Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, January 30, 1913, Der Sonntagsgast., Image 4

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    per Tag der Ver
genung
Bon A. K. Green
(12. Fortsetzung).
Ins-TITqu
Oberst Veering.
Einunddreißigsteö Kapitel.
In Angst und Sorgen.
Bei seiner Heimlehr war es Stan
hopes erste Sorge, der Witwe seines
Vaters Mitteilung zu machen über
alles, was sein Herz in den letzten
Stunden so heftig bewegt hatte.
Flora stimmte ihm vollkommen bei,
daß es der unerwartete Anblick seine-J
Todfeindes gewesen fein müsse, der
ihrem Gatten die Belonnenheit ge
raubt, seine hand, welche die Pistole
hielt, unsicher gemacht und so mittel
bar den unglücklichen Schuß veran
laßt habe.
»Ich werde Jhnen später alles noch
enauer berichten,« versicherte Stan
ope, »aber jetzt musz ich Mary wie
dersehen.«
»Sie haben recht, gehen Sie schnell
zu ihr," rief Flora eifrig. »Das
arme Miidchen befindet sich in schreck
licher Aufregung —- aus welcher Ur
sache ahne ich nicht. Sie ist bleich
wie die Wand und schreckt bei jedem
Geräusch zusammen. Was sie quält,
will sie mir nicht anvertrauen, viel
leicht vermögen Sie ihr Gemüt zu
beruhigen»«
Aufs heftigsle erschrocken eilte
Stanhope ins Bibliotelzimmer, wo er
Marh in unertlärlieher Angst seiner
harrend fand.
»Welche Nachricht bringst du?« rief
sie ihm entgegen, »war jener Mann
ein Mörder oder nichts«
»Er war meines Vaters Feind.
Der Schrecken, den er bei seinem
pliihlichen Anblick empfand, hat ihn
heftig erschiittert und so das Un
gliick verursacht. Aber erschossen hat
Oberst Deering meinen Vater nicht«
»Und war es das Zeugnis des ar
men alten Mannes, zu dem ich dich
rief, welches Licht in das Dunkel
brachtei hat es den Obersten aus
dem Gefängnis befreiti«
»Ja. einzig und allein; es war von
der höchsten Wichtigkeit«
Sie schwieg einen Augenblick,
dann nahm sie alle Kraft zusammen.
Hat sich der Oberst seinem Retter
sanlbar erzeigt fiir den ihm geleiste
ten Dienst «
Stanhope schüttelte den Kopf.
»Nein,« sagte er, ,,bei einer früheren
Gelegenheit hat sich der Oberst mit
dem alten Handwerker verfeindet,
und die beiden sind einander durch
aus nicht gewogen. Wir suchten ihr
Zusammentreffen zu verhindert-» aber
es ist uns nicht gelungen —- Marti,
Marh, um Gotteswillen, was fehlt
dirs Du bist bleich —- einer Ohn
macht nahe —- Flora, Flora!« —
»Still, siill,« flehte Mary. sich
gusammenraffend »Rufe niemand
—- du allein kannst mir beistehen —
du mußt ihn retten. Länger darf
ich mein Geheimnis nicht bewahren.
Der alte Handwerker — Stefan
Huse —- ist mein Vater. Er
schwebt in furchtbarer Gefahr, denn
Oberst Deering ist sein Todfeind.«
»Ist das möglich! Stefan Hase
«- dein Vater! So völlig unkennt
lich hat er sich gemacht! O, nun
weiß ich auch, Geliebte, warum ich
bei aller Freude so oft den Aus
druck stummen Entsegens in deinen
Blicken las.«
Sie richtete sich mühsam anf und
holte mechanisch Hut nnd Mantel
herbei.
»Wir miifsen rasch hin zu ihm,«
rief sie. »Er mag einwenden, was er
will. aber ich lasse ihn nicht mehr
allein, nun ihn fein Feind gesehen
bat und weise, wer er ist. Nicht
wahr, er hat ihn wiederertirnnti«
»Ich siirchte es, Math. Die Be
deutung seiner Blicke und Worte war
mir nicht ilar. aber seht verstehe ich
sie. Komm. Geliebte. last nns sum
MarihamsPlatz eilen. Oberst Der
ring soll deinem Vater sein Leid an
tun. so lange mein Arm ihn be
schiisen iann."
» —- M--——·.
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angewendet hätten, um mir zu ent
fliehen.«
Bei diesen Worten schien Stefan
Huse — oder sollen wir ihn Thomas
Dalton nennen-plötzlich alle Furcht
zu vergessen. Mutig erwiderte er:
»Als vor fünfzehn Jahren Jhr
Ruf an mich erging, Robert Deering.
war ich zur festgesetzten Stunde an
dem bestimmten Orte. Der Betrug,
den Sie damals für gut fanden aus
zuüben, hat mich jeder Verpflichtung
enthoben, Jhrem Wink auch ferner
zu gehorchen. Sie ließen uns sagen,
daß Sie im Sterben lägen. Die
Toten haben kein Recht mehr an die
Lebenden. Auch gaben Sie uns
durch Ihre damalige Botschaft deut
lich zu verstehen, daß wir ungehin
dert von dannen ziehen dürften.«
»Ihr Gesährte hat meine Worte
anders ausgelegt. Sobald er sah
daß ich noch am Leben sei, gehorchte
er dem Befehl und zahlte die schuldi
ge Buße ohne Widerrede —- oben
drein an seinem Hochzeitstage.«
»Samuel Whitez Begriffe von
Mut und Ehre sind nicht die meinen.
Jch bin nur ein schwachen alter
Mann, der sein Leben liebt und fest
daran bönat.«
»Auch Sie selbst haben den Sinn
jener Botschaft wohl begriffen,« fuhr
der Oberst unbeirrt fort. »Sie hät
ten sich sonst nicht in der ganzen
Zwischenzeit die jämmerllchsten Aus
fliichte erdacht, km der Strafe zu
entgehen, die Ihnen, wie Sie selbst
anerkannt haben, von Rechts wegen
gebührte.«
»Ich tat das, weil ich Jhren ver
ruchten Plan durchschaute, weil ich
Sie in Ihrem Versteck erspäht hatte
und wußte, Sie waren heil und ge
sund. Wenn sie uns an jenem Tage
gesiatteten,daö Haus lebendig zu ver
lassen, so war es, weil Sie sich noch
ferner an unserm Jammer weiden
und ihr Spiel treiben wollten mit
unserm Elend. Sie bereiteten Jhrer
Rache nur einen volleren, gliin ende
ren Trium h, wenn die Zeit hnen
kommen chien und Sie des War
eng mtide wurden. Es war ein höl
lischer Gedanke, der mich mit Abscheu
ersitlltr. Einem ehrlichen Widerk
cher hiitte ich mein Leben hingege en
mit allem, was ihm Reiz verlieh;
einem Teufel in Menschengestalt, der
sich mühte, neue cossnung in unser
her-z zu pflanzen, damit er
uns desto grausamer zerschmet
tern könne, wollte ich Trot bie
ten bis zum Aeuszersten.. White
ahnte nichts von Jhrer hinterlist und
freute sich des neugeschenlten Lebens,
das ich ihm nicht verbittern swolltr.
So ließ ich ihn bei dem Glauben,
daß Sie tot seien; ich selbst aber
dachte aus Mittel und Wege zu mei
ner Rettung. Zum zweitenmal ver
änderte tch meinen Namen und suchte
mir einen neuen Wohnort in neuen
Verhältissen, wo ich hoffen durfte,
nkit meinem Kinde einsam und ab
geschlossen oon aller Welt leben zu
können. Aber Sie haben mich den
noch aufgespiiri und jetzt stohloclen
Sie über meine Niederlage; denn Sie
sind ein boshafter, unbarmherziger
Mensch —- das wußte ich längst.«
Die Arme iiber der Brust getreuzt
stand der Oberst unbeweglich da.
»Ist es Jhnen gelungen, die Nar
be in Jhrer Hand zu zerstören oder
sind die Linien noch erkennbar?«
fragte er mit eiserner Ruhe. »Sie
wissen, was Sie gelobt haben, und
elende Feigheit ist es. wenn Sie auch
nur einen Augenblick zögern. den
Schwur zu erfüllen, sobald ich Ih
nen sage, daß Jhre letzte Stunde
gekommen ist. Reichen Sie mir Jhre
Hand, ob ich das Zeichen noch sehe.«
Allein Thomas Daltons Linie blieb
fest geschlossen.
»Dachien Sie etwa mich zu er
weichen und Ihrer gerechten Strafe
zu entgehen, als Sie mich durch Jhr
Zeugnis aus dem Gefängnis befrei
teni« fuhr Deering spri. »Wie la
nien Sie gerade damals in die Nähe
des Wbiteschen Haus«-»
«Jch hatte Sie tagt zuvor unter
der Menge gesehen; its ahnte Jhre
Absicht und wollte meinen Schielsalss
artiihrten warnen. Es war jedoch zu
spät der Rächer hatte sein Opfer
bereits geiunden."
Glaubt-a Sie. ich wurde aus
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biißt, es wäre tausendmal besser ge
wesen.«
,,Möglich; aber ich ließ Jhnen die
Wahl, und Sie wollten leben, um
Jhre Reichtümer zu genießen.«
»Das ist mir nie gelungen.«
»Es lag auch nicht in meiner Ab
sicht-«
»Aber meiner Tochter sollen sie
zugute kommen. Samuel Whitez
Sohn und Mary lieben einander-.
Hierin hat sich mir die Vorsehung
gnädig erwiesen. Werden Sie ihr
Glück ungestört lassen, wenn ich in
mein Verhängnis gehe —- oder er
streckt sich Jhre Rache auch aus mein
Kind?«
»Mit Weibern sechte ich nicht. —
Doch nun zur Sache: Sie haben Zeit
gehabt, Jhre Waffe zu wählen. Wol
len Sie auch zur Pistole greifen?«
»Wie gerne hätte ich Mary noch
einmal wiedergesehen,« siüsierte er
mit einem schmerzlichen Seufzer.
Da tönte ein Schrei hinter dem
Obersten und Mary erschien atemlos
aus der Schwelle ihres früheren Zim
mer5, die Hände sleyeno zu ihrem
Vater erhoben. Sie eilte an Dec
rtng vorbei und stellte sich kühn zwi
schen die beiden Männer.
»Meinem Vater dars lein Leid
geschehen, das nicht zuvor mich
trissi, Oberst Deering,« rief sie.
,,Lange genug hat er daß und Ber
solgung durch Sie erdulden müssenf
»Sie irren,« entgegnete Deering.
»Von meiner hand droht Ihrem
Vater leine Gefahr. Geschieht ihm
ein« Schaden, so hat er ganz allein
»Ebenso wie mein Vater in seiner
Todesstundex unterbrach ihn eine
andere Stimme.
Der Oberst wandte sich rasch und
sah Stanhope mit drohender Miene
ihm gegenüber stehen. »Man hat mich
in eine Falle eloett, meinethalben —
ich stirchte ni ts,« rtes Deering un
erfchitttert. »Aber Sie, junger Mann,
fragen Sie zuvor-, welches Verbre
chen Ihr Vater begangen hatte und
welche Schuld aus der Seele dieses
Mannes hier lastet, bevor Sie ser
ner meine Wege lreuzen und mich
hindern, unschuldig vergossenes Blut
zu rächen.«
»Ein Berbrechent« rieer Marh
gcd Stanhope wie aus einein Mun
»Ja, ein todwiirdiges Verbrechen,«
wiederholte der Oberst, unerbittlich
wie das Schicksal.
»Ich bebe dich getäuscht- Mord-".
siammelte jetzt Thomas Dalton in
bangem Weh. »Ich bin nicht der
schuldlose Mann, siir den du mich
hältst. Der Gedanke an die Misse
tat, die ich beging — in alter Zeit,
vor deiner Geburt — hat mir all
mein Lebtag Schrecken und Grauen
ber«eitet. Jn blinder Wut tötete ichi
»Halt,« ries der Oberst mit furcht
barem Ernst. ,,Laszt mich die Ge
schichte erzählen. Jch hege keinen
Groll gegen euch, ihr Kinder der
beiden Schuldigen. Hättet ihr nicht
selbst gesucht, den Schleier zu lüs
ten, ich würde das Geheimnis langer
Jahre nicht enthüllen, um euch Din
ge zu berichten, deren Kenntnis euer
Glück nicht fördern wird. Ihr beharrt
jedoch daraus, weiter zu sorschen und
zwingt mich, mein Schweigen zu
brechen. So will ich denn reden im
Namen der Gerechtigkeit, die ich ver
trete, und euch nichts dorenihalien.«
I Verwirrt und bestürztstarrte Ma
ry ihren Vater an; Stanhope war
einen Schritt näher getreten und
blickte dem Obersten sest ins Auge,
während dieser seine Erzählung be
gAML ;
Treiunddreizegsres Kapitel.
Jn der Sierra.
«Siebenundzwan ig Jahre sind es
her,« hob der Ober nn, »du herrsch
te Schrecken in dem Lager. das eine
truncata-ask Gordngve- am Fuß m
ISierra autaeichlaaeu hatte. Jn der
Macht war Schnee gesessen nnd die
tahlen Berggipseh deren Riesenmaus
er sich gegen Westen erhob« tleideten
sieh allmählich in ein weißes Gewand.
Es drohte zum Leicheniuch zu wer
deu stlr die elenden Menschen die
in ihrer Not der Verzweislung nahe
waren. Schon zwei Wochen zuvor
tmtte ein Scheeckensgespenst Einzug
gehalten im Lager —- — der Mangel
on Nahrungsmittel-L Immer sesier
nistete es sieh ein und lieh M nicht
W
.dsi Rief-stehest tosend ans
vom Ists-m m dem seit iqt
mer« Ida si-« In situ- Mu
state-m IM! a ais-Ist
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W. II Use-Haus Ism
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ZU ti- Ies Ists-- In r M
U M. M III
tut-. us sit-Im Ism- u sitt s
MII I Its- III-;
usw-s Its m Im- M
en und wenn mir die Goldtlumpen
auch dicht vor den Füßen lägen.
»Noch ein anderer Feind bedrohte
an jenem Tage unser Lagert die
Seuche. Vor einer Woche war unser
IFührer gestorben; wir hatten nicht
zgewagt, den Namen seiner Krankheit
;an die Lippen zu nehmen, aber wir
entslohen, sobald sein Atem stillstand.
Wir tannten den Weg nicht, gerieten
in eine falsche Schlucht und verloren
sechs kostbare Tage in der Jrre, sonst
wären wir schon jenseits der Berge
gewesen, ehe der Schneefall eintrat. »
»An jenem Morgen ward aber-«
mais ein Mann vom Fieber besallen;;
wir sahen es mit Schaudern, aber es!
war nicht das größte Uebel, vor demJ
uns bangte Die brennendste Frages
für den Augenblick war, ob wir dens
Uebergang des Gebirges wagen oders
in der Schlucht warten sollten, biss
man uns Entsatz und Hilfe schickte.«
»Ich stimmte dafür, vorwärts zu;
dringen, White ebenfalls und auch
— dieser Mann hier; aber andere
»von den Gefährten schmkm zukückl
vor der Gefahr, denn der Schnee fiel!
in dichten Massen, allmählich süllteni
sich die Schluchten und Weg undl
Steg ward verweht. Wer gehen!
wollte; mußte sofort ausbrechen, sonst
war keine Möglichkeit des Gelingens
für das Unternehmen.
»Die Gesellschaft beschloß. sich Zu
teilen. Sechs Männer sollten über
das Gebirge gehen, die andern sechs,
unter ihnen der Kranke, in dem La
ger zurückbleiben Zwischen den bei
den Gruppen hagerer, verhungerter
Gestalten stand mein kleiner Sohn
in der Mitte. Mit hellem Lachen, als
gelte es ein fröhliches Spiel, lief er
bald nach der einen, bald nach der an
dern Seite: »Welches ist meine Partei,
soll ich gehen oder bleiben«, fragte er
lustig. Als ich in vorwurfsoollern
Ton seinen Namen rief, flog er wie
ein Pfeil auf mich zu und warf sich
mir an den Fals. ,,Glaubtest du,
ich würde di verlassen, Vatert«
sagte er; »ich machte ja nur Span,
das tue ich so gern".
«Von den kärglichen Lebensmit
teln, die vorhanden waren, gaben die
Zurückbleibenden für jeden von uns
einen kleinen Vorrat ab. Der Knabe
erhielt weniger, als ihm zukom, al
lein ich überging das mit Stillschwei
gen. Wenn wir nicht durch einen
besonderen Glüeldzusall den richtigen
Weg fanden, waren wir doch alle dem
Tode geweiht, bevor wir noch die
Vrotrationen aufgezehrt hatten. Van
langen Fasten waren unsere Körper
kräfte «o nehir dermaßen gelchwächi,
daß die zitternden Füße uns taum
zu tragen vermochtens
»So nahmen wir denn Abschied
von unseren Gefährten und brachen
auf, While und der Mann hier, Dick
Hugheö. zwei Brüder aus Kentucky,
ich selbst und mein kleiner Bernhard.
Kaum aber hatte ich einige Schritte
getan, da ward es mir dunkel vor
den Augen, ais sei die Nacht plötzlich
hereingebrochen, ich vermochte die
bleischwerenFiiße nicht mehr vom
Boden zu heben. Hilflos streckte ich
die Arme aus, es war, als stürzte ich
in eine unergründliche Tiefe, und die
Sinne schwanden mir. Die Seuche
hatte auch mich ergriffen, und die
andern mußten ohne mich weiterzie
hen. «
»Noch heute trage ich die Spuren
der furchtbaren Krankheit im Gesicht.
Sie raste mit dämonischer Gewalt
in meinen Gliedern. Neun Tage
lang lag ich in Fieberglut in der
kleinen Breiterhütte, die man fiir
mich aufgeschlagen hatte. Als ich
endlich zum Bewußtsein erwachte und
die Augen öffnete, fiel mein erster
Blick auf meinen kleinen Sohn, der
bald jubelte, bald weinte vor Freu
de, daß ich ihn wiedererlannte.
»Er ließ nicht ah, mir die Hände
zu tiissen und die Decke, welche mich
umhüllte; ich aber hätte vor Ent
seßen aufschreien mögen, denn ich
kannte fest meine Krankheit und die
schreckliche Gefahr der Aufteilung
»Ich war jedoch noch zu schwach.
um einen Laut von mir zu geben«
und als er allmählich ruhig ward,
lag ich still da und suchte in seinen
geliebten Zügen zu lesen. was sich
während der Zeit meiner Vewusittos
stateit zugetragen haben mochte-. Et
was Gutes schwerlich. denn seine sonst
so runden. blühenden Wangen ton
ren eingefallen. und in den Liebenden
ws somit imt haust-It out-.
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M- Was
III-U
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Zmein heftigstes Verlangen gestillt
Iwar und ich das müde Haupt nach
’der Wand kehrte, hörte ich noch vor
»dem Einschlafen das kleine Gebet,
das er aus dankbarem Herzen zum
Himmel emporsandte.
»Ich schlief lange und fest; als ich
die Augen wieder aufschlug und mich
nach meinem kleinen Sohn umschaute,
kam er eben von draußen zur Hütten
tür herein. Er hatte im Lager die
Nachricht verkündet, daß ich in der
Genesung fei.
»O, Bater,« rief er, »wir dürfen
wieder hoffen! Ein fremder Jäger
ist heute früh angelangt, er sagt, daß
Leute von der Ebene herangezogen
kommen, mit vielen Wagen und gro
ßen Vorräten an Lebensmitteln.«
»Dann muß ich rasch wieder ge
sund werden,« erwiderte ich. »Sie
dürfen keine gefährliche Krankheit
hier im Lager finden, die sie ver
scheuchen würde. Jst der andere
Kranke gestorben, Bernhard?«
»Der Knabe ließ den Kon hängen,
dann schaute er fröhlich auf. »Ja,
aber er hatte auch keinen kleinen
Sohn, der ihn pflegen konnte.'«
»Und die Leute, die in das Ge
birge zogen? Hat man etwas von
ihnen gehört?«
,,Vor einer Woche sind sie zurück
gekommen, Vater. Sie haben den
Paß nicht finden können. Jeßt wün
schen sie, daß sie nicht zurückgekehrt
waren.« «
»Weshalb denn, mein Kind? Sieht
es hier tm Lager so schrecklich aus?
Sind noch mehr Leute krank oder
nahe am Verhungernli« srug ich.
»Es fteht schlecht, Vater, so schlecht,
daß sie sich vor nichts mehr fürchten,
sie fürchten sich nicht einmal hier in
die titte zu iommen,« gab er mir
zur ntwort. ,
»Und du, Bernhard, fühlst du dich
ganz wohls« fragte ich besorgt.
»O ja!« antwortete er, so zuver
sichtlich erkannte.
»Ich sah, daß, wenn der Entsatz
nicht bald kam, ich den Knaben, der
meine ganze Freude und hoffnung
war, nicht lange mehr behalten wür
de Bald darauf muss ich wieder
etngeschlummert sein, denn ich hatte
einen Traum. Der alte Mann hier
—- er ist in Wirklichkeit mehrere
Jahre jünger als ich, wie unglaublich
das auch seint —- iann sagen, ob es»
auf Wahrheit beruht.
»Ja einer Schlucht, zwischen hin-it
melhohen Felsen, sah ich fünf Män-!
ner mit verzweifelter Anstrengung
oorwarts dringen durch den sich im-!
mer höher türmenden Schnee. Wie
scharfe Nadeln schmerzten die eisigen
Krhsialle, die ihnen der Sturm ins
Gesicht wirbelte; mühsam nur hoben
sie die Füße und ich sah, daß ihre!
schwachen Kräfte bald erliegen müß-;
ten wenn die Wut der Elemente
nicht nachließ oder irgend ein Fels
vorsprung ihnen ein schützendes Ob
dach gewährte. Der vorderste Mann,
der Führer der kleinen Schar, war
groß, kräftig gebaut, mutig und ent
schlossen. Er trotzte dem Sturm mit·
erhobenem Haupt und rief seinen Ge
nossen mehr als einmal ermunterndes
Worte zu. Jhnen zunächst schrit
ein schmächtiger Mann, aber zäh an
Muskeln und Sehnen; er glitt häufig
aus« erhob sich aber von jedem Fall
und hielt sich dicht an seinem Gefähr
ten. Sie waren ausgezogen um
Gold zu finden, wonach ihre Seelel
dürstete, und nur der Tod lonnte ih
rem Trachten ein Ziel setzen. Die
drei andern schleppten sich langsamer
hinterdrein, nach wenigen Schritten
stürzten sie immer wieder in den
Schnee und alle Versuche der beiden
vordersten Männer-, sie zu stützen und
aufzurichten, blieben erfolglos. Bald
erhoben sich auf dem öden Pfade drei
Schneehiigel, wo vorher alles eben
gewesen war: nur die zwei mutigsien
Wanderer arbeiteten sich noch weiter
fort durch Schnee und Sturm. Plötz
lich stiefz der vorderste einen lauten
Schrei des E« ückene aus. Sie wa
ren gerettet. åu ihrer Linken tat
sich ia der schrofer Steinwand eine
Zuflucht aus; schon in der nächsten
Sekunde lauer-ten sie in der engen
höbie. wo sie, vor Wind und Schnee
gestbber gesichert, die Augen wieder
seei dem Licht zu öffnen vermochten
.Dn sie-Ist Gott-gröber han«
nicht« Wun. als Heim Leiden
fdcft Mt qnf die Knie zu Ihm-h
us Ins disk-us fli- idn wunderba
n Im- sa dumm« Mutes di
Mdns R um sit beim-krist
IIM aus das IesV-Nu t: ide
Ickhs in W. . old-P tm In
cis sit its-im san-. Osm
Itssslh m cum tust Its-use
Ihn-.
. d I- Im Im sm. m
It U mit-. It- Mdfu I
M W IM
»O Its- M
r III I In tin- M sim yet
Tu satt . s- dn u mai sit u
I- IU a stumm-c pmn n·
as als-I Its-Ins m Unfug-III
III Icmm II dass is M Jan-. ;
Aug hec· um isw In säume
Wi- ss. schuf-d ist sum Ums
III III-u in M Iangsam N M-»
MI- dusd Ist-II tm Quian
M des It Mds sum-sagst ais-;
sum-. .
UQMNCUMIUI Ida-It Is
Im a -
III-K- w M Is- Uns-VII
In Platz. »Wir diiksen nicht unter
sliegem unser Leben hat ietzt noch
,Wert, wir miisien suchen es zu er
shalten,« das ist ihr einziger Ge
!danie. indem sie berechnen, wie lange
sihr Brotvorrat noch reichen kann. Un
,terdessen fällt der Schnee dichter und
idichterx er häuft sich immer höher
auf» vor dem Eingang der Höhle;
kaum bleibt ihnen noch Licht genug,
einander zu erkennen. «
»Die Flocken werden größer und
fallen langsamer,« sagte der eine,
,,heute Nacht wird sich der Himmel
aushellen und morgen können wir
fzuriicklehren Was meinst du—sol
slen wir unsern Fund geheim halten?"
»Ja, ja,« erwiederte der andere
;,,außer uns beiden darf niemand
darum wissen. Haben wir den Schatz
idoch mit Gefahr unseres Lebens ent
deckt.«
»Das Lager ist ein elender Ort,
aber wir sind dort sicherer, als in
den Bergen. Soll unser Reichtum
iuns ie Genuß und Ehre bringen, so
müssen wir alles daran setzen, bei
Kräften zu bleiben, big Hilfe kommt.
Wollen wir Kameraden feinst« So
sprach der eine wieder eifrig.
»Ja, laß uns beide zusammenfie
hen. Geht uns die Nahrung aus,
so sättigen wir uns am Golde, hur
ra, hurra!« war die schnell folgende
Antwort des andern.
»Der Freudenrus hatte einen mat
ten Klang, denn der einst so starke
Mann war nahe daran zu erliegen.
Sein Kopf sank auf die Brust herab
und er schlummerte ein, neben dem
Gefährten. Draußen hatte sich der
)Sturm gelegt, es herrschte Toten
sstille und immer langsamer fielen
die schweren Schneeflocken zur Erde.
»Drei Tage später erschienen vie
beiden wieder im Lager, weit schwä
»cher. als da sie es verließen: in ihren
Augen aber funkelte eine unnatürli
che, wilde Gier, denn ein Dämon
war seit jener Stunde in ihre Brust
eingezogen, als sie den Goldschah in
der Felsenhöhle entdeckt hatten.
(Schluß folgt.)
Die angesehte Rase.
Einem italienischen Arztes soll es
gelungen sein, einer jungen Dame,
der man bei einem Streit in einem
Kasseehause die Nasenspitze abgebissen
hatte, nicht nur die Fleischteile der
Nase zu ersetzen, sondern auch den
stühenden Knorpel durch ein Stück
des Rippentnorpels zu ergänzen. Der
Bericht erinnert an die Schilderun
gen des alten havelländischen Wund
arztes Louis Magerstedt in Nauen
bei Berlin. Der liebenswürdige Herr,
durch seine gesellschaftlichen Talente
in demselben Maße ausgezeichnet wie
durch die praktischen Erfolge als
Heiltiinstler, kam zuweilen am Bier
tisch im Freundeskreise auf seine Et
lebnisse im Krimlriege zurück, den er
als Wundarzt mitgemacht hatte. Be
sonders galt es damals, wie er tagte,
den Soldaten die von den Türken
abgeschnittenen Nasen auzukieilern
Hatte der Verstümmelte dem Feinde
die gestohlene Nasenspitze wieder ab
gejagt, so war die Sache sehr einfach;
man llebte sie sest; sie wuchs dann
vflichtschuldigst an und paßte stets.
War aber das Kleinod in den Hän
den der Ungliiubigen geblieben, so
mußte cine Wundstelle im Oberarm
erzeugt, der Nasenstumpi daran ge
heilt uni die Spitze nach einigen
Wochen lunstgerecht herausgeschniiten
werden.
Hatte jemand jedoch eine besonders
große Nase rerloren, so mußte das
Material sitt die neue der Musiulas
tur eines zweiten Soldaten entnom
men werden. und man wählte hierbei
die Körperstelle, die von der Natur
am reichsten mit Muslelsleisch ausge
stattet ist. Dort wurde der Patient
zunächst »angedeilt«, und wochenlang
blieb er der ständige Begleiter seines
Leidensgenossen Die Situation war
ost siir beide wenig erfreulich. »So
unangenelnn sind«. to schloß der alte
Dottor einst. »die heute ron den Be
hörden erteilten Nasen liinaft nicht.
Man ialiet das inne-rinnt iuiamkum
und legt es in ein Weinberg Fach zu
den übrigen; dann ist der Fall ge
wöhnlich ichmeriloz erledigt«
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