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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Jan. 3, 1901)
Y Die svimfi'br ivn llu. AuZ Pari wird gemeldet: TaS Wttk Lord Äofeberrvs über Napolcou aus Sankt Helena hat wieder leid-lijchast' liehe Proteste gegen daZ damalige Ver halten der Engländer h.'rvorgcrseu, da? der britische Staatsmann zu recht. fertigen sucht. -Sein Haupiargumeutl . daß wegen des Prazedenpallks der, Flucht von Elba .mit eiserner Strenges gegen den Quälgeist Europas borget gangen werden mußte". In dieser Hinstcht ist nun eine Tar ßellung der Rückkehr aus Elba von großem Interesse, oie der GauloiZ" nach der önentlichen Bekundung eines Herrn t gibt, der im Jahre Sekretär des Prinzen Jerome Bona partc war. Aus dieser Darstellung geht hervor, daß Napoleon zu dem verwcge nen Schritte von einem bescheidenen Kaufmanne angeregt worden war. In Porto-Ferrajo auf Elba lebte ein wohlhabender Kaufmann Namens Fornesi." heißt es in diesem Berichte. Tiefer Fornesi hatte sich der Garnison der Jnicl wahrend der Kriege des Kai serrcichs sehr nützlich erwiesen. Nach den Ereignissen von 181 4. als der $tai ser nach Elba verbannt worden, zeigte der Kaufmann einen glühenden Entbu--siasmuZ für Napoleon, der diesem und seiner Umgebung nicht entging. weZ halb Jorneft mit dem Kaiser in Ver bindung trat. Eines Tages gegen Ende Februar 181.'. stattete Napoleon Körnen einen Besuch ad." Ich mochte einen Ausflug unterneh wen." sagte der Kaiser-, wieviel Leute könnten die Ächipe. die Tu mir ;ur Verfüauna stellen würdest, wohl auf nehmen." Sire, so und so viel Mann, so und so viel Kanonen, so und so viel Vor rütbe." lautete die prompte Erwide- runa. Kanonen? Wer sagt Dir denn, daß ,ch Kanonen mitnehmen will?" ..O. Sire. ich weiß gar nichts; ich dachte nur so. Euer Majestät muß sich dock hier scbr langweilen. Der Kaiser sah Fornesi scharf an. leate dann nach italienischer Art den 5Zeiaesinaer unter das rechte Auge, als ob er es weit aufreißen wollte, und rie auS: "Siirnor Fornesi. siote im für b." (f)etr Kornesi. Sie sind ein Schelm.") "II n furbo si, ma non un tradi tore, Maesta." (Ein Schelm wohl aber kein Verräther, Majestät.) . Gut denn, halte Deine Schiffe be reit, aber ohne darüber zu sprechen, Am nächsten Tage suchte Drouot Körnest aus. Ueber wieviel Geld verfügen Sie." fragte er ihn ohne Umschwelfe Ueber 130.000 Francs." ..Wollen Sie mir diese summe leihen?" Sehr gern." Eine Stunde später sprach Drouot wieder bei Fornest vor. ..Könnten Sie noch etwas zu den 130.000 Francs hinzufügen?" fragt er. ..O ia." versetzte der Kaufmann dann müßte ich aber meinen üox resvondenten schreiben und sie auf suchen; das würde vielleicht Aufsehen erreaen." Haben Sie nicht in Porto-Ferrajo fünf Läden einem Wucherer Namens Outze vermicthet?" . Ja wohl'." ..Könnten Sie nicht von diesem Men schcn einen Borschutz oder ein Darlehen erhalten?" reilick bitte warten sie au niick! Körnen kam dann bald mit 25.000 Francs zurück, die er zu den 130.000 dlnultüate. Am nächsten Tage erhielt er einen neuen Besuch Napoleons. Fornesi. wo beendet sich die eng lische Korvette?" fragte dieser. I sie nicht mehr in Sicht?" Ich weiß eö nicht, Sire." Du mußt es aber erfahren." ..Wie soll ick das anfangen, sire sichere Mnen. daß mir keine Mittel dafür zu Gebote stehen ..DaS ist Deine Sache. Ich mutz es mitten. 54 Zähle auf Dich." Körnen dachte, als der Kaiser ihn verlassen hatte, lange nach. Da erin ,ri er sich, dak dec englische Konsul der in Porto-Longone wohnte, sein Schuldner war. Er suchte ihn sofort ns und saate ni iöm: Keebrter bevc. es thut mir seh leid, aber ich brauche mein Geld sofort dringend." Mein lieber Herr Fornesi. es ist mir auacnblicklich unmöglich. Ihnen meine Schuld abzuzahlen," erwiderte der Kon ful. Unmöglich? Gut. so verichanc mir wenigstens Zutritt an Bord der Korvette. Man ist mir dort auch etwas schuldig und vielleicht treffe ich es dort besser." Das ist gleichfalls unmöglich, mein lieber Herr Fornen. Ich bin ganz ocr zweifelt darüber." Warum denn?" "Weil die Korvette nicht in Sicht in Das ist dumm! Wo könnte ich sie fci-Tirt finden?" tks wird Ihnen überhaupt schwer tnrrta'tr sie iU finden." Tarauf vertraute der Konsul unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit Fornesi an. daß der Kapitän der Kor vette leidenschaftlich in die Gattin eines Grafen verliebt und nacy einer im an der italienischen Küste mit seiner Korvette gefahren sei, um der Ange beteten zu folgen. Fornesi stellte sich so. als sei er darüber trostlos, und em psahl sich. Er wußte ja jetzt, was er in Erfahrung bringen wollte. Die Korvette war nicht da, uin die Abfahrt des Kaisers zu verhindern Mitte Mai 1815 begab (ich uronicn ach Paris und eilte sofort nach den Tuilerien. Der zuruckgetchrte Malier kmpnng ihn inmitten einer glänzenden Hvsgcsellschast. Seien Sie willkommen, mein verr. agte er ziemlich kübl und ließ ihn einen Augenblick stehen, um ihn tn Verlegen heit zu setzen. Fornesi war ganz ve stürzt und gekränkt über diesen Empfang. Napoleon trat dann wieder auf ihn zu und sagte: Ich habe Beseht ertheilt, da man Ihnen die Summe, die Ihnen zn- omme, auszahlt." Sie sind zu gutig. sire. Da Sie einmal in Paris sind. möchte ich Ihnen einen Wunsch ge währen." ..Ich bitte mir nur die Gnade aus. Ew. Majestät Hand tüffen zu können." Eine kurze Pause entstand. Meine Herren," sagte dann der Kaiser, ich stelle ihnen Herrn orncsi aus Porto-Ferrajo vor. der mir große Dienste geleistet hat. Dien te. ohne die es mir unmoalich gewesen wäre. Elda ,u vertanen. In meine Arme. Fornesi!" Fornest erhielt aber, da bald der zweite Sturz Napoleons solgte. icin Geld nie zurück und starb 1810 in tiefem Elend. Auch sein Sohn konnte von Napoleon Hl. nichts, als Per fprechungen erzielen, die nicht gehalten wurden. Die blättern? '.Residenz of John Ritsch Esq.. . Größer Neu Z)ork. Mister Editer! Also, nämlich e poblii Karäkter Hot doch poblik Duttie. Un da tcnd Ich aack derm. Haupt Schlich bei alle poblik Questschens vum allgemeinen Jnteren beim Tschalli in ercr allgemein der ständliche, populär wisscschaftliche Wei ze vklvreche, wo na Mrlich sor des ge wohnliche Boll, wo sich als Zuhörer un Mittrinker um mich versammelt, sehr be lehrend un infiruk tiv is. For Instenz zum Beispiel schmalbax Des is. wo Ich ge stern Nachmittag beim Tschalli druwwer at talkt hen. Ich hen in er wiffeschaft liche WeiS uff dem feientiffik Weg ex plähnt. daß die Schmalbax (aach schwarze oder asiätic Blattern genannt uff Lütin lallt mcr's Cholera in fantum), daß de Schmalbax meistens dadorch Herkimme, bei Angst dersor ze hawwe. Dann hab Ich aus Meim Lebe zum Beste gegewc, daß Ich in Juropp un aut West schon die förchtcr lichste Epidemics erfolgreich dorchge macht hätt un mich cansequentli üw werhaupt vor keiner Sickneß mehr förchte thät, ersept Appcndizeitis, weil mer nämlich net müßt, was des is. Well, Mister Editer, mer hawwe dann noch e ganze Zeit lang vun die Schmalbax un vun Wackzinäichen ge talkt. wo Ich nämlich (die Wackzinü schen. net Unsern Talk) for en Nan senz un en Njusenz diklärt, weil si nämlich ftatiftikell: durch die Wissefcha erausgestellt Hot. daß grad die Leit, wo wäckzinetcd fein, die schmalbax äny bow net actriegt hawwe. Also, wa war der JuhZ, sie ze wäckzinete. Wie mer so da talke un Ich Mei Mitbürger belehre thu, da setzt sich Mann, wo schun seit einiger Zeit mit dem Tschalli an der Bar gctalkt ge Hot. an Unsern Tisch. Der Tschalli Hot en interiuft als Datier Manndl Der mixt sich aach glei in Unsern Jei älog un uff emol kimme mer uff Simp toms zu talke. So ganz okäschionelli. bei dem Weg frag Ich de Dakter, was. eigentlich die stmvtoms vun die schwarze Matter narbige Schmalbax würn. Der Dakter guckt Mich e Zeit lang ganz sonnig an un dann fegt er: Die Simptoms sein zeerft so e mcrkwördd ges trockenes Gefühl im Hals (Mister Editer. Ich wcefz riet, awwer es hat mer ornlich en Ruck gegcwwe denn des Gefühl den ich grad gestern Morche qeliatt.) Un dann" so segt der Takter weiter Un dann e unbezwingbare Bedörfnls. Flüsngkeite ze trinke. (Mister Editer. Ich alaab. diesmal sein Ich merklich pühl getörnt.) Des Wcitern sein die Simptoms E Abneigung geqe Arbeit - (DeS bot aach gestimmt, Mister Editer.) .. Dann ferneres nach der Befriedigung des krampfhafte fimpto matifche Torfts. e gemiffe Müdigkeit im Gesicht, (Mister Editer, so schür .wie S lebe, des is erüctli, was der Mütter mit Mir war.) Awwer des . untrüglichste Kenn zeiche," segt der Dakter Manndl, des schürfte Zeiche vun die Schmalbar des is. wenn die Nas fängt, sich roth ze färbe." Mister Editer. Sie könne sich die Gefühle vun eme Gatte un Batcr vor stelle. Wann mer so en dumme Talk hört, da denkt mer doch unwillkürlich an die neae Angeyorige: mo tschump uff un renn an die Bar, for Mich im Lookingglas ze betrachte. So chur. wie was. Mister Editer, Vln lai Hot e röthliche Färbung gehatt. Ich sein zerückgewankt un hen Mich un ie Stuhl falle lo e. Jetzt war e? chur: Ich hen die Schmaldar!! Der Dakter lS inzwische ussgesprungc un Hot fortgchn wolle. Dakter." hen Ich gekrische. Dakter. thun Ste Mir de einuae Gefalle was fein die Aentidoies !" Da drüwwcr sein die Gelehrte noch uneinig, segl der parier. 'jxancDe age Skatsch High Balls un Annere sage Martml'ocitalts. ene Worte is der Datier fort. An der Thür Hot er sich noch emol umgedreht un hol geiagi: ,.es legte siaoium is. wann die Jung so schwer werd. daß mer nimmer rede. Donnern nor noch lalle kann." Dann war er raus, der Datier. Tschalli! En MartiniEocktail all around un Statsch High Balls an der Außenseit!" hen Ich gerufe. Mister Editer. Ich hab vor zwei Stunde zu der Mediffen gestocke, aw- wer die simptoms inn ichitminer ge worn. Feinelli war Ich so schwach, daß der Tschalli. wie er zugemacht Hot, Mich Hot heimführn müvie. Jetzt kimmt awwer der schwärzeste Undank vnn der Alti, Nämlich wie die Alti die Thür uffgemacht Hot un Ich lag: ..Am, limm Wir nel nah co hen de schmalbax. Ich muß m e io lirtes Zimmer ganz alleenig for Mich elwer kimme wege der Ansteckung". da segt die Alti: Was Schmalbax i En Rausch Host De! Was Host De dann eigentlich getrunke?" Ich hen sage wolle Blos Aenti- dotes, Alti, blos Aentldotes, gege die Schmalbax wege der Fämui", aw- wer, Mister Editer, jetzt hen Ich ge merkt, daß des letzte Stadium bei Mir eingetrete war. Ich hen nimmer talke könne. Die Zung war so schwer, daß mer sogar das Lalle Anstrengung gelöscht Hot. Mein letztes Stündle war gekimme. Zu Memi größte schurpreis war Ich lebendig, wie Ich heint Morche uffgewacht sein. Des trockene Gesüyt war noch da. wtx erster Bim war in des LookingGlas. Gott sei Dank! Ich war gesäft!! Die Röthlich keit vun der Nas war fort. Die Nas Hot bläulich geschimmert. Jbne deffelbe wünschend sein Ich so lang Mit Rigards Yours John Ritsch, Esq. f)ans, der Bahnränber Schrecken. Neben den. noch immer zahlreichen westlichen Bahnräuber-Geschichten und den verwegensten Gesellen, die auf Sei- tcn der Banditen darin eine Rolle lpie len, dürfen auch die hervorragendsten, nicht minder verwegenen und schneidi- gen Gestalten der Hermandad nicht übersehen werden, welche diesen Bahn räubern zu Leibe geht und einen fpe ziellen Beruf aus ihrer Verfolgung macht. Als der hervorragendste Ban ditenjäger unseres ganzen Westens kann derzeit der Deutschamerikaner Fred. Hans betrachtet werden, der Chef der Geldzug-Polizei an der Northwestern Bahn, welcher ihre Werth-Züge in der Black - Hills - Region schützt, resp, ihre Angreifer unermüdlich verfolgt und bei diesem Element mit Recht sehr ge fürchtet ist. Aeutzerlich sieht Fred. Hans mit sei nen sanften blauen Augen gar nicht wie ein Eisenfreflcr aus, und in der That zeigt er außerhalb seiner Dienst Pflicht einen sehr milden, gutmüthigen Charakter und ein höchst bescheidenes Wesen. Aber für die Bahnräuber ist er der reinste Teufel, ein Schütze von unheimlicher Treffsicherkeit, und ebnso ausdauernd wie verwegen! Er hat schon eine ganze Reihe der aufregendsten Abenteuer auf diesem Gebiete bestanden, und oftmals hing fein Leben nur an einem Faden. Hans war es, welcher ganz allein in das berüchtigte Hole-in-the-Wall"-Land ging, um Shacknasty Jim's Bande aufzuheben, und den Führer und zwei der Räuber tödtete. Er nahm es auch mit fünf Mitgliedern der be rühmten Robbers' Roost"-Bande am Running Water in SUd-Dakota auf, nachdem er kurz zuvor ein Aufgebot von Bürgern nach dem Schlupfwinkel der Bande geführt hatte, wobei 9 der Räu der aeiödtct wurden. Die übrigen Fünf schwuren Rache und Vernichtung, und sie warteten, bis Hans ganz nahe an die Sandhügel herangeritten kam, hinter denen sie sich verborgen hielten, dann sprengten sie direkt auf ihn zu und feuerten sämmt lich beim Galoppiren ihre Flinten auf ihn ab! Eine Kugel traf nur zu gut. zwar nicht Hans selbst, aber sein treues Pierd. welches todt znsammenstürzte. Aber der unverwüstliche Rüuberjüger benutzte, hinter dem Cadaver des Pser- des liegend, denselben ohne Weiteres als Schanze. Seine schweren Revolver ,icbend (deren er im Dienste immer dreie bei sich trügt, nebst etwa 500 Pa troncn) feuerte er langsam, und gut zielend, einen Schuß nach dem andern auf die unmittelbar herankommenden Räuber. Er schoß nicht mehr als vier, mal: Die erste Kugel ging dem nächst befindlichen Ränder durch das Herz, die zweite traf das Pferd eine? andern j und tödtete es, die dritte drang einem andern Banditeil d.irch den Kopf und tödtete ihn augenblicklich, und die vierte verwundete einen Banditen tödtlich. Die zwei überlebenden Mitglieder der Bande. Skinney" und Long Tom", ergaben sich; die Ketödtcten waien un ter dem Namen Fleetfoot", Moun tain Pete" und Texas" bekannt. Bald darauf starb der Verwundete; der An dere sitzt auf Lebenszeit im Zuchthaus. Dies war wohl die denkwürdigste Epi sode in Hansens Erfahrungen. Erwähnt sei noch, wie er sich selber über feinen Beruf und über den derzei tigen Stand der Bahnröubereicn aus spricht. Auch unsere jetzigen Bandi tai," sagte er jüngst, operiren stark nach dem Vorbild der Jesse James'schcn Banden: aber sie sind nicht so geführ lich. Denn vor Allem haben sie nie mals die Snmpathie des Gemeinwe- sens. in welchem sie ihrem Handwerke nachgehen: auch sind sie keine solche Meister mit Schieszwanen. wie die Jamcs-Iunaen es waren, sonst hät teil sie mir schon lang das Lebenslicht ausgeblasen. Endlich sind sie auch nicht durch so enge Bande an einander geket- tct, wie dies bei den James-Jungcn der Fall war. Wenn eine Bande einen Bahnzug anfallen will, so ist das Erste, daß sie für einen guten Rückzugsweg sorgt, welcher genau abgewandelt wird, so daß si? ihn ?a,i und Nackt sozusagen mit verbundenen Augen verfolgen kann.1 Häufig verstecken sie an bestimmten Punkten dieses Weges Vorräthe für sich und ihre Pferde. In unseren Tagen sind die Black Hills and das Land im südlichen Wyoming die beliebtesten Zu- fluchtsstätten für die Bahnräubcrzunft. Die Auswahl ist nicht mehr gar groß. Mitunter noch bringen die Attentate auf Geldzüge den Banditen eine gute umme ein. aber meistens chlagen dieselben nicht genug heraus, um auch nur auf die Kosten ihrer Expedition zu kommen, ganz abgesehen von dem Risiko an Leib und Leben. Und es kostet ein schönes Stück Geld, sechs oder sieben westliche Banditen für einen Angriff auf einen Bahnzug auszurüsten. In der Minute, in welcher die Kunde von einem Bahnranb-Attentat über die Dräbte dlikt. entsenden wir von einem Dutzend verschiedener Punkte ein Auf gebot. Diese schwer Bewaffneten schlie- ken meistens die Räuber bald ein. Und die Banditen fürchten sich vor Zersplit teruna ihres Haufens angesichts eines möglichen Kampfes. Sie wiffen. daß sie. wenn sie nicht beisammen bleiben, einer nach dem anderen getödtet werden. Ihr Zusammenhalten aber erleichtert uns die Aufspürung. Soweit meine Erfahrung geht, bin ich überzeugt, daß in ein paar Iahren die Bahnräubereien völlig anfgehört haben." Zwei hübsche nekdoten von Lhm Paul werden anläßlich seines Aufenthalt in Paris erzählt. Es ist bekannt, daß Präsident Krüger als Schiedsrichter in sehr vielen Streitigkeiten zwischen Buren angerufen wurde; man hatte ein unbedingtes Vertrauen zu feiner Rechtlichkeit. So wählten ihn auch eines Tages zwei Verwandte zum Schiedsrichter. Es handelte sich darum. ein Besitzthum. das ihnen bisher gemeinsam gehört hatte, zu theilen; aber sie konnten sich nicht einig darüber werden, welchen Theil des Gutes jeder haben sollte. Der Präsident Krüger. der unter dem Schußdach seines Hauses saß und Rauchwolken zum Himmel emvorblies. hörte ihre Beschwerden schweigend an. Sie wurden bereits heftig' und der Streit schien einen schlimmen Ausgana nehmen zu sollen, als Ohm Paul sie plötzlich unterbrach. Zu dem einen der Kläger sagte er: Du wirst das Gut nach Deiner Idee in zwei Theile theilen." Und zu dem andern: Du wirst den von den beiden Theilen nehmen, der Dir am besten paffen wird." Der alte Saloms selber hätte kein gerechteres und geistreicheres'Urtheil füllen können. Da der erste Kläger nicht wußte, welches Stück sein Ver wandter nehmen würde, hatte er das größte Jntereffe daran, die beiden Theile vollkommen gleich zu machen. So wurde dank der Klugheit des Väter lichen Präsidenten ein Streit entschie den. der. wenn er vor gewöhnliche Ge richte gebracht morden wäre, zu un überwindlichcn Schwierigkeiten Anlaß gegeben hätte und für Generationen die Ursache des Hasses gewesen wäre. Eines Morgens enspann sich zwischen vier und fünf Uhr, angesichts der be rühmten Kaffeekanne des Präsidenten, zwischen diesem und einem Buren, der am Tage vorher aus einer entfernten Kegend gekommen war, folgender löst licher Dialog: Ohm Paul," sagte der Besucher, ich kenne Dich seit langem; ich komme, um Dich um einen Platz in der Regierung zu bitten." Kannst Tu lesen und schreiben?" fragte Präsi dent Krüger. Ich kann lesen aber nicht schreiben." Das ist sehr schade, denn dann kann Dir nicht geholfen werden. Wenn Du nicht schreiben kannst, könntest Tu nur Minister wer den und ich habe in diesem Augenblick keinen Minifterposten frei." Diensteifrige Leute. Jochen", sagt der Gutsherr eines Abends im Vorbeigehen an der Ge- sindestubk. morgen Früh murt Du in die Stadt zum RcchtSanwalt reiten!" Der gute Jochen sattelte denn auch am anderen Morgen n aller rUhe den Fuchsen und reitet i: die Stadt zum Rcchtsanwalt. Wie der Gutsherr mit dem prenan- tcn Brief, den er seinem Rechtsvertreter schicken will, zn Ende ist. in die Ge- sindcftube tritt und nach dem Ioclzcn frügt, heißt eS. der fei schon langst sort in die Stadt zum Rcchtsanwalt. So ein Tölpel!" murmelt der Herr, schüt- telt den Kops und sagt dann: Gut. Friedrich, nun mußt eben Tu mit dem Brief in die Stadt reiten!" Inzwischen in Jochen beim Rechts anmalt angekommen. Guten Morgen, Herr Toctor! sagt er und stellt sich breit in die Kanzlei. Guten Mor gen. Jochen!" antwortet der Rechts anwalt. Was bringst Du Schönes?" ..Nickis!" entacanet Jochen. Der Herr sagte nur gestern Abend, ich solle beute berreiten!" Dem Rechtsanwalt ist es natürlich sofort klar, dak hier ein Mißverstand niß in der Mitte liegt. Er schreibt einige höfliche Zellen, worin er um Aufklärung bittet, giebt diese dem Kneckt und saat: So. Jochen, mit dem Brief reitest Du heim! Das Weitere ündet sich!" Au halben, Wege stößt Jochen au? Fritz. Guten Tag. Fritz!" rust er. Wohin?" Mit dem Bries oa ,ou ich in die Stadt reiten," antwortet Fritz, zum Rechtsanwalt!" Jochen ist erst einen AUgenoucc oer- wundert; dann rust er vergnügt: Gut. daß wir uns treffen! schau. hier hab' ich schon die Antwort d'rans! Kannst gleich wieder mit mir umkeh- ren!" Und einträchtig und froh der ge- thancn Pflicht traben sie Nachmittags im Gutshof ein. Warum der Mond nicht bewohnt sein kann. Ein Franzose, der die gefangenen Buren auf der Insel Ceylon besucht hat, erzählt folgende hübsche Anekdote. die dort im Umlauf ist: Ein alter ge fangener Bur, der krank nach Colomdo gekommen war, wurde in das Hospital dieser Stadt geschickt. Der Arzt, der ibn pflegte, ein junger englischer Do! tor. der eben erst sein Diplom erhalten hatte, amüsirte sich über die ein wenig naive Gutmütigkeit eines Patienten Jedesmal suchte er ihm einen mehr oder weniger geistreichen litt vorzumachen. Wiffen Sie me,n Lieber." sagte er eines Tages, daß der Mond bewohnt ist?" Das ist unmöglich," antwortete der alte Wolf mit seiner gewöhnlichen Ruhe. Haben Sie denn nicht gehört, daß Ihre Freunde, die Franzosen, mit dem Riescnteleskop der Weltausftcl- lung die Monddewohner beobachten können, wie sie ihren Geschäften nach gehen?" Unmöglich, mein Freund. Wenn der Mond Bewohner Hütte, wür den die Engländer schon lange ver sucht haben, sie aus ihrem Besitze zu treiben." Gezähmte Bestien. Die Zeitschrift Le Mois Pitto resque" bringt in ihrer letzten Nummer die Bilder von zwei niedlichen kleinen Leoparden, welche die isreunde eines britischen Ossiziers in Indien sind König" und Königin" wurden mit- tels Chloroform eingeschläfert, dann feilte man ihnen die Zähne ab und verbrannte ihnen die Krallen, jetzt find es die reizendsten Thiere, die man sich denken kann. König" ist ein großer Freund von kalten Bädern und unter scheidet sich darin von unseren Katzen. Er sitzt auf dem Lehnstuhl feines Herrn und liebkost den Osfizier in der zärtlich- sten Weise. Königin ist nicht ganz so gebildet. Die Tlgcrzucht geht, wie dieselbe Zeitschrift darlegt, in den Menagerien ganz leicht von statten Man legt die jungen Tiger in Kästchen, die mit Wolle vollgestopft find und läßt sie von Ziegen, die ihre Pfleglinge meist mit Entsetzen betrachten, ausziehen Auch die Bären können ganz angenehme Thiere werden. Das 17. engli che Lan zenreiter-Regiment hat einen gezähmten Bären aus dem Himalaya. Und in Petersburg kann man oft eine hübsche Frau in einer von drei niedlichen Bäu chen gezogenen Troika spazieren fahren sehen. Ein netter Schwiegersohn. In Puncts Schwiegermütter find Die Meinungen verschieden. Ich meinestheils. gottlob! ich bin Mit meiner ganz zufrieden. Jüngst war sie unberufen hier Bei uns auf cin'ge Wochen; Es wurde zwischen ihr und mir Kein böses Wort gesprochen. Ich fand an ihr 's ist fabelhaft Und wahrlich keine Lüge! Nicht eine böse Eigenschaft, Nur lauter schöne Züge. Und jeder Zug bewies mir mehr, Wie groß und reich ihr Geist ist , Ihr schönster Zug" war freilich der. Mit dem sie abgereist ,st. O. Storff. ? musikalische Chef. Wo ist denn Dein Chef?" Der komponirt gerade." Was, ist der so musikalisch?" DaS nicht, er komponirt eine neue Mischung: Kartoffelmehl und Schwer spath." Tit gut alle 3rii. DaS !öch!cr?ein redete ungefragt. Da hat die Mutter zu ihm gesagt: Die neue Mode gefallt mir nicht. Daß die Jugend jetzt vor dem Alter spricht! Zu unterer Zeit, da sprachen die Alten, Wir Jungen hatten den Mund zu halten. Und erst, wenn man unsere Meinung begehrt. Dann sagten wir sie. nicht umge- kehrt!" Da schlich die Tochter zur Großmama: 'War s wirklich kinst. wie die Mutter saat. ja?" Großmütierlein wiegte ihr greise? Haupt: Ganz so war's freilich nicht, wie sie glaubt. Auch damals wußt'S nicht die Henne allein. Oft wollte daS Ei schon klüger sein. Das mit der Bescheidenheit war nicht so heiß. Und die Jungen waren auch naseweis. In meiner Jugend freilich, ja! Da war's noch ganz anders!" sprach Großmama. Da streichelt der Schelm ihr das alte Gesicht Und küßt sie und herzt sie und drückt sie und spricht: Ach, Großchcn, wer weiß, was Dein Mütterlein sagte, Wenn es noch ginge, daß man sie fragte!" A. Stier. Rindlicher Wunsch. Der kleine Hans: Papa, was ist eigentlich ein Autodidakt?" Bater: Jemand, der sich selbst un- terrichtct." Der kleine Hans (der ungern zur Schule geht): Ach Papa, dann nimm mich doch aus der Schule, ich will lieber ein Autodidakt sein!" Ein reines und festes Gemüth ist eines der köstlichen Güter, welches uns keine irdische Macht zu rauben vermag. in guter Kerl. Gast (zum Kellner): Ich möchte einen schönen Wiener Rostbraten!" ' Kellner: Bitte sehr! Ich lasse ihn so machen, als ob er für mich selbst wäre!" Buchstäblich. A: Wie. Du hast das Meta im Sturme erobert?" erz der B: Ja, ich habe sie kürzlich in dem furchtbaren Unwetter nach Hause be gleitet." Amtsstil. Der Gerichtsdiener Wolf berichtet, daß er die Vorladung dem Adolf Meier nicht zustellen konnte, weil derselbe nicht annahm, indem derselbe nicht der selbe ist. Auch ein Jubilar. Heut sind's g'rad 25 Jahr', daß ich von der Stadt unterstützt werd' nun will ich doch 'mal feh'n, ob sie mich jetzt nicht endlich aufbessern!" Naiv. Ein Schnorrer, der die Protektion eines sehr reichen Bankiers genießt, er hält von diesem 300 Gulden sür eine Badereise zur Herstellung seiner Ge sundheit. Verßeih'n Se, Herr Baronleben," sagt der Schnorrer, aber 300 Gulden is ßu wenig: ich brauche mindestens 500 Gulden!" Aber da hört doch die Gemüthlich keit auf!" ruft der Bankier entrüstet. Können Sie denn Ihre Badereise nicht so einrichten, daß sie mit 300 Gulden auskommen?" Verßeih'n Se, Herr Baronleben, aber for meine Gesundheit is mer nix ßu theuer!" Eine gebildete Frau. Gattin: Es ist keine Art, daß Du gar nichts thust! Du solltest Dich doch um eine Stellung bemühen! Nicht einmal einen Orden haft Du!" Gatte: Aber ich weiß nicht, warum Tu so drängst, liebes Kind ich bin ja erst vierzig Jahre!" Gattin: Ach, das ist gar keine Ent schuldigung! In Deinem Alter war Alexander der Große schon sieben Jahre todt!" tfexbe Krisis. Herr Profeisor, Sie finden also meine Gedichte unbrauchbar? O, ich möchte so gern, daß die Menschen sich an den tiefgefühlten Dichtungen er wärmen." Das ist nur möglich, wenn Sie die selben zum Einheizen verwenden." Eilig. Zwei Herren fitzen am Stammtisch und unterhalten sich über die Klugheit ihrer Hunde. Mein Pudel", sagte der erste, bringt mir jeden Morgen meine Pfeife und Zündhölzer an'S Bett, weil er weiß, daß ich gern im Liegen rauche!" Meiner" sagt der zweite, thut das auch, und wenn ich mich dann ankleide und wasche, raucht er sogar sür mich, damit die Pfeife nicht kalt wird!" Ballgelpröch. E . . Es ist mir, mein Fräulein, eine ganz besondere Ehre, die Um drehuugen der Erde gleichzeitig mit Ihnen machen zu dürfen!" '