Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 27, 1911, Image 6

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    Eine Erzählung
Ein Friedensstsrer
Von Victov Blüthgen
l4. Fortsetzungjj
»Aber begreifen Sie doch: wenn die
ser alte Mann unverständig genug ist
und hartnäckig bleibt, so bin ich ge
zwungen nie Hülfe der Behörde in
Anspruch zu nehmen. Das giebt einen
öffentlichen leandaL Und gesetzt, daß
er, was ihm immerhin znzutrauen ist,
eo auf Gewalt ankommen lässt, wird
die Blamage nach größer; er setzt sich
gerichtlicher Bestrafung aus. Das muß
verhindert werden, und Sie müssen
dabei helfen-«
Curt war stehen geblieben; er hatte
fast heftig gesprochen und fah finster
aus. Amte-Mute bückte sich seitwärts
zu einem Resedaheete nieder nno brach
einen Stengel.
»Ich verstehe von diesen Dinan
nicht-IT meinte sie zögernd, indem sie
ch aufrichtete. Sie hatte nicht den
tut , ihn anzusehen. »Ach-ietzt re
den ie selber noch einmal mit dem
Onlel, oder wenden Sie sich an Herrn
von Panneivih auf Branih, der sein
Vertrauen genießt!«
»Verzeihen Sie, wenn ich Jhre Fas
sun Igabe oder Ihr Vertrauen in mei
ne ahrhaftigleit libers sitzt habe,
mein gnädi es Fröuietnt" ngte er bit
ter nnd s arf. »Da Sie intr Jhre
Bethülse versagen, bleibt intr in der
That nur der von Ihnen bezeichnete
Weg übrig; für bte Folgen des Miß
gggzns aber sind Sie rnit verantwort
Er og den hat« machte tnr eine
rasche erbeugung und schritt dem
Aasgange zu. Anne-Marie blieb ste
hen und wars ihm einen scheuen Blick
nach; sie war bleich nnd betreten. Jn
diesem Augenblicke hatte sie ein Ge
fühl, als sei sie nicht die Natur dazu,
um einen Kampf mit dem starken,
willenstlaren Mann durchzufechtem
nnd-ein Ver-zagen überkam sie, als
miisse sie weinen. Das war nun der
Ertrag ihrer Feindseligteit: am un
rechten rte hatte sie dieselbe hervor
gelehrt, d nun hielt er sie fiir dumm z
und kindisch und fiir toer weis; was»
noch. »für unordentlich hatte er sies
hente Niorgen erst ertlärt. Aber-i
was lonnte ihr im Grunde daran lie
ken, wie er sie schäntelt Er war «Lust« !
iir ste, wie sie es siir ihn war. lich- »
tentl konnte er in der Verwandt chafH
eine üble Meinung von ihr verbrei
ten; er schien ja sehr viel daraus gut
geben« was man in der Verwandtschaft i
von Jemandem sprach» Das war ihr!
gleichgültig Jn Ein amleit gross ge
worden und nur mit Frau von Banne
tvin nnd deren Tbchtern intimer ver
kehrend, hatte sie teinen rechten Begriff
davon. was in der Gesellschaft ein
»Auf« zu besagen habe. s- Ob man
nicht doch lieber mit Onkel über die
Sache verhandelte? Sie glaubte zwar
nicht, daß, wenn die Folgen bedenklich
für ihn waren, derselbe in der That
Widerstand leisten würde, aber es
tonnte ja nichts schaden« tue-un sie auf
den Busch klopfte und die Warnung
Idee Vetters ans geschickte Weise ein-—
fließen ließ.
Sie ging im Garten auf und ab:
das erste itiesedabiifchelcheu war liingst
zerpfliiclt; fie zupfte liier nnd zer
pfliictte und risz dort ab, um das Ab
gerissene nachdenllich in den Wind»z::
streuen. Dann rief sie Dann nnd
zanste und spielte mechanisch in dem
irauien Fell des Beriiliardiiiers. Nach
gekannter Zeit fuhr iie ans- iliren lsle
danten auf: sie vernahm Wageurollen
aus dem Hose. Anfangs dachte sie. es
tamen Fremde aesahrenx alu sie indess
Fern bill vinr Gartentdur geschritten. sah
thut uon Vor-disk in den Waan
des Ontela steigen. Jochen iasi iteii
ans dem Barte den Elteitfchenftiel ans
NO Knie aestennnt wie eine anlwtifche
Iniässtaeue Uhu-IN »Hu-Hieb splitt,
Unsre-Mark blitiichnell den Kot-s und
wurde IoIb IIIIv IIIII weim. bIs III
OctIIIIIIIvIIr. et Umek IIIIIII Ich
magst-im and IoIIIIIe III-Ima. das III
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jungen Mädchen wohl ihm selber ge
fallen würden- Leonore war schöner,
aber hedwig war entzückend. Am
Ende verliebte er sich in eine von den
Beiden. Aber sie waren zu gut siir
ihn.
Es war eine fchtoeigsame Fahrt, die
Curt von Bot-bin mit dem alten
Jochen machte; nur selten eine Frage,
und immer eine einsilbigr, zu welcher
die nächste Umgebung des Wagens
iLieeunlassung bot; ebenso selten und
einsilbig war die Antwort. Endlich
tauchte Branitz aus, lsurt beugte sich
vor und stubirte mit sichtlichen Inte
resse die hübschen Verhältnisse des
Baues, die stattlichen Bestände des
Parte, einen Theil der Anlage nach
dem andern. Als Jochen das That
passirte, wurden am Fenster ein paar
weibliche Köpfe sichtbar, allein Curt
hatte nicht Zeit, genauer hinzusehen;
denn gleich am Thore hielten die Psep
be vor Deren von Pannewis; der -un
e Mann stellte sich vor und tieg,
freundlich willtommen geheißen, hin
unter
»Na, Jochen«, fragte Herr von
Pannewih mit verschmitztem Lächelns
und streichelte die langen geiärbteni
Bartcoteletten, »wir seid ihr denn ge-;
stern Abend nach Haufe gekommen?«;
Jochen verzo den breiten Mund zu i
dergniigtem Gr nsen. .
»Es ist so abgegangen, Herr. Unser
Baron war aber hällifch fuchtig, o
idafr ich umkehren mußte, und ich dach
Hte schon, er würde über das Ihor stei
gen. Unterwegs hat er sich aber gege
en, indem daß er sagte, er hätte Ih
nen zweihundert Thaler abgenommen
und hätte Sie auch mal mit Barifarbe
gefoppt -— dafür hätten Sie sich wohl
revanchirt.«
Herr von Bannen-in lachte, als ob
er ersticken sollte, wie denn die ganze
rundliche igur der Ausdruck des Be
hagens un munterer Laune war
»Ein Original, Jhr Herr Onkel!«
sagte er, gu Curt gewandt. »Wir ha
ben gestern einen Spaß mit ihm ge
habt« -—- und nun erzählte er die Ge
schichte. »Sie werden Jhre Noth mit
dem alten Baron haben, Herr von
Boddin; denn er kann sehr kratzbiirstig
sein, wenn er gereizt wird, ja unter
Umständen mehr als grob. Im Grun
ide ist er ein auter alter Bursche, voll
der pofsrrlichsten Einfälle Aber kom
men Sie hinauf! Jch will Sie meinen
Damen vorstellen.«
»Verzeihung!« sagte Curi, dem u
nächsk die burschikos lustige Weise er
neuen Bekanntschaft wenig zusagte;
»wir Sie sehen, bin ich zu einer for
mellen Visite nicht gerüsiek; ich wollte
»mi: das auf einen späteren Tag ver
fpaten. Was mich zu Jhnen führt, ist
nur eine dringliche Angelegenheit.«
Er klärte Deren von cUannewiiz til-er
die Erfahrung aus, die er rnit dem
Onkel gemacht.
»Das sieht ihm ähnlich«, lachte Die
ser auf der Treppe, dem Gast die
Hausthür öffnend. »Sie riskiren im
mer, daf; er aus seiner Drohung Ernst
macht. Na, kommen Sie nur herauf!
Meine Damen sind nicht so scharf auf
den schwarzen Frack, und ich will Sie
schon entschuldiaen Bleiben Sie über
Mittag hier nnd seien Sie mein Gast»
keinen Widersprnchi Den giebws
auf Branitz nicht. In Pelchow fchlrr-’
cken Sie nur mit Art-ger, was Ihnen
der alte Drache. die Diirten zusam
Inendrant Nach dem tissen fahre ich
mit Ihnen nach Pelchow wissen Sie
mer« Jclr nehme das innre Weiber
volk mir inniiberx meine Mädchen nnd
die Vedsons sehen sich nern einmal wie
dg; dk- kLissnrn helfen den Alten znlnn
machen. Weitre Ding die kleine Leb
Hain wies Die rniissen Sie auch inr
CL: ntdmwp En- IIO HO- Is.· wiss
euh ein Ost abzufchmolchelm Das
B such die in III. die Petchow ein
! n menschliz zu machen mitsa
de t. - - Muse-. disk bringe ich
such Denn sen Boddin ans sitt-um«
hu is s Reichs-w W den Mem be
tet-M fms wird « meine sum
min- IWII Lamon dedwiq ——-'·
cum von Voddsa sing bald an. M
in diesem Kasse zu gefalle-h Die Da
mm warm Uidmiwijtds . Ist-In von
Wust-Mk die einst In wenn Dos
Mm gewesen« Um Jesus etwas W
aise-sama Ums Msws end-a sich
inh- dofondm ds« stumm Stdn-U
mis- smht in DO- III tu Aar-u
fdluq Im Das et Tun Mai dass
dm vm von-now Mut Aug-legen
dm des du«-I sum sehen gab nah
das sinkt IM- Ue um ms m samt
II Ssm nah-um Uywtllmmch
Stumm tm- chnm in den Im
Isus UMMOI Gaum dism dem
dem-Osmi- Iøs Mle wuc- m
Io- Qntmlmäs Mau- Bonn-most
WUW. Mut-« Mut komm nnd
Im M Mochi-u Consis- Iedw
db sum in Ost-Ist stimmte-g ist«
Ums-· und sit sub-I m uns-«
i00 Jst- hu He is »Nimm-. Du
Mino Ion um«-w in m fdzo Mit
ists m Hm sahsqu findt-s Ins
jen- sm I . Ins Im »W- sum
usw-s »m- .Im III www-i
sp Muth ritt-I usw-Ist m
W tele - III-Wust Un.
Ia- m u- m m- uss um«-.
ists-III —- MI IWMIIW
km In VIII-OWN- sssssm Im.
fühite er freundlich das Wohlthuende
guter Formen und einer leganten Umi
geb.1ng, an welche seine Vergangenheit
ihn gewöhnt hatte. Das Essen war
gut, der Wein vorzüglich —- die Ei
guten muthmaleich auch, allein Cur:
rat chte nicht. Die Jvee, nach Pelchoro
zu fahren, fanden die Damen aller
lie«»st, unb ver Gast hatte wieder das
m- sschweifenvste Lob der Cousine Leb
zoxo zu hören, welches er stumm uns
ooch innerlich befriedigt aufnahm. Al
oksr hübsche offene Lanvauer vorfuhr,
mußte Eint mit den Damen zusam
men im Fand Platz nehmen, während
Herr von Pannewitz sich zum Kutscher
aus den Bock setzte. Jochen hatte man
längst voraus geschickt; es wäre ja viel
gemitthlicher so, setzte Pannewih aus
einander. »Je näher, se besser —s-- wie
ver Dieb zur Mettwurst sagte.«
Als die Gesellschaft um die Wald
ecte bog, erhob sich Hedwig von Banne
wjtz ein wenig und rief dann plößlich:
»Dort kommt Anne-Marte uns ent
gegen.« ·
Der Wald war auf der Branitzer
Seite ungefähr ebenso weit von Pel-:
chow entfernt, wie auf der Langendor
fer, so dauerte es noch zehn Minuten»
ehe der Wagen neben Fräulein von;
Lebzow hielt, welche die Pannetvikifche ;
Familie lebhaft begrüßte, Curt ndeßi
keines Blickes würdi te. Es entstandt
ein Streit, wer entsteigen und gehent
und wer weiterfahren sollte; Herr von (
Pnnnewitz entschied, daß der Kutscher
zu Fuße nachtornmen, der junge Bod
din dessen Stelle auf dem Bocke, Anne
Marie lden leer gewordenen Pla im
Fund einnehmen solle. Curt we selte
tumm den Sid.
Man kam bald in Pelchow an. Der i
alte Baron ließ sich-nicht sehen, uno
AnnesMarie lud die Damen mit ei
nem Anflug von Berlegenheit ein, ihr
in den Garten zu folgen, um den Kof
fee in der Laube zu trinken. Herr von
Pannewih übertrug Jochen »die Pferde
und nahm Curt’S Arm, der sich flüch
tig von den Damen verabschiedet hatte
»Kommen Sie, Herr von Bo-ddin!
Wie müssen den Bären in seiner Höhle
aufsuchen.«
Er spähte in sdas Fenster, welches
den Zugang zum Zimmer des alten
herrn bildete ,und klopfte dann.
»Mach’ mal auf, Boddini Was den
Teufel: bist Du ungesund, oder wag
fehlt Dir« Franz?«
Curt gewahrte durch die Scheiben,
daß der Ontel rittlings auf einem
Holzstuhle saß, dieLehne nach vorn, wie
im Friseursalon .Er kehrte ihnen in
dieser Positur den Rücken zu. Neben
ihm taueete der Bernhardiner, so steif
wie sein Herr.
»Schweig still, Fritz!« tönte es
dumpf aus dem Zimmer. »Ich will
nichts von der Sache wissen. Du bist
auch so’n Cujon; hast mir gestern den
Sack mit Väcksel ausgeschnitten, und
nun läßt Du Dich mit dem Teterower
ein. Wenn der Teufel zwischen Euch
gehi, ist der Beste in der Mitte —1
das sag’ ich. Wenn Jhr mich genug
von meiner Rückseite gesehen habt,
dann könnt Jhr wieder gehen.«
»Du bist ’n rechter alter Esel«, rief
Pannetvitz, Curt zublinzelnd; »wenn
ich zu Dir hinein will, schlng’ ich Dir i
einfach das Fenster ein « s
»Das sollst Du mal probiren —
dns probir’ malt« rief der alte Baron
zornig. »Dann hab’ ich meine Fenster
nicht einsehen lassen. Und ich habe hier
meinen Hund« der ift auf den Mann
drefsirt.«
»Du bist doch wie die Kinder,
Franz«, meinte Mannein einleiiteiid,i
indem er Gurt einen Wink anv, beil
Seite zu treten: »wenn sie sich vor et-« i
ivne fürchten, stecken fie den Kopf tust s
Bett. Jch mitt, ganz allein nie-ten 'ner i
spukt-« Tuch stlii ·!’«ik »dekl. III DUI
nicht in tlnneleqentieiten tonnnii. nnd.
nun betreibst Du solche Dnmmtienen
Reden tnnntt Du in immer mit snirx
wenn Dir meine Worte nicht zufallen
hnft Du Deinen treten Witten«
.’Ds.« Worte sind gest als» in's
Dorf totnene ich Doch nicht. tote der
Woti lutes tnnrrte H drinnen tse
munter
Wum Du Dein-s des-n Freund
« codes wiqu dann steck ftp-.
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sub-sum m· n so Ism- um
vom tm stot- su It- dsm M
us Its-sah Im n IM h m Ins-«
Inn ist-Im Os. im u
su, m Ist-M Wut Him
und die allzugeringe Belastung. Die
Leute tümmerten sich anscheinend nicht
um ihn, und doch fing er verstohlene
und, wie ihm düntte, nicht eben
freundliche Blicke auf. Sein Entschluß
ftand fest, der peinlichen Situation, in
der er sich befand, rasch ein Ende zu
machen.
Endlich erschien Herr von Pannewitz
wieder, verdrießlich lachend und mit
dem Kopfe schüttelnd.
»Sie werden wohl nicht um die ge
richtliche Hülfe herum kommen, here
von Boddin. Der Alte ist ganz aus
dem Häuschen und will es auf einen!
Siandal ankommen lassen. Als er mir !
)sagte, daß Anne-Marie schon mit ihm
’gesprochen und daß ee auch sie abge
iwiesen hätte, wußte ich Bescheid. Was
Jdie nicht fertig bringt, schaffen wie
Anderen alle nicht! Gehen wir zu den
Damen! Vielleicht besinnt er sich doch
noch. ,Auf einen Schlag giebt der
Bauer die Tochter nicht fott', sagt das
Sprüchwort.«
»Ich kann nicht darauf warten, ob
es meinem Onkel gefällig ist, sich zu
besinnen«, sagte Curt’ finster. »Ich
habe Pflichten übernommen, und ich
bin fiir ihre Wahrung verantwortlich.«
»Kann ich Jhnen nicht verdenten«,
meinte Herr von Pannewiß, die Ach
seln zuckend.
Alksie in den Garten kamen, wur
den sie von den Damen sofort wegen
des Erfolges der Verhandlung befragt.
»Nichts zu machen«, sagte Herr von
Pannewiß. ,,Anne-Mariechen hat ihm
ja auch schon versucht den Kon zurecht
zu Lesen; der Alte war gan elegisch
dar«ber. Er ätte es nicht sitt mög
lich gehalten, aß sie sich mit seinem
ausgesprochenen Feinde in ein Bünd
niß einlassen könnte. Jhm ist eben
nicht zu helfen-"
Anne-Marie war glühend roth ge
worden und blickte einen Moment zu
Eurt von Boddin hinüber, der sie for
schend ansah und damit ihre Verwir
rung nur vermehrte.
»Ich konnte nicht anders«» stammel
te sie; »es geschah ja zum Besten des
Onkels —·"
»Nein, nein· mein liebes Kind«, fiel
Herr von Pannewitz ein, »Du hast
ganz recht gethan. Er ist Dir auch
nicht weiter böse darum.«
»Ich bilde mir nicht ein, daß Jhr
Wort zu meinem Besten gesprochen
wurde, Eousine Lebzow«, warf Curt
ernsthaft hin. »Sie werden mich aber
entschuldigen, wenn ich zu anderen
Mitteln greise, um dem Rechte Geltung
zu verschaffen. Möchten Sie dem
Onkel gefälligst mittheilen, daß ich
morgen von seiner Erlaubniß Ge
brauch machen und Jochen fiir eine
Fahrt nach Demmin in Anspruch neh
Inen werde?«
Es wollte keine rechte Stimmung
aufkommen. Man traut sden Kaffee,
promenirte ein wenig — dann ging
Herr von Pannewiß, um anspannen
zu lassen· Eurt hatte Frau von Pan
newiß den Arm geboten; die jungen
Damen blieben unter sich, und da gab
es, vorsichtig in der gehörigen Entfer
nung, Mädchengespräche.
»Nun· wie findet Jhr ihn?« Es war
Hedwig von Pannetoiß, die so fragte.
,,Steifleinen und arrogant«« sagte
Anne-Marie heftig. »Ich bin schon
ganz mit ihm fertig.«
»Ich finde ihn ganz hiibsch«, meinte
aediimpft die volle Altstiinuie von
Leonorr. «Eine stattliche Figur, und
auch sein Gesicht gefällt mir.«
»Aber die Nase ist vorn etwas breit
und der Mund zu scharf«, meinte
Ordwig. »Ich glaube nicht, daß ich
eimnnl Verlangen haben könnte ibn
zu tiissen, trotz des hiitsscheu Bärt-J
Gleis-II
»Du bist nicht Mel-Mk bebst-M
Mk ZMU un so this-IT VIII It DIE
ganz Mer Farbe « das habe ich
seku. SMI M et ——-- das M wehk«
und Ich halte Ihn nicht gerade Mc el
nen cmähuim Gesellschme
Jlad doch Im u Geist und ein-Hi
Mskmtichism Cum-eh mpu Mei
tiqu warf umMatie hat«
Ach bin m Ueber-manns. das u
M aus Damen nicht viel macht und
ei nicht fük m Müd- Dmd MI.
Wem II « ·« - « ple
ordmäs soffs Im Musik an den
Rund und Ismene dm need Mo
IsmMam Mc Obst
»Man u Im ums immer des
- timin III-Un aus m IM- häm!
mich« Dis-) nicht tu M. Inn-«
Mutes-up
»Um-« H) MO- ihn Duk· am W
IM- Namen
Ihm Quart-M hin and tief sum
Nimm und Wo as m ji«-mich zur
Adam annim
Jsdism ihm Man-edi- tms diss
dm OIMF m Nu Im Mc usw«
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Yo Wo m. im Its-»Ich e us
»Fun- YOIQ dass PMMO III ts
MM mit-W v Im fis-n h um
Mino-Ist Im stund-aus« im
Jus kamst-m Iw- sus.
s Sie hatte nicht vermeiden können,
ldaß der Wagen sie neben Curt von
’Boddin zurückließ, und wie peinlich
jwar es, so allein mit einem Gegner
zu sein, den man am liebsten als nicht
auf der Welt vorhanden betrachtete!
Endlich raffte sie ssch auf und ging
unter stummer Verneigung gegen ihn
der mit verschränkten Armen dastand,
zur Hausthür, um i!.r Zimmer auszu
suchen. Sie fürchtete in diesem Au
genblicke, er möchte sse ausbrechen
» Curt folgte ihr mit den Augen, bis
sich die Hausthür hinter ihr geschlossen
hatte« dann· wandte er sich kopfschüt
telnd herum.
»Thörtchtes Kind?" sagte er zwi
schen den Zähnen.
--—.— .
5.
Curt fuhr am nächsten Tage doch
nicht glei nach Dennnin. Jrgend eine
heimliche acht zwang ihn, aus etwas
Anderes zu denken, was etwa geeignet
war den Onkel wirksamer zu beein
flussen, als dies Herrn von Pannewitz
gelungen. Der Jurist und Mann des
strengen Gesetzes wurde plötzlich von
Scrupeln der Weichherzigleit geplagt,
iiber die er sich gegen AnneMarie so
we werfend geäußert
r besann sich, daß ider Landrath
des Kreises, Herr von Wedel aus
Bornitz, der Vor esetzte des Onlels in
dessen Eigenschat als Ortsobrigteit
von Pelchoro, ein alter Freund der
k milie war. Zu diesem suhr er,
eßte ihm die Verhältnisse aus einan
der und bat um sein persönliches Ein
greifen. Jhn müsse der Onlel anhö
ren; ihm werde er auch glauben, wenn
er ihm die Consequenzen seiner Hals
starrigleii llar mache.
,,Vielleicht, und sicher zum Vortheil
des Gelingens, erinnern Sie ihn auch
an das Schicksal meiner Cousine Leb
zow, die er bei sich hat und siir die er
eine große Vorliebe empsindet."
Herr von Wedel ließ anspannen und
fuhr sosort mit Curt nach Pelchow,
während Jochen mit dem Pelchower
Fuhrwerk in Bornig verblieb. Der
Baron war ausgeritten ,und man ariss
den ersten besten Mann aus« um ihn
durch diesen aus den Hof bitten zu las
sen. Jn der Zwischenzeit unterhielt sich
der-Landrath mit Ame-Maria« «
su r ging im warten mit Veioen
auss und ab ,froh, daß die Wege meist
zu schmal waren, als daß er auf einer
Linie mit ihnen hätte gehen können
Nur zuweilen wandte der Landrath
den Kon ein wenig und zog ihn zu
ein paar flüchtigen Bemerkungen her
an. Es schien ihm, als seien Anne
Marien’s bittere Klagen, wie sehr dem
Onkel der Wechsel der Verhältnisse auf
dem Gute nahe gehe, an seine Adresse
gerichtet, und einmal war s ihm sogar,
als hätte das braune Auge, welches ihr
Prosil ihm zeigte, mit raschem Sei
tenblirle sein Gesicht gestreift Uebri
gens hatte sie andere Toilette gemacht; »
das mattgriine Kleid mit weißem
Spitzenbesatze erschien für die ländliche
Umgebung vielleicht etwas zu an
spruchsvoll, aber es stand ihr aut
Endlich ließ Hufschlng jenseits der
Mauer die Ankunft des Barons ver-«
muthen !
,,Erlauben Sie mir, dass ich Sie zu
ihm siihre Herr Lundrath!« sagte
AnnesMarie hastig; »Sie müssen ohne- !
bin durch mein
hat die seltsame Angewohnheit, durch s
Fenster zu steigen, und ist nicht zu be
wegen, sich einen besondern Eingang
herstellen zu lassen."
Das kenne ich von srnhec her, lie
bes Kind: damals war überhaupt nicht
anders zu ihm zu gelangen A ts Wir
versehen. Herr von Boddi n — ich gehe-;
wohl tliiger ohne Sie. Jilp hoffe ans
Beste.'·
Der Baron war in sehr iilsler Laune
dieses Besuches. Er war inzwischen
bereits durch sein Fenster gestiegen und
empfing den Landrath mit märrischem
Gesichte, was dieser indeß nicht zu be
merken schien.
,,Lieber Boddin«, setzte er gemiith
lich und doch theilnahmsvoll von einein
Stuhle her aus einander, den er sich
herangezogen, ,,hier hilft tein Zittern
vorm Frost: Sie haben die Wahl: ent
weder Sie überliefern Jhren Neffen
das Gut und bleiben in aller Ge
niiithsruhe hier. oder Sie lassen sich
von der Polizei einsperren und viel
leicht einen Theil Jhrer Leute mit, le
ben viel, viel tümmerlicher in einenr
kleinen Neste und ziehen das Geschick
Jhrer liebenswürdigen Nichte mit in
diese Misere hinein.« ,
»Das ist aber eine offenbare Unge
rechtigkeit«, murrte der alte Herr auf
geregt, und die kleinen wässerigen Au
gen sahen aus, als ob sie die Absicht
hätten, auf den Landrath zu springen
»Das ist mein Gut, und ich hätte die
verdammten Juden auch bezahlt· Und
das will ich mit meinen Leuten schon
zwingen, daß mich keine Polizei hier
wegholt. Soldaten schicken sie mir doch
wohl nicht her.«
»Warum nicht« lieber Freund? Die
tönnen Sie in idrei Tagen hier haben,
wenn Sie’s drauf ablegen.«
Der Alte brummte wie eine-knur
rende Dogge vor sich hin.
» »Wie lange können sie mich denn
seinspunden?«
f »Je nachdem, Bester; ein paar Mo
tnate, auch ein Paar Jahre, wie Sie's
haben wollen. Machen Sie sich keine
tFlausen dor, und stellen Sie sich vor
»die nackte Thatfache!«
Jn finsterem Nachsinnen brach der
»Widerstand des Barons·
’ »Dann hol’s der Teufel! Meisterwe
gen will ich dem Kerl die Papiere alle
geben, die ich habe; damit mag er
machen was er Lust hat. Aber ärgern
tann ich ihn doch, Landrath -— wief«
»Wenn Sie in iden Grenzen des Ge
setzes bleiben, ohne Zweifel. Jch rathe
Ihnen indessen nicht dazu, alter
Freund; denn es tönnte Jhrem Neffen
eines Tages einfallen. das Gut nicht
nur allein bewirthschaften, sondern
auch allein bewohnen zu wollen«
»Das soll er nur thun; er soll sei
nen alten Vatersbruder nur aus sei
nem ererbten Hause ’rauswerfen! Muß
ich ihm die Tagelöhner auch übergeben,
Landrath?«
»Soweit sie in festem Contrakt zum
Gut stehen und nicht freie Arbeiter
sind, fa. Ich denke aber, daß auch diese
Arbeiter hier in Häusern wohnen, wel
che Gutseigenthum sind; natürlich un
ter der Bedingung daß sie für das
Gut arbeiten. Weigern sie sich, weiter
zu arbeiten, so entzieht man ihnen ein
fach die Wohnung.«
»Sonft vassirt ihnen weiter nichts?«
fragte der Baron mit gespanntem Sei
tenblick.
»Ich denke, das wäre aenug.'«
»Nein, das reicht nicht«, meinte der
Alte trocken. ,,Dat is ’n Spaß. sägt
Maaß.« Und er lachte einen Augen
blick kurz auf, aber es war ein zorniges
Lachen.
»Ich sann Ihnen nur rathen: ord
nen« Sie die Sache in Gutem, Bod
oin:«
»Na adschiis, Landrathi Nun isi"s
mir leichter um das Her«i.«
lFortsetzung folgt.) -’·I
angeangt denn er ahnte den Zweck
l
W
Am schnellsten wird gewöhnlich der
mit feiner Rede fertig, der wirklich et
was zu sagen hat.
· s I II
THIS-kamen sind Leute« die, ohne die
Kunst ernst zu nehme-L ernst genom
men fein wollen.
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