Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 13, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Sonntagsgast
Beilage zur »Am-www Germania«.
— Die Stückes
Slizze von siäte Lnbotvle
Der Maler Horst Fromann konnte
es immer noch nicht begreifen, daß
ihm nach dieser langen Abwesenheit
seine geliebte, schöne Braut nicht schon
bei seiner Antunst in das Hans ihrer
Mutter mit einem Jubelschrei ans
Herz gestürzt war. Jeßt aber, als
bereits einige Minuten verstrichen
waren und er sich noch weiter mit der
verwitweien Majorin Weg-net in dem
kleinen, genau nach seiner Angabe
eingerichteten Salon allein sah, brach
sich mit leidenschaftlichem Zorn die
große Enttäuschung Bahn: »Was isi
geschehen, Mutteri Jst Eise iranli
— Aber nein. . . sie schrieb mir ja
doch noch gestern. . Wie stets klangen
die Worte, die ich lesen dursir. . .
So sag’ö mir doch endlichi«
Die Frau mit dem weißen Haar
nnd den syngen, ausdruckgvohen Au
gen sah ihn sest an: »Es hat sich al
lerdings etwas in deiner Abwesenheit
zugetragem Horst.«
Der Maler» stöhnte auf: »Das
fühlte ich doch. . . Liebt sie mich nicht
mehr? Jst etwa ein anderer. . .«
Aber in dem nämlichen Augenblick
sprang er auch schon aus dem zier
lichen, weißen Polsterstuhl empor und
schüttelte den Kopf: »Was rede ich
da nur! Verzeiht mir! Unsere Liebe
hat sa doch so manche Feuirprobe be
standen. . .Jch denle im Ernste nicht
an so etwas. Jch vertraue ihr so
schrantenlrss —- wenn es auch bei ihrer
Schönheit, die jeder bewundern·muß,
verständlich wäre, wenn man sie mir
entreißen wollte.«
Die Majorin lächelte ein wenig.
Aber es waren nur die Lippen, die
sich verzogen. Jn den Augen lag
plbßlich der Schein großer Traurig
leit. »Ja. . .unsere Eise war vollen
det schön.«
Er überhörte die leise Wehmut Er
nickte eifrig.
»Weißt du, Mutter, im achten
Saal der ,,Pinacoteca" in Mailand
hängt doch die Jungfrau von Andrea
Mantegna. Von der konnte ich mich
nicht losreißew Es ist da eine Aehn
lichkeit mit Else vorhanden.'«
Frau Wegner legte ihm leicht-« die
Hand auf die Schulter: »Horst. . .'·
Da fuhr er zusammen, lam wieder
zu sich und sagte, wie demütig: »Es
steckt selbstverständlich irgendein
Scherz ’dahinter. Die Else ist ja im
mer ein Schali. Aber nun marter
mich nicht längert««x
Die stille Frau, die sonst so gu
ten Trost wußte, bedurfte heute selbst
ei s solchen. Aber sie wußte lei
nexhvon dem sie ihn verlangen und
ernp ngen konnte. Jhren eigene
Schmerz zurückdrängend, begann sie
fast zaghaft: »Es hat sich vor zehn
Tagen in unserem Hause ein Unglück
zugetragen. Wir hatten die Kinder
unseres Gärtners zum Kaffee —- du
weißt ja, Eise beschäftigt sich viel mit
den reizenden Blondtöpfen. Sie Häf
denn auch wieder unter innen. erzähl
te ihnen Geschichten. svielte mit ihnen,
und die alte, große Petroleumlampe
brannte gemiitlich in der Mitte des
Tisches. Da ging die KlingeL Der
Posiboie brachte einen Brief von dir.
Sie vergaß die Blondtöpfe mit der
natürlichen kindlichen Ungeduld, sie
vergaß alles, auch, daf- die große,
gefährliche Lampe den Kindern fast
eine Viertelstunde allein überlassen
war. Denn sie saß oben in ihrem
Stäbchen, um mit deinen Worten al
lein zu sein. . . Ein grelles Kinder
geschrei wertte sie endlich aus ihren
Träumen Ti- stitezte nach nnten
Eins der lebhaften Kinder hatte die
Lampe zu Fall gebracht. Das Tisch
tuch brannte bereits, das weiße Kleid
chen des ältesten Mädchens- teug auch
schon ein flammendes Zünglein . .
Tsa las-US drum Es wurde leins
der Meinen ernstlich beschädigt
nur tslse selbst trug eine schwere
Brandwnnde davon. Lebenegesäbes
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O- MIMI II: Obst Muts Its
sit-is Im »dem-its di- Und
wird heilen und vernarben. . . Und
wenn wirklich ein Zeichen zurückbliebe
——- eine zarte Röte — so will ich sie
hundertmal küssen, denn sie zeigt doch
nur, wie tapfer und edel sie ist, die
ich mir als Gefährtin ausersehen ha
be.« Und er ward ganz ruhig und
gefaßt. Er nahm sich vor, daß sie,
sollte er dennoch mit einer Wehmut
über Zerstörtes zu kämpfen haben,
nichts davon merken solle, daß er sie
auf die Arme heben und wie einst zur
Mutter tragen werde. Und es sollte
alles ein Jubel, eine große, lichte Wie
dersehenssreude sein.
Aber es kam ganz anders.
» Als die Thitr sich endlich öffnete,
stürzte er ihr mit ausgebreiteten Ar
Fmen entgegen, um seinem langentbehts
sten Lieb, deren Züge er in Mailand
sin jeder Marcnorstatue, in jedem
ischitnen Bildnis gesucht hatte, zu ver
Isicherm daß seine Liebe zu ihr so gkvß
iuni- gewaing ski, daß ihn diese neme
Narbe gar nicht störe. .
Die Worte kamen aber nicht über
lseine Lippen. « · ·
Mit weitgeöffniten Augen starrtel
er die an, deren Schönheit ihm alle-l
zeit wie ein Wunder erschienen war.i
Und ward inne, daß dieses Wun
der gewichen seit
Unverhüllten Gesichtes trat ihm
Eise Wegner entgegen. Sie hatte,
tro Zuredens ihrer Mutter, den dun
leln chleier, den sie vorläufig noch
vor Gästen und auf der Straße trug,
weggelassen.
Sie mußte viel in dieser letzten
Zeit gelitten haben, denn sie war sehr
blaß und schmal geworden. Es lag
lauch keine stehende Bitte, ihr kein
Leid anzutun, in den Blicken, die sie
ihm jetzt voll zuwandte. Es war
vielmehr ein ruhiges, starkes Beob
achten, das um jeden Preis —- nach
schweren, kaum erträglichen Zeiten des
Kampfes und der Ungewißheit —- er
fahren wollte, wie er es triige.
Und all die gefaßten guten Vor
sätze entglitten plbßlich dem Manne
in diesein heißen, unbeherrschten Er
schrecken.
Er wußte gar nicht, daß er es tat.
Aber er streckte ihr abwehrend die
Hände entgegen, ehe er sie hob und
— als wolle und könne er ihren An
blick noch nicht ertragen, bevor er sich
nicht an ihn gewöhnt —- vor die Au
gen preßte...
Eine Selunde spliter schon kam
ihm aber bereits die Besinnung zu
rück. Er erkannte, daß er sich ihr
unbeherrscht und feige gezeigt hatte,
daß ihr feines Empfinden die schwer
sten Qualen erduldete, und wollte
alles wieder gut machen.
Seine Arme wollten sie umfangen.
Seine Lippen murmelten hastige Wor
te der Liebe und demütige, die ihre
Verzeihung erbaten.
Sie wußte es ja, daß er niemals
gelernt hatte, sich zu beherrschen.
Darum hatte sie ihn auch prüfen wol
len.
Sie ließ sich nicht von ihm um
fangen. Sie sah ihn nur fest und
voll an -— ein letztes Mal. Dann
wandte sie sich und ging von ihm —
siir"immeri — —
Es war wirklich ein Abschied ge
wesen! Am nächsten Tage sandte sie
ihm den Verlobungsring zuriis’ Ihr
Brief enthielt keine langen uerran
gen. Keine Bitterkeiten oder Vor
würfe. Nur wenige Worte standen
auf dem dicken Papier: ». . .Ueber
diesen Abgrund können wir beide nie
mals wieder zueinander. . .«
Als Horsl Fromann« nach zwei
Tagen, gepeinigt nnd zerbrochen von
ichlaflosen Nächten in das Haus ihrer
Mutter muta« begehrte — die Klin
gel hineinpre end. daL ein rchrilles
Klagen durch die man-ne gellle.
Fschlleßlich sich die Fiiulte an der al
Tten. schweren Til- wund schlagend —
-und doch leinen Einlaß tand· weil
Mutter nnd Tochter ans Reisen wa
ren. ging er iu seine kleine, noch gar
nicht wieder behaglich her-gerichtete
Flieh-sung zurück und erteilte den- inn
neu Diener-. der ilm stets tu begleiten
stille-ite, den Miedi. ebenfalls under-.
ttttnisckt M Keller litt einen erneulen.
langen Aufenthalt ln der Fremde gu
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Lukas-NO III-Ists Das-: .
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»Ich m so- Mtns sum M
die ihm einft nabegeftanden hatten.
Denn auch Frau Wegner hatte Ein
fluß auf fein Denken gehabt. Zwar
war sie nicht mit ibtn iiber Gründe
und Klippen gesiiirmi, wie ihre jun
ge, begeisierte Tochter, aber sie hatte
doch die Gefahren, die dabei wuchsen,
erkannt und allzeit einen kräftigen
Ziigel bereitgehalien, mit dem sie ihn
wieder einfing. So war fie ihm,
der früh die Eltern verloren, eine
treue Hütekin und Natgeberin gewe
fen. Sie legte auch jetzt zuweilen in
matten Dämmerftunden beide Hände
auf das haupt ihres einzigen Kindes,
als wolle sie es fegnen. . Anfangs ge
fchah dies stumm. Und das junges
haupt neigte sich in solchen lichtlofenx
Stunden, und die Augen, die fonft fo?
tapfer blickten, weinten. . . (
Als indes Monate darüber ver-!
gangen waren, fanden die Lippen der
Mutter auch Worte für die herbe
Stummheit. Sie sagte, daß die
rechte Liebe vergeben müsse und auch
könne. . .
Doch Else Wegner schüttelte den
Kopf. Sie sagte ihrer Mutter das
nämliche, wie einst dem Mann, den sie
doch über alle eliebt hatte: »Der
Abgrund iren uns. . .«
Mutter und Tochter lebten still
und abgeschlossen bon jeglichem Ver
iehr ihre Tage dahin. Frau Wegner
bedurfte jeht der ganzen Kraft ihrer
Tochter. Sie hatte einen Schlagan
fall erlitten und lvollte keine andere
Hand an ihrem« Krankenlager dul
den, als die starte und dennoch so
weiche ihres Kindes. . . Eise Wegner
sward in dieser Leidenszeit ein star
iker, fester Mensch. Sie sah auch
vieles, was sie einst verurteilt, ja ver
dammt hatte, in milderein Lichte
an. . . Nur wenn sie an Horst Fro
Tmann dachte, loderte der alte Schmer
jwieder auf. Sie dachte denn au
heute noch nicht milder über sein
Entseßem mit dem er sie damals an
gesehen, als in jenem schweren Au
genblicke, wo sie sich von ihm los
sagte. . . Und daran gerade meinte
sie zu erkennen, daß sie richtig ge
handelt habe.
Sie war fest überzeugt, daß seine
angeblich so überaus feste, starke
und gewaltige Liebe"led glich ihrer
äußeren Schönheit gehört hatte. Wie
hätte sie sonst schaudernd in jenem
Augenblick zerbrechen dürfenli Die
Jahre hatten sonst vieles wieder bei
ihr gut gemacht. Die einst so ent
stellende Narbe war kleiner und blas
ser geworden. Sie wirkte nicht mehr
entstellend. Wenn sie jetzt, trotzdem
sie das dreißigste Jahr vollendet hat
te, in den Straßen ging, wandten
sich wieder die Köpfe nach ihr herum,
und mehr als ein Fremder tat die
selbe Frage zu dem Hotelier. bei dein
er Wohnung genommen: »Wer ist
wohl diese schöne Erscheinung mit dem
klassischen Gesicht, das eine ileine
Narbe zeigt?«
Mehr als ein Freier — Söhne
aus jenen Familien, mit denen sie
einst in re tem Verkehr gestanden —
ilopfte au an die Tür ihrer Mutter.
Sie konnte sich aber zu ieiner neuen
Verbindung entschließen. So blie
ben sie zusammen, bis der Tod kam
und mit harier Hand das siackerlide
Lebensfliimmchen der stillen, gütigen
Frau verlöschte, die so viel gelitten
hatte.
Nun war Eise Wegner allein. Sie
wollte sich einer Tätigkeit ioidinen,
obschon sie von den Zinsen des ihr
hinterlassenen Kapitals in voller Be
shaglichieit hätte leben können. Sie
shatie bei der anstrengenden Pflege
schier Mutter jene sieuuige Genugtu
Iung kennen gelernt, die sie nicht mehr
entbehren mochte. Darum wandte sie
sich sehr bald an eine ihr bekannte
iOderin niit der Bitte um gütige Rat
Eschiäge siir den Beruf der Kranieni
sisftegerin .
Noch the aber ds- Isimtt eint-oh
geschah etwas seltsam-L Ist las
cost all- M . I mil- vom
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II III-. Mut streift-H Most
I · s ... .. .— Un IIIC
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zurückkehren werde. Ja i kann
wohl sagen, es ist ausgeschlo en!'«
Ja — es war ausgeschlossen!
Denn Eise Wegner fuhr zu dem
einsamen, blinden Künstler, um hin
Fort sein Licht und seine Stütze zu
ein . .
Was die langen Jahre mit ihren
harten, feingefchliffenen Grübeleien
nicht hatten zustande bringen können
— diese Nachricht hatte es vollbracht.
Sie zerriß alle Schleier, die über
sElse Wegners Seele lagen. Sie
schlug in Blitzesschnelle die Brücke
über den gähnenden Abgrund, auf
der eine nie ausgelöschte heilige Frau
enltebe den rechten Weg fand
äuteTus Ball-;
Humoresle von L. Brandt.
«Trude, wir dtirsen das Fest aus
der Rollschuhbahn cnitmacheu, Papa
hat es eben erlaubt,« schrie der lange
Tertianer Adols Schwieger, saßte
lurzerhand eine Isjtihrige Schwester
um die Ta lle und schwang sie im
Zimmer herum.
j »Was geht hier vor s— wie be
nehmt hr Erschi« ließ sich eines
;scharse timme von der Ttir verneh-?
’men, und Tante Verta, die seit deml
Tode der Frau Dottor Schwieger
sMutter elle bei den Kindern vertrat,
sah mi billigend aus die beiden.
»Wir besuchen das Fest aus der
Rollschuhbahm Papa hat es und er
laubt,« echoten beide.
»Damit wird nicht« sagte lurz
die dicke Tante und nahm, ohne sich
um die erstaunten Gesichter zu tiims
mern, ihre andarbeil vor.
Jrude S wieger stieg das Blut in
den Kopf, sie wurde seuerrot.
»Weißt Du, Tante,« sagte sie, »Du
hast eine Ari,I uns alles rundweg ab
zuschlagen, es ist schon nicht mehr
schön. Wenn Papa ed uns erlaubt,
kannst Du doch nichts dagegen ha
en." »Hm
,,Vielleicht nehm’ ich mir doch das
Recht, Jungfer Naseweisz. Was soll
das überhaupt bedeuten? Jhr rennt
zu Papa und fragt, ob Ihr das Fest
mitmachen diirst, und mich übergeht
Ihr. Mir wird bloß die Tatsache
mitgeteilt. Also Schluß davon, Jhk
geht nicht, denn ohne mich könnt Jhr
das Fest nicht besuchen, und ich gehe
nicht mit.«
»Aber Tante, das ist wirklich stark.
Du schlägst uns das Fest ab, nur
weil wir Dich nicht zuerst sragten,«
schrie Adois erbost. »Das wird ja
noch schöner. Selbstverständlich ge
hen wir hin, und zwar allein. Wir
sind froh, daß Du mal nicht überall
mittlöiers .«
»Frecher Junge, nnverschömter
Bengel!« knirschte die Tantr. »Ich
werde es dem Papa sagen, o, ich
werde es Dir zeigen ——-«
»Aber Tante, Du russt ja auch
Adolfs Heftigleit durch Deine Reden
heraus. Jeden Tag ist hier bei uns
Krach, ach, war es früher schön, als
Mutti —- « weiter konnte Ttude vor
Tränen nicht sprechen, und auch der
lange Adel trat in sichtlicher Bewe
gung bei Trudes Worten an das
Fenster, um den anderen nicht seine
seuchten Augen zu zeigen —- —
»Kinder, Kinder, was macht Jhr
denn? Was geht denn nur hier vor?
Mein Gott, haltet bloß eine Stunde
Frieden. Die Leute reden schon iiber
nnd,« nnd der plötzlich eingetretene
ileine Doitor Schivieger streckte be
schwörend die Arme gen himmel.
»Deine Kinder-, lieber Schwieger,
sind Rrachtekemviaee — "
«ts.iapa, ach. guter Papa, dir Tante
will nnd nicht —--«"
«Still. Kinder. Was gab et denn
hier wieder, Beriai«
U Ueber u Genie
sMW N tu ositmsy ZW- ich finde
es IIM oade the even Mk.
Du mit mit nicht Ue Isch- bei
IIIDI. som- Ue Muthes elu Mk
m used-a festu. Du sit-I Ihm
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LMII I III Isqu Ovid-u Miso
und Deine Gro mnt vor. halte, ich
bitte Dich, Frie en mit den Kindern,
verdirb ihnen doch nicht ein Fest!
Was nimmst Du denn auch alles
gleich übel? Dich zuerst srageni herr
gott noch mal, Kinder, was sragt Ihr
mich denn auch? Jhr seid doch alt ge
nug, um zu sehen, wie die Verhält
nisse hier liegen! Nur jeden Tag diese
Szenen, immer wieder Krach! Die
Patienten lausen mir nächstens da
von. Meine Ruhe will ich in meinem
Hause haben!" schrie Papa Schwie
ger zuletzt ganz wütend nnd stampste
mit dem Fuße aus.
»Und auch nicht aus dem ange
führten Grunde allein weigere ich
mich, das Fest zu besuchen, aber ich
sithe mich denn doch mit meinen
kaum vierzig Jahren zu jung. um
mit den anderen alten Damen den
ganzen Abend zusammenzusttzen und
aiiee zu trinken.«
Papa Schwieger geriet dadurch
noch in grössere Wut.
»Was willst Du denn inni« schrie
er. »Dann roll’ doch mit — meinen
Segen hast Dut«
»Aber Papa, dazu ist Tanie zu
korpulent und alt,« sagten ganz vor
wurssvoll die Ges wifter.
Das war die. teile, wo Tantr
Verta sterblich war. Sie war doch
nicht alt, sie wollte vielmehr nicht alt
sein. Mit großer Aengftlichieit ab
sie auf ihr Daar ·achi, und se es
weisze härchen wurde sorgfältig ans
gezupst. Die hellsten Farben, die
modernsten, fugendlichften iite wur
den von ihr bevorzugt. S e trug die
teuerften Korsetts, um chlank zu er'
scheinen. Auch tanzte e ebenso gern
und ihrer Meinung nach gut, wie
. anz furRe Mädchen, und da sollte
sie zum ollfchuhlausen zu alt seini
Das war stark! Darum sagte sie
auch voll Zorn sprühend: »Um Euch
zu beweisen, dasz ich mich noch sehr
sung fühle, will ich heute abend n
irgend einer stillen Straße Rollfchuhs
laufen, obgleich mir der Sport hiichft
unsympathisch ift.«
Adolf und Trude lachten laut auf.
Papa Schmieger murmelte: »Ver
riickt!« und ging in sein Zimmer zu
rück. Tante Beria aber nahm gleich
Mantel nnd Hut und ging Rollschuhe
kaufen. Was war denn groß dabeis
Ganz kleine Kinder liefen schon all
morgendlich zur Schule, und fie, die
lTante Berta, sollte es nicht könneni
:Ja, wenn es Schlittschuhe wären, da
Isah die Sache anders aus. tEine
dünne Stahlschiene war die ganze
Herrlichkeit — hier aber waren vier
kräftige Rollen, und da sollte sie nicht
;Nollschuh laufen könnens Das war ja
zum Lachen!
Unter solchen und ähnlichen Ge
danken stampfte die Tante der Eisen
warenhandlung zu. Adolf und Trude
hatten vom Fenster aus die Tante
beobachtet, glaubten aber, daß das
Rollschuhkausen nur ein Scherz ge
wesen war. Adolf iniff seine Schwe
ster jetzt vor lauter Verwunderung in
den Arm.
»Trude, die kommt tatsächlich mit
Rollschuhen, ich mache mich dünne.
Du hast das Vergnügen, allein mit
der Tante zu gehen. Jch sehe mir
nnbemerlt die Chose mit an.«
»Abolf." flehte Truhe, »neh. laß
mich doch nicht allein rnil Tanie,
komm doch mit.«
Aber der Bruder blieb hart, nnd
als die Tante nnd Trude mit ihren
Rollschuhen der Siege·«straße zustrebs
ten. schlich er nnbemerli ihnen nach.
Leider war nun eine Bank zum
Anschnallen der Rollschuhe nicht vor
handen. Trade bemerkte dies mit
grosser ist-we nrm in irrt siiiieu Don
nnng. dass nun der Heimweg an e
ireten wiirde. Tante aber wußte o
sort Rat
»Komm, Trnde. wir gehen nach
der Manniitrasie, hier gleich um die
Etsch-, die Drofchlenintfchee haben dei
Tinte-n Haltenlng eine kleine Baut,
Wiss-Ist lass-I M Im den III
soll aud- ontqsmätc into Ue und
Uhu ei abschmd Ue Mit-Its II
Ies Im Mist-.
Jud-. Il- ssussnh II to It
IM. und VI fass-I doch soc Ist
III tust-. IS cost-. III III-«
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.Io. Tauf-. Tit III-I Mit
Endo nnd im , bit das III
Just un n Im Most-s Mk
m sitt
Ins-Wir Um sit Inst u
Truded Arm fesi und ging oder
rollte mit verschiedenen Blicklin en
glücklich vom Bürgerskeig aus en
Fahrdamm.
«Tanie, siell’ Dich hin, ich schieb’
Dich schnell die Straße entlang, bis
wir wieder in der Siegesskrasze sind;
da sind weniger Leute.«
»Was hast Du denn immer mit
den Leuten? Laß die doch gucken, so·
viel wie sie Lust haben! Ich will mal
allein versuchen.«
Tante gab sich einen kleinen Ruck
und rollte los. Leider waren die
Rollschuhe heimiiiekisch, -»sle rollten
von selbi ob des kleinen Siehe-, und
Tanie eria schwang gleich Nägeln
ihre Arme.
»Trudel« kreischke sie. »Sei-M
komm herl« .
Trude kam auch leich, aber Tan
tes Rollen war fast schneller-, ste rollte
dem Rinnstein u, und Tantes Arme
umfingen tlfd suchend die gro
Straßenlaternr. Das war ein Slsid
zum Malen, und tm Nu war Tant
von Schaulustigen umkreist.
Der Trude war das Weinen nii
wie das Lachen. Kurz entfchla ers
nahm sie Jante Bertat nd und
sog dte ängstlich um ehende in
te stillere Siegesstra.
Da hier nur wenige Menschen zu
sehen waren, wuchs Tantens Mut
wieder. An Strudel hand machtest
verzweifelte Anstrengungem Piihlich
hörte sie ein Auto inten. «
«Trude, Stude, wir werden liber
sahrent« jammerte ste.
»Aber nein, Taute, Heid- ruhig
geheg, es fiihrt v,ordei« faste
ru e.
»Nein, Du herzloses Mädchen —
willst mich wohl dem Tode hier preis
gebent Siehst- da kommt ein zwei
tes und dort eine Droschte, ich sehe
es kommen, ich werde überfahren,
ichs-— s
Nitsch, ratsch war alles vortider,
und Trude und die an allen Glie
dern zitternde Tante hatten wieder
ifreie Bahn
»Na, Tante, wie gefallt Dir das
Rollschuhlauseni« sagte eine Stim
me, und Adolf stand schadenfroh la
chend vor den beiden.
»Seht ut —— was ist denn groß
dabei?« agte die Tante piliert,
machte sich schnell von Trudes Hand
los und wollte dem dummen Jungen
ihre Künste zeigen. ,
»Lintö ausstoßen —- rechts and
stoßent« lommandierte sie sich selber,
machte dabei aber unwillkürlich eine
tiefe Vfrbeugnng nach vorn eine
noch ti eere nach hinten —- schwach-,
saß sie etwas Plöhlich und unsanstl
auf dem Fahrdamm.
Trade und Adolf versuchten mit
vereinten Kräften die Taute, die
fürchterlich aus die Kinder, auf die
Nollschuhe, lurz auf die ganze Welt
schimpftr. hoch zu bringen.
Und als es ihnen endlich gelungen
war und die Tante umarhend abzu
schnallen wünschte. zog Trade Tante
Berta schnell die Straer entlanFl der
Abschnallbant zu, während dolf
hinten iriiftia nachschob. Der An
blick musite sehr tomisch sein. denn
die Droschtentutscher fingen laut an
zu lachen.
»Warten Sie, Madametem wir
stellen die Bank ans den Fahrdainnn
da brauchen Sie nicht erst aus den
Vtiraersteia zu klettern,« meinten
einiae eilsertia.
Tante Berta war so wie so«sehr
unanädm und das Lachen der Leute
machte ihre Laune nicht rosigen
»Lasit inich!·« schrie sie die Ge
schwister an. »Ihr mer macht mich
tmtoriintit
timaehend wnkde ihrein Wunsche
cmchaeaeben nnd Tante Berta rollte
selbst der Vant zu. Mit einem
Seufzer der ans der Tiefe ihres
Kerle-Ia inn- liesi sie tieti mit eideen
tlltnnndim ans die Bank nieder. Da
ein Leach duc- leichte Brett and
nasti ein schrei· nnd die Tant
LLU is-· Litinnsiein
Ihn Mahoms-m uafm Mist
sont hoben Sie »mode- III
los-mi- Ott Ins - — —«
das Ins-! »i- und Lust sub
wiede- enf W sollt-.
Zwei DkoMIMW Mis- I
mu- msd Nf III VII M
b IM M lmud IIIM
Ipsfåsedc as dass
Tut- Is eis- Dko III-Its —
mit des-h III-.
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