Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, October 17, 1912, Image 3

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    W
· deresth
Von Tbngin Wolfs - Kettneru
Zunge dumme Seligkeit
ackt mich wie mit Schmeichelbändem
Nun das fr.sche en beim Wenden
Seinen fchwiilen nft verstreut.
Einen Tag, der län ft versank,
Wes-it der süße Han aufs neue.
Da ich träumend la im Heue
Und den Duft der iesen trank.
Mit den Ler en über mir
Sang ich inbe nd rnn die Wette-»
Tief versteckt im grünen Bette.
Und mein Herz wußt' nichts von dir. . .
Wnnfclilos tvie dies sel" e Einst
Jst fein Lenz mir me r entglommen
Mnnmee Herz, was kann dirs from
men,
Daß du heimlich tvcinstk
M
Der heilige Scheine-.
Von Maximilian Schneqraf.
Das war so anfangs der sechziger
Jahre. Schattige Kastaniem blühen
de Linden, verwitterte Bänke, hier
feuchte Tische, Speisereste nnd Brot
lrumen, im Hintergrund eine offene
Schenke, aufgestliipte hemdärmel und
eine Schlegelmiiße einerseits, ein um
fangreicher Schar nnd eine sehn-app
tige Gestalt anderseits und die stereo
type Abwetsung: »Daer gibt-g toane
mehr, die les-F hat der Herr Präsi
, dent lriagt,« — das war damals
der Münchner BierlelleL Am Sonn
tag war er noch mit einer gesiegt-ass
ten ftapelle garntert ng O
dann hoch ber. Stroh der Keller wa
ren aber die Stichen in den Bräu
häufern der Stadt auch allabendlich
gefüllt, allen voran das hofbreiits
haus.
Nicht weit davon war eine Bran
stiitie, die wir zum »Soldenen Stern«
nennen wollen«
Ueber dem zierlich gemalten Schil
de war ein Fenster, so recht Wehmu
chei liebes Fensterlein, aus dessen
Sims Blllmelein in allen Farben
leuchtetem Ein prächtiger Eisenralp
nien liesz zwischen den Blumenlrbns
lein und dein oberen Fensterabschlusz
so viel Raum, daß. man die —- tleinen,
von Blei durchzogenen Fensterscheiben
und hinter diesen ein-as von weise
rot gewebten Vorhänglein sehen
konnte. Das war aber noch nicht al
les. Ab und zu sah man noch etwas
viel SchönerM das Wirtstiichterleiw
Wer nicht den Anblick schon am
Tage genoß, der konnte das schöne
Kind abends sieben Uhr sicher am
Fensterlein sehen. War es Zufall,
dasz um diese Zeit täglich ein blon
der junger Herr dem ,,goldenen
Stern« zuwandeltei
Der junge Herr war Rechtspralti
iant am Bezirlögerichte. Sein Be
zirtsgerichtsrat nannte ihn herablass
send »Herr Kollege«, die Kellnerin
beim Sternbräu nannte ihn erhö
hend »Den Dolta«.
Der Herr Doktor schluclte täglich
in der dumpsen Schreibstube des Ge
richtes, da er sonst nichts zu schlucken
hatte, Aktenstan und bei besonderem
hunger schluckte er den Aerger hin
unter, den ihm sein Ches und die
Parteien liebevoll bereiteten. Dann
hatte ergründlich satt.
Uowoyt er viel keiner nun ve
dueft hätte, ging er selbst an den
schönsten Sommeeabenden in die
rauch- und bietdunliige Beile-stude,
Tiber deren Pforte blaue Aeuglein
wie Kornblmnen, rote Bäcklein wie
blühender Mal-n und blonde Zöpfe
wie goldene Aehren herniedetlachten.
Er war Stammgafi im »goldenen
Stern«. Und das kam fo: Er stamm
ie von armen Eltern. Als er noch
klein war, wurde er Lippe-ei genannt,
später Philipp. Der Siernbräu war
ein etwas rauher, aber herzensguter
Mann. Er hatte nicht bloß viele
Keonentaleh Maßltiige und Stamm
giiste, sondern auch viele Patenlini
der. Darunter Lidveel Neben dem
damals üblichen Firmtalet. dem Ge
betbuch und dem Stoff zu einem An
zug erhielt Lip els Mutter vorn
Sternbeiiu das eelprechen, er wolle
den Buben studieren lassen und dazu
deetöfiigem Und das tat et auch.
LIM! JOHN XVIII-If »ve7e seidkfssl
und as fleißig. und eines Tage
iiand er mit Stolz vor dein Herrn
aten als Uechtspealtitand Der
teenwiet pflegte nicht viel zu lober
delickte dem sum Philipp erbodenen
Liptml die band und in diele einen
Dulalen und nach einer ltalden
Stunde liellte Fean i. des Wietee
Töchteeleitn eine du tend qedeatene
Gans und tlaumlqe Kaetoiieltniidel
aui den Tisch. «’tn dteleen erhabenen
aus«-sente- mmätkv ne neuem
dem Sie und leise andere! Ue
meinte damit Iennsi Oe petitesses
lich in die Gans melte alt in leise
Standeltem denn tle war lallt-en
littenaadaree nnd seedaulW alsis
dleie. un als need qae ein finden-»
net-del in Begleitung des set-ei sein-J
tlaleden lam. tcdtpaune odilidp la
Wonne Späne träumte et. die seel
sedenna dee denan Mahlzeit let
als pealtttGee Das tm Staatele
luele dara- eetenemes und ee del-e
einen Maler delete-sen
Der Stettin-let we set-· lebe
scls nat leis . Wahlen-M Guten
ltnd. itee allen · tielIiMes limited
te es stellte-e steife-d- ened le
tot-rede etelee tue-e hetean in Ies
euntnsendeee dass-les sit-see des
Jan-essen Biene-. in seidene deiz
dem-se Ballette- dintee des Ist-di
wolle- esse need- als elee -
i
erschien. Beim Klang der Abend
glocken nahm der Wirt sein Käpplein
ab. Andachisvolle Ruhe herrschte im
Lokal. »Gut’n Abend, meine
Derr’n!'« Der Wirt sprach’g und de
deiite sich wieder. Alles was an
Räuspern und husten zurückgehalten
worden war, trat jetzt mit Gewalt
hervor. Kräftiges Stiefelscharren am
Stubenboden mußte iulturwidrige
Spuren verwischen und der lange,
große, dicke Alisi — das war der
Lehrer an der Geistschule —- war
stets der Meinung, wenn er sich
;chneuze, iliinge das wie eine Fan
Akc. -.- — —
Auch damals gab es schon alte und
junge Tritsch- und Tratschtveiber.
Und die tuschelien sich etwas über
Lipperl und Franzi in die Ohren,
und weil das immer nur eine« der
anderen sagte, blieb es ein so stren
ges Geheimnis, daß es eines Mor
gens auch der Sternwirt wußte. Der
wurde iiber das Geschmän lreuzsuchs
tig. Er beschloß mit Franzi zu
reden.
Die holztreppe inarrte unter sei
nen gewichtigen Tritten. Er trat in
Franzis Stube mit einem Donner
weiter auf der Zunge, aber der Son
nenschein, der ihm durchs Fenster
und aus Franzis Augen entgegenlachi
ie, vertrieb das Gewitter.
»Ich hab« mii dir schimpfen wol
len«. begann der Vater.
" »Mit mirs Ja, warum denni
» hol-W a’?ört, am Markt steckt
allew l der Phlipp bei dir.«
»Ich liiug’n ’i nei, Vaterl, dass ich
ihm schon a paarmal am Markt be
gegnet bin, aber allemil steckt er
»g’tviß net bei mir. Wer dir das
lckiaat bat. bai.a’loa’n.«
«Also pasz auf, Franpi Ich, dein
alter Vater, mein’ Dirs ia gut.«
sprach ieht der Wirt mit mildertem
Tone, »wetßt, du kannst a leicht in
a G’red kommen und dann beißt
kein Richttger mehr an. Dem Phi
lipp werd’ ich’s schon sagen, dass er
mit dir am Markt nimmer gehen
diirs, sonst hat er bei mir serrtg
g’essen.«
»Wenn aber dann wieder was in
der Zeitung steht, disk wo nach’m
Recht sokc ausdeutscht werden« gab
Fürårrmi etwas bothast scherzend zu
r
»nur-hu deutsch- ich mit-e sen-:
aus,« sprach der Alte.
»Hoppla," entglttt es dem Kir
! schenmunde Franzis.
»Was hast Hist-th«
»Ich hnb’ nur schnell Hoppia g’
:sagt, weil mir beinah der Finger
,hut ausg’rutscht wär. Aber ein
schöner Tag ist heut' und so war-m,
ed ist schad’, daß man sich ins Zim
mer reinsetzt.«
Mit diesen Worten gab Franzi
»dem Gespräche eine Wendung, auf
Idie der Vater richtig einschnapptr.
Zuerst wollte er schimpfen und
Ipoltern, und ietzt stand er da inmit
ten eineg Zaubers, der ihn seine ru
bulistische Absicht völlig vergessen
ließ. War das eine schöne Heimlichs
keit und wohl auch -eine heimliche
Schönheit!
Da stand er nun, der Sternwirt.
Der lauschige Zauber, die Behaglich
keit, die ihn umfing, stimmten ihn
weich. »Schön ist’s bei dir, schön,
mein lieb’s Franzerl« sprach et,
»grad wie bei der seligen Mutter«.
Und er strich mit seiner kräftigen
Hand behutsam ither die blonden
Seidenhaare seines Kindes. Ein Ka
nari in des einen Fensters Eseulau
be trillerte hell in die goldene Flut
des Sonnenscheins hinein.
»Ja, was is denn jetzt dagil Da
hängt ja gar a Phodergraphie. Was
is denn das siir einer?«
Mit diesen Worten nahm der
Sternbräu ein Bildchen im schwarzen
Papiermachd —- Rahmen aus der Fen
sternischr. Franzi wäre am liebsten
in den Boden gesunken. »Ach Va
ter, weißt das had’ ich schon lang;
ich weiß gar nimmer, woher daß ich
das Ding kriegt hab« und damit
nahm sie das Bildchem um es in
einer Schubiade verschwinden zu las
ea.
I Du Wie »so-Hm user set-ne
dofeutafse ein Zotten-at und dt m
etne teilst baute Vorrede Ie«
schob sie tt an dte Nase und holte
das «ths« wieder aus dee Schuf-lade
stehet
Zuerst etue nachdeutttche Bette-ch
ttmyz dte Stttne lest sich tu satte-h
Ja der rechten ad sttteete tm Un
ICMCMWL dte nte Ittste das sucht-»
koberte berstIe stun.
.Co«. its-s ee an. .a to tot-te sitt;
met-se Oetd Iwane-et chdeeyemx
» Ums Hat M see tot-tits- sedeeus
stan leise-. we Ue sitt-tits- »O
se teue- tst. m Ich fes-cis blos dte
nebst-sen rothes umse- III-;
sen send dtetieat fes-e nettes-«
Ostdtt Ro. met« see Ave-m
emsk mte sue seist out Pfost. In
Ists We Rede-Weitem Gen see-»
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I due-nehme . . .«
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«Utt«. II III es Muse uttee set-«
»in akute-R « H
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III Ieise- tsses staunt etc-;
; »He um ce- am m. - ins-;
——-.-..- -—.z- .- --—.-.
kann net so a Geldtruchen haben wie
unsereins, aber das sag’ ich dir, das
Bildl, das verschwindi« und er nahm
es und warf es in die Ofenschiire.
Zornig verließ er das Zimmer. —
Der Hanzl sang, die Sonne schien,
die Blürnlein wetteiferien in ihrer
Farbenpracht und —- Franzi holte
ihren Lipperl aus der Osenschilre
hervor und liißte immer wieder das
Bildchen. Der Alte hat in seinem
blinden Eifer nicht daran gedacht.
daß sich der Ofen im Sommer eines
temporäten Ruhesicxndes eereuir.
s
Es mag zu scharfen Auseinanders
setzungen zwischen dem Sternwikt
und Philipp gekommen sein. Phi«·
lipp pumpte in seinem Zorn den Al
ten noch um fünfzig Gulden an und
aß dann einige Zeit lang beim Ha
scherbriiu in der Sendlingergasse.
Einmal nachts zur Stunde, zu der
die Gespenster ihren Geäherlatarrh
Lin bewohnte Raume zu tragen pfle
gen, um dort zu spulen, ichosz es
dem Sternhräu durch den Kopf, daß
Philippt »Phodetpraphie« nicht ver
brannt sein könne, weil ja im Som
mer nicht geheizt werde: Franzi wer
de das Bild ganz aewiß wieder aus
gehänat haben. Mit Schlafrock und
Dauzkiippchen nar würdet-all beilei
dei, trat am Morgen Philiva Brot
lentziehet- in Franzis freundliches Ge
mach. Franzi sah in ihrem Nachl
jiickchen und weißem feonierten Un
ierröckchen gar neckiseh aus. Und so
war sie heute auch gelaunt.
»Was verschafft mir schon so friih
die große Ohrc den herrn Stern
hriiu bei mir zu sehens« frug sie
schnippilchs rzend.
»Bei-« net o g’schwolln daher,« gab
dieser zurück. »Mir hat heut nacht
tritumt, —- ia mir hat heut nacht
träumt, daß der, Philipp doch noch
bei dir im Hitnnner hängt, trohdem
ich ihn ins Feuer g’worsen hab’, dil«
wo net brennt hat.«
»Diid wo net brennt hat, glaubsti«
Und sie fiigte bei, wie das Bildchen
durch den ·Sonnenschein, der in den
Kamin drang, vollständig zu Asche
wurde. Sie erzählte dann dem Va
ter allerlei Lunierbuntes vom Marti,
von der Jalobidu-lt, von Rohrnudeln
und Riegelhauben und weiß Gott
was sonst noch. Nur das erzählte sie
nicht, daß sie allwöchentlich bei der
alten Nanni, einer Auskocherin in
der Küchelbiickergasse, eine kleine Zu
sammenkunft mit Philipp hatte.
»Was hast denn nachher seht da
fiir a Bildl hängens« frug der Ba
ter, dem an der Stelle von Lipperls
Porträt nun eine andere Gestalt aub
dem Nähmchen entgegensah.
»Das ist der heilige Sebastian.
Mich hat er so viel dauert mit dene
vielen Pseil’ im Leib. Jch half ihn
aus der Dult um einen Sechser ge
lauft.«
Franzi sprach mit einer bewun
dernstverter harmlosigkeit Den Alten
hiitie beinahe die Rührung über
mannt. Zuerst brachte er lein Wort
herang, dann guckte es um seine
Mundwinkel. «
»Das wenn halt deine Mutter —
.Goit haW selig —- erlebt hatt, daß
du so fromm worden bist. Schau,
schau der heilige Sebastian! Ja, ja,
das ist der Beschiiger gegen allerhand
Krankheiten. Bet’ nur recht fleißig
zu ihm, daß d’ g’sund bleibst.«
Mit diesem Wunsche verließ er die
Stube. — Franzi wollte hellan la
chen, aber die Pietiit gegen die Mut
ter, an die sie eben erinnert wurde,
ließ es nicht zu. Immerhin aber
nahm sie das Bildchen von der Wand
und küßte mit Leidenschaft den Kopf
des —- heiligen Sebastian. Dann
kleidete sie sich vollends an, besorgte
allerlei am Markte und machte einen
Abstecher in die Küchelbickergassr.
Der Herr Rechtspraltitant kam an
diesem Tage wieder einmal zu spiit
ins Bureau, wag den alten Bezirks
gertchttlrat veranlaßte, in die wag
rechi im Munde gehaltene Kielseder
noch kräftiger hineinzubeiszen alt
sonst. . .
Ihm Jst ein Fast Wu. oDa
ice gar v cles ins-hast It
lipp hatte sich im Sfaqmonkms es
mn Ranken Eins-r sah-It
Dieser Erfolg einerseits und der
Stets des Sternbild-I auf feinen
LI kl andererseits Mute sur sus
fs vag. Im noch einiger seit das
richtiges-We hats-Und nun soc m«
Mann Beim als III-In vor Um
sum MU. da komm der IW mi
anders et music dem DER-du
imm- Lwichm nachsehen v n
km- Uc Gad- slilckuchn Musik«
sum-d IWIUr.
Von adu NOM msl idee
Vam und Ihm-I in In its-.
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Ums- mstm I um«
sicut III III los-tm das
Los- us Ins-lich
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sm- IUNIMC auf U- Kuh
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ca III-Im u M Ist M·
Ag- m LI- diss Its-If- —
a n Im in
»so-s ou du I s In du«
0
W
In tseinem Misig vor Schrecken flat
er .
«Döll —- Teifi«, ries er, »als —
ah — ah —, da hört sieh doch alles
aus, diib ist ja gar net der heilige
Sebastian, diig ist ja der Lipp —- a
—- a —·-—, der Herr Assessor, A so
a Bande schau ein Mensch an. Und
ich hab dich noch allweil so g«lobt,
daß du so fromm bist, du Malesizs
speisschens«
l Toller Jubel solgte diesem scherz
hasten Wuiaugbruch des Alten, der
ob seines Hereinsalls selber herzlich
lachen mußte. Dann aber srug er
Philipp: »Wie hast denn diis g’macht.
daß dich mit so viel Pseil’ im Leib
hastf abphodergraphieren lassen kön
nen «
est gab’s erst recht ein Hallo.
Un Franzi erzählte. wie ihr der
heilige Sebastian in Gestalt des Bild
chens aus der Dult förmlich entge
engelommen iei nnd in ihr den
lan zu dem Schabernack reisen ließ.
Sie habe aus der Photographie Phi
lippö den Kopf her-ausgeschnitten nnd
ich mit Mehlpapp dem Körper des
heiligen Sebastian ausgelegt. So sei
sie in der Lage gewesen, ihren ge
liebien Lipperl in Gestalt des pfeil
gespickten Heiligen in ihrem Zimmer
zu besihem
Der Siernbriiu war pass iiber die
List seiner Tochter und konnte sich
nicht genug iiber den ,,g’spaszigen
heiligen« wundern.
Kurze Zeit daraus war Dochzeit
Am Tage vor dem Vochzeitisesie sah
man Franzi lächelnd aus einem han
se der Küchelbiicker asse schreiten. Sie
hatte eine Bediir tige glücklich ge
macht.
Die jungen Leute-. besagen den
zweiten Stock des gertimn gen Bräu
antveienx Mit ihnen sog auch der
heilige ebasiian hinan.
Glückliche Jahre sol ten.
Aber alles Irdische t sein Ende.
Philipp ruht ltingst unter der Erde.
Der heilt e Sebastian wird ihn in
Zenit-Ewig elt lächelnd empfangen ha
Franzi aber hält heute noch in er
innerungsreicher Stunde den «Sspss·
en lheiligen« in den zitternden
händen und am Philippsi nnd Se
bastian-time schmückt sie dadBildehen
mit einem frischen immergriinern
Kränzrhen «
»O
—
Weit verbreitet ift der Aberglaube,
daß ein hufeifem das man auf der
Straße findet, Glück bringe. Nur
wenige aber dürften den Ursprung
dieses Aberglaubens kennen. Die
Sitte, die Pferde zu befchlagen,
kannte man fchon mehrere Zudr
bunderte v. Chr-. Die reichen euie,
die römischen Kaiser, die Könige von
Norwegen benutzten Päufig fiir diefen
weck sehr wertvole Metalle, wie
old und sich-e Er ist ans Ieicht
u begreifen, daß man fich glücklich
Zchiigig wenn man auf der Straße
eines der wertvollen »Eifen«, das
sich vom hnf eines Pier-des losgelöft
hatte, fand. Später ließen auch die
Lebnsherren ihre Pferde befchlagen,
und fie haiien es gern, wenn ihre
Reife die ioftbare Zier verloren, weil
fie sich auf diese Weise gegen ihre
HVafallen generiid zeigen konnten. Ul
HEnglands Gefandter im qFahre 1616
ifeinen Einzu in Paris hielt, gab er
jBefehl, daß ein Pferd nur leicht be
fchlagen werden solle; fo— ofi das
fPferd dann vor hochgefteilten Fer
iren und Damen vorüberging, lie er
es fo feft auftreien, daß es eins der
iofibaren ,,Cifen« verlieren mußte.
Und sofort war ein Ouffchmied zur
;Stelle, der ein neues ..Eifen" an
»den Huf schlagen mußte. Der Ge
Handte wollte ani dieie Weise den
Parisern feine Freigebigkeit zeigen,
zur großen Befriedigung der braven
Bürger, die dem Zuge folgten nnd
die hufeifen Inst-oben
tat Mitbringend- hnfeifem
III soff-sum- Irssmusp
Auf ekesttl schritt er auf nnd nie
der; se ne u en blickten suchend nach
ve- Zim un je weiter der Zeiger
»M- Ite wohl kommen mass Ob
sie wohl endl kommen mass Inm
melse er tm ch bin. »Es M Neu
fünfzehn Minuten Ube- die verab
nvm seit, und sie II noch nicht dok
Uud u QIM wieder auf and me
vm nht ed ernst durch die does-;
u se te Q, aber W Unruh- wollte
nicht wechm n sprauq auf und
blickte durch das Mahn- auf die
Sm- .
ca ficht Ins-licht Er him- Ue
til-Impe- rim ihm tletmn
III-u . . . sama III-c und
Mit-. VI Un Must- M . . . .
SI- Icks . . . His. Ue Ist-I »
Ums-mit
III-i si- nkde da. met
IIIIIIILD ists u Inst »spie
tssm. IIM way Mass- dui und
Mit Ism
zh Ob III-sinnst Um suecic
Iitosssmk Ist n konnt- Ims endlich
m- LUIQ Ich-.
-«-WO Ossp
s-« Ins-s Ihn-. Ums-us
Emslkdu Insle III .- Ile
Æ DR ’"’«M«"" osszs
s
Ists »s« :- stytträ Im s
»Im ««o- im It ss
I .
cis-i- sts-MAX c « ·.
Prinzessiu Sonnenschein
Skizze von Oabrieke Carus-.
Peterie siand mitten ans dem as
im Schatten der alten Linde. Se ne
nackten Beinchen kamen aus blauen
Fischen hervor; im übrigen sieckie er
in einer grauen Leinenschiirze mit
griiner Kante.
Er hatte die eine Spiße seines
großmiichtigen Frühstück-weisend ad
gebissen und dann mit dem Finger
ein Loch in das weiße, weiche Innere
ebohrt. Die zu Tage geförderten
rocken verteilte er gerecht unter die
Hühner-, die ihn von allen Seiten
sumgncierien und mit denen er sich —
sweltdetaessen —- haibiaui unterhielt
;»Da, Notiopf, das ist iiir Dich!
jWarie doch. Weisen Du iriegsi doch
auch noch was abi«
- Fritz Friesen iiappie das Siizzeni
.bnch zu. Er sasz aus der Bank. die
;rund um den Stamm der Linde lies,
’und hatte das Buch aus dem Knie.
smit eiligen Strichen den Jungen, die
!·biihner, ein Stiick von der Wand des
»Bauernhausee und über dem Ganzen
einen Hauch von dem ungreifbaren
Leuchten und Flimmer-n des Som
mertages zu Papier gebracht.
»Da wirst Du wohl hungern mits
sen, wenn Du alles den Dithnern
aibst, Peierie,« sagte er, während er
die Fardsiiiie in das Holziiistchen
; schob.
i Peierle subr aus seinem selbstver
gessenen Gespräch mit den hillinern
aus. Schrecklich verlegen kaute er an
der ietit indaltlosen trockenen Sem
meltruste. War das denn etwas
Böse-, wenn man sein Mit tttet mit
den bilbnern teiliei »Ich bin aber
aar nicht bunarta. Onkel Malert Ich
dab« vorhin Milch getrunken und so
viel dazu gegessen — so viel —«,
Peterle göaertr. Damit das Geschenk
Lan seine Lieblinae miialichsi tlein,
snicht als ein Opfer, erichiene, mußte
sdas Masi siir sene Nahrung-aus
nahme sehr boch aegeissen werden
,,-— —- so viel, dass mir sent noch der
Bauch web tutt«
» ris Friesen lächelte iider diese
sei stlose Rotltigr. »Willst Du sil
dee beselim Peterlei Das dilst viel
leicht gegen»is«auchschmerzen.«
Der blonde Bub ritt aus seinem
Knie und begutachtete ernstlich jedes
Blatt des Skigzenbucheb »Das til
Schmidtidinrichs Bau-. Das ist
das Schloß von Gallberg. Das ist
die Windmühle — Du, Oniel Maler,
Piie fksliigel miissen aber viel länger
en.«
Sie bliiiterten rtiektoiirts, und da
Friesen erst seit acht Tagen aus dem
Lindenhos wohnte, waren die Bilder
aus der bekannten Umgegend bald
erschöpst Es kamen ein paar weiße
Seiten und dann ein Blatt, das in
"der Ecke ein um Monate zurückliegen
des Datum trug. »Aah, Onkel Ma
ler, das iii aber eine schöne Damet«
machte Peierle keiner ausrichtigen Be
wunderung Lust.
Mit sparsamen, hauchzarien Blei
stiststrichen war ein Mädchenkops aus
das Papier geworfen. hinter lan
gen Wimpern blickten die Augen bin
aug in weite Ferne. Der Mund
schien sich —-— unbewußt «- zu einer
leisen Frage össnen zu wollen.
Sie waren aus dem ersten Blatt
angelangt. »Du, Onkel Maler,« bat
Peierle, ehe der Deckel zullapvte,
»zeig’ nochmal das Bild von der schö
nen Dame. Das ist wirklich eine zu
schöne Damei Du, Onkel Maler,
ist das Deine Frau?«
Die großen Menschen, besonders
die aus der Stadt, begehen mitunter
die absonderlichsten Handlungen.
Weshalb suhr ihn dieser Onlei plötz
lich an, daß er ein ganz dummer
Junge sei nnd nicht so naseweis sta
aen solle, während er doch gleich wie
der lächelte und ihm ereiiljiis die
ichiine Dame sei nicht seine Frau,
sondern sei die Prinzessin Sonnen
schein, die schönste Prinzessin aus der
ganzen Welt?
I
.... Natürlich bist Du berechtigt,
eine Aufklärung sitt mein sonder
bates Gebot-zip zu verlangen. R
dem icki endimso wkkt bin. bog-drei
qui- Mmk Im me sk- k. »du-.
metausstellung Nimm-. das man hier
Iund da von mit spricht und tu den
Aktion-en meinen Namen nennt. nach
dem ich sogar als Frucht all der
Plackerei des leiten Winters esse
Masse von acht lebendiqu Schlimm
um zusammen hab-. --— rückt Ich
vlssllch Ube- Racht aus und Ue Inn
aea Damen Juden am nächsten Mor
eu vo- dset verschlossenen Alt-: Den
; tiefen M auf unbestimmte Zeit m
um. Jst weih ums alles. was Du
Wen willst Thus-nd- ts M Mo
sichs sus- Mchisimu fonds-n Unite
Onh sied- Im met-Im alt-I Its
lassltl nah-; as ums-u unt oh
auf cis-m weltm drum samt-M
w III-sm- -— is · olm Zum
jss Ind- Ik zu VII sow- stiftete-.
ich-Mit km IM- tiumm und III-Un
Wenn-d WO« dess- dus tas- M nicht
Ihn Du müht Ia M alm.
: M sing mein-d sichs Ists-. Mo
»Oui«-m Mc- Itstm Im Umi
nm stumm-ad Mai-Im W zu
»Im Im Hommms II tut-i
Idmn Its-O mt sitt-im U syst-Is
-Ims Im II Ies- IIOI tm M
Oe- Insm Its-Min- II W
.i m Muts-. um - M W
s ins-Um Insond m III- M
Nod-a III- siiusin us seist-. list
Hom- sit aus IW In Um Ists
seiei zusammensiehen, so ist sie doch
da, ich kann sie sehen, ihre Stimme
hören —- es ging einfach nicht mehr.
Du kennst sie gut genug, um mir
zugeben zu müssen, daß mein setz
sich das Feinste und Beste ausgesucht
hat, was es finden kann, und Du
wirst über diese Seite der Angelegen
heit keine großen Deklamationen von
mir verlangen. Du wirst nber auch
die völlige Aussichin keit des Fal
les ermessen können. a muß schon
ein anderer Kerl kommen, ais solch
akmseiiges Maierlein, der nichts hat
als seine Pinsei und sein bißchen Ta
lent! Ihr Vater, der großm« ende
Herr Senator, wiirde mich wo site
verrückt halten·
Tu mir die Liebe, Eberhard, nnd
laß die Sache hiermit begraben sein.
Schreib« niir nur« daß Du .ihren
Vater besucht und mit irgend einem
Grund dazu bestimmt hast, dass helle
keinen Unterricht mehr bei rnir nimmt
Dann verspreche ich Dir, in ein paar
Wochen zurückzukommen und mi in
zwischen, so gut es geht, zure tzui
rücken.
Jch habe hier einen Genossen mei
nes Unglücks, einen siinssiihrigen
Bauernbub, der Hellas Kops in mei
nem Stimnbuch entdeckte und seitdem
siir sie sstrviirsnt ;..«
,,. .. und nicht wahr, Tantchen, Du
verargsi es mir nicht, daß ich Dir von
alle dem schreibe, wenn es vielleicht
»unpassend« oder »nicht miidchenbast«
ist« etwas derartiqu nicht siir sich zu
behalten. Aber ste;51 Tante Pbinchem
ich habe ia meine utter nicht mebr
aelannt, und Vater bat mich zwar
sebr lieb, aber »- -- Ich bab’ also
gar niemand als Dieb« und su einein
mußte ich einmal davon spreOem
Wenn Du ibn tenntesi, wiirdest Du
mich natiirlich noch weit besser berste
ben tönnen. Während der lenien vier
berriichem schreckliaten Monate babe
ieb fast ieden Tag Unterricht bei then
gehabt, in seinem Meilen oder C
rauhen im Freien. Und edestna -
habe ich neue Werte des iinstlers
und des Menschen in ihm gesunden.
Ich weiß sehr was-, —- er als
Eebrer rnit Jntere esnteine rbeiten
durch, hilft nach und gibt Anweisun
en, —- damit bin ich aber auch siir
im erledigt. Was soll siir einen
Mann und Künstler wie ibn auch ein
neunnebniäbriges Mädchen slie Inter
esse bieteni
Sorge brauchst Du Dir um rnid
nicht zu machen, Tante Pbinchetn Ich
will ient ganz still und tapfer sein —
und vielleicht stndet sich später trug
noch- irgend ein Gebiet, aus dem t
arbeiten und Gutes isten lann. Du
bist ja auch unverbe ratet geblieben,
mein Tantchen —- —
Jch werde auch nach seiner Rück
Itebr letnen Unterricht mebr bei Mem
r
nehmen. Vorläufig wohne ich
bei meiner Freundin Editb aui dem
schönen Gut ihrer Eltern in Gallbers
nnd warte, da Vater, den die Ge
schäfte noch ncht losließen, mich ab
olt. Wir wollen dann in die
chweiz .. .«' ,
e ·- s
»So, Peterle, meinetweaen kannst
Du nun beruntertommen.
Der Bub hatte ais aeduldiges Mo
dell aus der obersten Querstanae desJ
Zauns vor der Fohlentappel gesesletn «
Dte nackten Beinchen kletterten est»
ilint von dem harten Sih herunter.
Er stellte sich hinter Friesent elds
stuhi auf und sah zu, wie als ab
smen zu seinem Bilde auf den noch
Weißen Teilen des Gartenz die alten
JEichen des Gallbergschen Paris em
verwachsen.
Auf dem Fußpfad, der hinter den
Valelsträucheen von den Wiesen her
nach dem Schloh hängt-While wur
den leichte Schritte laut.
Peterle mußte rasch mal nachsehen,
wer da wohl ginge.
Die junge Dame erschrak ein wen ,
als es ln den Bläschen raschelte un
der kleine Wegelageeee plsdllch vor
ihr auftauchlr. Dessen erst neusteel e
Augen nahmen, ie länger et ste anfe
elnen strahlenden Glanz an.
»O Tante,« sagte er ehefueedtsv
Hinz »Du blll die Pelnzelsin sonnen
e n.« -
« della löedeltr. »Nein. mein DIR
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Pelnzeffln.«
Peter-le lieh M nicht heims
«Doch, Du brauchst mle see nl
vor manchen, Lunte Pelnsessln
weiss es ganz nat-. Der
Malen dee Dich n ieln Such abge
malt W, bat es mle selbst esti.
Und ee hat enle gesagt Du bis Ue
schönste Pelnzessln In dee ganzes
Welt.«
Und dann lief es suellch .Onstl
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