Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 02, 1899, Image 1

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Jahrgang 20.
Lincoln, mrt., Donnerftag, 2. November 189!)
Nn. 24.
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Auslünd-ilcpcllhcn.
(iine lchlvrrc Viirucrliitic der
ngl'.n?.r.
Zwei britische tli'aiititnlrr und 1
Battkrik müssci, sich Scn
Burcn erneuen.
Tik vq!ändkr dktzkn ie chnarik gkz?:
dik ä-urktt nai.
England.
London, 1. Noö.
General White, der Haupücm.nr.i"
reut der fcutif&en Truppen in Na:af.
hak gestern Abend 10:35 von l':ro
frniif) folge ide tjicr im Kriegsmin-'le-
rium kinqetrvffkne Depesche gesandt:
Ich muß berichten, daß t ie Ttn."
Kenabtheilungen, welche ton mit aeze--szndt
inuti-tn, um eins Stellung u.:f
einem Hüge, aus unserem linken Flügel
'u besetzen, von einem schweren Scijia
f,c betroffen wurien. Bei der Au?
tährung dieser Operationen wurden
die Royal Irisl) FüseÜere, die &?
vitgsoaitene '.'summet 1U und ojs
GiotteesterlhireRegiment in detiHüg.'ii
umzingelt und wurden nach schwe?c.i
Verlusten zur Waffenstreckung gezivun
gen. Die Verluste konnten noch nichr
ststqestellt werden.
(?in Mann der ftüseliete, der cii
Lazatelhordonnanz diente, überbr'chl?
unter einer Parlaincntärflagge ei.u'.i
Brief der Ueberlelnden. welche um
llnterstiidui.q zur Beerdiaung derTo'"
i?n baten, Ick) fürchte, dafe ein Zwei--f'l
an der Wahrheit des Berichts nicht
rwfjr flffla; et ist. Ich habe den Plan
entworfen, in dessen Ausfüfjrung, oca
Unheil sich c-.eianete. Ich bin allen:
rantwortlich für diesen Plan, Nie'
numd sonst isl zu tadeln, auch nicht die
Truppen, deren Stellung unhaltbar
war."
In cin;t folgenden Tepesche qielt
White die l'ifie der gefangenen C;;i
ziere: Giabicfji,iier Major Adye. von
den irischen Füsilieren: öol. Carleion,
Major Munn. Major Kincaid. Cavk.
ihim-lces, Kap!. Rice, (5apt. Silvero,
ieut. Heard. Lieut. Southeti, Lieu;.
Phibbs. Lieut. McGregor. Lieut. nl
s. Licut. fleuch, Lieut. Tooner,Lie:,t.
sttntish. L'eut. Kinahan. Lieut. I.'ud
wine, Caplan Matthews. Von fcie.ei
waren die Hauptleute Rice und o:t
Leutnant Doonet verwundet.
Bon dem Gloncestershire Negi
r. nie wurden gefangen:
Major Humphren. Major Ga;l
Cure, Major Wallace, Geipt. Dunan.
Capt. Ccnner. Lieut, Bryant, Licu:.
Nisöet. Lieut. Ingham, Lieut. Da!?.
Lieut. ßnor, Lieut. Temple. Liaü.
9'adice, Liet. Breul. Lieut.Hill. Lieu'.
Short. Li?vi. Smith. Lieut. MacKea
jic, Lieut. Beasley. Lieut. Grat?.
Bon diesen waren die ftaupileiu?
Tuncan und Conncr verwundet.
Von der Gebirgsartillerie wurden
gefangen:
Major Brnant. Mounted Batterie:
Lieut. Mhecler. Lieut. Nugent. Li.::.
Moore. Licut. Webb.
Nach der gestrigen Meldung, daß bei
Ladvsinitb ein unbedeutendes Gefecht
stattgefunden hätte, kam diese Meldung
wie ein Donnerschlag aus heiiercm
Himmel. Man gesteht jetzt allgemein
(aber zu spät) zu, dah die englische
Taktik ausschließlich auf einen Kampf
mit Wilden zuae'cknitten sei. daß sie
abet den kaltblütigen Buren in ihrer
Taktik nicht entfernt gewachsen sind.
Man hofft jetzt natürlich, dafj Sir
Nedvers Bi'ller. roelcher nunmehr in
Afrika eingetroffen ist. und das höchste
öonunando in Afrika übernehmen
wird, den Dingen eine andere Wen
dung geben wird. White und Buller
snd miteinander eng befreundet. Whi
tes Truppen liegen nicht ledialich in
Ladysmith, sondern auf den die Stadt
umgebender. Hügeln. Man nimmt hier
andasz JoubertZ Absiebt ist. zunächst
jede Berbindung der Engländer mit
det Seeküsie zu zerstören. Die Entfern
nunq bis Durban beträgt 189 englische
Meilen. Erfahrene Militärs sind der
Ansicht, das; den Engländern in Ladn
smith in den nächsten Wocken keine
Hilfe gesandt werden könne. Buller soll
angeblich die Absicht haben, zunächst
den Oraniefreistaat anzugreifen. Er
hofft dadurch die Buren aus Natal zu
ziehen.
Globe" meldet, dafz zum Entsatz?
Kimberlelss 2 eldbattrien abgesandt
seien, die in wenigen Tagen ankommen
würden. Mtfelin- leiste kräftigen Wi
derstand. Die Buren seien offenbar in
der Offensive scbwach.
i Das Kriegsministerium hat dem
General Bulier folgende Depesche g?,
sandt: In 10 Tagen iverden von Eng
land mit den Reserven weitere Z Ba
taillone und eine Gebitgsbatterie ab'
gehen, um die jüngsten Verluste aus
zugleichen. Hier glaubt man jetzt, dafr, wenn
erst alles bekannt gegeben wird, sich die
Verluste der Engländer als furchtbar
erweisen werden. Der Verlust der bei
den britischen Regimenter verändert
die Lage in Ladgsinith s?hr zu Gunsten
der Bur:n. !.' Ae,j'ine:'.ter zablien
zwisen 1?) oiM lUiuiin. "in
serieren; Batterie best an? an 3 sei?'
sikbknpkündiaen chtzubenlZüonen. die
den Buren nrr nilZkommen sein icct
den. Atif.er dem ,-e;tiings!otteipon-''
ttnien Z H:?de wurden 12 englische
Offiziere gesalzen.
Heule Mittag war da? Zttegsmir:l
sterium vvn einer aufgeregten Volks
Menge, unier der die besten klaffen die
Mekrl-eit leiten, uinlagerl, 'Alle ver
langten nähere Nachrieblen und l"u'
kunft üver ihre Angehörigen.
In Regierungikreisen berrscbt star
res Entsetzen. Der moralisck Eindru
gilt für unberechenbar. In ganz Eng
land herrscht grofze Bestürzung.
Bon Bartlen West wird gemeldet
dast die Buren rings um 5timberler
Geschützstände bauen, um die Stadt p
dtschießen.
Bon Eapstadt wird gemeldet: An
fusje des ttnbanbane. iwnige Meiler
von Ladi-smith, ist eine Säilacht iin
Gange. Mehrere Granaten fielen in fci;
Stadt.
An der Börse fielen alle Papiere be
deutend, besond.rö südafrikanische
Bergwerk-ialtikn.
Der Berichterstatter der Ass. P,v,n
lat in Erfahrung gebracht, dafz lei
britische siriegoiuinifterium ein zio.i
tes Arineeeorps einberufen will: jeden
lalls hat man im ftriegsministen.u..'
alles hierfür Notlüge in Bereitschafi
csetzt. U,:ber den von der '.'lss,
'Mzugefügien Zusatz entweder für .i
-,,e Demonstralion in Europa ,um
t'rofchritanniens Leistungsfähig!!'!
zu beweisen, oder zur Entsendung nach
Airika." braucht man wohl kein Wir:
zu verlieren.
In einer Versammlung der WäV'.i
j-'n Eaithnest, dem Wahlbezirke d:s
!1!adikalen Gavin Brown Elsrk. d,i
im ParlamenteEbamberlain wegen sn
i.ct südafrikanischen Politik aus'Z
Heftigste anariff. wurde beschlossen,
-lari zur Niederlegung seines MF".
dates aufzufordern. Elark war t -ä
l.er Generalkonsul der siidafrikanisch:i
cpublik in London.
London. 1. Nov.
Die Britcn in Ladnsmith haben
durch ihr jüngstes Unglück etwa ein
Fünftel ihrer gesaminten Streitmachl
verloren, und die zwei weggefangenei-,
Regimenter gehörten zu den besten im
britischen Heer.
Obwohl General White mannhast
die ganze Verantwortung für diesen
schweren Schlag auf fein eigenesHaup:
genommen hat, meinte ein Beamter des
Kriegsamtes: Wahrscheinlich ist das
Unglück mehr aus die wahnwitzige
Sucht unserer jüngeren Offiziere, sich
auszuzeichnen und in den Depeschen er
wähnt zu werden und das Vietoria
Kreuz zu verdienen, als auf dieSchuld
des Generals White, dieses ruhmvol
len Veteranen der indischen Kriege, zu
rückzuführen." In Gloueestershire herrscht befon
ders große Ausregung und Betrübniß,
zumal das Gloueestershire-Regiment
erst kürzlich in dem Treffen bei Riet
fontein schwer gelitten hatte.
Eine Spezialdepesche aus Kapstadt
besagt, die Buren hätten in der gestri
aen Schlacht sehr schwere Verlust! er
.'itten und hätten 900 bis 1000 Todte
und Verwundete zu verzeichnen gehabt.
Nach den letzten Nachrichten rücken
die Buren näher an die Stadt heran.
Es gilt jetzt hier für möglich, daß
General White mit seiner Streitmacht
Ladysmith aufgeben und sich nach Pie
termaritzburq zuri'ckziehen werde, so
lange er noch die Eisenbahn für diesen
Zweck benutzen kann.
Bis spät Abends war das Kriegs
amt von aufgeregten Menschenmassen
belagert, aber die Beamten des Kriegs
amtes versicherten, daß seil derTepesche
des Ecneral Wbite keine weiteren Nach
richten eingelösten seien. Man schiebt
diese Berzoaerunq ,m Eintreffen vn.
weiteren Nachrichten auf einen Bruch,
im östlichen Kabel ; abet allgemein
glaubt man. daß dasKriegsami weitet:
Nachrichten besitzt, die zu veröffenili
chen es abet n!cht für wünschenswert
hält. Die Besorgnis; wurde noch durch
eine spät Abends eingetroffen Spe
zia! Depesche verstärkt, welche meldet,
daß noch bevor Einbruch der Dunkel
heil gestern die Bur:n die alten Positiv
nen wieder eingenommen hakten, wo ihr
schweres Geschütz stand. Die Tpesche
sagt u. A.i Der sseind rückt wieder
geaen die Stadt vor und die Laae ist
ernst. Obne Zweifel hatte das gestrige
Zurückweichen der B 'ten nur den
Zweck, den General Whu in die Hiigel
zu locken." Dieser i'tzteie Satz beweist,
was hiesige Mi''iörs sagen, nämlich
daß der Generil Ioubert ein besserer
Stratege ist als Wbite. Aus den spär
lichen bis um 11 Uhr Nachts anaelang
ten Depeschen geht hervor, daß der,
a.'strige Schlag ein zweites Majuba
Hill war, nur in größerem Maßstab.
Das Eolonial - Amt erhielt heute
Abend eine Depesche vom Gouverneur
dct Kapeolcnie. Sir Alfred Milner, in
welcher er sgt, daß cr aus die Prokla
mation der Buren, welche die Arinerion
einesTheiles deiK.-,p:(cme ankündigte
eine Geacnproklaination erlassen hat.
in welcher er alle britischen Untertha
nen warnt, die Buren Proklamation
anzuerkennen, Sir Milner macht aber
zugleich die betrübende Mittheilung,
daß seine Proklamation anscheinend
keinen Eindruck gemacht hat, denn die
Leute nördlich vom Vaal - ftluß (das
annektirte Gebi.'N betrachten die An.
nerion als eine Thatsache.
Der Oberb-efeblshaoer eldmarsckall
Lord Wolseler, hat den Befehl zur Mo
bilmachung der Reserven des Susfolk-,
Esser- und Derbpshire-Regiments er
lassen, welche nach Südafrika gesand'
werden.
Die Vorb'iciiunzen für di: Eir
stellung eines 2. '.'uireecrrps. Urkun
den mit der ungewö!!ii-en Thätig
keit in Floüenkrelien, g'eb: wieder An
laß zu Gerüchten, daß die Regierung
von Seiten Europa's ein!e!igkeiien
erwartet. Gründe für diese Geiüchie
sind allerdings nick! rorbanderi. aber
trotzdem erhallen sie sich mit großer
Zähigkeit. Bon offizieller Seite wird
aber die Ansicht vertreten, daß diese
tilgen Rüstungen einfach den Zweck
haven, der Welt zu zeigen, was Ena
land im Aufbringen von Bertbeiri.
gungsmitteln leisten kann. Ob dieses
2. Evrpö thatsächlich in Dienst gestellt
wird, ist noch znxifelhaft. Dies hängt
von der Haltung der europäischen
Machte nach dem gestrigen schweren
Verlust der Briten, ad, und auch davon,
ob der General Nedvers Buller noch
mehr Truppen verlangt.
Dr. Regidor Iurado. der Präsiden!
der spanischen Handelskammer in hir
figer Stadt, erhielt vom Präsidenten
des philippinischen Kabinetts s-ilgendi
Tepesche aus Manila: Ich bin von
Aauinaldo angewiesen worden. Sie zu
ersuchen, den Posten eines philippini,
scheu Vertreters in Washington zi,
übernehmen, sollten Sie zu irgenö ei
nem anderen Zweck nach Amerika
gehen."
Dr. Iurado sagt, daß er das ange
botene Amt nicht annehmen werde.
Er geht allerdings im Dezember nach
Washington, aber im Interesse deZ
philippinischen Klerus, der denselben
Schutz zu erhalten wünscht, wie der
General Otis ihn dem svanischen Kle
rus gewährt. Dr. Iurado meint,
selbst wenn er das Amt annehme, so
werde die Washingtoner Regierung
ihn ja doch nicht empfangen.
Unter den heute eingelaufenen Be
trägen für einen amerikanischen Fond
d:t ,ut Ausrüstung eines Hospital
schisfes für den Gebrauch in Südafrika
dienen soll, befinden sich solche von fol
qenden Personen: H. G. King. 1,000
Pfd. Sirl.; Henry A. Butters. 250
Psd. Strl.; Frau Adair. 100 Pfv.
Strl.; Frau Mary Shenlev. 100 Pfd.
Strl.: H. F. Thaw. N. H. Blackwell, je
50 Pfd. Strl.: Hrn. Frau Earrington.
25 Pfd. Strl. und Frau Naylot Le
land. 10 Psd. Strl.
Südafrika.
Kapstadt. 1. Nov.
Ein Engländer, welcher aus Preto
ria wo er ausgewiesen wurde in
Aliwal North eintraf, erzählte, daß
zur Zeit, als cr aus Pretoria abreiste,
dort die Geschäfte ihren gewöhnlichen
Gang gingen, und der Präsident Kr'ii
ger damals noch in Ptetoria gewesen
sei. ferner, daß die Transvaal-Blätter
enthusiastische Berichte über die Erfolge
der Heere der beiden Republiken brach
ten, obwohl sie zugeben, daß das Tr
fen bei Elands'.aagte ungünstig für die
Puren verlaufen sei. welche 30 Todt:
und viele Verwundete gehabt hätten.
Et fügt hinzu, die Buren hätten abso
lutes Vertrauen auf ihren schließlichen
Triumph.
Der britische Obergeneral Redvers
Buller und sein Stab sind mit de'n
Transportboot Danottan Castle" hier
eingetroffen- sie erhielten beim Landen
ine Ovation. Bor Ende der Wocke
kann indeß General Buller nicht an
der Front sein, und sein Armeekorps
wird wohl erst in zwei Wochen beisam
men sein.
Duröan. Natal. 1. Nov.
Das Legislatur-Gebäude ist in ein
Hospital verwandelt worden, in wel
chcm so:'ohl verwundete Briten wie
Buren gepflegt werden sollen.
Deutschland.
Berlin. 1. Nov.
Die angekündigten neuen Flotten
Pläne der Regierung bilden erklärli
eherweis; tyuit das Tagesgespräch und
babcn das Interesse an dem Kriege in
Südafrika nahezu vollständig in den
Hintergrund gedrängt. Es heißt, daß
Reichskanzler Fürst Hohenlohe mit der
Tendenz des neuen Flottenprogramms
einverstanden ist, aber die Veröffent
lichung desselben mißbilligt, weil der
Bundesrath hierdurch in feiner Ent
schließungsfreiheit beeinträchtigt er
scheint. Ferner wird die Regierung
getadelt, loeil sie die Frage, wie die
Kosten- für die neuen Schiffe gedeckt
werden sollen, zu leicht genommen ha
be. In Verbindung hiermit wird te
hauptet. Finanzminisiec Dr. von Mi.
quil hoffe nach Erhöhung der Getreide
zolle auf einen Mehrcrtrag von sechzig
Millionen Mark pro Jahr und möchte
den Mittellan'i-Kanal in den Wirren,
welche die neue Marinevorlag' ver
muthlich mit sich bringen w'tde, gra
ben. Die Eentrumsblättet vrophezeien ei?
nen hartnäckigenWiderstand des:'!,cich-Z-tgs
gegen die Vorlage und die Na-tional-Zcitung"
meint sogar, deß, viel
leicht eine Auflösung des Reichstages
nothwendig werden könnte.
Die Vossische Zeitung" weist dar
auf hin, daß der Staatssekretär des
Reichs-Marineamts, Kontre-Admira'.
Tirpih, am 30. Januar d.J. imReichs
tadge ausdrücklich versichert habe, die
maßgebenden Kreise hätten die festeste
Absicht, die durch das Flottengeseh gk
zogenen Grenzen einzuhalten, und Nie
mand beabsichtige, einen neuen Flotten
plan vorzubereiten. Die demokratische
Berliner Volkszeitung" ruft entsetzt
aus: ..Achtundvierzig neue Schifte!
Nieder mit dem Flotienplan!"
Das Berliner Tageblatt" tadelt die
Absicht der Regierung, das Serennat
über den Haufen zu weisen, und sagt,
die Regierung thue so. als ob die Zu
kunft auf siebzehn Jahre hinaus (191'
sollen die neuen Schiife fertiggestellt
fe'x.) leich'et vorausgehen fei als auf
sechs Iabre.
Die agr'ri'.e Deutsche Tages, ei'
iung" ar.'lli !:r Äesieruna tu im
mer. Den u'frl.-'fn" Flotlenplänen
der Reai.rung inü'fe man. ertlart das
Blatt, den gtL'.:en Ataircdn entgegen
bringen, zumal ur.t aenüacnr'egrn
dung derselben zu verminen sei.
Lanrgenerns Direktor Xnfc uns
2 anDgf richte rath Queck, der bieder de:
vierten Ttrafkainmer des Landgerich
teS 1 angehörten, sind durch Verfügun z
des Landgerichts - Präsidenten vorn 1.
Januar nächsten Jahres ob einetEivil
kammer überwiesen worden. Es ii!
dies eine Maßregelung, die mit dem
Prozesse gegen den Vororts" wegen
Beleidigung der sächsischen Justizde
börden in Verbindung steht. (Xer
Borwärts" haite seiner Zeit in einem
Leitartikel das Urtlil des Dresdener
Schwurgerichts in demLöbtauer Land
srieder.sbruch - Prozeß kritisirl und
unter Anderem behauptet, daß das
Dresdener Oberlandes Gericht, das
höchste sächsische Gerichtshof, ..in seiner
SpruchprariS oft ohne llmschiveife die
Sozialdemokraten als niinderen Rechts
erklärt habe." Wegen dieser Bemer
kung wurde gegen den Redakteur des
Vorwärts" August Jacoben Anklage
gen Beleidigung erhoben, doch er
folgte die Freisprechung, weil das
Gericht der Ansicht war, daß dem
Angeklagten der Betveis der Wahrheit
feiner Behauptung gelungen war. In
diesem Prozesse führte Landgerichts
direktor Denso den Borsitz und Lans
gerichtsrath Queck war Referent).
Ueber das tragische Ende derSchrist-
siellerin Franciska von Kapff - Essen-
ther kann heute ergänzend berichtet
werden, daß die unglückliche Frau sich
beim Sprunge aus dem vierten Stock
werke ihres Hotels den Kopf verhüllt
hatte. Vor dein Todessvrunge hat:e
sie die Bilder ihrer Kinder und einen
Abschiedsbrief an dieselben an ihrer
Brust verborgen. Eine Zeitungsredak
tion, mit der sie in Geschaftsverbin
dung stand, war von ihr brieflich er
sucht worden, das reftirende Honorar
an ihren Gatten. Herrn Blumenreich
in New Aork, zu senden. Sie liebte
den Opiumgenuß und hatte am Frei
tag eine zu starte Dosis des Giftes
genommen.
Der 5iaiser begiebt sich in de':
nächsten Tagen zur Jagd nach Lieben
berg bei Templin, der Besitzung des
deutschen Botschafters in Wien Grasen
Philipp zu Eulenburg.
Der Besuch des Zaren, der sich zur
,fit bei seii.en hessischen Verwandten
in Darmstadt aushiitt am badischen
icse ist versnoben worden und das b.l
disckze Ministerium hat den Zeitungen
verboten, orxläuria, davon Notiz z.i
ehmen. Sonach scheint die alte Ver
stimmung zwischen den Hosen v?n
Karlsruhe und Darmstadt immer roch
nicht beseitigt zu sein oder es mag
e,ne neue Verstimmung eingetreten
sein. (Als der Zar vor zwei Jahr.:i
in Darmstavt zu Besuch War, sagte der
Großherzoa Friedrich von Baden sei
:en Besuch an, erhielt aber vom Za
ten ein Telegramm, in welchem dieser
erklärte, daij er über seine Zeit ber:i!S
anderweitig verfügt habe. Die Sache
iam an die Öffentlichkeit und maXie
großes Aulsehen. Später hieß es. der
Zwischenfall sei dadurch beigelegt wor
den, daß die Schuld an dem auffaueno
fhrossen Telegramm einem ungeschick
ten Unterbeamlen in die Schuhe gescho
ben wurde.
Berlin. 1. Nov.
Die Tinktoren der Altona'er Zweig
linie der preußischen Staatsbahn ha
ben die Angestellten, welche geklagt hat
ten, daß das russische Petroleum rau
che und einen üblen Geruch von sich ge
be, in Kenntniß gesetzt, daß kein ame
rikanisches Petroleum mehr für Be
lcuchtungszwecke benutzt werde, und
daß das'russisch: Petroleum keineMiß
lichkeiten verursachen werde, wenn ein
richtiaer Brenner benutzt würde, und
die Räume nicht überheizt seien.
O e st e r r e i ch - U n g a r n.
Wien. 1. Nov.
Kaiser Franz Joseph depeschirte dem
Minister - Präsidenten Grafen Clary.
er bitte dem polnischen Rejchstagsab
aeordneten Apollinar Jaworsly
(Großgrundbesitz. Zloezow) zu sagen,
daß ihm. dem Kaiser, erwünscht wäre,
wenn die Delegationswahlen noch vor
den Ferien des Reichsraths stattfänden.
Graf Clary verständigte sofort den
Abgeordneten Jaworsky und die ande
ren Führer der jetzigen Oppositions
parteien von dem Wunsche des Kai
sers und es ist nun zu erwarten, daß
die Delegationswahlen demnächst statt
finden werden.
Wien. 1. Nov.
Der Kaiser begiebt sich in den nach
sten Tagen zur Jagd nach Liebenberg
bei Jemplin, der Besitzung des deut
schen Botschafters in Wien, Grafen
Philipp zu Eulenburg.
Schweiz.
Bern. 1. Nov.
Der Bundesrat bat Engn Ruini
zum Direktor der ini'eaaii.'nalenPoft
union erwählt,
Belgien.
Brüssel. 1. Nov,
Obwohl die englischen Zeitungen es
in Abrede stellen, daß die Bri!?n die
Eingeborenen Afrikas mit Waffen vcr
sehen und sie gegen die Buren auf
Hetzen, erklärt Dr. Leyds. der Gesandte
der südafrikanischen Republik: Ich
klage Großbritannien ausdrücklich und
feierlich on, daß es die Farbigen Süd
afrikas gegen die Buren bewaffnet. Ich
erhebe diese Anklage mit dem vollenBe
wußtsein ihrer Schwere und im Be
wußtsein ihrer rollständigenRichtigkeit.
Mlttd-z!lp:lchcN.
i.'ti!lj'i,:lt!i ton st!lf'i S?itcu
li.!!Z?sÄI0,i?!!.
Prottsk!,d,rcöu,lgc grgki, dit
Reise Scs dcuts Uaiscro.
Tik dut!che IcllcnA.iiiie.
2 k u t s ch '. a n d.
Berlin. 31. Okt.
Die neuen Pcstmarke. weiche am
1. Januar ausgegeben werden, wer
den an stelle des bis jetzt üblichen tai
serlichcn Adlers ein Brutl.ild der Gcr
mania zeigen.
In hiesige amtlichen Kreisen i-:
war. et man in Folge des Transvaal
Krieges keine internationalen Beiwirf
hingen. England selbst, so wurde ge
sagt, besürch.e nichts derartiges, ob
wobl es den letzten Kreazer mobil ma
che und nach den groß'n Wasserstraßen
Hinausschicke. Der russische Miniiier
deö Auswärtig:. Graf Murawiew,
Hat Frankreich anscheinend verlassen,
cbne daß eine Eitiigi nz üler eine anti
englische Aktion erzielt wi.rde. Soviel
stei;t fest, daß der Ziveibund einerseits
keinen Finger riihtt, um dtn Boereu
beizusiehen, und andereiscits vergeblich
hosst, daß Deutschland für ihn die Ka
stanien aus dem F:uer holen und sich
mit England brouilliren werde.
Das ist die Quintessenz der leiten
den Ansichten, die sich auch in der hie
siezen Presse widerspiegelt. So sagt die
Vossische Zeitung": Bei allem Mit
gesühl haben wir keinen Anlaß, der
Boereu wegen mit England zu bre
chen." und die Post" erklärt. Jeder
mann stehe es srei. den Boeren seine
Sympathien auszudrücken, aber der
Versuch, durch Volksversammlungen
die auswärtige Politik Teutschlands
beeinflussen zu wollen, müsse als gro
der Unfufl bezeichnet werden. Wenn die
Regierung einem solchenTrängen nach
gegeben hatte oder nachgeben wollte,
würt Deutschland einem Kriege mit
England zusteuern, und wohin wir
dann bei unserer maritimen Jsolirt
heit hinkämen, sei leicht einzusehen.
Auch die Weser-Zeitung" verut
thcilt die alles Maß übeisteigende Hetze
gegen England und die geiadezu köpf
lose Agitation gewissci Kieife zuGun
sten det Bocrcn. Die Hamburger Bc
schlüsse, sagt das Blatt, verurtheilen
den Krieg und wünschen den Boeren,
daß sie ihre Unabhängigkeit behaupten,
aber wir tadeln entschieden die den
Boeren nichts nützcnde.Nationalhaß er
zeugende Anglophobie. Keinem wahren
Patrioten fällt es ein. der Boeren we
gen deutsches Blut zu vergießen. Und
von allem Andern abgesehen, beHerr
schen reit die Se: nicht soweit, daß
ein deutschet Tiuppentransport nach
Südafrika möglich ist."
Wenngleich sonach in dem Kriege
zwischen Eiland und dem Transvaal
eine ruhigere Stimmung sich in der
deutschen Liesse geltend macht, stößt die
Absicht des Haisets, im nächsten Mo
nat seiner Großmutter, der Königin
von England, enen Besuch zu machen,
immer noch aus heftigen Widerstand
und die Agrarier drohen bereits, im
Reichstag eine Interpellation darüber
einzubring,n. Die Hamburger Nach
richten" halten offene Kundgebungen
der Bevölkerung möglich, falls dieEng
landreise des Kaiser wider Erwarten
doch staltfinden sollte, und sagen, es
würde dies keine unbefugte Einmisch
ung in Privatangelegenheiten des !wi
sers sein, da es sich um ein Ereianiß
handle, das für Volk und Reich viel
leicht von folgenschwerer Bedeutung
sein könne. Die heutigen Zeitverhält
nisse schloßen es aus, daß selbst der
mächtigste Monarch leichten Herzens
über die ossenkundig: Ausfassung des
Landes hinweaq.'hen lönne. Wir
glauben", schließtdas Blatt, daß der
Kaiser seine Popularität nicht unnö
thiaerweise aufs Spiel setzen wird."
Die National-Zeiiung" schreibt, di:
öffentliche Meinung in allen civilisir
ten Ländern sei gegen England und so
gar aus den deutsch-freisinnigen Blät
tern sei die festgewurzelte Sympathie
für England verschwunden. Nur die
Thatsache, daß der Kaiser seinen Be
such in England bereits vor Monaten
versprochen habe.könnte denselben recht--fertigen.
Dem gegenüber erklärte mir ein gut
unterrichteierDiplomat : SolcheRauh
beinigkeiten können di: Entschlüsse des
Kaisers nicht beeinflussen."
Der Stabsarzt Dr. MatthioluS
wird an der Spitze einer deutschenSa
nitätskolonne der Gesellschaft vom Ro
then Kreuz sich nach dem Transvaal
begeben.
iüitc der neue Flotienplan in Wirk
lichkeit beschaffen ist. wird sich jeden
falls jetzt bald herausstellen. Borläu
fig ist noch Jedermann von der Heim
lichkeit, mit der die Regierung vorge
gangen ist, überrascht. Eugen Richter
sagt in seiner Freisinnigen Zeitung",
die Vorlage sei so heimlich vorbereitet
worden, daß selbst das Ministerium
erst in seiner letzten Sitzung, und zwar
während die Vorlage noch im Sia
oium der Dtucklegung sich befand, von
derselben Kenntniß erhielt. Der Ma-rine-Etat
werde dadurch von 150 auf
183 Millionen Mark erhöht. Auch be
Rauptet Euaen Richter, daß der ver
antwortlicheReichskanzler FürstHohen
!ohe, der übrigens heute sein fünfjäh
iqes Jubiläum als Kanzler feiert, erst
über die Situation informirt worden
sk,, iiattv'fl i:: juu.: in;! Admi'.'l
Tirpitz und dem ora'.:i tm ä.;r.
j.ch berciben hatte.
Die Stellung:!.' b,::e der Parteien ist
nocki ungewiß. Xie Lilvralen sind im
Großen und Ganze für die Flotten
versiärkuna. die auch von Dr. ireedr-r
Barlh in der Ration" autaeheisen
wird. Im Eeiitrum sind die An'ichii
getheilt und die '.'Ikarier sind noch
widerbaarig. Sie möchten gern die
Gelegenheit benutzen. Hobenlvke. Bue
low und Tirpitz zu stürzen. Letzterer
soll die kiirUiche 'Notiz in der Nord
deutsck?en Allgemeinen Zeitung" ver
anlaßt haben, wonach die Reaierung
heuer keine neue Flotten - Vorlag:
plane.
Die Berliner Neuesten Nachrichten"
sind der Ansicht, daß es sehr ernste Be
denken habe, die Erreichung der nö'hi
gen Flottenstärke bis 1917 zu vcrschie
ben. und verlangen, daß di Vollen
dung des Flottenplanes bis 191) vdcr
spätestens bis 1912 erfolgen solle. E
sei dringend erfordernd), daß neben der
durch daslotteiigesetz geschasicnen bei
'loschen Schlachtflotte noch ein Au-,
lundgeschwader gebildet werden könne.
Aus einfachere Weise, wie durch r;nc
starte Flotte und ein schlagfertiges
Heer, will Prinz Heinrich von Hanau,
ein Bruder des regierenden Fürsten
Wilhelm von Hanau. den Vmferfrie f
den herbeiführen. Der Prinz kinpfiehll
nämlich in der Germania" als Borb.,
dingungcn für den so sehr erjehnteu
Zus'and eines ewigen Fiicdi'iis: einen
europäischen Kontii:enta!i.'tnd. Besei
tigung der Spionage uno Abschaffung
des Sedaniestes.
Der Kaiser hat im Beisein desEH:s-i
des Civilkabinetts von LucanuS und
deS Berliner Polizeipräsidenten von
Windheun kopfschüttelnd die verstüm
melten Denkmäler in der SiegeSalle:
besichtigt und sich dahin entschieden,
daß von einer vollständigen Erneue
rung der Figuren Abstand genommen
werden solle. Die gestickten Standbil
der sollen Denkmäler des Barbaris
mus bleiben, äußerte cr resignirt zu
seinet Umqeouna.
Das Resultat der gestrigen Ersatz,
wähl im 5. württe:: belgischen Wahl
kreis (Eßlingen-Kirckheim- Niirtingen
Urach) ist. daß es zwischen dem natio
nalliberalen Kandidaten von Geß und
dem Sozialdemokraten Schlegel zul
Stichivahl kommt. Der Grund für die
Neuwahl liegt darin, daß es sich bei
der Nachrechnung herausstellte, daß
nicht der demokratische Abgeordnete
Brodbeck, sondern der sozialdemokra
tische Kandidot Schlegel mit dem na
tionalliberale v. Geß in die Stich
wähl hätte kommen sollen, o. Geß hatte
7353, Schlegel 257. Brodbeck
Stimmen. Unrichtigerweise gelangte
Letzterer in die Stichwahl, wo er mit
12.836 gegen 8846 Stimmen siegte.
In Frankenha'sen im Fürstentum
Schwarzburg-Rudolstadt ist der So
zialdemokrat Winter in den Landtag
gewählt.
In Elber'eld kam es bei der Auf
führttng von Neßler's Trompeter von
Säckingen" zu einem Skandal, indem
det bayerische Kammersänger Brucks,
det die Titelrolle fingen sollte, betrun
ken auf die Bühne kam. (Der Bari
tonift Brucks ist der Ebemann der gc
fchiedenen Gräfin Larisch, welche die
Bekanntschaft des verstorbenen .Kron
prinzen Rudolf in Oesterreich mit der
Baronesse Vetsera vermittelt haben
soll).
Direktor Baiei.i von der Hamburg
Amerikanischen Packetsahrt-Akiien-Ge-scllschaft
ist zum Generaldirektor er
nannt worden.
In Neuwied ist der Mörder Peter
Iritsche hingerichtet worden.
Berlin. 31. Okt.
Die deutschen Papierfabrikanien
sno das neueste Opfer des Trust"
F.ebers. Sie haoen eine Vereinig!!,!
gegründet, :cren erste Frucht eine vor
läufige Erholung des Preises des e'
tungs - Druckpapiers ist. Dieses Pa
pier wird auch nach England undSü
anierila in l, deutenden Mengen ercr
tirt. Der Wegzug sächsischer Spinner
nach den Per. Staaten von Ame'.'ka
dauert fort und zwei Mitglieder der
Weißeflcg'schen Firma von Gera be
finden sich ebenfalls auf der Fayr:
dorthin. Sie wollen große Spinnereien
in Passaie, R. I., anlegen.
Das Reichsgericht arbeitet eine Vor
lage aus, welche dasAnzapfen von elek
irishen Slrcmlcitungen strafbar
macht. Bisher bestand in Deutschlano
sem derartiges Gesetz.
Es wird halbamtlich versichert, daß
die Vermehrung der FlottenauSgaben
durch ein: Zunahme in den Kornzöllen
in 1903 gedeckt werde, welche, wie
man erwarte!, einen Ueberschuß von
0,000,000 Mark e'.gebcn werden.
Kaiser Wilb,:lm Aoschicds-Depesche
an die britischen Rohal-Tragoner, de
ren Ehrenoberst er ist, anlaßlich dcr
Abfahrt des Regiments nach Afrika
und in welcher Botschaft er die Hoff
nung ausdrückte, daß Alle unverleb
und wohl zurückkehren mögen", wird
biet allgemein als ein Beweis für
Teutschlands offizielle Neutralität be
trachtet. Eines der Abendblätter ver
weist auf die hohe politische Bedeutuna
der Depesche und sagt, sie sei die beste
Antwort an denAlldeutschcn Verband.
Anglophoben und aus die Propre
zeihungen fremdländischer Jutcrr,n
tion, in welcher Teutschland eine lei
tende Rolle spielen werde."
Der .Bö7en-Eoi,rier" sagt: ,.Di-
vetschiedenen Vetsuche vom Ausland.
t
'-U-uiMMu:,,., ;u: i' ü:-i;'i, ut
Fr.u-,e zu ver lnSa'ie. die seinen na -tiliialen
In::, esse:, .;.!,,:',.:, uxv.t steh!,
l'-u-en n.ir fi.i Z.i-.v, ,,::ie i
iskredi! y: ln::vx D:i'f;!.n:
lehnt die R.!:e es: c Vtiur... fremder
I n:eie i'en, die sen.: eigeu;-i z: wi:e:
laufen, ab."
Oesterreich.
Wun. OZ.
In Gmunden sin? d'.et .'ii..de: d:
Gasiwirth Geritner krirunken.
E n z l a n d.
London. "1. Okt.
ES wird je!.t miigetl-.'ill. daß di.'
Streitmacht der Enalä,::et in Lak.,
si.iily durch Reauiür, aus Pieterwa
riLdurg Jtto Mi!,,!en der Kolente Nu
:ai auf volle 1 5., i Mann gebracht
wurde. Geriichtweife verlautet, aß
eine beträcht'ich: Adtheilung Bi reü
vern Vrydeid aut Melmoth im Zutu
lande niarjchirt, nelches etwa 100'jju'
U n östlich von La'rfmith liegt. Wa'c
i!'einlich a.'er l.gl es den Buren
i .'uptsachti am Herzen die Eifenbaiüi
'.'an LatuHiiiaa ita.1) Durban z ze
siölen, um die Entsendung von Ber
s'ärlungen un möglich zu machen.
Von der MeM'üifining der Flott?
-iro jetzt nichts l.kannt aegeben, n--ch
dem cie ersten 'Meldungen im AuS
1, 'nde so großes Aufsehen geinacht ba
bcn.
Nach Mc!d:,igen deZ Daily Tel-.'
aeaph" aus Laoyfinith bewiesen die
Buren gr.'f,e Geiraiibtheit die engli
schen Patrouillen in die Falle zu lo
cken. Am F-lriiag Abend biwakirt,
General Frenc' mit 5 Bataillonen In
fanterie, 6 Bataillonen Artillerie und
c'iier beträckitÜchcn Menge Reiter 'ij
dem Berge Bulwan, ohne von oe,-
Feinde beliittiat zu werden, der einen
zerklüftete,' niedrigen Kopje be)ct!
halle. Die anfängliche Absicht, tie
Buren dort anzugreifen, gab man aus.
:'.?,chern die Siärle der Buren erkuu
det war . Im Norden von Ladysmn',
in einer Entfernung von 4 TkU:
wurden zwischen den englischen Bar
Kosten uno den Buren Schüsse gewech
seit. Spä:er löarde auch Artillerie
seuer vernehmlich. Südlich von Tini
wa yjviia ivuroen große Abtheilungen
Bliten gesehen.
In der Stadt wurde eine großeEc,--tristigal
Piiwve aufgestellt, da dicWas
terwerke in den Händen der Buren
sind.
Die Schüfe,, der Buren schleichen
sich an die engliichen Posten heran. Da
Burengeneral Linas 'JJtCher hat m:i
2, )00 Mann ein Lager östlich vom Ber
ge Bulwan bezogen. Die Buren deö
Freistaates haben ihr Lager auf ve:;
Hügeln nordwestlich von Hepwonh
Reib's Farm, welche 4 Meilen nörd
lich von Ladnsmith liegt.
Der Bericht stellt fest, daß die Eng
länder sich wehl befinden, große Bor
räioe befanden sich in der Stadt und
noch mehr, sowie einiges Vieh sei .:n
gekommen. Nur wenige Buren halt:
die Pässe in den Trakensbergen be
setzt. London, 31. Okt. '
Bcü Laoysnnly wiro gemeldet, dai;
heute Morgen 5:20 die Buren Lad:,
smith mit 40-psundigen Geschützen s.--tchossen.
Die Geschütze seien schon
durch 7 Schuß aus den britischen Ge
schützen zum Schweigen gebracht. E'iu
Abtheilung Buren rückt jetzt gegen die
linke Fhnle der Engländer. '
Nach einer Tepesche aus Durban,
die dort 10 Uhr aufgegeben war, wat
das Feuer der Buren hauptsächlich auf
ben Bahnhof von Ladysmith gerichtet,
that aber keinen Schaden.
Man legt hier der nahenden önl
'cheidung 1 et Ladhsmilh die höchste if
deut ung dei und befürchtet eine Erhe
bung der Buren der Kapkolonie, wenn
General White acschiagen wird.
Lord Pauncefotc, der britische Ge
sandte in Washington, wird am 1. N
vember wieder nach Washington abrei
sen. Tie Engländer haben sich wegen der
mangelnden Tiichtigkrit id.rer Militär
ätzte genöthigt gesehen, Zivilärzte nach
Afrika zu senden, die natürlich sehr
hohe Gehälter beziehen.
5iimberley und Mafeking scheinen
noch immer auszuhalten. An der
Grenze Rhodesias ziehen sich bedeutende
Burenhaufen zusammen.
Nach einer in Berlin -ins Holland
eingetroffenen Tcresche soll sich die ge
sommte englische 'Armee, welche in und
um Ladysinith steht, den Buren erge
ben haben. (?")
Heute Morgen fand in der St. Ra
phaelskircke in Kingston die Bermäh
lung der Prinzessin Jsabella von Or--leaiis
mit dem Prinzen Johann von
Orleans statt.
Nach Meldungen vom Eongo hatte
der ehemalige amerikanische Eonsul in
Zanzibar. .auptmann Mohun, welcher
an der Spitze der belgischen Tanga
nyikaerpedition stand, tie eine telegra
phische Verbindung mit dem Innern
herstellen scllte, Ende 5Xuli bei Zanguli
ein heftiges Gefecht mit Eingeborenen,
die mit Hi.fe den drei belgischen Eom-
pagni:n.' ivclche Baron Thanis z
.Hilfe sandte, geschlagen wurden. Tie
Belgier hatten 7 Todte und 47 Ver
wundete. London. 31. Okt.
Ans Kapstadt wird unter'm 20. Ok
tober gemeldet daß ein gepanzert?
Bahnzug der Briten unter Lleweur,t
bis auf 1000 ?)ards an das Lager ier
Buren bei Erocodile Poorx (Kavkolo--i,ie)
heraufkommen fei und mit drei
?'.rim - Geschützen denselben wahr
scheinlich beträchtliche Verluste zugefüct
habe. Ober', Plumer's Vorposten hat
ten mehrere Schctrmiibel mit dc-n
Feind am E.ccodile --Fluß.