Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 06, 1900, Image 1

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Jaftgaug 21.
Lincoln. Vieb., Donnerttag. G Dezember 11)00
irto. 29.
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Hiislttai-pcpfffn.
lerD Nobe.ls l eiohnuvg.
-I vritiscki Vaklsmti't tritt zu
nur furini Tagung ,
faitin:Crf.
Jttuf eajtutlua.fit urr (5t)in(frn.
Deutschland.
Berlin. 4. Dez.
, Der deutsch Gesandte in Belgien'.
Gras von !tlrenlttn, wird der Nach
folg Ui lyüistrn von Radoiin. des
dkutjchen Botschafters in St. Petus.
bürg.
Berlin. 4. Dkj.
Ti Teutsche Tageszeitung- druckt
das bkkannie Telegramm des stattn
an den Präsidenten JUiia.tr vom 2.Ja.
nuar 1890 nach dem Jameson-Einsall
ab und fahrt dann fort: teht hat das',
teutsche Volk die ersehnt. Gelegenheit.
' ' ' " f t
dem ehrwürdigen Ctaatsyberhaupt der ,7, l" ""'""".'7'.'"' pn ayre. rn urat oeirug o,ei-
stammvenvanvten Äoeren zu zeigen, i W von Treslow onrme es uber gung 8.800.000 Pud oder 10 Pro
daß seine (sinnunq unverändert ist. i Sachilage genchtot habe, und ant- t und im südlichen Distrikt etwa
Nur ämmerliche Seelen stehen abseits. ' lM am auHltß12 warum 5,900,000 Pud oder 7 Vrozent. wäh.
inn.in. N.K. ! dtts g:than: .Ich ärgerte Mich daru-, ..d in Polen eine Abnahme von
cuie mit dem Börsenjobberthum. steht
auf Seiten (Zwalands aber das deut.
' '
auf Seiten Englands, aber das deut
sehe Bolk hifzt seine Fahnen und hofst.
das; Kaiser und Reqicrung sem Em
pfinden theilen und dem BoerenPräsi
denten einen würdigen Empfang bcrei
ten werden."
Diese agrarischen Kommentare zur
Kaiserdepesche von 1896 sind durch?
ungerchtstrtlgt. Bekanntlich hat Fürst
Bismarck einmal es war im Juni
louo aiiRtti: 4s titacainrn '
itr . r ... i . riN - a o- -s . . . .
des Kaisers hätl dem Präsidenten!!!. '
g mit Schicklichkeit und Anstand von I jitcf)täann)aft Werthauer r
ber knsl.fchen Reg'erung selbst geschickt mu bit Aussagen des Zeuqen. so
werden konn:n Dr Jameson-E,n. sie sich au sein Person bezichen.
, 1 1 4 1 lini lltitrtv Vi itmtlt , ' ' ' 1 ' ti
. '"r Ä" i
chen England. Wenn letzteres am Ta
ge nach der Depesche Kaiser Wilhelms,
den Boeren den Krieg erklärt hätt.,
wär Deutschland auch neutral geblie
den, weil es keine Gefühlspolitik, son
dern nur Realpolitik treibt.
Kniser'.n Auguste Viktcria hat der!
in Berlin wohnenden Gemahnn des in ,
hrna ,n Fo,g: Einaihnens Vor.
KohlMzygas gAorbenen Ob.-rsten ch. denn sie sei eine geborene Julie
raL yctt r T Warlenvurg enen öroenfhal, Tochter eines Hannover'.
Kondolenzbesuch gemacht. Der Kai-; fd)cn Hadrlsmannes. und fei mit
ser sandte aus Letzlingen folgendes : lm $omtx Studenten v. Graefe nach
Telegramm: . .ch beeile mich, Ihnen EnglaM durchgebrannt und haoe oie
mein lnmqste Th rlnahme auszuspre. ! senybott gcheirathet. Graefe's Vater.
ieJiJn"lF erf?U?. on';b inzwischen verstorbene Regierungö.
daß der Allmacht uns dieses Opserh v. Graefe. habe deshalb seinen
aufniete und betrauere Ihren Ge-oh enterbt und ihn. sowie dessen
mahl mit der Armee aus vollem Her. jb aus der Ehe mit Julie Löwen-
v, . . . .... . - ,. . thal nur auf's Pflichttheil gesetzt; de:
nJlS Shn habe als Regierungslath' in
JLfr ,f ef k '! Düsseldorf in eine RervenHeilanstal:
IA ?L ffllÄÄ werden müssen und sei
ver. chiet und den Grafen Z)orck der- w ftn mu w J.iHtn, h.'
blich v?r den Kchlongasen gewarnt.
Am Morgen wurde Graf Yorck be-
"' ,
lmifitlos vo:ge unden. aber alle vom
Dlyrftflfiatrif Dr X.lrnh snfnrt n !
oes!Wn!Z?vd7tbelebunasvkrsuch wa
rif n "
-ren vergeblich.
Die Sozialistensraktion des Reichs-
X q i ! crt i n u l. . im
".aas eriiari im zorwaris , oie Par
Ui habe stets dagegen protestirt. wenn
l'SJSt
c rx'i -Tc ,uul"'.u
Desh b sei es ein Mißgriff, wenn die
f.i,is. i?,-,,. .
nach Einfüh ung der Sekmaschini
?n Grundsatz aufstellte, daß zunächst
die nicht - soz,ali,li,chen Arbeiter cni
lcssen werden sollten. Die Fraktion er
klärt sich ferner bereit, in den betref
fenlden Fällen zu vermitteln.
In Folae der unter der Hand oege-
V,,U....,U.V ,,n3.Hn JUIHJHIUIIj (
denen Erklärung des Reichskanzlers,, unb Gotha, von Strenge, werden die
rasen Bulow da dem Reichstige ,n Wahlerfolqe der Gothaischen Soziali
dieser Session keine größeren Vorlagen ften nb bie ui emiI Phes erschie
lugehen werden, und daß er d Ses-; ntM Broschüre Eine moderne Grün-
lion aozuiurzen wunicy. um nq erit
auf die inneren Fragen einarbeiten zu
rönnen, haben einzeln Abgeordnete sich
schon zu verkrümeln angefangen und
der Besuch des Reichstages ist in recht
schwacher. Nichtsdcstowenigr sind b
' i,. r , s. ,. , , . .
toM sechzig Initiativantrag aus dem
?oye cs yauics eingegangen ,o-
(llt IlttlAhl.M ll - . P i . .."
uuj ui uiifluviiHi- uiuviutBiuyx
..:.r;j. flf.iuu rf,.... iu ct. of.
nuyiiu uiuiii uuiiuiLtii jlci vin
trag des Centrums aus paritätische Be
Handlung der beiden großen Religions-
Z,v...,..,,.v.. ..y..a....
- wird zuerst an dre Reihe kommen und
. JU A M Jk 4 UhiAlUlMI AlT tij
gemeinschasten (sog. Toleranzantrag)
sich zu einer Hauptaktion allerersten
Ranqes gestalten.
In Vertheidigung dieses Antrags
sagt die Kölnische Volkszeitung", das
römisch? Centrumsblatt: Der Vor
wurf, daß uns das protestantische Kai
serthum abstoße, ist unbegründet. Ein
gerechter protestantischer Kaiser ist uns
viel lieber, als ein kirchenfeindlicher
Kaiser, der nur seinem Taufschein nach
Katholik ist. Wir verlangen indessen
Parität. Einig Orden werden be
handelt wie Zuhälter und entlassene
Zuchthäusler. Erst wenn Gleichberech
tigung der beiden Konfessionen prokla
inirt ist, werden wir uns als vollberech
tigt Söhne der Mutter Germania füh
len. Was wir verlangen, besitzt Ame
rt rn ?v-ist. Dort gbt es kein
Iesuitengesetz.'
aca, ..widert die Frankfurter
Leitung", t3?- kl'rikale Blatt dckumen
tir eine ausfällige Einseitigkeit, denn
bekanntlich fall in den Ver. Staaten
die Kirche weder dem Staatssäckel zur
Last, noch b nnsv'-" fi? einen Ein-
flu auf die Staatsschulen,
Im Sternb rg-Prozeß wurde h'iii
rr runicifiitSimsmarer H'.i-c
Strebt, den t' ,'"tt7!:rwitu-'.r"
als den Gewähr '-ann für irp
hiÄngkn anwcfT fa"f, r.t? Zeuae
v-rno m:n f" "e f F-I'ri'
des ans: F "u ein W-'fo tnel'e
das B-nkgs.at .tut Vaters unter
den tinetn fti falrl. rru';t:, tast ii
ti t;ntlutr:id,-:n iantxr Fr.Jj B.h'
ttni lenn: und u rinne m ch aus, :.'
selben zu vr.n'.sien. I B gndi
gung Gtrrniera's zu rm:rtkii. rocfiir
mir 50,(X0 'iU:t versrro.e.i w t
den. r4 t suchte dann mit Früul.in
Pleito Un abritdire.tcr lu.pi.
Als wir drrt wren. luß Staub. rg
sagen, die erhar.d.uiuen sollen mit
seinsm nt:,eidiakr 3cecht:n.Talt Tt.
Werifjamr scrt.esetzt imien. In
dem Bureau des legieren war ich Oh
renzeuge, wie rneorer stauen derZeu
ftin Helene PTtiier zuredeten, ihre Ö'
hässigk.il gegen Steinderg auizuze
den. Rechtör.walt W.'r.hauir be,
tonte, die Haup'.sach blri.. tie Revi
sion des Prozesses. Ich ,oll:e doch
emflusreich ectute bewegen, die Ob
staatsanwälte Dr. Wachler und Jsen
d l für die !,"erisionöfrage und für die
Bersedung des Staatanivalls Sternen
zu interessiren, was ich sb.ehnte."
."e giebt zu. oan er an n
Zeuge giebt zu. dak er an den Ge
M.Spra,enten Landgenchlso,ltor
Mliillf-p wrT n r ha Cf mini fnmmii - 1
.t ? c" "'7""
' nmma -Leemten verdächtigt mu
rtfi hnM y (D.vmjrhinnn Vt 1
vki, raj wn uii jiit.iivi4Ulin viv
den.
dem
Ich vsA man Maierial zuerst
.Vorwärts" an. der es ablehnte
und mir rieth. es zunächst dem Land!
gerichtsdirektor Müller ,u unterbrei-'nen sehr g'en Tag und eine sehr gute
ten. SchlieZzlich übergab ich es der Nacht. Gestern Abend war seine Tem-.Swatsbürger-Zeitunq".
Die der- pkratur 97.9 Grad, sein Pulsschiag
wittivet Regierungsräthin von Grae!.?2. Heut Morgen ist sein Zustand
fe reiste häufig im Sommer nach Kis- sehr Wrid.gd. Appetit und Kör
singen, wo Ob.'rstastZanwalt Jsmi.'l Perkräfte nehmen zu. Die Tempera-
t.u:ri. -....:- rf.i(.- r-.i. i . ' cm r. ri . w
.v.. i ) . .
iuit. Tiuu.ciu ijiuuiu uuic ui
,;,, n, s... nM
sürpu Berleudunaen.
Die sensationellen Enthüllungen
der Staatsbürger - Zeitung" dauern
inzwischen fort. Jetzt hat das Blatt
den Oberstaatsanwalt Jsenbiel, der
nebenbei bemerkt, Junggeselle ist, auf's
Korn genommen. Die Staatsbürger
Zeitung" erklärt. Jsenbiel's Behaup-
tung, grau v. Graese gehöre einer
bockachtbaren Familie an. sei irrtbum
li. .v.:. on.-u. v. cv :(.-
W ,
7I,?,,? '.,.7 Ki M.-,
gastlich geachtet worden. Es seien
ihr 50.000 Mark anqeboten worden
wenn sie ihren Einfluß dazu ausböte,
daß die Appellation an das ReichSze
ricyt in dem sternberg - Prozeß von
Erfolg begleitet fein würde.
Aus der Stichwahl tin 3. Posencr
tlt der konservative Rittergutsbesitzer
; ' sdorff als Sieaer be?voraaan.
.-"7",, -
Sein Gegner war der Kandidat
der Polen Rechtsanwalt von Ehosa
nowski. der trotz der unermüdlichen
Agitation der Polen, an der sich sogar
Erzbischos von Stablewski bethciligtc,
unterlug.
Als Ursackzen des Rücktritts desMi-
msterpräsidvnten von Sachsen-Eoburg
: beracfcbtAtc" anaeseben. Der Rach-
folger von Strenge's. Hentig. war frll
her Rechtsanwalt und. Kammerprasi
dent. Das wnseatische Oberlandesgericht
rnHamburq hat entschieden, daß gemäß
iinyumvui vv vuu.v.v, vu u
b hämischen StraßenordnunqSchutz-
berechtigt sind. Streikposten zu
. . ' 1 '
, tvrlvifwn
i
England.
London. 4. Dez.
1 jzkuie wuroe oas Pariamcni unr
; u üblichen Förmlichkeiten eröffnet.
V . , .
Heute wurde das Parlament unter
Es waren nur wenige Neugierige er
schienen. Es verlautet. daßLord Roberts für
seine in Südafrika geleisteten Dienste
die Herzogswürde und $500,000 er.
halten soll. So meldet der Manchester
Guardian.
Der Appellhof hat die frühere Ent
scheidung eines unteren Gerichtes be
stätigt, wonach die jüdische Colonisa
ticnsgesellschaft von dem Vermächt
nisse des verstorbenen Baron Hirsch
ine Erbschaftssteuer zu entrichten hat.
DerStaat gewinnt hierdurch mehr als
56.250.000.
London. 4. Dez.
In der ersten Sitzung des Parla
rnents wurde nur der bisherige Spea
ker" William Court Gully zum dritten
Male wiedergewählt.
Am Dienstag und Mittwoch werden
die neugewählten Mitglieder den Eid
aus die Verfassung ablegen und am!
onnernag wiro vie .yronreo verie-
scn werden, der dann die Debatten fol
gen werden.
Um 2:45 vertagt sich das Haus aus
morgen
Die britische Regierung verhandelt
mit der Republik Nikaragua wegen Er
Neuerung des Handelsvertrages. Von
dem Abschüsse eines ffreundschafts
und Hand:?vertrages, worüber man
in Waiyirron Veunruyigung ern
Pfand, ist keine Red
Yj
r v. inö.
(tjoitespcnefti der Ass. Pr)
St. Petersburg. 19. Nov.
Stach eiixr Broisentlichunz des Fi
nanzministlriuins zahlt die Bevöll
rung uizlands. die lc61 75,000,000
ftöp're zaqne. jetzt 11,6,000,000. Tie
Ausnahme der Bevölkerung durch den
Census vom 2s. Januar i8I7 ergab
mit Finnland 129,01:0,000. Tie U
vische Bevölkerung wird auf 73 Pro
zent. die russische aus 06 Prozent oder
bO Millionen geschätzt; 7 Proz. oder
neun Millionen sind Polen. Tie sin
wiche Bergikerung wird auf 6 Mit
Weitn angenommen, deina evenio
statt ist die lithauische Bevölkerung,
nämlich 5.000.(100. Außerdem giebt
S 4.000.000 Juden und 1 Million
Deutscher.
Auch aus industriellem Gebiete
macht Nuhland oedeutende Forischrit
te. In diesem Jahre war die Pro
duktion von Pigeisen in dem nördli
Distrilte um
chew Distrikte um 200.000 Pud oder
st 20 Prozent größer als im vori.
" v. n . wi.-i.;
ü.OUU.WU uo icnuulin wurvr.
n rn.s l i. fi . 1 1 . i . . .
Livadia. 4. Dez.
Heute wurde über den Gesundheils
instand des 5iaren folaeiildes Bulletin
ausacben: Gestern hatte der ?,ar ei-
iur mnr neui 'jutoratN itl.ö siao. uci
Pulsschlag 66.
Frankreich.
Paris. 4. Dez.
Heute fa.id in der Kirche von St.
Germain des Pres, einer der älresten
inParis, in sehr bescheidener Trauer
gottesdienst zum Gedächtniß des ver
storvenen englischen Schriftstellers
Oscar Wi7.c statt. Es waren nur w.
niqe Persern, meistens Schriftsteller,
anwesend.
Paris. 4. Dz.
Eine Sp'ziasdepesche von Köln nrel
dt, daß Präsident Krüger, nachdem
er Kaiser Wilhelm's Depesche empfan
gen hatte (soll wohl heißen, die Depe
sehe empfangen hatte, welche meldete,
daß Kaiser Wilhelm ihn nicht empfan
gen wird. T. R.), zu einer bei ihm als
Freunde der Buren" vorsprechenden
Delegation folgendes sagte: Ich hoffe
von ganzem Herzen, daß die Umstände,
welche Ihre Majestät heute daran hin
dern, mich zu empfangen, später gün
stiger werden. Ich wer ni aufhören,
auf d.as Gerechtigkeitsgefühl des Kai
sers zu vertrauen, der, ohne mich zu
kennen, mir vor 4 Jahren ein bedeut
sam Ermuthigung zukommen ließ.
Ich werde ine Zeit lang im Haag
bleiben uird werde dann mein Gesuch
erneuern, und dann wird der Kaiser
dasselbe nicht zurückweisen.
Paris. 3. Dez.
Vor den Assisen vegann heute die
Libelklage. welch die Wittwe deä
Obersten Henri gegen Joseph Reinach
angestrengt hatte, weil letzterer im
Siecle" ihrn Gatten beschuldigt hat
te, der wahr Verräther in der Drey-fus-Anqeleqenheit
gewesen zu sein und
daß Esterhazy sein Genosse war. Die
Zahl der Zrugen beträgt 500. Es
heißt, daß Reinach Dreyfus als Zeuge
hat vorladen lassen. Gleich zu Beginn
derVerhandlungen erklärt derStaats
anmalt, daß das Schwurgericht in die
ser Sache nicht kompetent fei und daß
der Fall vor das Cornktionsgericht oe
höre. Reinach's Anwalt. Maitr La
bori. rklärt. daß fein Client eine so
fortige Verhandlung wolle, worauf der
Gerichtshof sich als kompetent erklär.
Der Staatsanwalt ktzndigte darauf
n, daß er gegen diese Entscheid",
an das Cassakionsgericht appelliren,
werde.
Italien.,
- Rom. 4. Dez.
Der Tiber, der seit etlichen Tagen
stark stieg und aus seinen Ufern trat,
fällt jetzt.
Türkei.
Konstantinopel, 3. Dez.
Capt. Colby M. Ehester und 5 Of
fizier vom amerikanischen Schlacht
schiff Kentucky," das zur Zeit vor
Smyrna liegt, kamen heut hier an.
Heute Abend gab der amer. Geschäfts
träger ihnen zu Ehren ein Diner, an
dem u. A. der britische und deutsche
Botschafter theilnahmen.
China.
Berlin. 4. Dez.
Der Köln. Volkszlg. wird telegra
phirt, daß in dr Provinz Schansi
neue Scheußlichkeiten gcgen die ü
sioimre begangen seien. Die ersten
Opfer waren ein katholischer Bisa,os,
eine Coadjuctoren und vier uropai-
che Priester, iialienia,e uno franzo,i
che Franziskaner. Der Gouverneur
ud sie unter dem Vorwande, ihr
in seinem Hau delftren Schutz ge
währen zu können, dorthin. Tort
wurden sie sofort oei ihrer Ankunft
gbu,sen und dann von dem Gou
verncur erdolcht. Darauf begab sich
der Gouverneur mit Soldaten nach
dem Hau des Bichoss. Er ver-
sprach sechs Schwestern aus Marseille
Geld und angeseyln Männer, wenn
sie den Christenglauben verließen.Als
sie dies einmüthig zurückwiesen, er
stach der Gouverneur auch sie, aufr
dem ine Anzahl chinesisch! Priester
und 30 chinesische Schwestern. Auch
das Ehepaar Atwater und ihre zwei
kleinen Kinder, Herr und Frau C. W.
Price und ihr Sohn, alle vom ame
rikamschen Missionsboarlz die Eng-
länderw Frl. l?!dred. das schwedisLej
Eh.'paarLagren. wurde niedergemetz
lt. Der Gouverneur. ?)u Hsn ist
direkt an diesem Morde betheiligt.
2ikn:fin. 4. Dez.
Es verlautet, daß vier Compagnien
deutscher Truppen oT, Meilen westlich
von Paotingfu ernstlich bedroht seien.
Acht Compagnien Franzosen seien m,t
Proviant für drei Tage zu ihremEnt
satze abmarschirt.
Der Zar hat bestimmte Befehle ae
sandt, daß die Russen die Eisenbahn
von Shanhaikw.in den Teuisten über
geben. Heute Morgen wurden die be
treffenden Aktenstücke, unterzeichnet.
Berlin. 4. Dez. j
Eine Depesche des Grafen Wakder
see. datirt Peking, den 1. Dez., sagt,
daß nach dem Hissen der deutschen
Flagge aus den Gräbern der Ming
Dynisti und nach dem Aussenden ei
ner Anzahl Strafcxprditionen in jene
Nachbarschaft, die Abtheilung des ver
storvenen Oberst Aork unter dem Be
fehl des Gcn. Gayl in vier Colonnen
via Fang Feng. Chen Pien Tscheng.
Thanq Shanq und Niu Lan Shan. je
der dieser Orte etwa einenTagesmarsch
nördlich von Peking gelegen, nach Pe
king zurückkehrte. Die Depesche fügt
hinzu, daß die Kalgan Expedition
sehr erfolgreich war.Mehrer Tausend
chinesische Regulär unter dem Beseht
von zwi Generalen, wurden aus den
Provinzen Tschili und Schansi ge-trieben.-
Die Leiche des Obersten Fork ist in
Peking eingetroffen.
Bon den Philippinen. ,
Washington. D C.. 4. Dez.
Der General MacArthur hat dem
Kriegsamt folgende Verlustliste über
rnittelt: Getödtet: 26. 'Nov.. Umbao.
Luzon. Trupp D. 9. Cav.. Samuel
Walker; 2 Nov.. Malolos. Luzon.
Co. F. 3. Ins.. Joseph H. Wenkler.
Verwundt : Co. L. 3. Ins.,
Otto Krüger, Daniel O. Harkins,
schwer. 12. Nov Cabatuan. Panay,
Co.- H. 26, Ins., Otis Manchester,
leicht.
Ferner hat MacArthur folgend
Sterbefälle in seiner Arm gemeldet:
Ruhr: 27. Nov., Trupp K. 4. Cav..
Wages A. Jnnis; 18. Nov.. Co. F.
18. Ins.. Harvey Bimson: Co. A. 19.
Ins.. Frank I. Smith; 25. Nov.. Co.
B, 30. Ins., Christopher C. Kroegel;
6. Nov.. Co. A. 19. Ins.. Musiker
William H. Dorey; 30. Nov., Co. B,
14. Ins.. Frank Glumm.
Diarrhöe: 26. Not.. Co. B.. 34.
Ins., Edward Hoover.
Herzleiden: 30. Nov., 22. Ins.,
John VanZandt; Co. H. 25. Ins..
Henry Gage.
Typhus: 26. Nov., Co. E, 14. Ins..
Edward Pierson; Co. M. 24. s.if.,
James S. Wilson; 27. Nov.. Co. A,
30. Ins.. Willard C. Gissord; , 20.
Nov.. Co. I. 39. Ins.. Sergeant AL
bert K. Krueger.
Ertrunkcn: 28. Nov.. 24. Ins.,
Rekrut Charles G. Geifer ; 24. Nov..
Co. G, 4. Jns Jacob Wisl:r; 12. Ok
tober. Co. D. 30. Ins.. Andrew I.
Nelson. '
Tuberculosis: 26. Nov.. Co. A. 30.
Ins.. John Rändle; 14. Nov., Trupp
E, 3. Cav.. William M. Renner.
Andere Ursachen: 18. Nov., Co.
A, 29. Ins.. oseph C. Morgan; 10.
Sept., Co. E. 25. Ins.. John Bell;
23. Nov.. Co. M. 21. Ins.. John B.
Sullivan; 12. Okt.. Co. G. 38. Ins..
Joseph L. Mowrey; 26. Nov., Co. I,
41. Ins., William S. Brown; 18.
Okt., Trupp F. 11. Cav., Sergeant
Vernie I. Edwards; 26. Nov.. Co. B.
48. Ins.. Jsaac Reeves; 24. Nov.,
Trupp B, 3. Cav., Farrier Herman
I. A. Jorqens; 26. Nov., Co. F, 38.
Ins.. Ray W. Dihartz; 4. Nov.. Co.
L. 19. Ins.. John I. Burry; 24. Nov..
Co. L, 12. Ins.. Patrick O'Day; 25.
Nov.. Trupp H, 3. Cav.. Samuel
Byers; 30. Okt.. Co. L. 25. Ins..
William Burgeß; 26. Nov.. 35. Ins..
erster Musiker Lewes E. Gale.
Ermordet.
Lacrosse, Wis.. 4. Dez.
Die Coroners - Geschworenen ha
den inen dahinlautenden Wahrspruch
abgegeben, daß George M. Furbusch,
dessen Leiche in der Nähe Washburns,
Wis.. mit txmt Kugelwunde im Kops
aufgefunden wurde, von einer unbe
kannten Person beraubt und ermor't
worden ist. Furbusch war ein Bau-Holz-Jnspektar.
Feur.
Aoungstown, O., 3. Dez.
Eine Feuersbrunst zerstörte das 6
stöckige Gebäude der Stambraugh
Thompson Co., Händler in Eisenwaa
ren. Der Verlust wird auf 5100.000
abgeschätzt, dem Z75.000 an Bersiche
rung gegenüber stehen.
Di Unglücks-Chronik.
Fond du Lac. Wis.. 4. Dez.
Infolge Abstürzens eines Hängege
rüstes wurde Louis Gilgenbach getöd,
tet und Frank Orting tödtlich verletzt.
Schiff .Nachrichten.
Angekommen:
Liverpool. 3. Dez.
Bovic" von New Bork; Umbria"
don New Dort; Roman" von Mon
treal. Glasgow, 3. Dez.
Pomerian" von Montreal; State
of Nebraska" von New ?)ork.
New Aork. 3. Dez.
Postdam" von Rotterdam; Wei
mar" von Bremen.
Abgefahren:
New Aork. 3, Dez.
Mainz" nach Bremen.
Iuöland-Dcpcschcll.
orsichtsmaZzrk,;ctu grqe'i dir in
südairlla herrichentt B.'U
lcnp st.
Deutschland uns rokvriteanit.
vdinesij tie, Äiierlki.
Deutschland.
Berlin. 5. Dez.
Wie man aus zuverlässiger Quelle
erfährt, traf Tran-vaat's reations
Sekretär. Ban der Hceven. erst am
Sonntag hier ein. um Präsident Krü
ger's besuch anutündigen und die
Einzelheiten desftlben zu vereinbaren.
DemHerrn Sekretär, der zurGesandt
fchaft des Dr. Leyds in Brüssel ge
hört, wurde nun von maßgebender
Stelle bekannt gegeben, daß die Mif?
achtung der internationalen Etikette,
welche absolut verlangt, daß ein
Staatsoberhaupt, welches einem an
dern Staatsoberhaupt einen offiziel
len Besuch machen wolle, sich rechlzei
tig anmelde, so daß ihm in den
diplomatischen Formen geantwortet
werden könne, ob. wann und wie die-
ser Be,uch genehm sein, vorlausig
das Lchikre des Besuches veran
lasst habe.
Wie sicher Dr. Leyds gewesen sein
muß, daß Präsident Krüger vom Kai
ser empfange.! werden würlz. geht da
raus hervor, daß 'telegraphisch im Pa
last . Hotel für Krüger eine ganze
Etage bestellt war. Sonntag Mittag !
wurde dieselbe abbestellt, und Abends
reiste Herr Van der Hoern bereits
nach dem Haag zurück.
Bei der Ankunft Krüger's in Köln j
ereignete sich ein bedauerlicher Un- ?
glücksfall. der hauptsächlich darauf zu- j
rückzuführen ist. daß nur zehn Schutz-!
leute zur Absperrung des Bahnhofs
kommandirt waren. Diese waren ge
genllber der riesigen Menschenmenge
vollständig machtlos, und es entstand
ein lebensgefährliches Gedränge. Krü
ger mußte mit eigenen Augen sehen,
wie die. eine Baugrube bedeckenden
Bretter durchbrachen, und circa 30
Personen in den Keller einesNeubaues
stürzten. Eine Person wurde auf der
Stelle getödtet, 13 andere sind schwer
verletzt worden.
Da kein offizieller Empfand statt
fand, fiel es allgemein auf, das? der
Oberhofmarschall der Kaiserin Fried
rich, Frhr. v. Mirbach, auf dem Bahn
Hofe war. Es stellte sich jedoch heraus,
daft derselbe nur als Privatmann er
schienen war. Er hat in der Nä'ze von
Köln Besitzungen.
Während der heutigen Debatte im
Reichstag über die nachträgliche Cki-na-Bewilligungsvorlage
theilte derCe
kretär des Aeußeren, Freiherr v.Rich!
Hosen, dem Sozialdemokraten Bebe!
mit, daß die Expedition nach China
nicht gerade als Kriegsereigniß be
trachtet werde, sondern als ein bewaff
netes Einschreiten gegen anarchistisch:
Zustände, welche die Aufrechterhaltung
eines gewissen Grades von Verkehr
zwischen Deutschland und der rechtmä
ßigen Regierung von China unmöglich
machen.
Der Kriegsminister General v. Goß
ler erklärte, daß. obwohl Epidemiee.".
unter den Truppen in China herrschen,
die TodeLfäll: doch nur ein Drittel
Prozent der Gesammtzahl der Expedi
tion betragen.
Der deutsche Gesandte in China.Dr.
Mumm von Schwarkenstein, kabelt,
daß er von S)uan-Shi-Kau (dem Mi-litär-Gouverneur
der Provinz Shan
tung) eine in versöhnlichem Tone ge
haltene Depesche erhalten hat. in tot'.--cher
derselbe die volle Verantwortung
für die Sicherheit des Bischofs Anzer
übernimmt, welcher im Begriffe steht,
nach Tsi-Nan-Fung zu reisen, um mit
Duan-Shi-Kai zu confenren.
B:rlin. 5. Dez.
Das Quarantäneamt in Bremen
hat angeordnet, daß wegin Ausbruchs
der Beulenpcst in Südafrika alle aus
Natzl o.er dr Eapkolonie kommenden
Schiffe einer anders ' sorgfältigen
Untersuchung un erorsen werden scl
len. Nach einer Meldimg der Nordd.
Allgem. Z.g." w rd Grf Frkdrih
von Alvensleben als Botschafter des
deutschen Reiches nach Petersburg ge
hen. Berlin. 5. Dez.
Die Verhandlung im Sternberg
Prozeß wurde vertagt, offenbar um
inzwischen dem Gerichtshof, der
Staatsanwaltschaft und den Verthei
digern Zeit zu- lassen, zu den jüngsten
Enthüllungen der Staatsbürger-Z-tung".
insbesondere aber zu den sen
sationellen Aussagen des Grundeigen
thummaklers Hugo Arndt Stellung zu
nehmen. Der durch diese Aussagen
schwer belastete Vertheidiger, Rechts
anmalt Dr. Werthauer, behauptet, er
habe Arndt abfallen lassen. Arndt
bätte versichert, daß der Bankier Fritz
Behrens durch seine Beziehungen zum
königlichen Hausministerium die Be
gnadigung Sternberg's herbeiführen
könne, wenn eine halbe Million Mar!
für wohlthätige Zivecke zur Beifügung
gestellt werde. Er. Werthauer, habe
dies aber nicht "klaubt. Von dem
thörichten Gedanken", die Oberstaats
anwälte Dr. Wachler und Jsenbi'l für
die Revisionsfrag zu interessiren".
will Tr.Wertbauer erst hinterher durch
Fräulein Platho und den Fabrikdirek
tor Luvva erfahren haben. Er selbst
babe dieser Sache vollständig fernge
stander.
Die Agrarier vers'ien iekt den ih
nen unbequemen Staatssekretär des
?.ict!sschatzams Fihr. vcnZ.il!iia!!,
von dem sie sürchien. daß er ihre hoch
schutzzötlnerischen Pliir.e stören w.rde.
lvegzuloben. Tie Deutsche Ta.'.eLzei
tung" ist so lielenewütdig, ibin den
Äotsck'asterposten in St. Petersburg
anzubieten.
Die Nationaleituna" bosft. daß
die Haupteracbnisse der Vclksiiihlung
nock, vor der Entscheidung üb-r die
künftige Handelspolitik veröffentliit't
werden würden, denji voraussichtlich
werde aus denselben hervorgehen, daß
Deutschland hap!sächlia ein Indu
striestaat und kein Ackerbaustaat sei.
Laut Kommandanturbefehl haben
die Offiziere. Unteroffiziere uno
Mannschaften der Berliner Garnison,
wenn sie. in einem Wagen die Stra
ßknbahnwagen und Omnibusse ausgk'
nommen fahrend, den Majestäten be
gegnen. sofern es die Berkebrsverhälr
nisse gestatten, anzuhalten, auszustei
gen und Front zu machen Wenn dies
unmöglich ist, haben sie sich im Wagen
zu erheben.
Bei dem Bankett, das in Bremerha
den an Bord der Travc" zu Ehren
der 100. Rundreise des Kapitän Chri.
stoffers stattfand, überreichte der preu
ßische Generalkonsul in Bremen. De
lius. dem Gefeierten im Auftrage des
Kaisers den rothen Aölerorden vierter
Klasse. Der Norddeutsche Lloyd" ehr
te seinen langjährigen bewährten
Schiffsführer durch ein Diplom, wei
ches Generaldirektor Dr. Wiegand dein
Kapitän überreichte. Die Bremer Han
delskammer. in deren Namen Konsul
Achelis sprach, hatte ein Diplom und
einen Silberhumpen gestiftet.
Der bekannt Virtuose auf der
Trompete und demKorne t a pistons"
Julius Kosleck feierte in Berlin sein'N
75. Geburtstag. (Kosleck tra: 1852
in das Mufiklorps des 2. Garde-Re
giments in Veilin ein. wurde nach ei
niaen Jahr.n in der königlichen Ka
pelle angestellt und 1873 Lehrer für
Trompete und Poiaune an dcr konig
lichen Hochschule. Er ist bekannt als
der Begründer des untcr dem Ramm
Kaiser - Ko.neit-Qualtttt berühmten
Quartetts '.rn Piston-Jnstrumentl'n.)
Di Ausführung von Siezfried
Wagner's neucr Oper Herzog Wild
fang" sieht in Münchcn und Leipzig
in der laufenden Saiion bevor.
In Marlneuk.rchcn im Könizreih
Sachsen, wo haup. sächlich die Fbri
kation von musikalischen Instrumen
ten und Darmsaiten betrieben wird, ist
der weitceiannt,' V'ii.linbogcnmacher
Christian Sueß gestorben.
Aus München ist der Strakenräu
ber Mathias Kni.ßl nach Amerika
ntfloh:n. Einer scin'r Krmplizen
und dessen ülraut beglciteten ihn.
Großbritannien.
London. 5. Dez.
Die Regierung hat ein Angebot an
genommen, wonach in Kabel durch
den pazifischen Ozean für $8,975,00"
gelegt w.'rde . seit. Tie.es neue Kcb l
oll in pan'itisches sein. Nur briti
che Besitzunzen werden von ihm U
rührt irerden und von Kanada nach
Australien gehen. Honolulu,- well'ks
früher stets als Kabclstation genannt
war. konnte nach seiner Annexion
durch die Ver. Staaten nicht mehr in
Betracht kommen. Das Kabel soll
Ende 1902 ftrtiq sein und wird de:s
längste der Welt sein, da es nalezv
9.000 Meik.l lang sein wird.
Die Brit..n sehen die We'gerung des
deutschen Kai 'er s. Präsid.nt Krü"'r
zu empfang..i. als Sühne für das
Glückwunsch'-soarmm des Kaiser.'
nach dem Sifcfl Jamesons an. I".
England glaubt man noch vielfach,
daß der Widerstand Krüzcr's auf dies
Telegramm ?,urückzufüüren ist. das ihn
zu dem Gla"ben einer uropäischcn
Intervention verführt?.. Man vrmu
thet hier, dcg die amtliten Kreise der
französisckcn Republik Kr'aer anden
teten, daß 1t sich einer von dem deut
schen Kaiser angeregten Intervention
anschließen üri.n.
Infolge dieser Stellungnahme de"
deutschen Rcg erunq sind d Englän
der heute außerordentlich liberal
mit anderer Leute Eigenthum. . De
britisch. Blätter erklär, n, daß
Deutschland wohlShantunq beanspru
chen könne, eil es England während
des Krieges in Afrika durch seine Neu
tmlität bedeutende Dienst geleistet
habe.
Samuel George Dessau aus Ch'
cago wurde heute aus dem Gefängn,
entlassen, w?il die Jllinoiser Behörden
kabelten, daß man ihn in Illinois
nicht wünsche.
Rußland.
St. Petersburg. 5. Dez.
Die Aerzte des Zaren haben heute
folgendes Bulletin ausgegeben: Di,'
letzten 24 Stunden waren sehr befrre-
digend. Gebern Abend war die Kör-
perwarme 1X).6 Grad, der Pulsschlag
80. Heute Morgen war die Tempe
ratur 96.6 Grad, der Pulsschlag 66.
Das Allgemeinbefinden des Zaren ist
sehr gut. Der Kaiser ist zetzt im
Stande, während des Tages kurze Zt
im Krankeni:uhl zu sitzen.
Italien.
Rom. 5. Dez.
Infolge des Steigens des Tiber''
lutschte der Kai Anuillara. der vai
den Fluthen unterwaschen war, auf
ine Streck: von 200 Jards in dc
Fluß. Der Schaden beträgt 2 Millio
nen Lire.
China.
London. 5. Dez.
Eine Cpeziald?!s'x' rom 1V:
Passe, die v-rn cO Ncvernber tuilii
ist, meldet, d ß d e :a: es. E?p ? i U
nach Na!g,m in o ein c-cfcn ;l
war. als d! Chinesen .'ll n Lers'.'.ch
dr Dtsck'.n, sie z.rn Sia :pt z
zw.nz.n. cus.uwi cn i:r,i n en. e
auf dem g n:d) iia .an Uier. ei
ttädU rurrm on ivi stu.ö lt
setzt, et nu.cn cerratn r '.u i.n.ii.
die in 'lleei iiied ZVÜx b.s!.nen. tr
hoben. Tie Reit :ei nah. tie Bagga
ge der sich -.utü.'z e.en en E!zin.,,i
bei Swen Hua s u. 115 t te 2 Mani
dr Z'e:ck. ni n ' er e tet? 2 W1
TaeZs. Drei Wr.n.t rt. trt'3 1 d e
Anstifter o r E'motViiiu bekebrt'r
E bristen in Tst-Mni n ar n. s wie?Ü
Boxer wutdn von d n Teuistcn e.
schössen. Im Al!a'm?!N n k im-nk'ten
sich aber die Dentselen ni.t't vmBetrei.
s frerndenfeiiid! äe'' 36ä':otit.
Shanghai. 5. Dz.
In Tientsin wiro solgcnoe. werit
glaubliche Geschichte zählt: Die
Deutschen wurden wcstl. von Paoting
fu von 25(XX Boxern angegriffen un
verloren 20 Todte und viele Berwun
dete. (Nach den bisherigen Leistungen
der Boxer ist ihnen so etwas wohl
kaum zuzutrauen, wohl aber ist der
britischen Berichterstattung nach den
früheren Borgängen die Fabrikation
einer Sch!vinbelgcschichte zuzumu
then. D. R.)
In dem von den Russen besetzte
Arsenal ereignete sich eine Explosiver
losen Pulvcrö. die wahrscheinlich
durch 2 rauchende Chinesen verursacht
wurde. B'ide Chinesen fanden ihre
Tod. Der e-toß der Explosion rourle
selbst ,n d..n 4 Meilen entfernten
Tientsin vi' 'iirt.
Di Bi.!öniae des Thales des
?)angtsekia. - haben dem Admiral
Seymour bei seinem neulieben Besuch:
vollständig 'ufriedenstellende Vcrsichc
rungen über ihr zukünftige Politik ge
geben.
Ti.nisin. 5. Dz.
Tang Mng Huein. der Url,eber dr
in Paolingfa geen die Missiona':
verübten Greuelthaien wurde heuie
unter einer starken Bedeckung von dnii-
schen Soldaten auf einem Karren
durch die Stadt geführt. wird d r
provisorischen Regieril. ubergeb.ii
und dann enthauptet werden.
London. 5. Dez.
Im Innern Chinas finden fortwäh
rend Unruh'n statt. Der starke Abz
fremder Tr lppen und die Nachsicht
der Verbündeten hat offenbar einen,
schlechten Eindruck aemacht, und 'die
Missionäre fürchten infolge desseu
eine Erneuerung der früheren Blut
thaten. Die Mesiminster Gazette" wünscht,
daß sich die britisch: Regierung durch
ihr Bündniß mit Teutschland nicht zu
weit von der vernünftigen Politik der
Ver. Staaten ableiten lasse.
Berlin. 5. Dez.
Feldmarschall Graf Waldersee mel
det aus Peking, den 3. Dez., daß eine
bedeutende Anzahl regulärer chinesi.
scher Truppen bei Langtschau. 95 Ki
lometer (60 e.ngl. Meilen südlich vca
Tientsin ein: Position bezogen hat, und
2 Abtheilueegen Truppen unter dent
Obersten Lohescheidt und dem Majcr
Falkenhayn vor. Tientsin aus gegen ie
abmarschirt sind.
Afrika.
London. 5. Dez.
General Kitchener berichtet, daß die
Kavallerie des General Knor de.l
ganzen Sc.intag im Kampf mit Ge
neral DeWets Leuten war. Er fi
hinzu, die .'.uren hätten sich schliefzii:,
in nordöstlicher Richtung zurllckgezo
gen. Bekanntl'ch wollteGeneralKnoz den
EeneralDci Jet gefangen nehmen. waL
aber allem Anschein nach wieder miß
lungen ist.
Chile.
Vlra a'so. 5. Dez.
Di: chilenisch und die britisch Pa
zifik-Geslls.aft haten beschlossen, zu,
sammen eineei 14-tägieen Tampfei-
dienst nach Maz'.tian und San Fran
cisco inzuritten. Am 26. Tzeinber
geht der erste Dampfer ab. Die beiden
Geftll en baten bereits eine,'
Darnpferdienst ron V'learai'o über
Panama n:6i Occs. d:m nördlichste
Punlte von Guatemala.
Weitere V r l u st .
Washington. D. C.. 5. Dez.
Das Kriesamt hat vom Genera
MacArthur folgende Verlust-Liste r
halten: Getödtet: 30. November.
Pilar, Luzon. Comv. A.. 36. Ins -Reg.,
Cornelius I. Lcahy; 21. Nov..
San Vicent:, Luzon. Comp. L., 45.
Jnf.-Reg.. George R. Whittier.
Verwundet: Comp. H.,
36. Jnf.-Reg.. Samuel A. Roberts,
schwer; Comv. F,. 36. Jnf.-Reg.. UI
ric Jiisieamne. schiver; Comp. K.. 36.
Jnf.-Reg., Frank Halliker. mäßia;
Com. L.. 36. Jnf.-Reg.. Courtney
Morris, ItuA; Comp. I.. 36. Ins -Reg.,
Emerson Flausberg, leicht;
Comv. G.. 36. Jaf.-Rea. Cbarl,
Clark, leicht: Comp. H.. 36. Jnf.-Reg..
John G. Korn, schwer; Comp. I.. 3d.
Jnf.-Reg.. Albe'.t Padesky, leicht.
AufoffenerStraßenid.r
,q s ch o s f en.
Excelsior Cprines. Mo.. 5. Dez.
Thomas MeMullen schoß auf off"
ner Straße den Gatten seiner Stit,
tochter, A. F. Chambers. und verwun
dete ihn tödtlich. Die Schießerei wir
die Folge einer Familien-Fchde. Bei.
de sind angesehene Geschäftsleute die
ses Ortes.
Blutig Tragödie.
Lerington. Ky.. 5. Tz.
Der Lp'rateur eines elektrisch' '
Straßenbabnwagcns. Robert L. Sc
lee, erschoß heut Morgen seine Frau
jur.d beging dann Selbstmord.
V