Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 18, 1900, Image 16

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'P".'Jfiu- Lr,
Tie Arbeiter zahlreicher Gummifabrifen
waren W &auanö geiKUii
Ernste Störungen weren c::
Krochen. Xie Truppen, die man zur
Wiederherstellung d.r Crdnuna, h,rdc
gerufen, waren von emer c-chaar wu
thender Menschen empfangen worden.
und bedauerNche ml'chensaue hatten
sich ereignet, IStne schreckliche Aus
reauna batte sich der Gemütber de
inäcktiat.
Tas aufgerezteste Gemüth aber war
jedenfalls Herr Stephane Poupinard.
der StaatZanwalt. der am nächsten
Taae in der Anüre Balard und Kon
sorten. einer ganz besonders überreizten
Gruppe von Arbeitern, die wegen ör
ververletzuna. Widerstand aeaen die
Staatsgewalt. Behinderung derÄrbeilZ
willigen u. s. w. angeklagt waren, das
Wort ergreisen sollte.
Tie Nacht war bereits seit Stunden
hereingebrochen; Stephane Poupinard
schlief und träumte von seinem liinstt
gen ajiasal. Er sah sich bereits in
Paris plaidirend, mit der rothen Robe
oer ANi en velteldel. wie er unter et
nen klangvollen Worten da elegante
Publikum der Mordverhandlungen m
Grauen und Entsetzen wiegte und
:i a::j;;:'if:::l: d:.: ". .'.: '
war.
in bullt sich &i: r.zlaiiMiiie. ll
l ni. rcebri t Ubb-'M tVrnnht n-tr.
ii)'.c' f 'iet mit anjun.hu
und lernte nur ar r-e-rt Rapier d e :
urieit f. er fat.:5 jrV.r:f denen :Öo
lesen : .Herrn ctaatcinroa'.t oK
nard."
Lkicherd!:? erhob er sich: er ha::e
verstanden. Seine Thnungen. sei"
t-t i-it.-i ia:' !!. fit. lt
rief sein Dienstmädchen und lagte zu ihr
mit ernster nmme:
??
"a1 ai . a:: Je:
malt c:tpnei;n;n.
l:. :::a;l:.tt 5 -'.5 ade
ich :i nun eilig hatte, in die Ka
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wegen des Motzen
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(.(. i ,i SH t.f ,,kZ i nim
, j ...... , ...... " f .. .u. . . .I
e i?atr,L3? '.ant. Licht in dem Hause ae
sehen. ze".!N.'!t doch habe ich
nicht warten können, bis Jemand
kam immer wegen des Morgen
Appells.... da habe ich das Packet
öurch's Gitter gesteckt.... Was ist
denn dabei? Tz ste's mir doch warm
anempfohlen hatte, die Nachbarin, die
Bitten Sie Herrn öharansonnet j Mutter (Jotttn "
und Herni La?au?. zosort zu mir zu! :e 1'CJtter jetttr., meine Amme!
kommen, aae sie ihnen, es handle
sich um etwas sehr Wichtiges, und ich
erwarte ne aus der -teile.
Herr vharansonnet war der unter
suchungsrichter. Herr Lafaux der Poli
zeikommiar.
obald ne erschienen waren, führte
ne Steiibane in die Allee und iaate.
sie kluger Weise in angemessener Ent
fernung von dem rüthelhaften Cylin
der haltend, in feierlichem Zone:
..Meine Zerren. Sie sehen, welchen
schrecklichen Gefahren ein pflichttreuer
Mann, ein Beamter, ausgesetzt ist.
Tiefer nächtlicher Weise in meinem
Garten ausgesetzte Gegenstand, der
meine von unbekannter Hand geschric
dene Adresse tragt die Ungeschickt
beit der Sctrnft beweist, daß sie nickt
einer Klaffe anaebkrt. mit der m der.
kehren mich meine Stellung nöthigt ,
die brauen mit den mit dracktv'nlln dieser Gegenstand ist augenscheinlich
Blumen garnirtenHütenihrePclzmäntel cmes zener zerstörenden Mordwerk.
mHnft,?Km !k !eu,i? Ttnert Drmenhiinn die mohprni
UU41IVf IVUt Vl.4UUIUl.llUtll Cl I d" r-' 1? "
sprcchunqen folgte bald eine düstere Wissenschaft zum erhabenen Zwecke der
,:.... k, .... . ". . m ' - I t!., !ts.:! U.UtiHl
Vision: oer don oein niorataen ijroAeB ,luuu"u"" -ocnuuiauu viuv,,u,tgt
geschärfte Haß. die schmutzige, heulende.
wilde Menge, drohende ffäusie und
er sah sich geschlagen und in die Kloa
lcn gezerrt und als er. durch ein
Wunder des Traumes dieser mkrderi
jchm Brüt entgangen, sich allein in den
tränen von a telsoullle wiederfand.
iate kick an ieder Tbür der drobend.
Lauf eines Revolvers, jede Mauernische
vernety das Alitzen eines Messers.
Tann erreichte er, wie ein Wahnsinnig
ger durch die zischenden Kugeln und an
den blitzenden Dolchen vorüberlaufend,
sein Haus, das hübsche, in einein nach
lauen osen und goldenen Lilien duf
hat und deren Verwerthung im Dienste
der veradfcheuungswürdigsten Pläne
die ungesunden Leidenschaften der
Masse sich vorgenommen haben."
..So? alauben Sie?" sraate der
Untersuchungsrichter.
Ich behaupte, wir stehen einer Dy
namitbombe gegenüber! Doch ich werde
mich nicht einschüchtern lassen. Man
wird das gleich in der Perhandlung
sehen.
Der Polizei-Kommiffär hatte sich
dem Gegenstand? genähert, der auf
dem gelben Sande der Allee ruhte.
Nehmen Sie sich in Acht'' rief
tcnden Garten liegende Häuschen. Doch Poupinard. indem er hastig zurückwich,
er fand nur noch einen kläglichen Sau. wenn man die Schnüre nicht
fen elender Trümmer, die aus den kls. anrührt." der ctzte Herr Lafaur und
fen Rosen und den goldenen Lilien sich Zerriß ein kleines weiße? Papier. da
stauten. oen gianzenoeri
. . .fterr niihinnrfc ermm-M ! VÜIIe levkN IieN.
A,iNs,n!K nehi cy ffi Dn y(flS fslslti l.-h hr(ri?
"lii'i"y""lp muvn. Z uiujciii ? sjf-"-
Spukerscheinungen schlafen ist anstren- Kln sie jetzt noch
unterbrach der Staatsanmal!
Ihre Amme?" unterbrach Herr
ssharanfonnet. die Frau, die Ihnen
eigentlich erst zum Leben verhelfen,
wollte Sie dem Tode weihen?"
Wie? Tem Tode?" fragte der Bri
gadier verdutz!.
Gewis. Unglücklicher!" verlegte der
Untersuchungsrichter. Und Sie haben
sich nicht gefürchtet, sich diesen infamen
Plänen anzuschließen, weil der Haß
die er elenden Rotte u. . w
Tie Brandrede endigte mit den Wor
ten: ..iese mörderische Bombe
Tas eine Bombe?" rief der Bri
gadier. der plötzlich das Gesicht des
Respekts verlor und in schallendes Ge
lämer ausdracki: ..das eine Bombe?
ach nein, die Mutter ssottin schickt dem
Herrn -taatsanwalt einen schönen
Topf mit Apfelmus!'
, JzlkZ'r:Z ein zlanzeno?s t?! anten aö-
.fj.te. Z.'tzt. etwa 2 Zahre a.t. mit
reicklickien Kenntnissen ansjznftct. das
Ts!kar.Ttpls'.n in der Ta'che. dezad -::
Ü4 w.zili in die 2ta5t. rosher er .i? i
lammen. Ganz int Geheimen mietdeie
er sich daülbn eine Wzhnnna und zwa
aeraöe ataenuber tcinein frnaeren
Herrn, d'm Doktor Huttan
Tiefer hatte keine Ahnung, daß Sdn
ard. leine- LaierZ Namen kannte er za:
nicht einmal, überhaupt ftudirt hatte.
und noch weniger, daß in demselben
ein gefährlicher Mitbewerber erstehen
sollte.
Cbne Aufsehen besorgte jener keine
Div viener als Rollezs.
iwt aiüc'.'.wnüchz sch:chle von von
stielen.
In einer der größten Städte von
gender. als das qualvollste Wachen. Er
Iprang'dayer aus dem Bett, ging an
seinen Arbeitstisch, zündete die Lampe
an und begann noch einmal die Notizen
durchzulesen, die er sich zu dem Plai
doyer zurecht gemacht, das Balard und
Konsorten niederschmettern sollte. Na
mentlich ward es ihm sehr schwer, da er
ein lurzesGedächtniß hatte, eine gewisse
stelle von auvenarques zu behalten,
die die Wirkung seiner Rede erhöhen
sollte. Und als er sich die berübmte
Stelle: Da die Mittel der Menschen so
verschieden und ihre Kräfte so ungleich
sind, yeiszt es weder herrschen können,
noch sich den Bedürfnissen und Unteres-
fen der Republik anzupassen, wenn man
beabsichtigt , zum zwanzigsten
Male rezitirte. verfiel er endlich in
seinem Sessel in einen friedlichen
Schlummer.
Es klingelte an der Gartenpforte. .
oer laaisanmaii ermawi ganz er
starrt und von Kälte durchschauert. -
Die Lampe brennt, doch der schwache
Schein des Tages bricht schon ins Zim
mer. Madame Poupinard, die allein
in dem von dem Beamten verlassenen
Mit scyiies. ist nun evensalls er.
wacht; sie richtet sich im Bett auf und
fragt:
..Wer kann denn m dieser Stund,
lommen? Es ist recht thöricht von
Dir, am Tische inzuschlafen. Du
wirst Dich erkälten. Der Milchmann
kommt erst um 7. Vielleicht ist Mama
krank!"
Herr Poupinard näherte sich lang
sam uno vorsiaziig, oyne etwas zu
erwidern, dem Fenster: dann machte
Die drei Männer weckietten sebr
ernste Blicke und beriethen sich mit ern
ster Stimme. Unaufhörlich richteten
sich ihre Augen wieder mit surchtfamer
Besorgnis aus den weiden Uolmder.
Nach kurzer Unterhaltung entfernte
sich der Polizei-Kommissär mit eiligen
Schritten.
.,Lerr Untermckiunas-Rickter." aair
der Staatsanwalt, wollen Sie gütigst
inzwischen in mein Kabinet treten?
?lch werde sofort meinen Berickt iikxr
den Vorfall aufsetzen. Es wird dem
Herrn Justiz-MlNister jedenfalls sehr
angenehm sein, wenn er sofort unter.
richtet wird."
Stephane Poupinard sah feinen Na.
men bereits im :iuNi,-Mlnlfterlum
erwähnt und von den Vermischten
Nachrichten der. Zeitungen berühmt
gemacht. Und welche edle Haltung
wollte er in der aleick stattfindenden
Sitzung zur Schau tragen, welche er.
yaoene spracye woute er führen! Er
kam sicherlich sofort nach dem Seine.
Tribunal.
Nach kurzer Zeit traten fünf Artille.
risten in den Garten, die eine mit
Stroh belegte Bahre trugen. Mit
größter Vorsicht leate ein Artillerist die
Höllenmaschine auf die Bahre und
band sie ordentlich fest, wobei er sich
möglichst bemühte, keinen Druck, keine
Erschütterung vorzunehmen.
ajte Beamten betrachteten mit lächeln-
den und beruhigten Auaen die Sol
baten, die sich mit langsamem, leisem
und aufmerksamem Schritte in Be.
wegung setzten, und sich dem Arsenal
zuwandten, wo das Geschoß geprüft
er seiner Frau ein Zeichen zum Schwei werden sollte
gen. Warten Sie eine Minute," sagte
er, . , a .f. rx a . . v nn e . , f .--..
na. was lieMu oenli k - fragte ne. oer Pouzel-omml ar. der gerade m
Nichts aber Du begreifst in mei- dem Auaenblick. da der aekäbrlicke
mr age.. ..umer oen ernsten erhält. Zug die Villa verlies, am Gitter er
ni en. in oenen mir uns oennoen. coien
..Du brinan mir mit Deinen Gii- .mn hmiiWi r fi , hm Mm
TT ' it ...... wvfHy- i WHIIVIV f j v- VVl W V4 ti i
ten das BMI IN Wallung!" ten und fuhr fort:
Mit diesen Worten stürzte die dicke Ich bin auf der Spur. Der La.
Frau aus dem Bett, zog schnell eine ternen-Anzünder hat heute Morgen bei
. . . . . r , 1- . . . . .
oiaue 2.ucoiaae an. iier an s ien er. .aaesansrua emen mann nrehm
öffnete es und rief: der im Laufschritt aus Ihrer Straße
Was giebt s? wer ist dar kam. Herr Staatsanwclt. Es ist ein
Niemand antwortete. Man hörte nur ivm bekannter Draaoner Ar aadier
am Ende der Straße auf den scharfen Ich habe in die Kaserne geschickt und
telnen einen scyrm. der stch dania Befebl aeaeben. den Mann sofort var
tkt I u
ijuiuyicu.
..irgend em .runienooio aus der Wälirend die erren die Blicke aen
Fabrik, der sich einen Spaß gemacht Himmel erhoben und jammerten, daß
bat." sagte Madame Poupinard. die auch die Armee von diesen entsetzlichen
Achseln zuckend. Lege Dich wieder Lehren vergiftet wurde, erschien mit
hin, Tu wirst ja ganz starr." zwei Polizisten ein ganz junger Briga.
Stephane kletterte wieder aeborsam dier. der auf die ftraae. die man ibm
IN hnS ch(ltmp Vslilir. (yrttltl !Hifnrii. in ttrimm Srnn trrn-A mit ir.
... VMV.Mf 1 - - " i 1 I V .11. VW.fc.V. Iltli .1
niffe h?rfolattn ian dort, dock er biplt ickrockener Mien? antwnrt?t?-
es für unnöthlg. seine Frau damit zu Das Packet? Ja. das habe ich her
npnnnT f
jjk. W .
slnstlen
Sobald es Tag wurde, ging der Be
nmie in den Garten binunter. Beim
ersten Schritt fiel sein Blick auf einen
. rrt . . . . n . trr.. rvi i
eigkntyumilcizen Vegennano: ein gaffet
in cylindrischer Form von etwa 50
Cm. Länge, das in weiße? Papier ge
wickelt war. lag in der Allee, nicht
weit vom Gitter, zwischen dessen Stäbe
3u welckem roeck baberi Si? eine
solche Landluna begonnen? Auf mei
sen Anstiftung?"
Ja. wozu das weiß ich nicht.
Doch ich werde Ihnen die Sache erzäh.
len. Ich kam von Urlaub aus meinem
Dorfe Eoqueville.sousRouen zurück.
Eine Nachbarin hatte mich beauftragt.
Kentuckg lebte vor einer Reihe von Jal
ren ein älterer Arzt, der am Platz und
in oer umgegend sich einer sehr bedeu
tenden Praxis erfreute und sclbftvev
ständlich infolgedenen bald ein reicher
Mann wurde. Als seine Lage, die
anfangs durchaus nicht alürnend aewe
r . ?. . rr , " ...?-
sen. ncy oeroesserk yatte. richtete er
natürlich auch seinen Hausstand demge.
mäß ein. vor allem nabm er fick emen
jungen Menschen als Diener, der das
Ptero vewrgen und ausserdem während
oer svrecv tunde niiaeam sein muvt.
um etwaige Hansieistungen zu verrich
ten.
Der etwa 20 Jahre alte Diener hatte
eine öeryältnikmäkia ante Schulbil
dung genossen. Als er zu dem Doktor
ram uno täglich die Behandlung der
oeriqieoenen ranken mit ansah, stieg
in ihm der Gedanke auf: Wie wäre es.
wenn du dich völlig der Medizin wid
meien. zu ivai ist es nicht und in ein
paar Jahren eifrigen, mit Luft betrie
benen Studiums, zu dem sich hier ge
eignete Gelegenheit bietet, verstehst du
ebenio viel oder vielleicht noch mehr.
wie dein jetziger Prinzipal." Natürlich
weit er diese in ihm austauchende Idee
Völlig geheim, da sein SSerr mönlick??-
weise kurzen Prozeß machte, sobald er
oayimer lam. und ihn einfach fortiaate:
dann ohne Arbeit und Verdienst, war
oie AUösUyrung des Planes aber bedeu
tend schwieriger.
erhielt hier einen recht guten
Lohn, den er ,um arökten Tbeil ivaren
konnte. Zlunmehr legte er ibn da,u
an, ,icy aumayiicy alle möglichen medi
zinischen Werke und nstrum? an:,,.
? -..j..
schassen.
Mancherlei praktische Handgriffe sah
er bei den täglichen Bebandlna?n hes
Doktors: die Hauptsache aber schöpfte
er au? uasern. Erschwert wurde ihm
die Sache dadurch sehr, daß er sich
nebenbei noch in verschiedenen anderen
Wissenschaften vervollkommnen mußte,
in denen er merkliche Lücken auszufüllen
hatte. Da ibn den Taa über s?in,
dienstlichen Verrichtungen vollauf in
Anspruch nahmen, so blieben ihm na.
türlich nur die späten Abendftnnk?
oft bis tief in die Nacht hinein, um sei.
nen inoien obzuliegen; doch er kam
vorwärts, das merkte er selbst, wenn er
auch Niemand batte. wel,?r ifi
daraufhin zu prüfen vermochte. Dabei
war er pünktlich und brauchbar in fei
nen täglichen Oblieaenbeiten in n.ifc
sein Lohn mit der Zeit erhöht wurde,
für ihn sofern wichtig, als er ein kleines
Kapital sich zu erübrigen vermochte.
Vier Jahre befand er sich bereits auf
oer stelle, als der Doktor durch Zufall
feine großartige Bibliothek zu Gesicht
oeiam. Anstatt sich über die Streb,
samkeit seines Untergebenen zu freuen,
wurde er zornia. dak dieser mit k-n
solchen Dingen' sich beschäftigte, wie er
r..n . if p n .
leion, uno entließ iyn sofort.
ouaro sione. so yieg der zunge
Mann, grämte sich darüber nicht beson-
oer. denn erstlich war er soweit vorge
schritten, daß er wohl nur noch einen
ur,us aus einer Hochschule durchzu.
machen hatte, um die erkorderlicken
Prüfungen bestehen zu können, dann
aber besag er nunmehr auch infolge sei.
ner Sparsamkeit die nöthigen Mitl?l
um sein Vorhaben genügend durcbtu-
führen. Da er ein sehr gutmüthiger
censcy war. o yatte er sich keineswegs
vorgenommen, dereinst nach beendigter
Studienzeit an diesen Ort zurückzu.
kehren, um seinen ehemaligen Gebieter
im Erwerb zu schädigen.' Dock die
höchst ungnädige Abfertigung von Sei
ten dieses änderte den Entschluß und er
dachte beim Abaana innerlick: K?
Du Dich mir gegenüber so auf das hohe
'sero, so sehe ich mich auch zeder Ver
pflichtuna enthoben, rücksichtsvoll aeaen
Dich zu sein."
tone verlies den Ort und bezog
eine in einem andern Staat liegende
Universität, auf welcher er nach hurn
ganze Einricktuna, und als er aniit ni
Ende, befestigte er sein ärztliches Schild
an oer .gur. A'ool bemerkte der alte
Toktor eine irma drüben, dock deack
tete er sie nicht weiter, zumal ihm seine
Geschäfte wenig :ie:t Irenen, nch um
seine Nachbarschaft zu kümmern.
Zufall und Glück wollten es. da
ötone kurz nach einander einige sehr
glänzende Kuren ausführte, die ihm
lelbnoerftäiidllch gronen Zulauf drack
ten. Als der alte Toktor Hutton. der
in vorneomer Abgeschlossenheit nur sei
ten mit anderen gesellig zusammenkam,
sich eines Abends in seinem Klub be
fand, sprach man zufällig von Medizin,
und einer der Anwesenden fragte ibn.
ob er noch nicht den jungen Arzt kennen
gelernt, oer sich vier im Ort niederge.
lassen und berzits einen Namen gemacht
habe. Die? Letztere machte den Ge.
fragten stutzig, fühlte er sich bisher doch
immer ais das überhaupt der hies:gen
Srztlickien Kliaue. und da wollte wo
möglich ein Jüngerer, der sich ihm so
gar nicyt vorgestellt, versuchen, den
Rang ihm abzulaufen. Ein solches
Unterfangen war doch außer allem
Spaß, und in seiner Erregung nahm
sich Hutton vor. alle Hebel in Be
wegung zu setzen, dicken Quacksalber,
wie er ivn nannte unicvadii.ii i
machen.
und dieser Men'ch wagt es izgar
sich mir unmittelbar vor die Nas: m
etzen," ner er voller Grimm aus. als
er gehört, daß der Neuling ganz in sei
yer Nähe seine Wohnung aufgeschla
gen.
Am nächsten Morgen sandte er seinen
Diener hinüber, um nachschauen ,u las.
sen. wie der junge Nebenbuhler heiße.
Bald kehrte dieser zurück und brachte den
Namen Eduard Stone" mit. Nicht ein
Gedanke lam dem alten Toktor. daß er
es hier mit seinem ehemaligen Tiener
zu thun habe. Er setzte sich daher h,n
und schrieb an den neuen Kollegen, daß
es doch entschieden nicht nett gehandelt
sei. sich ihm gegenüber niederzulassen;
übrigens werde er. Stone. diesen
schritt sicherlich bald bereuen, denn er
müsse wi en. wie er. Hutton. sich
eines alten, bewährten Rufes erfreu?
der nicht zum Wanken gebracht wer.
den könne. Das Schreiben erkala?
Überhaupt mehr im Interesse des neuen
Herrn, damit er noch bei Seiten den
wohl etwas unüberlegten Schritt rück.
gängig mache und sich einen Wirkung--kreis
in einem anderen Stadtviertel
uche.
Aus dem aainen Briefe las Pinrt
Anmaßung und Ueberhebnng heraus.
wenn auch zwischen den teilen ewa?
von Kleinmuth und Furcht Äurchschim-
merte.
Eduard setzte sich sofort an den
Schreibtisch und antwortete in höfZi-
cher, jedoch recht bestimmter Form, er
'ei sich des Schrittes sebr wobl be-
wußt, den er gethan, und fühle sich
eineswegs verpflichtet, denselben rück.
gängig zu machen, vielmehr hoffe er.
auch an dieser Stelle sein reichliches
Auskommen zu finden. Namentlich
aber gefalle ihm nicht der anmaßend
belehrende Ton in dem Sckreiben des
Doktor Hutton; habe er früher als
ein Diener freilich nach seiner Nseike
tanzen müssen, so seien jene Seiten dock
nunmehr vorüber.
Als der alte Doktor die Antwort
las. hätte ihn fast der Schlag gerührt.
und seine Wuth steigerte sich schier zur
Raserei. Doch alles, was er auch er
sinnen mochte, um den necken Ein.
dringling los zu werden, erwies sich
als völlig nutzlos. In seinem Grimm
verfiel er auf den Gedanken, seinen
ehemaligen Bediensteten überall schlecht
und lächerlich zu machen; doch brachte
lym dies bedeutend mehr Schaden als
Vortheil und überdies von Seiten
Stones. der davon gehört, bei passender
Gelegenheit unter vier Augen mal eine
tüchtige Tracht Prügel.
Es währte nicht zwei Jahre, so fuhr
der junge Doktor, dem umfassende
Kenntnisse die reichste Thätigkeit der.
schafften, in glänzendem Gefährt, wäh.
rend Huttons Praxis täglich rückwärts
ging. Obgleich Stone ihm wiederholt
die Hand zur Versöhnung geboten, sich
sogar bereit erklärt hatte, nach einem
entfernteren Stadtheil zu ziehen, so
wurden alle diese Annäherungsversuche
doch schnöde zurückgewiesen. ?Zu ver.
haßt war dem alten Doktor der frühere
wiener und eines chonen Tages verliek
ersterer ohne sang und Klang die
laoi. um i an einem anoern urte
niederzulassen.
Tort starb ec nach wenigen Jahren
in Armuth und Elend, nachdem er
sich aus Aerger das Trinken angewöhnt
hatte.
?r!chut:e::. saz c,-tr y: ;..a.t.:1r.:;
Kunstkenner, üb: ,"rn;t:d Mar.äeer
PandernMlen. in 'einer B:2a bei Am
sterdam ermordet worden sei. Er eilte
isclcich hin nnd an::;; von dein alten
Tiener Jan in den aal gemdri. in
welchem die sterbliche hitZe des T'er
blichenen aufgebahrt war. Während
er die theuren Züge des freundes de
trachtete, trat ein höherer Polizcideam.
ter ein. Ban Tzck nannte feinen Na
men. und der Beamte, der wohl wußte.
in welchen Beziehungen der Maler z
dem Entschlafenen ' gestanden hatt:
drückte dem ersteren, keine Theilnahme
austprechend. d:e Hand. Natürlich war
die erste .Zraae van Tuck, nach dem
Mörder.
Ter Beamte zuckle die Ackseln. 2
haben bis setzt noch ke:n? Spur," i'aqte
er.
Kackin irnil ihrem G:enab:?r in oer
K'äche überra'chk,: .:'.'.'adain' raollei!
mir Ksbl zn meinem :s:n
tnüten?"
man hat auch gar keinen B
Das Augs als Ankläger.
Zur Zeit, als der berühmte nieder.
ländische Maler van Dyck (lo!)9
1041) aus der Höhe seines Schafsens
stand, wurde er durch die Nachricht tief
..Und
dacht?"
einen ziemüÄ bestimmten togar
.er urqeoer oer cyandthat kann nur
der hcrabgekommene Neffe, der nächste
Erbe des Ermordeten, kein. Ader nur
der geistige Urheber, denn er befand sich
zur Zeit der That in Brüssel. Der
wirkliche Mörder wird unter den hm
Tienern.VandermuhIens zu suchen sein
as mir oisyer ersorsckt Haben, läß
gar keinen anderen Schluß zu."
..Die drei Diener? Der alt? i.in i
oo natürlich ausgenommen?"
Es ist allerdings unwahrscheinlich,
daß der alte Mann, der Ihm fpit n,,,,,,.
Zig Jahren im Hause ist. an der Unthat
oeiyeingl sein sollte. Aber dem Kr
minalisten darf nickts ur?wabrick?iniick
sein. Dennoch lassen wir. wie sie
even. den Alten tret fierumaeüpn m,lfi
ttnd die anderen beiden Diener. Pieter
und Anton, bereits verbaktet sind. 9in,
drei leugnen hartnäckig jede Schuld.
uno oer einzige Anhaltspunkt ist das
Dolchmesser, mit dem Vandermuulen
ermordet wurde. Es steckt n der tödt
lichen Wunde."
Eine Weile stand der !'? ,-iUr fim--h
vor dem Katafalk, dann wandte er sich
piogiicy an oen Poltzeibeamten: Wis
'en le. oa andermuJl'" if n?m
Auge blind war?"
..Nein." erwiderte .Vr Dnrnh'.
' - v vwvf.v
uoerraicyt.
ie wollen willen, wesbalb tsies,
frage? Weil dieser Umstand vielleicht
zur Entdeckung des Mörders führen
ann. Allerdinas mn ick nnck etmni
hinzuthun. Und' vor allen Dingen bitte
ich ie. mich ins Gefängniß zu beglei.
ten und mir die verhafteten Diener zu
iaen. Auck die ?zrdm,iff? n?4 ;,H
gern sehen."
Einige Tage wäter kd in d,?Nisl,i
des Ermordeten ein gerichtliches Verhör
statt. Zunächst wurde der Diener Nie.
ter vor den Richter geführt und ,
ragt, ob er sich sckuldiä het? ?vt
Diener sank jammernd in die Kniee
und schwor, daß man ihn unschuldig
verdächtige.
,,.!ch aber will dir da? itk?il
beweisen." rief der Richter, folge
mir."
Sie traten in den WebenSnnl in
welchem der Leichnam Vandermuyl'en's
noch immer auf dem Katafalk lag.
Tritt dicht heran." fuhr der Rickier
mit drohender Stimme fnrf ,mh
blicke in das rechte Auae des Ermorde.
n. Es wird dir bkann fern hn&
der Mörder ein Spiegelbild im Auge
seines Opfers zurückläkt. l?rk?nnff !
dich?" "
Erschüttert sank der Diener zusam
men. Thatsächlich erblickte er auf der
Netzhaut des rechten Auges, von dem
das Lid zurückaesckoben war Wn m.
nes Konterfei, das Mordmesser schwin
geno.
Das ist ein Werk des Satans.
öhnte Bieter. ..bei allen JrviHium
schwöre ich. ich bin unschuldig."
Führt ihn fort!" befahl der Rich.
ter.
Genau dieselbe Scene faich, firfi mH
dem Diener Anton ab. Nur zeigte er
weniger Angst, als sein Mitangeklagter,
und er lächelte sogar, mährend er seine
Unschuld betheuerte. Als er aber sein
die Mordwaffe schwingendes Miniatur
Porträt im Auge des Leichnams er.
blickte, war es mit seiner gutgespielten
Fassung zu Ende. Von einem Krampf
geschüttelt, wand er kick m ftfi6?n w
Katafalks, und als er zu sich kam. legte
er ein umsa enoes Ge tändnik ab
Er war es gewesen, der Vandermuqlen
im Austrage seines Neffen ermordet
hatte.
-vtv verorecherische Diener erlitt die
Todesstrafe, während der Neffe Van
dermuylen's im Auslande verschollen
oiieo.
Es erübrigt nur noch, zu erklären,
daß der alte Glaube, das Riik ha
Mörders spiegelte sich im Auge des Ge.
moroeren. natürlich ein AderalauKe st
uno auen megeln der Vhvsil w W-
spricht. Die Bilder der Au&mmi
können auf der Netzhaut des Auges
ebenso wenig dauernd bleiben, als 'in
einen Spiegel, der von einer Stelle zur
anoeren oewegi miro.
Vandermuulen aber trua in r,.
ten Augenhöhle ein Glasauge, welches
,o iauschcno nachgeahmt war. daß nur
wenige Eingeweihte um dieses Gebrechen
des Dahingeschiedenen wußten. Van
Dyck hatte nun auf zwei Glasaugen die
Porträts der beiden Diener in der
Mordstellung so kunstvoll hingemalt,
daß der Eindruck auf die Betroffenen
ein erschütternder sein mußte. Die bei
den kleinen Kunstwerke wurden lange
Zeit im Archiv der Amsterdamer Kri
minulpolizei aufbewahrt, sind aber spä.
ter abhanden gekommen.
ZNkrne Z,!nmajftannz
Sn'.d die Schulze's gut eingerich.
tet?"
Großartig! Fast in jedem Zimmer
steht ein Zweirad."
Knett Lnkrüsmng.
A: Warimt sind Sie denn so nu'a?"
B- Ach. da koll man sich nicht
argern: lade ich da einen Kerl zu einer
Flasche Wein e:n und nachher hat
er gar kein Geld bei sich."
!?e'eii.
Richter: Sie wollen ss betrunken
gewesen sein, als 3:e den fremden
Ueberzieher ans dein Restanrant mit'
nadinen?"
Angeklagter: ..Natürlich; sonst hatt'
ich doch einen besseren genommen!"
U, begreiflich,
Freut mich, daß Sie uns besuchen.
Was trinken Sie denn. Herr Mei'r
Wein oder Bier?"
Ich danke für Alles, ich trinke aar
nichts!"
Aber ich bitte Sie. gar nichts ka
man ja doch nicht trinken!"
verlockend.
Madam: Warum wi!r!i,n ö?!, ,
Ihrer vorigen Stellung entlassen?"
StellesuchendesDienstmdn -
ich einige Male vergessen hatte" dr
Kinder zu baden!"
Kinder (unisono : Ack ,
nimm!"
Beöenklicher Nachweis.
Köchin: ..SStute hnr ?i, cv.s,.
c... ' ""
hatten wir den ersten Spargel.
jjiuuam:
Madam: ..2Bober miss-n ;
noch so genau?" ,
Köchin: ..Mein Arainii, u.,f
eben in seinem Tagebuch nachgeschla.
gen!"
Der besorgte Antuirätenhandl.
Dame libren Mann b?sts,?m,n
er :hr ein paar Vasen taufen soll):
Egon, wenn Du diese kleine Ausgabe
nicht 'mal für mich machen willst so
so .... "
Antiauitäteubändlei- (ni&tn nm
Gotteswillen, gnädige Frau. sallenSu
auf dem Sessel hier' nickt in pibnm,,,
das ganze Ding gebt in Trümmer!"
vom Regen in die Traufe.
Eitler Schmäser: Siw?n ;
n. um.
Ihrem Mann, ich sei empört, daß er
gestern während meines 9Wfr3 f
1 r i - . -w...v-dw IMUl
gesprochen habe!"
krau: Mein Manu? pin
ist er doch zu gebildet! Sollte er
wirklich aei'vrocken hnhen
atiin . -7 "
er es höchstens im Schlaf gethan!"
Aus der Kinderstube.
Lissd: ..Toni, ian': ;
m...." ' " -3 w. in im
Wittmer?"
Toni: ..Das tneikt D n;f tv.,
dummes Ding? Ein Wittwer ist der
Mann einer Wittwe!"
So sind sie!
Frau A. (zu Frau B.): Ich fr..
Ihnen, auf die Männer ist kein Ver
laß, der metntge hat mir im vorigen
Jahre eine Reise in den Schwarzwald
versprochen, und was war's mit
Schwarzwälder Uhr mußte ich
mich schließlich begnügen!"
Unvomchtig.
1. Schausviekr! Tins i, x.t
.,.,', r n-"- il. uuu UJIB
unschicklich. Jetzt wird im Stadt.
Zeater ein Stück aufgeführt, wo ein
ie!serd auf die Bubne kmmt in uh-
3 nir . " v.n
diges Pferd."
2. chausvieler: Das ist noch gar
nichts. Als ich im Vorjahre in W.
gastirte. da trat ein lebendiger Ochse
Äalgendumor.
Schiffbrüchiger Matrose (zu seinem
Kameraden, der sich zu ihm auf ein?
treibende Rag rettet): .Na. .an 3V
haft hoffentlich 'n Butt'l Schnapps
dabei ?-Wat? Nicht!! Na. dann wird
dat wohl ne trockene Geschichte werden
bis da so 'n alter Kasten vorbeikommt
und nimmt uns mit!"
Kindliche Frage.
Der kleine Emil: Sage. Vater.
W em öis
mach'n"" fU ieÖW 528 bu
Lm gutes Bad.
A: Können Sie mir
empfehlen?" U0en
B: ,.O ia. ick bin hnrifhtt :
mt 1 t nrurfTT
Rheumatismus und m,i?-, h;w .!
1.. a . . , ..- nutu iUi
ter losaeworden!"
Bosbaft.
Kraulsin: ..Mein B-v
morgen besuchen mrh ftnVJJ ? ,
Vtama vorlesen!" "
Herr: ..Ich dank, isi .
Fräulein.. .. für die Warn',,
Unter Kollegen.
Was lagst Du v.-. Sn!,... &:;..
-w . . . ciwutuc wuiier?
...iatal unfähiger Men'ch! L
:tch im Urlaub vertreten nh
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mt. t..a... u,lu aujei
'""' 3wcl ut Kii Patienten a?s,!nk
werden lassen!" i mt