Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 19, 1910, Image 2

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    Wandlungen
Roman von Ersan xliedberg.
(5. Fortsetzung.)
Das Bild war es nicht allein, das
war zu ersetzen. Aber die Ursache, die
That an und süt sich. Wie mußte es
ikn her-sen dieses Mann-es aussehen,
der im Stande war, das Bild seines
eigenen Kindes in die Flammen zu
wersenZ Warum? Aug sinnloser
Wuth? Aus Eifersucht auch aus die
ses unschuldige Geschöpf?
Wohin sollte das führen?
Mal-. nmk dass lsnkv nieset uner
träglidnen Existenz?
Sie stand mühsam anf
Schwantend T,ielt sie sich an den
Säulen des Kamin fest, aber ihre
Stimme klang ruhig und tlar, als sie,
ihrem Manne voll zugewandt, lang
sam sagte:
»Du wolltest eine Antwort haben
auf deine Frage, ob Robert Wal
tropp mir je etwas war -- mein
Geliebter »- wie du aegen deine ei
gene Ueberzeugung fraatest -- er war
es nicht —-— leider nicht! Denn wäre
er's getresen, so hätte mich das be
wahrt vor einer Ehe mit dir.«
»Eugenie!« Es war ein halb thieri
fchkr Laut, mit dem Roddin seiner
Irau nachstiirzte. Vergebens! Die
Thiir fiel hinter ihr ins Schloß. Er
blieb allein.
Was war das? So ging seine
Besiegte. Ging er zu weit diesmal-?
hatte der zu straff gespannte Bogen
den Pfeil auf ihn selbst zurückge
cheielM
Diese Eifersucht.
Und sie war nicht ohne Grund —
bohrte es sich immer tiefer in seine
Wahnborstellungen hinein. Seinen
Kopf hätte er dafür zum Pfande
sehen mögen. Der Mann, der die
sem bezaubernden Weibe gegenüber
lalt blieb, der mußte ja Essig an
statt Blut in den Adern haben. Va
nach fah er wahrhaftig nicht aug, der
Robert, dieser blonde Riese.
Und sie sollte immer unempfind
lich geblieben fein? Jmmer so tiihl,
so abweifend wie gegen ihn, ihren
Gatten?
Sollte diesem herrlichen Weibe die
Leidenschaft so ganz fremd sein?
Oder kannte ein anderer sie an
ders als er? Das war es, was ihn
zum Nasen brachte, was ihn sogar
sein eigenes Kind hassen lehrte. Er,
der nie in seinem wilden Leben Tu
gend und Treue respektirt hatte, er
war nun verurtheilt, tausendfach alle
die Qualen zu leiden, die er gedan
kenlos und ohne Gewissenspein zuvor
anderen bereitet. Wie leicht war ihm
da der Sieg gemacht! So leicht, daß
es sich lau-n des Kampfes lohnte, daß
es kaum schade war um die Besieaten
Und hier? Bei seinem eigenen Weibe?
hier stieß er sich die Stirne wund an
dieser Mauer, mit der iyre scheue Käl—
te, ihr passiver Widerstand sie um
gab. Vergebens riittelte er an der
Schranke, die sich zwischen ihnen er
hob, und weil er mit grenzenloser
Illlckkcll ckclllllll, Uiis kc Wll sitt-(
nicht zu erwecken vermochte, suchte er
mit den-. ganzen Spiirsinn eines miß
trnuifchem leidenschaftlich Liebenden
nnch demjenigen. dem ei besser gelun
gen fein iiinne nie ihm. Nur eine hal
te ei- ecreichi » ihren Willen gedro
chen. sie ganz nnd gar unteriocht. Oder
auch das nichts
II bohrte nnd gliihte in seinen
Reff. Zum Eritiiten war ihm zu
erst-ist Ein Schwindel tnm iidei
ih. Unitcher tnitend griff er snii
den Rinden um 00 und wnri iin
sann ten-er in einen Sessel. So ins
er eine Weile nnd allmählich ioiki
die dunkle Rittipe nui feinem Gesicht
der detloininene Sitdem ging ruhiger
ee schlief ein.
Okfctoeten fuhr er iucti time-i
Uliininier wieder nut.
Ue diied Onneiiiet Sie wiim
M niedt - Z Ue eidoii sich uns
spähte ans den Mund-» hinan-. De
tläfpte segemidei ieite eine Idiie
es mir die zum Kindeuikssmek isi
tent zuiiiit nnd qinq enticdiolier
Mc ON Schintiiinnier M war reee
Ists del Iviiette im em siettei its
sind-i me noti.
JO wide deute Hin-est ie- des
Rinde-A
We weinte tie!
II ichs Nditt sie sitz .iict »Hie»
mit
paid enttietdet sonst er M
lwetiiiitlsi nat sein Heil.
Wen-in itipitei
Wiss die somieriiktien Hsutiei
Ist MMI eiiie tun ist-Im tm
MOI sit. Die imi Nu Bis-H
Osti« II He IMQ ins-net m Jus-N
Itsis uns-einst we
Ist m see-ie- Jmfo im n.
O- eis kenntest-nimm nnd- imi
use ein-i Its-ists wem ixis sein«
U II einein Mie- Mendeiiekk. s
traf teine üble Auswahl: Aar-jur,
Aal, Spictgnng und ein Bäche-schen mit
Sardinen
So beladen bog sie in die Köde
linger Straße ein, wo sie die Erker
wohnung im Hause eines Schleifer
meisters innehutte.
Freundlich und sauber sah es in
dem Stäbchen sing Vor dein run
den Sosalisch lag ein hübscher Tep
pich, die Chaiselongue war mit einem
geschmnckvdllen Phantasiestoss überzo
gen, die uinisekstehenden Atippes teine
billige Dudendstvaares sondern mit Ge
schmack gewählt und arranqirt. Ein
schräg an das Fenster gerücktekSchreib
tisch gab dem Ganzen sogar den An
sstrich einer gewissen Eleganz.
Das Mädchen legte ihre Pcicteie
aus den Tisch, entzündete den Gas
osen und steckte die Hängelatnpe über»
dein Sosntiich an; eine kleinere, rosn
verschleierte Lampe stellte sie aus den
Schreibtisch. -
Dann sing sie an, den Tisch zu
decken fiir zwei Personen. Alles zier
lieb und peinlich sauber, das Geschikk
und die Bestecke sein und gesehm-iet
voll. (
Nachdem sie ihr Wert vollendet,
legte sie sich aus die Chaiselongue und
nahm ein Buch, einen Band Zola,
zur hand.
Auf den ersten Blick war es noch
ganz die alte Dorn Görn· Es war
noch die zierlich gerundete Gestalt
mit den leichten, gleitendeu Bewe
gungen, die so etwas Lauerndea,
Horchendes hatten. Die geschmack
volle, einfach eleganie Kleidung, alles
Bunte, Aufsallende sorgfältig vermie
den, das trause Haar tünstlich frisirt,·
die ganze Person chick und pitanH
ganz so, wie sie vor Jahren durch dies
Räume der Grumbach'schen Villa ge
huscht war. l
Sah man aber schärfer in das
etwas hagere Gesicht, so fand man
Linien, die erst neuerdings hineinge
zeichnet schienen, harte, scharfe Züge,
die jede Jugendlichteit erbarmungzloö
hinwegwischten. Es war ein überaus
tluges, schlaues Gesicht, aus das da
so traulich der Lampenschein fiel, aber
ein versteckt boshafter, zynischer Zug
machte es in unbewachten Augenblicken
geradezu abstoßend
Nach einer Weile tlappte sie un
geduldig das Buch zu, zog die Uhr
aus dein Gürtel und sah stirnrun
zelnd, baß es bereits halb neun Uhr
war.
»Was-.- hat das zu bedeuten? Das
Geschäft inufz längst geschlossen sein.
Warum lonnnt er nichts-«
Sie rückte noch zerstreut an den
Tellern und Gläsern ihres Theeti
scheö und aing dann hinaus, iiber
das Treppengeländer hinunter zu
horchen.
Is
»Du-unt suec Irg- Illu lautem
mach die Hausthür ins Schloß; ei
lige Schritte kamen die Treppe hin
aus» und Dom Görn huscbte wieder
in ihr Zimmer zurück, in das gleich
nach ihr, ohne anzutiopsen, ein junger
Mensch trat.
»’n Abend, mein Schad. Komme
etwas spät. haft wohl schon Sehn
sucht gehabt? Mitei«
»Daß ich nicht ioiihtet Freilich
habe ich mich gewundert« weshalb du
so spiit tpnnnii. Bot acht Uhr war
vers-beede«
. Dorn versuchte tiiht und nachiiiis
sig zu sprechen. iiIke Augen jedoch
stensten sie Liiqen Mit mithiam
verdehitee Leidenschaft hingen ihre
Miete an dem Gesicht ideee Beinchen.
dessen Ziicr. ovgteit diibich nnd nicht«
» gehe-Inn dnech einen deeisten. frechen
Ausdruck ein-de undeicheeibiich Oe
« witentiedee miten.
»Zei. weiht du mein Indus ekit
innste der Eises one dem eiteisisiit
- iein Veeteee ionnie iO doch nicht
, qui-u Beute one dem Kaiien see
» nuestidiseen tilde- wie leitet one dies
- nnesiedtt Biii ein mitei. »eines-Thier
. time. hast nit mein Lieditnnesuttee
innioetiiot Komm, nie-its ann- ein
isusei eetea
· etc umisttmig eine mai-me Unm
UJII detieite ein neue ittmtiende Hinsi
ais iseese Mai-is Ren stets einen
ssnsendtiei tsi teilten Inn Mithin-eint
iteees In titles Riesen en ein ei—
»entssi!niickee. dde dui:-en!ses tutv
Huneeseee Meisen.
site iie m Wie-n senkte-sinnen
itendtiieeewese Geh-te ein-sie un dein
Imm» wie sie mein iniden mischte
Ficke iie sei- nm einen-— Zenit-e eeei
I Rein-n ane. Its ewig dsm esqu
Einen-seid steht M Jst-»t- Mee die
Nie. itetne Ums-U
Die iefte M- an sen Zwei Wo
Mitte ten netes Seit
s Im must tm tin-est hie-en Ue
t seien Jst Ist-« Ins metins isten
Idee its ein eins-et iøkieee sie-ed
t eses ist-i seen dee met-e seen-de time-es
Abbruch. Hier stoß an! Aus das Ge
lingen deines Planes-! Das willst du
nun durchausd urchsetzen. Und wozu-s
Was bringt es dir ein?"
Er goß ein Glas Wein hinunter
und sah nicht, wie sich das Gesicht sei
ner Nachbarin verfinsterte.
»Weißt du, man sollte sich nur an
Pläne machen, die auch was einbrin
gen« —- er machte die Bewegung des
Geldzähleng »alle5 andere ists-limit
pitz. Was- scheert es dich noch, weni
dich die Roddin mal sriiher angetan
pett hat? Hättest die ganze Geschichte
laufen lassen sollen und aus mich hö
ren — da wären ein paar solide Mär
ter zu verdienen.«
»Halte gesälliast den Mund, vPaul!
Was aehen mich deine soliden Marter
an. Jch habe es mir in den Kopf zie
setzt, dieser hoctiiiiiithiaen Person ein
inal etwas anzuthun, und Das triege
ich auch fertig. Sie soll tlein werden,
diese Tugendstolze, die imsaer thut,
als wenn sie in den Woiten ginge, nnd
als wären Staub und Schmutz nur
siir andere Leute da. Jch bringe sie
noch in der Leute Mund, verlaß dich
daraus Lange gering habe ich gewar
tet.«
,,Donnerwetter, Dörcheni Du bist
ja die reine Zchauspielerin, wie du so
dastehst. Alle Achtung! Aber rege dich
tlos nicht aus! Du sollst sie ja tlein
triegen. Ich hab das Medaillon sa
mitgebracht. Asber das tann ich dir sa
gen, hübsch ist diese Person. Alle
Bomben noch mal! Wie sie oor ein
paar Tagen in den Laden tani -——— ein
fach basf war ich.«
Dora wars dem jungen Menschen
einen bösen Blick zu, den er jedoch
in dem Bestreben, sich die guten
Sachen seiner splendiden Freundin
schmecken zu lassen, nicht bemertte.
»Und dies noble Benehmen, einfach
zum Radschlagen. »Bitte, repariren
Sie dieses Medaillon und siigen Sie
diese Bilder ein. Jn drei Tagen kom
me ich wieder vor.« Punttumt Groß
artige Person! Was?"
,,Gib jetzt das Medaillon«, unter
brach Dora den Schwatzenden turz.
Er langte, ziemlich verbliisst iiber
ihre Schrossheit, in die Tasche und
holte ein Etui hervor.
»Hier hast du es. Nun aber vor
sichtig. Jch tomnie in des Deubelg
Küche, wenn an dem Ding etwas
Passirt.«
Dora nahm aus seinen Händen
oas Schmuetstiick entgegen. Es war
ein Medaillon in Form eines Efeu
bluttes gearbeitet, offenbar ein altes
Erbstück Sie öffnete es und sah mit
bösem Lächeln auf die Bilder darin
nieder: ein Brustbild Eugeniens nnd
der Krauskopf bes lleinen Wolfgang.
»Gut-lich etwas, worauf der Bau
ralh anbeißen wird. Schade nur« baß
der Junge mit dabei ist. Fiir gewöhn
lich schentt man dem Herrn Liebsten
doch nur das eigene Bild; die Kinder
läßt man besser zn Hause«
»Hast recht, Märchen Bist ’ne seine
siennerin Aber laß dir bloß nicht
»einfallen und mache mir das Bild da
heraus-. Der Bengel ist nun mal
drin«, wehrte er ängstlich, als- er sah,
daß Dora dass- Glaspliittchen hochhob·
,,Keine Sorge! drin bleiben muß
das Bild. Ich lann es ja in meinem
Briefe nnerioähnt lassen. Nun nenne
mir einmal genau Tag nnd Stunde,
wann sie bei euch war und wann sie
den Schmuck abholen ivill.« Sie zog
ein Blichelchen hervor und sing an,
Notizen zu machen.
.Alio«, der junge Mensch kennt
seinen Wein aus und strich sich den
Schnur-beut hoch, »die am fünf
undzwanzigsten dieses Monats zwölf
Uhr Mittags beachte Frau Baums
Roddin eigenhändig ein Medaillon
zur New-man ebenso zwei Bilder.
welche in den Schmuck eingefügt
werden sollen. Morgen. nin nenn
nndzwnnzigftem wird Ue Mbit me
Scham-Mit addetm ntn drei Uhr
Rad-nennst
Jed, Paul Helle-. eefeee Gedülfe
ver Mem C. d- Dener. Geomes
platz. dnm die Oste. Idee Hochwohl
gedoken fest-n zu bedienen«. schlos
er innen Rappe-L den Den nni
Inkmifctm Genauigkeit zu Prototes
nahen.
»Um-en Man-nenne ca auch
now Leute Abend dae Briefchen an
den neben Gnan en den Westens
use-Wie sie und schied met dem
steifem das seitdem-en »Wie du
feel-Of Indus Dann umne nd
ad. und ers-I Witwen keimt ern den
Omb
öee nun He Hainen tmmu nnd
Mille Gegen-n ist-e den Wequ
Mann enn, se- M de- Wnne see-D
»das Im eswnelpnmse geworfen Nest
Inn vom ie- vwn Neuesus Este
Rappe nnd Isan den Ums Wiss
Lug me denn um due »so-sein« edel
»O see-Wen setzen numbean ne MI,
um mn han« neues-»wes Zim- us
denn-Ren sme W seen-d um Mo
Intee wiege-treue nie-seinem Ins-neun
en einem sxkpe Amme
«tu Ums sent-O wenn Zum-Ue
Ost est-O nnd menee Inseseteimka,
cis-W
Oe Ame du du« m und We
IIWMU »Wen. keine nun-ist Im
denn eigentlich mehr von mir? Jch
habe dir das Mednillon gebracht,
habe dir die genauesten Angaben ge
macht s-— soll ich mich zur Abwechs
lung einmal auf den Kon stellen, aus
Freude, diß du die Noddin reinlegst?
Bringe ich nicht fertig. Jst mir der
Klimbin nicht swerth.«
»Nein, soviel ist dir das, was mich
angeht, nicht werth. Jch weiß schon!
Bist ein großartig aufrichtiger
Menschl«
Das sollte ironisch sein, und doch
tlang eine leise, fchmerzliche Bitterkeit
hindurch. Dieselbe Bitterkeit lag nuch
in ihrem Blick, den sie noch immer
forschend aus dass unbetiimnierte Ge
sicht ihres Freundes gerichtet hielt.
»Na ja, siehst du! Wir wollen uns
doch hier unter vier Augen nichts vor
machen Jch gebe dir, was mein Herz
zu geben hat« und nehme mit Dant,
was du mein Schatz zu bieten hast —
auch ein gutes Abendbrot. Zela!«
,,Spaße jetzt nicht, Paul. Gibst du
mir wirklich, was du zu geben hatt
Mir nllein?«
Einen Augenblick flog eine leichte
Verlegenheit iiber sein kecke-« Gesicht,
dann sagte er trotzig, die leite Droh
ung in ihrer Frage ignorirend:
»Und wenn nicht? Denke gefälligst
daran, wie l.inge ich mit dem Major
Roddin habe theilen müssen, und hätte
ich nicht iiusgemuckt, so schliche er noch
hier heruni.«
Er blinzelte ihr listig zu und dachte
dabei, wie nlt und abgelebt sie doch
eigentlich aussehe. Keinkißchen hübsch
und frisch mehr, da sie iit unruhiqen
Mienen wie ein alter, zerzauster Spott
vor ihm ins-.
Bei dem Vergleich mußte er lachen,
nnd das klang« so frisch und lustig
durch das gemiithliche Stäbchen, dasi
die Wollen von Doras Stirn im Nu
verschwanden und sie froh und keck mit
einstimmte.
Was hast dn für niedliche Sachen
da auf deinem Schreibtischls Wohl
zum guten Theil noch von dem edlen
Major? Dieses Amorettenpaar hier
als Tintensaß ist wirklich famos·
lleberhaupt ein nettes Stück Möbel;
tie Schnitzereien sind nicht schlecht.«
Spielend schob er ein Schnbsach aus
und tramle in den darinliegenden
Sachen.
»Was- ist denn das für ein ver
zivicltes Schlüsselchen hier«-"' fragte er
Ivie nebenbei und hielt ihr einen kunst
voll gearbeiteten Schliissel hin.
Eine helle Röthe schlug in Deras
Gesicht, und verlegen lachend rief sie:
»Was dn nicht alles hervorlramstk
Leg den unnützen Schlüssel in das
Fach zurück. Er hat keinerlei Inte
resse siir dich.«
»So? Und wenn ich nnn zum Bei
spiel dächte, daß er eine gewisse Fias
sette schlösse, die gewisse Briefe ent
l)"cili, siir die ich mich doch ein bißchen
interessire?«
,,Unsinn, Paul. gib den Schliisieli
Er gehört nicht zu der Kassette, die
übrigens leer ist.«
»Na, mein Schatzelem wenn ich das
glauben soll, so sag einfach, zn mel
chem allerliebsten Gegenstand dieser
samose tleine Schlüssel geher Pst
nein, Hand von der Butter! Liljer de
tocnmst du ihn nichi.«
Er hielt ihn hoch iiber feinen Kopf,
ihrer danach haschenden Hand uner
. reichbar.
»Du bist ein unerträglicher Quäl
geist. Nun denn. den Schlüssel brauch
te ich vor Jahren. Er schließt einen
Wondschtnnt ver Kontmeezientätbin
in der Vtlla draußen. Ich mußte zu
weilen etwas aus dem Schranl ent
nehmen, und da —'« sie stockte verle
gen. Sud-werben diesem so viel Jün
geren gegenüber, den sie zu ideee eiges
nen Qual Intt stets uneewtdeet blei
bender Leidenschaft liebte. schämte see
sich so manch-e ibeek feillteeen Thetem
die ste. die Abgestnmpste gegen Ehre
nnd sactgesillsh vordem Mem ertö
tben gemacht hatten. Manchmal tpües
te sie eine brennende Senats-Oh die
Menanyenzeit endqtttttg abzutlmm
gut nnd edeln-e zu eveeden. ein an
ständige-. friedlich gesicherte- Lesen
zu südeen wenn ee ste ntu ltevtet
Idee due ttmt ee nicht. Sie Mitte
unt empfand ee tjgltsv mit seen
gem Sen-neu to auer heute. auch
sent.
,Nn. Zu konntest du out qckwi
Innere Du net-It mnd nat-te en. usw«
dle Bohne. mem Sausen-e Hm »
Dein SOlnsset rotem-'
Oe wes den ökdtulset m Mc JU
kumck und lnnte sme siedend-:
Just du Magens den Amt tee
esgs IV Ruft such «1e!«ete·
ten- oeenemte nnd reste Mk- m
den Dähttkh ttsn H Uns sie libeit
Des-. esse veedte ist-n tsieekses den Atmen
m und tun nntk NO ee des-Oe und ge
set-tust tm Lethe-et tin Jst-n JU
Mhm nn- m set-m Weste-u we M
wem-den sien
Odem ltellte et the Hut-se tte sind
nd utve me »Es-bunten rts ne em
Ne time-se ROTHE-ei HI Du wie-et
feste
»Der sen-se wwente Mssren see-M
te nd mett m detnee Haut its-hie
wenn die-e seine-e Hast k« »so-ne»
Hist- ste Ntsnft we Hut d«
. L, III-I IIIII« heissem IIIIe wund «I««1IIIII- L IdIIIIIIIIl st lIIIlsc eine-II eigenen
«1,upic1«·tous füI die VthiIIIIIIIIchI IIIId IsiIIeIi Iiir du- SUtahnbtiefc «
»Sag mir nur mal, Dörchen, wie
denkst du dir denn eigentlich den gan
zen Rammel? Der Baurath muß doch
ans den ersten Blick sehen, daß das
Medaillon thatsächlich siir ihre Freun
din und nicht siir den Hauptmann
it«, fragte Paul sie nachdenklich »He-l
mich der Deut-eh ich tann in der gan
zen Geschichte so etwas Schlimmes
nicht sinden.«
»Weil du den Baurath nicht
tenns
»Na, der müßte aber ein gehöriger
Esel sein« wenn er daran herein
siele.«
»Das ist er auch, wenigstens tvenn
er eisersiichtig wird. Wenn er nur
hört, daß sie hinter seinem Rücken
die Waltropps besucht hat, geräth er
schon ins Rasen· Und wenn er dann
noch die Pille mit dem Medaillon zu
schlucken kriegt! Ein iamoser Zufall,
das-, gerade ihr alter Tlnbeter wieder
hier ist«
»Was hast du denn sonst noch qe
schrieben?« «
»Man-i sie bei euch war nnd das-. sie
ein Medaillon mit ihrem Bilde bestellt
hat. Daß es ein altes- Zchmnetstiick
aus ihrer Mädchenzeit ist und auch
das Kinderhild habe ich natürlich fort
gelassen Hahaha! Der Firach!«
»Na, so sehr wird sie auch nicht auf
Den Mund gefallen sein. Sie wird
sich schon verantworten und ihm die
Sache anstlären.«
»Ach, dazu lommt es gar nicht. Er
läßt ihr gar nicht die Zeit dazu. Wenn
er logtobt, muß jeder schweigen.
»Na, in Gotte-Z Namen, mir lann’-":«
sclmuppe sein. Gib mir jetzt das Ding
und den Brief. Ich muß wahrhaftig
weg. Tu, sasi mal, wenn der Witwe
rich das arme Weib zum Teufel jagt,
wr- bleikt sie dann? Jst denn eigent
lich die Instit-, die Romnierzienräthin,
hier, bei der sie tmtertriechen tönnOeZ«
thuernd sub er Dom an. die noch an
dem Schmuckpacket wickelte
»Tausend nochmal, wie dich die
ichiine Eugenie intereisiril Wirklich
rührend! Nun zu deiner Beruhi
gung -— wärest sonst oni Ende im
Stande und nnterschtiigst rnir den
Brief — ja, die Kommerzienräibin
ist wieder hier« schon seit drei Wo
chen. Sie soll trank sein. so etwas
wie ein schleichenveo Fieber.«
« »Ach. dann liegt sie also zu Bett·i«
forschte er.
«Weiß ich nicht« wohl möglich.
Uebrigen-. von der hat oie Roodin
nichts zu erwarten. weder ein Unter«
tornrnen. wenn ee trncht mit ihrem
Mona· noch einen Kreuzer Geld.
wenn die Gnädine snol ins Gent
vertri. Das tiilli altes an deren Juni
tie zur-iet. woher ee in mich stammt.
nnd ein ganz anständiger Busen ist
der Stadt oerichrietsen der Frau
Nichte oder nicht ioviet «' sie dtieo
iiver idre Finger
·Wi8:er weiht on denn No niiee.
on iedtmiee iteineo Knenicteif Knitii
tier. dre titsiiisdine tm ee der niwt in
verrinnt Det«
Sie tin risse ittrnnniie
»Hast tret-t. mein Freundv seide- ieti
time e:n pi- it gute Osten nnd outrer
Dein « tie ais-« nnd dein Schrei-.
ist-si.
Jsth I» Zckiiiiiet« Jst iser
nette. ritt-i irre Pariere verspotten
sie wand-te m dem WanstmrtinW
Hen« !
Jus-irre sum Muse-en nnd dies
sind »in-i sen stock-. tin-its N »Hka
den ze. vier dsii I-- dem-, sueis
nnd Ihm-mit sei-ne « s..i uns min
im sei-L runz- s
Sie rettkte its-n peve winke «er
; Wette ssiet einein Wes-uns spie muss
und Isztsi«««kjt m itzt-ge .)-»«t Z«k» Fu j
neu .-::·"er it« mit-n mit-«- imr nen,
Matten seit-l innere-»F .« idd« » m
der Deine »vi- iI-Miioei. Reer
unser-eure ernten Oxe H teiten m i
NO er »in-i In t einen »Unser- Beut
zu nett be sei-e Hemde ist«-me
,,Gute Nachtl«
Sie horchte noch, wie er die Treppe
binnntereilte, und wie die Hausthiir
hinter ihm in das Schloß fiel.
Kluge Dora Görn, solltest du hier
deinen Meister gefunden haben?
Zehntes Kapitel.
Er- war ein herrlicher Wintertag.
Ein Tag, so sonnig und mild, daf
das Auge unwillkürlich an der win
terlichen Erde nach hervorsprossenden
Frühlingsblumen suchte.
Jn Erna Waltropps Zimmer lachte
die liebe Sonne auf eine wahre Blü
thenpracht.
Ueberall in Vasen nnd Schalen,
auf Stöndern und Konsolen dufteten
die herrlichsten Blumen. Ein Seiten
tischchen war bedeckt mit allerlei
Näschereien und hübschen Geschenken
—- man feierte Geburtstag heute.
Eine fast bis zum Rande gefüllte
Visitenlgrtenschale zeigte an, daß be
reits eine Menge Besucher der jungen,
allgemein beliebten Künstlerin ihre
Huldigung dargebracht hatte.
Augenblicklich befand sich nur noch
ein Besucher bei ihr, der Jugend
freund ihres Bruders-, der Haupthnn
Rohden.
Etwas blasser, etwas unsicherer als
fonst stand der stattliche Mann vor
Erna, die sichtlich ergriffen gn einer
Etagere lehnte.
»Sie haben lein andere-J Wort
für mich, Erna?«
Sie schüttelte stumm den Kopf.
»Also ein Korb in aller Forml«
Ein tiefer Seufzer hob feine Brust.
Er nahm seine Miitze von einem Ta
burett und schielte sich an, zu geben.
Da lam Leben in Ema-J Gestalt, fie
flog auf ihn zu und ergriff seine
Hand.
»Gehen Sie nicht so fort, Oslarl
Sie wissen, weshalb ich nicht ja fa
gen konnte. Gott weiß, wie sehr rnich
Ihre Frage gerührt und begliiclt imtl
Aber sehen Zie, ich tauge nicht mehr
lzum Heirsitlxen Heute werde ich sechs
nnd zwanzig Jahre, und knie lange
schon bin ich vollkommen selbstständig
und abhängig meinen eigenen Weg ge
gangen. Eis wiirde mir nnr mit Auf
gabe meines eigensten Seins möglich
werden, mich fest noch zu schicken, zu
fügen, lur,i, solch ein ichmieg nnd
biegfamee Geschöpf »in werden, wie es
nnn einmal fiir die Ehe erforderlich
ist und von euch leiiinnern begehrt
wird.
Jch lann das nicht niedr, Ozlar,
nnd glauben Sie mir. das Prodntt
einer solchen Illetamorphole isnirde Ieh
nen wenig begehren-wenn erscheinen.
so wie ich bin, volle ich nicht zu ei
ner dentladrn Hans-learn und nur-) ich
werden til-inte, mochte Eie mir arg
entlanichen nnd drin find Sie mil«
zu i-.t:.rde, und often aeigni ich mir
ieidit .i:lrt’.«
See .st;nnete erleichtert .:.if euch
iiirer tin-ten Isieve und all-nie meint-.
ktsn Its-n libeuenal in dabei-. H i».
net; Nil-lit, :i«-e sie :i!e:is«te.
Mermian lotsti
i- -«— — —.
Mem-m III hylidmäall tm We
sm. Am Emp- IW II name-. ma
n lahm-III Im ode- atht Tun
Ism smqu muss- Imn die ais-u
Ich-u Antäus-ein« mit-i g
» M Im Mit-. UO Up- kmädt .
cis-satt mit-m M W Its-s- Im
v sum wem-. ou von-.
mu- st «- GIO Ist-. II em- m
Mut-I M- Iswn Ia Miso-.
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du Io- Iks m II m
wes Oh Mund-MO- - Is us
umsonst M- sm I In Im
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W Iv Im m pas « »Im-.
sm- Imns m- dcu nimm III
M it IN- us Mut-m usu
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Am Us. sit Mundes-m W sit-!
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