm Uslsadeniitwt dass-it
EIN Inab- emii kundgem- Im Mk
wen-ums Its-am tm dem-Mut
cqo me un Rad-u uksd pro!
neu Im Wem-am und Mai-n cui
mem« Its-Im Its-dies Und-III »Im
nimm wide-H Its su- Womal I
Ist-tm Esset-äs- Sstru tm m ds
NMM Aus ist-Wiss- NMJ
mep- dks Mem m Inn-m tax-Q
Iss W M m d- Wams-s
w -·««««
— SU»
I
t mit-» Ueks eistiegeiie mit den naiv-;
fien Unbeholfenhetcu des fprachlichetti
Ausdruck es verquickten, hatten nehm
den Derfassern der alten Schmökct
die dramatukgischen Haue-seiner mit
qeakbeitct. Daher mischten sich ins
klafsische Jamämdeuvsch nicht selten
die iiriviichsigsven Redensarten des
Dialektik Ebenso bunt gemenat wie
der Text war der Vortiaq. Mitl
einem mehr kühl-enden als fiitchtetsi
lichen Ernst rasselie das Pathe-T
Welch eine Spliiiteninwsil von Baß
mid kilasiieolett Tönen, von arioseiii
Tellamationan und falschen Kadm
zeul Welch ein Heriimsfalm vonl
Felilbetonungeiil Und immer der«
volle Brusttnn der Uebeiieugmigls
Die Kaiserin von Mesopoiamiem
spmch ein unverfälscht tiwlerifchesI s
»Es ischi wobr", und der Ritter Löik
weiibaupt meinte-: »Die Fiirfchtinf
ilcht wirtlach schennl"
Eine eindiucksivollc Szene haftetz
in meimr Erinnerung Piraten ha-?
ben einen edlen Ritter gefangen ge- !
nonnnen, beraubt und an eineui
Baum des Waldes festgebnndeni
Nach vielen Stunden, einen Alt spä-:
ter kommen die Befreier Sie lösen
die Strdke von den IGliedern des un
glücklichen Mannes, der langsam aus
tiefer anmtacht erwacht Alsbald
richtet einer von den Retter-n die ge
miitnolle Frage an den Erschöpftens
»Nun sage, guter Freund, wie
ist es dir ergangen?
Bist du schon längere Zeit an
diesem Baum gehaiigenl»
Aber, ihr Lieben, spottet nichtll
Macht es nicht wie wir jungen Leute
vor siinfundzwanzig Jahren, die wirl
Sonntag für Sonntag die vorderste
der demalatischeu Holzbiinle m deri
großen Pradler Scheune besetzt hiel
ten und unser respektloses Gaudium
hatten, wenn der Bösewicht sein Osal
und Oul furchtbar schweb, sein »R«
meilenweit rollen ließ, und in seinem
weißgeschminkten Gesicht unter suchsss
roter Perücke die kohlenschwarzen
Augen grausig verdrehte. Dazu hatte
seines Basses Grundgewalt einen un
heimlich nasalen Wang, und ein ita
lienischer Atzent machte seine Worte
fremdartig. Jeh habe nie so gräß
lich die Zähne blecken, den krummen
Rücken des Jaguars zusammen-ziehen
geseh ien, wie van dem ehrlichenTer « -
diuasT Raum-, dem Schneiderweisteri
und ragöden. Er war damals sein«
Jüngling mehr schon nahezu ein al
ter Knabe-. Doch mit einem Jugen -
feuer, mit einer heiligen Vegeift -
tun-i, um die ihsn manches blasierte!
Kunstkiilen beneiden sollte, be rtichtetei
er all die schönen, verruchten Dinge
ans der Bühne Und wie der Haupt
ling, so die ganze Schar Ein jeder-i
von ihnen fühlte sich turmhoch übers
die Erde gehoben, fühlte sich geweiht,
war ein Opferer am Altar des-« Dio
imsos. llnd gerade das, diese selige
Berufenheit im Glauben, diese Er
füllung eines höheren Dranges-, von
der wir —- die sich erhaben dünken
den dumm«-en Jungen —— nichts ver
standen: das war das Niibrende und
Schöne am komischen Pradltheater.
Maßregeln gegen das Tragen unge
fuhertrr Hutnadelrr.
Die III-jener Polizeidirektion hat
sich nach einer Mitteilung des »Gan
fectionair« veranlaßt gesehen, da sich
die Falle ernstliche-r Verletzung durch
ungesirhert getragene Hutnadeln in
letzter Zeit bedeutend mehrten (747
Fülle in vier Monat-eu!), Gefängnis
firase auf Fälle dess- Zuwiderhandelng
in verhangen Die Wienerinnen lau
ien also jetzt Gefahr-, mindestens 6
Stint-den« höchsten-:- aber 14 Tage
hinter Schloß und Riegel zu five-L
sallsJ durch ihre unveriichert getra
gene Hutnsadel irgend jemand körper
lich verletzt wurde Die Siraie er
scheint non einer mittelalterlichen
Härte diktiert, gewinnt aber an »Lie-«
i1«(l)tigiiiili. wenn man die zalllreisZ
chen Fälle bedenkt, in denen mehr
odeis minder gefährliclns. innness aber
blieb-i sit)nn-".ilmiie Verletzungen durch
Hutnadeln entstanden sind. Der
Jus-sit der Verordnung wirft auch auf
die wichjiitzinielt inrael die dadurch
gezwungen werden sou« Omnqoeut
um- mit Radecfchuv zu verkaufen. —
Etmsn einfachen und sehr friedlichen
Audwcq aus dont Humadelssfkkieg
hat man in Elbe-seid und einigen
anderm deutfchvn Sei-Ren gefunden
Auch dort find sämtliche kleinsde
Bahnen denn iibcmmmloeu. Damen
die wu- .-Dmlpektk« ums-schützt oder-»
umqu- traqm von sei Mund-IS
quiuukbtnshvn Die MAan Bad
um« die auf fmnat Junwltuuaf
M Verbotes W« Ws in Mike-;
Voraus-ichs Mk am mmu bona-;
von Ischwaen vede Mk
eins Dame kdm usmittämu Rad-l
mer Neu von M Wiss-M endo- ·
Wsssiru werden is mit in ÆIO
im me MS webt-Mist sm. M Of
un Mit-In Its-ums UML W sm
M Mem-what u dich-. Inst-I CI
ehe aus-m mir Jdthum out-me
tui OMC OMII tmk M X me
Und m W WI- IW FULL-I nehm-II
Is: Drei-um diess- Zwist-II tunc-nd
EIN-I Um W Mc Uns-M
du wisse-Ist m M Land Is- i
Musen-m und JLW Ihn III-G Mc
N-:-.i«is» hie-two- Rn einem mm
TH- «:-ss!s"-s ans Wink-a ds»
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O . , -..,7 fxsgpz IIIng WEI«
Me« » ists-Mo —
O ..A H. —.-"
Die deutschen Zeus-In in Amerika.
Der preußische Knltusministes hielt
vor einiger Zeit eine Rede, in wel
cher er den Mangel cm Rassenstolz;
bei den Deutschen beklagte und ve
sonders die Deutschen in Amerika du
siir tadelte, daß sie oft so ihre ehr
iichen deutschen Namen amerikani
siikten und nicht energisch genug ssiir
die deutsche Sprache einträten Dar
aus entwertet nun Herr Tinim der
Sekretiik des Dentschamerikanischcn
Nattoiialbtitidess, in der von deth
Bunde heraus-gegebenen Monats- »
schrift mit einein längeren Artikel, ;
worin er dem preußischen Kultnsmisz
nistet Jwar beipslichtet, was seine
Bemerkungen über den Mangel an’
pentscheni Rassenstolz anbelangt,
dann aber gegen die deutsche Regie
rung den sicherlich nicht nicht-gründe
ten Vorwurf erhebt, daß sie selbst
die .s’)auutschulsd daran trage, wenn
der Deutsche iusLlinerika sein Deutsch-s
tum so leicht a-hstreise, weil sie ihm
in dem Kampfe-, den er zu siihwns
halte uiu sich in seinem deutschens
kliasssensiolz zu befestigen und iich und
seiueu Kindern die deutsche Eigenart
zu erhalten, nicht die mindeste Unter
stützung angedeihen lasse· Besonders!
schars aher zieht Herr Tiinm neuen
die deutsche Konsuln in Amerika zu
Felde-, die sich um deutsche Bestre
bungen grundsätzlich nicht iiimcners
ten, ihre deutschen Lands-leiste link-s
liegen ließen und der Tätigkeit des
Deutschaiuerilauischen Nationalvuni
des nicht das geringste Interesse ent
gegenhriichten Als Beispiel sührt er
den deutschen Flousul in Chicago au
der sich noch nicht ein einziges Mal
in Milwaukee habe sehen lassen
Jn der Hauptsache touum wir den
verdienstrsollen Zetteer dss Deutsch
ouusriiauischen Nationalliuudet nur
Recht gebeu. Die deutsche Regierung
hat in der Tat von jeher die nach
Amerika ausgewauderten Deutschen
sehr stiefinutterlich behandelt Wir
smo auch der Meinung, daß der deut
sche siensul in Cliicago Tadel dafür
verdient, das- er die deutsche-sie Stadt
in den Vereinigsten Staaten noch nicht
besucht hat und wir zweifeln auch
nicht daran, daß ess noch andere Kon
sulu gibt, die gegen ihre deutschen
Laudsleute in Amerika nicht die rich
tige Stellung einnehmen Ein wenig
zu weit jedoch geht Herr Timni nach
unserem Dafürhalten wenn er von
den deutschen Konsuln die Unterstütz
ung der Bestrebungen des Deutsch
amerikauischen Nationalbundes ver
langt. Er dars nicht vergessen, das-.
der Utationalbmrd eine amerikanische
Vereinigung ist, daß er sich aus ame
rikanisclnsu Bürgern zusammensetzt,
und dasz die Loyalitiit gegen die Ber
eimiiten Staaten sein vornehmste-:
tszriiiidsah ist, während die deutschen
Konsulu deutsche Reichsbeamte sind
die, wass- ihre Beteiligung au deutsch
amerikanischen Bestrebungen anhe
langt, sehr vorsichtig sein müssen,
wenn sie sich nicht dein Vorwurf aus
setzen wollen« daß sie ihre Nasen in
Dinge steckten, die sie als Nichtames
rikaner nichts angingen Dieser Vor- »
wursf ist schon manchem deutschen
Konsul verhängnisvoll geworden und .
speziell die deutschen Konlulu inJ
einem Lande, das so Weiter vieles
Bürger deutscher Abkunft besitzt, müs- «
sen sich wohl manchmal eine Reserve
auferlegen, die ihnen vielleicht selbst
siegen den Strich Acht, zu der sie sich
aber doch verpflichtet fühlen, weil sie
wissen, daß es ihnen übel genommen
wird, wenn sie lich mit den Beiter
bangen ihrer deutschen Landslcute zu :
scht identifiziert-n (
Wenn-Det)
Der Brei-schon
Für das Bett-singen deutscher Män
nerchöte um den Kaiserpwis, das in
diesem Jahre zum viertenniale wic
derlelikt, ist nach der Entscheidung
der Preiskichtek die Wahl auf den
est-or »Hm-« gefallen, dessen Text!
von dem bekann- - Germaniiten Pws i
fcssot Adolf zi. non der ciükichrci
Universität iiamnu, wohn-nd die Mu- »
fis dein fchwcizeriichen Meister deki
Chorsonwolition Pkoiessok Friedrich
Nat zu verdanken ist. Din- Go;
dicht laut-: I
Wir fes-isten sieben ’ a ke entrichten i
Wir kmumn fikden k· stumm (
Und haben sum-ins Schau-F nimm ,
Du its-ma- Lmnde das geichs en
Wu- dsachtu qui um Roß und ask-it 1
Uka Hat-minnen- -
Wen-en weh-h
Du Sang-n ismmmn von denen
Und Rom-m Nin-W Nunmku I
Vm tagt Ida-m- dii Erde «
von MOIMWCM l
und sma- des Und-. ·
km tec- ivusn kod du Sins- s
Du dkmt drin socie- Osus und Ums I
Und uns-te DOM- fimn m Druck-.
Wo Wen nnd Lum- vmmssg !
Und di· Bald-umg- vetWMn. !
QMN tin neun-Untat Cum-L
Nu Its-Ums not-n Zeile-·
Fu ds- dsidtmod ums-n
Damit Its-sum sms nnd Ämse-H E
Ism- Ms w uw mu- isckuf. l
sum End-U du- ksmä Wut sus- nim
IIOI sum Mit sum-mit m Cum-·
Inst ma- Wuq Moos m warm ·
Its Gewinn-u «
Im do- msn as m hin-«- ,
Uns Ists-I »Im unin- Ilsndsmis s-»
du its-( Mii« i
im Im Gewinn m m dir im- «
W IIIMCIMINM m Ihn-»Um
i W limitade lud-I M- nndi w-«
sc n its « Nimm Im du«-w
aus-mid- .
Dem deutsch Rhein die dentscktej
Mündung. l
l
Aus Koblenz wird ims geschriobem (
Hundert Jahre sind vergangen
seitdem sich der von Napoleon ge-l
gründete Rheinbnnd aufgelöst hat;
im Dezember des Jahres 1813 war
es, als Bliicher in die Heimat schrieb:
»Noch Frankreich gehe ich von hier
und am ersten Januar mit Tom-an
brnch passierc ich mit der nanin Ar-;
mee den Rhein; zuvor aber will ichl
mit meinen Waffenbriidern in die-(
sein stolzen Strom alle Knechtschosts
abwaschen.«
Mit Blut und Eisen bat sich
Deutschland die Herrschaft über die
Rheinlande ertiimwst
Heute stehen wir nach hundert
Jahren unter dem Zeichen des Frie
dens nnd einer stetig aufstrebenden
imrtsrimstliausn Einimckelinus Wir
wollen aber dieses grosse Gedenkjahr
nicht vor-übergehen lassen, ohne im
wirtschaftlichen Kampfe siir dir-Volks
wobliahrt unsere Kräfte einzusehen
und einen Gedenkstein siir kommende
Jahrhunderte zu schaffen »
Den Rhein ziehen die mit Gütern
beladenen Schiffe abwärts zum frem
den Hasen- der, gespeist durch deut
schen Handel, deutsche Industrie eine
nie ges-ahnte sprunghaste Entwicklung
erfahren hat« Auf dem Rhein schwim
men aber auch die im ausländischen
Hafen beladenen Kiihne stromauss
wsirts und tragen den Gitter-aus
tausch vom sveinden Orte ;;·. .- deutsche
Gebiet Jede neu im Rheinstroinges
biet geschassene Wasserstraße bringt,
solange sie nicht den Ausgangspunkt
ini deut chen Hafen findet, nur dem
ausländ chen Hasen eine neue Stär
kun . Darum sollen wir im Zeichen
srie licher Entwickelung dessen einge
denk sein, zum deutschen Nordseeuter
einen Zugang zu schaffen, zumal da
eine solche Wasser-strecke eine Verkür
zung des Weges zum Meer darstellen
wird, und gerade in diesem großen
Gedenkjahr den Grundstein zu einer
Bewegung legen, die das Interesse
des Volkes sür eine solche ruhmvolle
wahrhaft nationale Arbeit wachrust
J Das richtige Ernden hat schon
bange die Bewiwdimg nach denan
erstrebt. Es ist auch bereits ein Ber
ein zur Förderung des Baues eines
Großschissabrtsweges ivoin Rhein zur
deutschen Nordsee mit dem Sitz in
Berlin ins Leben gerufen Diese Be
strebungen haben zunächst bekannt
lich dazu geführt, daß die Bauriite
Taaks und Herzbeng ein Projekt site
Jdie Erbauung eines Mein-Seew
Lnalö ausgearbeitet haben, das bei
sWeseI den normal anseu und bei
sRhede die Eins erreicht. Die Bau
lkosten sind bei Annalnne einer Was
sertiese von 4,50 Meter-n aus 235
Millionen Mars berechnet
Jn enger Verbindung und in
Uebereinstisinmung mit diesen Bestre
bungen ist in Cobleriz unter dem Vor
sitze des Generalleutnantd z. D. Kosch
ein ciierein ins Leben gerufen wac
den, der unter dem Namen: »Dein
deutschen Rhein —— die neue deutsche
Miindung«, die Nbeinliinder und
Westsalen die Anwahner der zum
Stromgebiet des Nheing gehörenden
Misericraßen smka soll, zu der
wuccinsamem volkstümlan Arbeit
der Schaffmrg eines solchen Kanall
mit Rat und Tat, mit Wort nnd
Schrift, mit Geld und Gut, jsdet
nach seiner Kraft, beizustetuern
Der Beitrag ist des-halb gering be
messen, mit nur jährlich 3 Mark, da
mit aber die Hoffnung verbunden,
daß, wer mehr geben kann, aus freien
Stücken nicht gaben wird.
Alle Meldunqen zur Mitglied-Mast
find an den gefchöftsten Vor
sitzenden Herrn Rechtsanwalt Tr.
Schwabe, Eoblens, Mktoriafwaße 38,
zu richten·
Anderen zur Lebt-.
Im Ueachlaßgericht in Recht-steh
R Y» wurde nach langjährigem
Kampfe entschied-m daß du- you-i
sojkt Willimn Lauter nichts von
dem Nachlasse feiner Frau erhalten
könne Das Paar führte viele Juba
hindurch das Laufehcotet an Lake
Unmut- Imhk dtsr Ridge Mond M
Eigentum iumd auf den Namen der
Frau und beide arbeiteten cito dir
Jahre hindurch Nin-insow. mn us
son- für Ihre alten Inm- su murr
bvn EI- hutusn nn« Kinder nennst
und als du« Frau vor eint-neu Jahren
unt-nimm nnd odin ein leis-une
M hmktlashn Itarth do mer du
arm du Entdeckst-H das « In
metm qn dein Rachksfie stinkt Im
del-schaut h. Or Mitte M unt
Mr ers-I dis- Gromm Muc
Wri Eva-d« m Bruders H
nrr dran M m den muss-I M
Ortes-d Arius-r suec Mira m. w
Quem und Sem- åmu nd erudu I
Mem Ratt Jsdtunq aller Unwiss
nmzss wurde tm Nachsehen-Ists MO
mms ohne-ihn und dir Wust-r km
ssmu sum redmnssgen u III-muss
schon erstem II nur-I Mut W
I- IMU ed km wm der Mus
Om oder du weht- Ifs» man m
Wiss-i Hm dumm-a auf M Ny«
sum mier Dust owns-Nil lass. II
s-« Im ."" 17·..«7s. s« ! W es Ist IMM
! Mk J »Ur-M »n- WO
ztk NO s· N »O WIOM HII Es
mbe M- itten-Ins Gus. — « II
m Ists sah-kein
Miso
Vier Jahre im sächsischen Hof-.
Die Söhne des Königs von Sach
sen, der damals noch Kranptinz war,
bedurften nach dem Bei-schwinden
ihrer Mutter, die den Hauslehrer Gi
ron mian hatt-, eines neuen
Erziehers französischer-Sprache Dies
mal nahm man keinen Oel-ten ton
dern eine-n Süd-fremden- Ouy Ba
l::«1nac, der vier Jahre lang am Hofe
blieb und dort jedenfalls eine bessere
Erinnerung hinterlassen hat. Heute
veröffentlicht er bei Pettin fein-e Erin
nerungen unter dem Titel Quatre
ans s la couk de Sara Diese Erin
nemngen bilden gewissermaßen e«
Gegenstück zu den siandalöfen un
bosbaften Entdllllungen der entflohe
nen Kronprinzesiiw die sich einstwei
len noch Frau totelli nennt, Vatik
nac ist zwar Stockfrmyole teaktionörs
tter Richtung geblieben. aber et
spricht immer mit größter Sympathie
viun sächsischen Königshause und sei
ner Umgebung
Balignac schildert auch ein Erleb
nis des Priner Max von Sachsen.
der ein ausgezeichneter Priester e
nmrden ist« Als in Frankreich ir
Kiiister aufgehoben wurden, suchte
der Prinz dieses Schicksal von einem
Frauenkloster entsinnen-den- indem er
eine Bittschrift an Frau Lonbet, dir
Gemahlin des damaligen Staats
oberhauptes, richtete. Umsonst warte
te der Prinz ans eine Antwort Frau
Loubet war ent t darüber, dass ihr
ein fremder e’5itrt irgend welchen
Einfluß anf die Staats eschiifte su
schrieb, und übergab blo den prinz
lichen Brief ihrem Manne Präsident
Lorebet war fast ebenso entfeht nnd
wollte nichts tun, ohne den Minister
des Anstoiirtigen Delrafsö zu befra
gen. Dieser fand nur das eine Mit
tel, den Brief durch den französischen
Wotschafter in Berlin dem Reichs
kanzler von Bülow überreichen snlass
feu. Dieser fand es wider mit feiner
Stellung urwereinbar, direkt mit ei
nem sächsischen Prinzen zu verkehren
und schickte daher den Brief an die
siichftsche Regierung, indem er sein
Erstaunen darüber aussprech, das
Frau Laubs den Brief nicht beant
wortet habe, da sich Prins Max nicht
tiongre anist an sie gewandt habe.
Durch Seinen Staatsminister erhielt
schließlich der König von Sachsen den
Schreibebrief feines frommen Soh
nes und Bali nae schweigt darirber,
;ob der hohe riefschreiber bei dieser
Gelegenheit Von König Georg gelobt
i oder getadelt wurde. Jedenfallshcitte
»e- feinen Vkieå niign dass-siebzig
itrenn er sich vor er i er e ranno -
schen Negiernnasvenhöltnisse Rechen
schaft gegeben hätte.
Schwindelnnternehrnen per Pest.
Dem Jahresbericht des Chennspeb
tors Robert S. Sharpdvsomdeiäostdisx
artement ufolse fin n m
dem 30. Judni 1812 beendeten Rech
nungsjabr durch allerhand Schwin«
delunternehmungen unter Benutzung
der Post von Leuten, die wahren-d des
Jahre-z verhaftet wurden, annähernd
852,000,000 den Taschen des allzu
gläubige-i Publikums entlockt wor
.den, gegen s77,000,000 im vorheri
» gen Rechnungsjahr, und sdie Vermin
idenmq wird aufRechnung oer statis
ikeit des Depart-neun seien Weih
vend des Jahres wurden über 4000
Fälle solcher Scksivindkluntermämuns
gen den Postinspektoren sur Unter
suchung überwiesen, von denen viek
noch der Erledigung harren. Herr
Schar-v sagt in feinem Bericht, die in
den Gerichten gefüllten Urteiie wirk
ten einigermaßen entmutigensd auf
das Departement in seinem wen-Uns
gegen solche Schwindeluntkrmhmuni
» en. In mehreren Fällen, in denen
Millionen von Dollars erfchwindelt
wurden, seien die Schwindler nur zu
Höchiistmfen von wenigen Monaten
ver-urteilt worden, und-in gewissen
Gerichten seien sogar nur Oel tro
fon auferlegt worden, die von ein ou
nuniiaon Douai-s bis zu Os000 od
riierten.
Mädchen als Eritis beweint
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det: Als einer der Milchziiqe von
New York die hiesige Stoiion er
meimc bemerkte eines der Strecken
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