Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 04, 1911, Image 2

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    HumoriftifchiMilitärische
Erzählung
Der falsche Adjutant
von
Freiherr v. Schlichf
(I-t. Fortsetznnni
III
lind eigentiiiti sollte oer »inner
nieister mich schon irr-nie Inea sein, nnr
acht ilhr hatte its-»in sich im Rosino
verabredet, nnd jetzt wnr es schon
ein Viertel nach, oder itnn war die
ganze Stimmung verstogen, er be
fand sieh in einer gräßlichen Lunne
und er hatte daher beschlossen, iiber
haupt nicht mehr ans-zweien Heute
hatte er doch nicht die richtige Lust,
der schönen Wittwe den Fios zu nm
chen, und heute-. too so viele Men
sehen zugegen waren. toiirde er noch
weniger ais sonst Gelegenheit sin
den, mit ihr oüein zu sprechen Alle
würden aus das, was er sagte, achten,
und morgen würde dann wieder in
der Stadt über sie beide getiotseht
werden. Die derheirntheten Ossiziere
würden sie morgen bei Tisch bereden,
der Bursche, der seroirte, würde es
mit anhören, und toas er drinnen der
nominen, briihworm draußen dem
Mädchen in der Küche toiedererzählen
Die erzählte eo dann Abend-, wenn
sie Besorgungentniachte, ihren Freun
binnen, nnd diese brachtest es dann
als große srohe Neutgteit ihren Haus«
srouen nitt heim, und diese erzählten
es dann ihren Männern, und diese de
speoehen es dann Abends am Stamm
tis , und dann tonr es hernni, dann
III-i te in der ganzen Stadt jeder
jedes Wort, das gesprochen worden
me. Und bat sollte und durfte
nicht sein. »Ich werde mich entschul
«di en «und so en, ich hätte Nole
er drei Arbet betomrnen«, bes to
r Bürgermeister, »nrorgen entschul
bige ich mi dann bei der Rom-nan
deuse und i Frau Konstanze per
son-ich, nnd dann verabrede ich mich
sit ihr zu einer neuen Reitpartie, nnd
wenn i bon der zurück bin, weiß ich
wornn bin, dirs soll meine Sorge
sein.« So tetephonirte ee denn- ins
Kasino und liess ven- yerrn Maine
durch den Kasinounterossizier sagen,
es thöte ihm sehr leid, aber plötzlich
sei der Rathsviener erschienen init
wichtigen Akten. die er noch zu erledi
en habe, er bäte daher sein Ausbieis
gen zu entschuldigeir. Er sah es vor-—
aus, dass man diese Lin-rede nicht gel
ten slassen und den Versuch machen
würde, ihn doch noch nmzustimcnen.
Co hin er denn den Hörer vorn Tele
Most a . Nun tonnten sie ihn an
ngeln, soviel sie wollten, er hörte
nichts davon.
Da erschien Luise irn Zinnner
»Frau Brit-Innre läßt sich entschuldi
en, sie ist augenblicklich sehr start
stixjstigt Der Heer Bürgermeister
wünschens«
»Ich gehe heute nicht aus, ich will
Identibrot essen·«
Schrecken-bleich stürzte Luise in vie
Küche zurück. »Frau Beitr-uner, er
will ieht doch zu Hause essen.«
Frau Brünnner tippte sich mit dem
Ze gefinger ans die Stirn· »Bei ihn
ptept es wohl hier obenW fragte sie.
ohne sich aus ihrer tiinhe bringen zu
lassen. ,,Erst will er nicht und nun
tvill er doch? Zur-n zweitenmal loche
ich nicht siir ihn, dass habe ich nicht
tontraltlich.«
Aher Luite tnar milder gestimmt.
»Wenn ich wenigstens man noch ein
Mr Spec-get iivkia gelassen hätte«.
und gan verzweifelt betrachtete sie
die Schtt el, nuf der von dee einsti
sen Pracht auch nicht ein Atem mehr
zu entdecken tune.
»Minder! Sie sich deswegen nur
tetue Getvissenebisse", beruhigte Frau
betten-net tie. ..Wenn Sie tte nicht
’ · Fett hätten mäeen tte schon tanqe
ne Chittetenen do ttnd sie bei Ihnen
M immer noch besser aufgehoben
Ihr dann überftet sie ptösltch etn
MI: Les Wiss-L Sie see-esse dies
thee Weste then die Lust genommen
hatten. deute quest- sen. tte neuste.
ihre Gotte betten t die Laune vees
hatten titn Wust dee Stolzes
Mte ttmn ttuttttchen Busen. Eis
ek es time tiefes doch mach ttisfet Jst-U
e neetei. neie ten und die Welt tttsee tttn
urtheilen. due iti viettetttet der eette
ttt eue besseennn." Und eine
see letde Stimmung tnne tät-et ite.
.Vee oeee thut Inte don- tetd. Leute«
tnetste se. .u-tttetts0. ten einem we
sen csen tut-I ntett mese die stehe
fees. Idee wenn ee bunqetze ite. Mitten
sie tstn M ttedee etnm zum Mien
sites se am denn eetm Minuten
tsstee see Teich nett tat-en Breiten
M. ttnd »ein-e Iemten bitte Its-m
seit-met see den Ade-nimmst
Willst mete- M une. von tu. to
est ee tse einteteen teetnettmen wogte
IMM. due nettnnlten ttnestetust
Ue steh Nat most-tote tetnen
thskth emeee ten- Mut-me
Messe-« betone-»H
,.I-te tes see Ununte« txt-its ee.
sit ee hie est-see Meiste Inn
»Bei-n sehne-net meinte dee Den
Wes-umse- tettteie esse nue endete
Mist-. see Web dem essen-e sue
Wisse etut sent thun ten ttemen
H NO thtmtsee Wes-et see-f
Its-I Mutes «
Jst. MS We« Heute « ms
, . dsss tust « de- tsdsmete
send et wes tdm We heute
Idee-»
Mtitc et- Stegs-M.
— u fee — Ost-. »Du but-Iet
ist das schönste Wetter von der Welt,
im Finstnogarten amiisirt sich die
ganze lustige Gesellschaft, und ich sitze
hier in meinen vier Wänden und är
gere mich krumm und lahm. Und an
der ganzen Geschichte ist niemand an
deres schuld als Frau Briiinmer mit
ihrem infainen Mundwerk Herrgott,
wag wäre die sür eine ideale Wirth
schasterin, wenn sie ohne Zunge gebo
ren wäre!« Und er leerte abermals
sein Glas-, aber in der Stimmung, in
der er sich befand, verscheuchte der
schwere Wein wrder seine Sorgen noch
seinen Aerger, sondern machte ihn erst
recht verdrießlich
»Was macht man denn jetzt nur?«
Der Bürgermeister sah nach der Uhr
ess war schon etwas nach halb neun.
»Das gescheiteste ist schon, man geht
zu Bett«, schalt er, »e- ist ja zwar
noch sriih am Tage, aber morgen
geht ea ja auch wieder sriih heraus-,
und vor alten Dingen must ich mor
gen einen klaren Kot-s haben, denn
zur Abwechselung soll ich dem Masor
wieder einmal sein Bataillon vorer
erzieren, und ich habe nach dem Lob,
das ich heute wohl aus Veranlassung
von Vöhme geerntet habe, teine Lust,
mich zu btamiren.« Und nach aber
maligem kurzen Besinnen beschloß er:
»Ach was, i geh’ zu Bett und ver
schlas’ mir a en Augen«
In demselben Augenblick, in dein
der Bürgermeister sich im Bett seine
dtinne seidene Decke bis an die Na-.
sens the in die Höhe zo , trat lms
Ko nogarten Leutnant Höhe-te aus:
seinen Konttnandeur u. »Es hilft
nichts-, Herr Major, sowohl ich tve
das Telephonamt haben wie wahrt-l
sinnig angettingelt, aber wir betont-s
men keinen Anschluß; entweder ists
kein Mensch zu Hause, oder der Bitt-i
seerteister hat das Telephon abge
e .« s
»Da hört sich denn doch aber alles
aus.« Mafor Gebhard ärgerte sich
. wirllich. Daß der Bürgermeister nicht
sda war, verdarb ihm die Laune, er
ihatte sich darauf gefreut, mit ihm zu- ;
Tsammen zu sein, nnd er empfand
dessen telephonische Absage als eine.
.Art persönliche Kränkung, gewisser-«
mafzen auch als eine Rücksichtslosigteit z
Pgegen die Damen. Er begriff den an- «
ideren gar nicht, der war doch sonst
immer die Liebenswiirdigleit selbst
nnd immer dabei, wenn es galt, froh
zu sein· Und vor allen Dingen glaub
te der Major nicht recht an den Vor;
wand der plösjlich erschienenen Alten-.
stücke, die waren ihm zu plötzlich er
schienen, um ihm wahrscheinlich vor
zulommem
,,Dahinter steckt irgend etwas«,
meinte der Major, der mit Böhme
beiseite gegangen war. »Witrden Sie
mir wohl den Gefallen thun, einmal
in seine Wohnung zn gehen nnd nach
gusehem was denn eigentlich mit ihm
Ioo ists Es ist ja nicht weit, in einer
Viertelstunde tönnen Sie fa wieder
hier sein."
Ehe Böhme antwortete, warf er ei
nen Blick auf seinen Stuhl an Nellns
Seite. Als er ausgestanden war. hatte
er gebeten: »Nicht wahr, gnädiges
Fräulein. den Platz halten Sie mir
irei?" Sie hatte es auch versucht. aber
es tvnr ihr nicht gelungen. nnd ob es
ihm nach Verlauf einer Viertelstunde
gelingen würde, ieinen Stuhl wieder
zueiiciznerobem erschien ilnn mehr ais
zweifelhaft nnd er hatte ieine Luit.
den Plnf an Reiten Seite den ganzen
Abend e nein anderen zu gönnen.
Der Maine war der Richtung iet
me Blickes gewinn »Ach so. deswe
gen«. meinte ee belustigt. »Na. da
iann ich ee Jdnen ia schließlich nicht
derbeniein dait Sie meinem Vor-s
ichiaa nicht allzu irendta zustimmen
liteiletm genagt ee in mai-. wenn
tvie eine aetenndte Oedennane bin
ichickem Hinten Sie mir einsna einen
iiiebiinen MieeitenK
Dee eeiedien nnd nachdem ee in
neniet worden war. machte er sich
ten Lauiickeeitt ani den Wege.
Um niierweniaiten von allen be
Riii Irren Konstanze dae Feindin
n dee Miene-meinen- Wie iie list
cui isn Ieicent hatte. io hatte er iitlt
need ideeeUieinnna ans nat ein nenee
Minmeneeteeiien mit ide teenen miti
len. send du er nn- ieieaweiliae M
iettdiisdei Im Mieiilsuft verwa.
neeieste lie in tdeee tsitelieitz ie wich
tin winden die Saite-en wein nicht lein.
des ee dieieiden nttlt unter liessen
den need ums Hemde-Inn dee Iesee
hätte dnediesen sonnen Sie aeaeete
iiet eniesd itdee ihn Die we woet
tara nnd lese-deuten und nce matten
tde idee itteme kenne nn.
»Beste seine-e Dies des ein-see
euisrseem·. iliiheeie diesd ice en
einem sendet-nisten since-Mc zu.
»und zeis de« dteieee sue-Iebtes
ntm en deutttQ Die stets-sittsame
Du ede- dee Inedietden eee Ut
qeemeeiteee sitt II sue ists see
ein zntnstg ein We Waden-M
Hm anhei- IntisesI des seen den
sei-nd dein-e Rosette-neus- Nu
nein-n tust-«
Jene ne rede-» me ite wesen-.
III dran set-sen- eue Ist-ern
redet dete- deistnee le M des M
andere-. stets-. den keiner-e Iesee
ne den keine-s de. sitt see-m des
machten, und so trat sie denn aus
eine Gruppe von Herren zu, unter de
nen Konnrig sich befand.
Der hatte schon lange versucht,
in ihre Nähe zu gelangen, nnd als er
sie jetzt herankommen sah, trennte er
sich schnell von den anderen und bot
ihr seinen Arm. »(8ndlich, meine
Gnädigste«, sliisterte er ihr zu, »Sie
wissen ja gar nicht, wie ich diesen
Augenblick herbeigesehnt habe«, und
ohne das; sie es wollte hatte er sie
schon sortgesiihrt. »Sie müssen sich
nämlich unbedingt unseren schönen
Garten ansehen«, erklärte er, ,,es ist
hier allerdings nicht ganz so hell wiel
da vorn too die vielen Lampions
brennen, aber immerhin noch hell
lgenua,, um etwas sehen zu können.
sFinden Sie nicht auch?«
,,Eigentlich nicht-C meinte sie lachend.
i »Na, das ist ja auch egal. Dann
lsehen Sie ihn das nächste Mal«,
tröstete er sie. »Die Hauptsache is «
i daß ich hier mit Ihnen allein bin,
wollte er sagen, aber er sand die
"Worte doch nicht ganz passend, viel
leicht tonnten sie die schöne Frau ver
anlassen, dieses Alleinsein unpassend
zu finden und zu den anderen zurück
zutehren
Unwilltlirlich errietb sie. was er
hatte sagen wollen, und sie war ihm
dankbar, das; er seinen Sah nicht
"vol1endete. «
Idcese auf ihre Kosten billige Witze
Sie gingen eine ganze Weile
schweigend nebeneinander her. Frau
Konstanze hatte so die Empfindung,
als wenn es eigentlich richtiger
wäre, zu der übrigen Gesellschaft u
rilckzulehren, aber da hätte sie ch
doch in erster Linie wieder mit den
Damen unterhalten müssen und sie
hatte so gar kein Jnteree für die
Dienstboten, die Er iehung der Kin
der, stir die gemeinsame Schneiderin
und filr all die ivichtigen Dinge, sie
merkte deutlich- wie sehr sie Konnritz
gestel, wie die Komplimente, die er
ihr machte, ihm ioirklich von Herzen
kamen, und in der Hinsicht war sie
ja nicht verwöhnt. Selbst der Bürger
meister sagte ihr nie eine Schmeichelei,
der saß ihr ganz bewundernd gegen
liber, aber nur ganz vereinzelt sagte
er, wie schön er sie fände. Ueberhauvt
unterhielt sie sich mit deni stets ganz
anders, als sie es sonst gewohnt war,
und sie kannte sich dann auch selbst
gar nicht wieder; in seiner Gesellschaft
zeigte sie ein lebhafteo Jnieresse fiir
tSacheih die ihr sonst vollständig fern
lagen, denn in dein Taumel der Ber
liner Gesellschaften kam sie kaum da
zu, sich mit ernsten Dingen zu beschäf
tigen. Da eilte sie von einem Fest zum
andern nnd ließ sich in derselben Art
und Weise den Hof machen, wie jetzt
Konnritz es that. lind obgleich sie
nicht eitler war als jede andere
Frau, hörte sie es doch immer wieder
gern, wenn ihr gesagt wurde, wie
schön nnd begehrengiverth sie sei.
Noch immer ging Koniiritz schwei
gend neben ihr her, Plötzlich blieb er
vor einein Roseiistoci stehen nnd
schnitt zwei wundervolle Marechal
Niel Rosen ad.
» »Aber, Herr Leutnant«, schalt sie,
flae armen Blumen, die schliefen so
e ··l
»Jhre Schönheit wird sie schon
wieder m neuem Leben erwecken«
Ino denn vnt er: »Nimm Sie mir
die Freude machen. die Blumen heute
Abend zu tragen?"
»Wenn es Ihnen Freude macht,
sehr gern.'«
! »Ich deute Jnnen«. nnd ehe tie ee
lfeiertpinieern tonnte, hatte er ihre
Wände ergriffen nnd gettist. Sie
Wollte biiie werden. ihn mit einem
littenaen Wert in die Bedienten zu
riäeiepeikon ntier fetten til-ritt er. ais
wenn erniehte beigefallen witte. an
lideee ite weiter.
Lotsen sie wol-L niidige Fran««
iecqte er visitiQ »du ich mich mit
dem Gedenten trage, mich zu verhei
rathe-it«
Sie hätte teine Frau fein miiiien.
wenn idee Neugierde nicht erwacht
wäre .Wirtiieie? Dort man ichon
nentntieent«
.LeiIet noch with weidete er ah.
»aber its Miit NO d» Ton dee
tistiiicke nicht mein in weiter Ferne
leytP
· I ee ineteteet »so tragen mee!
ee t« Rettirtict eine Beim- auei
der stehen Gott« z
»V- niIM meine Minimum
NO beei. we n- Jenen neuliw
staate. sei-M to eine Freu, vie
meeti icss uns eiekunt if·
. sie It- Uees tte wein-mi
.J0 seite iie verstehe-e ne tin-en
30 bis ernssctt nat see Seite- to.
ne( seu »ich stand-. M ein eui see
IMW III-er «
Oe M eine nat-g Bene- Uns
ieete ee: Jite it ten-e junge keine
ee tI euee new Meine «
«deee tieuimatt" W seien Un
ten wie ist eee Ineen entidiieste
see ene- em sie easi- eeneieet ein«
Im- II h — eem II bete see
ee seen Instit W ee soeetttq
eines- He en eines-new se »Hu teeeee
Seen si- Wt see tue bietee se
mi- te see-see- tmu ne e·
te- m est site In Unite- see
mochte. Und wie lain er nur daraus,
sich mit solchen Zulunstspliinen zu
tragen? Nur auf Grund der wenigen
freundlichen Worte, die sie vor einigen
Tagen und heute mit ihm gewechselt
hattet Sie war so verwirrt, daß sie
gar nicht llar denken konnte, und ganz
sassungslos stand sie ihm gegenüber.
Konnritz errieth, was in ihr vor
ging, er Inerlte, er hatte abermals
eine Dummheit gemacht, er hatte zu
friih und zu deutlich gesprochen, das
mußte er jetzt irgendwie wieder gut
niachen. So that er denn, als hätte
er den Sinn ihres Ausruss gar nicht
begriffen, sondern fragte so harm
los und unbefangen wie nur mög
licht »Sie befehlen, meine Gna
digfte?«
Es gelang ihm, sie zu täuschen.
»So kann sich lein Mensch versiellen«,
dachte sie, »ein Mensch wie Konnrih,
dem das Herz so aus der Zunge
liegt, am allerwenigsten. Gott sei
Dant, der denlt ebensowenig an mich
wie ich an ihn, wie konnte ich nur.
so thöricht sein, mir so wag einzu-·’
bilden!« Trotzdem wäre sie dochi
jetzt am liebsten zu der übrigen GH
sellschast zurückeiehrt abet wenn sie
jetzt diesen H orschlag machte, so
konnte Konnritz vielleicht doch aus
den Gedanken kommen, als hätte siez
seine Worte aus sich bezogen. Das’
aber durfte nie und nimmer sein, im(
Gegentheil, sie mußte thun, als läge
ihr jede derartige Auslegung seiner
Aeuszerung vollständig fern, sie mußte
ganz unbefangen auf seine Worte ein
gehen, und wenn sie das that, dann
mußte er ja selbst site den Fall, daß
er vielleicht doch an sie gedacht hatte,
deutlich merlen, daß sie selbst ihn gar
nicht verstand.
So that sie denn, als wäre der
»Herr Leutnant« nicht ein Ausruf
des Erstaunens und Erschreckens,
sondern nur die übliche Anrede ge
wesen, und so fragte sie denn Herr
Leutnant, ist das wirklich Ihr
Ernst?«
»Sieh einmal einer an, wie du dich
herstellen kanns ", dachte Konnritz,
»aber um so besser, wenn du so thust,
als verstöndest du mich absolut nicht,
dann kann ich ja um so steier und
ossener reden«, und so sagte er denn:
»Es ist sogar mein heiligster Ernst-«
»Aber eine Wittwe, Herr Leut
nant -- - ist die nicht zu alt für Sie?
Sie sind doch noch so iung.« ,
»Schier dreißig Jahre bin ich alt.
Und außerdem, meine Gnädigste, Sie
selbst sind doch der beste Beweis ba
siir, daß es nicht nur sehr schöne,
sondern auch sehr junge Wittwen
gibt.« »
»Und ist sie auch hübsch?« fragte
sie, ohne weiter aus seine Worte ein
zugehen.
»Trauen Sie mir tvirllich zu«,
sragte er etwas getränkt, »daß ich
mich in eine häßliche Dame verliebe?«
Dann fuhr er sort: ,,Ob sie hübsch
ist? Nein, aber sie ist schön wie die
Sonne im Aufgang Groß nnd
schlank gewachsen, mit einem Gesicht
so sein und lzart, mit den entzückend
sten Lippen» mit den versiihrerichstens
Augen« mit dem schönsten Haar, den
zierlichsten Händen nnd den bezau
berndsten Füßen. Jch tenne iider
haupt nur eine einzige Frau, die mit
ihr veralichen werden könnte dass find
Sie. meine Gnadtgsie.« »
Waren seine Worte nicht doch fiir’
sie bestimmtk Sie wurde nicht rechts
ans ihm klug. aber sie mußte tveiters
ans seinen Ton eingehen· nnd so sagtet
sie denn: »Das- thut mir Jhkettoeaens
leid. Herr Lentnant, ich hätte Ihnen.
eine schönste Frau gegönnt.« !
.,Noch schöiier3« sragte er ganz er- i
staunt. »Ich glaube nicht, dass ees
etwas noch Vollkommenereo ans ders
Wen gioi, siis mich wenigsten-: ist fie:
die personisitirte Schönheit-" i
»Da bin its doch aber wikMch Mut
disk-M die Dame später ten-un zu!
W. ade- mun es Ihnen mäi ist'. I
brach str des Gespräch fest ad«
Just-I wir sum siedet zu den auch
tm Achtu, von heim M irgend;
muss mosmt zu Ihm-IX ;
Und tot-Mo drang in diesem Au j
ndlks cum »Du-Mk und Mal
: Ists Etwa zu idmn Nach-«
iusv als sie nähn kams. Masse-r
sh. on umfass- mt die Oe
xmss Im mä m samt-Ist »Hu
M t. der Den dumman
Im ums- M dmm zu Um je
III-. WU n NO Ruh
Ethik QMIIQOMMI ganz Hund
spinn- dmssmm Im Im
Ihsc mi m om Nym- usm du
Wut-I Unsinn-Im bot »Im-.
Du Im Mem ins-. 00 Om- Ou.
whi- ids Im Nisus. man tm
VIII-Im In Inst und m full
Immun- Wm m Amme-· w
III- UU Its-Ists im- m was
III-II »Ist-P N ILM Ihm m
.-I
»Um-I Im tsm aus Ia Hund«
IU m- sjmmimwn Leut-ans
»Ist-U- mis am um« »Im
W Ist is IM.
Ost- W Mis- pis Isu sann
II Ins-f m In Rom Am
cis- uns- tms m m um
m. Im. tm Ins mun- .
s ,,Jch!« rief Böhme. Er hatte sich
zbisher sast ausschließlich mit Nelly
Junterhalten, und fass noch mehr als
»die Auszeichnung, mit der sie ihn be-«
handelte, hatten ihn die iviithenden
Blicke des Hauptmanns und dessen
wiederholte veraebliche Versuche, sie zu
trennen, amiisirt. Auch dasz Konnritz
so schnell auf seinen Vorschlag, Frau
Konstanze den Hof zu machen, ein-·
ging und sich sogar mit ihr seitwärts
in die Büsche schlug, erfüllte ihn mit
Freuden, weil er mit tödtlicher Sicher
heit eine furchtbare Blamage für den
Kameraden voraussah Kurz nnd
gut, er befand sich in einer aus-gelassen
über-nöthigen Stimmung, und so rief
er noch einmal: »Ich hab’5, Herr
Majori«
»Nun-I mit der Sprache!« kom
mandirte der.
Aber Böhme streiite. »Ich verrathe
meinen Plan nicht« Aber habe ich
Pleinpouvoir, Herr Major, tann ich
thun, was ich will?«
»Schaffen Sie mir den Haupt
mann der Landwehr zur Stelle,
todt oder lebendig. Wie Sie das an
fangen, ist Jhre Sache.«
»Meine Herrschaften, Sie haben es
alle gehört! Spätestens in einer hal
ben Stunde ist der· Herr Bürgermei
ster hier.« Dann eeilte er schnell da
Fon, um seine Anordnungen zu tref
en.
Der Bürgermeister ahnte nichts von
den bösen Plänen, die man gegen ihn
schmiedete, er lag in seinem Bett und
schlief den Schlaf des Gerechten. Er
träumte, nnd im Traume exerzierte er
das Bataillon. Er hatte die Truppen
um Gefecht gegen den marllrten
Feind entwickelt, der eine Anhöhe be
etzt hielt, die Schüzenlinien gingen
sprungweife vor, und en geschlossenen
Abtbeilungen folgten die Unter
»stiisungstrupps, nnd was er im
Traume sah, gefiel ihm sehr. »So ist
es sehr fchön«, sagte er sich, ,,aller
dings hat der niariirte Feind von mir
den strengen Befehl, wenn ich mit dem
Taschentuch winke, sich zurückzuzie
hen, aber auch ohnedem würde er
einem derartigen tadellos angesetzten
Angriff gegenüber nicht ftnndhalten
können. Nur noch fünf Minuten,
dann lasse ich das Signal blafen:
,,Seitengervehr pflanzt anfi«
Und der Hornist niufzte die Ge
danken seines Vorgesetzten errathen
haben, denn er fing plötzlich an zu
blasen.
»Das ist doch zu früh, Sie Nacht
tvlichterks schalt.der Haupttna n der
«Landwehr, ,,warten Sie ge älligst
den Befehl zum Blasen ab, oder war
ten Sie wenigstens so lange, bis die
Unterstützungstrupps näher heran
sind. Hören Sie auf mit dem Ge
intel«
Aber der Mann tutete weiter.
»Na, denn nicht«, wollte der Bür
germeister sagen, aber zur rechten
Zeit fiel ihm ein, daß er diesen Un
gehorsam nnter keinen Umständen
durchgehen lassen dürfe, und so be
sahl er denn noch einmal: »Ob«-Fern
Sie aus nnd vor allen Dingen, wenn
Sie blasen, blasen Sie richtig nnd
spitclen Sie keine salschen Töne in
Jhr Horn; wag Sie da blasen, ist
ja gar nicht das Signal «leuinte
ren«,,das ist ja «
Was es war. wußte er im Augen
»Aha selbst nicht, hilsesnchend sah er
sich nach Biihnie inn, aber der war
nicht zur Stelle, so sagte er denn
»Was Sie da blasen, ist ja etwas
ganz anders.«
Und mit einem Male war auch
der Hornist verschwunden· aber sein
Blasen war noch ganz deutlich zn
hören. »He-knist, Sie gehören liter
her. Kommen Sie her-«
Aber der Darnist lani nicht.
Minnen Sie wohl heetosnnsetit'
Aber der Dorntst tant nnnter
noch nicht«
»Na warte mein Junge. wenn ich
auch nnr ein bannte-sann der Land
wette din. deshalb lasse ich mir noch
lange nicht von eneh ans der Nase
ihernsntanzesn das will ich dir bei
weisen. tomntst dn nicht zu mik.
dann tunc-ne ich zn dir." Und er
gab letnem want die Sporen nnc im
Galopp dadtnzustitrmen
Aber der Gaul stand« da und
rührte sich nicht. «
»Bist du alte Ziege wahnsinnig
geworden?« fuhr er fein Leibroß an,
,,Galopp!« e
Aber der Gaul wurde immer star
rer Und unbeweglicher.
»Und wenn ich dir bockbeinigen
Satan die Rippen eintreten soll, lau
fen wirft du schon, mein Engel-« Er
fpreizte das rechte Bein einen Augen
blick ganz weit av und schlug dann
dem Gaul mit aller Gen-all den
rechten Sporen in die Seite. Aber
zu feinem Erstaunen gab nicht das
Pferd einen kräftigen Schrei von
sich, fondern er selbst - mit aller
Gewalt hatte er m’it idem rechten
Knifchel gegen die Seitenwand des
Bettes gefchlagen.
Jetzt safz er aufrecht im Bett Und
rieb sich ganz erftaunt mit der Rech
ten den schmerzenden Fuß, mit der
Linken die Augen. »Hei-e ich denn
das alles nur geträumt?« fragte er
Ifich Da tönte von neuem ein Trom
metenfignal an fein Ohr.
aus«, schalt der Bürgermeister. »Wie
tann ein Mensch es wagen, Abends
um diese Stunde noch aus der
Straße zu musizierem noch dazu
unter meinem Fenster? Jch werde
gleich morgen durch die Polizei den
Schuldigen ermitteln lassen und
dann bestrase ich ihn wegen ruhestö
renden Lörmens mit der härtesten
Strafe, die zulässig ist, ich will dem
Manne schon Respekt vor dem
lSchlas seiner Mitmenschen und vor
fdem seines Oberhauptes im beson
sderen beibringen.«
l »Da hört sich denn doch aber alles
Und nachdem er diesen Entschluß
gefaßt hatte, legte er sich wieder zu
rück, um weiter zu schlafen. Aber et
ilam nicht dazu, denn plötzlich wurde
Emit beiden Fäusten an seine Tbür
getromknelt. »Was ist denn los, zum
Donnerwetter?«
»Herr Bürgermeister, ich glaube,
es wird draußen vor dein Fenster ge
blasen«, ries Frau Briimmer, »das
bedeutet sicher was. Jch bin schon
im Neglige, aber Luise hat zum Fen
ster hinausgesehen und hat gesagt,
dort unten stände ein Soldat.«
sFortsetzung solgt.)
—
Licht emd Farbe
Die physikalische Ertlärung dessen.
Iwag man den Lichtäther getauft hat,
sder Kräfte, die Schwingungen eben
sdresej Ae hers sind, des Sonnenlichts,
Jdas ein eniisch von Schwingungen
der verschiedensten Wellenlängen ist,
siihrt zu dein Fundaiiientalsah, daß
das weiße Licht der Sonne das Resul
tat und die Summe aller übrigen
Farben ist, eine Summe, die ebensogut
wieder in ihre Farben zerfallen kann,
wenn günstige Umstände die Ausglei
chung der schwingenden Lichtiitherwel
len unterbrechen. Dem weißen Son
nenlicht verdanken wir alle Erschei
nungen der Farbe, aber doch nicht ihm
allein, denn es muß eine gewisse Be
ziehung zwischen den kleinsten Theilen
der natüriichen Körper und dem wei
ßen Licht geben, die es ihnen möglich
macht, dem weißen Lichte die Pracht
ihrer Farben zu entnehmen Es wird
teine Farbe von irgendeinem Körper
erzeugt. Im weißen Licht der Sonne
wird vielmehr die Fülle aller Farben
auf die Naturtörper ausgeschüttet.
nnd deren Thätigkeit beschränkt sich
daraus, die Summe zu sichten, von
den Farben einige auszunehmen oder
zu absorbieren und die iilsrigen zurück-—
««zuwersen oder zu reflektieren. Die Er
kenntnisse und Erfahrungen bezüglich
zder verschiedenen Farbenwirtungem
iFarbenharmoInein Farbenlontrastr.
Qompleruentäesarben usw. haben eine
ivoebereitende Bedeutung insbesondere
sur vie Dairiesiiieiiiung. Mii sein«
Berücksichtigung der persönlichen Cr
;scheinung und mit ebenso seiner Be
iriieisichrigung der Grundsarbeu des ei
igentlichen Kleides müssen auch Aus
puI, Dut. Handschuhe. Schleier und
Schnee-et zusammengestellt werden« da
ituit die Farbenbornionte. die auch in
Jder einsuchsten Blüthe zutage tritt. Iuit
einige-n Ratt-deuten und einiger seini«
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