Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 26, 1912, Der Sonntagsgast., Image 8

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    g 1
Die Zeiten«-rieth
Ieieriltck til-er ihre Bevölkerungs
elemenie.
Die Vorgänge auf der Ballanhalb
iufel kann man nur verstehen lernen
on der Hand der Völkerkunde, die
uns einen Einblick in das Nationali
H tiitengetvinimel im Siiden der Donau
zeigt und uns eine fo bunte Muster
tarte entrollt, wie sie zum zweiten
«Male in Europa vielleicht nur noch
irn Kautafug gefunden werden dürfte.
Wie wollen versuchen, im folgenden
einen Ueberbliet iiber die Nationali
iiiten der Baltanhalbinfel zu geben
wobei wir uns auf die Arbeiten von
Lejean, Kanih und anderer ftiitzen
Schon in den ältesten Zeiten tum
melten sieh in den Gefilden der Bal
kanhaldinfel die verschiedensten Mil
lerfchaften, die Philipp und Alexander
von Mazedonien einft zu bezwingen
fuehten und fiir die Ergänzung ihrer
Feere ausbeuteten Dann herrfchten
ter die Römer. Als die Hunnen ge
gen Weften durchbrechend, die Völler
tranderun veranlaßten, wurden die
Donauliin r und zum Teil auch die
Länder jenseits des Baltnns fünf
Jahrhunderte lang der wilde Tum
melplah einer großen Zahl von Völ
Ixm Germauilche tückisch-, stupi
Siiinnne liiften einander hier ab.
l- Pliinderer nnd Herrfcher find ihre
Rennen in die wechselnde Geschichte
des- Hallanhalbinfel gefchrieben: « Go
tgk »Herr-they Wäre-, Fragen, Cha
-ren, Petfchenegen, Bulgaren, Wal
- Gen, Magharen und die Halt-reichen
Stint-ne der Stuben. Zulegt find
,irn U. Jahrhundert die Osmanen ge
kommen, hoben sieh zu herren des
Landes gen-acht und von hier vor
hiieinend halb Europa erfchiiitert.
Unter den fieden hauptgruppen der
Vallanwlier bilden die Türken nir
gends die Grundbevdlterung eines
edieren staunte- in ihrem Lande«
mentlieh von Griechen und ulga
ten Wes-d find fie meist in etc-r
nnd in dhetn gosgi Städten an
en. re e tappen folgten
im Winzer ere. Aus Aften her
IM Inn- det troni diefeö zur mon
« Kasse gehörenden Volkes,
s in den fruchtbarsten Ebenen und
stwqfientegifch wichtigsten Punkten
der is - griechifsheu Halbinfel sich
Qufiedelte überall die vorhandene flo
difehe und grieehifche Bevölkerung ver
icnend und nnteriochend. Gegenwär
t haben sie sich nicht nur aus Ge
n, die sie verloren haben, sondern
auch aus Gebieten, wo sie noch her
lren find, zurückgezogen. Das tiirtts
sche Gebiet in Europa zählt nicht mehr
, a sechs Millionen Einwohner.
« in stand das tiirtische Reich ge
tvalii und groß da. Die Betenner
der opheten atten Länder erobert.
in denen das briftentum seit Jahr
Lnnderten Wurzel gefaßt hatte. Den
Mmanen war es vorbehalten, die
strenge Dauer des römischen Reiches
se beenden und die Sofientirche, in
r fast tausend Jahre lang Christus
nnd die Heiligen verehrt worden wa
ren, Allad und dem Propheten zu
weihen Zu eben der eit. da man
in Konstanz über religiii e Siiye stritt,
drangen die Osmanen siegreich in das
herz Europas vor. Dame-Ho gehorch
ten» Liinder von der arilanifchen
«W bis zum kaspischen Meere
nnd oom Jndischen Ozean fast
bis zum Atlantischen dem Pa
dischab. Venedig und die deutschen
Kai er standen im Tributre ister der
Jiir ei. Doch tanm zwei Fahr-hun
derie später sielli dasselbe gen-artige
Reich uns ein Bild der Zersetzung vor
Augen. 1683 war es das letztemal,
daß die Fahne des Propheten im
ge en Europas entfaltet wurde.
del bedurfte ei noch einiger Zeit,
rtr dern hatt-mont- fein ganzer Rim
duö genommen war. Noch in den
Anfange-des 18. Jahrhunderts fallen
die S fe des Prinzen Augen iiber
die Tiiriei. nnd ans sener Zeit stammt
das Lied dont edlen Ritter. Ohn
WUS Ovid Wes-. Iaeem kqu »Es-spö
ien des edemaiigen Riesensetchee sei
ei die ciirkei deute, langsam in sich
elds zerbriielelnd. ein mädseltges Da
rin. Was den charaiter der Tür
. betrifft. so ist er gewiss besser ale
der mancher christlichen Nachbar-edi
ted lieber diesen Ver-gleichen darf
man adee nicht ver essen. wie entstri
lichend die Jahrdun rte lange Knech
iåetig auf die Unterwoefenen gewirtt
Ist die scham- Mch Io IM
Æ wiss Its-ts. sondern ein
IMI out dkks und dm Isa
Ii sollt du sah-us- dss im
Jesus-Im Io- du IM
b Oh III-M Is-. so- Utic
tuks Imm- m hast« Io- dem
II U- IIMI del sollst das
I sum-I edit-um dem Mutes
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Ist Linde- sc
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den, aber weiter ist es niemals gekom
men.
Die Bulgaren wohnten ziemlich ge
schlossen im heutigen Bulgarien und
Oftrumelien« sowie in einem großen
Teile Mazedoniens. Weftlich greifen
sie nach Serbien hinüber und im Sü
den find sie mit Albanefen, Griechen
und Türk-n vermischt. Die Griechen
hielt man früher für die verbreitetfte
Nation der halbinfei. weil man alle
Bekenner der griechisch - orthodoxen
Religion für Griechen hielt. Von die
fer Ansicht ift man aber längst zu
rückgekommen Das Königsreich
Griechenland zählt etwa 2,200,000
Bewohner. Reine Griechen wohnen
dann noch im füdlichen Teile Mazedo
nieng und den Meeregliiften bis hin
auf an die Mündung der Donau
sowie auf den Jnfeln des Aegäifchen
Meere- und an den stiften Kleina
siens. Die Gesamtzahl der Griechen
dürfte 7 bis 8 Millionen betragen.
Der Grieche ift dem Slaven gegen
über dadurch im Vorteil, daß er, ge
wöhnlich handel treibend, fich mehr
entwickelt hat als lehterey der, haupt
sächlich von Ackerbau und Viehzucht
stel, ernährend, mit der Außenwelt we
nig in Berührung kommt, während
der Grieche als Küftenbewohner fteti
im Verkehr mit Fremden steht·
Bei der Beurteilung des griechischen
Vollscharakters darf man nie ver
gessen» daß Griechenland im Laufe der
Jahrhunderte mehrmals die Herren
gewechselt hat« Zuerst kam Philipp
und - irrer-der mit den Ma edontern,
es folgte die Eroberung urch die
Römer, die Einfälle flavischer Völker
schaften nach der Teilung des römi
schen Reiches, endlich die Unterjochung
durch die Türkei. Alle diese in Sitte,
Charakter und Sprache so verschiede
nen Völker haben gewisse Spuren gu
riårlgelassem ohne jedoch den ursprüng
lichen Vollscharaktee an zu verwi
schen. Die lange festgehaltene An
schauung, daß die Griechen nur ver
kleidete Siaven seien, haben verschie
dene hervorragende Gelehrte gründlich
widerlegt und in ihren Schriften über
Sitte, Ursprung und Sagen der Neu
gsiechen den Zusammenhang von Alt
und Neugriechen zweifellos gemacht
Und wenn es keinen anderen Beweis
slir die Gleichheit der alten hellenen
und der Neu riechen gäbe, so würde
Rhein schon emg geniigen, um lestere
als echte Nachkommen derer gu er
kennen, die vor mehr als zweitausend
Jahren in der Volksversammlung das
große Wort führten: ihr in politi
sfchen Dingen unruhiger Geist und die
sLeidenschafh mit der sich arm und
Errich, alt und jung, Bürger und Sol
Idat mit olitik beschäftigt. «Fiinf
sit-riechen» echö Meinungen«, sagt ein
inationales Sprichwort, und in der
HTat haben sich die Griechen bis zum
Hheutigen T e jene Zungenferti keit
:bewahrt, die e schon unter den au
sern Trojas an den Ta legten. Auch
die Verschlagenheit, List, Gewandtheit
und Verstellungskunst, die man den
Neugriechen nachsagt, und gewöhnlich
dem Türkendruck und Slavenjoch zu
schreibt, war nach homers Zeugnis
schon den alten hellenen in hohem
Grade eigen.
Das Gebiet der Serben umfaßt
den ganzen Nordwesien des Landes,
die Striche zwischen Unna, Sane. Do
nau und dem dalmaiinischen Küsten
lande. Es isi das Gebiet, das all
Montenegro, herzegowina, Bosnien
und Serdien aus unsern Karten er
scheint. Ader nur ein Teil des ser
bischen Volkes bewohnt das heutige
Köniasreich Serdien. ein größerer
wohnt aus österreichisch · ungarischem
Gebiet. Denn die Kroaten, Palme-ti
nek, Slavpniek und Bosniaien sind
desselben Stamme-, wie ihre Brüder
im Kii reich Serdien, und nur re
ligiöse nterschiede walten hier ob,
da te iere der griechischen, die öster
reichi chen meist der römischen Kirche
angehören. Die serdische Geschichte
ist nicht ohne glänzende Momente.
Bald mit denkdenneddarten Bittga
kien, bald mit dem griechischen Reiche
wars-m da: Zelt :.:: em- Frei-setz
bit ihm mii Stehn emasia eine
deisere Zeit andre-h Von den Rach
solaern dieses herrschen ers-geb sich
den meisten Itadm siean Dasein-n
»der Gen-alt e.« der its Tier nann
ie. Mmdon n nnd Theil-lieu er
pderte. suiqerien unten-ers und den
Griechen viele Drcnqscle dereiieie.
Hin-d seinem Tode Inn Seedtens
beesall. und dee nint e see Quer
siei« ais er M mit seinen Un «
data dee ensisemenden Iiirtennrc t
aus dem Imselseide en enipee .
gis iestee der ceedemeer. ie set
der Inedisckcit soisie send deinem
die in den stein- det weisen Jede
dsnderte. ais die s dirteke de
nen-new die sie sei Idisiesii nnd
ttmddinsisiet Indiens siidetere
Eine itdniidk Idiie II Oefdien spiel
te due tieine Rentener de depeisds
ne- ee die Dei-liessen die send-ei
ieidii oder nennen ei them-seen
Mit-sue Verse. M isi ein ieiides4
etw- ttsiitiki Quadeqtiiieneeiee III-i
Cedirkuidnd mit Miit-O Wen
. He tin-M Herden. die sum th
kennend-Inte- Iiiettesisssitts M di
. Unmngigteii no- den Iftien II
sei-Ideen Indien und seit Jedes-n
- deiien nrit diesen in MINI- ISM
ten l en. die den sittsame redüs
diese e its-sen es Use
Itt den Idee- Heieee des Ins
evs nett de- ssen-— send Ietisiesi
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l—
1
verwandten Rußiand verbunden, unter
dessen Schutz ed sich bereits 1710
stellte.
Die Albanesen rder Arnauten —- sie
selbst nennen sich Stipetaren, d. h.
Söhne des Adlers — sind wahr
scheinlich der älteste unter den Volks
ls;äminen der Balkanhalbinsel. Die
« orschungen der neuesten Zeit lassen
«tc,um einen Zweifel darüber zu, daß
man in ihnen die Ablömrnlinge jener
Pelasger zu suchen hat, die, wenn
auch nicht die Urbevölterung, so doch
die in vorhistorischer Zeit eingemau
derten ältesten Bewohner von hellas
bildeten. Bekanntlich wurden die Pe
lasger durch die ionische und dorische
Einwanderung aus ihren Sitzen ver
drängt und zogen sich nordwärts in
die wilde Gebirgslandschaft zurück,
die jenseits des Sinus Ambralituz
zwischen der Pindustette nnd dem
Meere gelegen ist. Dort vermochten
sie durch viele Jahrhunderte ihre Un
abhängigkeit zu behaupten. Sie be-·
wahrten ihre Eigenart, indem sie;
jede Vermischung mit fremden Votu
elementen von sich wiesen. Ethnogra-«
phisch, aber ohne daß dadurch die
Einheitlichleit der Abstammung be
rührt wurde, zerfallen die Albanesen
in zwei mundartlich verschiedene
Gruppen, die Ghegen und die Tos
Ien. Jene bewohnen das sogenannte
Ober - Albanien und teilen sich in
eine größere Anzahl von Sitten-nen
Spiiter haben sich diese ghegischen
Stämme im Wege der Aussendung
von Kolonien auch auf der not-dunste
donischen oder altserbischen hochelsene
ausgearbeitet Man schii t die Grss
erntziffer der Ghegen au etwa ei«
bMillion Seelen-. Die Toskenihrerss
stritt bewohnen Unter - Ali-ankern d
Hiseißt die Landschaft nach Siiden b
zum Golf von Aria, und dürften un
gefähr 800,000 Seelen zählen. Walz
. te Religion betrifft, so sind unt««..
den Albanesen drei Konfessionen ver
treten, die mohammedanische, die«
otthodoxe und die katholische. Die
große Mehrzahl des Volkes bekennt
sichjmn Island » · · . .
ebenso wie in Bosnren uno In an
deren Teilen der Ballanhalbinsel voll
zog sich auch in Albanien bald nach
der Eroberung durch die Türken ein«
Massentibertritt zum Islam. Beleh?
rungsversuche hatten dabei lauen ei
nen Anteil, eg war vielmehr das nackt-!
materielle Interesse, das zunächst die
Grundeigenttimer bewog, den neuen
Glauben anzunehmen, um ihre Be
sitzungen zu behalten. Sie bildeten
sortan unter dem Namen«,,Begs und
Agat« eine Art Feudaladel, und un-»
ter ihrem Drucke folgte später ein gro-,
szer Teil ihrer hintersaßen dem ge
gebenen Beispiel. Ein wichtiges Mo
ment bildet der Umstand, daß dkd
Teilung in drei Konsessionen das na
tionale Einheitsgesühl im albanischen
iVolle niemals zu zerstören vermocht
hat. Bei allen andern Völkern der
jHalbinsel bildete von altersher das
steligiöse Bekenntnis das Unterschei
idungsmerkmab Das albanische Volk
sisr das einzige, bei dem dies nicht
»der Fall ist. Nach außen hin haben
die Albanesen immer zusammengehal
ien, sobald ei sich um die Bewahrung
ihrer nationalen Eigenart und um die
Verteidigung ihrer Unabhängigkeit
handelte. Alb Skanderbeg - Castrios
ia im 12. Jahrhundert sich 21 Jahres
lang siegreich der türkischen Jnvasions
erwehrie, haben in den zahlreichen
Schlachten, die er gegen die Osmanens
schlug, die orthodoxen und katholischens
Albanesen Schulter an Schulter ge-(
lheb-ten Und als im Anfang des;
vorigen Jahrhunderts Musiapha Paij
scha in Skutari und Ali Pascha in
Janina lange Zeit hindurch ihre Un-1
abhängigkeit von Konstantinopel zu»
behaupten wußten, hat die mohammeis
danische Bevölkerung nicht weniger sesf
zu ihnen gestanden als die christliche.!
Die Rumiinen endlich sind nach;
Süden zu einer sast völligen Abrun-«
dung gelangt. Es wohnen siidlich von
der Donau höchstens noch 200,000
Mumiinem Unter solchen Verhalt
..össm scheidet ital-er Rumiinien aus
dein Nationalitätentireit der BalkanI
just-zwei so ziemlich mä.
’ «
ou «-"-(»8.m«-s.
It M elu disk-. desska Pariser
Kauf-kaum der lich am sein-a spio
uislmm ein dem-ske- gemccht and
des- suk Ind- MM dat. sog
IIII und sein-a fleht man Xb
s III im but T mu. Ue se
W In em- .houtswi m« Mit-u
subject-II IMM- .Ctheu Sty
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III-. du ask Illhm cum
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ZUNJ I - .
: V n r CIW tm sog II
L
Ter Dreizehnte.
Humor-esse von Rudolf Natvrocki.
Mit unermüdlichem Drangen
suchte Frau Briisicte ihren Mann
sdahin zu bringen, daß er sich zur
Ruhe seye.
Sie hatte ihre Gründe dasiir.
»Als Rentjbh spielste ’ne janz
»and’re Rolle, Fritzeten!« schmeichelte
sie. »Hast et am Ende doch ooch jar
nich nötich, bis in alle Ewichteit hin
ter’n Ladentisch zu stehen un jeden
Fasse een halbes Pfund Gehacktes
oder ’n paar Knobländer zu verwo
sen. Dadersiir sind wir uns denn
doch zu jut. Un wozu haste denn det
Iviele Jeld uss de Bank, wenn de Dir
sür Deinen Lebensabend"«nich wat
Jutet jönnen willst....
Un denn de Fridai Mit de seine
Biidung, die wir ihr haben lernen
lassen, is et ihr doch scharnierlich, in
diese Umjebung zu leben. Für ’n
jsewiihnlichen Stand haben wir se nu
doch einmal nich erzogen, und wat
Feinet traut sich ja in diese olle Fett
s«
ude nich rin .....
So lag Frau Bräsicke ihrem
Manne tagtäglich in den Ohren, bis
sie ihr Ziel erreicht hatte. Das Ge
schiist wurde verkauft, und der bis
herige Schlöchtermeister erwarb eines
der schönsten Häuser der Stadt. hier
lebte er nun als Rentier und haus
besitzer einen schönen Tag, wie seine
Frau ihm einzureden suchte....
Anfangs wußte Frin Bräsiete nicht
recht, was er mit seiner Zeit anfan-,
gen sollte. Lr war eben zur Arbeit
geboren und erzogen worden, und so
Xinen Tag wie den anderen im Ni ts
un herumzulungerm das ging hm
denn doch aus die Dauer allzu sehr
gegen die Natur. Gutmütig wie er
war, ließ er sich von seiner Frau in»
Theater, Kon erte, ja sogar tn die
Exiierarischen bende der »Klause«»
gleppem aber Gefallen sand er an1
s ner jehigen Lebensweise nicht. Es
Ach Tage, an denen er mißmutig um
herschlich und Essen und Trinken
verschmähte.». , —
Er fiel ordentlich av uno oeratn
ein trantbastes Aussehen. Der Dot
tor meinte, der Mangel einer geregel
ten Tätigkeit wäre Schuld daran —
es müßte siir entsprechende Beschäf
tiguF gesorgt werden. «
— ,, ie w« is, herr Präside, tvenn
Sie ttiglt eine Standes hoiz hackten
oder sägten7« schlug der Arzt vor.
»Das bringt das Blut in Wallung
und ientt die Gedanken ab....«
»Natürlich"mußi De Dir Bewe
gung machen, Fritzeten,« setundierte
Frau Britsicle eifrig. »Et wird Dir
ten-iß Hut duhn, wenn- De mir alle
Dage n’n Keller so’n biöten Brenn
bolz siir de Küche ileinhaaen tätst.«
«Oder wie wär's, wenn Sie sich
eine Hobelbani ausstellten und täglich
ein paar Stündchen daran hausier
ten?« meinte der Doktor-. s
»Dat wär’t Schlecht’ste noch nich,"
pslichtete Frau Brästcke bei. »Wenn’t
stir de Gesundheit is, Fritzeien ——«
»Warum nich lieber gleich Steine
aus den Bau schleppen!« brauste Fritz
Bräsicke geärgert aus. »Darum bin
ick doch nich Renthh un Hausbesitzer
jeworden, wenn ict mir so’n Hunde
leben tntichten soll. Arbeiten.
jewiß, det will iet, ordentlich arbei
ten, wenn’t sein muß, aber —«
»Ja, dann ist Ihnen nicht zu hel
sen, Derr Bräsickr. und ich stehe siir
nichts —« Damit empfahl sich der
Doktor.
«Jeh’ spazieren, Alter! BesuchI
Deine Freinbei Klopp ab un zu mal
’n ordentlichen Stat, oder leiste Dir
sonst tont ,Juiet, damit De endlich
bald wieder ’n anderes Gesicht us
stkcksi,« drängte Frau Bräsickr.
»Es verfchlug alles nichts.
Das Einzige. woran Iris Bräsiete
noch einigermaßen Vergnügen hatte,
Wand darin. daß er tich öfter, ohne
daß seine Frau eine Ahnung davon
hatte, stundenlang auf dein —- Vieh
f« herumttieb. Seine Laune und
ein Aussehen oersehlimmerten sich
oon Ton en Tan.
Da tatn fein Geburtstag heran.
Obne sein Vorwissen hatte Frau
Vesiiete iiir den Abend ein e gute
ssreunde eingeladen. Sie wo te wie
ider einmal. wie in iriideren seiten,
jetn großereigee Eisdeinessen geben
Die Ueberraschung musie idleli
Mann ouilseiterm tiin aus Ieiner Le
tdorgte reisen . . ..
»Ja edeisn richtete iir alles dazu
sper. Iden tchiette tie ihren
Mann out turse » it fort. »Das
De mir aber in sum Idendbrot wie
der on bin. MänneP riet iie then
noch. Sie wollte ihn bei feiner
Mittesr ganz unvermittelt in Ldie
tMitte feiner Freunde uns die in att
IerkedraQter Miie hergerichtete Le
iei ttidren
hold tonren die ersten Mise
Stdneii iideriiog ne ned einmal
kNe jiicherrnngetnene Zu ihre
iintteseu deinertte ne erst iesh das
dreizedn New nutiirgeni
Der-Dem Do Diese einerk
Inuemeite se dessen . nn«t nur
seien stände seien ie. se iosnnet
Int- test irrem-r te steiepetrtts vort«
z rit- nnmisies Inn Mit feste
He. Mr tue-i Eine It- nge lief Ze
uut seinen Ins siehe nndrtngen
Jst-ro to esse weiterer sen see
»Ums- Ieretneunet ers. me —
»Zqu site m sit-It se see-su
iseseneitetr.
l Wieder kamen einige Gäste. Sie
empfing sie wie geistesabwesend
Da kam ihr ein Gedanke. Der
Musiker im vierten Stock! Dein
Manne ging’g nicht allzu gut. Wenn
sie den einlud —- der nähme gewiß
gerne an.
Rasch schickte siesnach oben.
Wenige Minuten später kam der
Musiker. Frau Briisicke atmete er
leichtert auf Nun waren es wenig
stens vierzehn Herren! Das Unheil
war abgewendet.
Wenn nur ihr Mann schon da
wäre!
Während sie noch mit dem Musi
ier plauderte, klingelte es.
Sie öffnete.
Der Lehrbursche von Raschkes war
es. »Der Meester könne nich kom
men. Seine Braut aus Weißensee
is mit ihrer Mutter da, un er muß
mit se ins Theater,« meldete er.
Frau Bräsicke war es, als hörte sie
ihr TodegurteiL Troh des Musi
kers, den sie sich nun unnötigerweise
aufgehalst hatte, blieb es nun doch
bei der Unglückgzahl der Tischgiiste.
Und jeden Augenblick mußte ihrz
sMann komment Dann war er der
! Dreizehnte!
;«y Eine Todesangst übersiel sie.
Der Musiker mußte wieder fort!
Das war die einzige Rettung. Aber
wie sollte sie es anfangen, ihn zum
Rückzuge zu bewegeni
Sie nahm sich ein Herz und teilte
ihm ihre Verlegenheit mit.
»Na, dem Un liick ist ja leicht ab
uheizem Vrau rasicke,« meinte die
er en wenig verleht, zog aber den
noch ein süßsaures Lächeln, denn es
wurmte ihn doch gewaltig, an dein
gewiß luiullischen gMahl nicht teil
nehmen zu sollen. »Ich driick mich
einfach wieder,' sagte er und wandte
sich zum Gehen
»Ach wenn Se so jut sein woll
ten, here Dreier,« bat sie mit verle
genern Lächeln. »Et soll Jhr Schade—
nich sind. Jch pack Ihnen n schönet
Hiippken iu, det nehmen Se sich mit
nach oben —«
»Nu, nee, lassen Se doch man,
Frau Brüstcke,« wehrte der Musiker
versöhnt ab
»Ach wat, Se waren nu doch mal
injeladen —«
Sie drückte ihm eine gehäuste
Schüssel voll der schönsten Eisbeine
in die Hand und schob ihn halb und
halb zur Tür hinaus. «
»Jott sei Dank, dat wär’ be
sorcht,« rang es sich erlösend von
ihrer Brust, und zufrieden mit der
glücklichen Wendung der Dinge eilte
sie hinein zu ihren Gästen, die sich
bereits Brösicles wegen beunruhigten.
Von neuem ertönte die Flurglockr.
IDas mußte Bräsicke sein. Sie stürzte
hinaus.
. herr — Raschke war’s! Erschrot
ten prallte Frau Bräftcke zurück. Es
sehlte nicht viel, so hatte sie ihm diei
Tür vor der Nase zugeschlagem Nun
i
war alles wieder auf dem alten Fleck!
Wenn ihr Mann nun kam, war er
’trotz aller ihrer Versuche, es zu hin
jdern, der — Dreizehnte! Es überlief
!sie eisigtalt.... «
Meister Raschle achtete nicht aus
ihr sonderbares Wesen. Als ob er
auf ein Wort der Anerkennung rech
nete, mit «so strahlender Miene be
richtete er, daß es ihm doch noch ge
lungen sei, sich frei zu machen.
Seine Damen hätten sich bewegen
lassen, allein das Theater zu besu
chen. Er habe nur die Verpflichtung
übernommen, sie von dort abzuholen.
Aus diese Weise sei es ihm möglich,
san dem fidelen Abend teilzunehmen.
fDenn sidel mußte es werden« dafürs
würden er und seine Freunde schonl
Isorgew
Frau Branae war anderer zum-l
nung. Die Angst drückte ihr tast
das Fee-z ab. Ohne recht zu wissen,
was ·e tat, nötigte sie gern Raschlr.
nat-er zu treten. ährenddelken
überlegte lie. ob sie ni t den Musiker
wieder holen lassen so te.
Da stampfte es die Treppe hinauf.
Diesrnnl war’s wirklich Iris Brä
Itch Sie lag i , ganz gegen ihre
Mi. mit »Es-it eher Her-i entgegen:
und warf siehst wortlos an die
Brutt. se war ja doch. teo aller
llpeer Verkehrs-usw« der Dre sehnte
and als solcher dein Sehtan ver
fallen . . ..
Iris Beäiiete war ordentlich aes
rührt von le viel Zärtlichkeit Itta
r, es war ia Geburtstag deutet Der-(
r dies tlserroallende Gefühls Oel
war rnertioilrdtf an erlimnt Jesus
seliltse lautete In nett wieder, sit-i
se ihn del Tisch beobachtete Seine
In asentzeit war ihr geradezu des
llss tsend Das me gerollt schen
ein drehte leiser nase- Isdee....
sie me den anse- rldend mit
eiltka sletl lett uns ihn te
tesrsr. Ott- IIIM st- N away-.
» us del-litt etge Fett-e sue den teu
aes sie Istherr. Oe ver M Inn-m
ein le steter Ran- qeseleat I
I I I E
der like-I war in auqezendnelees
steile terrestr-. Mr Gab Innere
r est It. In Iser sur-en Simses
Irre risse Ins denn m traute
Qeis Erste-Irr
, drasswq ICIMUQ lud-te sie-.
:- t met-. Genie Ins
Orte W es III often-Its
Its efb l III-en lau-II wehe sp.
tret-. m se es- sue-i- Rom-.
IIIU u Dens. »
— UW Meer rtstetel
sie, mühsam ihren Kummer verber
gend, die« Frage an ihn, ob· er sich
noch recht glücklich fühle. Etgentltch
meinte sie gesund, wagte es 1edoch
nicht auszusprechen » «
»Warum soll ich nich glucklrch
sind?« ·
»Na, baste jar keinen Wunsch nich
Friseien?«
Er sah sie groß an. Wenn er den
Augenblick wahrnahm. Er zögerte.
»Wenn’t nach mir jinge,« begann
er diplomatisch.
»Siebsie, Friyelem Du bist nich
jliicklich! Jedacht hab' ick mir woll,
daß Dir wat seblt ——-«
Aus ihren Worten sprach eine ihm
völlig unverständliche und unbegreif
sliche Angst.
l ,,Sag’ doch man bloß.... Wat
an mir is, Fritzeteek ick will ja fern
alles duhn.« Sie streichelte ihm
zärtlich die Wangen.
Fritz Bräsicke räusperte sich einige
Male. Er tämpste mit einem Ent
schluß. Endlich sagte er, wie um sich
Mut zu machen und jeden Wider
spruch im Keime zu ersticken, in bar
schem Tone: »Na ja, wenn’t durch
aus wissen willst, ich bab’ dir Ge
schichte hier jriindlich satt. Jch dank
for so’n Leben .. . .« »
Frau Bräsicke zuckte schmerzlich zu
sammen. Er hatte also richtig schon
eine Tode-ahnung. O Gott, wenn
sie ihm doch nur noch irgend eine
Freude machen lönntei -
»Aber, Fritzelen,« redete sie ihm
gut zu, »wenn Dir dei Leben so nich
Paßt, na, denn richi’ et Dir doch an
ners in! Wie sollt’s denn sind, hei«
»Wie’t srieher wart«
Fast schrie er die Worte heraus.«"
Er wartete-— daß infolge dieser Er
klärung die Milde und Nachgiebigs
lett seiner Frau schwinden, ihre
Zärtlichkeit sich ins Gegenteil ver
wandeln würde.
Das geschah nicht.
- »Du mdchst also wieder in’t Je
schiisti« Die Frage klang sanft und
nachgiebig.
»Ja, Mutter-, und. ...«
Er wollte ihr sagen, daß er hinter
ihrem Rücken bereits Schritte getan
hätte und fest entschlossen gewesen sei,
sich denkalten liebgewoxdenen Berufe
wieder zuzuwenden. Er sprach es
nicht aus« Warum gleich mit der
Tiir ins Haus fallen? Allmählich
wollte er sie vorbereiten, denn er
wußte, wie wenig ihr daran gelegen
war, die Frau Meisterin zu spielen.
Sein Erstaunen war grenzenlos, als
seine Frau erwiderte:
»Na, wenn Du meinst, Fritzelem
dat De Dir in Deine jewohnte Be
schäftigung jliicklicher fühlen würdest
—- meinethalben, mach’d wie De
denkst, ick vor mein Teil bin janz mit
einverstanden-«
Er rißsie stürmisch an sich.
,,Muiterten, det is dat schönste Je
burtstagsgescheni, das De mir ma
chen iannsi!« rief er jubelnd aus.
»Na wekd’ ick wieder ’n Mensch, «n
richtiger Mensch, Mutterlen. Nu
sollsie mal sehn, det ici ooch ais
Fleischermeester ’ne Rolle spielen
wer’.... Herrjeh, Mutterten, ick
leb’ ordentlich wieder uff....«
Sie nickte mit einem gezwungenen
Lächeln. Tiefes Weh saß ihr im
Herzen, denn sie wußte es besser. . ..
Ohne Verzug richtete Bräsictc im
eigenen Hause fein Geschäft ein und
ging bald wieder mit gewohnter
Tüchtigkeit seinem Berufe nach.
Seine Frau umgab ihn mit so viel
Liebe und rührender Fürsorge. daß
er ioirllich wieder recht auflebte.
Jahre vergingen.
Bräsicke spielte längst eine Rolle.
Er war Stadtverordneter, Massen
rat und Kircheniilteftcr. »Na, mehr
kann man von mir doch nich vertan
gen!« meinte er stolz.
Frida war nun doch die Frau ei
.-nes besseren Beamten geworden, der
«sich im Hinblick auf die beträchtliche
Mitgift ohne Natenriimvien in die
»olle Feitbude« getraut hatte.
Frau Bräsicke hatte iiber das alles
se ihre eigenen Gedanken. »Wer
weiss, wie«i noch jetommen wörc
»so-I IX Possequ III-s visikjsikciose
bötte...« meinte sie, »er war roch
nu mal -—— der Dreizehnte!«
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