Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 09, 1909, Image 8

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    Ja ver IIIell verloren.
Roman von Tedor v. Zobektitz.
(4. FortfetzungJ
»Was befiehlst Du. mein Kind?«
fragte er tiebeooll und rollte sich
einen Sessel dicht neben die Chaise
lonque, hafchte dann nach der Rechten
feiner Frau und drückte einen Kuß
auf den weißen, aus dem Spitzen
geträufel des Peiqnoirs sich hervor
stehlenden Arm.
Wanda beachten diese Zärtlichteit
im nicht, sie wandte im Geqentheil
das mißmuthige Gesicht nach der an
deren Seite. ·
,,"LBAS kcqlnllcn Wik helllk7" AQV
sie in aelanaweiltem Tone zurück.
Jlllsura zuckte bei dieser Frage
neruiis zusammen und tuvfte sich
mit dem Talchentuche an die Stirne.
»Ich hat-e dem Professor Schöler
ver-neunten am Abena mit ihm im
Hinter-nationalen Cluls zusammenzu
tresten«, entaeanete er.
Manna fulir auf und aus ihren
hellariinen Rirenauaen fola ein
icljarfer Blitz zu Jllbura herüber
»«Jtatiirlich! Du sorgit fiir Dein
Amjikement —- ich armes verlassenes
Weib aber iann zu Hause bleiben
und am Faden der Erinnerung spin
nen! Die Erinneruna ist ja das ein
ziae (tt!iick, das rnir geblieben ist,
seit Du mich an Deine Seite aerissen
halt -s— um meine Person und um
mein aeistiaes Wohlbefinden beküm
merft Du Dich nicht!«
Jllburq war eine nervöse und
leicht erreabare Natur« er vermied
deshalb aern eine energischere Aus
sprache mit seiner Frau, obwohl eine
solche von Zeit zu Zeit nothwendig
wurde Auch diesmal versuchte ers
einzulenlen s
»Wie tragisch nimmst Du plötz-.
lich das Leben!« lachte er heiterU
»und bei Gott, Her-schen, das ist»
doch sonst nicht aerade Deine Artll
Du sagst, Du zehrtest nur von deri
Erinneruna — aber, mein Lieb-;
chen, ich meine, die Erinnerung ans
den verfallenen polnifchen Edelhofl
und an dis glänzende Elend da .ieiml
iit auch nicht gerade verlockend, nicht(
gliiiilich machend! Bist Du denn fo
unzufrieden —- und warun? Weil
ich oerniinftia aenua war Deine lie- i
den kleinen Hände festzuhalten, als
sie mir das Gold allzu verschwende
rifch in die Welt streuten? Weil ich
Dich aus Jllburg entführte, um
endlich einmal dem boöbaften Klatsch
der lieben Nachbarschaft entrückt zu
sein? Mein kleines Weibchen ist doch
zu klug. all diese Rotbwendigteiteni
nicht einzusehen! Wust Habe ich
rechtl«
Wanda lchiittelte den Kon mit
widerwilliger Gebärde.
»Nein, Du haft nicht recht«, rief
sie heftig. »Ich bin zu jung, mich
evie eine Nonne einsverren zu lassen,
ich habe auch keine Lust, all Deine
hypochondeischen Grillen zu ertra
gen! Was Du von meiner Hei
maib sagst, klinat beleidiaend, und
es gehört wahrlich lein sonderlicher
Muth dazu, ein wehrloses Weib zu
verhöhnen! Denke an Deine eigene
Bergangenlxeiti Auch Du warst ein
armer Schlatter, ein Bettelftudent
—- und wäre Dein Bruder nicht so
Tiebenswiirdia gewesen, Dir aus
dem Weae zu gehen und urplötzlich
aus der Welt zu verschwinden, dann
sähest Du noch heute in Deinem klei
nen Zirnnrerchen und könntest frie
ren und hunaern!«
Jllburg war ernst geworden. l
» »Daß das-", saaie er iinstek, »dasi
sind Angelegenheiten, die Du nicht
verstehst. Alle Deine —- niinm es
mir nicht übel, Wanken — ost uner
träglichen Launen entspringen der
Langeweile, die Du empfindest, nnd
wie iich ein Mensch von Bildung
lsnmvei!en kann, liegt-eile ich nicht!
Deine einsiqe geistige Beichiiitignnjeu
—- et wars einen verächtliche-I Dl
sitt das am Hoden liegende Buch —
.destedt in der Lettiioe s lechtee senns
Brich-: Diamant Wes ib inchst Du
e teine nndeee Anteminni Wes
lb euni Beispiel nu t Du Dein
see Tote-It nein alen nicht
steif sich veeiteite darunter ielbsivees
iindlnb nue Dein eigenes Interesse.
nn iite Geld en arbeiten wie Mitten
III Du nicht mede mitde
Eis-Ist Wende ziichte diesen titu
uen tönt-lis- demr. Je icheint Die
sittlich ein gewinn-e tieenniinen zu
Wie-. mi, inemee wieder un meine
steten diie tinen Mesttnisse zu et
eeeent sieh bitte Dieb. seen et
we am M eint ein-Hi einen
sein die isiiestue soeniqlinne.
die wie nenliO im spinnt-Reste!
sen-en leiste-. set ist« deinnend aus
sieedeet sie attenenttiw m seit-ten
i-« sein Gott Du tiit M avee ein«
Ist seein Mike nnd sm- i mise- nie
stichte eint aui meinen est-Gen de
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Ikeei eunzelie Its-e Sitte als Idee
INSU seid satt seist-dehnt
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III tritt- lsee Mem nie weis se
— sc wie-I eesim Its-is Is
Iei ee sitt-wo-f mit den- est
send Inmidnilts
. sehst-te tyeeee Gatten
n
»Du bist ein lieber Kerl. Egon",
schwatzte sie mit lachendem Munde,
»ich will Dich dasür auch immer recht
lieb behalten! Nun sollst Du auch
in den Club gehen können, wenn es
Dir beliebt, und so lange Du willst!
Aber noch eins, Schatz: ich darf ber
der Jourdan einige Bestellunaen ma
chen —- nicbt wahr? Jch habe gar
leine Toilette mehr, und Du glaubst
nicht« wie sehr diese Neapolitanerins
nen den Menschen nach seinem Acri
ßeren beurtheilent Nun gieb mir
noch einen Kuß —- so, das ist der
Abschluß unserer Feindseligleitem
Fabrst Du noch aus?«
»Ich möchte Dich bitten, heute mit
sBruno allein zu fabrenC erwiderte
;,Jllburg. »Meine Kapsnerven schmer
zen wieder —- ich will noch ein wenig
ruhen, ehe ich Schöler auf uche.'«
Auf dem Korridot jün te Jllburg
sieh seine Cigarre weder an und
blieb dann ein-en Augenblick am os
ienen Boaen’ nfter stehen. Weit
ichweiste sein uge über die Meer
Llsncidstchast und über die Gestade der
u .
Er seufzte leicht saus und schritt
dann weiter, seinen Gemächern zu.
Aus der entgegengesetzten Seite des
T"l1uriiies, den Wanda bewohnte, lag
ein kleines Zimmer, das sich Egon,
der ein leidenschaftlicher Bücherfreund
war, als Bibliothet hatte einrichten
lassen. Jn schön geschnißten Eichen
schränken stand hier eine Auswahl der
tlassischen Werte aller Länder-, beson
ders waren die Philosopan des Al
terthums start vertreten, deren Mar
morbiisten von der Höhe der Schränke
herabschauten.
lkgon zog die Fenstervorhän e zu,
so daß das Licht im Zimmer ich zu
traulichem Hals-dunkel abdämpfte,
wählte dann aus einer der Bücher
veihen ein in weißes Leder gebun
denes Wert aus, ließ sich nieder und
begann sich in Platos Dialoge mit
aroßem Ernste zu vertiefen. —
Jn der Hand einen Sonnenschirm
mit barock aesormter Elssenbeintriicke,
schritt Wanda indessen den an den
Hänaen hinaus zur Straße siihrenden
Gartenwea entlang. Oben hielt bes:
reits die Eauivage, und die vorge
spannten Schimsmel scharrten unge
duldig mit den klingenden Eisen den
Sand aus, Am Schlage des Wagens
stand ein Diener mit abgezogenem
bute und neben ihm die bunt ausge
pußte Amme mit dem in Spitzen ein
gebetteten Kinde Egons und Wandas.
Sie küßte den reisenden Kleinen
slilchtia aus das dicke, rosig-e Aermchen,
ließ sich dann rauschend im Fond nie
der und befahl der Amme, mit Bruno
auf dein Rücksitze Platz zu nehmen.
II lcharsem Trabe rollte der Wa
gen die Landstraße hinab und bog
dann in die Fahrallee der Van Rea
le ein, die zu dieser Seit — zwilchen
vier und siins Uhr Nachmittags —
ein Bild buntbeweaten großstädtischen
Lebens darbot. Mit glücklichem Ge
sicht und strahlendem Auge schaute
Wanda in dieses schimmernde Leben
hinein· Sie liebte das Leben, be
sonders wenn es ihr so verlockend ent
gegentrat wie hier
Ihr Erscheinen aus der Promenade
erregte allgemeine Aufmerksamkeit -——
sie bemerkte das mit Stolz. Aus al
len Wagen schaute man il)r nach, und
aus den Fußwean blieben die Stutzr
stehen und sixirten sie mit Blicken,
ren Zudringlichkeit die schöne Frau
aar nicht zu fühlen schien. Ein leiser
Ruf ging von Mund zu Munde wei
ter: Königin Goldhaar« slilsterte man
sich gegenseitig iu. und als Wandas
Wagen am Ende der Promenade um
bog. sprach ein iiber den Damm schrei
tender junger Mann mit verlebte fesit
aen und sablem Gesicht die-Z bezeich
inende Wort so laut aus. daß die also
iGenannte es deutlich hören konnte.
Wande- nmkde duahltot . dann
aber Mit fl- sitd Mka in d· Kissen
mit-. und vou Triumph Amt ihr
nchtenm Iuae til-n die Mem-.
Masse Minuten Nin rollte ihr
Usqen an einer Qui-es horch-h
denn Ist-fassen Um »Musik«-stets
iy besm Inn fesselt-It Reh-u
mus- clttu ömu un csmmaui
TM Indiedeu fa da tin langes
Eis us echt IM »Wir-· fee-pol
nssn schäumt Sie uns Maus
SM-. to da man de Lösu- Ihm
stets-u und time- Mn Mes
nstn tust-. und guckt m wildes-dem
Ansicht-b um von Ihm Rom-u Its
sum; W now-tm mtm wund
Mem IM mit dem Mcher. und
Ida-m Ins Odka Un. io M aus
tu Ist-MO. de die Dom III
staats-M wes malt Musket
fen dortige-du Im Züan du
Amtes-Nest tmx
III-EIN ist-m sah-min. m sie
m ists-us Nathan-ais m II
sit-tm Wo und In must shi
Hm b Im ON Im M Um
»Im-us Mis. Its Ins-I sum-.
und de- nse- LIMI- Iscs eins-us
»Was Fig-assis- Miskc Ins-·
mu tust-de No «- im Weis-.
dist- Issu so »ude im me In
cmu U We so MQ an usäw
ask-Ut- s. NO N Es II
IUU I i m Uns-u um« m·
III-. sit II ums-In Ich-II Its
Inst Qui-. IkW m sum Im
eine täuschend-e Aehnlichkeit vor: je
denfalls beschloß Wande, ihre Freun
din, die Fürstin Cornigliano, gele
gentlich nach dem Namen und der
Persönlichkeit der fremden Dame,
mit der sie ja zweifellos noch öfters
auf der Promenude, im Theater oder
in der Gefellfchaft zusammentreffen
würde, auszuforfchem
Aber auch Wanda hatte das Inte
resse der Vorübergefahrenen erregt.
Die Neapolitanerin wandte den Kopf
zurück, um noch einmal das Sou
brettenprofil der rothhaarigen Schö
nen sehen zu können und neigte sich
danxi zu dem alten Herrn an ihrer
Seie.
T
«Haben Sie die Dame in Grau
beobachtet, Papa?« fragte sie in fran
zösischer Sprache. »Eine interessante
Erscheinung — nicht wsahr?«
Der Greis nickte schläfrig. »Seht
interessant«, entgegnete er, »aber keine
Aristotratin, kein reines Blut, keine
Rasse. Vermuthlich eine Engländerin.
Kennst Du die Dame?«
»Ich glaube, sie schon einmal ir
gendwo gesehen zu haben, krame
aber vergebens in meinem Gedächt
nisse umher« bei welcher Gelegenheit
dies war. Vielleicht in Petersbur«
Ah, »du tommt Saccone —- er mugßx
uns jagen, wer die rathe Löwin ist.«t
Der Kutscher parirte auf ihren BH
fehl, und mit schäuinendem Maule«
die silbernen Kindaren mit leischem
Klirren zwischen den Zähnen hin
und herschiebend, standen die Pferde.
Quer über den Weg schritt der
Conte Saccone und trat nun, den Hut
lüstend, an den Wagen heran.
»Meine Hochachtung, Madame —
griiß’ Sie der Himmel, Marquis,«
sagte er in seiner gewöhnlichen affek
tirten Sprachweise. »Die Lust der
Heimath sagt Jhnen zu, Frau Clelia
— bei den ewigen Göttern, Sie be
schämen die Flora durch Jhre ewig
blühende Jugendfrische.«
Ein leichter Schatten verdunkelte
bei dieser albern gesuchten Anrede die
Stirn der schönen Frau, und doch ent
gegnete sie, während der alte Mar
quis nervös an seinen gelben Hand
schuhe-n zupste, mit lächelnden Lippen:
»Ich danke Ihnen siir das Kompli
ment, Gras, aber es träse eher zu,
wenn Sie es jener rothlockigen Donna,
deren Wagen dort drüben über die
Piazetta Re Umberto rollt, gesagt
hätten — Jst Jhnen die Dame be
kannt?«·«
Der Gras klemmte sich, eine Gri
masse schneidend, das Glas ins rechte
Auge und blickte der angegebenen
Richtung nach. Ueber sein Gesicht
zuckte es seltsam.
«Ah,« meinte er, »Königin Gold
haar —- und heute allein! — Ei ge
wiß kenne ich jene Schöne, meine
Gnädigste, und gerade sie sollte die
Veranlassung des Besuches sein, den
ich Jhnen siir heute Abend zugedacht
hattet Königin Goldhaar’, wie man
sie hier nennt, führt nämlich in Wirk
lichkeit einen Namen, den wir in den
letzten Tagen häufiger ausgesprochen
haben —- sie ist die Gattin eines deut
schen Edelmanns, der seit einigen
Wo en in Neapel lebt und das Ca
ste iccolo am Posilipp bewohnt, ei
nes —- Herrn von Jllburg.«
«Die junge Wittwe zuckte zusam
men, so daß ihre niedersallende
Hand, die den durchbrochenen Schild
pattsächer hielt, die Rechte des ne
ben ihr vor sich hin träumenden Al
ten berührte.
»Und was ist sie sür eine Gebo
rene?« fragte sie rasch und mit leiserer
Stimme.
Saccone zog die Schultern hoch.
»Ahnungslos —- doch auch das
werde ich erfahren. Vorläufig weiß
ich nur, daß sie eine Polin ist.«
Madame Clelia schlug geräuschvvll
den Fächer aus.
»Besten Dank, Gras, und aus Wie
dersehen heute Abend! Vorwärts,
Paolo!«
Die Peitsche-ilchnur wirbelte über
dem Rücken der Pferde, die zu schlan
teni Trabe aus-legten Clelia sächelte
sich Lust zu, ihr war plöhlich sehr heiß
geworden
»Wundersaine Fügung!« sprach sie
slüsternd vor sich hin. »Wer hätte
gedacht, daß ich noch einmal Satze
rowstis Schwester wiedersehen tolle
de, und als Gatin eines-Jllhurgi«
s. sahst-L
Jud-us me am Abend musp dem
internatioaatm Mud sehst-m wo et
mit Immu alten sein-um« dem se
MIIMO CAN-h m « Ihm-umf
fm mai-um Ists-. Ic- dom Its
ins-n smqu nasche VIII-fass du
Basis-II cost-r angehört um
fssm nun Im ihm ists-M III Ihm
Hutle Uns-Im komm-h c -
m sur Ists-Its Im mid- in
Ihm Stadt-II Um Uhu , de es
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Wiss-Nil summte-. Mk tin im
tunc-III Ists-Ist ht. du
In du »Ze- Ism Inst-Ih
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IUO W U cis-Ind- sts III
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m mf is. Ums II Mn hin-. u
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muss-II seit III-II M- cum
fmdtmu aufs-Im- Isd M um«-«
set-a In ins Invan Das-is
lbssscpmo m msn III-s si!
Inm- ms. »Mit-U- sd m su
W MUII Ot- Isd Mit-I III
»O Cis-I ein« Muts-CI Its-II w
Korrespondenz. Der Geheimrath war
zudem gänzlich nach Italien überge
siedelt und verlebte hier die Winter
monate gewöhnlich in Rom und Nea
Pel, den Sommer in den Bergen oder
auf einer der Inseln im Golf.
Egon fand den alten Herrn im
Lesezimmer des Klubs. Er saß un
ter einer grünbeschirmten Hängelampe
und hatte den mächtigen Charakter
topf, den eisgraue Locken umwallten,
tief herab auf die vor ihm liegende
Zeitung gebeugt. Als Jllburg ein
trat, erhob sich seine große, breitschul
terige Gestalt zu voller Höhe, und ein
freudiges Lächeln flog über sein
frischfarbiges, aber von tiefen Furchen
durchzogenes Gesicht.
»Mein lieber Egon,« sagte er und
streckte Jllbukg beide Hände entgegen,
»stel)t man Sie endlich einmal! Jch
fürchtete schon, Sie wären treulos ge
worden — ist das denn eine Art, vier
Wochen in Neapel und nichts als ei
nen steifen Besuch bei Jhrem alten
Lehrer?«
»Sie haben rech , Herr Geheimrath,
ich bin ein sch "mmer Geselle und
tönnte mir eigentlich jedes Wort der
Entschuldigung schenken. Aber selbst
der ärgste Verbrecher hat seinen Ver
theidiger, und meine Vertheidigung
ür die böse Nachlässigkeit, die ich mir
hnen gegenüber zu Schulden kommen
ließ, liegt in der Mühe und Zeit, die
mich die Einrichtung meines. neuen
Heims kostete.«
»Also materielle Jnteressen,« groll
te der Professor lachend, ,,wo sind die
Jdeale geblieben, Egon, von denen
Sie mir einst schwärmtenl Ei ja,
es ist nicht gut, daß der Mensch Ue-«
berfluß hat an schnödem Mammon-J
aber immerhin besser, als daß erj
Mangel leidet Nun, ich verzeihe Ih-! «
nen, denn ich weiß, daß Sie iiber desi
Lebens materiellen Gütern die geisti
gen nicht vernachlässiaen werden Ers. s» -;
sen Sie denn dait Sie bereits Stadt- s
gespräch sind? Die Schönheit Jhrers
Frau imponirt allgemein — man hat
mir Wunderdinge von diesem blonden
Engel erzählt. Wie haben Sie Jhre
Gattin eigentlich kennen gelernt?«
Jllburg wandte sich an den hinter
ihn getretenen Kellner, um sich eine
Flasche Wein zu bestellen, und beant
wortete dann die Frage Schölers:
»Während des Manövers, Herr Ge
heimrath. Vor vier JatZen hatte ich
eine Reserveiibung abzumachen, die in
die Herbstmanöver fiel. Wir lagen
dicht an der russischen Grenze und
wurden häufiger aus den Besitzungen
polnischer Aristokraten einquartirt.
Bei einem dieser Herren, in einer sehr
interessanten Gesellschaft auf dem
Schlosse des Grasen Posowski, lernte
ich Wanda kennen. Jch war Feuer
und Flamme, ritt am nächsten freien
Tage über die Grenze, um der Mutter
meiner Angebeteten meinen Besuch zu
machen, wurde aber merklich abgekiihlt
durch den lauen Empfang, den man
mir bereitete. Man ließ mich fühlen,
daß ein freundliches Einvernehmen
zwischen Polen und Preußen kaum
möglich ist. Erst ein Jahr später sah
ich Wanda wieder Sie kam mit ihrer
Mutter von Petersburg, wo beide
eine verwandte oder bekannte Familie
besucht hatten, und hielt sich einige
Tage in Berlin auf. Auf dem Sud
striptionsball trafen wir zusammen,
und mehr als je berauschte mich die
Jugendschöne Wandas —- die alte
Leidenschaft loderte von neuem empor.
Was mir aus polnischer Erde nicht
gegliickt war, glückte mir auf heimi
schem Boden, und so bin ich denn
heute glücklicher Ehemann!«
Der Geheimrath erhob sein Glas
und trank auf das Wohl Wandas.
»Und nun, mein lieber junger
Freundf fuhr der alte Herr fort, »er
zählen Sie mir was aus Jhrem ar
men Bruder geworden ist. Sie tön
nen sich denken, welch lebhaftes Jn
teresse ich an diesen traurigen Fami
lienverhiiltnissen genommen habe wie
nahe sie mir gegangen sind! Manche-l
in Ihren Briefen blieb nrir unver
stöndlich, und doch wagte ich damals
nicht, weiter zu forschen; ich wollte
Ihr tranies Gemüth nicht noch mehr
in schmerzliche Erregung versetzen
Hat man nie wieder etwas von Crich
acht-eif«
Mit tot-den«
IIIqu facto dies voll tiefsten
cum-s und wit bewegte- Saum-.
Oe schaute eliu Minute long sum-n
tu MI- 0tss, dass ItM n plssllq
sc des Im M Geheime-this und
us Ist-te m ums-Nu mit des
Find-Im Musik-.
J .0 Mi. um mun- san-U
itM n Initi. Mund Mit baum
memn I is Was comm
EIIIIIIW. . It U assi- Iösstu. III
sei f- -«—- Is- Mums Ists-. M Ost-.
? It Un um rufend dumm« is Ists
Just-I IMM- iss Stadium-Miit
ihm-n smme III Um- si
Tssuim II Ins obs OMM un
Psqu ! J. Ists- cstts Ik
ums s s m Im Institute-.
EMIIIIQIWUI III-Ni- Ist-am
Estim III b Um km- mum.
km Im sehst Um. sum III-In
Hin-s- Isa um Inst Das a im
Mc u Im »Mutter- Ins-km
I sit Ist Indu- IIJUM Ists u ists
EIM Mlm um fes-Ism
IMWIIOUIO MI- Nimmst
III-II III MI- umsussoo Ist m
Ins-ists Ieise-Ie- W. samt um
Oel-süsslic.
Richter: So, jeht miissen Sie schwören.
Zeuge: Ei Herrjeses, bester Herr Gerichtshof, das lann ich Se jedt
nich.
Richter: Was soll das heißen. .ich fordere Sie nochmals auf, erheben
Sie die rechte Hand bnd schwören Sie!
Zeuge: Ja. .ja das geht Se aber wirklich nich!
Richter: Aber warum denn nicht?
Zeuge: Nu, weeß Knebbchen, weil Sie eben mein rechter herr Nachbar
auf meine rechte Hand sitzt und der schläft Se ebenso gut.
sein späteres Verhalten. Sie kunnten
ja das eigenthiirnliche Verhältniß, in
dem ich zu Erich stand, lieber Schöler.
So lange unser guter Vater lebte, ver
trugen wir Brüder uns leidlich, me
- nigstens tam es nie zu offenem Streit
zwischen uns. Anders wurde es nach
dem unerwartet plötzlichen Tode Pa
pas
»Der alte Herr hatte sich auf der
Jagd verwundet, wenn ich nicht irre?«
warf der Geheimrath halb fragend
ein.
»Doch nicht. Er war bis zum letz
ten Tage gesund und rüstig gewesen,
ging am Abend vor seinem Ableben
in Begleitung seines alten Oberjä
gers noch aus den Anstand, kehrte
aber nicht mehr nach dem Schlosse zu
rück. Mitten auf dem Felde traf ihn
ein Herzschlag; er brach plötzlich an
der Seite seines Jägers todt zusan
men.«
Professor Schöler neigte wehmüthigs
den ergrauten Kopf.
»Nicht jedem ist ein so schneller und
schöner Tod beschieden,« meinte er,
»ich wünschte ihn mir auch. Wie alt
war Jhr Herr Vater?«
,,Fiinsundsechzig Jahre, doch wie
gesagt, bis zum letzten Tage ein gan
zer Mann. Ei dachte auch kaum an
einen so raschen Tod, und wohl aus
diesem Grunde hatte er es versäumt,
seine letztwilligen Verfügungen zu
treffen. Die Erbtheilung« ——— der
Sprechende gab diesem letzten Wort
eine eigenartig bittere Betonung —
,,war einfach genug. Jllburg, das
Majorat, kam mit seinen kolossalen
Einkünften an Erich als den älteren
Bruder, an Baarvermögen hatte Papa
nur eine geringe Summe hinterlassen,
über deren Verwendung keine Dispo
sitionen getroffen worden waren. Da
Erich als Majoratsherr mit einem
Schlage ein reicher Mann geworden
war, auch sofort seinen Abschied aus
dem Offiziersdienste nahm, um sich
gänzlich der Verwaltung von Jllburg
zu widmen, so hielt ich es sür selbst
verständlich, daß er mir das hinter
bliebene Baarvermägen abzugölos
überlassen würde. damit ich meine
Studien fortsetzen könnte. Erich be
stritt aber die Rechtlichkeit dieser For
derung und gestand mir nur die
Hälfte der an sich schon unbedeutenden,
für ihn und seine glänzenden Ver
hältnisse geradezu winzigen Summe
zu. Jn der tiefen Empörung die
mich beseelte, beging ich die Tür-wert,
der Erbschaft gänzlich zu entsagen; es
war eine Thorheit, deren Folgen ich
recht bitter zu tragen hatte, die mich
aber doch nicht hinderte, mit Stolz
und Hohn die Unterstützungen, die
Erich, der sein Unrecht einsehen
mochte, mir später anbieten ließ, von
mir zu weisen. Jch wollte keine Un
terstützungen, denn ich war kein Bett
ler, ich wollte mein Recht!«
Egon schwieg eine Weile« trank
langsam sein Glas leer und stützte
dann mit müder Bewegung den Kopf
in die hand. Der Professor. der mit
Aufmerksamkeit der Erzählung seines
jungen Freundes gefolgt was-« liest
sein kluges helles Auge prüfend auf
den weichen Zügen ruhen, über denen
icn Augenblick eine lichte Bieisse lag.
»Wie seltsam « fchaltete er ein«
»das zwei Brüder, zwei Blüthen des
seiden Stamme-, so ungleich. so
grundveischieden sein können! Fehlte
Orten die Güte und Milde dee Her
sent die Sie auszeichnet oder niae
sont sanf die Ursache iiir sein un
würdiges Benehmen Ihnen gegen
iideei'
Wiss Ins-a Ists-m- M.
Juki-Its It- IM Iw. M n
away Jus U hast Its-u sind
Im stich, Im Ism- Asdent-u
such sc I- sts-. Ini- fsou la I
mdms m. Institut tust-s am
o Mist däm- ritt das sum-es
kam muss-II cito Im am
m IIW su« MI- fM Ia
m. Im im sum Its-I »Nun
m wenns-titles Minos-. tm
finis- MIMIQM Ums stund
bist-cum much-I seht-inm
uc u Indus-d MI- Qmshm s
fosnmk is Ist-- hu. in fu«-s
am. Mut nimm Mit-. Ists-Mk
W UIMICQIOIQ m um m mass
Ums-. lhfcniwssddsa III disk-Ideen
Ums-I nimmst-« Ost-u M tm
»Ma- sei-ON Ums NO n m
h m sm sagt- usd In act-. m
Ist M- Ins-sum »Mit som- fis-i
lfeine Vorliebe, sich zurückzuziehen und
ifoliren, aber lag zweifellos in dem
unglücklichen Liebesverhälniß, das er
schon vor Jahren mit einer jungen
Schaufpielerin angeknüpft hatte. Auf
merkwürdige Weise kam ich hinter
dsese Thatfache. Eines Tages —
ettva sechs oder sieben Monate nach
dem Tode meines Vaters —- fuchte
mich ein Herr von 4Dahlkeemen in
meiner Wohnung aus. Dahlteemen»
ein gebotener Niederländer, hatte mit
Erich bei demselben Regiment gedient,
aber böser Geschichten wegen seinen
Abschied nehmen müssen und war
dann von Stufe zu Stufe gesunken.
Er haßte Erich, weil dieser ihm, als
er zu wiederholten Malen und wahr
scheinlich ziemlich unverschämt seine
Hilfe-in Anspruch nehmen wollte, in
seiner herrischen Art den Stuhl vor
die Thüre gesetzt hatte Aus Rache
denunzierte nun Dahlteemen den ehe
maligen Freund bei mir; er erzählte
mir, daß Erich schon seit zwei Jahren
mit einer Schauspielerin bürgerlicher
Hertunft verheirathet sei, daß diese
Ehe aber natürlicher Weise von beiden
Seiten geheim gehalten werde, damit
Erich seine soziale Stellung nicht zu
verlieren brauche. Die Nachricht über
raschte mich auf das Höchste. Der
Stifter des Majorats hatte in den,
vom großen König gesetzlich anerkann
ten Statuten über die Erbsolge im
Fideikommiß festgesetzt, daß jedes
Mitglied der Familie, welches eine
nicht ebenbürtige Ehe schließt, den
Anspruch aus das Majorat verliert.
Mein Bruder Erich befand sich dem
gemäß unrechtmäßig im Besitze des
Majorats, nicht er, sondern ich war
der Erbe! Jn meiner damaligen Ver
fassung zögerte ich keinen Augenblick,
der Angelegenheit aus den Grund zu
gehen. Ein energischer Anwalt, der
meine Sache in die Hand nahm, war
bald gesunden, und schon nach vier
zehn Tagen konnte dieser mir aus
Grund zuverlässiger Jnsormationen
mittheilen, daß Dahlkeemen die Wahr
heit gesagt hatte. Der Anwalt hatte
aus der Stelle den Prozeß gegen Erich
eingeleitet; zur Entscheidung desselben
kam es aber nicht, denn wie einst ich«
so trat nunmehr mein Bruder frei
willig von der Erbschaft zurück .«
Der Geheimrath kam aus dem
Kopfschütteln nicht heraus. Er hatte
sich bequem im Sessel ausgestreckt und
nippte nur zeitweilig von seinem
Weine. Die Erzählung Jllburgs in
teressirte ihn lebhaft, er glaubte sein
Gegenüber plötzlich von ganz neuen
Charakterseiten kennen zu lernen.
,,««’Fahren Sie fort, wenn ich bitten
dars,« sagte er, als er bemerkte, daß
Egon zu zögern schien, seine Enthül
lungen zu Ende zu führen; »erst der
Zusammenhang der Thatsachen kann
mir die ganze Angelegenheit im rech
ten Lichte zeigen und erst dann ver
mag ich ein Urtheil iiber dieselbe zu
sällen.«
tssortsetzung folgt)
NO
Eine New Yortee Zeitschrift zahlt
dem Peam siir jedes Wort der Be
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