Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 13, 1900, Image 6

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The Union Fire Insurance
Lincol",
ist die einzige ÖWeflfchaft flr ? 'dmirlhk, die in Rebcasfa unt'f dem Gisetz? vo
187 orqjutltt wird, itjr ö-ichift b reibt ui die histdar'' der Policen. Znh
ber beschränkt. Ji keinem ,Zulle ka,, ein Mitalied dieser G 'sellschitt gezmunzen
erden, mehr alt den t, seinem P ämien Eertisikit bezeichneten Betraq wähiend
eine s! isjihri'n Termini zu zahlen. Seit der tSrumtne ver ?'se!Ischift vor 13
Jahien, Hit kein Birücherier den ganze, in seinem Prämien Coirzkl aiafjjeb
nen Betrag ,u ohlen brauchen, uher Berstchnung von iirmeiqenthum on
sichert diese S.kllschast alleinstehende nchen. Schu'bS'isr, Kohihäs,r mt M
bitten in Dörfern und ZtadI,' nach dm jihrlichn isment Plan. D e ßWeü.
schast schuht Landmirtdk. Isferbe, Buggie ud fer"eqes hirre ,n einem L'tdstille
der gu'terscheune i Fae gegen fiiUt, Bl tz ud Cyc one, wird jedch ken in
einem eihstalle bkhuss Bersau's un'ergrbrachle Hie und andere Hrnd'lsir'ikel
oc: sichern. fliarurn soll man Prämien 5 Jnb" i,n BorauS bezahlen? Ve, sichert
in der Sltestea un" solidesten einheimischen Gesellschaft de Staate und bezahlet
dafür in jährlichen Rten, (5 werden en'ge gut' Agenten gewünscht.
Home Ossiie: Zimmer 41 47. öurr Block. Lincoln, Neb.
The Lincoln Flouring lills
Läe 9. und Y Sir , Lincoln. Keö.
30 Vknnd beste Patent Mehl und 1 Psuno Kleie werden g'gen ein Bu
vom 6a Pfund gutem Weizen umzeiauchk.
Mutter, irqend einer Sorte, gemahlen oder umgetauscht.
Höchster Marktpreis wird für alle Sorten Getreide bezahlt.
Achtung für die, welche Pftldegcschirre
brauchen.
Fraget euren GeschirrrHändler fär Pfexhkgeslrre
Reitsättel ustv. angeferÜ-i von ,
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Lincoln Neb.
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Leistungsfähigkeit 5i0 Barrel pro Tag.
y97"JLGwJPOJE9 das berühmte Frühjahrs-
Weizenmehl.
13s" Futter wird zu 2 Cent per Bushcl, In Quantitäten von 20 Bushels. ge
mahlen. Olt-UTTE. IV EH.
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irrne rarxe 'eiregung und sie hatte
sich aus JudsivS Armen gelost. .Kcinn
man zwei keuschen gleichZlilig lieben"'
sragle sie orclleno.
,(iienllich woll nick!t." erwiderte er.
rerdlujjt ulcr il.r mit einem Male so
vciandertcS Äescn. dennoch kommt es
est genüg vor."
Viag sei ; ich oder will nicht, vzsz
ntan mich einer sollen Echänklikeil
salzig halte !" rief sie in lcidenschafl
lichcr (Zrregun.
,Ler wird gleich so aufbrausen, eZ
t?ar ja nicht böse gemeint, und crne
rjill ich aii reuiger Sünder Sl'ure
thun.' jchi icici'clte k scherzend. .tS ilt
also wieder Alles in Ordnung und
bleibt nur och die seierlicheBkjiegclung
des gricdenS übrig." sagte ei. rasch
einen Kuß aus ihre Äange drückend.
.Wo xd wann sehe ich Tich wieder,
fcenn sehen und spreche miijsen wir
uns doch, wenn wir IIS lieben?"
Ich weiß es nicht es wird schwer
sein
,Ah bah. Tu kommst zu mir"
.Tos werde ich nicht thun, denn eS
wäre tinanstunbig." erklärte sie rasche
fast heftig.
,Tu weisest mich also in aller Form
zurück, gibst mir einen Uorb daS ist ja
sehr nett !" versehe Andnssy bclcidigt.
indem er ihre Hund loslicsz.
TaS Mädchen schultclte den Kopf.
Tu mis',veritthst mich," sagte sie trau
rig. ich will nur nichts thun, was ich
nicht mit gutem 'eivissen thu Iiinii. "
Ich liebe Tich aber und kann Tich
doch möglich ewig aus 9tt Ferne
lieben !"
Wir sind jung, wir können warten,
bis ich eine tüchtige Künstlerin gewor
den bin. deren T Tich nicht zn'schä
inen hast. ".sagte ltl,el.
.Tas kann lange dauern !"
Hcrr Kirntat) versichert das Kegen
tkeil." entgegnete sie ohne lle tkmpfind
lichkeit.
,Ma?, sein, jedenfalls aber dauert eS
mir zu lange. Lad die Dummheiten,
Ethel. ich erwarte Tich morgen."
Tu würdest vergebens warten !"
Andassy machte eine Bewegung buch
ster Ungeduld. Man hatte das Stadt
Wäldchen bereits hinter sich, befand sich
wieder in der Stadt, er konnte nicht
länger mehr bleiben, wollte cr nicht öle
fahr laufen, gesehen zu werden. .
Ich mufz jetzt aussteigen." sagte er
rasch. .Ueberlege Tir. was ich gesagt
habe und schreibe mir. wenn Tu nicht
lieber selber die Antwort bringen willst ;
ich wohne Königsplatz Nr. I. Mache
es aber nicht wieder so, wie damals, als
ich Tich in eine Zusammenkunft bat.
T kannst mir unbedenklich vertrauen,
ich meine es gut mit Tir und will nur
Dein Bestes !"
Und ohne eine Antwort abzuwarten,
riß er den ZiZagenschlag auf und sprang
in weitem Bogen aus dem Fiaker.
Tas junge Mädchen hatte seinem
waghalsigen Beginnen im höchsten (Znt
setzen zugeschaut, dann bog sie sich hastig
zum Fenster hinaus, um zu sehen, ob
der Kras glücklich wieder feste Boden
erreicht habe.
Er war unversehrt! Jähe Hitze
durchglühte sie, als sie ihn leichte
Schrittes die Strasse entlang gehe
hörte. Tan sank sie in die Wagenkis
sen zurück.
War es möglich: er, der glänzende
Magnat, setzte sich um ihretwillen sol
cher Gefahr ans? O, er mußte sie doch
in Wahrheit liebe, sehr lieben ! Und er
wollte sie auch heirathen, das war klar,
denn er halte ja an?crüeklich gesagt, sie
dürfe ihm unbedenklich vertrauen, er
meine es gut mit ihr, er wolle nur ihr
Bestes ! War das nicht ein sicherer Be
weis für die Redlichkeit seiner Absichten?
8. Kapitel.
Eihel faß schreibend in ihrem Wohn
zimmer, das mit seinen hellgrundigen,
blumendurchwobenen Polstermöbeln von
Wollenzeug, den dustigen Vorhängen
und Nippsachen einen ungeinein freund,
lichen. anheimelnden Eind.'nck machte,
ihr selber aber ein Feenanfentbalt zu
sein dünkte. Sie wagte kaum in dem
Zimmer zu weilen, aus Furcht, sie
möchte etwas darin verderben. In die
sein Augenblicke hatte sie allerdings kei
nen Sinn für die sie umgebenden Herr
lichkeiten. Mit glühenden Wangen
beugte sie sich über ein Blatt Papier,
bestimmt, den Entwurf ihres Briefes
an Andassy aufzunehmen. Tas war
keine leichte Aufgabe, denn wenn sie,
von Fräulein Mihaly unterstützt, in
letzter Zeit auch viel gelernt hatte, so
war sie doch noch unsicher und ängstlich ;
dieser Brief aber mußte in jeder Be
ziehung so ausfallen, daß er selbst des
strengsten Nichters Auge nicht zu scheuen
brauchte.
Tas heftige Aufdrücken einer Thüre
unterbrach sie nach etwa einstüudiger
Arbeit, und Frau Horvath trat mit er
regier, doch sehr vergnügter Miene
herein. .Schnell, der Graf Peeseny
will zu Tir !" sagte sie rasch mit ge
dämpjtcr Stimme.
,Äraf Peeseny?" wiederholte Ethel
fragend und verwirrt.
Na, weißt Tu denn nicht mehr, das
ist ooch der, der Tir vor Kurzem erst
geschrieben hat. er wollte Tich gerne be
suchen !"
.Ach ! Ich wollte ihn aber doch"
.Jetzt ist er aber doch gekommen, und
fortschicken kann man einen solchen
Herrn nicht. Mach geschwind Ordnung,
er steht draußen im Gang."
Tainit eilte die Fran wieder hinaus,
lZthel in tödtlicher Verlegenheit zurück
lassend, (is war der erste Besuch eines
Fremden, noch dazu eines so vornehmen
Herrn, und sie hatte keine Ahnung,
wie sie sich ihm gegenüber benehmen,
nicht einmal, wie sie ihn begrüßen
müsse. Und konnte sie ihm denn in der
Aermelschürze entgegentreten, die sie zur
Schonung des Kleines übergezogen
'hatte? Sie wollte sich ihrer rasch ent
ledigen, doch eS war zn spat, man ver
ahm bereits nahende Schritte; gleich
darauf ward die Thür geösfnet. und
-uf der Schwelle erschien ein großer
reitschulteriger Herr.
'
Ten Hut in der Hznd, verneinte er
sich rcr dem sasfungsloicn Mad.l en und
trat dann rasch aus )ie zu. ikr üder olle
tie gesurchteten Klippen hinweghelfend,
indem er sie der Ncthrvendigkcit des
Sprechens dderbod.
Freundlich kachelnd lebntk er ibr
gegenüber in dem angebotenen Lern
iliihl, und nachrem er sich mit ein paar
scherzenden Worten f es heimtückischen
Ukberjalls' wegen etilschuldigt. ging er
zuf den Zweck seines Besuches über,
t'r h.ibe sie vor einiger Zeit als t'olom
l iue gesehen, und da er ein ebenso war
uier Berei ter der Kunst wie der Kunst
ler sei und sich ganz besonders sür deren
Lebenslauj und die äußere Einflüsse
iuterelsire, die sie zur trtetinluiß ihrer
Beslimuiuug geführt, so komme er mit
der Bitte z ihr, ihm einen Einblick in
ihr srüberes Lebe zu gewähren, ihm
zu erzählen, wie so und wodurch sie zu
dem (kntjchluß gelangt sei, sich der
Bühne z wivmcn.
.Nicht wahr, mein bestes Fräulein,
Sie nehmen mir diese indiskrete Bitte
nicht übel, der ich bin Sammler, und
Sie begreifen, daß mir viel daran liegt,
immer mehr zu erhalten," sagte er.
IMHel begriff das zwar nicht so recht,
da sie oder keine Beranlassnng hatte,
aus ihren früheren Lebensschicksale ei
Geheimniß zu machen, begann sie. ihm
die gewünschten Aufschlüge z erthei
ken. Ter Graf gesiel ihr auch; seine
Ungezwungenheit, der wohlwollende
Ausdruck seiner Miene und nicht zum
Wenigsten der Umstand, daß er ihr
noch keine einzige Schmeichelei gesagt,
nahmen sie z seinen Gunsten ein. Sie
erzählte einfach, mit schlichten Worten,
und kam schließlich auch auf Kirntau
und ihre unbekannte Gönnerin zu spre
chen.
.Sie sehen. Herr Gras, es geschehen
auch heute och Wunder." schloß sie.
.Allerdings, die Umstände, unter
denen Sie bei Bühne gewonnen wur
den. grenzen wirtlich an das Wunder
bare. Und Sie haben nicht einmal
eine Ahnung, wer die Tome sein
könnte, die Ihnen so viele Irenndlich
leiten erweist?" fragte der Graf.
.Leider nein ; und Herr Kirmay be
hauptet. ihre Namen nicht zu kennen,
nichts Näheres von ihr zu wissen," er
widerte das Mädchen.
.Und glauben Sie. daß Herrn Kir
mays Versicherungen vertrauenswürdig
sind?"
I allein Andere ja, in diesem
eine Punkt vielleicht nicht so ganz."
lautete die mit einem leichten Lächeln
gegebene Erwiderung. .Tas nützt
indessen nichts, und wen ich es ihm
beweise könnte, würde es nichts nütze,
denn wenn er nicht reden soll, wird er
nicht reden.''
Sind Sie dessen sicher?"
.Ja," entgegnete sie mit Ueberzen
gnng.
.Hrn. Sagen Sie 'mal, Fräulein
Horvath, ist Ihnen niemals der Gedanke
gekommen, daß jene geheimnißvolle
Tarne in irgend welchen Beziehungen
z der eigenthümlichen Geschichte stehe
könnte, die unmittelbar nach Ihrem
ersten Auftreten die Runde durch eine
Reihe von Tagesblättern machte?"
Ethel erröthete unwillkürlich, und
als sie mit der Antwort zögerte, sagte
Gras Peeseny lächelnd: Gestehen Sie
eS nur, Fräulein Horvath, dieser Ge
danke ist Ihnen gekommen, nud das ist
durchaus natürlich. Unter den gleichen
Umständen würde ich den nämlichen
Verdacht gehegt haben, und die Sache
wird sich wohl auch so verhalten."
Wann und wo sind Sie eigentlich
geboren ?" fuhr er fort. Vielleicht wäre
es mir möglich, der Sache auf den
Grund zn kommen."
Ich bin am 19. Mai 1875 in Te
mesoar gebore, wurde aber, wie ich
glaube, in Balasznt, dem Heimathsorte
meiner Mutier, getauft."
Ueber des Grafen Gesicht zuckte ein
seltsamer Ausdruck, doch nur so flüchtig,
wie ein Blitz ausleuchtet und wieder er
lischt.
Will es wir uotiren; besten Tank,
mein Fräulein."
Ter Here Graf plauderte noch eine
Weile über alle möglichen Tinge und
erkundigte sich auch eingehend nach
Ethels Studiengang und Zukunftsaus
sichten, um sich schließlich mit der Frage
z unterbrechen : Glanben Sie, daß
Ungarn der richtige Boden für Sie ist?''
Ich dente es," entgegnete sie über
rascht. Wirklich? Nun, ich bin anderer
Ansicht. Wir haben keinen Ueberfluß
an größeren Städten, folglich auch
nicht an besseren Bühnen, und so ist
die Gelegenheit zu Gastspielreisen in
Ungarn eine recht beschränkte. Tie
Gastspiele bringen aber nicht nur Geld
ei, sie machen auch bekannt. In dieser
Hinsicht ist es in fast jedem anderen
Lande besser bestellt."
.Dagegen ist aber nichts zu machen,"
sagte Ethel.
Warum nicht? Man wendet sich
eben dem Auslande zu."
C nein, ich möchte nicht fort von
hier!" rief sie beinahe erschrocken.
Ah. Sie sind eine gute Patriotin,
Fräulein Horvath das freut mich!
Nur meine ich, daß selbst die Liebe zum
Baterlandc schweigen muß, wen es sich
darum handelt, die Interesse eines
Talentes wie das Ihrige zu fördern.
Jetzt will ich Sie ober nicht länger mehr
aufhalten und bitte Sie nur noch, mei
nen verbindlichsten Tank für die lie
benswürdige Gewährung meiner Bitte
entgegenzunehmen; Sie haben mich
dadurch sehr verpachtet."
Ter Herr Graf konnte kaum eine der
drei Treppe hinuntergestiegen sei, als
die Horvath schon im Zimmer stand,
neugierig fragend: Was hat der Gras
von Tir gewollt?" Ethel gab nur kurz
Auskunft.
Ter Bescheid befriedigte di? Horvath i
indessen sehr wenig. Sie setzte sich und !
sagte : Erzähle mir, was er Alles Tich
gefragt hat."
Was ich früher getrieben, ob wir
stets in Pest gelebt hätte, wann ich ge
boren bin und noch mehr dergleichen,"
erwiderte Ethel, Alles mit Schweigen
übergehend, was sich ans den sonder
baren Artikel im Gesellschafter" bezog,
denn es war ihr zu peinlich, sich-.nit der
Mutter darüber au unterhalten.
rfl, jj'- h.t er liiij-j tov
dem (oai, km I!.' i I ce:i ,;m,in t;er
v.'ü Xit g.l.! i,e,e:i lwtea?" seple die
cchiuUaiiiüii i;üg ti.iei "ülciU hinzu.
.?c.h."
Wjä wt er g s.tgt?"
,ch Uni,: es ui.!:! mehr, viel war es
aber nil; er ernahute es nur lci.au
ig."
Klaubt er aii die Sache?"
Tas k.:n ich nicht sagen."
Er hat sich also nicht cuSgespro
chen?"
.Nein."
Und wird er wiederkommen?"
t'iesagt bat er iaite davon. "
Wie in Gedanken nickte die Frau ein
paar Mit tot sich hin, dann begann sie
verweisend:
.Horch, Ethel. was ich Tir sage
will. Wenn Tu was erzählst, so erzähl'
auch recht, daß es Hand na Fuß hat;
nichts ist so zuwider, als wenn man
jedes Wort wie aus einem Brunnen
herausziehen muß. T.i weißt nichts als
ja und ein. Hast Tu heute Stunde?"
Um zwei Uhr."
.'Wie lange geht's?"
Es wird wohl vier oder halb fünf
werden, bis ich heimkomme." entgegnete
Ethel, die nach der Unterrichtsstunde zu
Fräulein Mihaly gehen wollte, um den
Briefentwurf ihrer Beurtheilung zu
unterbreiten.
Tie Mutter kehrte in die Küche zu
rück. Anstatt jedoch ihren Kochgeschüslen
obzuliegen, setzte sie sich af einen
Stuhl, Töpfe und Kasserollen nur ab
und zu eines Blickes würdigend. Tes
Grafen Peeseny Besuch gab ihr zu den
ke. Er war jedenfalls von Ethels
Schönheit angezogen worden ; was er
ihr vom Notizensammeln gejagt, war
natürlich nur ein Vorwand, aber es
wollte ihr nicht gefallen, daß er nicht
eine Wiederholung feines Besuches in
Aussicht gestellt hatte.
.Hier hast Tu Deinen Brief wieder,
Kind." sagte Fräulein Mihaly. Ethel
den Aussatz zurückgebend, den sie zwei
mal mit der größten Aufinerlfamkeit
durchgelesen hatte, nur ab und zn ein
Wort oder einen Sag durchstreichend,
mitunter ändernd. .Er ist im Allge
meinen sehr gut. T hast große Fort
schritte gemacht in dieser kurze Zeit
und Tn weißt Tich schon sehr nett aus
zudrücken. An Teiner Stelle würde ich
es aber beim Aussatz bewenden lassen."
O, ich soll den Brief nicht ab
schicke?" rief Ethel, aus alle ihren
Himmeln fallend.
Fräulein Mihaly suchte ihr mit aus
führliche Worten diesen Rathschlag zu
begründen und sprach ernst und ein
dringlich. Ethel aber blieb doch schwan
kciio. Tie alte Dame erklärte schließlich dem
jungen Mädchen, wenn Graf Andassy
sie wirklich liebe, werde ihn ihr Schwei
gen nicht abschrecken; im Gegentheil,
er werde sie nur um so höher schätzen.
Er wird auch wiederkommen und sich
über seine Absichten deutlicher ausspre
chen; an Gelegenheit dazu fehlt es
nicht."
Auf dem Heimwege von ihrer wohl
meinende Beratherin traf Ethel den
Grafen, der sich in Begleitung zweier
sehr elegant aussehender Herren befand.
Ihr Herz klopfte zum Zerspringen ; sie
mußte an jenen dicht vorbei, und einer
von ihnen, der auf sie aufmerksam ge
worden zu sein schien, flüsterte dem An
deren etwas zii. Andassy gönnte ihr
aber keine Blick; gerade vor sich ljiii'
schauend, ging er an ihr vorüber und
that, als ob er sie nicht gesehen hätte.
Im ersten Augenblick war Ethel wie
vernichtet; die Fassung drohte sie zn
verlassen. Von dem Grafen so ganz
Übersehen zn werden, hatte sie am wenig
sten erwartet! Andassy schämte sich
ihrer offenbar, so dachte sie, er wollte
sieh vor seinen Freunden nicht merken
lassen, daß er sie kenne, folglich konn
feine Absichten keine guten sein, so viel
war klar.
In dieser Nacht wollten sich ihre
thränenheiße Augen lange nicht schlic
ßen.
9. Kapitel.
Am Eingange eines malerischen Kar
pathenthales, eingebettet zwischen Waldes-
und Wiesengrün, breiten sich die
Gebäude und Gartenanlagen desSchlos
ses Szalovar aus, des Stammsitzes der
freiheitlichen Familie von Barlaezy.
Schon zu König Belas des Vierten Zei
ten hatte sich ein Barkaezy in den
Kämpfen gegen die Mongolen hervor
gethan. Die Sage weiß sogar von
einem noch alleren Ahnherrn, der am
Hofe Stephans des Heiligen in hobem
Ansehen gestanden haben sollte. Nach
weisen ließ sich jedoch erst die Eristenz
Gezas, des Mongolenbesiegers, und
darnm war er der Stolz seiner späten
Enkel, die ihn als den Begründer ihres
Hauses betrachteten.
Uralt wie das Geschlecht war auch
seine Wiege, das mit hohen Kosten nd
äußerster Sorgfalt wiederhergestellte
obere Szalovarer Kastell, welches von
einem waldumlränzten Hügel aus das
neue Kastell herniederschaute. TaS
Ganze war ein Gebäude von zweinud
zwanzig Frontfenster. dessen ältesten,
dreistöckigen Theil allerlei Thürme und
Erker, sowie ein steil aufsteigendes Gie
beldach schmückten, während die zu bei
den Seite anschließenden Flügel den
neueren Schlißstil zeigten. Ter sehr
große, gaitcnürlig bepflanzte Hof. in
dessen Mille aus einem marmornen
Becken acht gewaltige Wassergarben in
die Lüste stiegen, war von einem hohen
Eisengitter umgebe. Tie Beamtenwoh
nungen, Wirthschastsgcbäude und Run
gärten lagen jenseits eines Baches, der
in wilden -Sprüngen das Thal schän
mend durchbrauste.
Es ging bereits dem Abend zn, als
ein mit fünf Pferden bespannter Jagd
tragen in den Schloßhos einfuhr. Es
befanden sich nur zwei Personen darauf.
Baron, Barlaezy, der selbst die Zügel
führte, und eben ihm ein in seine
Wappen färben dla und roth ge
kleideter Heiduck.
Tas Geräujch der den kieSbestreuten
Weg entlang rollenden Ääder führte
eine altere, schwarge'lcidele Tauie auf
die Zerrnsie des lintcn Flügels, zn der
eine Freitreppe hineinführte. Sie trat
' K SWiUaua und winkte dein
fahrenden
E,!i e A ,.'',! licke sr,'t:r WA t:
Gt fallt um tet Tterpf, B.nl.ie:u
fl'nin nmii Kitich'. cck. e,iie die Heiner
ue Snif.ii tinaii und umarmie die
harrende Dante.
Ich danke Tir für dk raste Erfi'l
lnug ireine-3 WunsebeZ, Tu mit un
mittelbar nach Empfang meines Briefes
abgereist fein." sagte die Tarne, die
Hand i dcS jungen Mannes Arm
legend und ihn in den Salon suhreid.
ES ist selbstverständlich, daß ich
nicht zögere, wenn T mich rufst. Ader
was ist's, weshalb Tu mich so eilig
herbeiriefest? .'tonntest Du mir nicht
wenigstens eine Andeutung in Deine,
Bricie machen ?
.Tas unterblieb, weil es sich um
eine Sache handelt, die ich den, Papier
nicht anvertrauen mochte."
.Ah!"
Es handelt sich in Tante Rosas
Tochter"
Ist sie gefunden?" fiel Barkaezy
setuer Mutter in die Rede.
Tas leider nicht, aber es kann sein,
daß sich wenigstens die richtige Spur ge
funden hat. uns Tn, Antat, sollst nun
diese Spur weiter verfolgen, das heißt,
Jemand ausfindig inachen, den man
mit dieser Ausgabe betrauen könnte,
der vor Allem vorsichtig und gewandt
ist.'
Ter Eintritt einer jungen, elegant
gekleideten Tarne ließ die verwitlwete
Baronin Bartaczy verstummen.
Ueber des junge Mannes Gesicht
flog es wie ei Schalten beim Anblick
der bildhübschen Blondine, die es leb
hast zu überraschen schien, als sie sich
ihm so plötzlich gegenübersah. Ans ihn
zutretend nud ihm die Hand entgegen
streckend, sagte sie mit einer angeneh
men Altstimme: Wer hätte das ge
dacht, Baron Antat, ich hatte keine
Ahnung, daß Sie erwartet würden I"
'Während er ihre Hand an die Lippen
führte, sagte die Baronin: Und ich
ebenso wenig, doch bin ich ihm für diese
Ueberraschuug sehr dankbar." Tann
wandte sie sich an den Sohn, indem sie
fortfuhr: Hanna Andassy ist so lie
benswürdig. meine Einsamkeit während
etlicher Wochen zn erheitern, ein Opfer,
welches ich sehr z schätzen weiß"
O. sagen Sie doch das nicht, liebe
Tante, ich bin ja so gern hier und
Szalovar ist entzückend, viel schöner, als
unser Mikur inmitten der endlose,
langweiligen Pußta !" rief die junge
Tarne, indem sie die Barontn schmei
chelnd umschlang.
Tie drei Zimmer, die Barlaezy im
Szalovarer Schloß bewohnte, waren
stets zn seiner Aufnahme bereit, und
als er sein Schlasgemach betrat, fand er
den Heiducken Mista bereits mit dem
Auspacken seines Koffers beschäftigt.
Ist der Herr Hauptmann daheim?"
fragte ihn der Baron.
Ich denke wohl, denn ich habe ihn
gerade vorhin in seinem Garte ge
sehen."
Melde iln meine Ankunft und daß
es mich freue würde, ihn noch heute zu
sehen."
Ter Tiener ging.
Barkaezy trat an's Fenster, welches
sich ach dem Park öffnete, der bis an
die altersschwarzen Mauern des alten
Kastells hineinreichte. Ter Baron
schaute gedankenvoll hinaus, bald ans
die zum Theil uralte jZänme, in deren
Schatten er als Kind nd Knabe ge
spielt, bald ans die gewaltige Burg dro
den an, Hügel, die seines Großvaters
pietätvoller Sin aus ihren Trümmern
nen hatte erstehen lassen. Tennoch be
schüftigten weder die Bäume noch das
Kastell seinen Sinn; er weilte viel
mehr bei der Mutter und Hanna An
dassy, deren Anwesenheit in Szalovar
ihn störte nud mit einen, gewissen Miß
traue erfüllte.
Er war der Letzte seines Geschlechtes,
und die Mutter wünschte schon lange
seine Berhcirathnng. Sie hatte es an
Vorstellungen nicht sehten lasse, vor
einem halbe Jahre sogar sehr ernst
in ihn gedrungen, endlich eine Wahl
zu treffen, und sich sehr erregt gezeigt,
als er ihr offen erklärte, er beabsichtige,
Junggeselle zu bleiben. Ganz gegen
ihre Gewohnheit hatte sie diesen Punkt
seither nicht wieder berührt, und nun
fragte er sich, ob sie vielleicht nur ge
schwiegen habe, weil tie zur List ihre
Zuflucht zu nehmen gedachte. Unmög
lich war es nicht! Und er mußte zn
geben, daß Komtesse Hanna eine sehr
geeignete Bnndesgenosiin war. Ter
Baronin erschien sie jedenfalls auch als
eine höchst willkommene Schwiegertoch
ter. Gräfin Kathinla, d,e Mutter Han
nas, war die beste Freundin der Baro
tun, titid die Andassy stellten ein alles,
'kiches Geschlecht dar, wenngleich Miß
wirthschaft und Gleichgiltigkeit ihre
finanziellen Verbälluisie etwas in Un
ordnung gebracht hatten. Je länger
Barkaezy über alles das nachdachte, um
so mehr neigte er der Anficht zu, daß
seine Vermuthung kaum gänzlich uube
gründet wor. zumal er nicht recht ein
sah. weshalb er so eilig hatte kommen
müssen. Man glaubte, Tante RosaS
Tochter ans der Spur zn sein und er
sollte diese Spur verfolgen? Tas war
ganz gut, aber man hätte es ihm schrei
den könne, ohne Namen zu nennen.
Im nächsten Augenblick lächelte er
jedoch über sich selber und seine Sorge.
Es ist doch wahr, wir Männer sind
bis zur Lächerlichkeit eingebildet!" sagte
er zn sich selbst und ging dann ohne
weiteres Zögern in den Salon hin
ter. wo er nicht nur die beiden Damen,
sondern auch einen älteren Herrn traf,
dessen äußere Erscheinung auf den ersten
Blick den ehemaligen Offizier in ihm
erlennc ließ. Es war der pensionirte
Hauptmann Jancsi Bora, seit vierzehn
Jahre sreiherrlich Aarkaezy'scher Gü
terdirektvr, ein Mann, in den Mutter
und Sohn unbedingtes Vertrauen setz
ten. Bora. der an eine Konsole gelehnt,
den Dame gegenüberstand, trat auf
den Edclherrn zu. um ihn zu begrüßen.
Tas ist schön, lieber Hiiup'iiiinin.
daß Sie so schnell gekommen sind. Sil
und die Ihrigen sind hoffentlich wohl?"
Tante. Herr Baion."
Morgen Vormittng werde ich hin.
urertomme, U've Xanien zu
'aale Barlaem.
Tazn tntil Tu nre'j VtvAt Gelegen
heil hab,",, ich habe die Fr Tiicltor
und i!:if .2 feiner zu uns litte lajjtn,"
erllaite die alle Baronin.
Ter Abend veilies uct t lebhaft. Tie
Damen Bcra ließe uieU lauge uns sich
warten, und wenn die Unterhaltung
einmal stocke wollte, ließ es sich die
Frau Direktor angelegen sei, den ab
gerissene Faden rasch wieder auzuknup
feil nud weiter zuspiunen.
Es war bereits elf Ul,r vorüber, als
tich Bvras zum Ausbruch rüsteten und
Kvmtelse Hanna ihr Zimmer a.isiuchte.
Ist eS dem Herr Baro genehm,
so komme ich morgen ach dem Frühstück
herüber, um diejenigen vorjabrige
Rechnungen und Berichte vorzulegen,
die zu Weihnachten noch nicht eingeiau
sei, waren. Darunter befindet ich auch
ei Schreiben des Uifalver Direktors,
der verschiedene Vorschlage zur Hebung
des GnteS macht." sagte der Güterdirek
tor. als er im Begriffe stand, sich z
veradsiliieden.
Ich bin bereit. Herr Hauptmann,
nur sollen nicht Sie herüberkommen,
sondern ich werde niick) gegen elf Uhr
bei Ihnen einsinden." erwiderte der
Baron, der den erprobten Man wie
einen väterliche Freund betrachtete.
Mutter und Sohn waren endlich
allein, nd Erstere begann sogleich mit
gedämpfter Stimme: .Ich habe Tir die
Geschichte meiner armen Schwester nur
ein einziges Mal ausführlicher erzählt,
und sie dürste Tir tau, mehr vvllstän
big in Erinnerung sei."
Nun, die Hauptsachen weiß ich wohl
noch." erwiderte Barkaezy. Tante
Rosa und Better Bal hatten eine hei,-ß
liche Ehe geschlossen, weil die alle Grä
sin Peeseny ihrer Verbindung hart
näckig entgegen war, sogar mit Ent
erbniig drohte; und das Töchterche,
welches ihnen nach zwei Jahren be
scheert ward und dessen Geburt der
Mutter das Lebe kostete, kau, in Pflege
zu einer Teniesvarer Familie, die einige
Zeit darnach sammt dein Kinde ver
seluvand und trotz aller Teiner Be
iiiühungeii nicht wieder ausgesunden
werden konnte. Ist es nicht so?"
Ja leider! Und an den, traurigen
Ergebniß unserer Nachforschungen ist
wohl zumeist Bals Leichtsinn und der
unglückliche Umstand schuld, daß Rosas
vertraute Kammerfrau fünf oder sechs
Monate ach des Kindes Geburt in der
Theiß ihre Tod fand," erwiderte die
Barcnin. Sie hatte keine schriftlichen
Auszeichnungen über die Angelegenheit
gemacht, wahrscheinlich ans Furcht vor
Entdeckung. Bat aber wußte von den
Pflegern feines Kindes nichts, als daß
es jung verheiratete Schneiderslente
Namens Horvath waren !"
Wie Horvath?" rief der Baron
Überrascht.
Tie Dame ickte wieder, dann fuhr
sie fort: .Bal befand sich im Ausland,
der Schmerz übr den Verlust seiner
Fran nöthigte ihn, ans Reisen Zer
streuung nd Erholung z suchen, wie
er behauptet, und anstatt ans Fannys
Todesbotfchaft hin sofort ziirüekzuteh
ren nd sich nach der Kleinen nrnzi,'"
sehen, die nun sremden Menschen von
kehr geringer Bildung überlassen war,
blieb er zwanzig Monate fort. Ja, noch
.mehr ! Et befand sich schon über ein
halbes Jahr wieder in der Heinialh. ehe '(
er sich nur bewogen fand, mir be
Brief anszuliesern, den Rosa siir den
Fall ihres Todes an mich geriehtei
hatte, mir von ihrer Verheirnthnng
Kenntniß gebend und ihr damals noch
geborenes Kind meiner Fürsorge
empfehlend.
Tas ist mehr als gewissenlos !" fiel
der Baron empört ein.
Allerdings, und T kannst Dir den
ken. daß ich mit meinem Urtheil über
seine Handlungsweise nicht hinler dem
Berge hielt, als der Gras mir diesen
Brief endlich gab und gleichzeitig ge
stand, er vermöge sein kleines Mädchen
und deren Psieacr nicht zu finden.
Alles, was er in Erfahrung gebracht
hätte, sei. daß ein verheirateter Schnei
der Namens Janesi Horvath mit Hin
terlassung größerer Schulden vor einem
Jahre mit seiner ans Frau und zwei
kleinen Kindern bestehende Familie
ton Temesbar weggezogen sei, ohne
anzugeben, wohin. Tie Leute stellte
dem Schneider übrigens kein gutes
Zeugniß aus. In der letzten Zeit hätte
er fast gar nicht mehr gearbeitet, wohl
aber so sehr getrunken, daß er beinahe
jede Abend taumelnd nach Hause ge
kommen sei."
Tie Baronin holte ein paar Mal tief
Athem, ehe sie in ihrer Erzählung fort
fuhr. Val erklärte mir, die Schneiders
tente hätten sich über des Kindes Ab
kunft von vornehmen Eltern vollständig
klar fein müssen, denn er habe ihnen
außer einer reichen Kinderausstattuiie,
baare dreitausend Gulden übergeben t
lasse mit der Znsichernng weiterer Lei- "
stuiigen für den Fall, daß die Kleine
länger als zwei Jahre in ihrer Obhut ,
verbleiben sollte. Außerdem hätte ihnen
Rosa, die von bangen Todesahnungen
heimgesucht worden sei. eine mit zwei
tausend fünfhundert Gulden in Bank
note beschwerte Brief zustellen lassen.
Auf de Umschlag desselben hatte sie
mit eigener Hand geschrieben, daß er
nur in, Falle Eintritts unglücklicher
Umstände, die das Kind betrafen, ge
öffnet werden dürfte. In dein Uni
schlage aber befand sich ein Zettel,
worin sie die Pslegeeltern anwies, das
Geld zu Gunsten des Kindes auzuwen
den und ihnen eine Adresse angab,
unter welcher sie poste restante TemeS
vor an die Eltern schreibe könnten.
Es sollte alle sechs Wochen Nachfrage
gehalten werden."
Was Val während der ganze
Tauer seiner Abwesenheit natürlich
unterlassen hat !" siel Barlaezy ein.
Weingarten. Am Kirchweih.
feste gerieth im Gasthaus zur Krone"
der von hier gebürtige, in Dürlach
wohnhafte Schneidermeister Jäger nnl
einem hiesigen Landwirth Kr. in Wort'
Wechsel, der in Thätlichkeiten ausartele.
Jäger, der. schwer verletzt, noch im tz
Stande, war. zu seinen Verwandten zu s
gelangen, stürzte daselbst bewußtlos
.ujammen und starb.