Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, April 27, 1899, Image 6

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Das Gold des IDrfl-morrland.
Nssisn von Wittemsr Uria.
Nun tjatie Mster Soof von Anfang
an nach dem oinplizen Bickvyö in
der Angelegenheit gesucht. Immer
halte er die Idee, al müßten in dieser
der jener Art einer oder mehrere der
selben auftreten und auch jetzt kam ihm
wieder dieser Gedanke. Wie, wenn sich
die Leute unter einander au irgend
einer Ursache veruneinigt hätten und
einer derselben nun aus Rachsucht Lcr
rath üb:n wollte? Zu dieser Annahme
stimmte auch die Borsicht, mit welcher
der Briefschreiber ihn ermähnte, allein
zu kommen und daß er sich nicht zu
zeigen wagte, wenn Mister Look in Be
gleitung kam, aus Furcht, verhaftet zu
werden. Auch die Möglichkeit war vor
Handen, daß der Verräther eine gröszere
Summe von der Gegenpartei zu erlon
gen hoffe, als ihm Bickby vielleiä,t
gewähren wollte, oder schon gewährt
hatte.
Immer neue Möglichkeiten tauchten
vor Mister Look auf. Endlich nahm er
Hut und Stock und ging in ein benach
darteS Restaurant, wo er zu Abend ah.
Mittlerweile wurde es fast um neun
Uhr und er mußte sich entschließen, in
dieser Sache zu handeln, so oder so.
Sollte er nach dem Victoria Park gehen
oder nicht gehen? In Begleitung oder
allein? Qi war eine ziemliche Strecke,
ehe er dahin kam, da der Park im
äußersten Osten der Stadt sich aus
dehnte. Dem Brief gar keine jolge zu
geben, schien ihm eine Rachläjsigkeit
seinerseits, eine Pflichtverletzung zu
sein, den e? konnte ja der Fall sei,
daß ihm vielleicht EpthWuiigen ge
macht wurden, die er für feine Zwecke
brauchen konnte, ja, seine ganze Mis
sion der Erfüllung nahe brachten. Wenn
er nicht hinging, mußte er sich jeden
falls den Borwurf machen, eine immci
hin mögliche Förderung feines Vov
Habens versäumt zu haben.
Wie zu eigener Beruhigung faßte er
unter den Rock nach einem Leibgiirtel,
in welchem er für alle Fälle einen ge
ladenen Revolver trug. Die Waffe
war noch richtig an. ihrer Stelle.
Mister Look stand entschlossen auf und
machte sich auf den Weg. Er ging die
endlose Greenstreet entlang, die ihn
direkt nach dem Victoria Park bringen
mußte. Die Läden dieser Straße waren
bereits geschlossen, der Verkehr in die
fen, vom Centrum der Stadt so weit
entlegenen Straßen erstarb allmälig,
die armen Leute, die in diesen Vierteln
wohnten, verbargen sich in den Hä
fern. Nur wenige Droschken und Omiii
busse rumpelten noch durch die finsteren,
mangelhast durch trübe brennende Gas
Internen erhellten Gafser.. Sein
Schritt hallte auf den Steinplatten
und erweckte auf der anderen Häuser
reihe ein Echo.
ES war halb zehn Uhr schon vorbei,
als er am Victoria Park ankam, da
noch öder, todter und finsterer als die
umliegenden Straßen dalag. Er mußte
sich beeilen, um die, Zeit nicht zu ver
passen, aber je mehr er sich in die
Gänge der Gebüsch und Waldanlage
vertiefte, desto finsterer wurde es. Der
Himmel hing voller Wolken, auch nicht
der kleinste, geringste Sternenschein
fiel herab und die Laternen waren so
weit, daß sie den dunstigen Nebel nicht
mehr zu durchdringen vermochten. Gc
rade in dem Promenadcnweg, der rcchto
vom Bootssee hinlies, wo er seinen ge
Heimen Freund treffen follte, war es
so finster in Folge der hohen Baume
und des dichten Gebüsches, daß zx die
Hand vor Augen nicht mehr sah. Meh
rere Male mußte er stehen bleiben,
weil er, vom Wege abgekommen, die
Richtung desselben nicht mehr zu unter
scheiden vermochte. Er brannte sich
eine Cigarre an, um durch das Glim
men derselben wenigstens unmittelbar
vor sich Hinsehen zu können und somit
die Gefahr zu vermeiden, an einen
Baumstamm zu stoßen oder in den See
zu fallen. Weit und breit herrschte
das Schweigen tiefster Abgeschieden
heit. Mister Look blieb wieder stehen.
Ihm wurde bange. Wie, fragte er sich
plötzlich, wenn man mir eine Falle ge
legt hätte? Wenn man mich in dieser
menschenleeren, verlassenen Finsterniß
überfiele? Er warf die eben angesteckte
Cigarre wieder fort. Die Idee, daß er
einem etwa lauernden Feind ein Ziel
objekt in der Finsterniß bieten könnte,
durchzuckte ihn wie ein Blitz. Für alle
Fälle zog er seinen Revolver herror
und hielt ihn schußsertig in der Hand.
Die Situation erschien ihm mit einem
Male als höchst kritisch. Wäre ihm die
Abgeschiedenheit, die hilflose Finster,
niß, die ihn umgab und vor Allem die
Idee eines möglichen Uebcrsalles
früher eingefallen, wer weiß, ob er
sich allein hierher gewagt. Mister Look
war kein Furchthase, aber die cigcn
thiimliche Beschäftigung eines Detek
tivs brachte es mit sich, daß bei der gc
ringsten Unsicherheit, bei der Möglich
keit eines Verdachts sich in ihm ein ge
wisser Qni vivo-Standpunkt geltend
machte. Gleichwohl wollte er sich auch
nicht feig zurückziehen, da er nun doch
einmal soweit gegangen war.
Er lauschte! Nickt das geringste Ge
rausch war vernehmlich, nur von Wci
tem schallte dumpf und verworren der
Straßenlärm der Stadt zu ihm. Kein
Vogel regte sich um ihn, kein Lufthancl,
spielte in den Blättern der Bäume, es
war, als ob die ganze Natur in Schlaf
versunken sei.
Plötzlich hörte cr leise knackende
Zweige, w;e wenn ein unvorsichtiger
Fuß auf dürres Holz tritt.
Wer da!" rief Mister Look in die
Finsterniß und faßte seinen Revolver
fester.
.Still," antwortete eine gedämpfte
Stimme aus dem Dickicht, ober ganz
nahe bei ihm. ich bin's. Ihr Freund,
Mister Look."
,Wer sind Sie? Wo sind Sie?
Ich sehe Sie nicht. Was wollen Sie?"
Kaum hatte er ausgesprochen, als
tCä .! t a1 ( nnc ihm flirt jrfilto
Ul UUlUlllllUlU l'uv tim v i (i w ni i)
i fiel. Mister Look wankte, wollte seine
i Wasfejebcn, zucktt unwilMirlich mit
ccr.; ?l..: ein iincm. rr Tcyuz
g,n,z Ui, die ttugel bohrte sich aber in
öcz Ssrd zu seinen Füßen. In dem
f ;!b;n Augenblick stürzte er zusammen.
Die ganze Szene dauette nur Sekun
den. Dann herrschte wieder die veiige
Ruhe in dem finstern, menschenleeren
Park ; kein Blatt regte sich, nur ein
leises, chnmälbtiges Röcheln des am
Bcdcu liegenden Detektivs klang hilf
los verzweifelnd durch die Nacht. Dann
hrrte auch das auf und nichts unterbiaÄ
die 5ille, in der die ganze Umgebung
lag. Niemand schien den Fall der zwci
Schüsse in der neblige, dicken Ami;
srhare gehört zu baben, keine Seele
eilte zu Hilfe, nichts regte sich zur
Velsalgung des Verbrechers.
Dieser selbst mußte ebenfalls still
onf feinem Posten stehen, denn sonst
hätte man seinen Tritt hören müssen,
wenn er sich eniscrnte. Lauschte cr. ob
seine That Aussehen ktiegt? Oder cd
sein Opfer todt oder verwundet sei?
So verging mindestens eine Viertel
stunöe. Von den Thürmen der benach
barlen Rachen schlug c zehn Uhr.
Hallend und zitternd verklangen die
Schläge in der Lust. Ein ganz seiner
Sprühregen, wie Nebel, begann zu
salle. Noch immer regle sich am Ort
der fürckiterlicken That nichts.
Endlich erhob fich kaum drei Schritt
von der Stelle, wo Mister Look oder
das, was Mister Look war lag. eine
männliche, in eine sogenannten
Waierproof gehüllte Gestalt leise und
vorsichtig und mit fast gespensterhafter
Geräuschlosigkeit. Das an dieser Stelle
besonders dicke Buchengebiiscki, das den
Mann wahrscheinlich auch bei Tage
verborgen haben würde, theilte sich
langsam und die Gestalt näherte sich
der Stelle, wo Mister Look lag, kniete
dann, immer den gespannten Revolver
in der Hand, bei diesem nieder. Nie
mand hätte zu unterscheiden vermocht,
ob der Man sein Opfer berauben oder
mir untersuchen wollte. Vorsichtig und
geräuschlos suchte er zunächst den Kopf
Mister Looks, dessen ttörper, haiu
auf dem Rücken und der rechten Seite
liegend, mit einem eingeknickten Bein
einen traurigen Anblick gewährte.
Dann tastete der Mann auf Bni-st und
Leid des Detektivs mit den Händen
lierum und horchte nach dem Herzjchlag.
Es war Alles still, Mister Look war so
todt wie möglich ein Opfer seines
Berufs. Nach weiteren zwei oder drei
Minuten, während deren der Mann
mehrere Male den Kopf nnfinerksam
lauschend in die Höhe richtete, stand er
endlich wieder auf und entsernte sich
mit leisen Schritte, indem er halb
laut vor sich hinmurmelte: Du fängst
keine Meeraale in Pegwell Bay mehr !"
12. Kapitel.
Mister Pawley, der gZäköpfige
Kommis des 'alten Strooks war ganz
aus dem Häuschen. Er sah auf von
der Zeitung, in der er eben gelesen,
stemmte die Hände in die Seiten und
lachte so unbändig, daß die Feder hin
term Ohr ohnmächtig schwankte und
jeden Augenblick herabzusallen drohte.
Ist es die Möglichkeit?' rief er
dabei einmal uber's andere, ist denn
das wirklich - die Möglichkeit? Nein,
so 'was! Da liört sich doch Alles auf."
Der alte Strooks hob hinter feinem
Pult verwundert den Kopf und schien
nicht zu begreifen, was die Heiterkeit
seines Kommis' in so ungewöhnlichem
Maße erregte.
WaS ist denn los, Mister Pawley?"
fragte er trocken. Sind Sie etwa zu
fällig verrückt geworden?"
Nein. Mister Strooks, ich nicht,
aber Andere scheinen es geworden zu
sein. Nein, mehr. Sie sind offenbar
definitiv närrisch geworden."
Wer denn, wenn'ö beliebt?"
Die Leute im Brilish Mnsenm,
Sir."
Im British Mnsenm? Was gehen
Sie die Leute im Brilish Museum an?"
Haben Sie nicht gelesen im
,Publisher'ö Advertiscr.' Mister
Strools, daß da Aritish Museum für
eine alte Bibel drcilausendvierhuncert
Pfund bezahlt hat? Ist das die Mög
lichleit, Sir? Ist so 'was erhört?
Dreitausendvicrhundcrt Psund für ein
altes, modrig riechendes, stockfleckiges
Buch, für ein Buch, das man neu und
sauber gedruckt an jeder Straßenecke für
einen halben Shilling kaufen kann.
Treitauscndvierhundert Pfnnd, ist das
die Möglichkeit, Sir? Von den Zinsen
eines solchen Kapitals kann eine sechs
löpfige Arbeiterfamilie Jahraus Jahr
ein gemächlich leben und da? Britisi,
Museum zahlt Zinsen und Kapital für
ein altes Buch. Da hört sich doch Alles
auf."
Mister Strooks stand langsam und
majestätisch auf.
Mister Pawlcy," sagte er gelassen.
Sie sind ein großer Pinsel. Sie
werden nie in Ihrem Leben ein tüch
tiger Antiquar werden."
.Sir," rief Mister Pawley eifrig.
Geschäft ist Geschäft, das gebe ich gern
zu. Ich habe mit keiner Wimper ge
zuckt, wenn Jemand für eine alte
Horaz-Ansgabe' zwci Pfund und einen
Shilling bezahlt. Warum nicht? Das
ist Liebhabersachc. Aber Alles hat feine
Grenzen und drcitansendvierhuudert
Psund für eine alte Bibel das geht
über alle Grenzen, das ist"
Mister Pawley-"
Nein, Sir, Alle was recht ist.
Ich bin kein Pinsel. Ich sage ja auch
nicht, daß der ein. Pinsel sei. der das
Buch verkauft und das Geld dafür ge
uommen hat, sondern ich sage, der ist
ein Pinsel, der so viel dafür bezahlt
hat."
Mister Pawlcy, hören Sie 'mal
zu. Sie bekommen von mir monatlich
fünf Pfund, nicht wahr?"
Stimmt. Sir, baar und pünktlich
fünf Pfund. Ich wollte, es wären
sechs."
Gut, nun denken Sie sich 'mal den
Fall, daß ich Ihnen für jedes Pfund
jeden Monat eine fchöne. neue Tau-jendPfund-Note
der Bank von England
bezahlte."
Mister Strooks, um Gottes wil
len, was sagen Sie da? Fünftausend
Pfund pro Monat ah, das ist ja nur
eine Phantasie, ein Traum! Ich werde
.i.ii iäicu Binnen."
.Hoie:i Sie ixt ruhig zu. oder
i."!lui: iie t'.m bestreiken, daß es
L.'ule gibt, die fiinftauseud Psund
Rente vio Monat und inefcr haben?"
Schickia!, Mister Strooks, daS ist
5chi:a!eiücke. Der Eine hat den
Beutel, der Andere hit'o Geld."
Nun gut. 5ie sehen den Unter
schied ein.
.Na und ob!"
Was würden Sie nun mit Ihre
jünstauicnd Psund monatlich machen,
wenn 5ie sie hätten. Misicr Pawlcy?"
Der kleine üommis wurde bei dem
Gedanken ganz wchmülhig.
.Mister Strools, wenn ich fiinftan
send Psund pro Monat hatte, würde ich
?r? Allem iSin sau, es Vradlcy Bier
mehr zu Mittag trinke, sondern
Stcut edcr Pale Äle. oder Veiter"
.Kurz. Mister Pawley. Sie winden
Dummheiten machen, und eigentlich ist
cS ein großer Segen für Sie und für
mich, daß Sie die fünftausend Pfund
nicht haben. Aber weilcr. Diejenigen,
die sie haben, könn.n nicht immer
Stcut oder Porter trinken. Sie vcr
fallen also aus gewisse Liebhabereien
und die edelste von allen diesen, merken
Zie sich das. Misicr Pawlcy, wenn
Sie je ein Antiquar werden wollen,
die edelste Liebhaberei dieser Welt be
steht im Sammeln alter Blichcr."
.Alter Bücher, Sir?"
.Ja, Sir, denn alle Bücher sind nicht
nur alle, vergilbtes Papier, wie der
Plebs sie ansieht, sondern alte Bücher
sind die lebende Kulturgeschichte der
Völker. Sie verstehen das nicht. Gut.
Ich will es Ihnen an einem Beispiel
verständlich machen. DaS erste Buch,
Mister Pawley. welche auf dieser
Welt gedruckt wurde, ist im Jahre
14 5 5 in Mainz von einem Deutschen,
Namens Gutenberg, geknickt worden.
Was sagt dieses Buch. Sir, von dem
nur noch drei Exemplare vorhander
sind? ES sagt, daß die Deutschen die
Erfinder der Buchdruckerkunst sind, daß
die Teutschen ein sinniges, grüble
rifche und uachdenllichrs Vclk sind,
die nicht nur diese, sondern noch manch:
andere Kunst dem menschlichen Geist
erschlossen haben. Da da erste Buch
eine Bibel ist, so sagt eS uns ferner,
daß die Deutschen einen religiösen
Sinn und eine gewisse sittliche Samm
lung besitzen. Nach den Deutschen
kommt ein kleines, vorwitziges, streb
sames. intelligentes Volk, die Italic
ner, deren erstes Buch I4U5, in Subiaeo
bei Rom gedruckt wird. Was war's?
Ein Buch von Cicero, lc latoro.übcr
die Rednerkunst. Da haben Sie den
Italiener, wie er leibt und lebt,
Mister Pawley. flolt, talentvoll, be
gabt, als Redner vielleicht der Erste in
Europa. Tann kommt Frankreich.
Das erste Auch, was in Frankreich
gedruckt wird, ist ein Roman, die Ge
schichte von Troja von Le Fevre, das
1470 gedruckt wird.' Haben Sie von
einem Franzosen etwas Anderes er
wartet, Mister Pawley. als einen
Roman?"
Und die Engländer, Sir?" fragte
Mister Pawlcy.
Die Engländer kommen wenig
später als die Franzosen. Ihr erstes
Buch ist 475 in Westminster gedruckt.
Sie können es noch heute im British
Museum bewundern, Sir. Was glau
ben Sie, was es ist?"
Ich habe keine Ahnung."
Nun, es macht unserem Volke alle
Ehre. ES redet von dem familiären
Wohlbehagen, von der Beschaulichkeit
und gemüthlichen Solidität, die das
Familienleben unseres Volkes noch
heute auszeichnet, und ist eine Welch
rung über das Schachspiel, 'Hie play
andtlie xiim of cliesso, ly Claxton.
Sehen Sie also, was man aus den
allen Büchern Alles lernen kann,
Mister Pawley, und warum ich das
Sammeln aller Bücher als die edelste
Liebhaberei der Menschen bezeichnete?
Wundern Sie sich noch, wenn da?
British Mnsenm, der Stolz des großen
britischen Weltreiches, dreitausend!
hundert Psund für eine Gutenberg
Bibel ausgibt? Psui, Mister Pawlcy,
schttmcn Sie sich. Ein richtiger Anli
qnar muß sein Geschäft in Ehren hak
ten und nicht davon sprechen, IS ob eS
Humbug sei. Ein richtiger Antiquar
braucht nicht nur hervorragende Kennt
nisse aller Literaturen und Sprachen,
sondern er braucht auch Geist und Ver
stand, um das Werthvolle von dem
Werthlosen unterscheiden zu können.
Verstanden, Mister Pawley?"
Mister Pawley hatte keine Zeit
mehr zu antworten. Die Ladenlhür
ging aus und machte der fachmännischen
Auseinandersetzung ein Ende.
Mister Strooks? Sind Sie cs oder
sind Sie es nicht? Wie lange ist cs
her, daß wir ur.S nicht mehr gesehen
haben?" rief der Eintretende lächelnd.
.Ah, Mister Ferner von Gray's
Jnn," machte StrookS erstaunt und zog
die Brauen hoch.
Sie kennen mich noch, Mister
Strooks?" fragte der Nechlöanwalt.
Gewiß, Mister Ferner, ich habe
Gott sei Dank ein sehr gutes Gedacht
niß für Physiognomien. Was führt
Sie zu mir?"
Nun. ich werde Ihr gutes Gedacht
niß gleich nochmals auf die Probe siel
len. Aber ich möchte Sie ungestört"
Kommen Sie, Mister Ferner. Sie
wissen ja, wie es bei mir aussieht.
Hier ist kein Salon, kein Schmuckraum.
Hier muß Vieles Play haben und da
stößt sich oft Ein? an's Aridere. Aber
wir werden schon ein Plätzchen finden,
kommen Sie."
Mit diesen Worten führte der clte
Slrovkö seinen Besucher nach d:m hin
teren Laden, wo greße Regale mit
Pfändern und anderem allen Tredel
aufgerichtet waren. Fast von diesen
vrrborgen ging eine Treppe von hier
ans in caö obere Slockiverk des Haufe.
Strooks stieg diese Treppe hinauf und
ging endlich mit Mister Feiner in ein
kleines Zimmerchen. in dem Bild an
Bild an den Wä7.dcn hing und inten
Ecken, theils eingerahmt, theils c!;n:
Rahmen auf Holzleisten gejuannt, eine
güuze Gemäldegall.'lie herumstand.
Strec'Z uötdigte seinen Besucher an
ein alles, mit rnfclcsitcr tether Seide
übeijcnr.tes . Roejecfcphci, nrnlre no cr
I civil aus einem .'reotmemei vag
nahm, der an einem kleinen wackeligen
Schreidpull in der Nähe des Fensters
stand.
.Mein lieber Mister Strools." be
gsnn Mister Ferner, Sie werden nicht
annehmen, daß ich aus Langeweile zu
Ihnen komme, oder aus Neugicr."
.Durchaus nicht. Herr R:chlSai!walt.
Im Gegentheil sagt mirJlir AeußercS
sowohl, wie mich ker Umstand, daß eS
schon eine hübsche Reihe von Jahren
her ist. seil wir uns nicht sahen, daß
Sie etwas ganz Besondere aus dem
Herzen baben. Also ohne Umschweife,
waö gibt ?'
Das letzte Mal. als wir uns iia
fen. handelte eS sich um eine gewissen
George Thimm. der Sie NachlS am
Holdcrn-Viadukt um einige Shilling
erleichtert hatte?"
Ich weiß, ich weiß. Eine traurige
Geschichte, der Mann war au Noth
rerrückt geworden. Sie kennen sie ja.
Aber heute, Mister Ferner? lim waS
handelt eS sich heute?"
Um denselben Mann."
.Wie? Sie wollen wieder auf die
alte Geschichte zurückkommen?"
.Nein. Nicht auf die Geschichte,
nur auf den Mann. Wozu wollen Sie
übrigens mit mir Verstecken spielen.
Mister Strooks? Sie kennen Mister
Adolf Bocrncr ans Köln am Rhein?"
.Ah, Mister Ferner, Sie wissen?'
Und haben ihn auch sofort wieder
erkannt?"
Nun denn, ja, Mister Ferner. Auf
den ersten Blick, als er beim Lampen
licht hier eintrat in meinen Laden, er
konnte ich ihn. Da war mein Mann,
vom Holborn-Viadukl, derselbe Blick,
die Nase, die Stirn, Alle ganz genau
wie damals, allerdings siebzehn-Jahre
alter."
Nun gut. Sie wissen also genau,
daß dieser Adolf Bocrncr und George
Thimm eine und dieselbe Person ist."
Ganz genau. Außerdem hat cr eS
mir selbst gejagt"
Er selbst?"
Natürlich. Hier auf dicscr Stelle,
wo Sie jetzt sitzen, hat er gesessen und
hier ist er vor mir auf die Knie gefal
len und hat geweint und gefleht, ich
möchte doch vergessen, was geschehen
sei und ihm behilflich sein, damit er
seinen ehrlichen Namen wieder erhalle
und ruhig mit seiner Familie wieder
zusammen wohnen und leben könne."
.Nun?" fragte der RcchtSanwalt be
gierig, und Sie?"
Ich habe ihm gesagt, wie die Sache
rechtlich steht und wie sie ja damals
auch schon stand. Eine Anklage ist mei
nerseits nie erhoben worden und ich
habe ihm natürlich auch versichert, daß
ich das niemals thun wolle. Wenn
aber von anderer Seite die Behörde
Kenntniß von dem Borgang erlangt,
so steht eS eben heute genau so wie
damals und er wird einer Bestrafung
wegen Straßenraub nicht entgehen."
Haben Sie ihm nicht gesagt, daß
Sie Vcrjährungsantrag stellen kön
neu?"
Ich, Herr RcchtSanwalt?"
Natürlich. Niemand sonst alS Sie. '
Aber davon habe ich ja noch gar
nichts gewußt. Ich werde das aller
dings thun, wenn das geht, denn ich
möchte dem Mann in seiner Noth und
aufrichtigen öccue so viel wie möglich
entgegenkommen."
Sie sind überzeugt, Mister StrookS,
daß er Ihr Entgegenkommen verdient?"
Der alte Strooks horchte verwundert
auf.
Sie vielleicht nicht, Herr Rechts
anwalt?" fragte er vorsichtig.
Nein!" antwortete Mister Ferner
kurz.
Herr Ncchtsamvalt." fuhr der alte
Strooks nach einer kleinen Pause wär
mcr fort, wenn Sie ihn gesehen hät
ten, wie er vor mir lag, wie cr meine
Knie umklammctte und von all' den
langen, mühevollen Jahren in einem
fremden Land erzählte, von der Sehn
iuchl nach Weib und Kind und nach der
Heimath, wie cr sichte und weinte wie
ein heimgekommener, verlorener Sohn
wenn Sie das Alles gesehen hätten,
Sie wären auch überzeugt gewesen von
seiner ausrichtigen Reue."
Möglich, möglich auch nicht."
Warum nickt, was hindert Sie, an
seine Aufrichtigteit zu glauben?"
Die Natur des Verbrechers im All
gemeinen. Sie wissen vielleicht nicht,
wie ich das meine, Mister Strooks,
und haben wohl auch nicht so schlimme
Erfahrungen mit der menschlichen Na
tur gemacht wie ich, der ich tagtäglich
mit ihren Nachtseiten zu thun habe,
aber ich kann Ihnen aus meiner Praxis
versichern, daß es außerordenllich selten
vorkommt, daß ein Anfänger im Ver
brechen sich bekehrt. Es ist wie ein
Fluch, wie eine angebrochene Perversi
tät, wie eine zweite Natur, die sich
nicht anders entwickeln kann, und wer
einmal auf der schiefen Ebene fleht,
gleitet ab."
Sie sehen zu schwarz. Herr Rechts
anwalt, gerade, weil Sie nur die
Nachtseiten der menschlichen Natur
sehen. Sehen Sie das Leben selbst an
und nicht die Gerichtspraxis, so werden
Sie finden, daß Sie den Menschen
Unrecht thun mit Ihrer Annahme."
Ich will es wünschen, aber beden
kcn Sie nur, daß Bocrncr volle sieb
zehn Jahre sott war. nichts von sich
hören ließ, seine Familie im Unglück
sitzen ließ, ohne sich darum zu küm
mern und Sie werden selbst finden,
daß feine Rene etwas sehr spät, seine
Sehnsucht nach der Heimath, Frau und
Kind etwas sehr plötzlich und uner
wartet kommt."
Auch davon hat er mir erzählt und
was er erzählt, klingt mindestens
glaubhaft."
Lassen Sie hören."
Mein Gott, cs ist die alle Ge
schichte. Er hat lange Jahre im tiefsten
Elend als Hasenarbeiter in Amster
dam gelebt"
In Amsterdam?" fuhr Mist.r Fei
ner aufmerksam auf.
Ja, waö fcillt Ihnen daran nv.f?"
Nichts, fahren Sie nur fort."
Nun, cr lernte dann auf einem
Rheindimpfer einen Mann Namens
Boerner kennen, der in Köln am Rhein
ein kleines Versrachtungsgeschäst für
Fiutzdampser deay. er 3mn, rei
zeine Vergangenheit nicht kannte, nahm
ihn mit nach Köln und beschäftigte ihn
in seinem Geschäft. Nach drei Jahren
starb Bventer ohne Geschnftsnachsolger
und da da Geschäft wohl wenig um
sänglich. aber doch lukrativ war, so
überredete Thimm einen Freund, den
er sich erworben, da Geschält von den
Erben um ein Billige zu kaufen und
ihn al Theilhaber aufzunehmen. Erst
von dieser Zeit ab wurde er selbststän
dig und kam zu Geld. Sobald er sich
einigermaßen fühlte, kam er unter dcm
Namen Boerncr hierher, um sich seiner
Familie anzunehmen und sich zu ieha,
biliiileii. Ich finde die Sache durchaus'
wahrscheinlich und sehe nicht ein.
warum man dem Mann nicht behilflich
sein soll."
.Misicr Strooks, mein Ehrenwort
darauf. Niemand wünscht mehr als ich,
daß es so sein möge, wie Sie glauben
und wie er erzählt "
.WaS haben Sie für einen Grund
zu der Annahme, es sei nicht so?"
Bonner hat sich verdächtig ge
macht, mit einem gewissem Bickby den
Untergang de,Wc,nn:elsnd' verschul -det
zu habe, um sich eine Versiche
rungzsumme von HunderttausendPfund
oder doch eine Theil davon zusichern."
.Und Sie glaubcn daran?"
.Ich glaube nichts, was ich nicht
weiß. Ich glaube auch icht an seine
Unschuld, so lange ich sie nicht weiß.
Deshalb bin ich ja hier. Ich will mich
von seiner Unschuld überzeugen. Ich
habe mir gesagt. Mister SlrcvlS ist ein
lauterer, ehrlicher Mann, trotzdem er
bei der blöden Menge für daö Gegen
theil gilt. Er wird mir helfen. Er
kennt die Sache wie kein anderer in
England. Unseren vereinten Kräften
wird es vielleicht möglich sein, was,
sonst Niemandem möglich ist. Und
nun, Mister Strooks, frage ich Sie,
wollen Sie mir helfen? Es gilt nicht
allein einem schwer Verdächtigen, sou
dem auch anderen unschuldigen Sterb
lichcn. die mit klopfendem Herzen dem
Ausgaug dcr Sache entgegensehen."
Was wollen Sie, daß ich thun soll,
Herr RcchtSanwalt?"
Zunächst bitte ich Sie, mich mit
dcm Vcrjährungsantrag zu beauftragen.
Ich werde ihn wie eine Herzenssache
erledigen und es solj Ihnen und
George Thimm keinen Heller kosten.""
Gut, Herr RcchtSanwalt, wenn eS
weiter nichts ist, das will ich thun.
Aber zunächst rnuß ich mit George
Thimm davon reden."
Thu Sie das. Warnen Sie ihn.
Sagen Sie ihm, er soll Alles vermei
den, was ihn in Beziehung mit Mister
Bickby bringen könnte. Er muß aus
dem Boardinghans von Mister Philps
ausziehen und ein andere Unlerkom
men such?. Ich brauche Ihnen keine
Vorsicht zu empfehlen. Sie werden
selbst sehen, wie nöthig sie ist, damit
die Enthüllung eines Verbrechens nicht
durch unsere Freundschaftsdienst ver
eitclt wird."
Sie glauben also doch daran?"
ES kommt nicht aus Glauben oder
Nichtglaubeu, sondern ans Wissen an,
Mister Strools, und vorläufig weiH
ich gar nichts, ich weiß nur, daß wir
den Verjährungsantraq stellen und daß
Sie mich dozn beaustragen müssen.
WaS sich daraufhin herausstellt, das
mögen die Götter wissen."
Gut. Heule ist eö zu spät, Mister
Ferner, aber morgen, wenn irgend mög
lich, werde ich mit Tbimm reden und
Ihnen dann Bescheid sagen."
Ich verlasse mich aus Sie, Mister
Strooks. Auf Wiedersehen."
Adieu, Herr Rechtsanwalt."
Mister Ferner verabschiedete sich,
nachdem er einmal seinen Zweck er
reicht, ziemlich eilig und stieg am
Houndsditch in ein Eab, daö dort auf
ihn wartete, um so rasch wie möglich
nach Gray's Jnn in seine Expedition
zurückzukehren. Es war ihm außer
ordentlich fatal, während der gewöhn
lichen GeschäftSstunden nicht in seinem
Bureau anwesend zu sein und thatsäch
lich war das auch seit Jahren nicht der
Fall gewesen. Mister Eevendry Halle
bei seinem Fortgehen Mund und Nase
aufgesperrt und die Ansicht auögcspro
chen, daß es sich um schweren Mord
handeln müsse, wenn Mister Ferner zu
so ungewöhnlicher Zeit fortging. AlS
nun noch, bald nachdem Mister Ferner
ausgegangen war, Direktor Snowhead
in der Expedition erschien und ziemlich
aufgeregt ach dem Nechtsanwalt
fragte, war Sevendry sofort überzeugt,
daß es fich um einen schweren Mord
handeln müsse, hüllte sich aber als ge
wissenhaftes Faktotum in ernste, be
dentungsvolleS Schweigen.
Mister Snowhead war noch da und
wartete in dem Piivatbnreau des
Rechtsanwalts, als dieser von seinem
Ausgang zurückkehrte.
Herr Direktor!" rief Mister Ferner
etwas überrascht aus. als er seinen
Besuch erblickte. Ich bedanre sehr,
daß ich Sie habe warten lassen müssen.
Ich hoffe, es ist nichts Unangenehmes
passirt, was Sie zu so ungewöhnlicher
Zeit zu mir bringt?"
Es thut mir leid, Herr ilkechtö
anwalt," bemerkte Misicr Snowhead
ernst, daß ich Sie aus Ihrer anten
Hoffnung herausfchreckcn muß. Es ist
allerdings etwas sehr Unangenehmes
passirt."
Sprechen Sie. Waö ist geschehen?"
Arbeiter, die auf einem Neubau
im Cambridge Noad beschäftigt sind
und sich heute Morgen durch den
Victoria Park nach ihrem Arbeitsplatz
begaben, haben in der Nähe des Boating
Lake im Victoria Park unter einer gro
ßen Blutbnche die Leiche Mister Looks
gefunden, Sir."
Ferner fuhr erschrocken auf.
Mister Levle?" rief er hastig.
Herr Direktor, Sie wollen doch nicht .
sagen Misicr Robert Looks rom Fir.s
bury Market? Unseres Lovkö?"
Ich will sagen unseieö Looks.
Mister Ferner."
Nicht möglich, ich habe ihn noch
gestern Mittag gesehen und gesprochen?"
Und ich 'nöch gestern Abend. Und
doch war er heule Morgen um fünf Uhr
schon eine kalte, starre Leiche."