Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 08, 1900, Image 7

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    IfLäRASKA STAAT! - AltZUlUBK. LJracom. n.
Sine Ialle.
lif m unserem JlrlÜtl .Vom Süd
efiitarusien Kriegsschauplätze" ouZge
jptwknc Vermuthung hat sich xattf
cli irir decken kennten, bestätigt. Xet
ci ctraiffl mit Recht berühmte &t
mal oudert hatte die stürmischen
Eliten nur in eine alle gelockt, als er
ihnen die Spicnenkurpe (2pionftop")
preisgab.
lenn als General Warren kaum
durch lüeneial Buller seinen Sieges
beriet nach London gesandt hatte, wur
de seine HcereeadZheilllng aus der an
cdlich mit Mühe erkämpften Höhe, von
riera bis dahin verboraen gehaltenen
Kanonen der Buren bestossen. Xa der
tapsere öeneral, die feindliche Artillerie
nun nickt mit gleicher Münze bezahlen
tonnte, inufetr er den steilen Hügel tei:
der verlassen.
Wir sind wirklich gespannt, wie die
Meldung von diesem neuesten IKifeer
solg. den General Buller selbst in einem
amtlichen Bulletin zugesteht, aus das
kritische Publikum wirken wird. Tenn
wenn auch erfolgreiche Eroberung!
kriege bei dem Londoner 2piesj
bürger recht populär sind, so dürste doch
in frivol angezettelter Angriff, der mit
Miszersolgen und Miszerfolgen verbun
den ist. kaum dazu beitragen, die 2tel
lung seines Urhebers, des (5olonial-se
kretars Chamberlain zu befestigen.
Turch erfolgreiche politische Zette
lungen hat sich in England zwar schon
manches Zory Ministerium am Ruder
erhalten. Allein dauernde Blamagen
in der auswärtigen Politik mögen doch
dahin führen, dafz die zahlreichere bri-
fiirf-ie Mkua-Nariei bis rrinrirrn ?ük-
ne Lord Beaconsfield's aus den Aem
lern treibt.
Eine nee Melkmaschine.
Wir wollen unseren Lesern heute
kon einer neuen Melkmaschine berichte,',
die kürzlich in der Versuchswirthfchaft
der ProvincialA'cibauschule zu '56
skorf in der preuZ.'ichen Provinz Han
nover einer gründlichen Prüfung unter
worfen wurde.
Tiefe Siemsglük'sche Melkmaschine
ist zunächst als Handapparat angefer
tigt, und besteht vornehmlich: 1. aus
einer Luftpumpe, 2. aus einem frei
stehenden Milchbkh'ilter. 3. aus Melk
bechern, die mit Aummipolstern aus
gekleidet und durch Äummischläuche
mit dem Milchbchölter verbunden sind.
Tie Versuche lauerten mehrere Wo
chen. Die Probe wurde an drei Kühen
gemacht. Das Melken wird nach der,
eigenen Angaben des Erfinders folger
dermaßen ausgeführt: .Man stellt den
Apparat neben dir zu melkenden Kuh
hin. indem man in tie eine Hand den
Milchbehältcr und in die andere Hand
die Luftpumpe mit oen Schläuchen urO
Bechern nimmt. Die Becher werden
mittels über die Äuh geworfene Guin
mibänder am Suler angeschnallt. Der
Melker setzt die Pumpe in Bewegung
und dreht einen Hahn hin und her. wo
durch die Verbindung der Becher mit der
Kanne ouwechfelnd hergestellt und un
terbrochen wird. Dadurch reiben fit1
die Zitzen an den kummipolstern, wcl
che gleichzeitig einen Druck aus die sitzen
ausüben. Etwas warme Milch fließt
an dcn Gummipolstern herunter- wo
durch die Zitzen angefeuchtet werden.
Bald flicht die Milch infolge der Taug -Wirkung
in starrn strahlen aus den
Zitzen heraus, '.ras man durch den
durchsichtigen, von Glas hergestellten
unteren Theil btl Melkbechers beobacht
Jen kann."
Der Erfinder IM die Vorzüge sei
nes Apparates gegenüber dem Melken
mit dcr Hand wie folgt hervor: 1. voll
ständiges Rcinbleilen dcr Milch; 2. die
reine Milch hält s'ch länger frisch; o.
infolgedessen bessere Molkereiprodukte;
4. leichtes Ausme!ken durch eine Person
ohne große Uebung,' 5. zwei Kiihc kön
nen auf einmal gemolken werden; 6.
ruhiges Verhalten cer Kühe, kein chla
gen u. s. w.
Das Resultat dir Prüfung obenze
nannter Melkmaschine ergab nun, daß
die drei Kühe, welche verschiedenen Al
ler! und auch im Milchertrage verjch?e
den waren, sich mit der Maschine ruhig
melken ließen. Anfangs merkte man
ihnen an, daß eZ ungewohnt war. lach
zweimaligem Mellcn aber standen die
selben sehr ruhig .'nd man beobachtete
ein gewisses Wohlbehagen bei den Thie
ren. Tas Reinausmelken gelang bei
zw?i Kühen schon nach wenigen Vcrsu
chen. bei einer ab t:i nach w:nigen
Zagen. Tie Zeit des Ausmelkens bau
erte etwa 6 bis 10 Minuten. Jrgr.d
welche schmcrzcripfindungcn konnte
man nicht wahrnehmen, auch nicht ir
gcnd eine Verwundung oder Verändc
ung des Euters. Der Apparat ist tu
tent'irt. aber noch ?crbesserungsbedü?f
tig und verbesftrungsfahig.
Es haben sich einige Unternehmer be
reit erklärt, die Kosten der Verbcsserun
gen zu tragen und den Apparat, derbes
sert. zu empfehlen. Es wird von oen
weiteren Vcrfuche.i mit dem ebgeändcr--ten
Apparat abhängen, ob sich derselbe
bei den Landwirten Eingang verschaf
,fen wird.
Viele Landwnihe. namentlich aber
Müchbauern. wurden eme gu: aroerten-
de Welkmaschine mit Freude begrüß.
Variante.
A.: .Wein. Weib. Gesang. das
ist meine Devise!" B.: .Ich bin
i!os theilweise damit einverstanden:
Ich geh' zum Wein, wenn mein Weib
singt!'
Ein: Probe.
In einem feiner, Restaurant bestellt
ein Herr ein Beefsteak. Als ihm dieses
servirt wird, aber in sehr kleinem For
math. spießt er ti auf die Gabel, ruft
den Kellner und sagt:
.Ja. es ist richtig, von dieser Probe
Rindfleisch können Tie mir ein Bcef
steck bestellen."
Per Arizona ludet
schreibt in seiner neusten fiiirerner!
Unser Scnctuiu ist mit schonen 25 il
dern ausgeschmückt, wovon jedes ei
Packet Tabak reprssentirt. ti sind
im Ganjen 2.198 Nummern, d. h. wir
j haben im Laufe der legten zwei abre
2.198 Rollen Tabak verlaut. Tiefe
Bildchen machen sedr nette Äanddeko
rationen. aber hie und da ärgern wir
uns doch, wenn wir darüber nachden
ken, das; ein jedes davon eclatantes
Zeugnifz ablegt sür unsre eigene Eselei.
I X Editor des .Republican.' der eine
ähnliche Sammlung besitzt, kündigt in
! seinem Blatte an. deg er das Tsbal
kauen öranzegkdkn habe. Wir werden
uns nächstens das '".bqewöhnungs Ne
cept von ihm kommen lassen. Mittler-
! weile nehmen wir Ztautabak immer
I noch an ahlungSstait an.
I Ter .Nicker- hat sich diese Woche um
zwei Tage verspätet, weil das Papier
nicht zur eit eintraf. Wir sind darü
der so böse, wie zwei nasse Hennen. 15
ist nicht unsre schuld, dag das Papier
1 nicht ankam. Wir wissen überhaupt
nicht, ob irgend Jemand daran schuld
, ist: sollte f aber Jemand bereit sin-
den. die schuld auf sich zu nehmen, so
wollen wir ibn mit einem todten Hasen
erschlagen. Das Papier wird übrigens
jetzt von Tag zu Tag theurer, und statt
besser, schlechter. Tas kommt von den
verdammten Monopolisten, die die ar-
j men Zeitungsverleaer mit demselben
j Gusto ausbeuten, wie das übrige Pu-
blikum. Ter erste, der eine neue Anti
Monopol Partei gründet, wird unsre
herzlichste Unterstützung haben. Wenn's
keiner unternimmt, werden wir es sei
der thun, wenn der Papierpreis so am
Steigen bleibt.
Reichthum macht nicht glücklich.
Reich zu werden ist der Wunsch die
ler; ober gar oft schwindet für jene
das Glück, sobald fif dies hrißerfehnle
Ziel wirklich erreich! haben. In Würt
tcmberg lebte vor mehreren Jahrzehn
ten in einem Ttäd!chen eine arme, acht
bare Bürgersfamilie. Der Vater, Jo
i,ann R., war in Fleischer, dcr sein
Gewerbe fleißig betrieb, es aber nicht
recht vorwärts brachte; denn damals
wurde dort nicht so viel Fleisch ver
zehrt, wie heute. R. hatte fünf Kinder
und eine brave Frau, die zu arbeiten
verstand und die Tachcn zusammen
hielt. Diese Familie lebte ihren Ver
Hältnissen entsprechend sparsam und
glücklich. Trotzdem regte sich bei dem
Fleischer immer wieder der , Wunsch,
reich zu werden. Und dieser Wunsch
wurde ihm erfüllt. Von einem ent
fcrnten Verwandten fiel ihm eine be
deutende Erbschaft zu. Er war nun
sogar sehr reich. Da behagte dem
Fleischer das kleine Ttädtchen nicht
mehr. Er zog in die Hauptstadt, kaufte
sich eine reizende Villa, hielt Pferde
und Dienstboten und warf das Geld
mit vollen Händen hinaus. Die Fa
milie lebte nach seinem Willen in Taus
und Braus, und gute Freunde, die sich
bald fanden, halfen mit. daß das viele
Geld in verhältnißmähig kurzer Zeit
zur Neige ging. Einige Verluste bei
Kaufleuten, denen er Geld geliehen
halte, beschleunigten den Ruin. Als
sich dcr ehemalige Fleischer dessen be
wußt wurde, war es schon zu spät. Um
seine Telbstvorwllrfe zu unterdrücken,
ergab er sich dem Trunkc. Teine Kin
der, die er zu keiner Arbeit angehalten
hatte, machten schlecht: Gesellschaften
zu unverbesserlichen Taugenichten. Der
Vater beging an sich gar Selbstmord
und die Mutter fand einen frühen Tod
durch Siechthum. Blos der jüngste
Knabe und ein Mädchen, welche nach
, dem Tode der Eltern gute Menschen
I aus Nächstenliebe erzogen, wurden bra
ve Personen und brachten es nach dem
Grundsatze: .Bete und arbeite!" im
i Leben vorwärts. Der Reichthum hat
diese Familie ins Unglück gebracht.
Diese einfache Erzählung, die im Le
ben so oft sich in der einen oder anderen
Form wiederholt, beleuchtet klar, daß
, im Reichthum und irdischem Glanz
nicht die wahre Wohlthat liegen muß.
sondern vorzüglich in guten Grund
sätzen und treuer Pflichterfüllung liegt.
Jetzt ist auch das Arsenik
eine ebenso nützliche, wie .unentbehrliche
Substanz sür den Menschen. Bisher
betrachtete man das Arsenik als Gift,
benutzte es als Arzneimittel gegen Ma
laria, Neuralgie und eine Anzahl
Hautkrankheiten. Bekannt ist ja auch,
daß es besonders in den Alpen
Arsenikesser gibt, die durch den Genuß
des Arseniks fähiger im Bergsteigen
und im Ertragen von Strapazen wer
den. Nun aber beweist der tüchtige Pa
riser Chemiker Armand Gautier, dcr
sich auch durch seine Forschungen über
Jod in Beziehung zu unserem Orga
nismus eine große Autorität erworben
hat, daß Arsenik eine ähnliche Rolle in
unserem Körper spielt, wie das Eisen,
daß es eine ebenso nützliche und unent
behrliche Substanz für den Menschen
ist.
In Hartford City,
Ind., läßt die .CreScent Gas Compa
ny" im Herzen der Ttadt nach Gai
bohren, da man vermuthet, daß daselbst
noch ergiebige Quellen sich befinden.
In D e c a t u r C o u n t y.
Ind.. interessiren sich jetzt die Farmer
sür Anpflanzung von Bcsenkorn. von
dem man in jenem Theile des Ttaates
seither noch nichts gesehen hat. Man
glaubt, daß in der nächsten Saison
schon viel Korn dieser Art kultivirt
werden wird.
Man muß sich zu helfen
wissen. In Nord - Michigan ist f
wenig Schnee gefallen, daß die in den
Holzschlagdistrikten gefällten Baum
stämme nicht befördert werden können.
Um dem Uebelstande abzuhelfen, haben
die Holzschläger die ganze Gegend mit
Wasser begossen und eine Eisfläche her
stellt, auf der sie die Baumstämme
mit jeicbkiLkeit detor2?'7,
falsch adrcjsirt.
Vir waren in einr'n grossen Damen
lass. Es war keiner von der illimm
sten Torte, denn er gestand f.'kt nur
aus jungen Mädten. und unter deen
verläuft die Sache karmlofer. tv. der
späteren Äeneratiorien. dki.en man.
ungerechter, oft auch aerechttr Weii?
den Lorwurf macht, beim anq':i?m
duftenden Schalcken Kc,ffee am b'rei'.e
sten zu sein, den li'den Mitmenschen
zu kontroüiren und seine Ttwät.n
rzerfreuend zu beifügten.
Die Jugend ist insokern ungefäkr'i
&-:x, als sie noch viel j. sckr mit sich
beschäftigt ist. um selbst nach der me
disanten Teite hin b.'rooragcnde; In
Dresse an anderen zu nebmen. Für i'ie
hnf alles nur Bede.ituna in Bezug nu
sich selbst, und nur. wenn das Liebes
nd Berlodungsthema angesprochen
wird, erweiiert sich d?r Kreis der Ge
tanken zur Theilnahme für andere.
Heute war das Gespräch besonders
belebt, da es einen Fall ! handelte, der
ollgemeineS Interesse erregte.
Eine von allen Anwesenden gekann
le junge Dame, seit kurzem verlobt,
hatte einen Brief an ihren Bräutigam
falsch adresfirt, derselbe war in die
Hände einer lieben Freundin gefallen,
und fein Inhalt natürlich brühwarm
Jedem, dcr ihn hören wollte, anver
traut.
Nun flogcn die G!!sskn darübtk
fröhlich wie Tennisbälle her und hin.
Cin Liebesbrief war ja überhaupt
eine Fundgrube des Entzückens, und
ditscr hatte noch feine Spezialität in
Bezug auf die Anrede.
Die betreffende Braut, ein zierliches,
schmächtiges Persönchen, hatte ihr
Schreiben an den ungemein krästigcn,
oroßkn Geliebten mit der etwas son
derbar gewählten Zärtlichkeitsusdruck,
.Mein angebeteter Engel" begonnen!
Das war ein Erregen und Lachen
und Moquiren! Ein jedes der theils
häßlichen, theils hübschen jungen
Dämchen entsetzte sich, über das Un
passende dieser Anrede. In jeder
stand das Recht deS Weibes, dem allein
die Betitelung .angebeteter Engel" g:
bllhrt. flammend auf.
Nein, so etwas war noch nicht dag?
wesen!
Einen Mann, und selbst den geliebte
sten Mann, diesen mehr oder wenige?
plumpen Repräsentantin der Men
schengattung mit .En?" anzureden,
und dazu noch .angebetet!" Welche Uc
bcrschmänglichkeit! Nur verzeihlich,
wenn sie einem weiblichen Wesen ge
ccnüber angewendet wird.
Und dann tauchte auf einmal die
Frage auf: .Ja. wie würde man selbst
im gegebenen Falle einen Bräutigam
anreden?"
Das schwirrte durcheinander wie ein
aufgescheuchter Taubei,schwarm. und
t:; kritischer Bcobachicr konnte dabei
feststellen, daß jedes dieser oft noch sz
sehr jungen Dämchen tamit auf ein
durchaus vertrautes Gcbict kam.
Neben mir saß die unbedingt Tchön
st: und von den Männern Gefeiertste
der ganzen Gesellschaft.
Ein schlankes, junge? Geschöpf mit
einem Kinderlächeln um den rosigen,
schwellenden Mund, und weichem, zär!
lichem Blick in den dunklen Sammet
äugen. Traumverloren, das reizende
Gesichtchen wie von tiefinnerlichem,
unbewußtem Glücksschimmcr durch
leuchtet, hörte sie stumm dem bunten
Stimmengcschwirr zu. Oder vielmehr
sie hörte von allem nichts. es war.
als lausch sie ganz selbstvergessen ei
r.n Ttimme in ihrem Innern.
Ich bog mich zu ihr! .Und wie wür
ten Sie Ihren Bräutigam anreden,
Fräulein Harriet?"
Wie aus einem Traume heraus sag
.t sie leise, mit zitterrder Innigkeit im
Tone: .Ich? Ich würde ihn .Mein
Glück" nennen!"
Sie hatte nicht mir geantwortet, nur
sich selbst. Den Kopf zurückgelehnt,
canz ihrem süßen Gedankengange sol
gend, flogcn ihre Blicke in die Weite,
iiber die engen Wände des Zimmers
fort, zu irgend einem leuchtenden,
wunderbaren Punkt, den sie mit zärt
licher Gluth umfing.
Ich wußte, zu wem ihre Gedanken
schweiften. Wenn man im gleichen Ge
fellschaftskreise lebt, ist man über Lie
besbeziehungen der darin verkehrenden
Mitglieder meiftentheil? sehr gut orien
tirt. auch wenn dieselben erst" im leise
sten Anspinnen sind und die Betreffen
dcn selbst sie noch für ein undurch
dringliches Geheimniß kalten.
.Armes Kind!" dachte ich bebau
crnd. Dcr goldcne Faden, an dem sie
eben noch selig spann, war schon grau
sam zerrissen.
Ter junge, aus sehr vornehmer Fa
milie stammende Assessor, den sie
liebte, hatte mir vor wenigen Tage::
mit zuckenden Lippen und sehr blassem
Gesichte gesagt: Ja, sie ist ein be
zauberndes Geschöpf, süß und rein,
wohl dazu geschaffen, einen Mann sehr
glücklich zu machen, aber sie ist die
Tochter ihres Vaters, ter drüben in
Amerika den elendesten Wucher und
Menschenhandel getrieben hat. den man
sich denken kann. Die meisten Män
ncr werden sich darüber hinwegsetzen
man ist ja heutzutage sehr tolerant ge
ccn Flecken, die mit Cold zugedeckt
werden, besonders wenn Ort und Zeit
ihrer Entstehung weit hxt verlegt sind.
Aber ich bin in strengen Ansichten und
Anforderungen aufgewachsen. Es war
mir unmöglich, meine Familie mit der
,hnn zufammcnzudenken ganz ab
gesehen von den Anforderungen, zu de
nen mich die Traditionei meines Ge
schlechtes verpflichten, und die jede
Vereinigung mit einer nicht tadellosen
Familie unmöglich machen. Ich ha
U mich deßhalb zur Legation nach
Konstantinopcl gemeldet und werde.
Im die Tache in Ordnung ist, einen
Urlaub zu meinen Elter" nahmen."
Lange Jahre waren über jenen
Nachmittag hingezogen. Meine schöne
Nachbarin von. damal? war meinen
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Vorstehendes Bild der Virte Äillö" zeigt dem !.'eser, daß auch in 'ebraska umfanqieiche industrielle Elübl,sse
men .seit vielen Jahren kristl,n. deren LeisiungSsähiakeil eine sehr bedeutende ist. Tie Creie Mills" ludriuren
das rühmlichst bekannte .Viktor" Mch , das wegen der feinen Dualität ungewöhnlichen Äbsay findet.
ergewöhMch günstige
fr
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DEUTSCHLAND S HEEH uiul FLOTTE
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ohne viele Mühe verdienen.
Argen ganz eirlschwundcn. Sie hatte
irgend eine Finanzgrößc gcheirathet.
machte in der Residenz rn bedeutendes
! Haus und war mir. wenn sie einen
t ihrer seltenen Besuche bei dcn Eltern
maa,ie, niemals zu vr'icvi geiommcn.
Dann traf ich sie gan. unerwartet
wieder, in demselb: Hause, in dem ich
einst jene kleine Episode mit ihr erlebt
hatte.
Tie war eine wunderschöne Frau ge
worden, noch schöner, als damals ihre
jugendliche Blüthe versprach. Ttolz
und stattlich, die Züge von durchsickti
ger Reinheit und edlem Tckmitt, aber
nichts mehr darin von der süßen Weich
heit ihrer Jugendtage und dem von in
i.en hervorleuchtenden Reichthum des
Empfindens. Alles etwas streng und
kalt, der Mund halb v'rschlofsen und
der Blick der Augen meistentheils leer
und gleichgültig.
Wie damals, faßen wir nebeneinan
dcr, und während um un? dasGespräch
allerlei Stadtneuigkeiten berührte, die
ihr, der Auswärtswohi'snden, anschei
nend sehr uninteressant waren, wandt;
ich mich zu ihr und fragte sie, ob sie
sich noch unseres letzten Beisammen
seins in diesem Hause entsinne?
Es lag sehr viele graziöse Lieben!
Würdigkeit in der Art. wie sie lächelnd
cingcstand. trotz großer Sdmpathie für
meine Person, doch in der langen Reihe
dcr Jahre die einzelnen Male unseres
Zusammentreffens nicht mehr mit Ein
zllbcziehungen im Gedächtniß behalten
zu haben.
Auch ich mußte lächeln und zugeben,
daß im Ganzen diefts Verlangen wohl
etwas zu hoch wäre, aber
und nun, erzählte ich die Veranlassung,
weßhalb mir jenes letzte Mal so gut
in der Erinnerung geblieben.
Während ich sprach, stieg langsam
ein feineZ Roth in ihr blasses Gesicht.
Ein Zug träumerischer Weichheit ver
klärte die stolzen, kalten Züge, daß sie
für eine kurze Spanne genau so aus
schauten, wie einst die de? jungen, lie
benden und hoffenden Mädchns.
.Mein Glück? Sooie ich das da-
mals? Ach ja. damals, mein
Glück, damals glaubt ich
noch "
Wie erwachend, strich sie mit den
weichen, juwelengeschmilckten Fingern
über die Stirn. Der Schimmer ver
gangcner Tage war fortaewischt. hin
:cr der herabsinkenden Hand sah ihr
Gesicht wieder bleich und kalt in die
Gegenwart. Auf die ebert noch in süß
fchwermüthiger Rück?rinncrung geösf
treten Lippen trat ein soöttifches, ab
weisendes Lächeln: .Ja. ja, das find
so Mädchenschwärmereicn und Thor
hciten, man malt sich in jungen
Jahren alles mit solch' zauberhaft
leuchtenden Farben, wie sie das Leben
niemals bietet. Die Wirklichkeit schaut
dann ganz anders aus, ihr Ton ist
orau und nüchtern. Ich habe mei
nem Mann wenig Licbesbriefe gcschrie
Hrn. am allerwenigsten solch mit über
schwänglichcn Anreden. (5r hätte da
sür auch nicht viel Verständniß und
Geschmack gehabt." Mit einem Ton.
dem sie umsonst ein scherzhaftes Geprü
ge geben wollte: .Mein Glück habe ick
ihn unbedingt nie genannt. Aber "
und nun kam ein stolzes Leuchten in
t' schön. 'n dunklen Auacn ganz
untreu bin ich den Schwärmereien und
Illusionen vergangene'- ' Tage doch
nicht geworden. Ich habe eine einzig
sie. ein liebliches, kleine? Geschöpf. auZ
tessen blauen Augen mich oft meine
Kindheit und Jugend mit all' ihren
hochstllrmenden. süßen Träumen grüßt.
Tl5nn.e.ich. wantmal .mein Glück!"
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"X 1 MJLÄii
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liniere Zwirne
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ZLer ui5 dise Summe liosendek.dem seta wir ten
"Stuots-Anzeifeei"
cuf ein Jahr und tat Pruchlrverk ersten Rangki
cginne rcchtLndcndc recht.
) Gebrauche
Ict ist eine riitligc
Die"Jahre ändern umere Siusivrc,',
und meine gipfeln alle nur noch in mei
nem Kinde!"
Eine Frage von anderer Seite zog
meine Nachbarin von der Unterhaltung
mit mir ab. Sie stand auf. um im
Nebenzimmer ein Bild zu betrachten.
Wie sie dahinschritt. schn, stolz, reich
geschmückt, und doch mit müdem, un
srobem Schritt, zog, rückdenkcnd ihres
einstigen, hoffnunggeschwellten Ju
gcndreizcs, ein warmes Bedauern durch
meine Seele: .Arme Frau, mitten in
allem Glanz des Lebens, eine dunkle,
wunde Stelle, die klingendste der
Saiten zerrissen und ve'.stummt."
Doch gleich neben der sentimentalen
Weichherzigkeit dieses Bedauerns stiez
tie Frage in mir auf: Warum sie be
klagen? Ging auch das eine Glück in
Trümmer, ihr blieb noch ein andires,
ein reiches, schönes!"
Gipfel der Zerstreutheit.
Frau A. (Gattin eines Arztes):
Mein Mann ist fürchterlich zerstreut.
Frau B.: Was Sie sagen!
Frau Ä.: Ja, denken Sie sich, als
wir bei der Trauung am Altar die
Ringe wechselten, da faßte er mich am
Puls und sagte, ich sollte die Zunge
heraus strecken.
Ein armer Kerl.
A. : Sie trinken jeden Abend zwölf
Halbe?
B. : Gewiß, abe? von elf Uhr an
darbe ich die ga.ze Nacht!
D aß Jemand Schuldner
sucht, kommt oft vor, daß aber Einer
seine Gläubiger sucht, ist fon 'was
Seltenes. Deshalb fei ein solcher Fall
registrirt. Ein Herr Göbcl aus Ar
aentine inKansas hat sich nach 19 Jab
ren brieflich nach Frankfurt a. M. ge
wandt, rnd bittet seine Gläubiger,
ihm ihre Rechnungen zuzuschicken, da
mit er sie bezahlen könne. ?r läßt
seinen Bricf veröffentlichen, weil das
vielleicht zur Erkenntniß feiner Gläu
bigei" führe. Die Ehrlichen werden
ch noch nicht ganz alle.
13 t n Haus, bci dem Wasser
röhren die Balken, Ständer u. f. w. er
setzen sollen, beabsichtigt ein Architekt
zu bauen. Durch die Röhren soll wäh
rend des Winters heißes, während des
Sommers kaltes Wasser zirkuliren, um
das ganze Haus auf diese Weise in der
kalten Jahreszeit zu heizen, bezw. die
Zimmer während der heißen Monate
abzukühlen. Alle Fußböden. Decken
und Wände erhalten fo ein Netzwerk
von Röhren, welches Hciz- resp. Kühl
slächen liefert, wie sie theoretisch Im
lt-.idf am besten entsprechen. . .
,
.je'1
r'V - " - .
.V'V .h
V"
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Werte für
niiii !
SS.FV
Dh.AugMKaemS.'s
Hamburger Tropfen
... kgkn . . .
Tyspepfie, Unvcrdaulichkk'it,
Ziopfschmerzen.
Bkbar.dlung und eine fiebere
Heilung.
15
Ein tüchtiger dentfeyer encraz
ist soeben vom Tode abberufen wor
den. Der General der Infanterie von
Stichle.
Seit dem Jahre 1840 hat er dem
preußischen Heere angehört. Er if:
frühzeitig in den Generalstab versetzt
worden rnid hat hier eine glänzen??
Laufbahn gehabt. Er wurde Tirector
der neu errichteten Kriegsschule in
Potsdam, dann txr Kriegsschule in
Neisse, übernahm 1861 die Leitung der
kriegsgeschichtlichen Abtheilung det
Großen 'Generalstabs und war gleich
' zeitig Lehrer der Taktik an der KriegZ
akademie. 1864 wurde er Flügeladju
tant des Königs, machte als General
stabsofficier beim Prinzen Friedrich
Karl den Feldzug gegen Dänemark intt
und wurde während des Waffenstill
, stands zur Botschaft nach London und
, dann nach Wien commandirt. Im
österreichischen Feldzuge gehörte er als
I Generalstabsofficier dem Obercom
j mando der Elbarmee an. Dann führ
te er zwei Jahre lang das Königin
Augusta-Regiment. Im französischen
Kriege wurde er Chef des Generalstabs
der zweiten Armee des Prinzen Fr:e
brich Kar', und hier in dieser überaus
schwierigen Stellung hat er es vor al
lem verstanden, sich hervorragend zu
bethätigen, sodaß er sich die Freund
: schost des Prinzen Friedrich Karl bau
ernd erwarb. Nach dem Kriege wa?
er einige Jahre Director des allgemei
nen Krikgsdepartements. dann Jnspe:-
, teur der Jäger und Schützen, Com
mandeur der 7. Division, und alZ
; Nachfolger des Grafen v. Kirchbach
, Commandeur des 5. Armeecorps in
j Posen. Nach dem Tode des Generals
v. Brandemtein wurde er zum Chef
des Ingenieur- und Pioniercorps und
Generalinfpecteur der Festungen ;r
nannt, und in dieser Stellung ist er
thätig gewesen, bis er im 'September
1888' in dcn Ruhestand trat und du:ch
General Goltz ersetzt wurde. ,,
Neue Krankheit.
Junger Ehemann: ..... Zu machen
ist da nichts meine Frau krankt an
meiner Schwiegermutter!"
Frau: .Geh' zu, Eine krankt an
ter Mutter. dJe Andere an der Tante
ganz gcfurb ist Keines
Streng befolgt.
Richter: .Warum haben Sie In
Ihrer Arrctirung einen falschen Na
men angegeben?"
Angeklagter: .Weil mir meine Mut
ter streng aus's Herz gebunden, daß ich
meinen Namen rein erhalten soll!"
KARL WITZEI
adrikent
Cigarren!
ZII5N ktteßk Lincoln. Sied
EXCELSIOK
Cigarrcn Fabrik !
. . ls , ?'gk!l,h.
ä ro:
V3 icgurrtrii
fii
Ytfi -
XaVS
U&5lZ
Nauch'
y
nur
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chWttau.Tabal.
1031) g Sir., 5incokli, Ieb
Photograph nur
Landschafttmaie
U li.lieb ii. Strtk,.
Probiret
The Best Lanndry,
Tel. 579 2249 O Straße.
Toamse & Plamonbon, Eigenth.
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Acutsche Wirthschaft
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Clias. Schwarz
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Anheuser-Busch Bier, somit die beste
Cigarren stehen hier zur Verfügung.
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Beamte :
D. D. Muir. Präsident.
H. S. Frttman. kaffirer,
W. Ci Phillips. Affi't assirn
D irekivren:
ChaS. F. Smith. C. E. Perkin. W.
E. Wilson. C. I. Ernst. John H.
Ames, D. D. Muir.
Fred HagensicIc
Händler in
Feinen Weinen
und Liqneuren
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Nur einheimische Cigarren sind
hier zu haben.
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A.T. ?ulp, Jvhu Wittvrff.
CULP & VinORFF,
(Nachfolger von John Bauer)
Deutsche Wirthschaft.
915 O Straße.
Lincoln, Nebrakka
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No. 1216 O Straße.
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Tutzend.
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