Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 06, 1913, Der Sonntagsgast., Image 8

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    Triumph.
Novellette von Franz Wickmmnn.
··,,Sie wünschen?«
Rudolf Bernius sah nicht gerade
angenehm berührt auf. Der Besuch
Mitte ihn in einer eiltgen und wichti
gen Arbeit.
Eine große, schlanke Dame in
schwarzer Kleidung stand vor ihm.
Sie hatte den Trauerfchleier zurückge
schlagen, und ihr aschblondes reiches
Haar nahm sich fast wie eine Puder-s
pekticke aus der Zeit der Vorfahren
aus. «
Bernius betrachtete mit dem Just
ietesse des Anatomen die geschnieidiaen’
Formen des prächtig gebauten Kor
pees, die schmalen Hände mit den et
was abgenutzten Handschuhen und die
weiche, glatte Haut des Hasses-. Höch
stend 28 Jahre konnte die schöne
Fremde zählen.
«Darf ich nach Jhren Wünschen
fee-geni«
Die Dame sah ihn fest aus den
dunklen Augen an, die leicht verschlei
ert, dennoch von einem innerlichen
Feuer durchhelll schienen. ,,Konnten
Sie es sich nicht denken, Herr Pro
fessor, als Sie den Namen hörten?«
scEhr Ton hatte etwas Schakfes,
Metallisch-; ein leichtes Widde
teu wie von wehaltenee Ereegung
semin- fchten in Verlegenheit zu
see-gen
-«-- »
»Wie war er doch gleicht "
»Ja so, —— ich glaubte, Sie könn
ten das nicht vergessen. Stahlberger,
— verwitwete Doktor Stahlberger.«
Der trotz seines berühmten Namens
noch jugendlich zu nennende Gelehrte
schob die Papiere beileite und sann
nach. »Dottor Stahlberger —- ift das
nicht —- —J'
Die jungf Witwe trat ihm einen
Schritt niiher und ein heißer Atemzug
traf-» lein Gesicht. »Müssen Sie sich
wirklich erst auf den Namen eines
Mannes besinnen, dessen Leben Sie
arti dem Gewissen habenl«
Iilh inhr der Profellor anl: »Mei
ne Dame, —- ich muß doch bitten,
—- toenn ich nicht an Ihrem gesunden
Verstande zweifeln loll —«
« »Ich sollte eö an dem Jhren«, iiel
sie ihm kalt ins Wort, »denn unmög
lich können Sie den Namen, der so
oft in der Zeitung genannt wurde,
vergessen halten«
«Ja, ja — ich erinnere mich ietzt.
but er nicht ein willenschaitlichet
Wert herausgegeben: »Die wandern
de Niere und ihre Behandlung?«
»Ende vorigen Jahres — ja.«
»Und ein Vierteljahr später-« er
ggos sich der Autor. —- Ganz rich
«Das heißt, Sie töteten ihn.«
»schli« Bernins trat unwillkürlich
einen Schritt zurich
,«Duech Jhre vernichtende Kritik im
Medizinilchen herold, jatoohll Max
hat jahrelang gedarbt, um nur seine
tstedien beenden zu können. Seine
rheiten erregten Aufsehen, aber das
genttgie noch nicht zu seiner Zulassung
an der Universität die sein Lebens
iel war. Es hat nicht jeder-, here
iteofesson hohe Verbindungen und
Metwolle Proteliion, die ein umfas
iendes Wissen erst in das rechte Licht
stellen. Mein Mann hatte seine
ganze Hoffnung auf das Wert gesetzt
an dem er zwei Jahre gearbeitet. Er
rechnete mit Sicherheit darauf, sichl
nunmehr habilitieren zn können. Aber
auch jetzt ließ man ihn nicht als Pri
vatdozenten zu. Und daran war die
Besprechung seines Buches schuld. die;
Sie. Herr Professor, in der größteni
und angefehendsten Fachzcitlchrift ver-.
öffentlichten.« »
»Mit bestem Gewissen, gnädige
Jena« —. auf Grund fester, unnniltößs
licher Ueberseugung."
.Und weil Sie meinen Mann nicht
als Kollegen in der Fakultät mit-sichs
tent Warum ilt denn das Wert in
allen anderen Blättern mit ungeteil
tem Lohe besprochen worden«
Vernius tat, alt habe er ihren drei
lien Ton. die vertehende Bewertung
nicht gehört; er guckte nur leicht die
Ichletn
»Die Ansichten lind even »kleine«
den. Ich bade nnr gesagt, sont ich
innen Innftte.'·
»Und haben den Mann geworden
des ich iider alles tietstes Durch See
Heu Lieuweiftuna getrieben· blieb ihm
nichts iidrin ais der Pistol-errichten
mit dein et feiner-n Leben ein Ende
mochte-«
, Ot- IVM du Muse Mut
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fan Zähnen hervor, —- »um Sie zu
;töten!« ,
Blitzfchnell hatte fie einen zierlichen
Revotver herausgekisfen und die
Mündung auf seine Stirn gerichtet
,,Das werden Sie nicht! Jhre
Tat wäre so ungerecht, wie es der
über-eilte Tod ihres Mannes, meines
Kollegen, gewesen is .« Mit eifernem
Griffe hatte er ihr Gelenk gepackt, fo
daß die Hand sich öffnete und die
Waffe tlirrend zu Boden fiel.
»Und nun können Sie gehen, Frau
Doktor. Sie txaben das Jhre getan.
End-er Tote kann mit Jhnen zufrieden
em. «
Die junge Witwe schien auch fee
lifch entwaffnei. Wie gebrochen
fiand fie da und nur mühsam kamen
die Worte über ihre Lippen. »Sie
nennen ihn selbst Kollegen? Und Max
sagte doch, daß Sie ihn nicht anerken
nen wollten, daß —- nur ——— der
Neid ——«
Bernius lächelte schmerzlich, doch
verzeihend -
»Ihr Mann war verbittert. Aber
der Schaffende bleibt dem Kritifieren
den gegenüber immer der Größere.
Der eine baut auf, der andere reißt
ein und zerstört. Nur darauf kommt
es an, daß jeder das Seine mit ehr
licher Ueberzeugung tut-«
Niemals noch hatte Hertha solche
Worte vernommen und mit sichtba
rem Staunen hörte sie ihm zu. Plötz
lich bückte sie sich, um wie beschämt
den Revolver aufzuheben.
Doch der Professor kam ihr zuvor.
»Bitte, —- Sie könnten mir einen
großen Gefallen tun, — wenn Sie
diese Waffe mir überlassen wollten.
Sie sehen dort an der Wand meine
Sammlung, zum Teil von Reisen in
fernen Ländern mitgebracht. Jch bin
Liebhaber davon. An jedes Stück
knüpft sich eine kleine Erinnerung.
Und dieses Stück würde mich beson
ders interessieren.«
Jn herthas Augen flammte es auf.
»Sie wollen mich verhöhnen!« .
Bernius verbeugte sich. »Pardon.
Wenn vielleicht-für Sie selbst irgend
eine Erinnerung --.«
»Aus diesem Laufe kam die Todes
kugel, die meinen Gatten ——«
»Und mit dieser Waffe wollten Sie
ihn an mir rächeni Jch denke, wir
baben gleichen Anspruch darauf. Aber
schließlich hat doch der Lebende das
größere Recht.«
Sie erzitterte leise unter dem
Blicke, den er auf sie warf, und such
te mit den Augen den Boden. »Wenn
Sie es so meinen ——« «
»Selbstverstiindlich werde ich die
Gefälligkeit vergüten. Jch biete Ih
nen 50 Mark für die Waffe, die auf
get Stelle zu Jhrer Verfügung ste
en.« «
Die Dame sah ihn mißtraurisch an.
»Ah. — ich verstehe, —- Sie möchten
wieder gut machen, —- mir auf diese
Weise eine Unterstühung zukommen
lasseni Aber ich muß danken, —
ich schlage mich, allein und kinderloö,
schon durch. Und von Jhnen darf
ich nichts annehmen-«
Bernius biß sich leicht auf die Lip
pe. »Derartige Gedanken lagen mir
wirklich fern. Auch habe ich Ihnen
schon bemerkt, daß der, welcher nur
Beine Pflicht tut, nichts gutzumachen
a .«
Die stolzen Worte verfehlten«ihre
Wirkung nicht. Der Ausdruck des
Staunens in Herthas Gesicht mischte
sich mit Bewunderung- Zaghaft schob
sie ihm selbst den Revolver hin.
»Dann nehmen Sie ihn als Geschenk
von mir, zur Erinnerun an eine
Torheit. die zu begehen Sie mich noch
rechtzeitig verhindert baben.«
Der Professor lächelte, als habe er
gar nichts anderes erwartet, und
hängte dankend die Waffe an einen
nrch freien Blatt an der Wand. »Hät
te ich es nur auch bei Ihrem Gatten
vermocht. liebtigeiiii, wollen Sie sich
nicht endlich setzen —-«
Galant ihre Hand ergreifend, führ
te er sie zum Sofa. Die schlanken
isfnger bebten in den seinen, aber
nkch einmal kam das zögernde Miß
.irauen über sie.
»Ich weist nicht« - Sie behandeln
mich wie eine Kranke ---s«
»Wie eine Meneiende die der zärt
lichfien Sorgfalt bedarf. giiiidige
)Feau.'
g Mit einein Eseuffer ließ sie sich auf
Edle weichen Polster nieder. Jch glau
idt ich bin wirklich wahnsinnig Hienie
ien --«'«
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l »Das sagen Sie?«
»Aus voller Ueberzeugung. Oder
glauben Sie, ich wäre einem unbedenk
tenden Geiste gegenüber mit so schar
fer Wehr zu Felde gezogen?« «
»Sie sind ehrlich, selten ehrlich!’«
entfuhr es der schönen Witwe unwill
tätlich.
»Er-schreckt Sie das?« fragte er,
näher rückend und leise ihre Hakzd
ergreifend. »
»Ja, -—--- weil ich Sie so ganz ver-'s
lcnnt habe« ——— gab sie stockend zu.
—,,ES ist mir, ais sähe ieh bei Ih
nen wie in einem Spiegel alles du«
was meinem Manne abging.«
»Und übersehen darüber-was auch
mir fehlt. Niemand ist vollkommen.
Man täuscht sich ieicht,« lächelte er.
«Ost braucht es Jahre, um einander
kennen zu lernen, oft reichen auch
die nicht aus.«
»Aber wohin kämen wir dann?«
»Zu nichts, wenn wir nicht den
guten Willen hätten, einander zu
trauen. Frau Doktor, wollen Sie ihn
haben und mir glauben, daß ich eö
nur mit der Sache, nicht mit dI
Person zu tun hatte?«
»Ich will«-—- sagte sie nach iurzetii
Zögern nnd stand aus
Mit freudig ausleurhtenden Augen
küßte er ihre weiße hand, ohne daß Jst
es wehrte
»Und dann, — mischten Sie mit
nicht Gelegenheit geben, den Toten
aus Ihren Erinnerungen besser ten
nen zu lernen, als ich es aus seine-n
Werken vermochte. Nicht nur der Ge
lehrte, auch der Mensch interessiert
mich, ——- und vielleicht wäre ich der
Berufenste, Max Stahlbergers Bio
gravbie zu schreiben.«
Die Tür, an die er sie geleitet,
schon in der Hand, blieb sie stehen.
»Ja,—— das miissen Sie sein, —
denn Sie sind der Ehrlichste. Jch
werde Ihnen alles Material bringen
das mir zur Verfügung steht, —- so
weit Sie es brauchen tönnen.«
,,Tun Sie das —- und kommen Sie
sucht ost --'« bat er in innigem To
!ne, — ,,recht ost, um mir von dem
sVerewigten zu erzählen. Wann wer
iden wir uns wiederseheni«
Il, »Morgen —— oder wann Sie wol
s en —«
; ,,vaald ich Ihnen» meinen Gegen
lbesuch machen darf —«
! ,,Lange werden die Verhältnisse mir
es nicht mehr gestatten, in der ver
waisten Wohnung zu bleiben« —such
te Hertha auszuweichem indem sie
ihm verlegen die hervorgesuchte Visi
jtentarte reichte. »Die Adresse steht
darauf.«
Mit danibarem Lächeln geleitete
Vernius seinen Besuch an die oberste
Stuse der teppichbelegten Treppe.
»Mi3ge das Glück, das Jugend und
Schönheit liebt, Sie bald eine neue
sfinden lassen.
! Als das Kleid der schönen Witwe
im hauzilur vertauscht war, ging er
in sein Arbeitszimmer zurück, um ihr
vom Fenster noch lange lange nachzu
sehen. «
: Selbstzufrieden rieb er sich die
IHiindr. »Bei Gott, eine strafliche
)Torheit, voreilig die Flinte ins Korn
zu werfen, solch ein Weib allein und
Eschuhlos zurückzulassenf
.s. del-o
s Der Schauspieler Robert Hilliard,
der mit Vorliebe Helden spielt, mußte
sich einer leichten Operation unterzie
hen.
; »Gut —- sagte Hilliard — ich habe
nur eine Bitte: tun Sie mir nicht
weh!«
H Der Schauspieler fragte, ob es nicht
lratsam sei, Aether anzuwenden, aber
Fder Arzt wehrte lächelnd ab und ging
an die Arbeit. Hilliard lriitnmte und
pwnnd sich unter dem Messer und jam
merte. Endlich war die Operation zu
Ende. r
»Sie md St anspielen Herr il
Iliard«i" O
»Jawobl.«
»Und Sie spielen Heldenkollekti«
»Ja; weshalb fragen Sie«i«
.Jch möchte Ihnen nur sagen: Sie
Füssen eiu vokzsiglicher Schauspielet
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E Die goldene Ent«
LEine Erntegeschichte Von Käte Lubolvsli.
: Der Rittergutsbesitzer Kurt von
Eschingen hörte dem alten Jnspettor
Jörts, der an diesem heißen Sonn
tagmorgen extra von dem kleinen
Pachtvorwerk herübergetommen war
um den Befehl seiner jungen Herrin
auszuführen, mit hochmütigem Ge
sicht zu. Nur einmal unterbrach er
ihn: L
»Ich muß Sie bitten, mir diesx
letzte noch einmal zu wiederholen,«
Herr Jörls. Zwar ist Fräulein Will
ner eine Frau, und ich trug darum
lange Bedenken, sie in den Buchwer
trag, den ich mit ihrem Vater gemacht
habe, nach dessen Tode eintreten zu
lassen. Aber nun sie einmal seine
Nachfolgerin geworden ist, muß sie
auch alle Pflichten erfüllen. Also
was will sie?«
Der alte Mann sah zu Boden. Er
hatte diesen Gang nur ungern aus-—
gesiihrt. Auch sein rechtschaffenes
Empfinden lehnte sich gegen die For
derungen aus, die er zu überbringen
hatte. Aber er stand in Lohn und
Brot bei der Willner und mußte sich
siigen. Zögernd begann er von neuem:
»Friiulein Willner läßt durch mich
bitten, daß die Kleinigkeitem die au
ßer der Pacht abzugeben sind, sortsal
len sollen. «
»Ach so, die zehn Fuhren Weizen
vom Außenschlag, die drei guten
Stärlenliilber pro-Jahr und, nach
dem der Roggen eingebracht ist, die
Erntekrone. Können Sie mir auch
vielleicht sagen, warum .Sie das,
was schon mein Urgroßvater seinem
Pächter bestimmte, was ich als Tra
dition hochhalte und sordere, plötzlich
so —- verächtlich sindeti «
»Nein, Herr Baron, das kann ich
nicht.«
»Aber ich bin dazu imstande.
Spräche die Rot aus ihr —- weiß
Gott, ich erließe ihr das aus der
Stelle. Wären Schwierigkeiten damit
verknüpft, die sie in ihrem Fortkom
men hinderten — ich wäre der leßtL
der hart am Alten klebte. Aber so
— entstehen ihr ja keine Schäden da
durch. Der Zins ist gering bemessen.
Sie hat ihr gutes, ja glänzendes Aus
kommen. Sie treibt dzu.nur der
Wunsch —- was sie eine Demütigung
vor mir nennt —, dies schrankenlose
Anerkennen des Herrn in meiner Per
sönlichkeit weit von sich zu schleudern.
Die Frohn zu lösen. Darum bietet
sie mir schnödes Geld durch Sie. Sa
gen Sie ihr nun: Jch bin nach reis
lichem Ueberlegen zu einem festen Ent
schluß gelangt, der durch nichts zu
erschüttern sei. Sie muß mir hal
ten, was sie mir versprochen hat.
Unverbriichlich. Den Weizen, die Käl
ber, die Krone, von ihrem Bormäd
chen aus meinen Hof gebracht —- mit
dem alten Vers, der in mir den
herrn anerkennt. Jn allem war sie
mir entgegen. Schickte ich hinüber
und ließ bitten, daß Jhr die Gräben
ein wenig früher räumen mäget, weil
meine besten Wiesen unter Wasser
ständen, so ließ sie mir zurücksagem
die Zeit wäre noch nicht gekommen.
m Pachtkontrakt wäre erst der näch
te Monat dazu bestimmt. Dies ist
nur ein Punkt von allem. Viel an
deres könnte ich Ihnen vorerzählen.
Aber es ist genug. Jch werde ihr
niemals den Willen tun.«
Die Stimme des alten Jörks beb
te, als er jetzt antwortete:
»Herr Baron, sie ist eine von de
nen, die nichts in der Welt gefunden
haben als Arbeit und Einsamkeit.
Sie hat keine Mutter gehabt und
keine Jugend. Immer den tranken
Vater gepflegt, immer geschustet.
Wenn andere Mädel am Sommer
abend am Zaun bei ihren Liebsten
standen, sasz sie über den Büchern
und rechnete, ob sie auch zum nächsten
Ersten richtig den Zins abliefern
icnnte.«
Jn das sonnenverbrannie, edelges
schnitt-ne Gesicht iiictt eilt Hist-« Not
«Weil ich daran dachte, habe ich
doch nur so lange Geduld mit ihr
gehabt, Jörts. Glauben Sie knir
bis aus-s Blut hat sie mich getränlt.
Iianm ein guter sanites Wort ltärte
in. von ihr. Tit site Idee« daß ich
ihr gegenüber immer nur den Deren
spielen wollte. ließ sie niemals los.
Gut. laßt sie sich von dieser ireiaen
Meinung nin belehren· so soll see
mich mal-editing als den Herrn ten
nen lernen. åaaen Sie ibe eilst-:
Wenn nd nicht zur rechten sei
das heißt· sisessatd der Ungarn unter
Dach und Fried ist. die ttrnletoene ve
tärne, nah-ne ich das Gericht in illa-.
lveuch.·
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vielen Jahren als Administrator kurze
Zeit dem alten Herrn von Eschingen
gute Dienste geleistet, wollte der- Sohn
sich erkenntlich zeigen. Gab ihm die
Pachiung, übte Großmut, hatte Ge
duld, wenn die ersten Jahre der Ter
min nicht so Pünktlich innegehalten
wurde. Später freilich, als sie, Mar
garete Willner, bestimmend eingriss,
sdc hatte er nicht mehr nötig gehabt,
lgut und gönnerhast zu sein. Da war
Falles pünktlich und ordnungsgemäß
zugegangen. Mehr wie einmal hatte
et das lobend vor ihr erwähnt. Aber
er sollte sie nicht loben! Sie stand
nicht unter ihm. Sie war nicht seine
Dienerin, sondern blieb ein fester
starker Mensch wie er, der sich vor
nichts in der Welt beugte.
Als sie jetzt durch die reisen, gol
denen Aehken des Roggens ging
mußte sie den Schritt hemmen, weil
ihr dk Atem ausging. Jhr war, als
habe sie, die sich doch für die Wahr
haftigkeit matt und müde kämpfte,
sreben eine Lüge gesagt. Sie war un
frei. Sie ging umsomehr von ihm
ab, desto schärfer sie sich gegen ihn
auslehnte. Nur, um sich nicht von der
großen Scham verbrennen zu lassen,
wrllte sie sich von ihm lösen.
Mußte es tun! Durste--sich—aiieht als
seine Leibeigene hinstellen, die ihm die
Aehren schnitt und band und herüber
schickte, als wollte sie sagen: ,,Niichst
Gott verdanke ich dir, du hoher
Herr, das bißchen Brot!« Mochte sol
gen, was wollte —- die Krone bekam
er diesmal nicht! "
Heiß und schattenlos fieberten die
Sommertage iiber den goldenen Fel
dern. Das Korn stand stark, und
der Arbeitskräfte waren nur wenige
Dünn und fein fang der Klang der»
schneidenden Sensen durch die brüten-H
te Stille. Aber endlich kam doch alles!
zu Ende. Margarete Willner war
diesmal so seltsam ruhig, daß es fo-I
gar den jungen Dirnen auffiel. Sie.
wisverten es sich und lachten dabei-?
»qu hat sei ditmon Aha — del
Kron’ liegt ehr im Kobol« I
Jawohl, die Krone war es! Es!
stand sa bei ihr fest, daß sie ungebun-!
den blieb. Aber ihr graute doch vors
dem, was darauf folgen mußte. Zwar’
war sie imstande, ruhig und kiihl der
Borbindertn aus ihre Frage, ob sie.
heute nun die Krone binden sollten,
zu antworten: ,,Diesrnal unterbleibts
es.« Aber ihr Herz klopfte dabei fo;
ungetiim und voller Angst, daß sie;
sich den Brunnen einspannen ließ, ums
zu ihres Vaters altem Freund, dem!
Justizrat Badte, zu fahren, um ficht
alleFolgen ihrer Auflehnung nennen!
zu lassen. Vorher ging sie noch zu
ihren Lieblingen in den Fohlenstall.!
Da standen sie und spielten mit den
Ohren, sobald sie nur über die
Schwelle trat. Junge, herrliche, edle
Tiere, denen die Liebe ihrer Frei
stunden gehörte. Wie hatte doch einst!
Herr von Eschingen, scheinbar hohner
füllt, zu ihr gesprochen:
»Ich wollte, ich wäre eines Jhrers
Lieblingsfohlen. Da schmeckte ichl
wenigstens, daß Jhre Worte nicht nurj
schlagen können.«
Ja, sie hatte ihr Herz an die jun
gen Tiere gehängt. Sie waren ihre
Freunde und Vertrauten. An ihren
schlanken Hälsen konnte sie sich unge
hindert ausweinen. Heute riß sie sichl
schneller von ihnen los, als sonst. Sie
mußte sich eilen, um noch vor dem
Gewitter in die kleine Stadt zu kom
men. « Die Wolken hingen bereits wie
aus schwarzen Netzen herab. Einen
Augenblick zuckte in ihr der Gedanke
auf, daß sie diese Fahrt bis zum
nächsten Tage verschöbe. Aber sie
verwars ibn sofort· Eile war gebo
ten. Wenn Herr von Eschingensl
Drohungen über sie lamen, wollte sie
wenigstens gewappnet fein.
Der alte Freund konnte ihr wenig
Tröstliches verheißen. Sie mußte er
füllen. was sie übernommen hatte«
Oder sonst die Folgen tragen. Herrl
von Eschingen war nämlich auch be«
reits bei ihm gewesen. Er hatte er
fahren und gesehen, daß der Vor
nxertsroggen zusamrnengeounoen und
eingebracht war und daß die Krone
seillig fei. lin hatte darum dem auch
ihm gut bekannten Justizrat mitge
teilt, daß er sich niemals. durch nicht-,
der Forderung seiner Pächterin sil
aen werde
Margarete Willner riistete sich. mit
de und still, sur Heimwer Der Ju
stizrat beschwor sie, jent nicht zu sah
ren. Or deutete aus das Gewölk nnd
sprach von der Gefahr der Gewitter
irn Freien. l« stand aber nicht ein
mit seit. ob sie ihn uvervauve dorte.
cis suvr stunden-.
’ N stim. Visittbs III
Edts I I M- dsm. tin m
km ins-Im kif- ks Ist-M M
mis- M Miit t- m M
M cui-nahm- ItW Zu·
Fett-:- sm No squ sit fis-m s«
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Inifs um« mit-- I- eMtImh Du
Mel Ost-to IW IMM- M Hut
Imm- pr b Un. so sag-.
M m su- Mms Im Hin-n My
I mit-Mit nnd onus-i »Hm-:
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Icswsthdiä m ums Ug:
W- t. us I
M m- -
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es Wiss-sehs
WDIIIMWIQ« .«l
i
i
i
Ein Schrei ertönte. «Er kam von
Margarete Willner's Lippen.
Sie hatte alles andere vergessen
Nur ihn sah sie, bleich, entstellt, 'etn
Opfer der Flammen Fiir sie m’s
Verderben gerannt! Jhr zu Liebe!
Als sie aus das Vorwert kam, stießen
sich die Leute erschrocken an.
»Gott — dat Frölen —- as en
Geist —«
« Zum größten Teil stimmte die Er
zählung des alten Postboten. Der
Foblcnstall war wirklich niederge
brannt. und Herr von Eschingen war
trotz Bstten und Abmahnungen hin
eingestiirzt, um die Halfter der jun
gen, edlen Tiere zu lösen. Aber tot
war er nicht. Nur seine Haare waren
;versengt, und der rechte Arm trug
Jcine große Brandwunde davon. Jetzt
weilte er daheim, und sie hatten nach
dem Arzt für ihn geschickt.
Die Leute wurden nicht müde, sich
iiber ihr Fräulein zu wundern.
Was hatte sie denn nur? Der Scha
den war doch durch die Versicherung
gedeckt, die sechs besten Tiere gerettet
und ein Menschenleben auch nicht zu
beklagen. Warum kniete sie denn
ietzt vor dem rußigem leicht dampfen
den Gebält und sah mit starren Au
aen 1in den Schutt und die Bernich
lang
Erst spät Abends ging sie in’s,
Haus. Die ganze Nacht schien aus
ihrem Fensterlrin ein Licht zu der
Brandwache hinüber. Am nächsten
Morgen war sie scheinbar wieder die
Alte, gab ruhig ihre Anordnungen
nnd ging, den Lodenmantel um die
Schultern, zu der Scheune hinüber-,
die den neuen Roggen barg. Die
Mägde starrten ihr verwundert nach.
Zorns wollte sie denn da? Sie stie
ßen sich lichernd an, als sie wieder
hernuslanm Ihre Arme waren voll
goldener Aehren. Die längsten nnd
schwersten trug sie. Jhr Gesicht hatte
einen Rosenschimmer. Die goldene
Last war so schwer.
Mit festen Schritten ging sie in
das lhaus, legte die Aehren nieder
und begann eine Krone zu binden.
Schöner, als jemals zuvor, wurde sie,
unt- als sie endlich fertig war, zog
sie den Mantel von neuem um die
Schultern, hob die Krone auf ihre
Arme und schritt den Weg, der zu
dem Eschingenschen Besitz hinsiihrte.
Nur einmal zitterten ihre Kniee, als
sie die hohe Freitreppe hinaufschritt.
Aber ihr Gesicht war ganz ruhig, und
in ihren Augen lag ein feuchter Glanz.
Sie fragte auch ruhigen Tones den
Diener nach dem Herrn. Der öffnete
schweigend die Tür und ließ sie ein
treten. Er war alt und wußte mehr,
als er veriet —.
Im Lehnstuhl saß der Rittergutsbe
sitzer von Eschingen, weil ihm der
Arzt für die nächsten Tage Ruhe und
Schonung auferlegt hatte. Als er
die Eintretende gewahrte, wollte er
aufspringen, aber sie stellte sich so
nahe vor seinem Stuhl auf, daß er
es nicht vermochte. Jhre Augen erhob
sie nicht zu ihm, aber in ihrer leisen
Stimme lag ein Ton, der sein Herz
mit Jubel erfüllte. Sie selbst sprach
den alten Vers zu ihm:
,,Mögen diese gold’nen Aehren
Dir viel Freud' und Glück beschereni
Halten sollst Du Herrenrast
Unter dieser gold’nen Last.«
Nun sprang er doch auf, nahm ihr
die Krone ab, sah sie einen Augen
blick an und riß die schlanke Ge
stalt dann mit einem leisen Jauchzen
an sein Herz.
Sie wechselten kein Wort miteinan
der und fühlten es doch: Auch die
schwere goldene Last ihrer Liebe war
endlich zu der Krone geworden, die
ihrem Erntedantfest entgegensirahiie.I
sauernttlslauhett.
Wie oft begegnet man in Wald und
Flut jenen wesen-erben Tafeln, mit
denen geltäntte Grundbesitzer das
Publikum davon abzuhalten suchen.
krumme und daher lange Wege durch
FULL kskstmk Hemde tmh daher Ittksc
abzu chnetden. Mit allen Mttteln dee
Dialelttl. vom tategoeiichen Impera
ttv dtl zum lanltläufelnden Zuspruch.
nein zarten Appell an dte Natur-liebe
des Pudlltusns dti zum apodtttltchen
Verbot tm Verordnungtstlele wted
verlacht. das Publtlmn dte eigene
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