Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, October 29, 1908, Image 6

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jfnrstm LUjU
Roman von Eki m Gurt-stritt
sosss-s-I-f·sss·ssiisss
UND-Es
: SIOTDDTGEIOFXOJZ
I
l. K a a i te l.
»Ist es nicht herrlich, io nahinjn
stiegen iiber oie Wiesen uni) Fluren,
Rainer?«
Die Fürstin Aal-ais Lantlach ver
setzte ihrem Apfels-Himmel noch ei
nen Schlag mit Der Gerte, dass er
mit einein mächtigen Satze nor
märtssrtios-» Jlsre rotnblonoen Haare
itoaen iin Herisstmino wie Sei-leimt
Ilein um ins schmale, keins-einsah
tene, s-) nnennlich weis-e Gesicht-nein
diss- anin ietzt tros- aer Musikanin
teine Spur von Rinde daran er
schien, Aug Den übergroßen imnt
len Angen, denen siir gewöhnlich ein
ichwerntiitiziaer Ausdruck etwas site
heimniszrsoltea verlieh, bitzte nichts
alr- tolle Leben-zinst
,,Herrltet) herrlich! Und mit
rnir - init diri« rief sie nnd wandte
den stops ein wenig nach ihrem Be
gleiter, net seinen Rappen dicht an
ihrer Seite hielt-. Lächelnd tauchte
sie den aliictstrahlenden Blick in den
seinen
»Nein-ert« fuhr sie nenti einer
Pause leise sort, »ich inn ja so alnct
lich, so sehr glücklich!"
Er betrachtete sie entzückt. Das
Blut stieg ihm ins Gesicht, uns in
den blauen, ehrlichen Augen leuch
tete ei zärtlich aus,
Gras v. tsiiedber hatte sanft nicht
Mel Weiches an ich, Er war ein
htine von rein germanischen- Typus,
bit-nd blaniiuaia und verb, mehr siir
das Iandleben aeschassen als stir den
Satan, in dein er sich auch nie recht
behaglich siilsltr. Sein Auftreten
war bestimmt, manchmal sogar her
risch, nnd Leute, die ihn genau tann
ten, behaupteten, dass er neben gro
her Gntnriitlyiateit und scheinbarer
R unter Umständen auch vaa lei
den stattlicher Heitiateit und un
bettgsarnen Trotz sein tönnr.
Die Fürstin Lainbach sals neben
itn mit ihrer zierlichen Gestalt suie
en titsvchen aus, das er init einem
hatt griss hätte Herd-litten tönnen
Vielleicht war er- isn til-unis- haupt
sächlich dieser gewaltig-te Kontrast, net
ihn so weich nnd zärtlich nuchte ilsr
argeniidsn :
eMänner iccsllen insiner besinnt-ein
und Aglaio Univan lali lo ichntibe .
dürftig aus und ließ sisti so necne
beschützen Don iliteni grossen Vetter!
Sie waren rmi eine ils-ins Liitnunx
nein-innen- Unter lnorricsen Weinen,
oie von drk Abendsonne wie ierqoloet
augintniy floß still nnd eilig ein But-,
Oie Wiese fah schon herbstlich neibs
aus und oon dein allen Holzbirn
baum, iiel das Laub.
Die Füritin hielt ityr Werd un»
»Nimm wir absteigen nno ein ioe
ni« raiien? Es ilt noch zi-. friih zur
heimtehn Die aute Lodets erioartet
uns erlt zum Thre, und ich bin viel
lieber mit dir allein.«
Rainer itand schon am Boden und
hob sie behutsam, als fürchte er, die
elegante Figiirchen zu zerbrechen, ans
dem Sattel.
»Auf den Rasen darlit du dich
leineniallo ietzen«, tagte er belorgl.
er ilt zu leucht. Aber ich werde dir
schon einen Thron zurechtziinnierin
meine kleine Königin io.irte nur!«
Sein iuchender Blick hatte am
Bach-and einen neiiiliten Erlen
itanun erblickt, den er nun ioie spie
lend heran-wälzte nnd mit Moos nnd
Hin-einen austapezirte. Der Stamm
des Birnldauino bildete die Rücklehne,
ins-d ein Binidel Weidenziveine dir
Mehl-and
»So nun lannit du dich lesen,
während ich die Pferde nach Jndin
nerart unt-innig damit iie nne nicht
davonlanien. Wenn ich nicht irre,
liegen nier lonor Birnen am Boden
-—--— sie iind nat nicht innen-! jen: im
Seit- ,« Er hatte bald die Werde
anoe nnden und tenie sich aul oen
Oelenltnmm neben die Fürstin.
»W. das llt oriielitiat Nun titu
nen wie uns einliildem nin laufend
Fabre itiiiiet zu leiten nnd an· der
sucht vor irgend einein rviithenden
inde in iein."
Sie lachte. »Dort ilt in lo rein-nd
an die: dn weiht der iiesisoiinlirn
iien Situation einen ronmntilwen
Schimmer in net-ein« Rai-seit itlnni
andeee vilt du« alo diele dunklen
Affen ini Solon. die iirli Ema-mer«
nennen nnd denn nur lebende linii
fein-en findt Tit leimtnit dein sinnl,
nnd Ideale in inten. nnd ienili nie
Ideen. was die »in-seien diiiu la
m Minimu
.Uud du? Mit du nW o sniof
INCIMMO Und darum MW am
U le Nimmt-V Jutmuwus Im met
im gaben Frau m nimm W seit
Mid- tmsimti Amt-Um disk-in v
IM und vM mit tm m neuester-u
III hu »und mein Isme- tsM W
is w Mc Nu stumm w sie Hwn
us sum Salva met um MMn
Ist-m Mitte usw«-sind M »Du
Ists-M Lapi-« Du NW No N- mozt
III du awhu Mut- wie Mib
U m Imm« idwem vom-am
III-I du Ism- dso ahe- im
II — m Mm Wem-mas
xm Musik-n da
is Ist-I Wams Im m
IO. um M Im die
« mah
»Nun, vielleicht wiirden sie in un
lerem Falle doch auch -- tuscheinl
xJch liitte oict1, ver-gegenwärtige dir
doch untere Liaqez wund-Inn der
nicht-:- ists Lobi bat wie seine Jag
den, iiir met-l- anoereg Sinn, Zeit,
;’ec-teress-, Auqu der txeircithet die
seit jeder US erzentriich, rinnontisch
und iocts weiß ich noch als mag ber
schriene itlgloir Doll und geht nich
tnupo einein halben Jahre mit sei
nein englischen Freund Hainting nach
Attila aul die Löiveniagd. Schon
. darüber wird getuschelt «
Matt-er hob plötzlich den Kopf als
iei ihm eben ein Gedanke entom
,1uen. »Warum hat dich liiundjier
teigentlich aeheiratiieh Loka? Wenn
ter dich wirllich liebte, war es doch
lehr seltsam, sortzugehen und dich al
lein mit der titeselllchatterin aus Vä
renqu sitzen zu lassen!«
Lajo lachte spöttisch. »Liebe! Wer
« in unseren streiten beitritt-et denn aus
Liebet Uan wo hätte Lombard dazu.
Libeebaupt Zeit finden sollen? Nein,
liacln er wollte immer lrei sein, »fort
geben zu tönnem lo olt es ihm beliebt
ss nach Afrika, Schottland, Rußland
kund Gott weiß wohin noch. Das
lonnte er nur, wenn dabei-n auf Bös
renegq eine Frau derweil noch dem
,2ltechten sieht, Bitte-reag- das Paltio
iin Wien, die zwei Herrschaften in
jBiilnnen no, eine Oberleitung«
jmuszte doch sein, ein bischen Autori
stiil, denn bezahlte Leute ersetzen die
seinem Herscholt ja niemals, Und so
lzat er eben arbeirothet.«
»Ein sonderbarer Grund zur
thei«
I ,,Gar nicht« Mein Gott, irgend
ein Grund muß doch do sein, und e
eiebt noch ieltsamere. Nilolaus Tres
Isen zum Beispiel bot zum zweiten
sMIle neheiratiyeh damit der Schmuck
seiner erlten Frau, der sehr tostbar
mor, nicht ungesehen im Kalten liege.
Andere heirathen, um Erben zu be
tornmen, soteder andere unt Gesell
schalten net-en zu tönnen, und so weis
ler.«
«- mein Bester, die Sache wor ganz ein-s
i
(
i
Sie set-toten und beide starrteu eine
Weite stumm vor sich hin. lfndlirtt
srante Ittxtiner leise: »Und nu, Last-it
Warum ti«st du i:-u qettotttttten?«
DieFiirstin spielt-« eine Its-eile qe
dnttteuoull mit ihrer tlteitiertr.
Txnttn l,ol) sie den sinns. «·f,)m
«Lit-—»-tise mir ich din, die Dolls sind
nicht reist-, nnd zur Still dune hatte
ich teine Lust Nach Tollennu zu
Zunte Brot-me wollte ich astch nicht
Diese alt-nordische Jdnlle dort sältt
mir immer aus die Nerven -- nnd
als Fürstin Latntnch habe ich doch
eine setz-r nette Stellung in der
Welt.«
Wieder schwiegen sie eine Weile,
bis die Fürstin von neuem begann:
»Und nun stelle dir meine Lage vor
im Sommer aus dem einsamen Bä
reneggt Als einzigen Umgnng die
gute, aber beschränkte Lodero und
diese Grstdeno aus Iöhrenhaint
Manch-nat toar es wirllich zum Ver
rückttnerdenl Und dann tantlt du
plötzlich zurück von deiner grossen
.«.lteise. Riednnu liegt ia so nahe an
sBiirettean, und du bist so anders als
»alle underenl Ein Mensch endlich
»ein Mettsct)!’ jubelte ich nach deinem
ersten Besuch, wobei du mir so viel
interessante Dinge erziittttest Unsere
Verwandtschaft orreinfarttt den Ver
lehr noch. Sollte ich da nicht zugrei
ten mit beiden händen'i«
» »Ja -— es tant so selbstverständ
slich«. sagte er langsam. »Auch daß
ttvtr so harmoniten bei der Aehnlich
Ileit unserer Verantagnnnl llnd ein
.llnrecht ist in nicht dabei.« !
»Nein. Wir wollen ja nichts wei
tter, wir sind qliislietn uns täglich
flehen tu tönnen, miteinander »Hu
ttaudern, ntts·snreiten, Inee zu tetn
iten und ein wenig tu schwärmen
Im Grunde tann et nichts lHarm
loseree gelten wenigstens slir une.
.Die Welt aber steht re natürlich mit
Handeren Augen nn. Die ltnn eine
so retur. Innnschlose innehutnsxX na—
sittrlich nirtn lsenreisen Alter rrnm
.btnnttten unt nnd in nicht en til-u
tnern!«
s Rai-irre Weint-I nur ernst neu-or
den. »Wenn lie ttier nun e nrs In
»in deinen titul nunretit Wirst Jn
t ich ettritne est inmit«
sähe Mit IIIiIIIIIIIIeII M dem M
MINUWGIII Maria Man losem
Wem und iIlI M Miit-II au.
VII-m was fn den Kopf iMI iII den
Nach-Im I dürer u mass-II Nu
Ruf m III-W WIIIMII anzqu
IIIIIK Wanstde
III Mem nahst IIII st- Man Imd
NIIM m IIIIIIIIIIII In die sum.
LWIIIIIII km M IWII Initm W Il
Modus Wem-II EIII Mut winkt-I
Gent-III iIm nun-missen NO Im
NMIII III-III WILII IIIIICIIIIIIZ Wie
and-» mdm ans-, ww; wenn III
dswemäm koste. Ih- N dumm
Hambin Guts-ftp
Leda fund aus Wes III-sk«
gIImm M IIIII «qu Miit-Im »Im
aus-des du« um w with-Im II
sond. No IIII IWI IIII Nunm- tag.
M IM- IiI »Im III-II » Ivu u
Or m VIII-I Ists cum-me am
m- MI am sammt IMME
Iww — cis II ums so III-o
Rainer schüttelte den stopf. »Nein.
Tag tonimt nur auf Die Menschen .in,
die sie fuhren. Meine Eltern waren
sehr aliicilich bis- an ihr linde, und
meine Mutter state oft: ,(fs wird
schön-er mit secexn Jahr!’ Aber du
hast recht ——— wozu daran denken, Da
es unmöglich ist! Wir müssen .1ng
eben bescheiden —-- io schwer es dem
Manne auch fällt, zu entsapen, ioo
alle-Z ihn dränat, zu errinaen, zu be
sitzen-«
Er wandte sich ab und machte sich
an den Pferden zu schaffen.
Die Fürstin trat zu ihm und legte
die Hand aui seinen Arm. ,,Las3
ans jetzt heimkehren, Sltainer!«
»Ja mir wollen heim·« lsr
liob sie soie eine Feder empor und
setzte sie in den Sattel
Laja aber lief-, ihn nicht aleich
log. sondern kennte sich, die Hände
auf seinen Schultern ruhen lassend,
noch einmal zu irm hinab.
In der immer tiefer sinkenden
Dämmerung sah er nur undeutlich
dad- meisie Gesicht mit den großen
onntlen Augen« Aber ihre Stim
me tlana seltsam weich nnd schmei
chelnd an sein Ohr: ,,2ti.«iiner«, hörte
er sie sagen, »sei aut und geduldig
deine Liebe macht mich ja so
aliictlich, das-z ich tein Wort dasiir
findet Laß es immer so bleiben zlvi
srlmi uns fu«-«
»Laia -- o Las-I, wie t.:nnst du
mich um so etwas bitten! Siehst du
nicht, daß ich keinen anderen Willen
habe, als den deinen? Daß es auch
mein Glück ist, mein ganzes, einzi
ges Glich dich ruhig und zufrieden
zu sehen?«
»Ja, Rainer-. Aber wirst du nie
die Geduld verlieren? Wird dir diese
schwesterliche Liebe, die dir nicht-«
nicht einmal eine Hoffnung aeben
tann, auch immer genügen?« .
»Mein Leben gehört dir, Laja,
mache damit, was du willst, und
nimm diese Worte nicht als Phrase.i
Du weißt, ich bin einer, der nicht mitl
Worten spielt Je weniger Nechtej
ich an dich habe, desto mehr Pslichtens
fühle ich dir gegenüber das tannstl
du glauben und mich ieoethet daran
mahnen« i
Sie driickte hastig nnd heis-, seinei
Hand. »Ich glaube, ich könnte ohne»
dich überhaupt nicht mehr leben!«l
murmelte sie erreqt. »Aber nunj
totnm, wir müssen eilen.« «
tkr schwang iich aus fein siserd,
und schweigend ritten sie im Gatovn
-)-.oon.
Nach einer halben Stunde tauch
ten die Umrisse des Schlosses Bären
egq vor ihnen aus. tie- nmr ein ol
ter, massiver Bat-, von Wällen und
Ninnmartern innqehem rer sich an
ie tnatbiae Berti-Dann lehnte. Die
Fenster des eriten Ztodkoeslez wa
ren hell erleuchtet.
Die Fürstin tnäsziqke inc- Tempo-.l
»Wir-mer Abend tomtnen Grabens
tu mir, auch die alte Fürstin Rufs-»v»
aus Wartbera. Selbeng habe ich dass
zu gebeten. Wirst auch bu tonmtenPi
»Wenn du es wiinschest — - gernp
Sonst mache ich mir nicht viel aus
der Gesellschaft- Be onders nicht Jusl
den Graden-L Die ( räiin schläqt ieil
einiger Zeit einen merkwürdig kühlen
Ton aeqen mich an, neulich ließ sie sich
sogar verleugnen, als ich in Föhrens
hain vorsprach, obwohl ich bestimmt
weist, daß sie zu Hause :vctr.'«
Die Fürstin blickte bestürzt ans
»Nicht möglich! Aber warum denn-«
»Meis; der Himmel, was ich ver
brochen habet Im Grunde liegt
nichts daran -- ich kann die konven
tionelle Förntlichkeit bei Grabens
schwer vertragen. Auster Lori denkt!
dort tein Mensch verniittftig.· l
i
i
Aainii antwortete nsmi. Venr num- .
deutlich lenkte sie in den Echtosihos
ein, sprang ohne Rainer-» Hilfe abzu
warten, aus dem Sattel nnd wars
dem hetbeieilenden Stallknecht die
Zügel zie.
»Gut abteiben iiiid eine halbe
Stuiide heruiiisiiliteiit« gebot sie und
betrat das Schloß.
Jn der Halle erwartete sie Frau
v, Lober-D die Gesellsetyifteiiih init
trostloset Miene.
»Nun. was- aiebt’s denn?« srnnte
die Fürstin etwas ungeduldig. »Sie
machen ia eine niciiiie Leisiieiilsillee
iniene. Sind Sie etan iinnliietlich,
daß dei- Ttiee so lange ans iiiio innr
ten mußte-P
»Ach nein. Onkel-taucht ts- ist nnr
ich bin - imilietinitin. ich niaulsr.
ich lobe eine Jnsiiieiiia oder sonst et
was. Mein Kopf schmerzt entsetzlich
und die Glieder s«
»Warum lealeii Sie siiti denn
iiletit leid Betts«
»Die Nitiie. Diiietiinintt ist-indi
ten m iti vielleicht.«
Lilit- nsne iiiisinni Wenn Sie
kennt findt Minnen Sie. das-, Esie
usw ins Bett toknineii. liebe Leider-.
nnd lassen Sie sich sittedeiitiee iikin
nen. Mein Vetter iriid suie Heini
tittsmvesseii ttteseitiitinit teilten nnd
itsätet icde ich nnd-te eineti .’etiiieii.«
»Die Post tintse iet) .isn.int.is..-«i«·«
ineile die Wietlletmitetin weil
»Win. Weit iaiiit seniniid nie-i
»Nu- dee Hinten weiden «
»W- .iei-.ide ie t? sie siseisi
dad. ins-i nti n.n die e Linie-( liete
ein«-steilen istiuei txt-ei Sie-.- sie
teiiii.'·
»Dein ec- ibi ais-) iteeii Jstiiettt
niomn leidet Just-»inne- iei i t. I
men«
."k» wenn-N«
»Die nati teinen minnt -
die Mitteln nsiet den tisit Jsixn
WUM imd istestte die Linsen »Diin
seien Ase ist its-it R-« til-im
set-Int
Inn-einen stien Unten-n kein gttsitnee
seist-t. sie Atem ist-unt tin nmi
v
Garderoie blieb sie stehen« »Sei io
freundlich lind sieh dir einst-reiten die
Illiendblatter driitsen an. Deck« will
irr mein klteittlcid alleaen Zofe-oh
niaa den Tlice einstweilen altftraaen.«
Nach lnaop zehn Minuten erschien
sie in einein einfachen, hellen Hans
tleid toieeer ittt Zoeifezitnrtter und
begann fthmeiaend den The-: eininaie
sten. Dann Hob sie Iltainer die
Schüsseln iu.
»Bediene dich selbst. ltitle. Ich
tvill nur raiclis die Briefe anf-liett·«
»Ha: Das nicht Zenk«
»O, ich will nur rasch fetten, lver
aefmrielsen hat« Lesen tantt ich ja
nachher. - Ter Thee ist iiisriaens
noch zu heih.«
Sie besah einen Brief ts—"cl: nein
anderen, nnd Rainer merkte mit Be
stiiriun7, wie ihr tstesicht dabei einen
inttner nnrnhiaeren titltsdtunt an
nahm. lfrst beim letzten Brief alät
ten sieh iyre Ziiae miener.
»Von Tante Zephine - endlich!
Alls drei Briefe ift fis- mit Antwort
fttxulnia. Hoffentlilli spat nietnana
trant auf Dollenan!«
Dann rührte sie, die Brief-s bei
leite schiebend, mechanisch itt ihrem
Ihm
,,-"«findest dtl es nicht sonderbar
von der Graden, das-, sie so ohne An
gabe eines Grundes aliiaat-,’«
Rainer zlsckte die tltttfeln »Es-deutet
Graden scheint eben manchmal lehr
launenhaft zu sein« Sie verlangt zwar
ron anderen strengste FörtnlierleiL
setzt sich aber, wenn es ihr paßt, da
rüber hintvea.«
Aglaia aß ein paar Bissen, trant
ihren Tlxe aus nna nahm abermals
nie Briefe zur Hand. »Von der Rus
soto, von Seldenss und von der Ba
ronin Merter. Ich wollte nächste
Woche zu ihr fiir ein paar Taae unds
fragte an, ob ers ihr passe.« !
Sie nahm ein Messer. schnitt den;
Brief auf, wars einen Blick hinein
unv schob ihn Rainer zit. i
»Nichts. Sie hat die Attila-L näch- t
sie Woche nach Alilaazia zu fahren.« ;
Dann schnitt Aalaja langsam die;
anderen Briefe anf.
2. Fl a p i t e l.
slkine Weile blieb es still vethischen
den beiden. Dann bemerkte Rainer,
ioie Anlaicw Hände plötzlich in zittern
begannen, während sie den letztenl
Ltriei, den non der Baronin Zephinex
Toll, lag-. !
»W-15istdir, Laie-? Was l).tst’
dies« fragte er erschrocken
Sie blickte ihn hilflos an und woll
te etwas sagen, braelste aber lein Wort
izber die erblaszten Lippen
Echte-einend nnhin er nie Briese
ian lag sie-. Der erste, von der Fäir
stin Music-ist« alich dern isoeiten von
Seldens ruf ein Hain Beide ent
hielten fast mit dein til-sieben Worts
lant eine Abs-nie siir den nächsten
Abend ohne Vlnaabe des Grundes-. s
Der letzte Brit-s non Zeptiine Tollj
aber lautete: s
»Meine liebe Aal-Inn Du hast
ganz recht aerathen, hast« ec- nnr ein
ernster Grund sein konnte, der mich
so lange al«shielt, Tir zu siheeibems
itrant ist avttloh niemand ans Vol-s
lenan, aber es siel mir mirtlichs
schwer, etwas zu beriihren, das dochs
endlich gesagt werden muß - und
so schob ich es denn immer aus bist
heute Da Du aber leine Elterns
mehr besitzest, und ich als Deine leib
liche Tante sozusagen die Pflicht ha
be, ossen mit Dir zu reden-, so nimm s
nicht übel, wenn ich nun ohne Um
schweise damit beginne. s
Meine liebe Laie, was treibst Dui
denn für Utisinn"e’ Jctt Stabe Dich
allzeit für ein leidlich verniinftigth
Frauenzimmer qettntten und imnteri
einen großen Respekt vor Dritter
Klugheit gehabt. Wo hast Dn denn
nun beides gelassens Natürlich bad’
ich sowohl Dich als Rainer viei zu
lieb, um etwas Unrechtes von euch
zu denken —- aber, Rinden was
fällt euch denn ein« Tag iiir Tag al
ter Welt zutn Trotz beisammen zu
sitzen? Man tagt knir, daß ihr Juckt
lange Ritte zu zweien mocht, daf;
Rainer Abends oft den Tbee »in
Böreneaa nimmt, dan itkr euch auf
Verabrevnnq bei Bekannten trefft
nnd in weiter.
Matten natürlich. Harmtoie ver
wandtlchnttiiche stamerndichnft unter
der fetbitverftiindlietten Blegide Tei
ner (ttrtelttchatteritt, tietse Wie -—
nicht wehrt Von Liebe teitse Spur,
denn dazu deute tttx dem vtet »in noch
von Mir - nein, von entt) beiden.
Ader jatvottL aber, mei
ne ltede Antnint Du tennn dont nie
Wett. let-it in ittr. tsiit nnt tie anges
wtetent Hatt TH: denn nicht Ide
daetxt. dnft die Sonnen arti dem Das
et,e itver euch pteiten tonntkttt Ist-ni.
ich tann Dir tiertietkem sie nie-ten
schon feist Lust nnd W nicht
dünkt-! thnee Weiten kttni nietcht
dem tstnnten Ente-net gebet Dosten
fette-It trittst ihn Ueettenttt ttt du
ttente .tittstndtirtt new-txt user tm Lstn
eben rttmodtiits tn kttten ten-me nnd
teitH ges-us them-r kam-sit Mit »
mir ten-e ttttttte Mit m Eigenn- etter
TM niio Durst- ment tut rein-tret
tttnt its-IN
Seh tun tttks set-»ti- .-td reist sit
tendter stinkt-tm isten h sent
ehe tm Ist Im- «.It then »Es-nd Miste
Wie-r w- ki it txt-« risse Ins
ttel inti Mieter- s-«-«« « nil sit-its
Bose-tut Mit .t - i" e-. et
tvmtxstet tktnth J i..« ttteiti »
»Wartet-et Ost
Tit tm »tr- iJ Itittien Hei
hinn- WM he iststtt z« sind
Weitre nnd nstt Exten ern-Nie unt
teye treuen Bis im- m-« Matten
Witten onus der keine Weiter Mr
atmet-in rede ten-wetten
Tag weitere Geichwiitz, dass man
mir entrun, daf; schon ein sämtlicher
Schlachtplan gegen euch entworfen
fei. dsie man feine Einladung mehr
annehmen Dich nicht mehr empan
aen wolle —— das Exalie ich iiir Un
sinn. So next tann es ja Doch noch
nicht sein! Aber jedenfalls wäre es
ant, wenn Dn Deinen Nachbarn ein
wenig aus dem Wege hingest. Jni
Winter lomint dann Dein Mann in
riicl, die Sqifon in Wien beqinnn
nnd da kommt alles von selbst wie
der ins Geleite· Also iibcrleqe nicht
lange nnd zeige mir venT.1»q Tei
nes Kontinens an
Vun Felician viele ltlriiße its-s
steht ihin ant, und er ist glücklich
Tiber eine nenersunbene Patiener.
Walten der seinen ltlroßeltern wie
intnier ein miisterltaiter tintel ist«
qriiszt Dich ebenscsllg herzlich. Wenn
Dei kommst, tönntet ihr tnit Zislvia
Mi.1ln«enher-1 - dein armen Miid
chen thiite wahrlich ein wenig ttlnt
lsetternna wit! recht nett-! Axt-.
flüge matter
In der sicheren Vorweis-sinnen
Dich bestimmt h.-ld ans Tollenau zu
lseqriiszem tiisit Dich Deine stets zie
treue Grosztante Teichan
Rainer legte Den Briei seh-weinend
zu den übrigen und holt den Blirt
zu Laie. Zie fas-, de- ivie vernichtet
und starrte ihn troltlos nn.
Lange Zeit saßen sie sich so innen
über. stiran bann. mittlere-, einein
der tin-verwandt ansehend
tfndlich stieß Elle-»wer heiser her
aus: »Und nun? Was meinst nn,
was aesehelyen soll, nni — «
»Ich tveisi es nicht!« ftatntnelte
die Fürstin, ininier noch hclslests zn
ihtn aiisblieletid.
»O mir disk Mir ! !! Was
hab' ich denn neth.1n, disk sie mich
behandeln wie eine ttlnssfiitzinet Hilf
mir, Reinen lkils niir - - ich ertrag’s
nicht!«
lfö quälte ihn n-.iinenlog, sie wei:
nen zu sehen. Wie ein set-»wer
Sehnldiger tani er sich vor. Nr, der
Mann, hätte es ist wissen, hätte es
voraussehen intissenl Statt dessen
bitte er in dem Gefil- l, vor Gott
und seinem Gewissen nichts Unrech
tes zu thun, nicht einmal dar-In pe
dachi! »
Und nun lnn ihr an lich schuldlo
ser Verkehr plötzlich niij ihnen bei
den ivie eine erdriictende Schickt-. «
Rainer ilcino auf nnd trat in der
noch immer irlilnslizenden Fiiriiin
Mitleidiq itricti er iilier ilir Haar
nnd surrte aepresztt »Wir l):l-en Diel
leicht Nerli Freier-li, Lim- wennJ
auch nur in lilednnlenlnsigiext Jus
Mbst zeitlkcil mir heute, mi-- Dies
Welt uns von ilirekn "E«.«iiDp-i:s.lt:
ank- lgeirnclitel -- uielleirtst lnt sie!
ein Redn, dien, der in ijzr !e-«-«, zu
richte-M
Lsijxi lief-, die Mit-N- iitilen niidl
blicke Dem-irrt ani. ,«-;:t richteiif
Sind wir denn Verlies-link Enden
wir ie etwas Unreclsich Inni nzir qe
wollt?«
»Nein. Aber wir hzben tin-J fu«-q
loS iäber Die Soiznnqen dieser unie
rer Welt hinivegqeietzi in dem Be
wußtsein, nichts Böfeg dabei ist thun
Das war unaetvöhnliit1, und darum
nimmt man es iilIeL Goethe sagt ein
mal irqendxvm
l
l
i
,Mit der Welt mus-, niemand leben,
Als tver sie brauchen will;
Jst er brauchbar nnd still,
Sollt’ et sich lieber dem Teufel er
geben,
Als zu thun was sie, tvill.’
Es ist ein wahre-:- Wott, nnd seine
lonische Konsequenz: Wer nicht thnt,
was die Welt -tvtll, mits; olstte sie le
ben tönnen.«
»Ohne die Welt leben? Ilnssnesto
sit-n? Getniedenck Verachte-« O
Rainer - was tvillst Dtt damit in
gen? Nie s nie - nie lijnnte tel
das! Sie ist tnik Lebettetttst, Noth
tvendigleit!«
Er blickte ernst und sinnend vor
iich hin. ,,Vielleiel)t müsste man ec
gettt nnd leicht tönnen« nso des sitn
ttnt eine den tmnsen Menschen etsass
sende Leidenschaft handelt. Aber ich
tot-ist« du kannst es trittst, Lain.«
»Q, im have kiett so lieb, Rai-Ists
Tit bist s: NO ein-eine Linse in knei
netn Leben -- nie-inne Hutte sm etnutsz
aelielm wie ditlt!«
» Rainer xttiss ntult ihrer Hand
»Wenn es so ist« Win, dnnn «
et siineite ttttd satt sie setintend nn
Akt-m miite ev L« säuseln-sie Tini-tret
nnd des nektenmäiktiten Istnntiotn
wenn dtt Lnttttkmt bestimmen kenntest,
ettte tstte tu liiirsls"
« Die Fiiestttt prallte »in-retten kit
wisse Jst-te lslieiettexdtttuf tsttt
EtandaiZ Nein, nein, um Gottes
twillen niemal-:«! Wenn du mich
iwakitliaft lie:-st, dann Darfst du Enir
iso etwas nickt rinnt-then Rainer!
«Bede::te dotttx wir würden in aller
zLesste Mund sein, in den .Jtitll"t1m
lstehett -- und was dann? Nimdaker
leiern-litt its derselben Gesellschaft
sitt könnte docti nicht mehr mit ihm
’ zusammentreffenZ«
»Wir müßten eben ins Ausland
,1el)en.«
»Von Wien fort? Aug Oesterreichi
lllm keinen Breit-t«
lkr wandte siclt trauria ab. »Dann
weis-, ich keinen Ausweg.«
«Lasi niiclt deuten. Laß mieli den
ten!« Aal-»ja Lambach richtete siels
ans, stiitzte beide Arme auf den Tisch
und vergrub den Ron in die Hande.
»Es muss doch etwa-«- .tebeii, das mei
neu Tltus wieder lieritellt!«
Illainer schritt mit gesenttem Zins-s
im Gemach aus und nieder. Ja, es
asilJ etwas, lsin selrr einsaetkeg Mit
tel das natiirlichfte. Aber alles
in ils-n sttijubte sich dagegen
Vielleieljt dachte auels sie date-In
und Its-rate eg nur nicht auszuspre
Tchenk Immer wieder glitt sein
Vlict iilser Aalaim Wie lieblich sie
hear in ilzrer kinderlmsten Zierliely
leit! Die weißen schen-nett Hände
wühlten sil; tief in das roth-l)londe
Haar, iioer welches das Licht der
Lampe stammende Neslere wars. Jn
oein rosian lleinen Frauen-tin dem
schönsten, dac- er je geleiten time,
iuntelten arosze Die-meinten Ein
Dust von Veilchen entströmte iliren
Gewänder-u und das ganz-e Persön
eren war umaeben voi- ienem unde
siiiirbaren titwaD das nie-n Ele
aanz nennt. Ihre Mutter war eine
Pariseriu gewesen und galt seiner
zeit siir die schickest-! Dame der Wie
ner litesellsittafk Lain alieh ihr seist.
lind dass sollte er lassen? Freiwilliq
diesem holdseliaen Anblick entsagen?
Er verglich im Geiste Laja mit
ceu anderen Frauen, die er kannte,
und ein aerinascliiitziaes Lächeln unt-s
spielte seine Lippen. Reine nlich ihr
auch nnr iin entfernt-eilen Wie eine
wahrhafte Köniqu wandelte sie unter
allen — trotz ihrer WinzksgleiL
Und ihre Seele eritl Wie anmu
thig konnte sie plandernl Wie viel
Poesie nnd Romantil war da neben
dem lileifti Tiiiicbternheii nnd Ober
iläililichlelt dritten ihn immer til-ges
stoßen. Lnine Seele war Will-send
wie N- silefieiier eines seltenen Vo
qelcx nnd ilzre Tieie sxnien ilnn nn
et«-.«iriindli.sl1, olswoli er iicli nie für
einen besonderen Funenlexner ge
lnilten kalte-.
lsr keilte tief Wiss-tm
Unn incl- - so Iltktker sie iinn
nnlt neige es- mnfite fein ::m ilvsei
millen. lit- fellit innig-s dsg- Wort
endlich .":t-:-fi·-reelien!
,,L-.-.j..i«, lJeqsnn er iniiliiam, »wenn
dir mein eriter Vorhin-u Watte-führ
lear erscheint « nnd ich nelre ja tu,
ins-: e- nur unter ein-seen Opfern
möglich mäte dann lsleilit nur noch
das- Lelzlet ile must fort. Ich werde
swieixer auf Reisen neben, nnd die
Well, nelilse lo schnell vergißt, wird
uueli mich vergessen-«
Sie hatte den liovf anfhorchend
erl)oben, ietzt aber stieß sie einen
Schrei ans und sprnna iiih auf.
,,!liainerl Das toillft du? Mich ver
lo. fien ?«
»Mus3 ich nican Ich felse feinen
anderen Wen, deinen Ruf wieder her
»stellen«
(Forlsetzunq folgt-)
—-.--.
Ju sihieago hat ein (5hinele ein ivci
fzess Mädchen gepriigelt, weil sie ihn
Isidit heiraten wollte. Ob das Mittel
geholfen hat?
I- Ik si
Tiie Japaner wollen die amerikani
schen Wolteutratzer nasckwauein Ge
schieht ihnen-»recht!ql
Die öffentliche Meinung zweifelt
fast innner an einer guten Tat, avee nie
an einer schlechten
Die Listerteichiseh unaarifche Regie
rung hat wieder einmal vor der Ans
mandernnq nach Amerika gen-akut
Wanun denn? Es kommt ja so wie fo
niemand
st« U- Il
Mauched wird nur dadurch unabän
derlich. daß wir es daiiir neluneu.
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Aues dem Jan-Imm- einw cvimdzu
tandidaten »Quinte« gibt der Lkebe
Wärme
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Die tmweette Strafe enr die Schuld
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