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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (June 1, 1899)
Frich!in)5r!usch. ?;jf'.f::e c.n; U a u 1 i' l i Hnd in H.'.i:S gingen Vater und Tochier durch tu bhtbfnöe Feld. Und die Sonne schien beUmtd iturtn cuf die bunte bliimiae Wiese, . und aul Ötrn friivt.uiir.en Zivcigen hervor jubelten Hunderte und laufende bon kleinen Sangern i!,re Weifen heranZ, und ein lauer Windhauch webte ganze Wogen von frischen nihlingsdüften heran, es war eine Wonne, zu leben und a'i' diese Pracht und Herrlichkeit genießen zu tonnen! Und der alte Herr nahm feinen Hut ab. that ein paar tiefe Athemzüge, schickte dann einen dankbaren Blick zum Himmel empor und sagte: ..Ach. lieber Kott. roie ist doch Leine Welt so nrnn verschön?" Xic Tochter schi'ieg. ein -euszernur entrang sich ihrer Brust. Erstaunt sah der alte Herr sie an: .Was fehlt Tir denn wieder Louise?" sragle er mit lieber, zärtlicher Stimme. Auch jetzt noch schwieg das junge Madchen: es sah den Vater nicht an. sondern lief; suchend und sehnend den Blick ins Weite schweifen, und in seinen Augen glänzte etwas feuchtes. Aber Kinning. L.uifing. Tu hast ja Thränen im Aug'! Was hast Tu denn. Mädelchen ?" Und er stand still, hielt ihre Hände fest, zog dann ihren Körper an sich, legte feinen Arm um ihre Echulter und druckte ihren Kops an seine Brust. Und so, am Herzen ihres guten Vaters, so wurde das schwere Herz der Tochter leichter, so vergaß sie für einen Äugenblick alles um sich, klammerte sich an den HalS des Baters und ver barg ilir thränenvolles Gesicht an feiner Brust. .Mein liebes Kind." bat er dann, .sag' mir doch, was Tir fehlt." .IlichtS fehlt mir, Bating," eutgeg nete sie jetzt leise und machte sich frei, nur bemüht, der Stimmung Herr zu werden. Aber Tu bist sckon seit Wochen so still." .Ich weiß nicht, was es ist." .Hast Tu Kummer. Kindchen?" Schweigend verneinte sie. Kind. Tu machst Dir und mir das Leben unnütz schwer: was tonnte Tir denn auch fehlen: Tu bist jung und gesund, lebst in guten Verhältnissen, in wenigen Wochen kommt Tein Schatz zurück, dann könnt Ihr Hochzeit machen: weshalb plagst Tu Tich mit trüben Gedanken ab Siehst Tu denn nicht, wie es mich angreift. Dich so traurig zu sehen?" Streichelnd glitt seine Hand über ihr blondes weiches Haar. Verzeih mir. Vating." sprach sie er rölhend, aber diese Stimmung kommt so plötzlich und stark Über mich, daß ich hinsinken und immerfort weinen könnte, und eine Sehnsucht befällt mich dann, eine Sehnsucht nach etwas nie Gekann tem, nach etwas Wunderbarem, nach einem Land, wo alles nur Lust, Friede und Freude athmet, und dann plötz lich ist mit einem Mal die ganze Traurigkeit verschwunden, eitel Freude und Glück ist mir dann wieder das Leben, und ich könnte die ganze Welt umarmen." Mit stillem Lächeln nickte der Alte: Ja, mein Kind, das liegt im Früh ling so in der Lust, das haben wir in jungen Jahren Alle durchmachen rnüf fen, das kommt wie ein Rausch über uns: aber wir müssen stark sein, denn nach dem Rausch erfolgt das Erwachen, und wenn wir dann nicht Herr der Stimmung sind, dann erliegen wir einem moralischen Katzenjammer. und deshalb, mein Liebling, sei stark und tapfer, dann kommst Tu auch darüber hinweg'. Denk' nur an Deinen Bräutigam. in kaum vier Wochen ist er ja hier, dann macht Ihr Hoch zeit, und dann wird alles anders und besser werden." Er zog den Arm der Tochter an sich und so gingen sie ihrem Hause zu. Daheim angekommen ging Louise in ihr Zimmer. Sie setzte sich an das offene Fenster und schaute mit träumen den Blicken hinaus in die Frühlings welt. Der Flieder blühte, der blaue schwer duftende Flieder. Süßer, woh lig süß betäubender Duft drang herein. Ü;rt müde, so wohlthuend ermattet, sank sie zurück in die Lehne ihres Stuhls. An des Vaters Worte dachte sie denk nur immer an Teinen Bräuti gam, in kaum vier Wochen ist er hier. dann macht ihr Hochzeit" ein leichtes Frösteln durchschauerte sie. Sie fand keine Erklärung dafür. Aber es war ihr, als empfände sie Furcht vor dem Augenblick, da ihr Franz zurück kehren sollte. Und sie wußte, daß er sie liebte, sie immer schon geliebt hatte, um ihret willen war er ja vor drei Jahren hin ausgezogen in die Welt, das Glück zu suchen. Reichthümer zu erwerben, um ihr das Leben angenehm und glücklich zu gestalten, und nun, er zurückkommen und sie heimführen sollte, nun zitterte sie vor dem Augenblicke, da sie ihm für immer angehören soll. Nicht Furcht vor der Ehe hatte sie, nur vor dieser Ehe fürchtete sie sich, hier lag die Zu kunft vor ihr. wie ein ebener schnür gerader Weg, hier sah sie in Värten mit lauter schön gepflegten Blumen und Bäumen, olles so gerade und so ebenmäßig abgezirkelt, ' alles zwar blühend und schön, aber dennoch nicht zum Herzen sprechend, weil es zu ge rcollt. ;u erkünstelt wirkte. alles so unglaublich steif und korrekt, just genau so wie der Franz war. wie er damals gewe'kN war. als er hinauszog ein die Welt. Sie hatte das wohl damals schon gemerkt, aber sie halte es nicht so empfunden, denn er war in statt licher Mann, in den man sich schon verliebe konnte. jetzt aber, nachdem sie Zeit genug gehabt, über alles das nachzudenken, nun sie andere Manner kennen gelernt, begann sie. Vergleiche anzustellen, und nun war ihr nach und nach die Furcht vor dieier Ebe in das Herz gekommen, denn ihre Seele will nicht untergeben in des Tages Einer lei. nicht verkommen in steifer Korrekt- heit und glatter Schönthuerei, nein nein! ln ihr lebte ein heiler irang nach wildem Leben, nach glühender Liebe, die nicht fragt und nicht wägt die nnr geben und geven will, um liebend wieder zu empfangen nach Schönheit lechzt ihre Seele! Nach freier unaebundener Schönheit! Mit einem ebenso empfindenden Wesen ver bunden zu sein, und so die ganze Herr lichkeit der schonen Welt genieizen zu tonnen! Tas war ihr Ideal, dein träumte sie seit Wochni und Wochen schon nach. Und mit einem Mal stand eine Ge statt vor ihrem Gedächtniß, eine hohe, elegante, männlich schöne Gestalt, mit wilden blitzenden Augen und keckem Schnurrbart, in seligem Erschauern schloß sie die Augen, und dieser war es. an dem ihr Herz hing, seine Künst lerseele hatte sie erweckt aus ihrer Lethargie dumpfer Grübelei. ihn liebte sie mit allen Fasern ihres Seins. und iveil sie ihn nicht lieben durfte, deshalb liebte sie ihn erst recht. Und sie fragte nicht nach der Zukunft, nach nichts! nach nichts! Nur an den Augen blick des Glücks dachte sie. an den Augen blick, wenn er bei ihr war. Eine Uhr schlug. Es war fünf. Er schreckt sprang sie auf.' Tie Zeit, zu der sie sich täglich trafen, war da. Schnell nimmt sie Hut und Schirm, und entflieht dann ungesehen aus dem Hause. Und nun mit eilenden Schritten nach dem Park, zn der Stelle, wo sie sich taglich treffen. Ihr Herz jubelt, ihr Gesicht strahlt vor Freude, kaum kann sie die Zeit er warten, ihn wiederzusehen. Endlich ist sie da. Aber er ist nicht gekommen. Wie im Taumel hält sie sich an der Banklehne fest. Er ist nicht da! Aber er kann ja noch kommen. und so wartet sie. fetzt sich und wartet still und geduldig, und ob ihr das Herz auch fast zerspringt vor Angst und Sehnsucht, still und geduldig sitzt sie da und wartet, und sieht, scheinbar gleichgültig, auf die Vorübergehenden. So wartet sie eine viertel, eine halbe, eine ganze Stunde,' aber vergebens, denn er kommt nicht. Dann rafft sie sich wieder auf und geht nach Hause., Sie hört und sieht nichts, mechanisch geht sie weiter, theil nahmlos. gleichgültig: je näher sie aber ihrem Hause kommt, desto größer wird ihre Unruhe, denn sie hat das Gefühl, die feste Gewißheit, daß sie zu Hause etwas Fürchterliches vorfinden wird. Endlich ist sie daheim. Zitternd schleppt sie sich in ihr Zimmer. Ihr erster Blick, als sie eintritt, fliegt nach dein Schreibtisch. und da! Sie wußte eS ja! Da liegt der Brief. Wie erstarrt steht sie da. gebannt an der Stelle, und sieht mit irren, müden Augen immer hinüber nach dem Bries. Oh, sie weiß jianz genau, was darin steht. sie suhlt es ja! Sie hat es schon vorgeabnt, als sie noch in dem Park saß und wartete. es ist ein Ab schiedsbries. ein Lebewohl es ist aus, alles, alles aus! Und nun stürzt sie hinüber, reißt den Umschlag auf und durchstiegt die Zei teil, dann ein Schrei und sie sinkt ohn mächtig um. Im nächsten Augenblick ist der Vater bei ihr, dann kommt auch die alte Magd hinzu. Behutsam dringt man die Ohn mächtige wieder zu sich und bettet sie dann auf ihr Lager. Und der alte Herr sindet den offenen Brief, und liest ihn mit erstaunten, er schrockenen Augen Mein Lieb, ich gehe fort, es thut mir leid, aber es muß sein, glaube mir. es ist so besser so, denn ein An derer steht ja zwischen uns, so daß nur nie zusammen kommen können. Besser also, schnell ein Ende machen ! Zürne mir nicht. Gedenke der schönen Tage! Es war ein Frühlingsrausch! Leb' wobl! Dein Reinhold." Wehmüthig winkt der'Alte und steckt den Brief ein. In seinen Augen schimmern Thränen und mit leise er zitternder Stimme flüstert er: Tarum also ihre trüben Stimmungen, mein armes Louising!" Zehn Minuten später kommt der Saiiitätsrath. Er macht ein bedenk liches Gesicht und sagt : Nervenfieber, größte Ruhe und Schonung. Ich werde zwei Schwestern" schicken. Tann ist der alte Herr allein bei sei ner geliebten kranken Louising. Genau vier Wochen später ist der Franz, der geliebte Bräutigam, zurück gekehrt von seiner Weltreise. Der alte Herr kann gar nicht genug staunen, wie sehr sich der junge Mann in diesen Jahren zu seinem Vortheile verändert hat alles Kleinliche und Peinliche, was ihm ehedem eigen war. hat er abgestreift, aus dem korrekten Menschen", der immer nur bestrebt war. das Prestige peinlich zu wahren ist ein Weltmann geworden, ein Mann mit klugen offenen Augen, mit weitem Horizont. ein Mann, der das Leben kennt, der sur Alles ein mildes ver zeihendes Wort findet, weil er selbst mitten im wilden Kamps des Leben gestanden, und so alle Tiefen und Höhen des Tafeins erkannt hat. Als er zum ersten Male au das Bett der Kranken trat und ihr die Hand reichte, da sah er an dem iahen Er rothen seiner Braut, daß mit ihr etwas vorgegangen war, was sie ibm ver heimlichen wollte. Aber nicht mit einer Miene verrieth ix sein Erkennen Weich und lieb streichelte er ihre Hand und redete ihr mit herzlichen 'Worten guten i'iiitli zu. van atle bald oener werden würde, daß sie nicht verzagen dnrse. Und so kam er dann jeden Tag und jedes Mal war er herzlicher und ant merkiamer immer ein paar frische Blumen und Früchte und Leckereien, und immer voll milder, zartkr Rücksicht ahme, so daß die Kranke gerührt war von seiner Antheilnahme. und pch mit leiser Beschämung eingestand, daß sie ihm viel, viel Unrecht gethan hatte. Nach Wochen dann endlich ward alles wieder gut. Aus den Arm des Ver lobten gestützt, ging Louise zum ersten Mal wieder in den Garten. Lächelnd glitt ihr Blick über all die bunte Früh llngspracht und Herrlichkeit, und mit vollen Zügen sog sie die frische würzige Luft ein. ' Wie schön das Alle? doch ist." sagte sie mit mattem Lächeln, erst wenn man so lange gelegen hat, weiß man das auch ganz zu würdigen." Er antwortete gar nichts daraus, sah sie nur mit verliebten Anqen an und zog ihren Arm fester an sich. und da legte ue beide ?.r.ne um einen Hals und flüsterte unter leisem schluchzen: u guter. xi ve ter Mann!" So fand sie den Weg zn seinem Her zen wieder. Der Zlinerikatler. Hiiüisreöke von Heinrich L;e. Heute Nachmittag kann ich nicht." jagte Erna etwas verlegen, als ihr Mann beim Mittagessen von der Idee sprach, anbetrachts des schönen Früh liiigswetters einen Spaziergang zusani- inen zn machen. Warum denn nicht?" fragte Otto verwundert. Ich hab' einen Gang zu machen." Wohin denn?" Bitte, frag' mich nicht." Kann ich Tich nicht begleiten?" Nein!" Erna wurde förmlich nervös und Otto schwieg also. Nach dem Kaffee machte sich Erna ans den Weg. Tie Wohnung des jungen Ehepaares lag vor der Stadt in der Villen-. olonie. Sie befand sich in einem hübschen Hause, das mitten in einem Garten lag. Das war im Sommer äußerst angenehm, im Winter aber weniger, duiii in Folge der freien Lage herrschte in den Zimmern, wieviel in die neuen schönen Kachelöfen auch hineingefeuert wurde, eine beständige Kälte.' Otto war Privatdozent am Polytechnikum, er saß viel zu Hause in seinem Arbeits zimmer und deshalb hatte er auch schon zuweilen den Gedanken ausgesprochen, lieber eine Wohnung in der Stadt zu nehmen, wo Einem beim Schreiben nicht die Finger erstarrten. Aber Erna hatte immer und immer wieder ge wünscht, die sonst so schön gelegene Wohnung zn behalten. Es war der einzige streitige Punkt unter ihnen BeU den. Sonst war ihre junge Ehe nichts als Liede, sie war wie ein Paradies und nun. nun hatte Erna ein Geheim iß. Otto trat an's Fenster und sah seiner Frau, wie sie eben drüben in dem Wagen der Straßenbahn ver schwand, aufgeregt nach. Ein Geheimniß hatte sie vor ihm. Was war das für ein Geheimniß? Was war das für ein Gang, auf dem er sie nicht begleiten durfte? In welche Ver legcnheit sie seine Frage gebracht hatte. Er mußte dieser Frage auf den Grund kommen. Richtig, hatte sie nicht heute Morgen einen Brief bekommen? Von ihrer Freundin Konstanze, der Bauräthin wie sie ihm gesagt hatte. Ter ganze Gedankenkreis dieser Fran konzentrirte sich um nichts weiter als um das, was die Mode war. Tie Mode in Toilet ten, die Mode in Musik und Literatur, die Mode in allen übrigen Tiugen. Erna ließ sich von dieser Frau beHerr fchcn. Statt der Portiere hing zwischen Wohnzimmer und Speiseziminer eines von diesen Tingern aus dünnen Bam bnsstäben, mit bunten Glasperlen be setzt. Er konnte es nicht' ausstehen, aber Frau Konstanze sagte, es sei japa nisch, es sei modern. Deshalb hing es da. Und von Konstanze hatte Erna heute einen Brief bekommen. Wo war dieser Brief? Erna bewahrte ihre Briefe in ihrem Schreibtisch auf. Der Schreibtisch stand im Wohnzim mer. Wenn er vielleicht abgeschlossen war? Nein! Der Schlüssel steckte. Es war ein Brief von elfenbeinfar benem Papier gewesen. Da lag er. Unter den Briefen ihrer Mutter und der Tante. Ter Brief enthielt nur zwei Zeilen. Sie lauteten: Ich habe ihn bestellt. Ich erwarte Tich also heute Nachmittag zwischen vier und fünf. Sorge nur. daß Dein Mann nichts erfahrt. Deine Ks:: stanze." Otto stand da wie vor den Kopf ge schlagen. Wer war bestellt ? Von was sollte er nichts erfahren? Ein Mann! Aber das war Unnnn! Das war Wahnsinn! Erna! Seine Erna! Und doch hier stand es schwarz auf weiß Und der Einfluß dieser Frau diese Konstanze ! ! Tie modernen Bücher, Jede Frau in diesen Büchern dielt sich sür eine unverNandene Nora und suchte obwohl sie den vernünftigsten und zart iiaznen iHiim der 'fit ve an. einen Doktor Rank. Aber nein! Erna! Es war nicht möglich es war Unsinn! Wenn sie nach Hause kam. so würde er sie in'S Gebet nehmen. Nein! Tas war wieder Unsinn! Ein Gehelmiii!', halte sie das and sest. Sie würde es sich nicht entlocken lallen. ES gab nur ein einziges Mit !el: Thun, als in.'rte er nichts, sie heim lich beobachten! Einige Tage vergingen. In der That, jeder unbefangene Beobachter mußte einräumen, da m Erna etwas vorging. Es war in ihr etwas wie eine stille Freude, wie eine heimliche große Erwartung. Otto hätte blind sein müssen, hätte er es nicht be- merkt. Ader er bezwäng sich. Am Freitag brachte der Postbote abermals einen Brief an Erna einen Brief in einem elsenbeiinarbigen Um schlag. Von Konstanze?" fragte Otto mit ausjerllchem Gleichmut. . Ja!" entgegttete Erna. Was schreibt sie denn wieder?" Ach nur wegen einerneuen Toilette. die lie hat. Ich soll sie mir morgen doch einmal ansehen." So-" 'Weiter sagte Otto nicht;. Am nächsten Tage war Otto wieder allein. Erna war ja nach der .tm zu Eonstanz? ivundern. ihre neue Toilette zu be- Ter Schreibtisch war auch diesmal nicht verichlo'sen. Erna hielt das augenichelnii gar nicht der Muhe sur werth. Natürlich, wie hätte sie auch glauben sollen, daß sich irgend ein Argwohn in ihm regle. Tazü sind die Männer viel zu harmlos, dazu sind sie viel zu dumm. '.(.'m galligen Fingern griff itto in oen chuvianen umein. Las war er der Bries! Otto schlug ihn auseinander und las: Er ist angekommen. Ich habe ihn selbst auf dem Bahnhof in Empfang genommen. Er ist noch viel ichoner als ich ihn mir vorgestellt habe. Er war- tet auf Tich in meiner Wohnung. Er wird ganz Teine Sehnsucht erfül len. Also komm! Wiederum die vorige Zeit. Und dan Tu nur Teinen Mann nichts merken läßt!" Otto las ein zweites und drittes Mal. dann fingen die Buchstaben auf dem Papier vor ihm zu flimmern an. Er mußte sich letzen. Aber nein! Und wenn es zehnmal auf diesem Papier stand. Erna! Es war nicht möglich. Nicht möglich? Hatte sie ihn nicht belogen? Hatte sie lhm nicht etwas von einer Toilette er- zählt, die sie sich bei dieier Frau an sehen wollte? Mit kaltem Blut, mit einem Lächeln hatte sie es ihm erzählt. Und es war nicht möglich, daß auch ihre Liebe, ihre Treue eine Lüge war? Ter Brief hier aber, der war keine Lüge, der war Wahrheit! Trotz Allem es mußte ja ein Irr- thum sein, eine mißverständliche Auf fasfung von ihm. Nur von einem er" war in diesem Bries die Rede. Ein er" ist noch nicht ein Mann, ein er" kann auch etwas Anderes sein. Aber was? Ein er", der anaetoinmen ist. den dieses Weib aus dem Bahnhof in Empfang genommen hat, der noch viel schöner ist als sie sich ihn vorgestellt hat. der auf seine Frau wartet, in dieses Weibes Wohnung, der ganz ihre Sehn sucht erfüllen wird, von dem sie ihn nichts merken lassen soll. Und so ein er" kein Mann! Kein fremder Mann! Was war dieser er" sonst? Gegen Abend kam Erna zurück. Nun," fragte Otto, nachdem er be chlossen hatte, die Rolle des ManneS mit der eisernen Maske bis zur völligen Entdeckung des ganzen Thatbestandes weiterznspielen hast Tu Tir die Toilette angesehen?" Ja!" erwiderte Erna heiter. Hat sie Dir gefallen?" Aber außerordentlich." Sie lag,' ohne mit den Wimpern zu ucken. Und er hatte es nicht glauben wollen. Was brauchte er noch für Beweise? Nur noch den einen einzigen: Was und wer dieser Mann"war?! Die neue Woche käin. An jedem Dienstag Abend -ging Otto in den Schachklub. Es war der einzige Abend in der Woche, an dem er seine Frau allein zu Hause ließ. Am Morgen, beim Kanee bekam Erna wieder einen Brief, einen elfe- beinfarbenen. Von Konstanze?" fragte Otto. während er bemerkte, wie ein freudiges Lächeln über Erna's Gesicht ging. Ja!" antwortete Erna. WasMreibt sie?" ,,Sie Mll mich heute Abend be- ncheii." Im Lause des Vormittags ging Erna mit dem Dienstmädchen Einkäufe machen. Otto stürzte a:: den Schreibtisch. I Im nächsten Moment hielt er den 'ries in der Hand, lr halte folgen den Wortlaut: Mir ist eine Idee gekommen. Ta beute Abend Tein Mann doch in den Schachklub geht, so denke ich. könntest Tu seine Abwesenheit benüUen. Falls Tu einverstanden bist, so lassen wir also den Amerikaner Abends in Teine Wonnuna kommen. K. Auf Otto'S Stirn trat der kalte schweiß hervor. Wollte er noch etwas wissen ? o-iii Amerikaner aUo war es ein Amerikaner! h Aber es klingeile und um die Falsche entlarven, brauchte er mi'uina. Ruhe. alte. .Nicht wahr." frnaie Erna am Nach mitkagc Tu gehst beute Abend in oen aiachiiuv: ' ..Ja." faate er, Sie lächelte vor sich hin. Sie dachte an den Amerikaner. Giebst Tu mir keinen Kuß?" fragte sie erstaunt, als er sich am Abend nach dem lud ausmachte. Sie spielte noch Komödie mit ihm Ader die Stunde war für sie ge kommen. Selbstverständlich ging er nicht in den Klub. Nur in Sicherheit einwie- gen wollte er sie. onik war es eis wenn er vom Klub nach Hause kam. diesmal war es erst neun, als Minna das Tienitniädchcn, den Herrn das Entree öffnen hörte und hineinstürzen iah. ..Wo ist meine Frau?" schrie er. Sein Arbeitszimmer tbat sich au und aus der Schwelle stand Erna. Tu? ries Erna bestirnt aber ich habe Tich erst um elf erwartet." ' Tadel stellte sie sich, wie in ibm den inntrm zu verwehren, vor die Tlmr Tas glaub' ich." schrie Otto von Neuem wo ist der Amerikaner?" Ter Amerikaner! TaS weißt Tu?" ..:ch wein NlleS! Und Otto riß die Thür aus und stürzte hinein. :ut dem Zimmer stand ein fremder Mann! Er war's. Aber Plötzlich hielt Otto vor ihn, stiI. Ter fremde Mann, ein Mann in Arbeiter - Kleidima, stand vor einem fremden Gegenstand, einem eleganten 'ekallosen. mit denen Aul elluna er coen 'beschädigt schien. Was ist das?" fragte Otto. ..Aber nun weit 2 es duck schmollte Erna der amerikanische Ofen. Konstanze hat auch einen, er ist modern und heizt vorzüglich. Weil Tir doch die Wohnung zu kalt ist. Ich Habe mir das Geld vom WirtliichattS geld gespart. Er sollte erst hübsch brennen und ordentlich anfaenes t und eine Ueberraschuna für Dich fein. ?A dachte Tir eine Freude zu machen und nun schreist Tu deshalb so!" Erna wollte ansangen zu weinen, aber Otto sank seinem treuen Schatz fast zn (Hineii und rief: Weil ich so glücklich vin. Napoleon der Erste ließ während feines Aufenthaltes in Moskau Medaillen mit seinem Bilde prägen. Ans der Rückseite sah man die mit Wolken und Strahlen umgebene Inschrift: Ter Himmel ist Tein, die Erde ist mein. ' Von diesen Medaillen schickte er einige an den Gouverneur von Orenburg nebst einem Unterhandlunqsichrelben. ier alte kräftige Haudegen schrieb mit einer Gabel unter das Hanpt des Er- oberers: Ter Rücken ist Tein, die Knute ist mein!" und sandte dieses Na poleon als Antwort zurück. Ei gleicher ßan&d. Ein berühmter Geiaenvirtuos be. eiolai einen ,rn rer. moem er denen Unwissenheit beweist. Ter Kritiker: Mein Herr, ich werde lnen meine Jcngcn schiacn. ' Ter Virtuose: ..rnillt mir ciar nickt ein, mich mit Ihnen zu schlagen. Wenn i-ic um uiu iitiiicii yiiiyci Ivc- schicßcn, kann ich nicht mehr spielen, Sie können aber noch Kritiken schrei den, auch wenn ich Ihnen den Kops wegieyies,e: A? Lrfakruz. Hör. Nctth. in welcher Kompagnie ist denn Tem Schatz " In der nennten! Ach, der Elende! Er ist mir untreu geworden!" .Aber wie kannst Tu denn das la- geil ? Tu weißt ja seinen Namen gar nicht!" .Gleichgültig! Die von der neunten Kompagnie sind mir schon alle untreu geworden!" Unter Bettlern. .Nicht wahr. Wilhelm, man hat doch recht zu kämpfen, um durch's Leben zu kommen." Ja man musz sich so durchsechten." Recht berubigen). Müller: .Sie sprechen da immer von einem Esel, Sie werden doch nicht mich meinen ?" Maicr: Was fällt Ihnen denn ein? Es giebt doch noch mehr Esel wie Sie." rci tzerauz. Hausfrau: Aber Anna, heute ist ja die Mittags-Suppe schon wieder ver- alzen!" Hausmädchen: Ach. gnädige rau, ich will'sJhnen nur gestehen ich liebe'" küsch vergleich. Baron ?).: .Das Pserd fcbeiirt mir viel zu alt zu sein, das kaufe ich nicht!" Pferdehändler: Herr Baron belie den sich zu irren, das Pferd ist höchstens so alt wie Sie." Abaekiirztn Bnefsi'.l. Dein sich in Sehnsucht nach Dir und dazu eine Wurscht verzehrender Kniepke. Gefreiter. llntiiiallich lvlnzei.be. Also Euer'Lchrer hat sich verlobt? Habt Ihr denn eine Ahnung ae habt ?" ' ' Na. das glaub' ich! Vierzehn Zage vorher hat er gar keine Fehler medr ge merkt, acht Tage vorher hat er selber lauter Fehler beim Uebersetzen gemacht, und 24 Stunden vorher hat er einen von uns mit Julie ausgerufen. VereuMn$. Warum fischen Sie denn i diesem Zeich? In dem sind ja gar keine Fische!" Ja. wissen S', nachher brauch' ich mich auch nicht zu ärgern, wen keiner anbeißt!" lst.inz einfach. Herr (zu einem Fräulein, das am jenseitigen Flußufer steht, liebe, glühend): Fräulein Thcrese, wa? be komm' ich wohl, wenn ich durch das Wasser wate und zu Ihnen eile?" Fräulein: Tann dann bekommen Sie einen Schnupfen. ' Neuer ?t?drk, .... ..Herr Amtsrath essen jetzt mit Frau Gemahlin stets allein, und in der ersten Zeit nach der Hochzeit sahen sie so viele Gäste bei sich zu Tisch!" O mein Weiderl hat sie alle in iu Flucht gekocht!" iiitj. , Was fällt Ihnen dem, ein. Herr Müller, mit dem Brummkreisel zu spielen? Ist das eine Beschäftigung für einen Mann?!" Ja, wissen S' Frau Huber. seit mei Alte gestorben, war's immer so un- heimlich still im Zimmer!" Im medizinischen Ezame. Professor: ..Was bat man ii 5 alle einer plötzlich auftretenden Heiserkeit zu thun? Kandidat: ..Man druckt einen rotben Zettel mit der Anieiae. da die Vor- stelluiig abgeändert werden muß." Glücklicher ill. Zahnarzt lzuin ersten Patienten, der über eine im Wege stehende nukbank gestolpert ist): Bitte tausend Mal um Entschuldigung " Patient: Gar keine Ursache. Ich habe mir eben die beiden Zähne ausge- sauen, die ich mir ziehen lassen wollte." sicheres Aeiiiizeiche. Lill, (in ihrer die Kock schule besuchen- den Freundin): Tu Mi.zi. verstehst Du schon reckt viel in der Kücke: weit Du vielleicht gar schon, wann die Milch kocht?" Mi,zi lvoll Stol, und entrüstet in. gleich): Aber natürlich das riecht man ja!" Ein kleines MißvechZndnig. Herr: Verbürgen, gnädige Frau. kann ich Ihnen diese Nachricht nicht, allein, wie Frau Fama erzählt " Lame: Frau Fama? Ist das die eine blonde Frau, die Sie gestern ae- grüßt haben ?" Ioj,'pelsinll!Z. Es ist nichts anderes als ein Schnupfen, den Sie haben, der ist in Zwei bis drei Tagen verschwunden." Patient: Leicht genial, aarantiren Sie mir?" Arzt: Gewiß, ich garantire Jh::e:' den Schnupfen." EilIWI,lS. Patient ("Sohn eines Spezialarnes der Chirurgie): Was bin ich Ihnen für das Zähnereinigcn und Plombiren schuldig ?" Zahnarzt: Zehn Dollars." Patient: Was? Dafür sägt Ihnen beinahe mein Vater das schönste Lein ab!" ch!a. Mann: Ich habe so bcftiae Kovf- schmerzen, auch drückt's mich im Magen, ein bischen frische Luft dürfte mir gut thun geh', liebe Anna gieb mir den Hausschlüssel ! rau: Hier ist er. aber weißt Du was ich gehe mit!" EiseiibakngcsprZch. Was starren Sie denn so auf meine Nase?" Ach. entschuldigen Sie. aber die würde sich famos zn einem Reklame- Plakat sur meine Firma cigneu." 'karrn, was haben Sie denn für ein Geschäft ?" Spiritus-Glühlampen." Abgeblitzt. Fräulein Röschen, ick würde S! auf den Händen durch's Leben tragen!" ante sehr, ich habe gehen gelernt!" linker. Universitats-Professor (bei einer Gar dinenpredigt feiner Frau): Nun weiß ch Nicht. Amalle hältst Tu Vorlesun gen, oder ich ?" r A