Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 12, 1912, Der Sonntagsgast., Image 7

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    per Tag der Ver
gelte-Irg.
Von Jst-s
(4. Fortsetzung)
Der Zettel enthielt die folgenden
Worte:
Meine inniggeliebteFlorai
»Diese Edelsteine; welche einst
Stanhopes Mutter trug, widme
ich Dir an unserem Hochzeitstage,
nicht um ihres Wertes oder ihrer
Schönheit willen, sondern als den
höchsten Beweis meiner Bewunde
rung und Verehrung Dich habe
ich gewählt, damit du den Plah
in meinem Herzen einnimmst, der
bisher der Gattin meiner Jugend
gehört hat. Möchtest Du den
Schmuck einmal im Jahre an die
sem Tage tragen, als Beweis, daß
Du das Gefühl begreifst, welches
mich treibt, Dir diese teuerste Gaoe
darzubieten, welche ich zu verschen
ken habe.« —
»Mir fällt eine schwere Last vom
herzen,« flüsterte Flora nach tur
iem Stillschweigen, »nun vermag ich
auch zu weinen. Aber es war doch
tin seltsamer Gedanke, mir den
Schmuck zu schicken, und tragen kann
ich ihn nies. Behalten Sie ihn,«'
fügte sie rasch hinzu, als sie sah, wie
Stanhope noch einmal den Deckel
hob, um das Geschmeide zu betrach
ten, das so viele Erinnerungen in
ihm wachrief. »Von Rechts wegen
gehören diese Steine Ihnen, und in
Ihrem Besitz sind sie am besten aus
gehoben.«
»Ich danken Jhnen,« verse te er
und ließ das Kästchen in seine asche
gleiten. »Das Gedächtnis meiner ed
len Mutter ist mir heilig und teuer.«
Floras Augen füllten sich mit
Tränen. «Werden- Sie sent glückli
cher sein?« fragte sie ernst.
»Ich hoffe es. Der Brief, den
Sie die Giite hatten mir zu zeigen,
soll mir ein Beweis sein« daß ich
iiber meines Vaters Gemütszustand
und die Ursache seines pliihlichen To
des im Irrtum war. Er sah nicht
dem Tode entgegen, sondern dem
Leben —- einem Leben an Ihrer
Seite.« ,
Sie seufzte schwer. »Bis das Be
gräbnis vorüber ist,werden wir einan
der taum wiedersehen. Leben Sie
wohl!« .
Neuntes Kapitel.
Das braune Palet.
Nicht lange blieb Stanhope allein
and seinen Gedanken überlassen.
»Den Hollifter wünscht Sie zu
sprechen«, meldete der eintretende
Diener.
Jacl war in fieberhafter Erregung,
doch fiel ihm sofort die günstige Ver
änderung im Wesen seines Freundes
auf. »Du siehst aus, als hättest du
entdeckt, daß, deine Befürchtungen un
lsegrtindet sind,«- rief er erfreut.
»Mein Schmerz ist ruhiger gewor
den, ich lann jetzt den Verlust meines
Vaters hetrauern, ohne zu denken,
.daß er in Verzweiflung von uns
geschieden ift,« gab Stanhope zur
ntwort.
»Das erleichtert mir die Pflicht,
dir dies Schreiben zu übergeben,«
versetzte Jack, indem er ein Papier
aus der Tasche zog. »Der Adressat
des einen der Briefe, die dein Vater
gestern zur Post gab, ist gefunden.
Dieser eine war an mich gerichtet und
enthielt diefe Einlage fiir dich. —
Aber um des Himmel willen, Stan
txope. was haft du, was fehlt dire«
fuhr er erschreckt fort, als er fah,
daß fein Freund, der inzwischen den
Brief geöffnet hatte, mit bleichem Ge
sicht und wie geistesadwesend die
Schriftzüge anstarrte. .
»Ich degretfe nicht — wie foll ich
das verstehen —« ftammelte Stan
hope verwirrt. Jack fürchtete ein
neues Unglück; er nahm ihm das
Billet aus der Hand und las:
«Es ist mein bestimmtes Verlan
gen, mein größter und dringendster
WHAT des Po —- menn Du
überhaupt heiratest — ein Mäd
chen Namens Nathalie Yelverton
zur Frau nimmst. Sie ist die Toch
ter des Stefan Yeloertom von dem
Du wahrscheinlich bald nach mei
nem Tode hören wirft. Suche
nicht zu erforschen« warum ich dies
von Dir begehre. Daß ich es
wünsche und Die jede andere Dei
iat nnterfage. tet Dir ein Beweis
das-i Du nnr durch diese Verbin
dung Dein ttttltck finden und die
til-re nnieree Namens aufrecht er
halten trinntt.«
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IIO m M sit In Its-Mr
i »mi« Gesetz km dich zwingen
»diese Ehe einzugehen. Jch meines
teits würde wenigstens erst genau
prüfen, ob diese Nathalie Yelverton
auch-volle Ansprüche befriedigt, wel
fiell ich an meine künftng Gattin
» te e.«
» »Mit einem Mädchen, das Nathalie
heißt, werde ich mich niemals ver
.mählen,« versicherte Stanhope mit
Fettigkeit
I Jack sah ihn betroffen an: »Das
klingt ja fast, als ob — ist etwa
dein Herz nicht mehr frei?«
Der andere lächelte bitter: »Und
swenn dem so wäres«
l Jack besaß Zartgefiihl genug um
fzu begreifen, daß dies nicht der Au
genblick war, sich in des Freundes
lVertrauen zu drängen; so bezwang er
»denn sein Verlangen mehr zu wissen
und schwieg. —
»Noch eins,« rief Stanhope nach
einer Weile, aus dumpfen Sinnen
erwachend, »was stand in den Zei
len, die an dich gerichtet waren,
Jack?«
»Nur, daß er sich zu einer Reise an
schiele, bei der ein Unfall nicht aus
geschlossen sei. Er bat mich, im Fall
seines Todes, dir die Einlage zu
übergeben. Was damit geschehen
solle, falls ihm nichts zufließe, er
wähnt er nicht« und das ist doch selt
sam, wenn man es recht bedenkt.«
»Schlage es dir aus dem Sinn«,
verlegte Stanhope mit bleicher Miene.
»Ich muß versuchen, das Kreuz u
tragen, das mir auferle t worden ist;
uder kein Wort mehr ritber, Jack,
wenn du mich liebst.«
Mancherlei Fragen und Zweifel
stilrmten aus Stanhope ein, als er
allein blieb. Sein Vater hatte vor
ausgesehen, er werde nicht mehr am
Leben sein, wenn Jack den Brief er
hielt. War dies keine bloße Ahnung.
sondern eine furchtbare Absicht. so
konnte dieselbe nur aus der pliihlichen
Erkenntnis des herzenszustandes sei
ner-jungen Frau entsprungen fein.
Was anders als Eifersucht — eine
grundlose Eifersucht auf feinen eige
nen Sohn —- lonnte der Beweggrund
für den seltsamen Befehl sein, der
ihm ieht noch nach dem Tode des
Vaters sulami
War die riitselhafte heirat, die er
ihm vorschrieb, nicht. vielleicht nur
eit- Borwand, um ihn überhaupt von
der Ehe zurückzuhalteni
Daß die Trauung stattgefunden
und herr White noch zum Abschied
Worte voll Vertrauen und liebevoller;
Zärtlichkeit an seine junge Frau ge-?
richtet hatte, diente nur dazu, Stan-»
heve in seiner Vermutung zu bestür-;
ten. Er kannte die ritterliche Naturl
seines Vaters, der es nicht ttber sich·
vermocht hätte, den leisesten Schatten»
aus die Ehre und den guten Rus einer
Frau zu werfen. Auch wenn er wirt- J
lich Grund zur Eifersucht zu«habeni
meinte, würde er sich nicht an ders
Ungetreuen gerächt haben. Die ein-s
zige Genugtuung, die er suchte, be-»
stand darin, daß er den Sohn in set- i
nen Handlungen beschränrte. .
EntseßIiche Vermutungeni EineI
grauenvolle Möglichkeit! Stanhoves
schauderte vor Scham und Schmerz
bei dein bloßen Gedanken an den
Abgrund von Verzweislung und be
leidigtem Gefühl, welchem der Ent-!
schluß, jene Zeilen niederzuschreibeni
entsprungen sein mußte. Denn seinl
Vater hatte ihn stets geliebt und wür
de das Glück feines Sohnes, aus den»
er so große Hoffnungen setzte, nicht«
willkürlich zerstört haben, wenn nichts
Groll und Bitterkeit ihm den Sinn
verwirrten. Die Wunde, die er dem
Sohne geschlagen, war weit tiefer
und schmerzlicher, als er hätte ahnen
können. Nicht einmal der Neugier
kgab Stanhope Raum, wer jene Na
thalie Yelverton wohl sein möchte.
Er glaubte nicht, daß eine solche Per
sönlichkeit überhaupt vorhanden sei;
sür ihn war sie ein bloßer Name.
Seiner Ansicht nach verschloß ihm
also des Vaters Verbot überhaupt
jede Aussicht aus das Glück der Ehe,
siir das er doch nicht nur durch seine
Itsieve zur daueiichieii, sondern ums-i
durch alle Eigenschasten des herzens
Mit- Geistes vorzugsweise geschossen
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tust sitt n II Um Us- sum
Ums- III-is
Zehntes Kapitel.
Veränderte Gefählr.
»Es war ein großartiges Leichen
begängnis. Flora iann sich wirklich
geehrt fühlen, die Witwe eines Man
nes zu sein« den so viele berühmte
Leute zu Grabe geleitet haben.«
Mit diesem Ausspruch befriedigter«
Eitelkeit verließ Frau Hastings das
Trauerhaus. Stanhope, der gerade
aus seinem Zimmer im oberen Stock
trat, hörte ihre Worte mit Schmerz
und Unwillen. Wenn die Mutter so
weltlich gesinnt war, was ließ sich oa
von der Tochter erwarten? Er hatte
die schöne Witwe seit dem Begräbnis
nicht wiedergesehen, doch hielt er es
für seine Pflicht, ihr mitzuteilen,
welche Pläne er für vie Zutunft ge
faßt habe. So liesz er sich«— denn gr
gen Abend durch Felix bei ihr an
melden.
Er fand sie mitten in dem glänzend
erleuchteten Zimmer stehen; die schlan
ke Gestalt, in den eng anliegenden
schwarzen Gewändern, hob sich scharf
ab von der blaßgelben Farbe der
Möbel und Tapeten. Ihre haltung
war würdevoll; sie trug den schöngei
formten Kon stolz erhoben, aber aus
ihren Augen sprach ein rührendes Fle
hen und die Lippen bebten.
»Wie freundlich von Ihnen, mich
auszusuchen," sagte sie, und es klang
ein so süßer Wo llaut aus den ein
fachen Worten, aß stvohl manches
Mannesberz bis ins Jnnerste bewegt
worden wäre bei solchem Gruß.
Stanhope aber achtete wenig dar
aus; ihm lag nur im Sinn, den be
sten Ausdruck zu finden siir das,
was er sagen wollte, und er übersah
die Hand, die sie ihm zögernd entge
genstreckte., , —
»Ich komme-J begann er. ohne den
Schatten zu bemerken, der «iiber ihr
Antlii flog, »um mich von hnen
zu verabschieden. Morgen frii ge
denke ich.die Stadt zu verlassen.«
»Ist das nicht zu schnell,« entgeg
nete sie, ihre Bengegung geschickt ver
bergend. »Ich glaubte, Sie witrden
wenigstens noch eine Zeitlang mit dem
Ordnen der Geschäfte Jhres Vaters
zu tun haben.« · »
,, werde nicht lange sortbletben·,
erwt rte er langsam, — »sehr bald,
vielleicht schon in-einigen Tagen, lehre
ich zurück.«
Wenn er es auch nicht deutlich aus
sprach, dasz er sich von ihr zu trennen
wünsche, so glaubte sie doch, seine Ab
sicht zu durchschauen. »Bei Ihrer
Rücktehr wiirden Sie das haus ver
mutlich gern leer finden, so daß Sie
sich nach Gefallen darin einrichten
lönnen.« (
»Nicht doch«, entgegnete er schnell.
«Dies ist Jhr haus; es wird, wie ich
Ihnen bereits sagte, einen Teil des
Erbes bilden, as Ihnen, als der
spåttwe meines Vaters, rechtmäßig zu
a .«
»Aber —- wenn ich mich nun wei
gere es anzunehmen,« —- ihre Stim
me bebte —- ,,wenn ich überhaupt al
les zurückweise —« wie lalt und un
nahbar er dastand —,,wiirde mir das
Jhre Achtung zurückgewinnen —
wiirden Sie mich dann —«
»Sie schlagen meine Meinung viel
zu hoch an,« unterbrach er sie, um
jeder unliebsamen Andeutung zuvor
zulommen. »Ich bitte Sie dringend,
nichts zu tun, mit Rücksicht darauf
was ich denke oder glaube. Jhre
Stellung als Witwe meines Vaters
hebt Sie gänzlich aus dem Bereich
meiner Kritil.«
Länger vermochte sie ihre Leiden
schaft nicht zurückzuhalten: »Sie
hebt mich aus dem Bereich Jhrer
Teilnahme, Jhres Mitgesühls, Jhrer
Liebe, wollen Sie sagen."
Das Wort war ausgesprochen; es
übte einen überwältigenden Eindruck,
und sie schwiegen. Doch atmeten
wohl beide freier danach —- sie, der
Erleichterung wegen, die es gewährt,
Las laut zu sagen, was man solange
in der Brust verschlossen hat« und er,
weil es ihm den besten Anlniipsungss
puntt siir die Auseinandersehungen
gab. die unter den Umsiiinden drin
gend geboten waren.
«UYD VII doeee so MIH70,« »Mi
derte er mit erzwungener Gelassenhett.
»so hätten wir allen Grund dani
bar zu sein. Jeh dars mir nur noch
gestatten. wärmen Gesiihle sllr meine
Freunde und Verwandten In hegen
Das Gliiel der Liede ist mir versagt
ilus diesem Felde bin ich nicht mehr
here meines Geschicke·y
Sie sah ihn mit grossen erseheon
nen Augen an; zum erstenmal emp
sand er, dass ihre Siddnheit ihn eith
re. Wie sollte er den Schlag neit
her-L der sie tressen niuhtei Wie
sollte er es sur Klarheit zwischen ih
nen bringen« ohne sie ause Tiessie zu
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m- Oft h- Inn
Ists-II Immssf III
1
»Ich weiß nicht« ich habe ihren Na
men nie zuvor gehöri.«
»Eine Fremde,« murmelte sie in
maßlosem Staunen, »eine Unbekann
te!" Ihr durchdringender Blick schien
in seiner innersten Seele lesen zu
wollen. »Aber eine solche Thrannei
ist ja unerhört,« fügte sie leise und
entrüstet hinzu; »Sie können sich doch
durch diese unbegriindete Forderung
grausam. Jhr Vater selbst würde
unmöglich binden lassen. Es wäre
Sie jetzt davon entbinden.«
Ratte Strenge lagerte sich auf
seinem Antlih. »Ich tann den Wün
schen meines Vaters nie zuwiderhani
dein. Dabei iönnte ich weder Gluck
empfinden, noch geben. Mein künfti
ges Geschick ist besiegelt, versuchen Sie
nicht, es zu ändern.«
Sie sah ihn an und erkannte, daß
sein Entschluß unabänderlich sei. Die
letzten Worte ihres toten Gatten wa
ren fiir sie ein Schicksalöspruch ge
wesen so gut wie für ihn.
Hatte er sie denn nie geliebt? War
sie völlig im Irrtum gewesen alt- sie
glaubte, daß er ihre Gefühle teile?
Wie verwerflich und unwiirdig stand
sie dann in seinen Augen da. Nein,
nein, das konnte nicht möglich sein,
si- schwach und verblendet war sie
nicht gewesen; gewiß, er he te iirts
liche Empfindungen fiir se, sonst
müßte sie ja vergehen vor Scham und l
Reue.
Aber ach, in seinen Zügen stand
nichts davon u lesen. Qual und
Verzweiflung piege ten sich wohl dar
in, aber nicht sie war die Uursache;
wischen ihnen schien eine unüber
teigliche Kluft zu gähnen. Ein an
derer Kummer erfüllte seine Seele, er
hatte andere Verluste und Enttiius
schungen zu beila en, von denen sie
nichis ahnte. «We ein Blihstrahl
durchzuckte sie der Gedanke, und
während ihr diese Vermutung zur;
Gewißheit wurde, ging eine große
Umwandlung in ihrem Innern vor. «
Troß ihrer Aeußerlichteit, ihres welt- -
lichen Wesens, ihrer törichten Ress
gungen, besaß diese rau doch eine;
echt weibliche Natur; e war imstanss
de, ihre selbstsüchtigen Wünsche zu
vergessen iiber der Teilnahme an des
Freundes Geschick und bereit, mehr zu
eben als u empfan en. Sie niiherte
sich ihm mt dem Be f in- der hand,
und als er, aus seinem Sinnen auf
schrettend, ihn an sich genommen, sag
te sie mit sanfter Festigteitt « « s
»Ich have einen grosen grrrurnk
begangen, das sehe ich je t ilar. Das-!
seine Folgen aus Ihr anpt sallen,j
bereitet mir den bittersten Schmerz.;
Die Sehnsucht hält mich nicht ganz
gefangen, und gern wiirde ich mein
Leben opsern, um das Unrecht un
geschehen su«machen, das Sie erlei-’
den. —- Doch genug der Worte. Sie
können meine Torheit nie vergeben
und ich kann die Scham nicht ver
gessen, welche die Erinnerung daran
mir ietzt in die Wangen treibt. AherI
ich möchte sthnen beweisen,Stanhope,s
daß ich un er beiderseitiges Verhält-;
nis jetzt begreife, wenn ich es auch»
friiher falsch aufgefaßt habe. Giinmnil
Sie mir ihre Freundschaft und denj
Anteil an Ihrem Ergehen, der, trohf
meiner Jugend, mir zufolge unserer.
Verwandtschaft gebührt. Meine Teil
nahme, meine Würdigung Jhres
Kummers werden mich-lehren —-«
Er sah die Träne des Mitgesithls
in ihrem Auge und fein starrer Sinn
ward weich. .
»Wie gut Sie sind!« ries er mit
Wärme.
Sie schüttelte den Kopf. »O nein,
ich habe nur sür die Eitelkeit der
Welt gelebt; aber ich möchte gut wer
den. Wenn Sie mir vertrauen woll
ten, so wäre das meine beste Hilf-.
Sagen Sie mir —- ienne ich das
Mädchens«
Wie sanft der Ton ihrer Stimme
klang, und doch erschrak er heftig.
»Wen meinen Stei«
b »Das Mädchen, welches Sie lie
en.«
Cr sah sie erstaunt, fast zornig an,
aber sie war entschlossen nicht zurück
zugeben. nun sie sich einmal so weit
gewagt hatte
»Sie mussen neuen —- « he Scham
wäre sonst nicht so schar und bitter.
CI ist nicht Neugier, die mi zu
jener enge treibt, sondern n der
Wuni . dass Sie sich die Brust in
Worten erleichtern möchten,d;rmit die
Last nicht unerträglich wird. Wissen
Sie iemand andere. gegen den Sie
sich leichter aussprechen konnten, dann
« Ihr ichmerziiches Lächeln schnitt
idm in die Seele. Sehn-einend durch
rnus er bat Zimmer mit Irr-sen
Schritten. dann diieb er vor ihr sie
n.
Mi- t II
M owns-IT »M- u Ruck
Mut-.
KATER n sum-. III
IIOIII OM Rufs-is II IM- III
Jst-w I sont- I
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".Ib W u III most-I « M
m thi- Tmun III-M
in's-Hi
muss Ia- ssi IW sus- cis du«-«
chi- Jmus An m Umb
MI muss-. Ist-s m Ins m
Um III-.- cie Ima- auf Mino
Ins-II IIIL
In sit m- ei mos
5 as
Mdö ists- I. nw gib-»Ist
lirh — er sollte von ihr reden und zui
dieser Frau! Er schien sich seit-its
ein Rätsel, und doch, wenn er in die«
ernsten, ireiiineiiienden Augen dert
jungen Witwe blickte, kam es ihiti
ganz natürlich vor, daß er ihre Biiiek
erfiillte. ;
»Ich sah sie vor einem Jahr aiifj
dein Lande. Sie gehört nicht zu«
Jhrer Bekanntschaft und heißt nicht«
Nathalie Yelverton.«
»Ist sie jung und schöns«
»Noch sehr jung und weiß und
zart wie eine Schneefloele.«
»Doeh nicht so ialt," versehte Flo
ra mit einein schmerzlichen Blick auf
den braungeloitteniherrlichen Mann.
der ihre dunkle Schönheit gering ach
tete.
»Sie zog mich durch ihren Lieb
reiz an,-docl) völlig unbeivußt,« fuhr
Sicinhope nach einer Pause sort,s
»denn sie ist noch ein Kind. sAver
aus den ersten Blick hat sie ineinherz
bezwungeii."
»Gliictliches Kind,« seufzte Flora
im tiefsten Innern.
»Es war während meines Aus
enthalts :n Ban Ridge. wo ich mich
in der Stille einige Wochen meinen
Studien widmete. Jch sah sie in
einein Heckentveg unter einein grossen
Baume stehen, aus deni Arm trug sie
einen zahmen Vogel mit schwarzem
Gefieder, —- ein wunderbarer Kon
trast zu der zarten Lichtgestalt in
dem einfachen weißen Kleide. Bald
aber sah ich nichts, als ihr liebliches
Gesicht, dessen wahrhaft rührender
Ausdruck sich meinem Gedächtnis un
auslsschlieh eingeprägt hat. Sie wur
de der Leitslern meines Lebens vunt
ieh hätte ihr Vers und band ange
boten, allein —«
Stanho hatte in steigend« Aus
regiing gekrochen, plöhlich istockte er.
»Was ndeete Sies«
»Ihr-e arte Jugend. Sie war
taiini sie ehn Jahre alt. Wie bittre
ich rnir ihre Unerfahrenheit zuniine
machen diirsen!« v
Flora sah ihn verwundert an. War
er nicht der Sohn des ilgrossen Staats
inannes, der dem M behen, das er
lichte, alle Gitter der Welt ii Fiiszen
lägen durfte, —- iannte er eine per
s·nlichen Vorzii e nichts — »Und
wäre sie die T ter des seiten und
reichsten Bürgers ihres Landes s-—
der Antrag hatte sie geehrt,· sagte sie.
»Mir die,- welche wir lieben, »ver
lan en wir nicht Ehre, sondern
Gl ch« erwiderte Stanhope ernst.
Wel e leidenschaftliche Zärtlichteit
sprach est aus seinen Miene-F Kein
Mädchen, das er liebte, hätte hm die
Gegenliebe verweigern können
»Wohnt sie noch an jenem Ort —
hat sie eine Mutter — einen Vaters«
VII »Ich weis; nicht, alier ich sollte et.
bald erfahren. Die Lehrerein, in
deren Schulanstalt sie war, hatte mir
versprochen, mich an ihrem 18. Ge
burtstag wissen zu lassen, wo ich sie
aussuchen könne. Jn November —
ich weiß das Datum —- aber est
dars ich mich ihr nicht nahen. lle
solche Hossnungen sind siir mich zu
Ende, doch der Traum wird mich
sstetö umschweben." i
»Und wird auch sie Ihrer geben-i
i
teni Trauern Sie auch um ihren
Schmerzi« »
»Ich weiß es nicht. Sie war sox
jung —- ich habe ihr nie gesagt ——« ?
»Sahen Sie sie zu verschiedenen
Malen?« »
»Ja, häufig; doch stets in Gegen
wart der Lehrerin. Jch mußte wis
senk ob dies liebreizende Kind auch
eine ebenso schöne Seele hätte.«
Fanden Sie, was Sie suchten?'«
»Ur-teilen Sie selbst. Dort in der
Schule war ein oerwachseneö Mäd
chen, Krankheit und Trübsinn hatten
ihre Züge entstellt, sie war fast ab
schreckend häßlich. Matti, io heißt
mein süßer Liebling, schloß das elen
de Kind in ihr Herz. pflegte sie und
sorgte silr sie, di- sie wieder lernte
sich zu freuen. Sie ging mit ihr
spazieren, sie ersand Spiele und
Vechiisiigungem welche die Kranke
ni t ermüdeten· und entsagte man
chem Vergnügen« weil et Sosie nicht
teilen konnte. Ich bade ielhit aese
den, wie ne von einer Lin-sahst za
riickdlied. um Sosie ihren Plan im
Wagen su til-erlassen«
»Wie selbstlos.« murmelte Flora.
uund wie liebenswert.«
: Eies-ichs tosen to ou Ina
anus bestem ichs-u auffinan Mit
»Ou- smmlmvoll Im. Josua
wär-. das It in gutes
s J Mast-. ihr Los Im
in l M. IIan sah M
sitt · locken-es ais-. das es mäd
mal in Im M Idm Jus Los
Mit Uns It stunk
Instit-. II H II ersehn-. usw
ei sum mit W. sitt Im obs
IW sen-Im III-. M Mast-J
.
sluc Nr aufs tut-. Ists-t
i.. Illwt I-. .- .UI«
III-. VIII- ch u III«
»Man — Mach Ida-t- l
Jlsd m II ists Ost-M -- ask
m im- IUP .
.IIO QIUOIIIMU stoss- D-·
Op- Iisou n Inst Mit-um«
IM- LOOMUI bunt IM. Ins Ihm
Ihm-O sum »Man m Im U
m; am du Uva Ins-MI- Im
Wes Ost-Mk Min- dnm MI
OIIIMOI Mos- fv IM U mit-«
Iiu c »Im- Miu Hm
Iussstsaimu Mut-up
Jud U- IOOMM sit-«
»Dann tun Sie es, Stanhopet
wenn Sie sich ihrer nicht annehmen
können, so will doch ich ihr eine treue
Freundin sein —- verlassen Sie sich
daranf.« «
»Ihr Wunsch soll erfiiili tverben,«
sagte er, im Innersten gerührt durch
diese unerwartete Großmut, indem er
ihre Hand an seine Lippen zog und
mit ehrerbiettgem Dank tiißtr. Zwi
schen ihnen war setzt ein neues Band
getniipst, das erkannten sie beide
Eistes Kapitel.
Ein neues Interesse.
»Was satt denn das bedeuten9«
rief Jack, der ohne weiteres bei
Stint-one eintrat und ihn über einen
offenen Koffer gebückt snh. ,
»Ich muß fort. Schon morgen
sriih gedentc ich abzureisrm die Luft
hier bedriinr mich, ich bin unfähig zu
allem. —-- Was bringst du mit-W
»Ich war in dem bewußten Laden;
der Gehilse erinnerte sich noch genau,
dasz er die Pistole verkauft hat und
zwar letzten Dienstag nachmittag.«
—— Jan legte ein Pöckchen auf den
Tisch.
»Am Tage vor meines Vaters
Tode? Hat er sie denn selbst ge
laufti« «
»Nein. Man beschrieb mir den
Kiiuser ais einen, großen Mann von
stattliche-n Wuchs mji pockennarbigern
Gesicht-" «
Josephine wurde gerufen. Sie »
mußte wissen, ob das Aeuszere jenes
fremden Mannes zu der Beschreibung
pa te.
ghre Auesagen ließen keinenstoeifei
mehr über diese Tatsache auftut
men. — -
« So hatte denn here Wie
Pistole schon tagt zuvor dmsshetnex
besonderen Boten taufen lasse-. Es
Aus diesem Umstand konnte man die
verschiedensten Sehtiisse ziehen, et -
brachte kein Licht, sondern nur nich
mehr Dunkel in das ohnehin schon
undurchdringliche Gebeirnnie. -
Wie gering auch Stanhodei hoff
nung wa:« die Wahrheit se see er
gründen, so beschwor er doch Joch
nicht-— unversucht zu lassen,- unt die
Spur dee pockennarbigen Mannes
aus usinden.
Je geleitete seinen teund die
Treppe hinunter und tei teii ne mit,
wohin er zu reisen gedenke· »der
Tiir der jungen Witwe Hieb-set nie
willkürlich stehen«
»Jact,« sagte er mit tiefern Ernst,
»sollte ei dir in späteren Jahren
noch gelingen, jenes stolze Vers gu·
erobern, so wtirdest du einen Schaf
besihem dessen eigentlichen Wert dtt
bis jetzt lauen ahnst.«
Der reund maß ihn mit ungliius
bigem lich
»Besten du so uver lvea ya
stininm fragte er verwnn ri.
Ein schwaches Lächeln flog duecsp
Stanhvpes Züge. »Nein, iideexim
While,« erwiderte er, »der S mee
hnt ihr eine Seele gegeben; mischte «e
dir beschied-en- iein, sie einst dein eigen
gu nennen.« ·
Am nächsten Mor en suhr Sinn
hope auf vem kiirze en Wege nach
Bah Ridge hinüber. Bei Fort «
miiton verließ er die-kleine Fii e
und ging an dem schönen Derdsiing
zu Fuß weite-e auf dem schmalen
Heckenweg zwischen den gelide
Abhängen, das Herz voll iiistlichee
Erinnerungesr. Bald stand er wieder
in dem geräumigen, nlimvdiichen
Wohnzimmer, lvo er vor einem int
zen Jahre das liebe Gesichtchen seiner
Muth so vst gesehen halte, und ein
bitteres Web preßte ihm die Btuli
zusammen. Während er« noch Blicke
in dem ihm so bekannten, imuien
Raume ulvherichlveisen ließ, ging
hinter ihm die Tür auf und Fräulein
Grnzia, die Lehrerin, tmi ein. Jhe
gutes, freundliches Gesicht mit den
vielen Fättchen zeigte bei seinem An
blick einen bekiimmerten Ausdruck
und nur zögernd erwiderte sie feinen
Gruß.
’ »Sie kommen wohi,« staunt-eile sie.
»auch nach ver Abreise zu singen.
welche ich Ihnen we einein Jahr
Jenelnr.uki?«
« Er versengte sich siunnn und link-»
Tieines Wortes mächtig. »Ich kann D
Ihnen nicht gebea«" su e sie mit
ängstlicher Miene spri. »wir hohen
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