Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, January 23, 1913, Der Sonntagsgast., Image 8

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    Des ueuste isllezepnW
uskjmmnreske von h. v. Links
Der Kgl Preußische Acntsrichter
Duvenroth bitte drei Stellen, wo it
sterblich war!
Den Wald feiner Haare, der sich
aus einer gewissen Stelle des Hinter
los-fes energisch zu entholzen begann
—- — —- seine überaus kostbare
Münzensammlung und seine Ju
kestenzeitungen.
Die sichtbar nervöse Gereiztbeit in
neb. die ihn beim heutigen Morgentee
beseelte, hatte noch einen anderen
Grund Soeben war der alte Ge
richtsdiener in seiner gewöhnlichen
Wnntierunm di« aus einer nlsueleaten
Litetvka, braunen Wäscht-Ofen Und
einer Weste a. D. des ersten Gerichts
schreiberö besinnt-. in die Dienstwohs
ming seines Vorgesetzten gestürmt,
um das mess- nHeini-is Hm melden:
»Der here Präsident ist da Er
revenbiert schont«
Wenn nun auch ein Kal. Preisbi
scher Amisrickiiee nur den Tod. die
Pest und die Querulanten fürchtet so
hatte Duvenrotb doch ein leises Zit
tern zu überwinden als er in die
Diensiriiuine binabltiea. Frau Lene
hielt still die Winde aesaltei und äng
MM sich nane techtichaijenxz
Serraott wenn der Präsident tot
etwa seinen Besuch machen würde nnd
das tleine Dienstmädchen siel wieder
in die alten Fehler, die iedem Unbe
konnten ansanag einen Teil seiner
Rasenspine gekostet hatten.... Sie
iiderwand dariiber schneller· als sie
das sonst imstande gewesen wäre, das;
ihr Mann zum erstenmal in ihrer
inneren Ehe ohne Abschiedöknsz von ihr
geschieden war. Ihr seines Nil-then
kranste sich nachdenllich. Sie hob ein
paar im Zimmer umherliegende Zei
tungen aus, steckte die kostbare
Spiienlraoatte an die zierliche Blase
und dachte ergeben: »So, ietzt tann
erxtommen ...« Es war aber erst 9
Mir vormittags und die Stunden
sollten noch viel Ereignisse herantra
Cerh die es so weit war. Sie tat,
cis lese sie eifrig die Morgenzeitung,
während sie doch angstvoll aus jedes
Geräusch lauschte, das aus den
Dienstesumen zu ihr hinaustlana.
Erschrocken fuhr sie zusammen, als
das Mädchen mit lautem Krach die
Titr ausrisz und hereinsragte: »Da ist
wer mit eine Gunst Wollen wir eine?
Er sagt, hier in Hinterpommern müßt
man beut eine tausen, weil Martinsi
tag«wiir. Un der »Herr Amtsrichter
wiird schon schön was sagen. . . .«
Die tleine Frau dachte nach· Sie
Ionnie das unmöglich wissen. Seit R
Monaten verheiratet, hatte sie noch
keinen Martinstaa hier verlebt. Sie
war Schlesierin wie das tleine Dienst
msdchem das ihr die seithere alte
Kindersrau besorgt hatte, tippte mit
dem Finger aus den grauen Jeder
reielstnm des Martinsoogels und
agte wichtig: »Was soll sie losten?"
r Mann lächelte sanft
«Weit«e siir die Frau Amteriehter
ist« die wir alle so gern msgen
bloß ZiMarlX
Mogottxist das billig,« entsuhr
es rau Lene. Aber gleich darass
tout sie wieder würdevoll und sagte
entschlossen-: »Gut. lassen Sie sie da.
Wollen Sie uns auch die Federn hier
lassen«
It machte ein sehr verblüfftes Gss
»Ich» hab nicht so lange Zeit, bis
das Tier geruppt ist. Jawohl,
die sollen Sile auch noch haben....««
rau Amtsrithter hätte brennend gern
· ne wenge nach ihrer Entfernung ge
tan, nn daheim iamen die Gänse
alle mit arter, sauberer Haut ino
Deus un brauchten nur ausgenom
men und in die Manne gelegt zn wer
den. Sie suchte trampshast in ihrer
kleinen Börse nach dem Geldstiiet nnd
gäb doch nur eine einzige Mart. . ..
e tam davon« dast ihr Mann be
spiele. es sei site den Ansang niiyi
s» ers-b hiesige-, wenn » isse tm
Urtschasisgeld täglich einhiindigte.
nie notiirlirh hatte er es iider dem
rcsdeniendesuch überhaupt vergl
sen. . .. Sie war in peinlichster Ver
egen t. erinnerte sich dann aber, daß
ihr nun zuweilen ein lwr Geld
se aus seinem Sitten-nich tu liegen
tie eine Inaewodnheit one der
Icarsellenseit die er immer notn
I ablegen tonnte Heute segnete;
die denn mastig lag ern run«
. eilvch Neutrle truesedended
VMMMIMM dort. Der Hand
r Des ei von allen Seiten. tun-eile
n wen g verlegen nnd steate re dann
cis. Wiss ehe Frau Lege eine linder
ltiueq fdee oåe Behindmm der
»Ise im allgem-Eurer unr- tneier tm
Muse-s ones-ei liessen vers-Ware
Use ee mild-runde
s- « III-ists Miso « Mk
M txt-i Ums-additiv soc-! ;
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» »- · I« H- ist-I cui-ki- m
« jz ’· III-. M « Its III-m- Jus-.
Wiss-misse- Ost-·
. Wiss-what
. » ,
Arzt herbei und blieb dann gleich auf
dem lleinen Bahnoof.
Als Frau Lene endlich wieder biet
Augen ausschkug fah sie ihres Gatt It
treues Gesicht mit dem Ausdruck des-·
alten innigen Liebe iiber sich geneigt.
Da wurde sie ruhiger, obwohl die
schrecklichen Ereignisse des heutigen
Tages ihr sofort ins Gedächtnis zu
rückkam. Sobald sie sich ihrer Ver
sicherung gemäß wieder ganz wohl
fühlte, begann das Verhör: »Jetzt,
Lene, beichte mir, wo mein Taler hin
gekommen ist?"
Und sie leate die Arme um seinen
Hals und fliisterte es ihm zu.
»Ich habe die schreckliche Gans da
mit bezahlt .. und den Geschmack des
Bratens habe ich auch verbrochen
weil ich die Federn auf andere Weise
nicht entfernen konnte, holte ich mir
Dein Rasierzena . . . die Seife, Schatz
hat halt diesen furchtbaren Ge
schmack.«
—- ——- — Da konnte der Amtsrich
ter Duvenrot nicht anders — —- er
brach in ein ichallendes Gelächter aus
und der alie famoie Präsident, dem tr
oie ganze Geschichte am nächsten Tage,
dem Schluß der Revision, wahrheits
getreu mitteilte, stimmte mit ein . .
Er war es auch, der ein Jahr spä
ter dem Kollegen Duveneoi den Nat
ital-. seinen Erstgeborene-i aus jeden
Fall »Marttn« zu nennen, denn diese
Genugtuung schulde er dem beleidigten
heiligen
Und Amtsrichter Duvenroth Entla
sive Frau Lene brachten dieses Opfer!
A
Chinesische Zärtlichkeit
Der Korrespondenz eines Deutschen
in China entnehmen wir solgendeix
»Es ist so oiel Plan im Stall,«
sagte eines Tage-— mein chinesischer
Koch in Tientstn, »möchten Sie mir
nicht einen Esel tausen't« »Aber was
willst du denn mit dem EseW war
meine erstaunte Gegensragr. Nun
solgte zuerst eine Lobhnmne aus Esel
im allgemeinen: Sie sind sehr hübsch,
rote-is fast nicht-, sind bedarf-inton
als eine Kape, sehr nützlich; ja später,
wenn ich einmal nach Deutschland zu
rückkehren wollte, könnte ich beim Ver
kaus noch den größten Gewinn erzie
len. Ein Haushalt ohne einen Esel
wäre überhaupt nicht vollständig, und
schließlich, wenn »wir« einen Esel
hätten, könnte »er« jeden Morgen aus
den Markt reiten. »Das ist ganz
schön, aber die Fahrt bis zum Markt
kostet nur 6 Cents, und die elektrische
Bahn ist viel schneller als ein Esel-«
Er rechnete mir vor, daß ein Esel aber
weit billiger sein würde, »und dann«,
siigte er hinzu, »wenn wir einen Esel
halten« kause ich zwei Körbc, von mei
nem ei enen Gelde, Sie brauchen
nichts asiir auszugeben: die hängen
vor mir, rechts und links, wenn ich
aus den Markt reite. Jn den einen
kommt alles, was ich iiir Sie ein
lause, und in den anderen sehe ich
meine kleine Wong.« Sein ganzes
Gesicht strahlte in der Vorstellung,
Wang, sein einjähriges Töchterchem
mitnehmen zu können.
Jch hin ost Männern begegnet. die
ihr kleines Kind aus einem Esel mit
sich führten; und wohin man blickt,
sieht man in der Chinesenstadt zärt
liche Väter, die ihr Jüngsteö herum
schleppen und allen Geschäftssreundeu
und sonstigen Bekannten zeigen. Nicht
nur siir die eigenen Kinder hat der
Chinese eine aussallende Zärtlichkeit,
nein, jedes Kind scheint ihm liebens
uiid schonen-Zweit Daß der Euro
piier Kinder schlägt, hält er siir Bar
bareiz nach seinem Prinzip muß ei
nem Kinde jeder Wunsch erfüllt, der
geringste Kummer serngehalten wer
den. Und Unarten diirien nicht be
strast werden: ist das Kind klein, so
muß man Geduld haben. denn es ver
steht noch nichts: ist es groß, so solgi
es vernünftigen Vorstellungen Aus
glücklichen Kindern werden gute Men
schen. Die chinesischen Erziehungsers
tolae lind nicht ichlechtx aröliere Kin
der solgeu malte-hatt und der Ton in
den Familien ist immer sreundlich
nnd ruhig. Vor allem hat der Re
spekt vor dem Vater durch seinen
Mangel an tiitlichrsn Eingreisen tei
neensegt elitten.
Neben feiner Liebe en Kindern stillt
nn- tldineien die Liede siir Blume-i
und Vogel aus« Den Arbeiten der
einen treien Tag dat, sieht umn mit
teinem steiget lNrieren geben« beson
den den Mann in mittteren Jahren.
der grossen Kinder und noch teine
Enkel turn Hernnmdtevpen bat Er
geht nut einem. auch mit rwei Von-l
tsanern spazieren Wo ihm der Titus
gethan dringt er teine Bauer an einen
Zweig; er steht nach der Sonne r
wert-teil den Zweig und wenn Its-i
Wind oder Regen udeeratchen to
bleibt er teldti ungemmsi sIts-» sur
He Angeld-mer bit » Bringe assl
seitens duntetdtnuetn ist«-it OW
ietne Pindus-le we Uhr-binden Wette
sung en bettelt
Hin den tsimrsultirtsntim Zug-u Im
»Am-etlichen Wesen nein-et Nr Freude
m- Isusdtkyej im Rossi-exists tu
s-« Wirte
IOC
— sp- dns Ist-tu- I.;
Mit- Imdims m Mo
Jst-sc Jst-Miets
Ida-i
·
zran Hintern-h
Der Mann, der eine sogenannte
vielbeneidete Karriere macht, hat die
Frau Kamerad am nötigsten. Auch
er hat Stunden, die ihn schwach se
hen —· in denen alles von ihm ab
gleitet, was er im öffentlichen Leben
an Sicherheit und Festigleit zu be
deuten hat. Denn er ist ein Mensch
trotz aller scheinbarer Vollendung, al- »
so —- eine Seele, die Schwankungen, I
Kämpfen und Jrrungen unterworfen;
ist und die die Fühlhörner ausstrems
nach einer andern, die sie nicht nurs
völlig versteht, sondern oie sie auch!
nicht tiefer und geringer einschätzt,·
wenn sie sich einmal ihrer Hoheit und
Stärke entlleidet.
Schwache, ängstliche Frauen wer
den nur einmal diesen scheuen Ver
such von seiten ihres Gatten erlebegtl
dürfen. Sie geraten selbst in eme
heiße Angst, wenn ihr Gößenbild sich
entthront —- sie beginnen zu jam
mern. Ja, nicht selten fließen Trä
nen der Angst um die Zukunft. Wie
könnte es —- ihrer Meinung nach s—
auch wohl anders sein, wenn ver
Stab und der Stolz und der König
des Hauses waan —- Sie werden
sich niemals den schönen Namen einer
Frau Kamerad verdienen. Der Mann
zieht sich beschämt, vielleicht sogar
ers littert, daß er so schwach war,
in eh zurück, lebt die Stunden ver
unauibleibltchen Unsicherheit allein
hinter berschlossener Tür und per
langt fortan von der Frau nichts
weiter, als daß sie ihm das haus»
leitet und die Sachen in Ordnun
hält. Je höher die Stellung
Mannes ist, um o mehr kommt nach
der praktischen eite natürlich noch
dazu: Da sind Repräsentationspflichs
ten, die die Frau als Inhaberin der
Schlüsselgewalt zu erfüllen hat, In
diesen verlangt er jetzt meist Vollen
detes von ihr. Nachsicht bei kleinen
Vergeßtiehkeiten tennt er selten. Bei
einer Gesellschaft, in der sie etwas
vergißt, das unangenehm ausfallen«
tönnte oder über dem ein Lächeln
blitzt-tilgt er unerbittlich. Viel mehr-,
als dies die hausfrau einem unzu
verliissigen Dienstboten gegenüber je
mals gewagt hätte. Denn er gibt
ihr ja eine ganze Menge dafür, daß
sie gute Kleider und einen seinen,Ä
tolzen Rang durch das Leben trägt
— dafür, daß sie an seiner Seite sit
zen darf und an öffentlichen Festlichs
ieiten etwa eine doch von ihr wahr
lich nicht verdiente Chrenstellung ein
nimmt.
Es kommt nicht selten vor, daß
solch ein Mann als ein Tyrann gilt.
Geschieht ihm aber immer recht? hats
seine Seele nicht gezittert, als sie un
verstanden blieb? Hat er nicht Stun
den der brennendsten Qual und Ent
täuschung durchlitten, daß er so ein
sam sein mußtes
Denn, was ist tn hoher Mannes
stellung ein männlicher Freunds
Gewiß, ein gütiges Geschick tann
ihn bescheren —— besser — kann ihn
erhalten, denn es müssen schon er
probte, am besten Jugendsreunde sein,
die im Leben eines Mannes, der viel
erreichte, etwas geken. Neuerworbe
ne, wenn die Höhe erklommen ist,
sind schneller zu haben, als es einer
starken« feinen Seele angenehm ist.
Eine Freundin ist alles. Die Frau
Kamerad, das starke, deutsche, fröh
liche Weib, das immer Zeit hat, wenn
der Gatte ihr mit seinen Klagen
kommt, die mal mitschimpst, wenn
seine Heftigkrit es so fordert, die aber
vor allem mit sanftem Rat und kei
ser Hand ihm eine Geduld und Nach
sicht ins hekz zwingen kann, von doe
er nachträglich meint, sie sei in ihm
gewachsen, dies ist selbst des größten,
stärksten Mannes Glück·
Denken wir an Johanna von Bis
marek -— an Katharina von Born —
an Reuters Luisei Welch ein Rang
un erschied in diesen drei Frau-ne
tin dennoch der gleiche Zug in ihs
nen allen
hier die stille, kluge Fürstin. die
ihrem Manne stets ein Schwengel
etvesen. die, wenn sie sieh laut auch
Fern von jeglicher Volitii hielt, doch
tm Grunde so gut und genau Be
scheid wußte, das-, ihr Sohn Hindert
als Zednsährigek einlt einen franzö
Msttn Diplomaten uber die Abwe
senheit seines Vaters mit den Woc
ten trostete:
Itstss. Roms la u post«...
m Li- SI Uns Ists-.
esse IMM- kmr. Und M
M schaut-iust- vmillss Jus-.
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II ordnu- dgs IIan I hol
s- Isuioi M-. W sum
tits- n m nimm- Ist-.·...»
W III-M Ums- Wams
usw-It sma
Go Um- U s- ei M Ins-Oh
VI IMI r m Ins-Ums Mit-i
du«-s te kutschte-III
Mit-I m Osmamis cum (
khm muss-H is , htsiimiss
Ists-I VII-Ost est . "UUI Its-(
MMIU Oft-Um Ia I- m In ;
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»Im I- wc Ists-I Isi- .OI·. Is
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IV W mis- M M
»Ic« Oh Immm sa- nnst sit-l
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LU- ZH « "W
i
Kinder - Ähotographiew
Häufig hört man bei der Betrach
tung von Kinderbildniffen Worte wie:
»Aber ganz naturgetreu!« oder »Wie
es leibt und lebt!« usw. Aber gar
zu oft treffen diese Aeußerungen
nicht zu. Betrachtet man ein solches
Bildnis genauer, prüft es aus alle
Einzelheiten hin, dann wird man sehr
bald anderer Meinung fein. Der
Grund solcher Mängel ist nach den
Ausführungen eines Fachmanns
darin zu finden, daß irgendwelche Be
einflussung während der photographi
schen Aufnahme stattgefunden haben
mag.
Das Mündchen weit geöffnet: die
Aeuglein starr auf irgendein Etwas
gerichtet, das dem kleinen Wesen viel
leicht einen törverlichen Schaden zu
fügen tönnte; die Hündchen fest an
die Brust aedriicki. Das sind wohl die
Monita, die sich in erster Linie bei ei
nem Kinderbildnis feststellen lassen
Außerdem hat man aber wohl auch
noch dem Kinde ein neues Kleid ange
tan und ein fefches Mützchen aufge
setzi. was die Natürlichkeit bei weitem
beeinflussen dürfte.
Wie wäre nun dem abzuhelfeni
1. Zieh deinem Kinde ein leidli
ches. dunkles Sonntags-, kein Feier
tagstleid an.
2. Behiiupte es mit dem gewöhnli
chen Sonntagsmütchem
i
Z. Rüste dich mit dem beliebtestens
Spielzeug deines Kindes aus,—wenn
es auch nur eine Blechschachtel oder
eine Garnrolle ist.
4. Laufe mit dem Kinde das Pho
tographenzimmer ab und zeige ihm
alles das, was es während der Auss
nahme anstaunen könnte. Das Kind
wird sich so schon nach wenigen Se
tunden beruhigt haben und sich ein
heimisch fühlen.
Onkel Photograph nämlich ist eine
siir das Kind völlig unbekannte Per
sönlichkeit. Dazu kommt noch das
große Ungeheuer von Apparat, einer
Schießtanone ähnlich, die er vor sich
hält und hin und her richtet. Auch
das tiestrauernde, undurchsichtige Tuch
spielt eine gewichtige Rolle und wirkt
Tbeunruhigend aus die Kinderseele. Bei
Nichtberiicksichtigung aller dieser Er
scheinungen könnte sogar der Fall ein
treten, daß Onkel Photograph mit al
lem Drum und Dran vom Kinde als
,,Mummelsack« bezeichnet wird, wenn
schon es von dieser Phantasieperson in
unserer Häuslichkeit nichts gehört oder
gesehen hat. Unbedingt zu raten ist,
daß sich Onkel Photograph im Hin
tergrunde hält, sich also den Blicken
des Kindes nach Möglichkeit entzieht,
denn ihm liegt ja wirklich nichts· da
ran, sich mit den Buben zu befreun
den. Kann er es in so kurzer Zeit?
Nein! Ein Kind neigt gar zu gern
zur Empfindlichteit, wenn es Fremde
um sich weiß, und wenn Onkel Pho
tograph auch noch eine ,,Tieseieller
stimme« besitzt, dann ist es ganz aus;
denn Kinder nehmen einen rauhen
Sprechton als Schrossheit in sich aus
und bekommen es im Uebermaß mit
der Angst zu tun.
Soll die Haltung des Köpfchens
oder des Körpers überhaupt eine aus
rechtere sein, da das Büb en zum
lässigen Siyen neigt, dann ise man
zu dem bereits oben erwähnten be
liebtesten Spielzeug des Kleinen, halte
den Gegenstand in der gewünschten
Höhe und der Richtung, aus die das
Kind seine Blicke wenden soll und
auch wird. Man achte aber besonders
daraus, dasz Onkel Photograph durch
seine Zurechtweisung dem Kinde nicht
ein anderes Daseinsbild verleiht, als
es den Eltern im alltäglichen Leben
vor Augen steht. Läßt sich die Aus
nahme trotzdem mit großen Schwie
rigteiten bewertstelligen. dann versuche
nmn es mit einem Wiege-Ilsen, das
man dein Kinde vorsingt.
reine- qwen weis main-!
Die Platte spricht. denn sie gibt ge
nau das Biid in allen Rigen wie
der .und das Meisterstiiet ist ohne gro
he Mühe vollendet.
Aus dieser photographischen Rus
wtnne weicht die ootte Rattittiititeit
ohne irgendwelche Beeinflussung denn
so wie ans diese-n Bilde schaut un
ier Liebling aus t
In u Ins-sum Its-seh
Beim-du« eines Mmiwa
Ost-fanget M Masse-e nickt-s tin
auc- n M Im Gaum-MIN.
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W Mk fei
Aus der Geschichte des Musfs.
Wenn die Kälte ihre ersten, noch
so gelinden Vorboten ins Land sen
det, dann feiert der Muff alljährlich
seine Wiederauferstehung. Heute ge
hört der Muff zur Eleganz der mo
dernen Frau beinahe ebenso notwen
dig wie etwa der Hut. Aber wenn
man davon absieht, dafz die nordischen
Völker, für die er allerdings nie eine
Modeangelegenheit gewesen ist, den
Muff schon lange, lange kennen, so
kann man höchstens wohl erst das
Ende des 15. Jahrhunderts als die
Zeit ansehen, die den Muff gebar.
Und zwar hat seine Wiege in Ita
lien gestanden! Aber nicht den zarten
Händen der eleganten Venezianerin
nen diente der Muff zum Schutze ge
gen Feuchiigteit und Kälte, sondern
die kleinen Schoßhiindchen und
Schoßäffchen waren es, die in dieser
schützenden Hülle den Unbilden des
Wetters trohten Frankreich über
nahm den Musf von Italien, und es
ist noch immer eine Streitfrage, od
es ein männliches oder ein weibliches
Wesen gewesen ist, das in Frankreich
den Muff zuerst zur Schau trug.
Lange Zeit war der Muff dort
das privilegierte Kleidungsstiick des
Adels. Am Hofe Franz I. erschie
nen die Damen nnd Herren in Mus
fen, die aus Luchspelz, Marder oder
dem Fell der Ginstertahe angefertigt
waren» EinAAZBilkgerlicher durfte-Mk
leibe teinen Mufs haben. Erst Karl
lx. erlaubte den Bürgern seiner
hauptstadt, einen Muss zu tragen:
doch durfte dieser »bürgerliche« Muff
nur aus schwarzen Pelzen sein, wäh
rend der Adel den Muff mit kostba
ren Spigen und Seidengeweben zu
besehen pflegte. Eigentlich aber be
ginnt die Geschichte des Muffs erst
mit den Tagen des jungen Boltaire.
da ganz Paris darüber lachte, daß
die Herren der Schöpfung ihre Hände
in einer Röhre von Pelzwert versteck
ten. Die »musiulösen Fäuste« hat
ten es ja auch nötig, warm gehalten
zu werden« Damals trug leine Frau
einen Muff. Das war in den Tagen
der Regentfchaft, und die ganze Welt
machte sich über diefe tomische Her
renmode lustig. Die Zeichner ent
warfen bissige Karitatureru und die
Dichter fchrieben satirische Sonette.
Der Erfolg war bei beiden der gleiche
—- nämlich gar keiner; denn selbst
der Regent schämte sich nicht, bei den
öffentlichen Empfängen mit einem
Muff zu erscheinen. Uebrigens tru
gen ihn die Stutzer nur in den Sa
lons. Erst dann gelangte der Muff
auf die Straße, als die Frauen sich
seiner bemächtigten. Durch sie wurde
er seinem natürlichen Zwecke wieder
gegeben; er wurde wieder ein Ochutz
gegen die Unbilden des Wetters.
Schon zur Zeit, da die Männer
dieses »Gerät« handhabten, verrin
gerten sich die zeitweilig ungeheuren
Dimensionen des Muffs, und die
Damenwelt übernahm ihn bereits in
seiner normalen Größe. Aber lange
Zeit hielt diese nicht an; denn in den
Tagen der Biedermeier quälte sich das
schöne Geschlecht mit »Mamotte3«
ab, die an groteöler Dimension ihre
Vorgänger aus der Direktoire fast
übertrafen. Der große runde Muff
paßte eben nicht schlecht zu der brei
ten, behäbigen Figur der Krinoline.
Seine Herrschaft wurde abgelöst durch
den Miniaturmufs, wie er vor drei
bis vier Jahrzehnten Mode war. Er
war eine enge, turze Hülle, die taum
den Fingern einiaen Schutz gewährte.
Wie sticht gegen ihn der große Muff
ab, der heute Mode ist, und der nicht
nur die ganze Hand, sondern selbst
den Unter-arm noch mit beschützt.
Alle Pelzartem LuchT China-illa
ZobeL Sman Fuchs und Hernieliru
sind vertreten. Die schönsten Mufss
aller Modeepochen bestanden nie aus
einer einzigen Pelzfortex zwei und
mehr Gattungen der verschiedensten
Pelztiere mußten ihre Haut hergeben,
unt die Hände einer schönen Dame
zu fchiumtn Uni- uiii ev Mobegrseb
wurde, daß der Muff genau mit dem
Gesamttostssi übereinzustitnmen dat
te. da kam man auf den Gedanken.
die Felle zu färben und tu »dem
ueu«·.
ftch aber auch der aue leichten Sei
deustoffen gefertigte eine Stellung er
l
Neben dem Mutf ans Velt bat f
obertz vor allem in Gesellschaft unds
im Theater. Seide nnd ioftdaee
Spisetu Satute und Brotate nnd
nicht Mehl Nitsch sie alle find dan
tenlwerte Stoffe mit denen lich ein
dtidfchet Muss auch ohne Witwe-i
berftecten läst.
-,-.—— » —
s hätts- Vn III-n kam ;
; sei Man-. its-sm- sq
kh UI g Ic- MIIIÆM mqesz
km Miit Inst-ds- mms Hi . l«
: til Mir .
Jst sitt VI ist-h costs-UT
IS Ist-I V m P 4
ins-W CI XVIII-Lin Mkhl
Für die Küche.
Herbstfuppe mit Gewit
sen. Jn Würsel geschnittene Möh
ren, in schräge Stücke geteilte grüne
Bohnen und in Streifen geschnittene
Kohlrabi zu glefchen Teilen schwitzt
man langsam 15 Minuten in Braten
fett, gibt dann 3 Pint Fleischbriihe
aus Bouillonwürsel darüber und
kocht die Gemüse weich, doch dürfen
sie nicht zerfallen. Kurz vor dem An
richten legt man kleine, für sich ge
tocbte Kartoffeln hinein, rührt sechs
Löffel Tomatenbrei in die Suppe und
streut getöieate Petersilie darüber.
Einsacher Käse t u ch e n.
Man läßt dicke saure Milch hinten
aus detn Ofen gerinnen und gießt am
Abend den Quart in ein Tuch. das
man in ein Sieb gelegt hat; am
Morgen preßt man alle Molte gut
aus und drückt den Quark durch ein
feines Sieb. Dann schlägt man 1
großes, frisches Ei leicht, gibt lnavp
Zi- Tasse Zucker hinzu, 1 gehäusten
Eßlössel reine Korinthem 1 Teeläsfel
Butter, eine Prise Muslatnusz und
etwas geriebene Zitronenschalr. Man
kann diesen Käseluchen auf einer
einfachen Unterkruste von Brotteig,
von Kasfeetuchenteig oder von einem
mit Backpulver angemengten «Shr-rt
Cake"- oder Bistutt - Teig backen
und er mundet in allen Fällen sehr
gut.
Kartoffelsuppe mit To
maten. Die Kartoffeln werden zu
gleichen Teilen mit reifen Tomaten
und einer großen Zwiebel aufgeseht
Sind beide Teile weich, streicht man
sie durch ein Sieb« doch muß das
Sieb so fein sein, daß die Fern-e der
Tomaten zurückbleiben Die Suvve
wird mit 2 Eßlöffel frischer Butter
und 2 Eßliiffel Mehl zusammen ge
rührt; gebunden und mit fein gewiegs
tem Schnittlauch gewürzt. Dieser
kann auch durch Tbymian oder Pe
tersilie ersetzt werden.
Hummersuppr. Den gut ge
reinigten und gebürsteten hummer
kocht man gar und bricht ihn, sobald
er nicht mehr zu heiß ist, aus den«
Schalen. Das Fleisch schneidet man
in Stücke und stellt es beiseite, wäh
rend man die Schalen und Beine
zerstampft. Schalen, Beine und ein
Teil des Fleisches werden in 2 bis
21-L- Quart Milch über gelindem
Feuer eine halbe Stunde langsam
ausgekocht und die Flüssigkeit durch
ein Sieb gerührt. Nun wiirzi man
sie mit Pfeffer und Salz, fügt ein
Stück frische Butter dazu, verkocht
sie, wenn sie nicht dicklich genug ist,
mit etwas in Butter gelb gedünstetem
Mehl und schmeckt ab. Man richtet
die Supoe über dem klein geschnitte
nen Hummerfleisch an.
Hechtsa lat. Ein gut gesäuber
ter und ausgenommener, kleinerer
oder auch größerer Hecht wird in
Salzwasser gar gekocht, heraus ge
nommen, nach dem Erkalten von Haut
und Gräten befreit und in kleine,
möglichst gleichmäßige Stücke zerteilt.
(Man soll den gekochten Fisch nicht
mit Stahlmesser und Gabel behan
deln, sondern bedient sich zum Zerle
gen entweder eines Fischbestecks oder
eines silbernen Löffels, im Notfall
zweier Holzlössel.) Einen schönen
Salzhering hat man mehrere Stun
den gewässert oder in Milch gelegt
und gewaschen, ausgenommen, von
Haut nnd Gräten befreit und in
Streifen geschnitten. Hecht- und He
ringsstückchen werden gemischt; dazu
fügt .an ferner etwas in feine Strei
fen geschnittene-s Fleisch (Neste), eine
zerichnittene Neunauge. 1——2 in
Streifen geschnittene geschälte Salz
gruken, wenn man will, einige lein
gemachte) Krebsschwiinze, 1 ßlöffel
kleine ein-gemachte Perlzwiebeln und
1 Eßlösfel Kaiserin Zur Sauee ber
rührt man zwei rohe Eidotter mit
seht wenig feinem Oel, Sens. etwas
Salz, Weißwein mildem Essig, ein
wenig von der Brühe. in der der
Hecht gekocht und die durch ein
Sieb gegossen wurde, nnd Zucker.
Man rüdrt diese Sauce am besten in
einem Topf, den man in eine Kasse
rolle mit siedendem Wasser iilier gelin
ded Feuer gestellt hat. bis sie dicklich
ist damit ti- die tZainttsestxrndteiie
schön umgibt nnd nicht davon herun
tertropst. Die Same wird heiß über
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