Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, January 08, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgast « -
Beilage zur »Bloomfield Germania«.
Occssch
Von Arthnr Silber-zielt
zu grüner lutenftille liege
r in dem eierlichften Frieden
Und feine Ufer find umfchmiegt
Von leichten Faltern nnd Sylphiden.
Und wenn cin Hauch ihn über liegt
Von Gräsern ans den fernen ·teden
Scheint er fcraphifch fnnft gen-legt
Von Seelen, welche längst verschieden.
alb in des Schlummers Banden fchon
äßt er sich noch zum Laufchen locken
Von eines Hirten Flötenton
Und der Kapelle hellen Glocken.
Dann schlummert er verzaubctt ein
Uls ob ihm ni t- um Glixcke fehle.
An- feiner Tiee iderfchetn ,
Mänzt ahnungsvoll des Himmels SecleY
Yie sacht der Irrt-mu
dunk.
Ein Aleinstadtbild von Claire Thkobol.
Mit mattem Silberschimmer iibers
goß das Mondlicht die stille Land
schaft. Vom Schneegebirge kam ein
erfrischender Hauch, und vom Schloß
garten her verbreiteten die Rosen sit
ßen, berauschenden Duft.
An der Rückseite der kleinen Mäd
chenschule flüsterten zwei ju endliche
Stimmen im Gärtchen, das d e schön
sten Neltenstöcke barg. Auf dem Ast
eines Ahornbaumes stand eine
schlanke Jünglingsgesialt und hielt
die kleine, weiße Hand eines jungen
Mädchens, das im niedrigen ersten
Stockwerk wohnte.
Die matie Mondessichel beleuchtete
ein zartes, liebreizendes Gesicht, das
ein dunkles, großes Augenpaar be
lebte. Zierliche, ilassische Formen
trug auch der jungfräuliche Körper;
er hätte jedem Bildhauer als Modell
dienen können.
Eine der langen, dunklen Flechten
fiel iiber das Fenstersims; die Gestalt
auf dem Ahorn ergriff sie und drückte
ihre Lippen auf das glänzende Haar.
Dann bat eine weiche, melodische
Stimme:
·
Js- .
»Geh nun, mein Freunds les in
spät, Edmund — gute Nacht.«
Edmund aber hielt die kleine Hand
fest, die sie ihm gereicht hatte.
»So bald schickt mich mein Lieb
heut’ heim? Laß mich nur noch ein
halbes, ein Viertelstündchen in Dei
ner Nähe sein — es ist ja ohnedies
so seiten, daß ich Dich sehen und mit
Dir plaudern kann. Deine Tante
hütet Dich mit Argusaugen. Sonn
tag, selbst in der Kirche« traf mich
ihr böser Blick.«
Das Mädchen seufzte ties aus.
»Ja, die Tante — sie gönnt mir
teine srohe Minute! Und wüßte sie,
daß ich Dich nachts hier an meinem
Fenster sehe, es wäre mein Tod! Doch
ich liebe Dich, Edmund —- ich harre
aus und warte geduldig, bis ich vor
Gott und aller Welt mich Dein nen
nen dars.«
Das offene, ehrliche Gesicht des
sangen Mannes sah leuchtend vor
Glück zu ihr auf.
»Mein Mädchens Meine Adelina!
Könnte ich Deinen Mut, Deine Treue
Dir doch baldigst lohnen! Doch sorge
Dich nicht. Kämpst unser Lebens
schiislein auch jetzt gegen widrigen
Wind. wir bringen es doch noch in
den sicheren Hasen und hissen die bun
ien Flaggen »Land« und »Hochzeit«.
istichts soll uns trennen. Mein Va
er —«
»Dein Vater will mir nicht ivohl,«
sagte Adelina leise.
»Mein Vater must nachaeben —
and tut er es nicht —- -— so din ich
mündig und schaffe mir anderwärts
Amt und Existenz. Die Welt ist
groß und weit, und Deine Liebe macht
mir die hiitte zum Paradiese. Lebe
wohi, Adelina — « vertraue mir allein
Z— .aus Wiedersehen. mein süßes
ieb.«
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labweisendZ Mich, den reichen Apo
theler Hippolyt Quätstein ausschla
gen? Und hier in stiller Nacht mit
des Bürgermeisters windigem Söhn
lein scharmuzieren und liebäugeln?
Wari’, Du hochmütig Jüngserleini
Dir tränk ich’s ein und Deinem Ga
lan dazu, und sollt’s mich mein hal
bes Vermögen losteni«
Ganz seltsam suntelten die listigen
Augen im Mondenlichte.
Dann ballte er die Faust gegen
Adelinas Fenster und schlich sich zu
einem mit Weinlaub überwucherten
Bretterzaum in dem er sich eine Lücke
geschaffen, durch die er in seinen eige
nen Garten schlüpste.
Adelan Settenheim war der Lieb
linå des Städtchen-.
ie hatte in der Hauptstadt die
Schulen besucht, ihr Examen mit
Auszeichnung gemacht und war als
wohlbestallte Lehrerin vor Jahresfrist
in Gellingshausen eingetroffen; mit
ihr Klementine Eulenhorst, eine alte,
bissige Jungfer, die Schwester von
Adelinas Vater.
Die junge Mädchenlehrerin war
eine Waise. Es schickte sich sür eine
Achtzehnjährige nicht, allein im
Schulhause zu wohnen, in dem nur
der alte Kastellan mit seiner Frau
die Aussicht siihrtr.
So hatte Adelina Seitenheim der
Tante Klementine geschrieben, die in
einem Altiungsernstiste lebte. obwohl
ihr der Charakter und das Wesen der
alten Tante höchst unsympathisch
war.
Daß dem aussallend schönen Mäd
chen die ganze Männerwelt Gellingsi
hausens zu Füßen lag, wird niemand
wundernehmen; aber Adelan bevor
zugte niemand, und so verzehrten sich
die Herren in ungestillter Sehn
sucht.
Einer war des anderen geschwore
ner Feind. .
Durch ihr feines und tret-reicher
Wesen nahm sie die Herzen der Kin
der und durch diese die Mütter ge
fangen, und man beeilte sich, dem
»geliebten Fräulein« —- tvie die Klei
nen sie nannten — alle nur möglichen
Ovationen zu bereiten und ihr Einla
dungen zu Festen zu senden.
Auch an Freiern fehlte es der schö
nen Lehrerin nicht« Hätten doch
selbst ihr zuliebe mehrere Hagestolze
das ihnen nicht rosig erscheinende
Ehejoch getragen —- allein Adelina
war unnahbar.
Gerechtes Aufsehen aber machte in
Gellingshausen der Heiratsantrag des
als Weiberseind bekannten, immens
reichen, aber mißgestalteten Apothe
lers Quälsiein. Er machte plötzlich
dem alten Fräulein Klementine Visi
ten und hielt bei ihr regelrecht um die
Hand ihrer Nichte an. Natürlich
fand er auch die günstigste Ausnahme
Tante Klementine Eulenhorst
dachte sich daö Leben im Hause des
reichen Apothelers äußerst verlockend.
Zu seiner Entriistung wies die schöne
Lehrerin den häßlichen Reichen ab.
Seither hatte Adelina der Tante
gegenüber einen schweren Stand
punkt; denn die bissige Alte witterte
hinter all den ausgeteilten Körben
eine Herzensafsäre.
Fräulein Klementine Eulenhorst
hatte nicht so ganz unrecht.
Man hatte im vorigen Sommer
in Gellingshausen das Sankt-Valen
tinösFest gefeiert. Nachdem Adelina
in der Kirche mit ihrer glockenreinen
Stimme das Ave-Maria gesungen,
in ihrem weißen Kleidchen selbst ei
sner Heiligen gleich. hatte man ihr auf
dem Festplaf ein schönes Rosenbukett
bund ein ver iegeltes Billettchen über
gedeu. -
Dies Bill-it enthielt den Namen
ihres für den ganzen Tag übt zuge
Mltm »St. Vatentinithms«.
Abels-Ia hatte kaum noch den Ra
meu set-few als auch schon dessen
Träg-U ein schön-h junger Mann —
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m- IUI W- Isms Ins-m.
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Indus eis- «"
Durch einen anonymen Brief kam
dem Bürgermeister der Herzensbund
seines Sohnes zur Kenntnis. Dem
würdigen Herrn Adorian hatte die
tausrische Schönheit Adelinaö schon
lange selbst in die Augen gestochen..
Er hätte die junge Lehrerin gern für
sich selbst gewonnen; war er doch
Witwer und kaum ein Fünsziger.
Die Gewißheit, daß seine Hoffnun
gen nun vollständig getäuscht seien,
brachte ihn in Zorn. !
Es kam zu einem heftigen Austritt
zwischen Vater und Sohn, und Ed-«
mund verließ noch am selben Tage
das Elternhaus, sein Amt und das.
Städtchen, nachdem er in einem
Briese von Adelina Abschied gen-mi»
men.
eruna oeram diesen Ortes me
mals in die Minde.
Tante Eulenhorst, durch denApvs
theler von seinen abendlichen Erleb
nissen unterrichtet, sing das Schrei
ben auf. .
»Nun gilt’s, Geliebte« — so schrieb
Edmund Adorian —- «Deinen Mut,
Deine Treue zu zeigen! Sobald ich
mir Existenz und ein heim geschaf
fen, hole ich mir mein süßes
Weib.« —- —— —- "
Adelina hörte von der plötzlichen
Abreise ihres Freundes. Es be
sremdete sie wohl, daß er keinen Ab
schied von ihr genommen; doch hatte
sie volles Vertrauen in seine Liebe.
Sie lächelte wehmütig
»Das sind die Dornen, die bei den
Rosen stehen.«
Doch wurde sie still und in sich ge
kehrt und widmete sich mit um so
größerem Eifer den Pflichten ihres
oft recht mühsamen Beruses.
Plötzlich glaubte die jun e Lehre
rin zu bemerken, daß man He neugie
rig betrachtete —- da und dort wich
ihr eine gute Bekannte aus —- einige
Herren grüßten vertraulich und spöt
tisch —- liichelnd. «
»Was haben sie?« fragte sich Ade
lina und mied von da an jede Gesell
schaft. Von Edmund lam keine Zeile.
Allmählich faßte der Gedanke in
ihrem Hirn Wurzel: »Er hat Dich
vergessen! Jst das feine treue Liebe?
Sind mir nur die Dornen vom No
senflor meines Glückes gebliebeni«
Die Tante Klementine war voll
ständig verbittert und unzugiinglich,
und so war Adelan ganz auf sich
selbst und ihre trüben Gedanken an
gewiesen. die oft das arme Köpfchen
marterten und allen Lebensmut töte
ten.
Kaum verließ Adelina Seitenheim
noch das Schulgebiiude.
Wochen, Monate vergingen, der
Winter war vorüber, und neuer Blä
tenfchmuck umtränzte die ewig junge
Natur.
Keine Kunde von Edmund —- wie
eine Zhilovenfauft preßte der Ge
danke des Berlassenseins ihr das blu
tende Herz zusammen. Jn der Reli
gion wollte sie Trost und Zuflucht
suchen — aber als sie eines Mai
abends in der St. Marieniirche ihr
aewohntes Plättchen einnehmen und
an den Kapellenstufen lnien wollte,
rückten die Nachbarinnen fort von ihr
—— ja, eine verließ osieniaiio das
Gotteshaus.
Adelina erbleichie —- dann färbte
tiefe Glut ihre Wangen.
Welches Verbrechen hatte sie denns
begangen, daß man ihre M slohii
Was war es denn nur, das d e Mem
schen ihr zum Vorwurf mochteni
Sie zermarierie i ren armen Kopf —
griibelie —- und and doch ni is. ;
Zum ecsien Male nahm ee sue
Tonie Meineniine ihre Zuflucht l
Die sbissise Mie. ver sie von dem
Vorgesollenem dem Unsogboren. das
ihr begegnet, berichietn nahen die
Veille von der Rose und schlug das
Buch zu, in dein sie gelesen.
.Wunderi's Dich denn noch. Du
Pslichioergessenef weis niehi die
ganze Siodi von Deinem Verhältnis
zu dein Winddumi Eben-end Ido
rions Pseisen nicht die Sonde- ous
den Dächern von Deinen Winden
Sieiidiedeinen ine Sorte-i Einen
solchen Freier wie den reichen Quil
siein ausschlagen und neii de- TI
n istet ondondein —- m is so In
er eit«
Des dode nie-is en seeeuen III
nehme den weithin IWP
So ei Neu-o is semisisein
Hi er Us Quid Iise do- Ist's.
k on dem ist reines seesilinie see
schauend Ibeios on iusditsdssiu«
· -- in den cquues dee einnehmen-«
herniedeesepgen M ise es einem
um« den ungeeeeteen its lagen
iind ee. den sie Im dee ee eee Gierig
der wissensch-est liebte. siie den re
im nnd duldete »s- er time He e
sit-tell eins-Im «
Ist-e ist-einm! Du me iest sog
seide. des Dein san-see dem . ieessj
Ie- u sen seinem Mem sei-ej
seine-et ers-see- eiem ssssseoi se
ine-. do in- sebsg does
. - esse- e see-. eee We
charakterlosen Tante vernichtet wur
den und der Mann Deines Herzens
nun schwer erkrankt in der Haupt
stadt lag.
Die giftige Zunge der Berleums
dung ruhte nicht. Da und dort de
sprach man Adelinas Schicksal.
»Deb Bürgermeisters Sohn muß
die Lehrerin heiraten,« hieß es. —
»Die gute Sitte verlangt es! Wo ist
der Entslohene’i«
Selbst im Gemeinderat des Städt
chens besprach man diese Angelegen
heit und zerrte sie in den grellsten
Farben vor die Oeffentlichteitx denn
Quäkstein hatte sich’b zugeschworen.
Adelinaö Ruf in den Morast zu
treten. .
Plötzlich tauchte daz Gerücht auf:
Adelina Settenheim habe sich in ge
hiissiger Art iiber den Herrn Pfarrer
nnd die tadtvertretee aus« est-rochen
Wie ein auffeuer ging es urch Gel
lingbhausem Da und dort gab einer
noch ein paar Unzen Bosheit dazu —
dort erzählte man sich haarsträubende
Geschichten —- -— an diesem Tage
machte die arme Lehrerin die Bemer
tung, daß ihre Schülerinnen, die ihr
seither in Zuneigung ergeben waren,
ihr Den Gehorsam verweigerten,
manche zischelten und lachten.
Biele Kinder blieben ganz aus.
Statt ihrer kamen von Eltern Brie e
kaoll giftiger Sticheleien, selbst Be
gen.
« Bis dahin hatte Adelina geduldig
ihr Leid ertragen, auf die Vorsehung
zhoffend und in dem guten Glauben
sbaß ihr endlich Gerechtigkeit wider
fahren miisse. —- — Nun fielen alle
iHoffnungen von ihr ab und zerbriiti
kelien, wie in einen tiefen Brunnen
stürzend.
Umsonst marterte sie ihr Hirn, wo
mit sie denn all diese herben Prüfun
gen verdient habe. Lohnte sich’s denn
noch, zu leben, wenn die Berleumder
siegten, wenn der unschuldig Gequäl
ten alle Mittel fehlten, sich rechtferti
gen zu können?
Spät am Abend dieses Tages, an
dem ihr Tante Klementine die neuen
Gerüchte in heftigem Zorn vorgewors
fen und ihr zugleich mitgeteilt, »daß
sie mit einer fo von aller Welt Miß
sachteten nicht länger zufammenhaufen
:wolle'« —- an diefem Abend lag Ade
lina bleichen Antlitzeb in ihrem
Fittiibchen vor dem kleinen Mai-unnen
e.
Sie hatte das weiße Kleid ange
legt, das sie am St. Balentinsskseite
getragen. Leise rieselten die Tränen
ihr iiber die blassen Wangen, Schmerz
nnd Qual lagen aus dem schmalen
Antlit.
Nun stand sie aus, ging zum esse
nen Fenster, beugte sich über die blit
henden Nelten- und Resedatöpse und
fuhr lieblosend mit der hand iiber
die dustenden Blüten.
Einen Blick in den freundlichen
Garten —- und noch einen langen im
Stäbchen umher —- dann verliess das
funge Mädchen leise das Haus, nach
dem sie ein großes, graues Tuch iiber
das weiße Gewand und auch das
Haupt geworfen.
Jm Garten schluchzte eine einsame
Nachtigall ihr sehnsuchtövolles Lied.
Die Nacht war dunkel, kein Mondes
strahl erhellte sie. Ache wie war die
Welt so öde! —- Glich sie nicht der
baum- und strauchlosen Wiiste Sa
hatai — Und das noch so junge
Gottesgeschöps war zu müde, dies
Dasein weiterzuschleppem —s- — —
Jrn Städtchen schlies wohl schon
alles —- es war nahe an Mitternacht
Selbst der alte Nachtwächter schlum
merte friedlich aus den Stufen vor
dem Portale des Rathauses.
Aus dem mit uralten lilmen ein
gesiiumien Marttpiaie besand sich das
grosse Wohnt-aus des Bürgermeisters
Adorian, und vor diesem alten Pa
triziergeböude ein tieser Brunnen.
Er trug das Steinbild eines schönen
Weibes. dessen ideale Gestalt in eine-n
yischschwanze endete.
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III-·- ds II mai du hin-m.
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tenheitn aus dem Brunnen —- undi
seltsamerweise, wohl nur zufällig,
legte man die Leiche des jungen Mäd
chens dem Bürgermeister vor dies
Haustür
Am nächsten Tage erhielt der Bür
germeister einen Brief der hospitalss
leitung zu Dilsseldorf, »daß sein
Sohn Edmund Adorian tags zuvor
gegen Mitternacht am Typhus ver
fchieden«.
Zwei Sternlein waren vom him
mel gefallen.
Indes schrieb der alte, lahltspfike
Gemeindeschreiber Dartmund in fen
Prototoll:
Adelan Settenheim, Lehrerin, 19
Jahre alt, unverheiratet —- im »Me
lirstnen-Brunnen«f ertrunlen.«
Ier Lokal-set
Leutnant Schmihbach von den Dra
gonern war ein patenter Junge, der
schneidigste Reiter, der größte Kur
macher und hatte auch sonst viele lie
benswürdige Eigenschaften. Dazu
gehörte, daß er nirgends fehlte, wo
etwas los war. Doch sein upttrick
war und blieb der Sport. in Ren
nen, aus dem er nicht wenigstens ei
nen Preis gewann, war schon seit
mehreren Jahren nndenibar.
Und nun war das Unglaubliche ge
schehen. Er hatte sich beim ersten
Rennen um wei Nasenliingen schlais
gen lassen. s schien ihn nicht ein-f
mal sonderlich zu berühren. s
Als er auf den Sattelplah zurück
ritt, achtete er nicht der vielen Unzu
friedenen, die alle auf seinen Gaul
gesetzt hatten. Sein Blick glitt« über
sie hinweg nach der Tribiinr.
Seine Freunde schüttelten die
Köpfe.
Als er nun gar beim vierten Ren
nen zurücktrat und Reugeld bezahlte,
wollte das Betwundern kein Ende
nehmen.
Nur von Schmollwisz von den elf
ten Ulanen, sein größter Konlurrent,
freute sich. »Der rote Baron«, wie
er seiner brennendroten Haare wegen
genannt wurde, hatte dadurch mehr
Chancen. Schmollwis hatte auch
einen anderen Namen, den man sich
allerdings nur in die Ohren flüsterte,
»Der Dallesbaron". Man wußte
nicht genau, ob er zu viel verausgabte
oder zu wenig Geldmittel zur Ber
fügung hatte. Thatsache war, dafz er
in steter Geldverlegenheit vegetierte,
wie er selbst sagte, und sehnsüchtig
auf den Tod einer alten Tante war
tete, die ihn zum Universalerben ein
gesetzt hatte.
Beim nächsten ·Rennen, das acht
Tage später stattfand, erschien
Schmidbach zum Erstaunen aller in
»full dreß«, nicht wie sonst im leich
ten Reitrock und der über die Ohren
gezogenen Reitmiitzr. Er kam als
Zuschauer, hatte gar nicht gezeichnet.
Am Totalisator herrschte Ratlosig
teit. All die Provinzoniels, die kein
eigenes Urteil hatten, waren in größ
ter Verlegenheit, auf welches Pferd
sie nun fegen solltet-» Die Damen,
die Kameraden wunderten fich. Nie
mand kannte den Grund seines son
derbaren Benehmens.
Nur der rote Baron schien etwas
zu ahnen. Er hatte Schmitzbach schon
im vorigen Nennen scharf beobachtet·
Er lächelte eigentümlich, als er an
Schmitzbach herantrat.
»Ah, Sie wollen mai Kritiier
spielen?«
s Von Oele-re Lang - Anton. l
i
«lkiellMdt; vor allem M als
Mensch einem Rennen beiwohmu.«
Ums Meiji«-P
»Na ja. man will doch mal au
siänvis angezogen ein Rennen mit
machet-X
Der rote samt tächeltt noch Ins-.
Selu sage til-erflog die Imme. s
Ichuitgelie Erscheinung Schmiilas,J
der sich schon wieder von ihm obs-I
wendet nnd eine losstach-usw aus«
man me- ofeudut lenkt-. du sah
du UMM in m III-Um seist Ins
list-is Lose fah und Inn ad III pu!
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Keim-sma. Jan-n- Sn Im aw«
Ost-. Im m Dum- ssm It- Io
essut is. W Ost-m Ums Um
ists II txt-u III Um
III SOW . so 's- I
mi- tw. W is s- Ima
s Von Schmolnviß guckte die Ach
eln.
»Bedaure, bin nicht orientieri.
Aber die Dame ist mir auch schon
ausgesallen. Wirklich samose Et
scheinung. Werde mich eriundigen.«
»Ja, bitte, Sie täten mir einen
großen Gesallen. Sie wissen, wenn
ich mich nach einer Dame erlundigeo
gibi’s schlechte Wide«
»Werde es schon heran-bekommen
Jch tu« anen ja gern jeden Gesal
len, leider beruht das nicht aus Ge
genseitigieit.«
»Wiesoi«
»Nun, vorgestern im Kasino —«
Schmißbach erinnerte sich. Schmoll
wih hatte ihn um hundert Taler an
gepumpt und er hatte in einer Un
wandlung von Soliditiit diese verwei
gert. Fast verlegen sagte er: XI
war mir vorgestern tatsächlich nicht
möglich, Jbren Wunsch u erfüllen.
Aber wenn Sie mir den innen und
die Verhältnisse jener Dame aus
iundschasten oder mir Gelegenheit
geben« mit igr bekannt u werden,
verschasse ich bnen das ld. Gin
geschlageni« Er hielt dem roten
Baron die nd bin. Dieser
einen Augen iet, dann schlug er ein.
«Abgemacht. Wann iann ich das
Geld habeni«
Veto-um sah Schmiede-h ihn an.
So sicher war er seiner Sachei Piet
leicht wußte Schmollwii, wer der
rote Hut war und ltes ihn herein
sallen. Gleichvieh Es kam ihm an
ein paar undertmarischeine n
an, wenn chmollwit ihm nur
Beianntschast mit« dem entsiickenden
Geschöpf ermiiglichte. Er war is
von Natur nicht schilchtern und nie
um eine Ausrede verlegen, wenn er
etwas erreichen wollte; aber er konnte
doch unmöglich an diese eleganie Da
me, die sich so vornehnr gab, ohne
weiteres herantreten und sich vor
stellen.
T Auch andern Herren war der Ro
senhut ausgesallen und es hatten sich
zvor der Loge, in deren Hintergrund
’die Roseniiinigin thronte, gan e
iGruppen von Herren gebildet, d
interessiert miteinander .plauderten
und noch interessierter die neue Er
lscheinung musterten.
! Schmitzbach hatte sich gegeniiber
der Tribiine ausgestellt und schien al
les andere vergessen zu haben. Un
entwegt starrte er die junge Dame«
die sich durch die allgemeine Aus
meri amleit gar nicht geniert fühlte,
an. Sie nahm die vielen bewundern
den Blicke lächelnd ent egen, und es
kam Schmitzbach in se ner erwachten
Eisersucht vor, als ob sie daraus ren
giere. Gleich daraus verwars er den
Gedanken wieder als eine unerhörte
Beleidigung der sich tadellos geben
den jungen Dame.
Er hatte sich sest vorgenommen,
sie nicht aus den Augen zu lassen.
Schon vor Beendigung des Nennen
war er nach dem Wagenpari gegan
gen. Er hatte auch den Rosenhut
mitten im Gewühl der Menge aus«
tauchen gesehen und sich herange
drängi. Aber er war doch zu spät
gekommen.
Als sie sich trennten, wollte er
näheres wissen.
»Hei-i abend beim Essen im Ka
sino erzähle ich Ihnen alles«, sagte
von Schmollwih, »vielletcht sind Sie
auch so gut, das Geld mir mitzu
bringen«
»Das Geld bringe ich mit, aber
dag, was Sie Tiber die Dame ersa
ren, muß ich seht gleich wi en. We
hein sie? Und wo iann ich ie kennen
lernen·i«
Schmollwii röusperte sich und
sagte dann lanniam. iedei Wort de
tonend: »Sie heisst Guin Schneider-.
ilnd wenn Sie in Berlin im doiel
Monopol absteigen, isi es Ihnen ein
Leichtes. sie iennen zu iernen.«
»Ah, tin Dotel Monopoli Sie lo
giert daf«
..Ja, sie logiert da. lilliee Sie
miissen, wenn Sie sie sehen und
sprechen wollen, ein Zimmer in der
gweiten Ein e nehmen«
»Ein-ein tagei Warum den-P
»Da ist sie niimlich Zimmer-Id
ctien seit einein Jude. Adieu. liebe
Zchsniydach und viel Berg-Iw·
M- Mii- u. du ds- Cis
Its-Ums In Fuss- Ui III II
Schutt-s sahst htt. Ost-It
Auhadn Jst-d III tust ais-:
Im Ins hist-Im es its-If —
Foundatde Ok. Er IIIWR
»Im-um its Ums y- . .
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Jus Im Ists-I IOIM sc- Ism
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