Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 16, 1899, Image 2

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Sitte dem Lebe.
Vom Fahren mit der Eisenbahn bin
Ich lein Freund, ich thue es nur. wenn
ich nothwendig hinaus muß und nicht
langer, als es gerade nöthig ist. Aber
ein wenig beobachten und sich die Leute
sludiren, welche ihre geschäftsmäßigen
oder überflüssigen Jährten machen, ist
so etwas, was nebenbei abfällt und
manchmal auch nicht eben uninteressant
ist. Ueber die Wartesäle der Eise'
dahnstationen ließen sich Bücher schrei
den, wenn man dazu Zeit hätte; dort
trifft und sieht man Menscbenkinder
allerlei Schlages, aber sie ordnen sich
leicht in eine Anzahl Kategorien, die tU
m gewisse Gemeinsamkeit besitzen. Ei
re originelle Sorte von Wartesaalbesu
ehern findet sich an jedem größeren
Bahnhof, nämlich die Zeitkonsumen
in", deren Beruf es ist. .Mitbürger" zu
sein. Sie haben Nichts zu versäumen
und wenn es doch der Fall ist, kommt
es ihnen auch nicht darauf an. Zu be
jsiimmten Zügen erscheinen sie mit an
erkennenswerther Pünktlichkeit, am
liebsten kalten sie sich im Vorplatz d4
Stationsgebäudes auf und mustern
tie Ankommenden. An den Personen
selbst haben sie kein Jntrresse. aber sie
,einen. sie müßten Alles sehen und
wenn sie die Leute gesehen haben, ge
nügt es ihnen der ankommende und
bgehende Zug ist ihnen lediglich eine
Nummer in ihrem Vergessens - Regi
jsler. Daß sie einen Brief, eine Post
Zarte zur Bahn zu bringen haben, wäh
rend sie diese Sendung ebensogut dem
mächsten Briefkasten anvertrauen könn
ten, ist eine angenehme elbsttausch
ung, die ihnen zur zweiten Natur ge
'worden ist. Die Berufseisenbahnfah
er, namentlich reisende Kaufleute, ma
'chen die Sache ohne alle Förmlichkeit
,ab; sie treffen rechtzeitig ein, aber hü
sich, zu viel freie Minuten zu ha
'ben. In jedem Wartesaal, und wenn
(sie ihn auch schon hundertmal gesehen
aben, schauen sie sich nach allen Sei
ten um, gehen gern einige Schritte auf
und ab. widmen dem Portier, wenn er
zum Einsteigen ausfordert, einen höchst
gleichgültigen Blick, da sie ganz genau
die Sekunden wissen, welche bis zum
Einsteigen noch verfließen müssen
aber den richtigen Zeitpunkt zum Ein
steigen verfehlen sie nie. Zu diesem
.Pflegma der Gewohnheit steht im
scharfen Gegensatze die nervöse Hast
deS Gelegenheits Fahrgastes. Um ja
nicht auf der Bahn zu verhungern,
nimmt er sich vor. zunächst seinen Ma
gen nach allen Regeln der Kunst zu
versorgen? das Essen muß mindestens
,zwei Stunden vor Antritt der Fahrt
fertig sein, und wenn er Ehemann ist, ,
hat die würdige Hausfrau schon Tage
vorher die dringlichsten Ermahnungen ,
vernommen, sich vor Allem nicht zu
verspäten. Diese thut eifrigst ihre
Pflicht, aber der Herr Gemahl muß,
wenn man es niedrig tazirt, fünfmal
gebeten werden, zu Tisch zu kommen,
er hat noch immer keine Zeit, dies und
jenes muß eingepackt werden, damit
nichts vergessen wird, dann findet sich
l)ier ein Stückchen nicht, dort fehlt ein
Stückchen, dem armen Menschen ist der ,
Kopf schon ganz wirr, wenn er endlich
'zum Essen kommt und bei der großen '
Aufregung hat sein Appetit bedenklich
Einbuße erlitten. ; 1 " ' -j I
t Die Uhr wird förmlich warm von !
Um ewigen Schauen nach der Zeit, ha '
,stig schlingt er einige Bissen herunter
zs wird ja die höchste Zeit, dann sucht
tt sich nochmals seine Haiseligkeiten
zusammen; habe ich nun Alles?" fragt
er die Frau., hoffentlich stimmt es, ein
schneiler Abschied und nun eilig zum
Bahnhof. Der Schweiß sieht ihm auf
der Stirne, wie er ankommt, er zieht
die Uhr: noch 20 Minuten Zeit, also
wenigstens früh genug um eine Fahr
'karte zu lösen. Am Schalter stehen
aber auch andere Menschen, die eben
falls mitfahren wollen; er möchte sie
olle zum Blocksberg wünschen, da er
auf sie warten muß, bis er daran
, kommt. Da hat Einer zu wechseln,
der Andere stellt zehn Fragen an den
tLeamten, da kann eine Dame in Folge
der bekannten praktischen Kleiderta
schen ihr Portemonnaie nicht finden
nein, trotz der frühen Zeit kommt man
vielleicht doch nicht mit. Endlich ist
man an der Reihe, aber so aufgeregt,
daß man fast keine Worte findet, um
den Beamten zu fragen, wohin und mit
welcher Klasse man fahren will. Ich
möchte dritter Klasse nach N.", hat man
glücklich heraus und alsbald eine ein
fache Fahrkarte für diesen Zweck in den
Fingern. Aber das ist ja verkehrt, man
will doch auch zurück. Ich möchte aber
eine Rückfahrkarte!" Ja, lieber Mann,
das hätten Sie doch sagen können!"
enigegnete ihm kopfschüttelnd der Be
amte, macht sich aber aus dem Vorfall
, weiter nicht viel, nimmt das Billet zu
lück und händigt ihm eine Rückfahr
karte ein. Das Geld hat er genau ab
aezählt und in Papier gewickelt bei sich,
aber wo? Weste und Rock haben Ta
fchen. große und kleine, er aber hat sei
ne Werthfumme von der einen in die
andere gesteckt und in welche, weiß er
schließlich selbst nicht mehr. Nun geht
ti ans Suchen, die Finger arbeiten sie
derhafi, erfreuliches Ergebniß: das
Geld findet sich, und zwar so schnell,
daß der Beamte seinem Unmuth erst
zur Hälfte Ausdruck gegeben hat Gott
fei Tank, man ist wenigstens so weit.
Nach vielen Mühen und Umständlich
leiten gelingt es dann auch noch, das
Geväc! llvedirt 2 erhalten und nun
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2.7inutkn bis imx iztyt de- Zuges,
und, wie der Anschlag, am schwarzen
, Vrette besagt, sind 1 Minuten Ver
spatung, alo noch 2o Minuien wenn
man das gewußt hätte, würde man
nicht so gehastet haben, aber die Haupt
fache ist, daß man früh genug kommt.
Stfan sucht seine sämmtlichen Taschen
nochmals ab. ob nicht etwas vergessen
ist richtig: das Taschenmesser fehlt!
Wie ärgerlich! Aber was thun? Noch,
mals nach Hause rennen, das geht
nicht, dann käme man trotz größter Eile
nicht mehr mit. man muß sich einfach ia
Geduld fassen und wenn es nicht an
ders geht, sich ei Aushülfmesser in
der nächsten Stadt kaufen.
Etwas bergißt man trotz aller Vor
ficht ja immer, das ist ein Leiden, was
, einmal mit der Reise verbunden ist,
; deßhalb getrost voran. Tie Minuten
' werden lang und länger und als wahre
Erlösung kommt es Einem vor, wenn
j endlich
der Vortier seine Schelle
schwingt! Einsteigen in der Richtung
nach N. zweites Gckise!" Ueberstürzt
eilt man zum Zuge, der noch kaum
steht, um vor Allem mitzukommen,
stößt man ein halbes Dutzend Ausstei
' gender beiseite, Gott sei Dank, man ist
geborgen!
Fräulein Traudchen ist von ei
ner Pensionsfreundin eingela
j den, sie auf auf einige Zeit zu besu
cken. Äroße Freude wochenlang rr
her. Näherinnen und Putzmacherinnen
werden gedrängt, ein Koffer nach dem
, andern wird gepackt, es ist nämlich im
! Wohnorte der Freundin Schützenfest
und man muß Ballgarderobe mit ha
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' n.önnlichen und weiblichen Jugend deS
! Fleckens geplant, da heißt es schon sich
, vorbereiten, damit man nicht immer im
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selben Kostüm erscheint und von Allen
über die Achsel angesehen wird. Der
Eifer wird belohnt, am feststehenden
Tag ist Alles in Ordnung. Fräulein
Traudchen kann fahren. Es handelt
sich nur um einige Stationen, aber das
Aufgebot an Eskorte laßt glauben ma
' chen, als ginge es wenigstens nach den
Marianen oder Ladronen. Mutter,
Schwester. Brüderchen und drei Freun
binnen obendrein. Mit Schirmen, Hut
schachteln, Blumensträußen rückt man
nach gelöster Fahrkarte in den Warte
saal ein, tausend Dinge hat man sich
noch zu erzählen, hundert Ermahnun
gen fließen zwischendurch, von jeder
Persönlichkeit des hohen Gefolges wird
ein halbes Dutzend mal Abschied ge
nommen, schließlich geht die vermale
bette Küsserei ich wäre beinahe noch
gröber geworden los und im Hinter
gründe sitzt der Plauderer und nimmt
mit boshaftem Grinsen Kenntniß von
der heillos komischen Scene, welche die
se Weibergesellschaft coram publico
aufführt. Eben läuft der Zug ein, da
kommt durch den Hauptgang militäri
schen Schrittes ein Gensdarm mit dem
Revolver im Gürtel, neben sich zwei
noch junge Burschen, die Hände nein
andergcfesselt, Zwangspassagiere nach
k, dem Sitze des Landgerichts, wo
Morgen die Schwurgerichtstagung be
ginnt. Die Burschen machen einen
ganz verschiedenen Eindruck: während
der eine trübe vor sich hinschaut und
nur hin und wieder das Auge erhebt,
um scheu sich zu vergewissern, ob die
Blicke der Leute auf ihm ruhen, glotzt
der andere unverschämt um sich her,
daß lein Lachen auf seine widrigen Zü
ge kommt, ist Alles. Der Gensdarm
weist ihnen mit einem Wink ihre Plätze
in einem besondern Abtheil dritter
Klasse an. es sind Messerhelden, die in
ihrem Schnapsdusel einen wehrlosen
alten Mann so zugerichtet haben, daß
kr nach einigen Wochen unter vielen
Schmerzen gestorben ist. Was werden
sie erhalten? Ein, zwei Jahre Ge
kängniß. der eine, der Anstifter, viel
leicht Zuchthaus, wenn nicht der
schnaps die mildernden Umstände her
beisuhrt,
Verschiedene Portemonnaies.
Ein vielgereister französischer Men
schenkenner behauptet, daß sich die Na
tionalität. der Jemand angehört, am
leichtesten durch die Art und Weise ver
räth, in der er sein Geld bei sich trägt.
Während der Franzose sich eines ein
fachen Lederbeutels vor unauffälligem
Aeußern zur Unterbringung seines
nothwendigen Kleingeldes und der et
wa vorhandenen Goldstücke bedient, ge
braucht der Deutsche mit Vorliebe eine
zierlich gestickte, seidene Börse, die zar
ten Händen ihr Dasein verdankt. Der
Sohn Albions trägt feinen Mammon
lose in der rechten Hosentasche, Gold,
Silber, Kupfer, Alles bunt durchein
ander. Bei Bedarf holt er auf ihm
eigene, großartige Weise eine Handvoll
des Gemengsels aus der Tasche und
sucht sich die gewünschten Münzen nach
Bedarf heraus. Bruder Jonathan
stopft sein Bündel Banknoten in eine
Brieftasche von langer, schmaler Form,
in der seine Greenbacks" hübsch glatt
ausgebreitet liegen können. Der halb
civilisirte Capitalist des sonnendurch
glühten Südamerika verbirgt seine
Dollars in einem Gürtel mit schlau er
dachten Taschen, denen der gewiegteste
Langfinger nicht beizukommen vermag.
Diese eigenartigen Geldkatzen sind
meist sehr kostspielig. Ein Italiener der
ärmeren Classe knüpft seine geringe
Baarschaft in ein Taschentuch von,
schreiender Farbe, das er mit dem ver
wickelten Knoten versieht und möa
lichst unauffindbar unter seinen Klei
dern verbirgt. Ein ähnliches Versah
ren scheint für den Spanier Reiz zu ha
ben, während der russische Bauer seine
Stiefel als Aufbewahrungsort für sei,
ne Kopeken bevorzugt oder die mühsam
gemachten Ersparnisse in die Fütieruag
feines geliebten Pelzes näht.
Der Arizona Ricker
schreibt in feiner neuesten Nummer: "
Die Miß Heien Gould steht an der
Spitze einer Bewegung, welche es ver
hindern will, daß der polygamistische
Eongreßmann B. H. Roberts vor
Utat) imCongreß. einen Sitz einnehme
i.'kkirr .vren? tjt ein famoser Kerl
Wir kennen ibn persönlich und haben
vor ein paar Jahren m calt Lke we
iliaflens drei Tutzend Schnapp' mit
ihm getrunken. Er ist rechtmäßig er
wählt und wir können nicht einsehen.
warum er nicht den ihm gebührenden
Sitz in der nationalen Gesetzgebung
einnehmen soll. Es haben schon viel
schlimmere Mormonen dort Jahre lang
in Ehren gehaust, Mormonen in der
Praxis, wiewohl nicht in der Theorie,
Alle Theorie ist ja bekanntlich, nach
dem Worte Bifsalo Bull's. grau; die
Praxis ist die Hauptfache. Wenn ein
Eowboy in der Theorie noch fo tapfer
und muthig ist, wenn er noch so sehr
prahlt; sobald er sich in der Prazi
als Tummkops oder Memme zeigt.
tu s vorbei mit feiner Herrlichkeit. In
der Praxis ist Roberts ein Monomane
Pardon, wir wollten sagen, er hat
nur eine Frau; seine Theorie ist
uns schnuppe. Wenn nur alle unsre
Mitbürger, und besonders die ehren-
werthen Herren Eongreßleute und an
dre Politiker, in der Praxis koscher wä
ren, oann verziehen wir ihnen gerne
alle theoretischen Marotten. Onkel
Sam weiß, daß die Mormonen die
Polygamie lehren; warum zwingt er
sie nicht, diese Lehre aufzugeben, oder
sich aus dem Lande zu scheeren? Er
legt doch auch das Hauptgewicht da
rauf, daß sie in der Praxis O. K."
sind. Wenn Roberts der schlimmste in
dieser Beziehung wäre! Bei uns in
Givedam Gulch ist erst kürzlich ein
großes Kirchenlicht gestorben wir
brauchen seinen Namen nicht zu nennen
- und nach seinem Tode hatt er
vier Wittwen. Das sind die Lumpen,
die man auf's Korn nehmen sollte.
Das Mormonenthum in der Theorie
war diesem unserm früheren Mitbür
ger gänzlich Wurscht, vielleicht kannte
er's nicht einmal, denn mit vergleichen
den Religionsstudien hat er sich nie
befaßt. Aber die Praxis! O herrje!
Uusres Erachtens und wir sagen eS
frei heraus, obwohl wir selber Poli
tiker find sind die Kerle, die bis
nach Washington in den Eongreß vor
dringen, allesammt Lumpen; in ehr
licher Mann kommt mit ehrlichen Mit
teln nie soweit; und man sollte keinem
einzigen von ihnen Sitz und Stimme
geben, sondern sie alle vier Wochen bei
Ochsenbutter und Potomacjauche ein
sperren und dann nach Hause jagen.
Dann wären wir den ganzen Humbug
los.
Wie die Mecklenburger vor Napo
leon I. salutirtcn.
Eine ältere Anecdote, die aber viel
leicht manchem noch unbekannt sein
dürfte, erzählt der T. R. ein Mitarbei
tcr: Der Herzog Friedrich Franz der
Erste von Mecklenburg - Schwerin hat
te. durch die Verhältnisse dazu gezwun
gen, sich dem von Napoleon dem Ersten
errichteten Rheinbunde anschließen und
und auch eine Truppenabtheilung fiel
len müssen, als der Kaiser im Jahre
1812 den Feldzug gegen Rußland un
ternahm. Eines Tages vor dem Ab
maische der Armee wollte Napoleon die
Mecklenburgischen Truppen besichtigen.
Der commandirende General FalloiS
gerieth darüber in große Verlegenheit,
denn er wußte nicht, wie er es anstellen
sollte, daß die Leute dem Kaiser bei der
Revue den üblichen Gruß Vive l'em
pereru!" zuriefen. Ein Mecklenburg!
scher Officier. der damalige Leutnant
Tarnow, half dem französischen Gene
ral aus der Klemme. Kinder", sagte
er zu seinen Soldaten in plattdeutscher
Mundart. Ihr kennt doch alle ein al
tes Weib (en olles Wiew)?" Ja.
Herr Leutnant," ntgegneten die Leute.
Und eine alte Lampe l'ne oll
Lamp)?" fragte Tarnow weiter.
Gewiß!" Und ein altes Pfeifen
rohr Cnen oll Pipenrühr)?" Ja
wohl." Na", meinte der Leutnant,
dann ruft mal recht laut und kräftig:
Wiew Lamp Rühr!" Dies geschah und
die Leute wiederholten auf Befehl ihres
Leutnants, als Napoleon an der Front
vorbeiritt, den sonderbaren Ruf. Der
Kaiser berührte mit der Hand seinen
Hut und erwidere: Salut, saluil"
Wat seqgt hei?" fragte darauf leise
ein Mecklenburgischer Soldat seinen
Nebenmann. Je," enigegnete dieser,
bei Kaiser wunnert fick. dat wie all
französch känen, bei seggt ja: Süh,
süh!"
Alte Bekannte.
Droschkenkutscher: Sie geb'n mir
die Ehr'. Herr Rittmeister? Js dös a
Freud' für mi' und mei' Roß! Wir
hab'n ja doch beide in Ihrer Schwa
dron gedient!"
Immer Jurist.
Hausherr (bei einer Soiree): Wai
sagen Sie zum Spiel des jungen
Herrn?" Justizrath: Da sieht
Zuchthaus d'rauf!" Hausherr:
Webhalb?" Justizrath: Wegen
'Notenfälschung!"
Natürlich.
Diener: Donnerwetter, bei Euch
kommt ja jetzt fast jeden Tag der Ge
ichtsvollzieher!"
College (stolz): Ja. was wir aber
euch diesen Winter für Diners und
Eoupers gegeben haben!"
Ein Stamm arktischer Riese,
! Während die Küsten - Indianer von
Alaska sämmtlich einen zwerghaften
und verkümmerten Wuchs zeigen und
in manchen Beziehungen stark an die
Japaner erinnern, giebt es im Innern
dieses ausgedehnten Territoriums ei
nen Stamm von Riesen, über welchen
bis vor Kurzem fo gut wie gar nichts
bekannt war.
Bundesbeamte, die vor einiger Zeit
beauftragt wurden, die weniger be
lannten Theile Alaskas zu vermessen
und zu durchforschen, haben über die
fm Menschenschlag einige interessante
Auskunft gebracht, welche hoffentlich
noch weitere Vervollständigung finden
wird.
i Dieser Stamm nennt sich Mata
l
1 f
l
Ganz neues Lager von Herbst- und
Der Laden des
Das größte Kleiderivaarett-Lager im Staat. Sllilvcre Kleider-
lvaarcn und Seide. JaMcn. Capes, Vclzlvaarcn,
Muslin. Plüschlvaarcn, Collarcttes, Gardinen, Mnffs.
Engwöliandlung in Wein, Vier .
Liqucurcn
6
Lagerräume und Office:
No. 327 -337 südl. 8. St , Tel. No.
rffi 11B ff m f 'ir " -"m n'ioi -w . " " ' y fl
I Dick Bros, berühmtes Piiscncr und Ezportbier
W in Barrels, liegs und Flaschen. aJ
Feine Liquenre. die beste Ryem und mo,ettveie, trän M
zösische und spanische Weine, letztere einen sich vortrefflich W
in medizinischen Zwecke,,. Die californischen Weine werden es
ebenfalls
Mck Bros
berühmtes Flaschenbier
für Familiengebrauch
eine Spezialität.
nusla s und haust in imm sneue ver
alaskanischen Binnensee - Region, aul
welcher die westlichen Nebenflüsse des
Copper River abfließen. Es sind noch
vollkommene Wilde, und da sie kein
Wort Russisch oder Englisch verstehen
(während die Küsten - Indianer aller
meistens das Russische sprechen), so ist
es sehr schwer, überhaupt in Verkehr
mit ihnen zu treten. Selbst die einzel
ne?e Unterstämme der Matanuskas ver
stehen einander gewöhnlich nur durch
Rauch - Signale, deren Bedeutung
Alle kennen.
Die Matanuskas sind alle von hoher
Gestalt, und mindestens im Vergleich
zu den übrigen alaskanischen Eingebo
renen dürfen sie Riesen genannt wer
den. Viele von ihnen sind zwischen
sechs und sieben Fuß hoch, und andere
stehen wenigstens nicht weit dahinter
zurück. Ihre Urabstammung verliert
sich völlig im Nebel der Vergangenheit.
Wenn sie Einwanderer waren, fo ist
ihre Herkunft jedenfalls nicht ganz die
felbe, wie diejenige der Küstenbewoh
ner. So sehr Letztere auch durch ver
gangene Schicksale heruntergekommen
fein mögen, so reicht dies doch keines
Wegs aus, den Unterschied zwischen ih
nen und den Matanuskas zu erklären.
, Letztere sind unbedingt die wildesten
und die tapfersten der Eingeborenen
Alaskas, und sie sind körperlich noch
vollkommen gesund, während die Kü
ften Eingeborenen sämmtlich mehr
oder weniger dahinkränkeln. Alle Ma
ianuskas bemalen ihre Gesichter und
!Leiber und lieben es, Armspangen und
Fingerringe zu tragen. Die Frauen
,find ohne Ausnahme von schöner Ge
ftalt, und die Männer sind colossal
eifersüchtig auf sie; diese Eifersucht ist
uch der Hauptgrund, weshalb sie die
Weißen nicht gerne in ihrer Nähe sehen.
Die Männer haben einen trotzig siel
tn Blick.
! Der Oberhäuptling dieses Riefen
Sammes Thone" ist fein Titel. So
Lrncoto,
WinterWaaren
Volkes.
V7 V
uf Lager geh lten.
scyreiven wenigstens SnleT anis Ver
treter das Wort übt ziemlich weit
gehende Befugnisse auch hinsichtlich
des Familienlebens aus. Keine H:irath
ist ohne seine Zustimmung giltig, und
von dem Wild und den Fischen, welche
irgend ein Stammesmitglied fängt,
beansprucht, er stets seinen Antheil.
Sehr übel ist bei diesen Menschen das
Weib dran, wenn es den Gatten über
lcbt: denn die Güter der Wittwe, resp,
des Verstorbenen iverden dann bei ei
nem jener großen indianischen Gesell
schaftsfeste vertheilt, die weithin im
Nordwesten unter dem Namen ,,pot
luch" bekannt sind, und sie wird, wenn
sie nicht wieder heirathet, einfach eine
Sklavin ihrer Verwandten. Das
Haupt der Familie aber wird der äl
teste Junge, während feine Brüder und
Schwestern seine Sklaven werden, so
lange bis sie alt genug zum Heirathen
sind.
Diese Indianer scheinen auch dem
Insekten - Genuß theilweise ergeben zu
sein! Wenigstens beobachtete man einen
fteinalten 'Medicinmann." wie et
Moskitos fing und mit Behagen der
fchluckte.
Inländisches.
I Im R a t h h a u s e von Cle
veland. O., ist ein Gespenst gesehen
worden? der Geist soll aber nicht der
der städtischen Reform gewesen sein.
! Der Mann mit zweiund
vierzig Frauen in Chicago ist Candy
' Händler. Sollte es deßhalb so vielen
brauen ..süß" erschienen sein?
Was ist mit unseren Aerzten
los? Dr. T. D. Crothers behauptet,
daß von 3244 im Lande 21 Prozent
bekannte Morphinisten seien und 6
Prozent das Gift heimlich brauchten.
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Nsdrssks,
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Lincoln, Ncb.
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Iiein-l Bordeaux-Weinß,
Bernkasteier Dotier,
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Laiieiilolinslieimer.
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j. M, BTJRKS,
Händler in
; lavdwirihschuftlichen Maschi
nen, Wägen nsw.
19q27 nördliche 9 Straße, Lincoln,
Nebraska.
das Land des Sonnenscheins.
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wie dieses
uf dem
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