Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 17, 1910, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    ISMWWWWWWÆÆÆYWWWWWÆMWMWMWMT
Jst der IIlell verloren. ?
EVEN-WEIBER
Roman von Siedet v. Zoliektitz
,.,...«.....-..-.-..«..-.4-.«4-04-«-ID
EÆMMMWWWWWWWO
(153. Fortsetzuna.)
Mr. Dalton zögerte nicht lange mit
der Fortsetzuna seiner Geschichte tSr
lsiistelte einiae Male hinter der nor
den Mund actkaltenen Hand, redte den
Hals höher aus der stratvatte heran«5,
schan dann die Beine übereinander
und fuhr, sich bequemer im Sessel
zurechtsetzend, fort: ,,.5tinaftoii und
J-asinaila, dig waren, wie gesagt, im
Verein mit dein Namen, der darüber
stand, ein paar Worte, die den Mar
seiller Polizisten zu denlen gaben
Man kam nun auf eine nicht iible
Idee. Der Rock des Ermordeten, fo
wie dessen übriae Kleidunggftiicke
wurden sorgfältia eingepartt und
dann aus einen der im Hasen lieaens
den französischen Qzeansteacner ge
schafft, die aus ihrem Kurse m Kina
ston anlegen mußten. Außerdem
wurde ein lanaeg Schreiben an das
Gouvernement von Jarnaita aufge
fetzt, in dem man die der Polizei be
kannten Details der Mordthat erläu
terte und schließlich die stellvertre
tende Regierung der Insel erfuchte,
,alles übrige« freundlichft ,veranlas
sen zu wollenc Damit hatte die Po
lizei von Marseille sich die ganze böse
Sache bequem vom Halse geschafft
und den englischen Behörden aufge
laden, die sich ihrer denn auch warm
annahmem Auf Veranlassung des
Polizeidirettorg von Kingston wurde
zunächst jener Mann vernommen, der
als Verfertiger des Rockea des Er
mordeten gelten mußte und nun in
die tödtlichste Angst gerieth, als er
die polizeiliche Vorladung erhielt.
Der Mann untersuchte aber trotzdem
das ihm vorgelegte Kleidungsftiick
gewissenhaft, ertannte dasselbe ohne
weiteres als aus feinen Händen her
vorfeeFanaen an und entsann sich
fchl lich auch, flik wen er es geliefert
hatte. Jahr und Tag waren zwar
seitdem vergangen, doch ein tüchtiaer
Geschäftsmann behält die Liste feiner
Kunden getreulich im Gedächtniß —
und so konnte auch jener Schneider
aus Eid und Gewissen bezeugen, das-,
er den bewußten Rock, der feinen Fir
menstemvel trug, dereinst aus Bestel
luna eines Bürgers von Kingftom
äesmherrn William Lupo, gearbeitet
a .«
.Mr. Dalton machte eine etwas nn
aeduldige Bewegung cnit dem eckigen
Kopfe, denn abermals stieß Jllburg
einen tiefen und bötbaken Seufzer
aus, ohne dasz er jedoch das auf die
Hände geftiitzte Haupt erhob. Dem
Erzählenden schien selbst diese kurze
Unterbrechung nnangenelnn zu sein;
sein Blick flog rasch über die Gestalt
Esaus-, nnd eine leichte Faltenreihe
bildete sich dabei auf seiner Stirn. Er
erhob sich und iehnte sich mit dein
Rücken gegen die Seitenpoister des
Sessel-, so daß das durch die Fen
ster fallende Licht sein Gesicht nicht
streifen konnte.
»Das Hauptsächlichste meiner Mit
theilungen lviire damit erschöpst",
sagte er; »ich habe nur noch weni
ges hinzuzufügen das Ihnen, Miß
Lupo, zudem bereits rößtentheils
bekannt sein dürste. Die Nachfor
fchnngen nach Mr. illiam ergaben,;
daß er im Frühfommer des vergange?
nen Jahres in Begleitung eines deut-;
schen Advotaten Namens Erich Gar-i
der Kingfton verlassen hatte, um vmit!
Hilfe des genannten Rechtslnndigenl
eine ihm zugefallene bedeutende Erb-l
schaft in Frankfurt am Main zu er
heben. eDer Advdtat sollte beim Un
teraanske des Ozeandampfers Mar
schatl ev« ertrunten sein, ano zähl
te zu den Gerettetem blieb aber tros
dem ver-schellen, auch für Sie, i·r
seine Schwellen Eine Veranlassung.
an die Miiqiichteit eine-Z Verbrechens
zu glauben. lag damals durchaus
niGt dok: erst ie Entdeckung jene-·
blutbefleckten Stockes filhrte in weite
ren Nachforlchunnen in dieser Sache.
Will-und an die Londonce Polizei der
Befehl usw« Ihren Aufenthalt.
Mts Linsen ausfindig in meines-. tut
allf tetegravdifltte Antrage dei den
Gerichten in Frantsnrt die Meldunp
ein« das die Liettinannictpe Ort-schalt
letner seit voll an «ene sllekiönlicdtelt
ausgezahlt worden fei. die lieb retit
inösia all Williain Luno aueaevie
sen hat-e; ein Advotat lIrtcd Gardee
lvoe dagegen in Iris-stinkt nntse
konnt. und nicht nur km: in den ins
eisthen stellen von tin-u dunst
tand est trte tetn Ber- dseles tin
wen-. as ledle deinen-eins nne
toten« Ortes Wieder we nichts als
ein lot-mer wollen«-. de- tmu tu
lallte- sesietnlh du verdientem-ig
lenensett sinnend i dum. Mr List-o
tust IMUW eile m Minnen
Ist Ier Reste nett Uns-IN lsal imee
thennstlm einlk No thea me
II . ttlssgedeentien neu-ums de
III-l . Lade und wieder wurden
III .I In Ost-ernten mit den udreqen
Dem-ten entsank-am um«-m
A Ists-tu nnd non dort ins-s
Usetets jedem-e wer wenn-d ee
Mr te einsames-. m et im
H II Ali Glitt-im Unless des In
III-I Ists mit sen nistet-»den
sm- eeeltettte. Ihm Isqu
selte dem- lietmu met
steten neusten set
W Adle- nlde Use-.
Este-e I set-U esse das
IWMHOMOUOTICWWWJUOMMW
Lupo es merkte, in Szene gesetzt hat;
bei dem grosien Raffinenxent, mit
dem erster-er das ganze Verbrechen
eingeleitet, und bei den unbegrenzten
Vertrauen, welches er in William zu
erwecken wußte, ist ihm sicher aber
auch dieser Streich leicht gelungen.
Ohne Zweifel hat Garder den Mord
an Lupo bereits am ersten Abend, re
spettive in der ersten Nacht nach der
Ankunft der beiden in Marseille be
gangen; er hat seinem Opfer sodann
den verrätherischen Rock ausgezogen
und ihn in das Wasser geworfen. Bis
Frankfurt lassen sich- die Spuren die
ses Mannes noch verfolgen; dort hat
er die Liestmannsche Erbschaft mit
Hilfe der Lupo geraubten Papiere er
hoben und ist dann verschwunden —
verschollen in der weiten Welt · . . Jch
bin am Schlusse Um von Ihnen,
Herr von Jllburg, nicht mißverstan
den zu werden, will ich nur noch meine
erfte Angabe, dafz ich mich allein
Zweck-z Aufsuchung von Miß Mabel
hier befinde, eine Angabe, die mir
anfänglich geboten erschien, richtig
stellen. Allerdings wurde mir auh
der Auftrag zu Theil, den jetzigen
Aufenthaltsort der jungen Dame
auszutundfchaftem die Hauptaufgabe,
die mir überwiesen worden ist, aber
betrifft die Auffindung jenes Man
nes, der sich Erich Garder nannte . .«
Der Geheimpolizist schwieg mit
leichter Verneigung, denn er sah, daß
Mabel sich langsam erhob und sich zu
ihm wandte.
,,Gestatten Sie mir einige Worte,
mein Herr,« sprach sie init ruhiger
Fassung, während sie sich mit der
rechten Hand aus die Lehne des Fau
teuils stiitzte, um sich aufrecht zu er
halten. »Ich ahnte und wußte längst,
daß mein Bruder Williain das Opfer
eines —- einer dunklen That gewor
den ist. Jhre Aufklärungen kamen
mir also nur insofern überraschend,
als sie Details enthielten, die trir
unbekannt waren. Jch habe selbst
verständlich keinen Grund, in irgend
einer Weise an Jhren Angaben zu
zweifeln, muß aber offen bekennen,
daß ich trotz Jhrer Darstellung durch
aus noch nicht so fest, wie Sie, davon
überzeugt bin, daß auf Mr. Garder
die Schuld des Verbrechens ruht. Mr.
Garder hat während eines kurzen
Ausenthaltes in Kingst n, Mwo auch
ich ihn kennen lernte, einen vortreff
lichen Eindruck auf mich gemacht, den
eines Gentleman und eines ehren
werthen Mannes. Wenn nun auch
die ganzen Umstände des an meinem
unglücklichen Bruder veriibten Ver
brechens so liegen, daß sich der Vers
dacht der Schuld auf Mr. Garder
lenlen kann, so griinden sich anderer
feits, wie Sie selbst zugeben, diese
Verdachtsinomente doch alle nur aus
Basis von Vermiithiingeii. die ebenso
gut irrige, wie richtige sein tönnen.«
Mr. Dalton lächelte ein wenig nnd
strich mit der Hand iiber die breite
Stirn nnd die Augen« aber dabei flog
abermals zwischen den Fingern hin
durch ein scharfer Blick, dein blenden
den Aufzucken eines Bliyes ähnlich,
iiber die Sprechende.
»Ich glaube, Sie betrachten die An
gelegenheit von einein nicht ganz rich·
tigen Standpunkte aus, Mist Lupo,«
erwiderte er. »Jn meiner langen
iKriniinalprarilil ist inir selten ein Fall
rvorgetoinmem bei dein sich alle Ver
dachtsinoinente in so gravirender
Weise auf einen Einzelnen gehäuft ha
llen, wie bei deili vorliegenden. Wenn
Sie sagen. Mr. Garder habe persön
lich einen ungeniein günstigen Ein
druek ans Sie, mein Fräulein. ge
macht, so wird dass lzweifellos auch
seine Richtiiiteit habe-i. Nach tin-ge
der Sache ist dieser Umstand fiir mich
aber niir ein erneutee Ren-ein diisiii·
dasi dieser Mensch ein eniinent ne
fahrliches Individuum ist.·
Madel besiiiid triti iii undegieisliidei
eriiiiiideeireuiiiiii. iiisee sie seste idri
ganie moralische Krali ein, uni dein
lslotiiiilen ziegenudei itiie Ruhe zu del
lvadieie
»Ur ist eitliiitlitl." Linie lie, »das
ied den leddsitlen Wuniiti time diil
tin ineliielii Bruder dennikiene Vier
riechen entbulll und gelichtet in ledeii
kie Zukunft wird teilten Esset Un
nne deian iin Viert-te lisiii Inn it
mir die Iiiiiie erlauben ots L se nleik
den. die Spuren itriits Quid-re lieu-Dis
Lnett-litten iu dabei-if
T DII IIWII Mit-III si- Im
VII das III Ins so Nase m
II Un. III- III-Im ums-us
II. Oh Vom-i II MI While
III VIII- IIIII tauchte III Im
Im Im II st IOIIII Mk III
Oh III-m III-I MMIIOIIIMII
III-usw M MIIII III
III W III-b III-It m U I
Ist-Inn III. III VIII-. III km
Wiss W h
III- Its-Os- Mmt les- M
su. es ci- IIIIII III III-ums
wer sich hinter dem Namen Garder
verbirgt und wo sich diese Persönlich
keit gegenwärtig aufhalten dürfte?«
Mabel schoß alles Blut in das Ge
sicht, aber sie hielt tapfer den prüfen
den Blick des Engländers aus.
»Das ist eine seltsame Frage,« ant
icsortete sie. »Ich ten weder den
wirklichen Namen lirich Gcirder5,
noch seinen Ausenhaltsort.«
Jn diesem Augenblicke erhob sich
Jllburg schnell und straff· Seine linke
Hand stiitzte sich so schwer aus die
Platte des Schreibtischeg, daß das
feste Gesiige aus- Eichenholz leise
trachte.
»Vielleicht kann ich Jhnen nach die
ser Richtung hin dienlich sein,« sagte
Jllburg — — es schien Mahel, als sprä
che er absichtlich lauter als gewöhn
lich, ucn die Stimme in seinem Jn
nern zu übertönen »ich glaube den
Verbrecher, den Sie, mein Herr, su:
chen, zu kennen, und ich bin bereit,
im Verein mit Jhnen nach ihm zu
sorschen und seinen Aufenthaltsort
ausfindig zu machen, wenn Sie aus
die leicht erfüllbaren Bedingungen
eingehen, die ich als Gegenleistung an
Sie stellen werde.«
Mabel wußte nicht, wie ihr ge
schah; sie verstand und begriss Jllbuzg
nicht, und ihr Auge hing in so ver
zehrender Angst an seinen Zügen, als
fürchtete sie, der Wahnsinn habe ihn
plötzlich gepackt.
Auch das englische Phlegnia des
Mr. Dalton schien vor dem uner
warteten Anerbieten Egons nicht
Stand halten zu wollen.
»Herr von Jllburg, Sie sehen mich
aus das höchste erstaunt,« sagte er.
»Wie konnte ich ahnen, daß Sie jenen
Menschen kennen, —- ich würde in die
sem Falle eine ganz andere Taktik
Jhnen gegenüber angewandt haben!
Selbstverständlich erkläre ich mich be
reit, Jhre Bedingungen zu alzeptiren,
denn da Sie selbst sagen, dasz sie leicht
erfüllbar seien -—«
»Ich hosse es,« wars Egon ruhig
ein und wandte sich dann Mabel zu.
,.Wollen Sie die Liebenswiirdigteit
haben, uns aus eine kurze Viertelstun
de allein zu lassen, Mis; Lupo,« sagte
er bittend, und leise sügte er hinzu:
»Es geschieht im Jnteresse des Unse
ligen, den jener Mann den Gerichten
überliefern will·«
Mabel nickte schweigend, neigte
leicht den Kopf vor Mr. Datton und
verließ das Gemach.
Jllburgs Auge schweiste noch ein
mal forschend über die Gestalt des
Polizisten und verweilte kurz aus des
sen breiten, ausgearbeiteten Zügen,
die wie aus Holz geschnitzt erschienen,
und doch die bewegliche Mimit eines
Schauspielers besaßen.
»Sie sind Beamter der englischen
Polizei, kein Privatdetektiv?« sragte
Egon.
»Beamter, mein Herr,« entgegnete
Mr. Dalton mit einem gewissen
Stolze.
»Und ist es Ihnen gestattet, neben
Jhrer Berufspraris sich auch noch in
Privatunternehmungen einzulassen?«
Ausdrücklich gestattet nicht, doch
auch nicht verboten-«
»Sind Sie gewillt, gegen hohen
Lohn sitt einige Zeit in meinen
Dienst zu treten, das heißt, mich durch
Jhre polizeiliche Getvandtheit und
Findigkeit in einer tnich allein ange
henden Angelegeniiei zu unter
stiitzeu.’«
Der Detettiv senkte rasch die Lide
über seine wasserdtauen Augen und
scharrte in gleichgültiger Spielerei mit
feinem Stiefel hin und her.
»Und auf wie lange?« fragte er.
»Das weiß ich noch nicht, keinen
falts aber über ein halbes Jahr.«
Mr. Dalton schaute gedankenvoll
auf seine übereinander getreuzten
Firmen
«Gut.'« entgegnete er. »das würde
sich machen taiien. Gerade so ianae
ist mir Urlan zum Zweck der Atti
tachttng Mist Mabet Lupoe gegeben
worden. Für alle Fälle tönnte ich
noch mn iiriaudveriiingeeung einkom
men. Doch dae iit meine Sache. Ich
bin einverstanden, Sir; und mn wae
dandett ee ficht«
Jllhueg antwortete nicht sogleich.
Ue stand aut. schritt an seinen Getd
ichtant nnd zählte dort ein Lin-et
sentnoten ad· mit dein er an den
- Weeidtiicd tueiiettettrtr. tfe tegte die
Geldiedeine aueeinandet gebettet out
dem Tiiwe nieder nnd nnd-n dann
« wieder titles
»t« Undett tio um dteietde stut
Ieedm die Jst-en von Ideen Bot-reits
tes Ideetrosen werden ist« erwiderte
ee. Jet- Ite sattindnng edited wen
dere. Sie heitean somit des
Idee sewede tin die stumme site
tun-uns dietet ists-mitten Diesen
tem- demnunn eueqeeiqt see-ex its
mit etee due eine-me Viettetn ist«-.
Its werde sei der dies-seit streifte-m
- stetem Neuem Hei-taufen Fee-ten
- Ieise-seen vie sitt-me stetem Jenes-.
i tetms ee Impe- cketueseu ts» des
i Knie-edit Wesen weit-met te
Wie-. due tste en with
« set-weitem- eseepseaeestte W
Miit-weideten Reiten- demsean
- sit-· icedt III-est met-e sit-e ende
« ists-it me stetem-u se ists-se
. site set est-i steti- dieiieq III Sie
mein Gast und Hausgenosse; außer-l
dem erhalten Sie, während Sie in
meinem Dienste thätig find, ein mo
natlicheg Gehalt von sechshundert
Franken. Jch verlange also —- ver
stehen Sie mich recht -— vorläufig
nichts anderes von Ihnen, als daß
Sie sich mit erhöhtem Eifer der Sache
annehmen, mit der Jhre Behörden
Sie beauftragt haben. Erst in dem
Augenblicke der Entdeckung Garders
sordere ich, daß Sie den Befehl Jn
rer Vorgesetzten --- vergessen. J-:,
will nicht, daß Garder den Gerichte ,
ausgeliefert wird. Und nun überle
gen Sie sich Jhre Antwort.«
Auf Mr. Daltong Stirn zeigs- sich
ein ganzes Netz kleiner Fältchen Jn
seinem Gesicht zuckte eg, und seine
wässerigen Augen fchielten nach den
Banlnoten heriiber, die auf dem Ti
sche ausgebreitet lagen. Dann sprang
er plötzlich aus·
»Ich habe nichts zu überlegen,«
sagte er hastig, »ich trete in Ihren
Dienst. Jch habe in zwölsjähriger
Berufgthätigteit siebzehn Mörder ent
deckt und einige hundert Diebe, Be
triiger, Fälscher und Einbrecher vor
die Gerichte gebracht; ich sehe nicht
ein, warum ich nicht auch einmal ei
nen armen Teufel iin letzten Augen
blicke entfchliipsen lassen soll. Hier
meine Hand Sir Jllburg: ich bin der
Ihre!«
Egon nahm die ihm dargereichte
Rechte, wenn auch etwas zögernd, lief;
sie aber sofort wieder los. Diese un
angenehm feuchte, eigtalte Hand er
weckte ein Gefühl in ihm, als habe er
ein häßliches Reptil berührt.
»Ja welchem Hotel find Sie abge
stiegen?« fragte er.
J
»Im Albekgo del Sols-«
»Schön. Jch werde meinen Diener
dorthin schicken, damit er Jhre Rech
nung begleicht und Jhr Gepäct hierher
bringt. Ein Gastziminer wird Jhnen
eingeräumt werden, denn ich vermuthe,
rSie werden noch einige Zeit in
Neapel verweilen müssen. Und nun
zur Sache. Auf welche Weise Miß
Mabel Lupo in mein Haus getommen
ist, wissen Sie bereits, nicht aber, was
sie in erster Linie nach Neapel geführt
hat. Ein hiesiger Winteladvokat Na
mens Nocera, ein Mann von notorisch
schlechtem Rufe, hatte ihrem Bruder
bereits vor Erhebung der Erbschaft
angeboten, die ganze Angelegenheit in
die Hand uz nehmen und zu ordnen.
Dieses Menschen erinnerte sich Miß
Mabel in ihrer Verzweiflung über
das ungewisse Schicksal Williams und
beschloß, sich an ihn zu wenden. No
cera verstand denn auch, das junge
Mädchen an sich zu fesseln. Jch kann
rächt beurtheilen, ob alles das, was
er ihr über den Räuber ihres Vermö
gens erzählte, unverschleierte Wahr
heit ist; aus seinen Mittheilungen
ging jedenfalls klar hervor, daß ihm
die Persönlichkeit Erich Garders und,
was das wichtigste ist, sein näherer
Verkehr kurz vor Ausführung des ver
brecherischen Streiches genau bekannt
ist. Nocera ist vor einigen Wochen
spurlos aus Neapel verschwunden; in
einem hinterlassenen Briese an Miß
Mabel hat er eine Geschäfte-reife vor
gefchwätzt,s doch vermuthe ich, daß er
selbst den Versuch gemacht hat, den
Spuren Garders zu folgen, ein Ver
such, den er gewiß nicht unternommen
hätte, wenn ihn nicht günstige An
zeichen des Erfolges dazu veranlaßt
hätten· Sei’s wie es fei, Nocera ist
nich mehr in Neapel, wir lönnen uns
also nur an diejenigen halten, vor de
nen der schlaue Advolat Miß Nabel
gewarnt hat, von denen er also zwei
fellos fiirchtete, daß sie ihm ins Hand
werk pfusehen wiirden Es sind dies
drei Versönlichteiten, mit denen Erich
Garder dereinst mehr oder weniger
intirn verkehrte, stiersönlichteiterh die
ganz bestimmt um das Verbrechen
wissen. Der erste dieser drei ift ein
voluischer Abenteurer, Basil von Lac
zarowski mit Namen. Ich hatte
Giinde» mich selbst schon nach diesem
Mann umurthun, mußte ader leider
erfahren, daß er irgend eines Berge
hens halber in das Gefängniß gesteckt
worden mak; daraus ist er entflohen
nnd seitdem verschonen Die sweite
’äkersiilrlirtlteit. die Rotera der Mrß
Madel auiudrte. in eure stadtdetannte
wage-h Madame onus sum-L
geh-tun Mem-if- Veutimniz die
Mm endlitd ein zmifeldcfm Sud
ielt. das N come III-Mo Summe
unt W- ird Ihnen Ue Imm
Uflaswh die O im- die leimt
III-m ein«-m- kadc Modus-oh
III D Si- Wtäts genaus- its-u
III. Iowa m Ums-n kam m
III Lust CI stan aus die cum-·
UWOWO m wo si- uu ts
m Drum stumm hemmt-u
III-Imm- Ue. sammt-ask
II. Volum WI- imso onst wus
CIII auf sit OOMIMOIWU q
Itsusuhs am stets-. das u M
oh- smsoissnss citat-s ums-.
»ja-m, den mt Mdum « fazio
n. Jan must Ums-Wiss m up
I Cas- Wst Urm- n smo
nobIs-um- IM mitnqu I
W sum N- Its »mme
Dom m Indus-It Its tm II
U W nist- un w- Mu
W III-is Its-It
Iks mit sit Komm-. Its u«
Bosbaftk Tnxirtmpp
, -
Junge Dame: Ein fcharmanter Kavalier, der neue Arzt. Wie alt
könnte er wohl sein?« · · · . »
Begleiter: »Na, «- so cirta zier hundertundzmanxm Todegurjnchen.
spielend zwischen seinen Fingern be
wegt hatte, von sich. Aus seiner Stirn
erschien ein dunkelrother Fleck. Er
blickte nicht auf, während er mit har
ter und tlangloser Stimme erwiderte:
»Nein. Wir wollen auch tünstighin
den Verbrecher nie anders nennen, als
Erich Garder. Seinen ehrlichen Na
men hat er verwirtt. Der Mann ist
meines Vaters erftgeborener Sohn,
mein Bruder-. -- - Nun wissen Sie, Mr.
Daltou, warum ich ihn den Gerichten
entziehen und allein auf die Wege des
Guten zurückführen will.«
Die Augen Mr. Daltons vergrö
ßerten sich und auf seinem Antlitz
malte sich der Ausdruck eines unge
heuren Erstaunens ab. Aber wie das
ganze Benehmen dieses Mannes, so
war auch sein Erstaunen erheuchelt,
denn in Wahrheit wußte er längst,
daß Erich Garder mit seinem wirt
lichen Namen Erich von Jllburg hieß.
Wenige Stunden später betrat Mr..
Dalton das ihm angewiesene Zimmer,
um sich zur Ruhe zu begeben.
Er schloß die Thür hinter sich abf
und leuchtete dann mit der Lampe
durch das Gemach, wobei er auch nicht
verfehlte, hinter die Fenstervorhänge,
unter Sofa und Bett und sogar in
die Schränle zu schauen. Mr. Dalton
mußte zweifellos, trotzdem er Mit
glied der englischen Polizei war, eine
ängstliche Natur sein.
Nachdem er sich mit großer Sorg
falt überzeugt hatte, daß er sich allein
im Zimmer befand, ließ er die Rou
leaux vor den Fenstern nieder und
verstopfte das Schlüsselloch mit einem
Stückchen Zeitungspapier. Dann
stellte er sich lächelnden Gesichts vor
den großen Spiegel, nickte sich selbst
freundlich zu und riß sich mit einem
Ruck die Haare vom Kopfe. Die
blonde Fülle auf dem Haupte des eh
rentverthen Mr. Dalton war nämlich
nichts anderes, als eine vorzüglich ge
arbeitete Perriicke, unter der kurzge
schnittenes hellbraunes Haar zum
Vorschein lam. Jm gleichen Moment,
da der seltsame Detektiv die Meta
marphose vorgenommen, veränderte
sich auch blitzartig der Ausdruck seines
Gesichtes. Der da vor dem Spiegel
stand, das war nicht mehr der phleg
matische Engländer mit dem gleich
gültigen Gesicht, sondern ein Mensch·
mit listig verschmitzten Zügen, mit ei-i
nem Antlitz voll brutaler Frechheit,
raffinirter Verschlagenheit und tücki:l
scher Hinterlist, das war nicht mehr
Mr. Dalton, Mitglied der englischenj
Kriminalpoiizei. sondern Andreas
Wassili Giorgiewitsch der Anarchist,l
der Abaesandte der Settion Geni! ——»
Eine lustige Melodie leise vor sichl
hin pfeifend, trat er an seinen Koffer,
öffnete ihn und entnahm ihm zunächst;
einen warmgefiitterten Schlafrock, in
den er sich behaglich einhüllte. Hier-z
auf legte er eine gleichfalls dem Kof
fer-, und zwar einein geheimen Fachei
desselben entnommene Briefniapph
aus schwarzem Leder ans den Tisch,f
stellte ein kleines Reisetintenfaß da i
neben nnd nah-n Platz. Er ziindetes
sich eine Zigarre an, nahm Papier
und Feder hervor, überlegte einiae Mi
nuten. während er die Nauchnsolten
seiner, dein Dufte nach nicht ans einer
italienischen Reaiefabril stammenden
Ziaarre in Rinaeln in die Luft stieß«
und begann sodann einen Brief in
cllcwclscll
Dieses Schreiben lautet-: j
VII-Ia sum Zaum-ist j
sit im alles amtlich obs-lauscht
Sie können nicht mehr verlange-!
IIM Mit-n allerdings gänzlich aus
Ream verschwunden zu Ma. wesh
sma bade to ihn m je i mäss- anf
msdiu Ists-m bis-III de its M
Denn von Jus-arg mu- mu so stö»
km- SW Moos-nass-. Juba-I
M is m TM m samt nahm
Ich-music summt- GIQ und m
is sei-m das-is made Uns Lum
m Wem-is Oh Ums-n In Its-I
sichs-cum sei Mist Msm us
mä« m Uns-muss smäs mj
Itsmisctdumm m Lamm Voll
seid-Um aus Mund m von Rom
takes-O sit-Miso cuittmtiosun
Its us mäch- sssu da sammt-Oh
Ums-I TM Kot-W- ust-nat Im
sum sum-mass Imm- In
II m- Mms Amme-I most
III-Umfass Muts nun-Im end um
II Its-·- donm m- Mut-s aud
III-I ta- uttscim Im II Im
m UNme komisch II do
hem Grade. Trotzdem bin ich noch
ungewiß darüber, auf welche Weise ich
zum Ziele tommen werde. Vor Cle
lia tann ich mich trotz meiner entstel
lenden Maske nicht gut persönlich zei
gen; ich muß fürchten, ihr Mißtrauen
zu erregen; sie hat mir in Genf als
Landsmann ihreg verstorbenen Gatten
eine größere Aufmerksamkeit geschenkt.
Anders ist es mit Basil. Er hat mich
nie«sonderlich beachtet und dürfte mich
schwerlich wiedererlennen. Mit Sac- -
cone haben Sie übrigens recht ge
habt; er gehört ebenfalls zu den Ver
räthern, mit denen wir früher oder
später abrechnen müssen. Da ich ihm,
wie er mir, völlig unbekannt, so kann
es nicht schwer sein, sich ihm zu nä
hern, nur erfordern die Vorbereitun
gen Zeit. Jn meinem nächsten Be
richte Ausführlicheres. Warten Sie,
bitte, denselben ab, ehe Sie nach Zit
rich, London und Petersburg Mel
dung erstatten.
Andreas Wassili.«
(Fortsetzung folgtJ
Die Japaner haben unserer Regie
rung 2000 Kirschbäume geschenkt, von
denen viele in der Nähe des Kapitols
in Washington angepslanzt werden
sollen. Vermutlich wollen sie da
durch die allgemein verbreitete An
sicht widerlegen, daß mit den Japa
ncrn nicht gut Kirschenessen ist.
If li- s
Jm Würzburger Lolalanzeiger sin
der sich folgende Anzeige: »Seht-Ins
Vereinszimmer mit Klavier (30 Pers.
fassend) noch einige Tage in der Woche
frei« Entsetzlich, da wird aus ihm
etwa manchmal sechzighändig gespielt?
Il· Il- Il
Die Vergangenheit ist die Mutter
der Zukunft, aber die Gegenwart muß
eine gute Gouvernante sein, wenn das
Kind tüchtig werben soll.
is- sc «
Die Braunschweiger Neuesten Nach
richten teilen in No 291 aus Harble
mit »Die aus der Gemeindeflur abge
haltene Feldjagd ergab als Strecke 90
Hasen, die auch irn Vorjahre bei der
Jagd erlegt waren.« Den unglückli
chen Hasen wurde wohl nach der vor
jiihrigen Jagd in einem Krankenhause
nochmals Oel aus die Lampe gegossen.
Nnn haben sie aber doch daran glau
ben müssen.
It- stc st
Ein Franzose ist in einem Duell in
Paris verletzt worden; eine solche grobe
Fahrlässigteit sollte streng bestraft
werden.
si- -s· II
Es liegt ein Stück Selbstachtung
nnd Achtung vor den Mitmenschen da
rin, daß man etwas auf sein Aeußeres
hält, ohne auszusallen.
It- If sit
Aus dem Briese einer Strohwiilve
an ihren Gatten: Zum Schluß teile ich
Dir noch mit, daß tvir alle gesund
sind. Karlchen hat wieder ein Zähn
chen bekommen. Dasselbe auch von
Dir hoffend verbleibe ich Deine Dich
innig liebende Einma.
If- Os It
Jiinast haben die New Yorier Ban
len TLl(·-,ssl’sli.isiss’s an Dividenden aus
leznhlt Dass ist allerdings Most-eri
tilit — fiie die Aktionäre.
O sit sit
Also die lkberntee - Jndinner wollen
Mundel non Onkel Sinn bleiben und
denken- siie die Biirneteechtr. Die
Zinlaunieiert Da brauchen sie nicht zu
arbeiten
O O d
Jm sit-nimm Etwas-f th. M
wird über die Cum-bang du Stein
tohle im Maumkdm Grund behaup
MJ .Maa Im sikh fest eilst-ni- auf
vie Aanadme gutaigr. das sich ichs
echte Ema-ost- aus dem dumm cui
bildet hat« Dazu III-tm du Onli
Im Mir Wie tmnm Im du«-Ini
«Du Gott. da Mira Mfes Its «.
aber keinen dumm-i mit du- su t:
»Du mu. du Ists Maus-NO IMIs
todte muss-fes IWL
s . c
Miete Tom Im midn einmal Im
Gestad-Ia : mass- Ci will III-tust
die Imm- mmmtt Nicosia-I
sein-des Ums. W M III Inl
wsudu das m- Isi M- tut-Nu
Gift-davon ums-ev Hie- dk INDIR
imu Um usw tm- uisttt unst.
i c o
um Um- hm Im ssa wiss-im
ms Ilspsmm Ihn Mist MEOIMIIM
. . .
time-see M Uhu-im Jst III-i
met-Fug Logoss Ists-Um schä
mt ' -- m« . O
da Gibt-K W