Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 16, 1900, Image 6

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    Deutsche .:'
Groß Vorralh bei besten
hlamta, Weinreben, Veren. und lomnfiroufcern. Gör
licht Qualität, ehrliche Bedienung und niedrige Pif. Z. 43.
oerkdelte Pfirstchbäume e,
iricken. oder Bftaumen 15 ptv Stück
Lei Ordn vn veuigsten (10
taloge frei. Schreibet deutsch
Carl Sonderegger,
(Cd Bestellungen wähne man diese Blatt.)
The Union Eire Insurance
Lincoln,
i!) die (intiae ffltfcINt&aft kür Landwirtbe.
1873 raanistrt ward, ihr G.'schSkt bereibt
. .
der beschränkt. Ja keinem Fülle rann etu
e,de. mehr al den in seinem Prämien
ine finsjährigen Termin u zahlen.
Jah,en. Hit kein Ber,!cherter den ganze,
nta kiraa tu iahten braucben. über
sichert diese Gesellschaft alleinstehende Kirchen. Schulhäuser, Wohnhäuser mit Mo
htUm in ftSrfern und Städten na 4 dm jährliche Ässekment Plan. 2i Gesell
schast schütz! Landmirtbe. Pferde. Buggie und Pferdegeschirre in einem L?idstalle
der Futterscheune im Sate gegen Jeuer. Bltz und Cycione. wird jedoch kein in
einem Leihstall beh'is Verkauk unlergsbrachte Bieg und andere Handelsartikel
oersitern. Warum soll man Prämien 5 Jahre Im Vorau bezahlen? Versichert
in der ältesten und solidesten einheimischen
dafür in jährlichen 9Uen. E werden einig gute Agenten gewitnicyr.
Home Ofsiie: Zimmer 42 47, urr Block. Lincoln. Neb.
The Lincoln
Me 9. und V Sir , Lincoln, Yeö.
3 Pfnnd beste Patent Mehl und 1 Psuno Kleie werden g'gen ein Bu
el vom 60 Pfund gutem Weizen umzeiaulcht.
ffutter, irgend einer Sorte, gemahlen oder umgetauscht.
Höchster Marktpreis wird für alle Sorten Äeireide bezahlt.
Achtung für die, welche Pfndegefchmc
brauchen.
Fraget euren Geschirrk'Händler Wt Pferdegesirrk
ReitfSttel usw. angefertigt von
Lincoln
MRL'U
Leistungsfähigkeit 500
,
Weizenmehl.
IST Futter wird ,u 2 Cent per Bushel, in Quantitäten von SO Sushel. ge.
mahlen.
Krug Kabmet
aberbier.
L. A. Ksenskh, WSi
Fred Krug Breving Co.
Clfie: 1007 JaI
TIeh.: o. 420.
Wittmann & Co.,
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yfttWw. .
4-Geschirren, Sätteln,
gu.mm.rtm, Pltf4jn nfm
Q(tte(a Hkai fnwvt rl,dg ( maU fttfaiaim ,kch Mm
W testmt ck ftcetfut C&ch selbst. -M
143.145 fÜÖl. 10.2t. flncaiti, &sbTh.
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Holz
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Waumschule!
Corten von Obs! und Wald
Nusflscht Maulvcf, i2-l8Za. 25 p 100
bezahle ich Frachtkosten. K
oder englisch.
BEATRICE
Neb.
(früher in Kaiiburo )
Stebrasla,
die in NebraSka unter dem Gesetze von
und die Haftbarkeit der Policen.Znh,.
,. . i. - e sti r ruf a .
UKitquec oiir yjcieuiajmi gwuncn
Certifikat bezeichneten Betrag während
Seit der Gründung der Gkell,a,a,r vor 1.1
in feinern Pram,en,onirar anqkgkv,
Verstcheruna von armeiaenthum ver
Gesellschaft de Staate, und bezahle,
Floiiring Mills
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Neb.
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Barrel pro Tag.
das berühmte Frühjahrs
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Omaha, Nev.
1880.
& Coal Co.,
uV O Straße
und
Kohlen,
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Denver ur.d zvröck $13 25
Eolo. Spring und zuiücktzlg SS
Puedlo und zurück 119 00 j
Glenwood Ep. und zllrück tw S
Satt Lake u. Oaden u zurück 32
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Eustcr. S D. und zUrüi 21 95
Speciisikch. S D.u. zurück 2i f
hkridon, Wuo, und zuiück 7 ?S
'i'ück 14.30; Dulu'.hu ,urückKl8
; Suverior.Wisc.und zurück $18 60 ,
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7. und P St., Telephon L5.
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Die 4jrnsca ucii inidjinaa.
(0riginl-Uoir.ii von Arthur ?&f1-
Ter olle c-iraf ?uilifDii, der out dt.
ersten Bank des uditoriumZ einen für
ihn reservirteri Plap inne hatte, sprang
auf seine Jüsze. Er winkle mit der
Hand zu feinem älteren Eohii hinüber,
der mit keuchender Bruft, in stürmischer
Erregung hinter den Schranken de
Anllageraum stand. Von dem (Besicht
des greisen Herrn strahlte srche Be
wegung. innigste Rührung.
Unter lautloser Aufmerksamkeit aller
Anwesenden trat jetzt der Vertheidiger
an den Tisch bei tterichtshof heran
und iibcrreichte dem Vorsigenden das
ihm von dem Tetektivbureau zugeschickte
Telegramm.
Ter Vorsitzende zog sich alsbald mit
seinen beiden Beisitzern zur Berathung
zurück. Tie Frage war. ob die Ver
Handlung hicr abzubrechen und zu der
tagen sei, oder ob dcr Prozcg z t5de
geführt werden sollte.
Indeß erhob sich ein lebhaftes Ilü
fiern in dem Saal. Oie fieberhafte
Spannung prügle sich in Aller Mienen
aus und eifrig diskutirte man allerseits
die Bedeutung dcs sensationellen Zwi
schenfalls.
Ta plötzlich kam, noch ehe der Ge
richtshof zurückgekehrt war, abermals
ein eiliger Bote in den Saal herein
gekeucht. Ter Vertheidiger stürzte ihm
voll Erwartung entgegen. Es war ein
Brief für ihn. den da Tetektivburean
an ihn abgesandt hatte und der eine
kurze Notiz und ein Telegramm enthielt.
Mit fliegenden Blicken überlas der Ver
theidiger Beides, stieß einen lauten
Auf des Triumphes aus und übergab
dann Beides dem Gerichtsdiener mit
dcr Anssordcruiig. es sofort dein Ge
richtshof zu überbringen.
Zwei MiinNcn spater kehrte der Gc
richiShof in den Saal zurück. Aller
Auge richteten sich auf den Vorsitzen
den, der nun das Wert ahm: Mir
ist ein soeben ans Hamburg eingetrof
fcnes Telegramm zugestellt werde, d.is
für die vorliegende Sache von größter
Bedeutung zu sein scheint und das fol
gende Inhalt hat: Kiuzel und Pau
liue Menzel soeben von hiesiger Polizei
verhaftet, in dem Augenblick, als sie
sich nach New einschiffe wollten.
Kinzel versuchte in die Alster zu sprin
ge, wurde aber daran verhindert. Tie
Menzel brach in ei heftiges Weinen
aus. Bei Kinzel wurde ein rothes
Portefeuille mit Stickerei, wahrscheinlich
Watson gehörig, vorgefunden, Inhalt
achthundert Mark, außerdem eine gol
dene Uhr mit Monogramm lZ. W. und
Stempel : ,The Providence Watch 60111
pany.'
Angesichts der Verhaftung des 5kin
zel," schloß der Vorsitzende, .beschließt
der Gerichtshof, die Verhandlung bis
auf Weiteres zu vertagen."
Tie Spannung und Aufregung des
Publikums war eine so hochgradige, daß
sie sich nothwendiger Weise entladen
mußte. Ein lautes Bravo erhob sich
brausend in der Mitte des Auditoriums.
Ter alte Graf Buchenau stieg auf die
Bank, auf der er gesessen, und von da
über die Schranken hinloeg in den für
die Gerichtsverhandlung abgeschlossenen
Raum. Mit eilenden, jugendlich schnel
len. Schritten eilte er auf die Anklage
dank zu und schloß vor allen Anwesen
den seinen älteren Sohn in die Arme.
Ein noch stürmischeres, lauteres
Bravo ertönte im Zuhörerraun!, der
sich nur langsam entleerte.
Für zwei der Zeugen aber hatte die
Vertagung der sensationellen VerHand
hing ein sehr unwillkommenes Nach
spiel. Ter Schlosser Lippert und seine
Frau wurden an der Thüc von einem
Verichtsdiener verhaftet und abermals
in das Unterfuchungsgefangniß abge
führt.
25. Kapitel.
Nock eine volle Wockie vertrieb. Iiis
die Staatsanwaltschaft die Entlassung
des Grase Boka vnn Rucii?n an
der Untersuchungshaft verfügte. Tietrich
un ver ane war erivarieie in vor
dem Thore des Gefängnisses mit einer
Droschke. Es war schwierig, in dem ge
beuate. um ein nfiripfint neaUcrien
verdüsterten ernsten Mann den lebens
1 . . 54 : . 1 w o.ixi.-:
iuiiieii r ver iHiiinii von eiiii
wiederzuerkennen.
Bergeisen und vergeben sei das Ver
gangene I" sagte Gras Buchenau feierlich
zu dem tief Erschütterten und scblok
ihn in seine Arme. .Wir Beide wollen
mit einander ein neues Leben beginnen.-
i?chon am nächsten Tage reiste der
alte Herr in Bodos Benleituna nael,
Scklok Buchenau nirück. Sein? Abiirtrt
war, Booo in Zukunft bei sich zu be
yaiten und aus ihm einen tüchtigen
Landwirtb a maclieii. der dermaleinst
selbstständig die Bewirthschaftnng des
siammgiiles der Familie zu leiten im
Stande fein würde.
iniikl und Vanline Menzel wurden
von Hambnra nach dem UntersueKunns
gefcli'.gniß in Moabit überführt. Kiiizel
legte sich zwar Anfangs hartnäckig auf's
Leugnen, aber die Geständnisse seiner
Mitschuldigen nvanaen i!;. kick aiicki
seinerseits endlich zu einer offenen und
wahrheitsgemäßen Darstellung dcs
Sachverboltes zu verstehen.
Tos überraschende Resultat, das eine
nochmalige Lmussucbuna in der i'in.
pert'schen Wohnung ergab, hatte das
Elepaar veranlaßt, einBckcimtniß ihrer
Mitschuld abzulegen. Ter mit der Haus
suchung beauftragte Kiiminalkommissär
hatte den anten- Einsall gehabt, die
Betten des Ebevaar einer an, nriind.
lichen Durchforschung z unterziehen,
und er hatte dabei die Holztheile der
Betten acktsai Ivllnrjfr. fintt fi
denn ergeben, daß der eine Bettpsosten
usgehoyil war. und uaclidem der aus
geleimte Koös abgenommen worden,
hatte sich in dem seltsamen Versteck ein
kllsikarer ubult inr,is,,n!l?n. T're'i
Hundertmarkscheine fielen dem Bcani'
icn in ric unoe und außerdem tue
Man schellen In üpfe des ermordeten Amc
rikaneis; von dem einen fiimcf war
die Perle hcransacbroclicn. Eine Biil
kant-ttrawnttcnnadel, die später von
den frnu:c.sii des ermordeten Mr.
Watson als dessen Eigenthum rckog?
gi.i wuuc. uiii'unHUiioinie ucn üiuj.ü.
iic l::a?;!T,ii ilixet i'iiijchtilo ud
jii'iiU'ii Li;i;!al'iwfii e-hcleiil: gaben
nunmehr an. d..ß üinzel. ohne den an
dem Ameri'ancr degaugenen Mord ein
zi'geileheu. ih:.en die Schmuckgegen
stände mit dein Bemerken zurufde
Währung übergeben habe, daß dieselben
von ihm im irliewald gesundyt wor
den seien. An Baargeld hader de
hauptet. ochtzehnhiindert Mark zu de
sitzen und von dieser Summe habe er
ihnen sechshundert Mark abgegeben.
Auch KinzclZ Antheil und die Brief
tafche und die Ubr dcs Ermordeten
seien bei ihnen in Verwahrung gewesen,
bis ttinzcl AlleS am Zage vor der
Echmurgerichtsverhandlung an sich ge
nominell habe.
Der also i die Enge getriebene Kin
zel bequemte sich endlich zu folgendem
ossenen Gestäiidniß. ES sei nicht seine
Absicht gewesen, den Amerikaner zu
ermorden, ja, er habe von der Existenz
Mr. Watsons gar leine Ahnung gehabt.
Dagegen habe er auf den Grasen Bodo
aus Eifersucht einen unauslöschlichen,
brennende Haß geworfen, der ihm
Tag und Nacht keine Ruhe gelassen
und der ihn endlich zu dem Vorhaben
getrieben, seine Nebenbuhler in der
Gunst der schönen Pauline zu todten.
Tabci fei ihm der Gedanke gekommen,
sich der Waffe seines Rivale, die er
einmal gelegentlich gesehen, bei der
That zu bedienen, um so den Anschein
z erwecken, ocr Gr.if habe Selbstmord
verübt. Daß der Graf täglich Spazier
ritte im Grnnewald unternahm, habe
er von Pauline erfahren. Er habe alko
eines Abends während eines Besuches
feine Braut unter einem Vorwaude aus
dem Zinimcr geschickt und den Revolver
an sich gebracht. Tann habe er am
Montag.' den I I. April, dem Grafen
im Grnnewald aufgelauert. Dabei sei
er Zeuge des Unsalls gewesen, der den
Amerikaner betroffen. Dcr Gras sei in
vollem Galopp davongesprengt. so daß
an eine Verfolgung seinerseits nicht zu
denken gewesen. Er Kinzel sei viel
mehr, hinter einem Baume versteckt, zu
rückgebliebeu und hier habe er beobach
tct. wie der Amerikaner, der sich aus
dem Rase niedergelassen habe, ei
Portefeuille ans seiner Tasche gezogen,
demselben eine Haufe Bantnoten
entnommen und oie Scheine zu zählen
begonnen habe. Erst da, bei dem An
blick des vielen Geldes, sei ihm die Idee
gekommen, den Amerikaner zn ermor
den, und sich dcs Geldes zu bemäch
tigen, um mit Hilfe desselben seinen
Wunsch, Pauline Menzel z heirathen.
endlich zur Aussühruiig zu bringe.
Der Idee sei die That auf dem Fuß
gefolgt. Durch einen gut gezielten
Schuß habe er Mister Watson getüdtct
und ihn beraubt, und um für alle
Fülle sicher zu gehen, habe er och an
demselben Tage die Beweise seiner
Schuld zu seinem Freunde Lippert ge
trage.
Den Alibibeweis, der seinerzeit den
Untersuchungsrichter veranlaßt hatte,
ihn freizulassen und für wirklich schuld
los zu halte, hatte Kinzel mit vielci
Raffinenient zu Stande gebracht. Lip
pert sei zur selben Zeit wie er ohne
Arbeit gewesen, und da habe er mit
dem Freunde verabredet, daß sie in
Eharlottenburg nach Arbeit fragen
wollten, und unter dem Vorwaude. ciu
ander dabci nicht in den Weg z kom
men, hatte er mit Lippcrt die Straßen
vereinbart, in denen er selbst und i
denen Lippert um Arbeit ansprechen
sollte. Während aber Lippert dicscr
Verabredung nachkam und die Schlos
sereie in der Krummenstraße, in der
Rosiiienstraße und in der Kirchhosstraße
besuchte, habe er Kinzel sich nach
dem Gruncwald begebe, um dort seine
Rachegelüste an dem Grafen Bodo zu
kühlen, ein Vorhallen, das dann aber
I nicht zur Ausstthrnng kam, sondern
durch die umstände die sur den Amen
kaner Mr. Watson so verhängnisvoll
gewordene Umänderung erfuhr.
Kinzel wurde vom Schwurgericht
schuldig gesprochen und zum Tode ver
urtheilt. Pauline Mcnzel. der nicht
nachgewiesen werden konnte, daß sie
von KinzelS Verbrechen gewußt hatte,
wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Das Ehepaar Lippert aber erhielt wegen
Hehlerei eine mehrjährige Zuchthaus
strafe.
Diesmal entsprang BodoS Vorsatz,
ein anderer, ein besserer Mensch zu
werden, nicht, wie eS früher gelegentlich
der Fall gewesen, einer augenblicklichen
Gefühlsaufwallung, sondern das Ge
lübde. das er sich selbst und seinem
Vater gab, die Stunden der-Vergangen
heit durch ein arbeitSvolles und ehren
Haftes Leben wieder gut zu machen,
fußte auf der tiefgehenden seelischen Er
schütterung, die während der monate
langen einsamen Haft sein ' ganzes
Wesen bis in die geheimstenFasern erfaßt
und umgewandelt hatte. Aus dem
lelchtlinnigen Jüngling, der ohne
Grundsätze, dem Bergniigeii nachjagend,
in den Tag hineingelebt hatte, war ein
ernster, seines Zieles sich bewußter
Mann geworden. Graf Gerhard von
Buchenau hatte nie z bereuen, daß er
seinen harten, strengen Sinn erweicht
und dein Unglücklichen, schuldlos Lei
dkndcn Milde und Barmherzigkeit be
wiesen halte. Ihm war an be'r Seite
seines ältesten Sohnes, der sich zu einem
geschickte, orbeitsfrendigen Laiwirth
entwickelte, ein ruhiger, friedvoller
Lcbensabend beschicken.
Anch' für be jüngeren Sohn, für
den Rechteanwalt Graf Tietrich Buche
na, führte das stcgen Bodo anküngig
gemachte gerichtliche Verfahren eine
Wcndnng zum Gute herbei. Ter Pro
zcß, der in ganz Berlin das größte
Aufsehen erregte, bewirkte, daß der
Name des junge Rechtsanwalts schnell
bekannt und populär wurde und daß
die Zahl seiner Mandanten sich i kur
zer Frist verdoppelte und verdreifachte.
Schon ei Jahr später konnte er seinen
Wohnort von dem Vorort Halensce
nach dem fashionablen Wcsle Berlins
vcrlcgc, wo er heute als einer dcr ge
fuchtelten und erfolgreichsten Vcrthci'
diger gilt.
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Von Sruns Magen.
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.O....G.OS..O.K.......,K..O.W.
1. Kapitel.
Vki den Präsidrntengräbern.
Die h( t Oltoberfonne sendet glühend
aus Nordwestcn ihre heißen Strahlen.
Der Wind, der den ganzen Tag heftig
geweht und den rothen Sandstaub von
den Dächern auf die Straßen und wie
der von den Straßen auf die Dächer gt
wirbelt und durch olle Ritzen und Fugen
in die Häuser gepeitscht hat. fängt an,
nachzulassen. Leiser lispeln die bestaub
tcn Trauerweiden und unmerklicher
wiegen die düstern Kiefern ihr Haupt.
Ter Abend wird sich bald über Pretoria
hinabsenken, über die Hauptstadt der
Südafrikanischen Republik.
Tie Kirchstraße entlang schreitet in
einzelner Mann. In ehrerbietiger Ent
fcrnung folgen ihm zwei junge Buren
nach, als wollten sie des Dahinwan
delnden Gebantcn nicht stören durch
ihre Nähe. Gebückt trägt jener das
Haupt, und Falten liegen auf der drei
ten ernste Stirn; grauweiß umkleidet
ein struppiger Bart nach Schifferart des
Kinnes unteren Theil und den Vorder
hals. Tie mächtige Gestalt trügt an des
Alters Last, aber fie unterwirft sich ihr
noch nicht. Mit festem Schritte, sinnend
vor sich blickend, geht der Greis seinen
geraden Weg. Nur selten erhellt ein
Lächeln für einen Augenblick seine ver
witterten Züge, wenn eine ältere Buren
frau vom niederen Gartenzaun aus ihm
winkend einen herzlichen Gruß zuruft.
Die ihm Begegnenden machen ihm ehr
furchtsvoll Platz und rücken an den
breitrandigen Hüten, oder wenn'S ein
Kaffer ist, so weicht er scheu zur Seite
und grüßt verlegen von der anderen
Seite der Straße. Ter alte Mann aber
rührt nicht an die Krempe seines ver
schossenen Cylinders aus ter Großväter
Tagen, ober der Blick der hellen grau
blauen Augen bohrt sich fest in manches
Antlitz, als wolle er die Gesinnungen
des Entgegenkommenden erforschen ;
dann aber versinkt der Dahin schreitende
wieder in stilles Nachdenken und setzt
bedächtig einen Fuß vor den anderen.
Tie Leute, die in den Gärten vor
den niedrigen Häusern ihre Blumen be
gießen, sehen ihm eine Augenblick nach
mit ernsten Gesichtern, wie sie in einem
Lande so wohlangebracht sind, da
Staub und Hitze AlleS beherrschen.
Tann gehen sie wieder an ihre Arbeit.
Er aber, der einen Augenblick ihre Auf.
merksamkeit abgelenkt hatte, ist jetzt an
dcr Grenze der Stadt angelangt. Auf
steinigem Wege, den die schweren Ochsen
wagen durchfurcht haben und an dem
sich Trauerweiden'hinziehen, wandelt er
den, stillen Kirchhofe zu, wo Pretorias
Todte schlummern, wo in traurig wüsten
Massengräber die englischen Soldaten
ruhen, die vor Jahren als Friedens
störer in's Land kamen und doch nichts
eroberten als das kleine, karge istück
Bodcn, unter dessen staubiger Decke sie
heute Bürgerrecht genießen als stille
Leute. Zwischen den Kreuzen des Fried
Hofes schreitet er hin zu einem Platze,
wo neben einander drei einfache Stein
platten in dc Aasen eingelassen sind.
Sinnenden Blickes bleibt der alte Mann
stehen : in stillem Gebet falten sich seine
Hände über dem Hute, den er jetzt vom
Haupte genommen hat. so daß die
Abendsonne die weißen Haare des Schci
tcls ihm liint.
Seine Gedanken weilen in der Ver
gangenheit bei den Männern, die hier
den ewigen Schlaf schlummern bei
den drei ersten Präsidenten dcr Süd
afrikanischen Republik. Weit zurück
schweifen die Gedanken ihm in jene
Zeit, da er ein junges Blut war und
auszog mit cen vielen Hunderten,
denen eö in der britischen Kapkoloni
und Natallande zu eng geworden
war und die nun den großen Treck,
unternommen hatten, den Volksauszug,
in das weite Hochland lenseits des Vaal.
flusses und der Trachenberge. Und
dann hatten sie eine neue Heiniath ge
funden, von Bergen begrenzt im Süden
und Osten, von' mächtigen Strömen
durchschnitte eine neue Heimath mit
staubigen Stcppcn, die weithin sich
dcbnten in fahlcm Gran, aber auch mit
Busch und Wald und mit reichem Gras,
wenn die Regenzeit das Land dnrch
tränkte mit lösbarem Naß. Und sie
hatten sich nicdcrgclnsscn und Besitz er
griffen von dem weiten Lande, durch
das der Strauße große Heerden mit dem
Winde um die Wctte liefen, wo der
Sprinabock und das Gnu wcidctcn und
dcr Löwe brüllend nach Beute spähte.
In diesem Lande war dcr holländische
Bauer dcr Herr geworden, hatte Far
inen aiigelcgt und Städte gegründet
und manchc blutigen Kampf mit dcn
Kaff durchgcfvchtcn, bis diese ihn
fürchte lernten, wen sie eS nicht vor
zage, in seine Dienste zu treten.
Und dcr Jüngling war Mann ge
worden und hatte ein Weib genommen ;
seine Formen blühten auf und sein
Reichthum wuchs. Aber Rhe war dem
Bur nicht beschicken. Wohl war er dcr
britischen Herrschaft entwichen in das
ee Land ; aber Englands Ansprüche
'olatin idm '"fttcn au cd hier hi
Hand zu legen auf der Buren Gut. Ta
hatte dcr Bur zur Waffe gegriffen, und
Blut war gcflcsscu und hatte des neuen
Vaterlandes Erde getränkt und gchci
ligt. Immer wiederhatte England ver
sucht, in räuberischen Einfälle des
Landes sich zu bemächtigen. Aber
immer war der Bur Eicgcr geblieben.
Sie waren darüber hinwcggestorbcn,
die alten Führer von eist, urd hicr
die ernsten, schlichten Stcinplalten im
Grase deckten die Gebeine dreier Präsi
denten. Tcr aber, der hicr in Erinnc
rungcn versunken stiffid und seines
Landes Geschichte an sich vorüberziehen
ließ, er roar ein reis geworden, mid
'- 9 i
---.
"
jlnlcr hem
vicrfarbigcn
Banner.
ü
j
seiner Söhne und Enkel Schaar wa:
herangewachsen auf dem rothen Sande
von Transvaal. Und sie sollten eS be
halten als ihr eigen, das theuer er
kämpfte Land !
Wie ei mannhaftes Gclöbnig ent
rang sich de Greises Lippen der Wahl
spruch von Transvaal: Eendragt
magt Maakt' .Eintracht gibt
Stärke!" Mit ungestümer Bewegung
stülpte er den hohen Hut auf sein
Haupt, das sich plötzlich hob wie in
inem festen Entschlüsse. Tann wandte
er den Gradern der drei Präsidenten
den Rücken. Flammendroth versank im
Westen die Sonn: und tauchte Preto
ria Dächer und Thurme in rosig-gol
den Pracht. Durch die Kirchstraße man
dcltc der hohe Greis heimwärts; vor
einem einfachen, einstöckigen Landhause
machte er Halt, um der behäbigen Frau
die Hand zu schütteln, die ihm mit
freundlichem Lächeln auf dem breiten
gutmüthigen Gesichte bis zur Garten
Pforte entgegen gegangen war. Tann
neigte er sein Haupt, um durch die
niedrige Thür in'S Innere des HauseS
zu treten.
Die Sonne ist versunken; nur eine
ganz kurze Dämmerung st ihrem Scher
den gefolgt, und dann ist Dunkelheit
hereingebrochen. Aber nun geht über
dcn fernen Bergen mit silbernem Lichte
der Mond auf und hüllt die düsteren
Kuppen in lila Schatten mit gleißendem
Rande. Auch aus die Graber der Tod
tcn blickt er herab und bescheint die drei
steinernen Platten, an denen sinnend
der Greis gestanden hat der Präsident
der Südafrikanischen Republik. Paul
Krüger.
2. Kapitel.
Verirrt.
Müde ließ der Braune den Kopf hän
gen, nur ungern stolperte er weiter
über das steinige Feld, auf dem flache
liges Gewächs ein lümmerliches Dasein
führte. Jetzt blieb das abgemattete
Thier stehen, umsonst der Schenkeldruck
des Reiters das Pferd war ausge
pumpt; es ging nicht mehr.
Ter Reiter sprang aus dem Sattel
und klopfte seinem todtmüben Weg
genossen den Hals, indem er mit der
anderen Hand in der Tasche nach einem
Stück Brod suchte. Eine kleine Kruste
fand sich noch, aber nur widerwillig
nahm das Pferd den kärglichen Bissen.
.Ja. Wasser. Wasser! Wenn's nur
einen Tropsen hier gäbe," seufzte der
Reiter und ergrifs des Rosses Zügel,
um das Thier neben sich her zu sllhre.
Fernher grüßte eine Bergkette herüber,
und an ihrem Fuße bot spärlicher Busch
einigen Schatten. Torthin lenkten Roß
und Mann die Schritte. Aber die Ent
fernung war weiter, als man bei der
klaren Luft denke mochte. Eine halbe
Stunde mochten sie gewandert sei, und
noch immer blieb eine weite Strecke vor
ihnen. Das Pferd stolperte immer hau
siger über die losen Steine; es war
fraglich, ob es sich bis zu dem Wald
rande würde schleppen können. Man
mußte Halt machen.
Mit bekümmerter Miene blickte der
junge Reitersmann auf sein dem Zu
sanimenbreche nahes Thier. Tann
entschloß er sich, den letzten Schluck z
opfern, den er in seiner Feldflasche ge
rettet hatte. Ein halber Becher voll lan
warmm Wassers aber es benetzte doch
die vertrocknete Lippen und regte die
letzten Lebensgeister des Rosses an.
Tann wieder vorwärts ! Wenn sie dort
am Bnsch nicht endlich Wasser fanden,
waren sie vermuthlich rettungslos ver
loren.
Aber halt was war das? Rvtz und
Reiter stutzten. War das nicht das
Brüllen eines Stieres? Und richtig-
fernes Radergcknarr und Peitichenknal
len! Ter einsame Reisende griff zum
Fernrohre, das er am Riemen über die
Schulter gehängt hatte, und suchte den
Rand des BuschaH ab.
Eine Staubwolke verrieth, freilich in
großer Entfernung, die Nähe lebender
Wesen. Ob aber das erschöpfte Pferd
seinen Reiter so weit noch trage konnte?
Das war kaum zu denke. Und zu Jntz
dorthin marschiren? Bis ddiin konnten
die Menschen, die dort anscheinend in
einer Bodensenkung marschirten, längst
ine andere Richtung eingeschlagen
haben. Ter junge Mann nahm sein
Gewehr von der Schulter. Sechs Schüsse
hatte er im Lager der Rcpetirkammer.
und sechsmal schnell hinter einander
dröhnte jetzt der scharfe Knall über die
Ebene uno weckte das Echo an den son
nenbezlühten Bergen. Nun wieder das
Fernrohr an die Augen! Sorgfältig
spähte der Verirrte in der Richtung der
Staubwolke aus. Man mußte dort
seine Schüsse gehört haben, und der
sechsmalige scharfe Knall konnte nicht
unbeachtet bleiben. Wirklich da tauch
ten schon über dem Bvdenrande zwei
Köpfe Äif. Ter einsame Reiter lud
sein Gewehr aus's Neue und gab wieder
einige Nothschüjse ab. Tan band er
sei weißes Taschentuch an das Gewehr
und ließ eS über feinem Haupte hin
und her wehen.
Jetzt hoben sich vom Bnschrande zwei
Reiter ab, die nach dem Ursprünge der
Schüsse auszulugen schienen. Tann
verschwanden sie wieder, und nach bau
gen fünf Minuten sah der Verirrte die
Reiter auf's Neue austauchcn und in
gerader Richtung auf ihn zureiten. Er
bemühte sich, sein Pferd in Bcwcgung
z sctzcn, um den Herannahenden ent
gegen zu gehen. Aber das Thicr wolUe
nicht weiter, mit zittcrndcn Knien stand
es da und ließ sich schließlich fallen.
Inzwischen wurdcn die bcidc Reiter
immer deutlicher erkennbar, ihre Rosse
stoben in vollem Galopp über die Ebene
'
, .,-
daher. ?Iech isii Minuten, und s(
trtiic bii ans ewehilchußweile ne:a:i.
Nun verlangsamten sie den Schritt
ihrer Pferde, und der bei dem gefalle
neu Rrsse klebende Mann sad, wie sie
ihre Büchse schnj fcilig machten. Des
bald legte er zum Zeichen seiner sried
fertigen Gesinnung tat Gewehr, das er
noch in den Hauben gehalten hatte, auf
den Boden nieder und rief, indem er
die Arme in die Luft hob. auf Hollän
disch: .Gut Freund! Helst mir wir
können nicht weiter !"
Selbst wenn die Worte nicht verstau
den worden wären, so hätte die Zeichen
spräche nicht beredter sein können. Die
beiden Reiter verzichtete,, auf weiter
Vorsichtsmaßregeln und trabten heran.
Der fi Erwartende hatte einen Augen
blick Zeit, sie zu mustern. ES wären
Buren, der Eine weißbürtig und
ein wenig vornüber gebückt, der Andere
ein junger Riese, dem kaum der erste
Flaum auf der Oberlippe sproßte.
Beide trugen die einfach erdfarbene
Tracht der holländischen Bauern Süd
afritas, den dreitkrämpigen Hut, das
Buschmcsser im Gürtel, die Flinte in
der Hand.
Jetzt hielten fie bei dem Fremden, der
in höflicher Weise den Hut vom Kopfe
zog. als er ihnen entgegentrat. Ter
altere der beiden Reiter wartete die An
rede nicht ab. .Das sieht ja schlecht aus
bei Euch." sagte er. indem er aus da
mit bebenden Flanken schwer athmende
Pferd am Boden hinwies. Tann spran
gen beide Reiter von ihren Rossen und
traten an das fast dem Sterben nahe
Thier heran, ohne ein weiteres Wort zu
verlieren. Auf einen Wink des Aeltcrcn
nahm der Andere einen kleinen ledernew
Sack vom Sattel und band ihn auf.
Es war der Wasscrsack. dcr das köstliche
Naß mit dem Reiter durch die ausge
dorrte Stcppe sührt. Mit lauge Zügen
trank das matle Pferd. Tan warf ihm
der jüngere der beiden Bure eine kleine
Gabe trockenen Heues vor, das er im
Mantelsacke mit sich geführt hatte, und
nun erst wandte sich der wcißbärtige
Reiter a den Fremden, der stumm dem
Licbeswerke zugcsehcn hatte.
Mit raschem Blicke überflog das
blane Auge, das unter dichten, schwarzen
Brauen hervorleuchtete, die Erscheinung
des Fremden, uud die Prüfung mußte
ein gutes Ergebniß gehabt haben, denn
es lag ein leises Lächeln ans den Zügen
und ein wohlwollender Klang in der
Stimme des Alten, als er fragte : .Ihr
seid Uitländcr (Aueländcr), denk' ich?"
.Teutscher soeben erst in Südafrika
eingetroffen Sitzt in Johannesburg
und feit zwei Tagen verirrt." antwor
tete dcr Angeredete.
.Also kein Engländer! Hab's Euch
gleich angesehen, daß Ihr nicht zn denen
gehört," erwiderte der Bur und streckte
dem Verirrten die offene Hand ent
gegen, i die dicscr einschlug.
.Was Euch hierher geführt hat, ganz
allein, wie kein verulinftigcr Mann
reist, wenn er das Land nicht kennt,"
fuhr der Alte mit beinahe vorwnrss
vollem Kopsschnttcln fort, das sönnt
Ihr uns später erzählen, wen Ihr
wollt. Jetzt kommt mit mir zu unsern!
Wagen; sie halten da hinten am Bnsch.
Mein Sohn bleibt bci Enrcm Pferde,
und Ihr setzt Euch aus seines. Steigt
auf, Ihr konnt den Weg jetzt nicht zii .
Fuß laufe. Und nu los!"
Der junge Teutsche drückte dem rie
sigcn Buren-Jüuglinge, dcr ihm dcn
Zügel seines Pferdes übergab, die
Hand; und dann ritt er hinter dem
alten Auren her schweigend, bis sie
nahe am Buschrande auf zwei schwer
fällige Wage und eine Heerde von
zwanzig breilgehöruten Zugochsen stie
ßen, zwischen denen noch mehrere Buren
aus kleinen Pfeifen qualmend am Bo
dcn ruhte, während die Rosse srei gra
flcn und ein Paar mächtige Wolfshunde
mit lautem Gebell den Autömmlinae
entgegensprangen. .
3. Kapitel.
LukaS Meyer.
Bald faß der Fremde mitten unter
den Bure und ließ sich dcn dampfe'
den Kaffee und das frisch gebratene
Fleisch eines zähen Antilopenbockcs
schmecken. Schweigend sahen ihm die
Auren z. bis er die Reste des MahlcS
von sich schob. Tann wurde zum ersten
Male gesprochen ; es war dcr kurze Be
fehl des Alten, der das Jamilienhaupt
zu sein schien, die Ochsen einzuspannen.
Wir wollen noch heute Nacht zu Hause
sein." wandte er sich zn seinem Gaste.
.Wir Beide reiten voran, die Anderen
folgen mit den Wage, und Euer Pferd
wird sich auch bis' heute Abend ausge
ruht haben, um den Trupp einzuholen."
Mit verwunderter Neugier sah der
Fremde, wie die kräftigen Männer mit
Hilfe von kraushaarigen Kaffernknech
ten die mächtigen Thiere, die sich oft
störrisch wehrten, in langen Toppcl
reihen vor die Wagen svan'iitcn. !,vas j4
wenige Minuten trog aller Widersetz
lichkcit der Ochsen geschehen war. Tann
schwangen sich die Bure auf die Pferde,
die Knechte ergrifsen die langen Peit
schen und trottete neben den Ochicn
her. und unter lautem Gebrüll der Ge-
'panne, u uier eit,ct)cnaetniill, an
lcuerndcu Zurufen uud Hundcgckläsf
f
e !
letzte ,,ch cerug mit ächzenden Wagen
acrnen i Bewegung.
Mit dem Hute grüßend verabschiedete
sich der Fremde von den Begleiter der
Wagen, während er selbst mit dem Füh
rcr des Zuges in flottem Trabe voran
ritt. Er fühlte sich wie ein anderer
Mensch, eiigcstürkt durch Speise und
Trank und ans frischem Rosse, vor
Allem aber auf sicherem Wege.
.In solchen Wage treckten unsere
Väter vor sechzig Jahren aus dem Kap
lande," sagte der alte Bur, indem er
rückwärts wies. Unter soichc Waaen
, jenen luiuocn irir Allen acvcrc und i
wuchsen wir groß. Unsere eltuna
wl.ren die Wagen, unsere Heimath, die
v, r in uns luuuen. Ader ctzt habe
wir festen Boden gesaßt, jetzt sticht
unsere Farmen ans thcucr erlänivflem
Lande, und unsere Sohne und Enkel
sind Kinder von Transvaal. Und eh
rtiii'tf M..- :..- 1 1 r7 .
vi. II II, jimr 111 9 uiltiniilllC inmiua
ziehen, wird Blut vergossen werde rntV
Kuochc werten bleiche a dcn En
passen unser. Baue."