Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, June 23, 1910, Image 2

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    Ein Roman
aus dem Ceben
Wandlungen
Von
Erika Riedberg
im. Fortfetznng.)
Siebzehnteg Kapitel.
Erim hatte sich indessen mit dem
Wolfgana alrgeqeden lir fas; mäns
chenstill aus seinem Stichl, das Händ
chen ans den tranken slrm des Vaters
gelegt. Der Blumenstrauß lag wire
auf der Decke.
»Wollen wir die Blumen hübsch
zusammenbindekh aniZ« fragte sie
freundlich. Aber der kleine Bursche
schüttelte den Kopf nnd blieb nnbe
weglich möglichst nahe nesen seinen:
Vater sitzen.
YVeklsIrene Liebegmiihe!« lächelte
Engenir. »Der sieht nnd hört nichts
als den Papa, wenn er bei ilnn sein
darf-«
»Das ist auch recht. Vater rind
Sohn gehören zusammen. So ein
Junge muß sich immer mehr zum
Paspa als zur Mnma halten. Uebri
gen-, siehst du nnn die Aehnlichkeit
Eugenie?«
Sie stand aus, nm das llorträt von!
Eugeniens Vater in der Niihe zu be- !
sehen.
,,Einsach sahelhastl Zug nm Zug
dasselbe Gesicht. Und die eigene Mama
hatte das noch nicht herausgefundenJ
Das sagen Sie dazu, Herr Baurnthi
Erst meine Malernugen mußten dnksl
entdecken-« !
»Ich selbst hasbe es erst in der led
ten Zeit entdeckt, Fräulein Wattmva
erwiderte Roddin mit eiaenthiixnlicher
Betonung.
»Wie ist das möglich! Es springt
ja sofort in die Augen«, rief Erna
unbefangen.
«h·asft dir kein schlechtes Ebenbild
ausgesucht, Bubit Dein Vater war
geradezu ein Ideal, Euaenie· Wie
wundervokl muß feine «blonde Schön-—
hest neben der dunklen deiner Mut
ter ausgesehen habent Du Schwarz
kops hast nichts davon abgekrieat.«
Sie strich zärtlich iiber Eugenienks
schwarzes Haar.
»Nun aber endlich meine große
Neuigkeit, die du mit Recht früher
als ich hättest erfahren müssen«
«Gott, Erna, wag haben Neuigkei
ten in dieser Zeit iiir Jnterefse fiir
mich gehabt.«
»Diese hat jedenfalls Anspruch da
rauf. Ich bin ganz erstaunt, dafz von
berufener Seite dir noch nicht Mit
theilung gemacht wurde. Die ganz-.
ebriviirdige Residenz steht ja ungefähr
auf dem Kon seit heute fcük,s.«
»Nun, dann heraus damit, mein
gnädiges Fräulein! Spannen Sie ian
nicht länger auf die Fvltek.«
Eugenie ward aufmerksam.
»Es betrifft doch nicht etwa«, surrte
sie stockend, »die Tante Griiiiibach«t«
»Natürlich, du ahnungsvoller isns
get du.'«
»Was ist mit iter Jch bitte dich.
sprich, Erna!«
»Beste-um ist sie, und zwar griind
sich's faate diese mit lakonischer Kürze.
»Veraubt? Von wem-Z Jst ihr et
was geschehen dabei t«
»Nein, obaleich ein ttiiiafall bei ib
reni Fieberzuftand kaum fraglich ist«
Wer es veritbt hatt- Ja, Kind, ivenn
du das hörst, wirft du einsehen. daf
es um die Wiederueraeltuna doch nicht
eine so mörchenhafte Sache ist, wie
uns oie klugen Leute iveiszmoaien iovl
ken." s
«Doks Götnf Sie that ess« fragte
cvseuie in äußerster Spannung.
ARE direkt. aber es bleibt wobts
seh Zweifel. das du Man von Ehe
Mist-· wenn auch die Ausführung
cis and-m Wunden-«
spian fiel dee Verdacht auf
Oh will der Reihe used erzähle-.
III Ochsemwmh was out weetb
II sei cis-fee Uns-sage von mumie
ign EIN-. die dates vie Stadt
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i »Die steht iiu Hintergrunde mein
Liebchen. Der tsinbrecher selbst ist
ihr gute Freund, Pier Gehilfe Paul
Heller vou Heuer auf »dem Gange
platz.«
»Bei Heiter? Der junge Mensch,
dem ich das Medailton zur Repnritur
übergab und Die Bilder? Mein Gott,
jetzt wire mir altes tli1r!'· ries Eugenie
«:theiitlos.
s Roddiu faßte ihre Hand und hielt
z sie stoie beruhigeud in der seinen·
»Sei ruhig, ich bitte dich. Rege dich
nicht aus! Dir-I alles ist vorbei und ab
nethan.«
Sie sultr aber aufgeregt fort:
»Das-eh diesen Menschen erfuhr die
Görn natürlich von meinem Austrag.
Ursache und Wirkung zu berechnen,
innen ihr nicht schwer, ihre Kombina
tionsgabe war stets großartiq.«
»Und das Resultat wnr der sainose
Brief. Ich-bitte dich, laß das ruhen,
Euqenie!« bat Roddin dringend.
Sie schwieg, aber ihre Brust hob
sich unter heftigen Atheniziigm
»Bitte, erzähle weiter-, Ernat Was
that diese IPerson bei dein Einbruch2«
sagte sie nun besherrschter zu der
Freundin.
»Die Hauptsache. Sie lieferte den
Schlüssel zu dein höchst iomplizirien
Schloß des Schriiri-tchens. sllnbegreif
licherweise liess ihn der Dieb stecken
Ob er den Verdacht »du-durch von sich
ablenien wollte oder ai) ihn ichließlich
die ruhige lleberleaung verliess, das
weiß man nicht«
»Ist er denn nicht verhaftetks«
»Gott bewahre. Ueber alle Berge
ist er. Und vorläufig hat man auch
keine Spur.«
»Aber wie tanr man denn auf die
Görn?"
»Seht einfach. Den Schlüssel er
tannte die Komineezienräthin als- ihr
Eigenthum· Sie hatte ihn vor Jahren
vermißt, wie sie sich erinnerte« kurz vor
Abgang der Garn, auf die auch flüchtig
ihr Verdacht fiel. Sie habe auch da
mais vorgehabt, idas Schlos-, zu ver
ändern. Dann sei sie fiir Jahre ver
reist, und während der Zeit sei alles
Werthvolle aus dem Schranichen theils
bei ihrem Notar, theils in der Vansi
in Verwahrsani gewesen. Erst bei ih
rer Rücktehr habe sie die Sachen zu
rückgefordert und au ihren alten Platz
gebracht. An den verlorenen Schlüs
sel habe sie nicht niehr gedacht
Der Polizeileutnant hat sie zun
Schluß gefragt: ob sie die Görn di
rekt im Verdacht des Junielendiebg
stahls habe. Darauf hat sie geant
wortet: »Ich sweiss es nicht. Fragen
Sie sie, wenn sie sich fragen läßt«
»Sie sucht idieses Geschöpf also noch
zu schonen-s« rief Engenie heftig.
»Es sieht, weiss Gott, so nur, alH ob
sie nur vor der Schlechtiateit Respekt
hätte.«
»Sie wird ihn bald vor der Gerech
tigkeit, die in der Wiedervergeltuna
liegt, bekommen. Laut aenua spricht
die zu ihr«, antwortete lfrna ernst.
»Verzeih, dass ich dich fortwährend
unterbreche, Liebste - aber mich regt
dies alles fürchterlich auf. Es ift nicht
zu sagen-was ich durch diese Görn ge
litten habt Bitte. fahre fort, ich wer
de ietzt ruhiger sein.«'
»Ich bin gleich zu Ende. Man fuhr
direkt zur Wohnung der Gökn und
fand sie gerade im Begriff, sich zu ih
mn Dienst auf das Telephonnnii zu
begeben. Blas, aber öusekiich voll
kommen ruhig hat sie die denen ange
Uiti. bis ihr des Schiiiiiei vor die Au
gen gehalten ward. Do iii fis wie
eine Rai-nd- nuf den Seht-Miso zu«
schützt. im die sächu cuikmissem
Inii iiimnden Rinden alles dato
fssi nnd aus« iich gerufen:
»O Mai. Uns-M
Ums die Jason diein Was iii
inn- uid orieniiti mission Wicht
allein ins Dei-in ums icnii was ihr
Bekdiiitnis silwmin Manni, So iii
fis denn www womit-.
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Hm m Ums-fu« und Hm M sieh
allem nicht durch den Namen ver;
rathen.«
Eugenie ging unruhig in-. Zimmer
hin und her·
»Ach, ihr lennt sie nicht. Sie ist
so schlecht und so schlau; das alles
kann Verstellung sein. Jch bin über
zeugt, die siihri ein ganzes Heer von
Polizisten an der Nase herum.«
»Nein, Eugenir. Jcn Gegentheil
Sie soll vollkommen apatfxisch alles
über sich ergehen lassen. Aus jede
Fraqe antlvoriet sie: »Ich weiß es
nicht-« Nur wenn von der Flucht
des Diebes sdie Rede ist, hokcht sie
al.f «
»Das Destatigt nur meine Vermu«
thnng. Die schlaue Dorn ist selbst die
Angefiihrte Ihr sauberer Genosse hat
sie einfach sitzen lassen, um die Beute
fiir sich lillein zu haben.«
»Und du glaubst, das; diese rach
siichtige Person das verschwieng Das-,
sie nicht mit allen Kräften die Polizei
iinterst«iitzte, uin seiner habhaft zu wer-!
den? Wie tannst du denken, daß sie
sich einsperren liefze, wenn sie unschiil
dig iväre?«
,,Dafiir gibt es zwei Gründe«,
iiichelte Roddsin fein. ,,tsrstens hofft
sie vielleicht, daß man ihr nichts be
weisen tann, uni den Raub mit ihm
in theilen. Der andere Grund, unds
der scheint mir, nach ihrer Gemüthos3
verfassung zu schließen, der richtigen«
ist -— sie will den Aiisreisker schonen!
sie liebt ihn.« i
»Die Jemand schonen! Die Jemand
liebent« lachte Eugenie auf. »Welche
grundsalsche Vorstellung ihr euch von
dieser Schlange machtl«
»Mir scheint, nicht so griindfalsche,
Kindchent Sie sind ein feiner Psycho
loge, Herr Bautath.« "
Erna sah interessirt in das geist
reiche Gesicht Roddin5. Der Mann
fing an, ihr zu gefallen. Wer so ruhig
iinsd stolz sich zu einein Unrecht bei
tannte und es gutzumachen suchte wie
er, dem toiinte sie ihre volle Achtung
nicht versagen. Was fiir Kämpfe vor
ausgegangen sein mochten, wag diese
Ruhe dein herrischen Mann tostete,
glaubte sie zu verstehen, und das alles
zwang ihr Bewunderung ab
,,Von den Juristen hat, glaube ich,
noch keiner die Sache in diesem Lichte
ge sehen Jch hatte den Eindruck, als
hielten sie die Verhaftete unbedingt siir
schuldig iind verstoclt.«
»Für den ersten Augenblick wohl.
Sie werden aber sehen, Fräulein
Waltropp, wie bald die Herren das
hinterloniinen.«
»Verh«cilt es sich so, dann hat ja
auch hier die Vergeltung begonnen.
Sie, die ihr ganzes Leben geheuchelt
und betrogen hat, nun selbst so grün-d
lich betrogen! Und gerade da, wo
vielleicht zum ersten Male bessere Ge
fühle mit ini Spiele waren«, nieinte
Erna nachdenklich Dann zu tsugenie,
die noch immer vergeblich strebte, ihre
Aufregung »in iseliinipfeiix
»Komm, Herzchen laufe nicht so
aufgeregt herum! Sieh nur, Viibi
ist eingeschlafeii,. trotz allein Spre
« chen.«
Sie wies auf das Kind, das wirr
licb fest schlief. Das Köpfchen war
ier zur Seite xrrfrrntern die kleine
Hand bieli noch des Vaters Arm unr
klammert.
Eugenie blieb sieben.
Welch friedliche-z Bilds Dort der
Mann. hilflos zwar noch. ganz auf
sie angewiesen. aber welch ein anderer
jehe. Reden ibrn das Kind, boli riibs
reader Anbiinglichleii an den sonst le
qesiirdieren Vater. und das Wunder
barfie die verhallte. verbannte
Freundin. die Wider Neberii, in
freundschafiiiebsem Gebrärh mir ib
rem erbitterien Feind und angen
icheinlich beide Gefallen aneinander
findend.
Nein. lie wollte sich durch die .rleen.
zrriiben sein-erringen den scheinen Irg.
k rer ihr i-) renne Freude »in-um Wie,
krum- oerdertren Wien Die Wer-ers
Jlnte Sparen-neu ibrer Ziege Ziel-. Nin
Wie law-Sie itzt-m seen-wisse «
ldrsn les-site und fund qui
»Ur ihm Essl lesen Musik Nur ne
Hrsqz wird ee Wen It Nkse icssts re
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«-Fii ers-Tiere we ers-l expqu « rr Use
riskieren rein du sek- wsssk ers-r
Ihrs Jst ZU Dir-Mc .;—.’
»Natürlich! Was denkst du? Der
wird nicht verwöhnt«, lautete die
trockene Antwort, aber die Augen
strahlten dabei. »Komm nur, es- ist
eine himmlische Lust draußen.«
Eugenie trat noch zu ihrem Mann,
legte ihm ein Kissen bequemer und
fühlte verstohlen nach dem Puls-.
»Jn einem Viertelstündchen bin ich
wieder da. Jch schicke dir den Karl
mit einer Erfrischung. Hast dn mich
nöthig, so lasse mich gleich rufen.«
Er antwortete nicht. Er sah nur
-zu ihr aus. Es mußte aber etwas
seltsam Ztvingendeg in seinem Blick
liegen —-— sie neigte sich langsam tie
fer, und er legte den gesunden Arm
um ihren Nacken und zog sie zu sich
herunter. —- Als sie sich ausrichtete,
war ihr bleiche- Gesicht von Röthe
übergossen Jhr Auae streifte un
sicher die Freundin, die abgewandt
sich an ihren Handschuhen zu schaffen
machte. Und plötzlich hm es wie
llebermnth iiber sie. Sie lachte halb
verlean ans, schlang den Arm um
Ernas seine Taille und war mit ihr
zur Thiir hinaus, ehe Roddin ein
Abschiedstrort rusen konnte· -——
Achtzehnteg Kapitel
Ein wunderschöner Friihijerbst war
dem unfreundlichen regnerischen Som
mer gefolgt. Tag fiir Tag strahlte die
Sonne von einem leuchtend blauen,
tvolstenlosen Himmel hernieder.
Die Sommersrischen und Badeorte
waren mehr als in der völlig oerregne:
ten Hochsaison iiberfiillt.
Aus der Veranda einer reizend ge
legenen Billa des Badeortes N. war
der Frühstück-Frisch gedeckt. Ein Die
ner in einfacher feiner Livree ord
nete noch an dem Geschirr, schob die
eleganten, bequemen Rohrsessel zu
recht, und schließlich sah er nach der
Uhr.
,,Halb neun. Da tann ich die warme
Platte heraufbesorgen lassen«
Er schritt eilig durch den Garten
salon zum Souterrain hinunter. Es
war Karl, sder vielgewandte, wohl
erfahrene Diener des Bauraths Rod
din. .»
Seit acht Wochen bereits bewohnte
dieser das ganze Parterregeichoß der
Villa mit seiner Frau.
Und seit dieser Zeit war das rei
zende Haus oft das Ziel von neugie
rigen, zudriuglichen lBlicken der Vor
iibergeheuden gewesen.
Die entziickend schöne, junge Frau,
die mit so riihrender Sorgfalt um ih
ren trauten Gatten bemüht war, er
selbst mit seinem interessanten, dunk
len Künstleron bildeten fast das Ta
geggespriich der Kurgästr. Dazu taur
die elegante, vornehme Lebenofiishw
rung.
Roddins hatten ihre eigene Diener
schaft mitgebracht und siir die ganze
Dauer ihres Aufenthalts eine Gatti
page zu ihrem alleinigen Gebrauch ge
miethet.
Das alles reiste die Neugier um
so mehr. als sich das interessante Paar
ganz zurückzog. —
Dukch das Rebenzimmek wurde
ein leichter Schritt hörbar. Eugenie
trat in die sweitgeöffnete Veranda
idiir. Mut schnellem Blick iibekfiog
sie den Frühstückstilch.
»Komm nur, es ist alles bereii!'«"
rief sie heiter in das Zimmer zuriickI
Sie vlieb in der Thiir stehen und
fah dem Näherlommenven entgegen.
»Das aeht ia wieder Nachwelt den-i
te Morgen! Stolz wie ein Imperator
tommit du einhergelchritten«· lachte sie
mit frohen Augen ihrem Manne III
»Wer disch so ieicbt und sicher gehen
liebl. der Toll nmä neben. weshalb die
sierbert.imlt.«
»Wie ein Wunder Ums-et mir Tel
ter diese neue Ruft vor. die pas-V
durwftriimt Diele Lebensluft tmd
Setmllenelreadek Miste we nsein
Arm meink.i.··
W des-me sein der seen-met .re.ve
Fersen Hand die feiner sie-u fester
Jud leitet
»Er-mit nnd-« lrnte er ssekrenss
; »J- fes-r let Fett were Ist
its-deri- Jeu Ernte-erneut etssso" sit
Eise eben-e
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IIJN ice-i sei-:- Ms r- r"m Eck- lese
ji«-e k, ·-; »Ja-ne ne esee ist e
iite ins-list »Nein-new i» die us
see s-« irss Heu-me Ost-e Wes sie
pedes- we NO Die He sag-met
Juki »Hu-«- Hlke Fest U »Nimm-D
Ue sehne-C desstsm »He deren
vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv vvvtsvv
Ziiaen tiefinnerste Zufriedenheit, die
Freude iiver eine große und gute That
sprecht
Zie lehnte sich in ihren Sessel zu
riict und sah hinaus in die sonnige
Welt.
Welch ein Morgen war das!
Thaufrisch und sonneniibergliiht lag
der weite Part.
Blumen und Bliithen in verschwen
deriicher Fülle, ioohin das Auge sah.
Kein Lüftchen rührte sich, nur schwere
Duftwogen von Reseda und Levtojen
lanien von den üppigen Beeten her
über. Oben in dem strahlenden Him
melblau jubelten die Vögel, und ein
leiser, summender Ton von schwirren
den Jnfetten drang träumerisch in
diesen Frieden.
Ein entziickendes Stückchen Erde
ist dies N» wahrlich geeignet, hier zu
gesunden an Leib uwd auch an Seele.
Und daß die bei ihrem Manne ge
gliiclt war, in so überraschend kurzer
Zeit!
Sie wandte ihre leuchtenden Au
gen ihm wieder zu.
Trefflich ließ er sich sein Frühstück
schmecken.
»Möchtest du noch etwas von die
sem Beefste.1t? Jcb denke, es ist zart
und sastig.« ·
»Nein, mein Kind, danke schön. Du
nudelst mich ja geradezu. Uebrigens
hast du schon daran gedacht, welch ein
Tag heute ists «
»Der fünfzehnte. Jch weiß. Ernas
Hochzeitstag.«
Es glitt ein leichter Schatten iiber
ihre Züge, ganz flüchtig nur, aber
sein scharses Auge hatte ihn doch be
merkt.
»Du hättest hinreisen sollen, Enge
nie. Jch konnte so gut für die weni
gen Tage allein bleiben. Du hast ja
den Karl zu einem regelrechten Kran
tenrvärter ausgebildet.«
»Da-Z wohl. Aber ich lasse dich trotz
dem auf keinen Fall allein. Erna
weiß, daß ich ihrer gedenke, wenn ich
auch nicht bei ihr bin. Sie hat es
sicher gar nicht anders erwartet, Otto.
Jch gehe nicht oon dir. Höchstens könn
te der Wolfgang mich dazu veranlas
sen«, setzte sie mit einem kleinen Seuf
zer hinzu.
Er hatte ihn wohl gehört, und
Rührung umspielte seinen Mund bei
dieser fast unbewußten Aeußerung ih
rer Sehnsucht nach dem Kinde.
»Im tiefsten Herzen sitzt doch ein
tleiner Schmerz, entweder um den
Wolfgang oder, daß du ihr den
Brauttranz nicht aussetzen kannst?
Hab« ich recht?« fragte er freundlich
»Sie lächelte ein klein wenig ver
legen. z
»Ich habe überhaupt manchmal so
etwas wie Sehnsucht nach Hause..
Damit hat aber Ernas Hochzeit
nichts zu thun. Die seie ich ja als-;
junar Frau wieder, das ist auch schönl
Wirklich, Otto, es ist mir nicht schwer
geworden, hier zu bleiben. Bitte, Den-»
te dass nicht :nehr!« l
»Du hast Sehnsucht nach dem Bu
lbein tig war ein großes Opfer, daf;
: du ihn meinetwegen zu Hause ließest.«
»Mein Opfer-. Der arme. tleine
Bursche thut mir wohl manchmal
leid; ich weist, wie sehr er sich nach
eins se.;nt; aber immerhin, er ist in
guten Händen, aufs beste versrrgt,3
itnd du aingst doch vor. lind wie
lnk sich die Kur hier zietohnt Dreie»
wundervolle Quelle, ich möchte sie ink
Gold s.1ssen!« rief sie mit einer so
inniaeu Freude, daß er hingerissent
ikire Hand erariss und einen Hiusk da
! Inst delicklb ·
speist trillte ed in ihm .iui. tsr tsattez
jie in iein Herr reksieu möiem nur;
net ausseriter Beherrscht-tu tsielt eri
jikts su den titrenien die er sich selditi
t-vvvvvvvvvvvavvvffffffff
mit eiserner Willensirast gesteckt. Noch
nicht, noch war es zu frii«h. Er durfte
sie noch nicht erschrecken mit seiner
Liebe. Ebenso langsam und allmäh
lig mußte er die leisen, wohl ihr selbst
noch unbewußt austeirnenden, wärme
ten Gefühle siir ihn wachsen lassen.
Mit Entzücken hatte er ihre scheue,
verstohlene Zärtlichkeit in den Kraut
heitstagen hingenommen, trotzdem er
wußte, sie galt mehr dem Kranken als
dem Gatten· Er nahm sie als einen
Ausdruck ihrer Freude iiber seine
Freundlichkeit gegen den Knaben, viel
leicht auch — er mußte sich das zu sei
nem Schmerze gestehen —— war es ein
Gefühl der Erleichterung, das; seine
herrschsiichtige Liebe sie jetzt nicht quä
len konnte· So weh es that —- er
mußte sich lagen, ihre Zärtlichkeit war
der Dank siir seine Zurückhaltung
(Schsluß solgt.)
Was ist eigentlich Pessimismris?. ...
Enttiiuschter Optimismus!. . . .
sit sk Iß
Der Schuldner, der nich: bezahlen
will, wird selten so verachtet, wie der
Schuldner, der nicht bezahlen tann.
III It- III
Je älter wir werden, desto mehr
scheinen uns Dinge selbstverständlich
die uns sriiher am wenigsten einleuch
ten wollten.
si- iis si
Von seinem Surier hat Andh
Carnegie .einen Abgusz machen lassen
und diesen nach Rußland geschickt.
Väterchen wird sehen, daß es noch
veraltertere Dinge gibt, als seine
lRegierung.
s sit « li
s Es gibt Wertpapiere die nur —
»Papiertvert haben
i E I E
Der Diisseldorfer General Anzeiger
tveist in Nr.112 nachstehende Anzeige
aus: »Magenlackierer sucht Friedrich
K. « Dieser Friedrich steht also auch
aus ein schönes Innere.
st- :l- It
z Der neue König von England sieht
’dem Zaren so ähnlich, daß er dessen
Stelle einnehmen könnte; es ist aber
nicht wahrscheinlich, daß er die Nei
gung hätte den Tausch einzugehen
Il- sit st
Der Student in Harvard, der seine
Lebensbediirsnisse mit 15 Cents täg
lich befriedigt, ist ein Mann nach dein
Herzen der Trusts. Sie können ihn
als leitendes Beispiel siir die Behaup
tung benutzen, daß die Verteuerung
eine Folge der lleppigteit ist.
si· si- si
Eitt Kühlhausbesitzer in Baltintore
behauptet, Austern, die neun Jahre in
Büchsen gesteckt haben, wären noch
gut. Er soll einmal eine ehrliche Ge
sinnung beweisen nnd das Zeug essen
sk s- st
Jn Chisjcigo wurden iiini Waren
ladunaen Matatroni vernichtet. die
wean eines bei ihrer Herstellung ver
wandten Farbstossez siir gesundliettz
widrig gehalten wurden Unter Mist
nudeln hatte man sich sonst eigetulich
etwas anderes voraestell«»
III ts- -«·
Neuerdings spricht man viel von
der Organisation einer Nationalver
einigung der Händler und Fabrikan
ten von Rahrunaoinitteln Mit einer
Natianlorganisation der Konsumen
ten tviirde dein Lande indessen besser
gedient sein.
O II If
lsin Proseslor der Kansas Univer
sität hat ein Verfahren gesunden. toie
die Frau entderten tann od ihr Mann
etwas aetrunten dat: der toinntertielle
Wert dieser lsrsinditna in einem Pia
yiesittonoimate iit nicht recht heareis
lim.
M Ums-.
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III-Zott
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