Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 08, 1900, Image 1

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Iaßrgang 20.
Anölrad-Dkpkschkll.
Die 3tüt vor drm Sturm.
C britisch, rikg.Miift,rtum
icdt keine Rachrichtkn aus.
Eine flrofjr Krieg.anleilik erwartet.
j Deutschland.
! Straßburg. 6. März.
Di Regierung der Reichslande hat
bai Gesuch der Weinbergbesitzer zur
Nnibepflanzung ihrer Weinberge ame
kkkanische Weinstöcke einzuführen, ab
gelehnt. Der Staatssekretär Baron
Zorn von Bulach erklärte im Landtag,
daß die amerikanische Rebe Krankhei
tn unterworfen sei. die noch schlim
wer seien, als die Reblaus, welche die
lsässischen Weinberge verwüstet habe.
Berlin. 6. März.
Ueber die Versammlung, welche ge
stern hier stattfand, um gegen die
sogen. .Lez-Heinzk- Protest zu erheben,
ist noch zu berichten-
Der Reichstagsabgeordnete Schrä
der eröffnete die Versammlung und
sagte . die kürzlicht Belchlagnahmung
berühmter Gemälde von Arnold Böck
fln zeige zur Genüge, daß die Polizei
nicht noch weiten Machtbefugnisse
brauche; sie zeige aber auch, daß die
Polizei absolut nicht befähigt fei, in
Kunst-Angtlegenheitkn zu diktir.'N.
! Hermann Sudermann, der realisti
sche Schauspiel Dichter, auf lchen
S die Freunde der Lex Heinze" ganz
besonders abgesehen zu haben scheinen,
fragte: Wie kommt es, das; die Drc
matiker, wtlche einst als geistige Fuh
rer der Menschheit anerkannt wurden,
auf einmal so tief gesunken sind, um
zu dem Abschaum des Grofzstadtleöe!',s
gerechnet und unter amtliche Kontrolle
gestellt werden müssen?"
Vor noch nicht vielen Jahrzehnten,"
fuhr er fort, .verrichteten du Drama
tiker Tretmühlen Arbeit für Den so
genannten Idealismus, und ihre Ge
schöpfe waren entweder die reinsten
2,lgendsp!egtl oder die verworfensten
Bösewichte, an denen absolut kein cu
fc Haar war. Die neueren Dramati
Iti hatten tf unternommen, dem Vor
bild Shakespeare's zu folgen und der
Natur einen Spiegel vorzuhalten. und
nun kommt der Reichstag und bekämpft
die modernen Dramatiker, die moder
nen Schriftsteller , die ganze moderne
Zeit. Dieses Gesetz will leugnen, daß
Sittlichkeits . Ansichten w't Zeit und
Ort wechseln, und ifyß ,.afoe, als ob
Bibel und Katechis in ihrer wört
lichen Auslegung für immerdar und
überall leitend sein sollen. Nicht aus
die Varietäten Vorstellung will man
Jagd machen, sondern auf die ernsten
und ehrlichenDramatiker, wie dieMas?
rcgelung von 5iuptwann's Weber"
beweist. Wenn sich die Gesetzesmachr
nicht vor dem ftluch der Lächerlichkeit
fürchteten, sc würde die Bühne für im
wer Shakespeare u. Goethe Ade sagen
müssen.
.DieAnnahme der Jcrlage wird auch
fernere Wagner - Aufführungen un
möglich machen, und es bliebe th.iisäch
lich nichts mehr übrig, als amtlich des--infizirte
Kunst und , Laufs'S Eiscn-
Jahn!" Ich schaudere, wenn ich daran
eure, wiche Aussichten dieses Stiil
eröffnet, und ich vermuth stark, daß
jeder Fürst sich gemiethete Dramatiker
wird halten müssen, um seine Vorfah
ren zu verherrlichen'."
Diese Auslassungen fanden stürini
ichen Beifall, besonders die Hinweis;
dirs da bekannte kaiserliche' Stück,
Ivelchek vor Kurzem im Opernhause
rzezischt worden war.
Hermann Nisse, der Präsident der
.DeutscheBül'Nkngenossenschaft'', sagte,
ein Gesetz wie die Lcr Heinze es an
strebt, würd allen eigenen Antrieb im
Künstler ersticken oder lähmen.
' Dr. Theodor Barth bezeichnete in
seiner Rede den jetzigen Kampf als ei
nen .Kampf zwischen Lorbeerkranz, u.
Feigenblatt!"
, Gerharl Hauptmann war nicht ?gf
qen. sandte aber einen telegraphischen
Protest.
Die .Allgemeine Zeitung' veröffent
licht den Text, der vom Kaiser Wil
Helm an den Papst gesandten Depesche
faxt folgt:
.Ich ersuche Eure Heiligkeit meine
ufrichtigsten Glückwünsche zu der 90.
Wiederkehr Ihres Geburtstages entge
nzunehmen. Ich hege die aufrichtig
sten Wünsche füJhre Gesundheit und
Wohlfahrt und bete, dasz Gott alle fei
ne Segnungen über Eure Heiligkeit
mög kommen lassen."
Die Antwort des Papstes lautete:
.In den Glückwünschen, welche Ew.
Majestät so gütig waren an uns. an
Zästlich unseres 90. Geburtstages, zu
senden, erblicken wir mit Vergnügen
erneuerte Beweise Ihrer freundschaft
lichtn Gefühle. Möge Ew. Majestät
sowohl unsern Dank als auch unsere
Gebete für die Wohlfahrt Ew. Maie
Ziät und der ganzen kaiserlicheil Ja
milie entgegennehmen."
Oesterreich'Ungarn.
, Wien. 6. März.
?en hiesigen Zeitungen erscheint ein
Aufruf an alle Schach Liebhabe: und
Menfchenfrvund. zu einem Fonds zum
Beste dr Familie des bekannten
Hchach ' Matadors Steinitz öeizu
(steuern, welcher kürzlich in New Bork
einem Irren Asyl überwiesen wurde.
Vteinig' Angehörigen sind völlig mit
tlol. . , ,
ft,tS,tSw
"Vllr
Großbritannien.
London. 6. März.
Die nach der Captoloiiie gesanoten
Pferde haben sich als vollstänoiz nn
brauchbar erwiesen. Man ernarret
nun. von den Farmern der jtaplcIonU
Pferde kaufen zu können, sobald der
Ausstand im nördlichen Theile ler ö?
lonie unterdrückt ist.
Der .Times" wird von Lourenco
Marques gemeldet, dasz dort -ie wi'
dersprechendsten Gerüchte umliefen.
Theils wird behauptet, daß die Präsi
denten der beiden Buren.'rpuöliker.
Friedens Verhandlungen zr.taüpsci".
würden, andererseits wird veciichcr!,
dafj die Buren schon wieder beiGleneo
und Laings Nek entschloss.'nn Wider,
stand leisten würden, damit un:erde
sen die Aerschanzungen bei Pretoria
vollendet würden.
Nach dem Bekanntwerden derUeber
gäbe Eronje's sandte Präsident Krü
ger den Truppenkommandanten einen
feurigen Appell, in welchem die Bur
ghers im Namen Gottes aufgefordert
wurden, festzustehen. Wenn sie nicht
auf Gott vertrauten, würde ihr: Slcl
lung hoffnungslos sein. Ihre frühe
nn Siege bewiesen, daß der Herr aus
ihrer Seite sei. Die Burghers bürs
ten nicht Unheil über ihre Kinde: brin
gen. ,
Aus zuverlässiger Quelle kann mit
getheilt werden, daß trotz der uner
mudlichen Versicherungen der engli
schen Blätter, daß die Freistaatler in
nächster Zukunft einen Separatfrieden
mit England schlieszen würden, diese
nicht daran denken, sondern sich über
den Vaal zurückzielzen werden, wenn
der Oranjefreistaat unhaltbar gewor
den sein sollte.
In der mit dem 25. Februar enoen
den Woche verloren die Buren in Na
tal 31 Todte und 130 Verwundete.
Obwohl man hier davon überzeugt
ist und dafür auch gewisse Anzeichen
vorhanden sind, daß die englischen
Eolonnen unter General Roberts ihre
Bewegungen stetig fortsetzen, so dring!
ü'ber diese doch nichts Bestimmtes i.i
die Oesfentlichkeit. Mittlerweile be
schäftigen sich die Blätter mit Bewe
gungen, welche vielleicht in Natal und
der Eapkolonie vor sich gehen können,
denn auch von dort ist so gut wie gar
nichts von Bedeutung gemeldet. Den
Truppen des General White soll nack
den letzten Nachrichten eine 14-täqige
Erholungsreise gewährt werden. Allem
Anscheine nach geben sich englischeAgen
ten alle erdenkliche Mühe die Basuios
gegen die Buren aufzuhetzen.
Aus guter Quelle verlautet, daß die
Regierung eine Krieqsanleihe in der
Hohe von 100 bis 150 Millionen Dol
lars machen will, die in 1012 Iah
ren getilgt werden soll. Es wird fer
ner angenommen, dasz die Regierung
Schatzamtsnoten in der Höhe von 6
bis 7 Millionen Pfund ausgeben
wird.
In Southampion kam heute der in
der Schlacht bei Eolenso durch einen
Schufz in den Kopf verwundete Ge
meine O'Learrz an. Der Soldat ver
lor infolge des Schusses die Sprache
und das Gesicht und war gelähmt.
Durch die Entfernung der Kügel und
eines Theils des Gehirns wurde der
Mann aber wieder hergestellt.
London. 6. März.
Der Leader" läfzt sich durch einen
Correspondenten in Kimberley kolgen
de Aufklärung über die Unthätigkeit
des durch Generalmajor Colville er
fetzten Lord Methuen berichten:
Alle Correspondenten hier verlan
gen zu wissen, was aus Gen. Methuen
geworden ist. Die Beantwortung der
Frage ist ?echt heikel. Er ist nicht
öffentlich seines Kommandos enthoben
worden und zwar aus Gründen, l'xt
wohl keiner Wiedclholung bedürfen.
General - Major Colville ist der Be
fchlshaber von Lord Methuens Divi
sion, wahrend der Letztere Gouverneur
des - Kimberley Distriktes wurde,
Man vermuthet, daß Cecil Rhodes sich
für General Methuen, der nebenbei be
merkt an den Unternehmungen des Cr
steren stark interessirt sein soll, verwen
dete. Lord Roberts Hai eine Schwie
rigkeit ohne einen Scantl zu erregen,
beseitigt.
London. 6. März.
General Bullcrs Verluste vom 34.
bis 27. Februar waren 72 Todte. 708
Verwundete. 24 Vermine.
Frankreich.
Paris. 6. März.
Die Subscription. welche Henri
Rochesort eröffnet hat, um für General
Eronje einen Ehren - Säbel zu kau
fen. hat bereits über 3000 Francs er
geben. . Südafrika.
Durban. 2. März.
Nach den hier aus Ladysmith ringe
troffenen Nachricht! hätte die Garni
son bei den reduzirten Ratidnen noch
bis zum 2. April aushalten können.
Indessen litt die Besatzung vonKrank
heiten und die Pferde sind fast gänz
lich verschwunden. Es waren ungt
fähr 500 Frauen und Kinder in der
Stadt, die wegen des Mangels a.:Mchl
und Pflanzennahrung viel zu leiden
hatten. Dr. Jameson ist am Typhus
erkrankt. General Buller erklärte nach
seinem Einzüge, dasz er feit drei Wo
chcn nicht in einem Bette geschlafen
habe.
Pietermaritzburg. Natil. 4. März.
Die britische Streitmacht, welche seit
Donnrrstag nördlich von Zadrismith
nkognoszirte. ist nach Ladysmitb zu
rückgekehrt; ein Mitglied der Goroon
Highlcmder ist unterwegs gefallen, und
QberstPickford verwundet worden. Er
reicht wurde, wie es schcint, nichts.
iwt Lincoln,
Kapstadt. 5. März.
.Volksstem." das cfsizielle Orzzn
der Transvaal eaierung erzahlt,
daß die Buren große Mengen verdünn
ten Essig trinken, um die durch die
Lndditdäinpfe her"'rgkr'.!'ene Wattig
küt zu überwinden.
Die .Sout hafrü an News' beschul
digt RudyardKippling. daß er tie aus
peregieVolksmenge in oasParlamenis
gebäude in Kapstc-dt geführt hzbe.
Eaptstadt. 5. März.
Sir Alfred Milner. Gouverneur der
Capcolonie und britischer Commissär
für Südafrika, hat. .weil der Feind in
die Distrikte Prieska. Kenhardt. Brits
town und Barkley West eingedrungen
ist und weil viele britische Unterthanen
zu den Waffen gegriffen haben" (um
den Buren zu helfen) in diesen Di
strikten den Belagerungszustand pro
klamirt.
Eaptstadt. 5. März.
Eine starke Abtheilung. Briten, dar
unter die leichte Reiterei von Kimber
ley. marfchirt von Kimberley gegen
Norden.
Man glaubt, daß bei Fourieen
Streams, wo die Eisenbahnbrück zer
stört wurde, den Briten der Ueber
gang über den Vaal Fluß streitig ge
macht wird.
Chile.
Santiago, 6. März.
Gestern fanden die allqemeinenNeu
wählen statt. Nirgends ist die Ruhe
gestört worden. Die Liberal haben
eine Mehrheit der Mandate erlangt.
Schlimmes Bahn Unglück,
Broadvicw, Jll.. 6. März.
Bei Junction ,C", nahe hier, stie
ßen zwei Züge der Illinois Central'
Bahn zusammen, wobei 20 Personen
Verletzungen erlitten.
Das Unglück wurde durch den Brück
eines Koppelbolzens an einem zumeist
mit Schweinen beladenen Viehzuo
verursacht, als derselbe gerade ine
ziemlich steile Strecke hinauffuhr. Dii
dadurch losgelösten Wagen rollten die
schiefe Ebene hinab und rannten mit
großer Gewalt gegen einen nachfolgen
den Viehzug. Die am Ende des Zu
ges befindliche Kabuse und ein Pas
sagier - Wagen, in welchem sich Vieh
Händler und ihre Angestellten befanden,
wurden durch den Anprall gegen die
Lokomotive aus dem Geleis gworfe'.i
und fast gänzlich zertrümmert. Di in
dn lxidkn Waggons befindlich Per
sonen trugen fast alle Verletzungen da
von. Die Wagen geriethen gki'ch nach
der Collision in Brand, doch gelang es,
die Verletzten rechtzeitig in Sicherheit
zu bringen.
Di Verletzten sind: Joseph Hobbs,
Viehhändler aus Marcus, Ja., innr
lich Vrltz'ingn und Condusionen am
Rückgrat,- Frank I. McEall. Bremser,
Import, Jll.. gfährliche innerliche
Verletzungen sowie Bruch des rechten
Armes; H. E. Farwell. Manchester.
Ja.. Verletzungen am Kopfe und fchwe
r Contusionen am Oberkörper; I. P.
ounsell. Dyersvill. Pa.. Bruch des
linken Oberschenkels: Edward Zyaeger,
Tunghar. Ja., Bruch des linken Vor
derarmes und Verletzungen am Kopfe:
Charles Peters. Matlock. Ja., Contu
sionen an Armen und Beinen sowie
Schnittwunden am Kopf: H. B,
Emrson, Manchester. Ja.. Bruch des
rechten Handgelenkes sowie Verletzun
gen am Kopf: I. I. Collins. Conduc
teur. Contusionen im Gesicht und am
ganzen Körper: I. A. Clark, Elmhursi.
Bruch des Nasenbeins und schwere
Schnittwunden am Kopfe; I. H.
Dunr.e, Marcus. Ja., Verstauchung
der linken Schrrlter und des linien
Knies: W. R. Spear. Bremser, Du
buque. Ja.. Bruch des linken Knöchels
und Schnittwunden am Kopf; Joseph
Lonard. Anton. Ja.. Bruch beider
Handgelenke sowie Verletzungen am
Mcken und am Kopf; S. M. Max
well. rhbliche Vrletzungn am Kopfe
und an bkiden Beinn; H. O. Booth.
Sioux Falls. S. D.. Bruch des linken
Fußes sowie Schnittwunden amKopfe:
Peter I. Baadtke. Metrick. Ja., brach
beide Beine und erlitt schiver Contu
sionen am Kopfe; G. P. Statter.
Siou Falls, S. D., Schnittwunden
an Händen und Füßen; I. W. Bryant,
Cleghorn. Ja., linken Arm gebrochen:
W. B. Brasell. Otto. Ja., leichte Con
tusionen am Kopfe und am- Oberkör
per; Thomas McMahon, Quinby,
Ja., drei Rippen gebrochen; E. A. Wl
kinson. Quinby. Ja.. Vrstauchung des
linken Hüftenknochens sowie Contusio
nen am Kopf.
Di Veruiglückten wurden so schnell
wie möglich mittelst Extra-Zuges nach
Chicago gebracht und nach dem St.
Lukas - Hospitale überführt.
New York's Delegaten.
New York. 6. März.
Wenn nichts Unerwartetes dazwi
schenkommt, werden die Delegaten New
Jork's auf der demokratischen Natio-nal-Convention
in Kansas City sein:
David B. Hill. Richard Crocker. Edw.
Murphy und Augustus Van Wyck.
Die liederliche Sapho.
New Jork. 6. März.
Es ist nun festgestellt, daß die
Sapho, wie sie in dem nach ihr be
nannten Schauspiel dargestellt wird,
ein ganz grundverdorbeneS Geschöpf
ist. Der Polizeirichter Mot,t (auch
IMottenrichter genannt) Zhar inämlich
Olga Nethersole. Hamilton Revelle.
Marcus Mayer und Theoöore Moß
auf die Anklage, in einem unmorali
schen Schaustück mitgewirkt zu haben,
unter 't 500 Bürgschaft zum Prozeß
überrrs:n.
t w IS. Ä l .: y 4
1 Cfl vöp
MJWJ
Neb.. Donnerstag,
Allöland-DcPkjchc.
Die Buren ziehen sich ans den
nördlichen ttaplolonien zurück.
Ueber oderts ep,rti,ne wird
i,d,r nichts (weitet.
Ter Angelsachse" Pauucesote bleibt t
ZSajliinglon.
Deutschland.
Berlin.' 7. März.
Die Ankündigung des .New Z)ork
Herald," daß die deutsche Regierung
dem Staatssekretär Hay die Vcrsiche
rung gegeben habe, daß die Fleisch
Beschauvorlage. ehe sie Äesetzkraft er
halte, amemdirt werde, wird für abso
lut falsch erklärt. Z
Die Ver. Staaten haben von un
keine Erklärung verlangt." 1emerlte
gestern ein höherer Staatsbeamter.
.Außerdem könnten wir auch gar keine
Versprechungen machen, bis der Reichs
tag und der Bundesrath hinsichtlich
der Vorlage ihr letztes Wort gespro
chen haben." I
Der baierische Landtag hat denBun
desrath ersucht, dafür zu sorgen, daß
die Vorlage ohne einen Paragraphen
Gesetzkraft erhält, der bestimmt, daß
die importirten Fleischsorten einer
doppellen Inspektion unterworfen wer
den. wie dies mit den einheimischen
Fleischsorten der Fall ist.
Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe
hat eine große Anzahl der Mitglieder
des Rathes der deutschenLandwirthe zu
einer Abendgesellschaft eingeladen. EZ
wird angenommen, daß diese Gelegen
heit nicht vorübergehen wird, ohne daß
ein gewisser Einfluß auf das Schicksal
der Fleisch-Beschauvorlage ausgeübt
werden wird. Die zweite Lesung der
Vorlage wird Tonnerstag erfolgen.
Die deutsche Seemanns-Union hat
dem Reichstag eine Petition unterbrei
tet, in der um besseren Schutz gegen ge
wisse Mißstände. die in der Handels
marine herrschen, gebeten wird. Die
Petition enthält nicht weniger als 31
Vorschläge, die sich ui die Inspektion
der Schiffsbauhöfe, der Ladungen und
Ausrüstung der Schiffe, der Rettungs
boote u.s.w. beziehen. Es tvird ferner
auf die Mängel des Gesetzes hingewie
sen, das die Bemannung der Schiffe
regulirt. So soll z. B. ein Ocean-Dam-pfer
24 Lebensrettungsboote führen,
aber unter der BemannrKz vesDam
pfers brauchen sich nur 16 Mann befin
den, die erivas vom Seewesen verstehen.
In der letzten Zeit ist der Kaiser
auf seinen Spaziergängen durch den
Thiergarten durch neugierige Fremde
beständig belästigt worden. Dieselben
folgen ihm auf Schritt und Tritt und
belästigen ihn durch ihre Blicke. Dem
Kaiser ist dies so unangenehm gewor
den, daß er oft gezwungen war, in sei
nenSpaitran,,gen anzuhalten und den
.Verfolgern" een seiner bekannten
scharfen Blicke zuzuwerfen. Dies hat
bis jetzt immer die gewünschte Wirkung
gehabt.
Di .Berliner Neuest Nachrichten"
besprechen das gestern dem englischen
Parlamente unterbreiteteMilitär-Bud-get
und sind der Ueberzeugung, daß
die Kriegsrüstungen, ivelche dieBedürf
uisse in Südafrika übersteigen, den
Zweck haben, di britischen Interessen
im Orient und Central-Afrika zu
schützen.
In feinr Eigenschaft als Präsident
der .Bereinigten deutschen Kunstge
nossenschaften" hat der Professor An
tonWerner einen sehr milden und färb
losen Protest gegen die .lex Heinze"
erlassen. In der gestern abgehaltenen
Versammlung der Münchener Kunst
genossenschaften wurde beschloIen. ei
nen solchen Protest zu erlassen. Der
selbe wurde von einem besonders für
diesen Zweck ernannten Ausschuß
verfaßt.
Berlin. 7. März.
Dr. Arons, welcher als Privatdozent
an der Berliner Universität über Ma
thematik und Naturphilosophie las und
kürzlich, weil er sozialistische Gesin
nungen hegt, vom preußischen Kultus
und Unterrichtsminister aus sinr
Stellung vertrieben wurde, will jetzt
sich an der Politik betheiligen und bei
der nächsten sich bietenden Gelegenheit
als Candidat für den Reichstag auftre
ten. Die verschiedenen Flotten - Vereine
Baierns traten gestern in München zu
sammen, um einen bairischkL Staats
verband zu bilden und als' solcher dem
nationalen Flotterwerband beizutreten.
Frhr. Ludwig Veit von Würzburg
führte den Vorsitz. Di Hauptrede hielt
Professor v. Stengl, derselbe, welcher
einer der deutschen Delegaten auf der
Welt-Fridenskonferenz Im Haag war.
In Heidelberg sind di Farbenfabrik
von Keller, das Tabaklager vön Gerns
heimer und die Wollfabrik von Reiß
abgebrannt.
Die russische Regierung hat ohne
jede Warnung an die preußischen B
hördkn die Weisung erlassen, daß von
nun an alle Pässedie für den Lokal
verkehr zwischen Punkten nahe der
Grenze dienen , in russischer und in
deutjcher Sprache gedruckt sein müssen.
Bisher war die deutsche Sprache allein
hinreicknd. Da die erforderlichen Kar
ten noch nicht gedruckt sind, ist der Ver
kehr vollständig gehemmt.
Cannstadt. 7. März.
Der Ingenieur Daimler. Erfinder
des Daimler Motors, ist hier heute ge-sterben.
MMMV
iSTTT
. März 1900
O e st e r r e i ch - U n g a r n.
Wien. 7. März.
Ueber 1(X0 Pferde wurden für die
britische Armee in Süd Afrika in
Ungarn gekauft. Tiefeiben werden im
Laufe der Aoctie nach dem Orte ihrer
Bestimmung versandt werden.
Ter Staatsanmalt hat di Beschlag
nähme von Bildern, die für England
beleidigend sind, angeordnet.
Großbritannien.
London. 7. März.
Die .Morning Post" meint, daß
man aus dem Schweigen Roberts'
schließen könne, daß er wieder eifrig
beschäftigt sei. fein Operationen fort
zuführen. Daß die von Kimberley nach
Mafeking entsandte Entsatzkolonne bei
Fourteen Streams über den Fluß geht,
erscheint deshalb wenig wahrscheinlich,
weil der Uebergang bei Barkly oder an
einer andern Stelle sich leichter be
werkstelligen läßt. Wahrscheinlich wer
den aber die Buren nicht stark genug
sein, die ganze Flußstrecke von Barkly
bis Fourteen Streams zu decken (die
Entfernung von Kimberley bis Mafe
king auf der größtentheils zerstörten
Bahnlinie beträgt 22? englische Mei
len. Die nördlich von Kimberley lie
gende Eisenbahnstation Fourteen
Streams ist 25 Meilen von Kimberley
entfernt. D. R.).
Marfchall Roberts meldet von Os
fontein. 6. März: Gestern hat Gene
ral Gatacre Stormberg besetzt. Die
nach Norden und Westen laufenden Ei
senbahnlinien werden jetzt ausgebes
sert werden. General Elements ist bei
Jouberts Siding jenseits Colesbcrg.
General Buller meldet, daß Natal jetzt
praktisch voin Feinde verlassen sei. Die
Buren ließen einige Ambulanzen mit
Kranken zurück. Die Maulthiere hat
ten sie vor ihre Transportwagen ge
spannt. Rhodes. der Südafrika genau kennt,
ist nicht allein fest davon überzeugt,
daß selbst die Annexion der Burenre
publiken den Frieden in Südafrika
nicht wieder herstellen wird, sondern
nimmt auch anscheinend an. daß die
Engländer in nächster, Zeit sich miede
rum nach Kimberley werden zurückzie
len müssen. Nur so erklärt sich wenig
stens das eifrige Bemühen, schon jetzt
neue Befestigungen bei Kimberley an
zulegen. Nicht wenige Engländer glau
ben allerdings auch, daß dies Hand
lungsweise Rhodes' lediglich durch ego
istische Interessen eingegeben sei. Der
imperialistischen Politik Chamberlains
sei Rhodes nur so lange geneigt, als
das in seinem Geschäftsinteresse liege.
Die Buren in der nördlichen Capko
lonie ziehen sich anscheinend in großer
Menge in den Oranjefreistaat zurück
und lassen die Engländer im Besitze der
zerstörten Eisenbahnen.
Von den Operationen Roberts' ist
wieder nichts gemeldet. Die Besatzung
von Ladysmith hat die verseuchte Stadt
verlassen und ein Lager am Mooi
flusse bezogen, wo die Truppen mch
rere Tage bleiben werden, bevor sie nach
dem Süden gehen. Sie sagen, daß die
Straße nach Eolenso Szenen biete,
welche die aus Dantes Hölle Lberträ
fen. Todte Menschen und Thiere lä
gen in ollen Stadien der Verwesung
umher. Manche nur oberflächlich Be
grabene feien durch die Regengüsse der
letzten Tage wieder ausgewaschen. Der
Anblick und Geruch sei gleich fürchter
lich. Gefangene Buren erklärten, daß
Präsident Steijn nach einem neuen
großen Erfolge der Engländer nach
Pretoria gehen werde, um dort mit
den entschlossenen Kämpfern seines
Volkes den Kampf für die Existenz der
Burennation fortzusetzen. Die Gattin
Steijn's, die Tochter eines schottischen
Missionars, befindet sich bei Verwand
ten in Schottland. Die letzten Regen
gllsse haben Roberts Futter für seine
Zugthiere verschafft. Auch ein großer
Proviantzug ist imLaqer angekommen.
Man erwartetmit Spannung Nach
richten von neuem Vorrücken.
Aus zuverlässiger Quelle verlautet,
daß sich die britische Regierung ent
schlössen hat, Lord Pauncefote in
Washington als britischen Botschafter
zu belassen, da dieser für die Festigung
der angelsächsischen Beziehungen uner
fetzlich scheint.
London, 7. März.
Der Vice - König von Indien. Lord
Curzon, meldet, daß daselbst keine Ver
anderung bezüglich der Nothlage ein
getreten sei. Die Regierung muß 4.
374.000 Personen unterstützen, um sie
vor dem Verbungcrn zu schützen.
Das Unterhaus nahm in Plenar
sitzung mit 161 gegen 26 Stimmen
einen Schlußantraq an. eine Anleihe
von 35.000.000 Lstrl. aufzunehmen.
Im Unterhaus erklärte der Parla
mentssekretär des Auswärtigen Amtes
auf Befragen, daß keinerlei Verhand
lungen zwischen Großbritannien und
Portugal w'gen der Erwerbung der
Delagoabai oder irqend einem anderen
Theil von Portugiesisch-Ostasrila im
Gange seien.
Der Armeearzt Treres hat 'ticr
Ladysmiih telegraphirt. daß der sani
täre Zustand der Stadt ein schrecklicher
ist. Es sind nickt weniger als 300
Typhuskrank' in dem Ort.
Rußland.
St. Petersburg. 7. März.
In Rußland ist eine industrielle
Krise, besonders in dem Zucker - Ge
schäst. eingetreten und diel; Fabriken
sind bankerott. Die Regierung ist angc
Zangen worden, auf dieProduktion von
3899 und 1900 13 Millionen Mb-i
zu leihen. Tos Erträgnih in diesen
-V7Tr?-
leiden Jahren war fcuO.üOO Tonnen
mehr, als d-e russische Märkte absor
biren können.
St. Petersburg. 7. März.
Die neulich Entdeckung von Nil,i
listen Verschwörungen hat erneuert:
Vorsichtsmaßregeln von Seiten detPo
lizei zur Folge. An der Grenze ist dic
Polizei äußerst wachsam und die Be
wegungen des Z:re werden auf'Z
schärfste verfolgt.
Frankreich.
Paris. 7. März.
Gestern Abend wurde ein kleines
Gebäude am Boulevard St. Martin
mit Pulr in di Luft gesprengt.
Wahrscheinlich sollte dieSprengerei nur
ein Jux sein, dennoch entstand in den
Boulevard Cafes riesige Aufregung,
und Alles sprach wieder von Anarchi
sten . Attentaten.
Der Appellationsgerichtshof hat das
Urtheil, laut welchem der Orden der
Assumptionsväter sich auflösen muß,
bestätigt. Dagegen hob er das gegen
jeden verurtheilten Assumptionlften er
lassene Strafurthtil von 16 Franken
auf. Die Verurtheilten müssen aber
trotzdem die beträchtlichen Prozeß
kosten tragen.
Südafrika.
O s f o n t e : n. 3. März.
Die Stellungen der Buren besinoen
sich vier Meilen vor der Front de: Bri
ten und haben eine Ausdehnung von
acht Meilen. Ter rechte Flügel der
Buren lehnt sich an einen hohen Kopje
auf der nördlichen Seite des Flusses,
trelchen General French heute Morgen
beschoß. Anscheinend ist der Ranm
zwischen dem Berge und dem Flusse
mit Versckxanzungen versehen. Vr
wenigen Tagen lehnte sich der btt
(südliche) Flügel der Buren an inen
bohen Kcpje in der Mitte der Ebene.
Seitdem haben dieBuren aber ihreErd
verschanzungen zweiMeilen weiter nach
Süden ausgedehnt. Von dem linken
Flügel bis 'zum Flusse zieht sich e:n
Hügelzug mit sechs kleinen Kopjcs hin.
hinter dem die Buren ihre Truppen
ungesehen beivegen können. DieSchwä
che dieser Stellung liegt darin, daß sie
auf beiden Flügeln leicht umganzci
werden kann. Das Land ist eben un?
Wasser ist in Menge vorhanden.
Ladysmith. 3. März.
Heute rekognoszirten 3 Regimenter
Cavallerie gegen Norden. Hinter dem
Pepworthllqel bemerkten sie eine Ab
theilung Buren, deren langer Train
sich in Bewegung setzte, bevor die Trup
pen heran kommen konnten. Als d!e
Buren weiter nach Norden zogen,
sprengten sie hinter sich eine Bahnüber
führung in die Luft. Als die Briten
näher kamen, eröffneten die Buren ge
gen sie Ge 'ehrseuer. das die Briten
mit Geschützen beantworteten. Eine"
Angriff ris.'irten die Engländer nicht,
fondern begnügten sich, das verlassene
Lager der Buren zu untersuchen, wel
ches ixutlick bewies, daß sich viele
Frauen unter den Bauern befanden.
In Ladyfmith wurden die in den
Burenlagern zurückgelassenen Lebens
Mittel öffei'ich versteigert. Eine Trau
be brachte 25 Schilling ($6), in
Schüss! Tomaten 18 Schilling, 12
Streichhölzer 13 Schilling, ein Päck
chen Zigaretten 25 Schilling, 50 Ci
garren ' $50, Pfund Tabak 45
Schilling.
Dordrecht. 5. März.
Die Buren haben sich mit ihren Wa
gen und Geschützen aus der Umgegend
zurückgezogen. In den vorausgegangc
nen 2-tägigen Kämpfen verloren die
britischen Kolonialen unter Braban:
1213 Todte und 30 Verwundete.
Sterkstroom, 5. März.
General Gatacre marschirte heute in
Stormberg ein. ohne Widerstand zu
finden. Die Buren hatten vorher die
Eisenbahn nach Möglichkeit zerstört,
aber das Bahnhofsgebäude unverletzt
gelassen.
Kapstadt. 6. März.
Die Mitglieder de Asrikander Bun
des sprechen sich unverhohlen über die
Lage in Südafrika und ihre Beziehun
gen zur britischen Regierung aus. M.
I. Pretorius, Mitglied der gesetzgeben
den Körperschaft schrieb unter Anderem
an die .South - African NewS": Jetzt
wenn es zu spät ist. aefällt es dem bri
tischen Kabinet dem Vertrauen in un
sere Loyalität Ausdruck zu geben. Wir
wollen das nicht. Wir sind gesonnen den
britischen Parlament und dem Volk
Englands, die beide entschlossen sind,
die Unabhängigkeit der Republik nicht
zu respektiren. kund zu thun, daß uns
nur ein Ding theuer ist. nämlich unsere
Unabhängigkeit und dies ist die Frage
über die wi- vor allen andern gehört
werden wollen."
Australien.
Sydney. N. S. W.. 7. März.
Hier hat sich der vierte Todesfall in
folge der Beulenpest ereignet.
Mehr Zoll verlangt,
New Aork. 7. März.
Zollbeamte belegten das Rubens'
sche Gemälde Die heilige Familie" r
dr Gallerie eines Kunsthändlers rc
der 5. Ave. mit Beschlag, da derWer."'
desselben nn mit $25,000 angegeben
worden war, während es in Englan
für' $43.000 verkaust wurde. Au,
dem vermehrten Zollbetragc werde?
Strafgelder verlangt.
Raub.
Paiucket. R. I.. 7. März.
Einbrecher drangen in die Office ar
Maud Bre'."ing, Eo,, sprengten oc:
Eeldschrank mit Dynamit und rahme"
ca. 4000 mit.
ztto. 42.
Mand-zlcpcschcn.
Vorbereitungen jiir einen et
waigen -Zollkrieg.
Ti, Philippinen . Vommisfi, ist
nun vollständig.
ZZai. vnkiilio! tci iuiuirttn.
Wiederverzeltunzs '
maßregeln.
New ?)ork. 7. März.
Eine Spezialdkpesche des .Herals"
von Washington meldet: Wenn auch
die Administration gegen ungerechte
Gesetzgebung, die im deutschen Reichs
tage schwebt, nicht protestiren kann, sii
stellt sie im Geyeimen doch Unterfu
chungen an, um sich durch die Aus
dehnung der Verfälschungen deutfckxr
Importartikel zu vergewissern.
Diese Untersuchung erstreckt sich auch '
auf die Einfuhr anderer europäischer
Regierungen, welche amerikanischeWaa
ren aus ihrem Gebiete fernzuhalten
suchen. In Bezug auf Deutschlanö
wird die erlangte Information von
Werth "sein, falls die Jleischinspek
tions Vorlag Gesetz werden sollte.
Die Untersuchung hat ergeben, daß die
von der deutschen Regierung gegen
eimrikanische Product rhobnn Ein
wände auch auf die deutsck'en Waaren
Anwendung finden. Deutsche Wein
z. B. sollen Verfälschungen enthalten.
Di Regierung kann also sofort Gegen
maßregeln ergreifen, falls es nöthii.
wird. Die deutsche Fleischinspektions
Vorlage in ihrer jetzigen Gestalt würde
der amerikanischen Fleischeinfuhr ziem
lich ein Ende machen. Man weiß, daß
die deutsche Regierung die Vorlage mil
dern möchte und dies versuchen wird,
wenn dieselbe an den Bundesrath ge
langt. Die Commission.
Washington. T. C.. 7. März.
Prof. Bernard Moses von der Uni
versität von Ealifornien hat nach einer
Conferenz mit demPräsidenten die noch
vacanteStellung eines Commissärs für
diePhilippinen angenommen: die übri
gen Mitglieder der Commission sind:
Richter Taft von Ohio. Dean C. Wor
cester von Michigan. Luke Wright von
Tennessee und Henry C. Jde vön Ver
mont. Die Socialisten.
Indianapolis. Ind.. 7. März.
Die erste National - Convention de:
socialistischen Partei zur Ernennung
von Candidaten für di Pläsiixntschasi
und die Vice - Präsidentschaft trat in
Reichweiu's Hall zusammen. Es waren
ca. 50 Delgatn anwsnd, doch wer
dn mehr erwartet. Die Partei zählt
ca. 15.000 Mitglieder? viele derselben
befüttvorten eine Fusion mit den
.Middle-of-the-road"-Populisten. doch
sind E. V. Tebs. Victor L. Berger und
nder Führer dagegen. Voraussicht
lich wird E. V. Tebs zum Präsident-schafts-Candidaten
und I. B. Harri
man von Ealifornien zum Vice-Prasi-dntschafts-Candidatn
nominirt wer
den. Ad miralWats ankommt
heim.
Washington. D. C.. 7. März.
In Zlnbtracht des schwachen Ge
sundheitszustcindes des Admirals Wat
son hat der letztere dic Erlaubniß er
halten seine Flagae nach der Balti
more" zu ttansferiren, welches Fahr
zeug in Kurzem via Suez Canal
heimkebren wird. ?a unterwegs viel
Aufenthalt gemacht werben, so wird
der Admiral erlt gezen Sommer in
der Heimatb eintreffen.
Zum Nachfolger Watson's ist der
Contre - Admiral Geo. C. Remey. Be
fehlshaber der Flottenstation in Ports
mouth, N. H., ausersehen worden.
Das Vorverhör.
Frankiort. Ky.. 7. März.
Das Eourthouse war mit Menschen
gedrängt voll, als das Vorverhör von
Harlan Whittaker, der im Verdachte
steht, den Gouverneur Goebel ermordet
zu haben, btgann. Die Vertheidigung
nahm die Staatszeugen nicht in's
Kreuzverhör.
Ter Rich.er überwies Whitkaler an
die Großqefchworencn'. Die Stellung
von Bürgschaft wurde nicht bewilligt.
Angebliche Verschwor er
verhaftet.
New York. 7. März.
Die Spezial - Grohgeschworencn
ivelche die angebliche Verschwörung ge
gen die Brooklyn Rapid Transit Co.
untersuchten, haben 6 Personen in An
klage versetzt. Dieselben sind beschul
digt, die falschen Gerüchte über die Ge
sellschaft in Umlauf gesetzt zu baben.
Die in Anklagezustand Versetzten
sind: Alfreo R. Gosline. Harry I.
Alexander, ein Anzcigcaqent, Charles
T. Tavis. Redcikteur der .Wall Street
Review," Eugene L. Packer. Warnen
T. Allen, ein angeblicher Aktionär der
Brooklyn Rapid Transit Co. und ein
gewisser Bogart. der Goslins Privat
Sekretär sein soll.
Alle Sech- wurden verhaftet.
Streik droht.
St. Louis. Mo.. 7. März.
Ein Streik der Angestellten der St.
Louis Transit Co ca. 3000 Mann,
steht bevor. Yxm nicht die Gesellschaft
die Forderungen der Leute erfüllt. Sie
verlangen die Wiederanstellung des
entlassenen .,icepräsidenten der Unio,i,
Miller, eine bessere Eintheilung d,r
ArdZitszeZt uns mehr Wagen auf lxn
verschiedene.. Linien.