Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 03, 1908, Image 3

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    Mem-r Schreibebrief von
Tinte kanfstkngei.
""" s-- - fAus-II
No. Jst-M Der Wedesweiler hat
nicks im Kopp wie Stiemä un es mnfz
en arig kalter Dsaa sein, wenn er nit
sein Bißniß ins Auge hat. Die
Bohling-Aellie Kwetichen is jetzt ge
seitelt und mir ronne se jetzt als en
Seitschoh zu sein Saluhn. Jch hen
nicks mehr gesagt, awwer ich denke,
mehbie es kommt die Zeit, wo mer an
ihn ausoertauie tönne un dann mache
mir doch noch unseren Schnitt dabei.
Awwer das is nit, was ich Jhne hen
sage wolle: den annere Dag hen ich
emol en Aahl an die Weder-weitern
gemacht un da hen mer so von diesem
un jenem geiahtt, wie das immer der
Reh-z is, wenn e paar LehdieiFrendg
beisamme sin. Se hat auch von ihre
junge Jahre in die alte Kontrie ver
5ählt, wie se da so e arig guie Zeit in
ihren ThiehiersVerein gehabt hätt-»
Das Ding hat mich intereßiet un ich
hen mich eniol davon e paar Pertickes
lers ver-kahle lasse. Se hat gesagt, te
hätte in ihren Verein Thiehter Per
sortnnzes gewwe un das wäre Piet
sches gewese. Se hat mich das all so
schön diskreibt, da « rdentlich Lust
dran kriegt hen un dann noch der
Wedegweiler dazu komme is, da hat
er die grosse Worte ganz gelasse aus
gesproche: »Sel) Görls, warum duhn
mir nit so e Sasieiethee hier starte?
Mir könne iesig in die Jahrd c
Schehntie uss stelle, tvo mer e kleine
Stehtsch bilde könne un mer kriege
Ruhm genug sor so ebaut hunnert un
suszig Piebels. Osf Kohrs msüsse mer
auch junge Piebels hen, wo mit mache,
awwer die könne mer iesig kriege un
du hast in die erschte Lein die viele
Buwe, wo all gute Aectterscb mache.
Wei, das ganze Ding is so iesig wie
alles.«
Well, das Riesolt is gewese, daß
mer reit der un denn e Sosseiethee ge
start hen un wie ich später ericht aus
gesunne den, hat der Wedesweiler das-—
nur gedahn, sor daß er Bißnesz sor
sein Saluhn geschafft hat. Es kann
doch niemand eckspäkte, daß mer stun
delang zu e Zeit Riebörsels hawwe
kann, mitaus, daß mer ebbes dabei
drinte dicht. Awwer do hen mer nicks
drum gerowe; ich hen die Thieter-Ge
schicht aegliche un da hen ich nur an
das gedenkt. Well, am Obend hat
der Wedesweiler schon so ebaut zehn
Fellersch gehabt Un e halwes Dutzend
Lhdies wo all reddig ware mitzu
mache. Der Wedesweiler hat gesagt,
er hätt in den Thiehter-Bißneß die
niehrschte Ecksvierienz un da deht er
denke, er sollt das Mennetschment ben,
bis mer Jemand Besseres sinne behie
Da sin mer all mit iättisseit gewese
un et hat gesagt, mer könnte unsere
Riehörselg grad so gut in sein Dei
ningruhm abhalte, da hätte mer auch
die Var arig händig. Merte Se et
was-? Mister EdithorZ
Mer sin all Feuer un Flamm for
unser neues Pratscheckt gewese un ich
den mich nur geärgert, daß knek den
Katlie, was unsern verbeikatbek Bub
is, nit juhse ben könne« Der Fellek
dubt so e missetabligeo deitsch todte,
daß es e Schehm is. Mer weiß bei
ihn nie nit, ob er die deitsche oder die
englische Lengwitsch judse duht — al
leg bunt et ushnictst Un dabei bat
n doch immer nur in vie Fämcnillie
das beste deitsch jubse höre. Warum
be« ich un der kaixipv denn unsere
Mutterspmch so ansaehalte un tie
spedtefs Bimbo mit wisse. was e
sok en Wälsnh hat. wenn mer nur
heissen festen-e sann nn etmgensjjsensch.
wo ettjukentet is. has dann Raespeckt
sitt käm-n Weit es is nwsssee enml
nit nn da hnn met nn desse. Die
Kids die sm schon e wenig besser ich
mit den deitsche noch blindigey so;
daß mer se for schmale Paris ganz
gut juhse kann, off Kot-is kann mer
keine Echr mit se einlege.
Der Wedesweiler hat ausgemacht«
mer sollte in die erschte Lein emal dir .
Jungfrau von Ruh Orliens täktelr.s
Das wär e Stiel was mer gut spiele »
könnte. Ich müßt die Jungfrau spie
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le un et debt denke, es wär mehbie
noch besser, wenn mer den William
Tell gern-we dehtr. Met wäre so fort
schenet daß met die Roll von den jun
ge Tell mit ein von unsere Kids gew
tve könnte un dann noch e anneres
Ding, er hätt auch jetzt grad so schöne
dicke Aeppels un das deht in den Pies
arig viel ausmache, er deht iwwer
haupt e ganze Latt for sStehtscheset
tings get-owe, bitabs er wißt, das; oft
genug e ganzes Pies da dran dienen- -
re deht. Well, mer hen hin un her!
gesproche un dann hen mer «diesetet,»
daß mer den Teil täctele wollte. Jchä
hen off Kohrs das Buch heim gehabt
un ich hen es geholt un dann hen mer
draus vorgelese un ich lannJhne sage, l
dasz ich gegreint ben. wieeBehbie, wo s
mer sein Cansdy eweg nemme duht,«
»das Pies is zu totsching gewese. Am
Liebste hätt’ ich gegliche, den Willianci
»Tell zu spiele, avaer der Wedeswei.
Her bot gesagt, das wär nit passibe!,
lbikahs sonst deht der Mister Schilley
’1vo das Pies gemacht hat, im Grehf
erum drehe. Ich sollt die Missus
Iell spiele, do könnt ich anch e ganze
Latt einei lege un wenn dann die
Jungfrau von Nul) Orliens an die·
Neih komme deht, dann tönnt ich dies
Jungfrau ganz alleins spiele. Mister
Editor-, ich hen mich gefreut wie al
les un so bald wie ich beim sin kom
me, do hen ich mich hingesetzt un ben
idie Tellen auswendig gelernt un hen
init ehnder gestappt, als bis ich se
lganz bei Herz getennt hen. So eb
;bes bringt doch e wenig Tschehnsch
ins Lewe un mer hat dann wenigstens
en Pörspes for warum mer lewe dubt.
Jch kann Ihne sage, wenn en lMensch
leine Eidiels hat, dann hat er gar tein
Bißnefz zu lewe. Mit beste Riegards
Yours
Lizzie Hanfstengei.
l
-.—--.- —-—
Auch eine Revision.
Einbrecher (nachdem er das Geld
spind eines Geschäftsmannes erbra
chen hat): Was? Der Rassen-bestand
stimmt ja keineswegs mit den Ge
schäftsbüchern überein! Jst ja viel
weniger! Was ist denn das sür eine
Wirthschasti So eine Gemeint-ritt
Der Kerl kann ja froh sein, wenn ich
ihn nicht anzeigel
)
Der erste Zwist.
l
»Sie: »Die Zeiten ändern sich! Jetzt
zantst Du immerwährend mit mir
und einstmals sagtest Du: Du wolltest
lieber mit mir in der Hölle, als ohne
mich im Paradiese sein.«
Er: »Ja, leider! Und der Wunsch
ging in Erfüllung!«
Schusteeiutinenwitg.
Arzt (zum Schusterjungen, den er
untersucht): »Ja, mein Sohn, du hast
einen starken Belag aus der Zunge.«
Schusterjunge: »Um J—otteswillen,
Herr Doktor, wenn das de Meestern
hört, triege ick nur noch unbelegte
Stullen·«
Glücklicher Zufall.
Hausherr tzur Köchin): »Sie ha
ben da eine prächtige Gans gekauft;
kann ich heute Abend die Leber be
tommen?«
»Aber gewiß, Herr Doktors mein
Bräutigam macht sich zufällig rein
gar nichts daraus!«
Präzifr.
Grenadier (der mit seiner alten
Flamme nur noch schwache Verbin
dung hat zur neuen Liebsten): »Nun
ich fchwöte es Dir: spätestens von
heut’ in vierzehn Tagen bin ich auf
ewig Dein!«
In der Buchhandlnnn.
Bauer: »An mein n Advolaten
mächt’ i fcht«eibn, der nia an Prozeß
verlokn hat und da bnuchet i halt
an Briefstellek, aber an recht groben!«
Abs-lu
Altecs Fräulein lzu einein Anglekz
.D!H muß doch entsevlicki lwnmmiliq
sein« immerfort In nimm nnd nichts
zu fangen«
Oectx »Nu. dno sollten Sie doch
wissen!"
Viele Menschen« die nach ineek eine
Iien titntictit tman tintsen keine.
zweite-sit
—
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Hm Uns-Mosis: JO todt !- Mk End des U n kam- mmlm ;
!
Its-nimm O m Dom- dmiu Um sum »Im-IN s
Isl
Ljxmiiindtkkkyekn
—- Am 13. März wird Präsident
Roosevelt mit einem Dampser des
Norddeutschen Lloyd, »König Albert«,
Amerika verlassen und nach Neapel
gehen. Sein Sohn Kermit, ein Pro
fessor der Smithsonian Institution
und ein Marine-Ossizier werden ihn
begleiten. Jn Neapel wird die Ge
sellschaft einen Dampser der deutschen
Ostasriianischen Linie nehmen und
iiber den Suezianal und Aden nach
Mombassa gehen, eine Fahrt von sieb
zehn Tagen. Für den darauffolgen
den sechsmonatigen Aufenthalt in der
Provinz Uganda ist noch kein Pro
gramm ausgearbeitet worden. Jm
Dezember daraus wird Herr Rooses
belt in Entebbe eintreffen, Ivo einge
borene Diener. Treiber und Jäger
ihn erwarten werden, die ihn zum Nil
begleiten werden, etwa bis Godoloro,
ani Beginne des Sudan, wo er Ende
1910 einzutressen gedenkt. Von dort
soll es theilweise zu Fuß, dann auch
in Booten iiber die Flüsse und Seen
eine 3000 Meilen glange Strecke ges
hen bis Khartum, tvo sich Frau Nonse
velt ihrem Gatten anschließen will.
Eine Bis-ständige Fahrt durch die
Wüste und 900 Meilen Fahrt aus dem
Nil bringt dann die Gesellschaft nach
Kairo. Da Afriia berits von Tele
graphenleitungen durchzogen ist, wird
der Präsident mit der übrigen Welt
immer im Koniati sein können. Er
hat die Absicht, von jeder Thierspezies
eins zu schießen.
Der so oft geäußerte Wunsch des
Ehepaares Andreas und Katherine
Groll in Williamsburg, N. Y» der
Tod möge, wenn er einstens anklbpfen
sollte, beide Gatten zugleich abberufen,
ist fast buchstäblich in Erfüllung ge
gangen. Herr Groll ist dieser Tage
verschieden, und nur zwei Stunden
später folgte ihm die treue Gefährtin
im Tode nach. Das Groll«sche Ehe
paar wohnte in einem hübschen Hause
in East Williamsburg Vor etwa
einer Woche zog sich Herr Groll, der
Besitzer einer großen Gärtnerei, eine
ftarke Erkältung zu. Da er der Er
kältung nicht die nöthige Beachtung
schenkte und sich trotz des Rathes sei
ner Gatin nicht schonte, entwickelte
sich eine heftige Lungenentzündung,
die er erlag. Seine Frau, die selbst
schon seit etlichen Monaten krank und
bettlägerig war, erklärte ihren aus
der Ehe mit Herrn Groll entsprosse
nen fünf Kindern, nun werde auch
sie nicht mehr lange leben, da sie
hoffe, daß der Tod sie möglichst bald
abberusen werde. Gleich darauf trat
eine merkliche Verschliminerung in
ihrem Befinden ein. Die Kinder rie
senden Familienarzt, aber kaum hat
te der Arzt das Krankenlager der
Frau Groll erreicht, als diese, knapp
zwei Stunden, nachdem ihr Gotte
hinübergeschlummert war, die Augen
zum ewigen Schlafe schloß. Herr
Groq stand im 63. Lebensjahre und
seine aGttin war 48 Jahre alt. Beide
erfreuten sich des höchsten Ansehens,
und ihr Hinscheiden wird allgemein
bedauert.
—- Jn der öffentlichen Schule No.
25, Broollyn, wurden dieser Tage
fünf Jungen, von denen der jüngste
das achte Lebensjahr kaum überschrit
ten hat, von Deteltivs von den Schul
bänlen geholt und auf Anllagen des
Einbruchs in Zellen der Polizeistation
eingespert. Später sandte der Poli
zeitapitän die Bengel nach dem Ge
bäude der Kinderschutzgesellschaft Die
Gefangenen stehen im Verdacht, in
mehreren Schulgebäuden Diebstahle
verübt zu habe. Jn den letzten Wo
chen gingen der Polizei von mehre
ren Lehrerinnen in öffentlichen Schu
len Klagen zu, daß ihre Pulte erbra
chen und Uhren, Bücher. Schreibina
terialien u. s. w. daraus gestohlen
worden seien. Die letzten Diebstahle
waren von dem Prinzipal der Froh
bel Acadeiny, D. Little, sowie von
Lehrer-innen der Schule No. 25 ge
meldet worden. Die Deteltivs, wel
che mit der Aufspiieung der Diebe be
traut wurden, machten ausfindig, daß
Jungen allerlei Schulmaterialien in
Geschäften in De Kalb Ave zu ver
tausen suchten, und schliesslich nahmen
sich die Beamten vor. lsur Verhaftung
der Schiller zu schreiten Die Inn-s
neu stellten tn Amen etwas von den!
Dieliereien zu wissen. I
ifiuee der bekanntesten und ge
litiiistesteu Deutschen Neu- Jersetstr
seierte die silberne Soweit Vor Jst
Jahren heirathete ttldolvtt Unterlan
in tstiiragv Fel. Louile Festedtx
ANth Lauteriug tft Munde dont
Qotsoteu und Pensinent des New Jee s
teuer Deutsch Wurrttnmscheu Central s
vermalte-. betreibt unt siedet Beitdeeni
Geisen und Friedens-« die Xanteeingi
" due neunte staunenqu
ist-im ist-. .
litnitt in Ner Jersey Wutenugi
wurde am Si Januar tust get-onus
Akt-drein ee den Krieg ist«-M 7s unt s
um«-itzt uud time Zeit in Deutschlands
eme tustumuiutche Stellung inuexte :
sinkst satte ging » umti Ame-tu um;
leine- dutsti den trugen lldhiissekj
Kund litt-user nennten-»Wie sSrdeuetteeI
tut Bette m itetmi lIe sitt-d bauen
im Linde nd ers-ni- tsne Hist-seien ;
»Mit-sitt des L.deesteietvxite» i.
Winden Wenn m Fausten nsodtn «
Use-. ««z.it.snit»m »s» it Ihm Landes
Links-ein« hu JH main nie us »in
ortmgthliuw Edelsten-len der-eins
nach Milwaukee. Jn Chicago heira
thete sie ihren jetzigen Mann. Von
den beiden Kindern. die der Ehe ent
sprossen, starb eines im Alter von
drei Jahren.
—- Der Eishändler Harry Feuer
stein in New York wurde von seinem
Konkurrenten Louis Schneider im
Streit mit einer Eiszange getödtet.
— Zu Bismarck, N. D» brannte die
Anlage der »Man Harvester Co.« ab.
Schaden 8150,000.
—- Jnfolge des sehr ergiedigen
Fischfang-z im Nordatlantischen Ozean
ist der Preis so gefallen, daß der
Fang sich in diesem Jahre kaum ge
lohnt hat.
-——Die Verstaatlichung, wie die Ver
stadtlichung gewisser Betriebe, die sich
in anderen Ländern trefflich bewährt,
erweist sich in den Vereinigten Staaten
gewöhnlich als Fehlschlag Der letzte
Fehlschlag hat sich in Texas ereignet.
Dort wollte der Staat die Eisenindn .
ftrie fördern, da das östlicheTexas sehr i
reich an tsiseirerzen ist. Mit eineinAus
wande von etwa zwei Millionen Dol
lars wurden Eifenwerke zu Ruok er
richtet. Eisenbahn-Verbindungen her
gestellt. Die Arbeitskräfte waren bil
lig, es waren zum großenTheil Straf
linge. Und doch hat es eine Kombina
tion fertig gebracht, das Staats-unter
nehmen aus dem Geschäft zu drängen.
Wenn die Preise tief standen, ließ der
Trust die Produkte des Staatsbetrie-«
beg zu lächerlich niedrigen Preisen
auslaufen, und wenn die Produition
der staatlichen Hüttenwerle zu Rnsk
groß war, fand sich lein Markt für ihr
Eisetk4
»Die Yeoriyern Pacisicsmsenoayn
hat eine Extra-Dividende von 11.2t)«
pro Attie aus den angesammelten lie
derschüssen erklärt. Die am Il. Dezem
ber zahlbare Extra-Dividende ersor
dert die Summe von l7,45:;,("u)0 Dol
lars. Die »Northern Pacisic« hat
demnach unter den schlechten Zeiten
nicht zu leiden gehabt, wenn sie eine
solche Extra-Dividende ausschiitten
tann.
WWennherr Tast am kommenden 4.
März inaugrirt wird, so wird er in
der Geschichte als der 27. Präsident
der Ver. Staaten siguriren, bschon
er thatsächlich erst der 26. Inhaber die
ses Amtes ist. Das erklärt sich damit,
das; Grover Cleveland als der 22. und
24. zählt, da er nicht, wie andere Prä
sidenten in zweimaligem Termine ohne
Unterbrechung amtierte, sondern nach
dem ersten Benjamin Harrison zum
Nachfolger hatte und diesem in der
Präsidentschast wieder folgte. Jaso
sern nimmt Cleveland eine Sonder
stellunq ein und zählt zweimal als
Präsident.
—Aus Grund des vom KriegsOes
partement bereits i. J. 1873 einge
führten Systems der Verzinsung von
Spargeldern seitens Angehörigen der
Bundesarmee sind im letzten Jahr von
Bundessoldaten insgesamint 81,676,
709 deponirt worden, was 50,896 ver- -
schiedenen Einlagen entspricht.
—Au7 Anordnung des Manne-De
Partement soll von nun an alle offi
zielle Korrespondenz, sitr die seit dem
Kriege gegen Spanien den Ver. Staa
ten gehörige Jnsel Guam im Stillen
Meer die Adresse Guam, M. J., an
statt des bisherigen Zusayes »L. J«,
tragen. Letzterer bedeutet »Ladrone«
oder Räuber-Inseln, und aus dringen
de Vorstellung seitens der Jnselbewoh
ner ist diese alte Bezeichnung jetzt in
Mariannen:Jnsel umgeiindert worden.
-— Der amerikanischeBotschaster in
Paris, Herr Henry White, der zur Zeit
in den Vereinigten Staaten weilt, hat
die amerikanische Jugend ermahnt,
fremde Sprachen zu erlernen, vor al
leni Deutsch und Französisch Er
sagt: «Wi1«hrend meines langjährigen
Aufenthalts in dem Auslande bin ich
zu der Ueberzeugung gekommen, daß
dac- Crlernen sremder Sprachen siir
die amerikanischeJugend eineNothwens
digteit ist. Deutschland verdankt seine
Größe und führende Stellung nicht
zum wenigsten derThatsache, dasi seine
Vertreter irr-. Auslande, seien ei Be
amte, Kastleute oder Männer der
Missenselmst nnd Technik im stande
sind. sich in der betreffenden Lande-d
sprache verständlich ru machen. Da
durch daven sie Vortheile alten anderen
gegeniider. Die Mahnung des Bot
sninsteu verdient Beberiignna beson
rsmi äu deutsch aineritanischen Farni
tieri. in denen das tsrlerneu der deut
saien Sprache so leicht ist. ilnd doch
nuri ed iu ust vertan-ist.
Nach den Beodartstuugen des Eilet
ierditreauo usutirend rer letzten IT
Jahre detriigt die Durchschnitts Jens
perntur tut den ’t.!ion-.it November M
Wind Der its-reinste November in den
Iss Jahren nsae der der Innres t«s·«’.·’
mit einer Durchtcrnim Temperatur
ist-n 52 Muth der tattetre der du Jiti
reo III-It unt « Nrad Die dortttte
Nur-einher Temperatur nuer in den
’t7 Jahren am It ktsarsemtw tIHo um
Tit Grad re,itstrirt. die user-Nur mit
l« Grad nu- ".5".« Wurde-unt II-« see
ertte st.rrte Nitsst Irr-it trink-e Hm s.
sitt-Nr bit-! regtitrtrt nurdrend dr
Zuschbduitta ! items Ver Sekten
fpstire der I Mode-irrer W. »ti.-r«-si-ett
Dis-de tsnd die Im Mitwelt-er dsrizett
Hexe-Irr Uhr-N
Judethiirjteestsei Ist It stm
Jt Atti gen St kjust xst M I Fest
he erkor st. H se: thk t s. i
Bretter-J is es Weis I .- .« !
2Ilrils VALI »Ist It« 's- " ’t s »Hu
Dir-IN Hirt its .i:i ·,.s:«i.’ee e.;
—
ItBauwesen u. f. w. ungeheuer viel Holz »
verbraucht, aher fast ebenso viel wird
völlig nutzlos vergeudet. Zur Zeit wird
mehr Gelbfichte geschlagen, als irgend
eine andere Holzart. Sachverständige
berechnen, dasz in 1907 von allen den
Gelbfichten. die gefällt wurden. nur«
s die Hälfte ihres Holzes benutzt wurde,
der Resi, rund 8,000,000 Klassenver
lomint oder nährt später die Wald
hrände. Volle 20 Prozent des Holzes
werden einfach in den Wäldern liegen
;gelassen· Die anderen 30 Prozent
Vergeudung werden gebildet von dein;
Abfall der Sägemiihlen, der zu hohenj
und langen Haufen aufgeschichtet wirdl
um langsam zu verfaulen, oder eis»
nem Waldbrand willtouimene Nah
rund zu bieten. Gelbsichte ist sa noch
im Ueberflusi da und billig und nur»
das Beste wird benutzt. Aehnlich so(
geht es mit allen anderen Holzarten.;
So trieb und treibt man es noch tw«te, «
wo überhaupt noch etwas zu holen ist.
Bereits im Jahre 1868 hat der
Kongresz der Vereinigten Staaten das
Recht zur Auswanderung als das na
tiirliche angeborene, nicht zu bestrei
tende Recht aller Menschen erklärt,
aber erst ungefähr vierzig Jahre später
ist es gelungen, zu diesem Grundsätze
die förmliche vertragsmäßige Zustim:
cnung eines fremden Staates zu er
langen. Ein im verflossenen Jahre
mit- der Nepublit Peru geschlossener
Vertrag enthält die übliche Bestim
mung, daß Ausgetvauderte, die sich in
ihrer Heimath vor der Vluswanderung
eines Verbrechens schuldig gemacht
haben, nach etwaiger Rückkehr fitr ein
solches Verbrechen gestraft werden tön
ncn, auch wenn sie inzwischen ein
fremdes Biirgerrecht erworben haben;
luiipst an diese Bestimmung jedoch ei
nen Zusatz, worin ausdrücklich erklärt
ist, daß Viirger teines der beiden ver
»tragschlieszenden Länder gestraft wer
den dürfen wegen Auswanderuug.
— In drinnen-England Staaten wird
immer mehr die giinstige Gelegenheit
gewürdigt, die jene Gegend siir eine
einträgliche Forstlultur bietet. Jn;
diesem Jahre find in den sechs Neu
issnglandiStaateu etwa 2500 Acres
von Privatleuten mit Waldbäumen
depflanzt worden. Außerdem hat
eine Anzahl von Wasser Gesellschaften
sich aus die Forstlultur geworfen. Eins
der wichtigsten Merkmale der Auffor
stung in den Neu-England-Staaten ist
jdie Bepflanzung von ausgegebenen
Farmen und anderen brachliegenden
Ländereiem die zur Zeit nichts einbrin
gen. Jn Massachusetts machen solche
Ländereien gegen 10 Prozent des Ge
sammtgebiets des Staates aus, wäh
rend sich in Rhode Island 228 ver
lassene Formen befinden.
’ ---—Der bedauernswerthestePostmeister
»im Lande ist der von Gainesville in
HTexaT Er hat nämlich einen Brief
von einemHeirathstandidaten erhalten,
in dem dieser verlangt, daß er das
Schreiben an das hübscheste Mädchen
im Ort abgeben soll. Aber der Brief
bleibt unbestellt. Der Postmeister
fürchtet offenbar, daß fein Leben nicht»
lange sicher wäre, iuollle er den Brief
abliefern.
Y.ermischtes.
Vor vier Jahren wurde in Holland
ein energischer Kampf eingeleitet gegen
das Ueberhandnehinen des Gingenusss.
Die Zahl der Gewohnheitstrinter hatte
sich damals so vermehrt. daß etwas
geschehen mußte, dem Uebel zu steuern.
Daß das mitProhibitionsgesetzen nicht
erzielt werden könne, war der Regie
ruiig ohne weiteres klar, und diese Er
tenntnisi lanri dann auch in dein von
ihr den Generalstaaten zur Regelung
des Geträntevertriebeo iinterbreiteten
Geetzentwurs zuin Ausdruck. Das
auf. Grund dieses Entwurses zustande
gekoinnieiie Gesetz ist seht lange genug
in Kraft, urn die Wirtungen übersehen
zu können. Sie sind siir die Ver.
Staaten von ganz besonderem Inter
esse, denn sie zeigen, wie Gesehe be
schaffen sein müssen, wenn sie wahrer
Miißigteit Vorschub leisten sollen. Das
bolländische Gesetz verbietet den Aus
schaut leineo geriieskbaren Getriinles.
Es litiipst die Erlaubniß zitin Aus
sihitlllc Iliitkkt strtmssckk Oktcällkf im
eine Reihe verständiger Bedingungen«
die jeder gut beleiiinundete Biirger er
tiillen kann. Jn größeren Städten
wird eine Wirtschaft aus ie mit Ein
ioodner gestattet, in tleinereri aus se
W« Tiese Vediiiiiiiniien lind Ae
tettriintungeti lonitnen inWegtitlL iitenii
ev tiitt lediglich nni den Itliietitnttit ge
itoltrener und iingegodrener tttetriinte
handelt. Irr Vierniictiittsint besondere
wird von dein ittete in set-er Weite de
iiitnttigt und dte steige ist. dass der
Konnt-n ttiirter strittiger Netrattte. der
ittintdntiiin behindert sortgetettt tu
iiickiietii liteiisisdritzeiiiitetnter tind gest
m Verstand etsentu telten tierisoideii nsie
in Muttreutt Zenit-Mund und den
Wunden-stunden tsritidiirnQ und Iedet
ssunti itt nsit deii sttIirtinmett du vor
»s» Jahren eilt-leiten Weteseo tuttte
den tti tut tin til-Kund den Arn-eis
eiei det- etiie inttiiidkse Regeln-H
M- tttete.siitrti-ee«.is«s i istiue Bett-W
tttesii tin-: stei-: t « me Justeretten due tt
»Mit sen H- ..- «« Mi: Just-It J -e Fitti·
ei·..-! Is-« »Ist- ees Ht te te t.-tti le»
stinkt-.- .-·!s«-t—.s- He see treu Mit-L
·" ele FUL« i-« - Stiel ".—tt:-.!s«: l.
sitz-»s:
i i litt-s Ue i
-«tt.«-...-.si.—.:’t i; ·
—
den nationalen Streitigkeiten nur fo
fortiges kräftige-s und unparteiische-T
Vorgehen Aussicht auf Beruhigung der
Leidenschasten hat« steht sie heute wie-;
ror Jahrzehnten immer noch als neu-«
gieriger Zuschauer an allen den Orten,»
wo der Funke des nationalen Haisess
ausglitnmt, und wartet, bis sich aus
dem Fünkchen ein Feuer entwickelt hat,
das an den Mauern des Staatsgebäu-'.
des hinauslectt Es gehört auch zu den
besonderen Eigenheiten der österreichi-!
schen Regierung, m die Kraft derDeut- :
schen so viel Vertrauen zu setzen, daßs
sie gar teine Anstalten macht, dieDeut-1
schen gegen die Rohheiten des tschechi-·
schen Pöbels zu schützen, ja sie steh
ruhig zu, wie tschechtsehe Ortsbehörden
in ossenlundiger Parteinahme sitr ihre
tschechischen Vollsgenoisen die ausfüh
rcnden Sicherheitsorgane durch Ge
währenlassen zu Verbiindeten des aus
riihrerisehen Pöbels machen. So wa
es bei den Ausschreitungen der Slowe
uen in Laibach, so ist es seit Wochenl
wieder in Prog, wo der Pobel unter
dem Schutze der Ortsbehörden der«
Meister der Straße geworden ist und:
sieh in den wiistesten Aussehreitungens
gegen die Deutschen und den derbstens
Verhöhnungen der Staatsgewalt er
igehen taun. Erst wenn die Zustände
»so anarchisch geworden sind, daß der
Ausbruch des Bürgertrieges unver
meidlich erscheint, entschließt sie sich zur
Androhung auszergewöhnlichrr Maß
nahmen, die sie längst hätte ergreifenl
sollen. Der Protest des Senats und
des Professoren Kollegiums der Deut
schen KarlFerdinaud Universität, dies
mit geschlossenem Rücktritt drohe-m
wenn die Ausschreitunaen des tschechi s
lschen deels gegen die deutschen Stu «
denten nicht aufhören, sollte die Re
gierung zu energischent Vorgehen ver-T
i einlassen
Der englische Schatztanzler gibt de
kannt, daß bereits 4t38,164 Betverbun
gen um die am l. Januar des nächstens
Jahres in Kraft tretende gesehliches
Altersrente eingelaufen sind, darunter;
in England «.z7:,l86:3, in Jrland 1.«ti,
·51(), in Schottland 49,()77 und in
Wales 1:k,615. Ansstillig ist hierbei
die große Zahl der irliiudischen Be
werdet, die im Verhältnis zu der Be
völkerung Jrlands und im Vergleich
mit den anderen Teilen Englands-.
wirklich in Erstaunen setzen muß. Es
ist zweifellos, das; bis zu dem Termin,
an dem das neue Gesetz in Kraft tritt,
noch zahlreiche Anmeldungen einlausen
werden; man hat von vorn herein mit
ungefähr einer halben Million Alters-'
rentenempföngern gerechnet
Die deutschen Polen sind auf eine
kuriofe Jdee gekommen, sich mit dem
Sprachen-Paragraphen des Reichs
Vereinggesetzes abzufinden. Sie ver
anstalteten in Essen zwei Versamm
lungen, in denen kein Wort gesprochen
wurde. Die Reden wurden gedruckt
vertheilt und still gelesen. Die Resolu
tion wurde an eine Tafel geschrieben.
Die Bengalen können sich immer
noch nicht an den Gedanken der Thei
lung Bengaliens gewöhnen. An dem
,,Theilungstage« (16. Oktober) fanden
auch in diesem Jahre wiederum Kund-,
gebungen statt, die jedoch weniger er
bittert waren, als in früheren Jahren.
Die Bengalen marschirten in langem
Zuge, ohne Schuhe, am Flusse ent
’lang und sangen dabei patriotischet
Lieder Die Theilnehmer des Zuges
nahmen darauf ein Bad in dein Flusse
und zogen sodann auf den NBeadons
Platz«, wo ein Surendranath Bau-i
nerjee eine Rede hielt, in der er sagte,i
hindug und Mohaniedaner müßten
ihre Streitigkeiten vergessen. Nur
Verräther des Landes könnten unter-i
einander streiten. Man stehe in einem-·
lonstitutionellen Kriege. —- Jn einige-is
der Hauptstraszen waren viele Lädens
g.esehlossen Auch wurde wieder dist
Sitte besolgt, dass sich die Bengalen anii
Theilungstage gegenseitig ein gelbe
Band um dashandgelent binden.Die1
see Band wird als Zeichen der Trauer
getragen
Die Arbeiterdeivegung in England
,ieitigt auch sonderbare Blüthen. Wäh
rend sich die Boltsvertreter den Kopf
dariibei zerbrechen. wie sie siir die Ar
beitslosen Beschäftigung finden sollen.
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