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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 16, 1899)
tkf Dt Eisenbahn. 2 f if f ren tieitidi Z H d k n. an An funfunöjvoanjij, Jahre ober iicr mögen vergangen sein, seitdem .Junge iü',D '.'Nie in Wrlinenborf kannten ihn, den eile Mischer von -c ckjie r jee , i::ib Per bischer kannte in Wrluienborf nS so eine Meile um be See ljerurn jede? uu$ und jedeSttind. Weiter der. alt er mit seinen Mischen hausiren ging, war er in die Welt nicht liinalisaeloiiiinkn. lind weiter wollte er nicht. Da bralißen," sagte er. Jiti auch ich anoerS als bei uns. eber steht. daß er sich buichplagt. so gut er kann: aber mehr als leben un arbeiten können die da auch ich. Ich hab nietn Hans, das haben die auch-, ich hab das Holz" n ein gut tua Wiejenland, das ha ben die rft ich mal! un ich hab den Tee. un den giedt's ich mehr, wenn ich auch bis nach Prretz oder Kiel oder noch weiter laufen un mir die Augen ans dem Kops suchen wollte. Un mein ttiiid hab ich. mein Tiern. meine Annr-Luis' da kann ein Paster kommen un die freien, hübscher is doch keine un besser auch nich, wenn sie auch inch alle conn tag in die Kirche laust un lieber mal im Krug das Tanzbein schwingt. Nee, ich tausch tchon ich!" Das Holz" bes alten FischerS war eine kleine Buchenwaldnng an der einen Langseite deS ovalsonnrn gestreckten SecS, und die Buchenriesen, die letzten , Zeugen rtncS vor Seiten weit um den Tee gedehnten Waldes, streckten ihre dichten Laubkronen schlitzend über das Anwe en des nüchers ud raunten. wenn der Wind über sie hinstrich, von dem grauhaarigen Alten und seinem blonden jungen Kind. Das Wicsenlaud. das von der Holz Der MÜH mm mm mm mm mm r Y Y Y Yr agSga Jahrgang 11). Beilage jurn Ncbraska Ztaats-Anzeiger. No. 43. Bedingung. Sie wisien ja, die wollen hier Alles um un um kehren un bauen, nämlich die von der Eisenbahn. Und daZ wollt ich ausmachen, da das nich sein darf. DaS ich. Herr Pernhus. un wenn Sie das lagen, denn gilt das. Also wenn Sie das wollen un nachher die Aniie-Luis" nichts nich kluzuwenden hat denn zu." Der GutslKU war für den (Vi4a die e Respektsperson, deren lvtiiTluu er ohne 'Weiteres bie Ersüllung seines Wunsches zutraute. Johannes BernhuS chuttelte be- bauernb be Kopf. Nein," sagte er, da ist leider nichts mehr zu machen. Sie erhalten ja auch eine Entschädigung, Vater Jiebjen, und die Eisenbahn thut uns noth. Sie ist ein großer Vortheil für uiiä." So?" meinte Vater Tiedjen. Vor theil? Für mich nich. Also Sie wollen ich ?" Bernhard sprach ihm gütlich und ein- dringlich zu. Der Fischer hörte nur das Nein das Nein, das er nicht der-stand. Denn mun es woll auch so gelin," gab er widerwillig zu. l5r schritt auf s Neue nach der zljüx circnzk an ein cuia am cemcr yin lief, diente dem Ftscher als Weide für ,,d rief nach der Tochter . w r r . r . . ... v . . . .. ,. . eine nq uno ueienc o uia vc. unu vinne-vuis kam zögernd uno nano auch den Winter durch tut b,e nützliche glühenb und bebend vor dem Vater Hausgcnosstn geborgt war. Anne-Liiir," sagte er. Herr Bern- Das Haus war klein und niedrig und hs will Dick zur Frau haben. IS da blitzblank und sauber. ie Kenner oer nu all richtig?" Wohnstube gingen au? den toee hinaus, ..Jst." flüsterte sie. und BernbuS trat und wenn der Fischer draußen seinem stürmisch auf sie zu, um sie jubelnd in bewerbe nachging, konnte vinnevm die Arme ,ni chlicnen leicht daS dunkle Boot auf der spiegeln- Jsl. mein Diern. isl ." sagte bcrAlte bcn Flache entdecken und mitunter über gerührt, denn geb uns' Herrgott den tece hinweg auch noer, oen inngen icincti Segen Ointöhernt von Perdoel, der mit seit- Ar den Groll gegen die Eisenbahn sanier Vorliebe gerabe an ber gegen- vergaß er nicht. Der saß fest, ob auch ii beiliegenden Langieite des Sees zu die Kinder schwelgen und Himmel und agen pflegte. Sonne strahlend auf das junge große Und Anne-Lui,' ah vielleicht mehr ilitcf kerniederlacken mochten. Der nachdem Jäger als nach dein Fischer. Groll steigerte sich zur Verbitterung, und Und vielleicht wußte das oer vwis d e Verb tteruna wuchs mit lebein Baum. Herr, vielleicht au zog gerade das um der bem Schienenweg zum Ctner fiel. an. Denn sonst war besonders Ein. und mit jedem Spatenstich in die dichte labendes an der hügelig ansteigenden. Grasnarbe des WiescnqelünbcS. ber bürren. sandigen, mit Tannen nur bünn schneibend zugleich bas Herz be FischerS bestandenen perdoeler esene man zu iU trenen schien. entdecken Was er da zu ballern hak," sagte zuweilen achselzuckend der Fischer. Hat Iaadarund nind um sich herum, mit .$afen, Böcken nn was er sich wünscht, iiii knallt da nach den dummen alten Krähen!" Annc-Luis pflegte daraus nicht zu antworten, und höchstens spielte einmal ein feines, weiches, chelirncheS Lächeln in ihre klugen blauen Augen Dann würbe der Fischer die Laune des Wägers gewohnt und nun mochte der junge Gutsherr den Krähen auf den Leid rücken und knallen, so oft und so viel er wollte, der Fischer sah und hörte ihn nicht mehr, der Fischer vergaß sogar den geliebten See und wandte seine Gedanken ausschließlich einer Richtung zu. nach der sie ebenso plötzlich wie un Er wurde entschädigt, ja: reichlich sogar. Er trug das schwere Gelb mür risch auf die Sparkasse und blickte um so finsterer und drohender, je weiter der Ban fortschritt. Die Arbeiter glaubten, sich über den Alten belustigen zu können. Das brachte ihn vollends auf. Er fluchte in sich hinein. Er brütete Unheil. Ein knappes Jahr ging dahin, die Bahn näherte sich der Vollendnna, und der Tag für die Probefahrt wurde fest-gesetzt. In der raveiisiiistcren Nacht vor dem Eröffnungstage arbeitete der Fischer heimlich stundenlang an dem unbewach ten Bahndamm. Nicht in ber Nähe sei nes Hauses ein Stück weiter fort, nach dem Gute Olcnkoppel zu. der Bahn- station entgegengesetzt, von wo ber Zug liebsam und ebenso dauernd wie benn- herankommen mußte. Wie ein Dieb schlich er sich nach Haus. Xn friiber Vormittaasstunbe rollte Die kleine Welt um den Schierfee sollte der Landauer des vcrdoeler Gutsherrn auf bert Kopf gestellt werden! ZLas seit ran, und ber Bräutigam holte bie Bccnschengedenken unwandelbar bestan- strahlende Braut zu einer geheimniß- den und sich bewährt hatte, sollte auf- ,1 Fahrt ab. hören, sollte verdrängt werden von Der Fischer stand in Mißmutb. etwas Neuem, von eiwaS Neumodischem, Anne-Lnis' trug zu seiner Verwunde- von etwas Störendem, von etwas total runc den mobischen Sonntagsstaat, an Unnützen von einer Eisenbahn! Gerade am See entlang sollte sie gehen, gerade an dem Fischcrhaus vor bei, gerade durch den alten Buchen bestand und iiber das schöne Wiesen-land! Der Fischer war schwer beunruhigt dem eine ausPreetz berufene Schneiderin eine ganze Woche lang n dem Mischer Hause gemessen, geschnitten, genäht, ge bügelt' und gebastelt hatte. Er mochte den Staat nicht. Er mochte ihn erst recht nicht, als er ihm zeigte, daß sein Kind eine Heimlichkeit vor ihm gehabt . Er sah schon die Baumrielen sauen, ein nno diese aussauige rayn onenoar mn A ' ' ' ..... . . , r I v tv . . 1. i r..n. ." Heer von Arbeitern einen xainni ans- oem criooicn vorder ocrcinoaii uune. ' führen, das dampfende schwarze Unge- Anne-Lnis' winkte aus dem rollenden tfiiim iinn dem er bis iekt nnr gehört Wagen noch von fern mit dem wehenden hatte polternd keranieuchen die Taschentuch, und der Gutsherr schwenkte Haare standen ihm zu Berge ob des Un- grünend den weiizen iommerhut erhörten An einem Tage inmitten dieser schwe ren Bedrängniß erhielt er einen Besuch, durch den er sich ebenso überrascht wie geehrt fühlte. Der Besuch war kein anderer als der junge Gutsherr von Perdoel, und wa? er von bem alten Fischer wollte nichrS anberes und nichts Geringeres als die Hand der Anne-Luis'. Der alte Mann brauchte einige eik, m sich von seiner Verblüffung zu er- holen. Als er dann aver lein in von der Diele in die Stube rufen und freu dig den heimlich geschlossenen Herzens luind der Beiden segnen wollte, kam ihm plötzlich ein Einfall, der ihn auf dem halben 'Wege nach der StubenthKr zögern, sein runzliges Gesicht ausstrah ieii lieh und ihm Rettung aus aller Noth verhieß. Er lehrte um und wandle sich an den reier. , , ' 5err Bernhus." sagte er zo- "V . 1 i . ....( ...... ,, un ha IvIU V3) Ivvi,t UHiii un Der Fischer stand betreten. Er ging unruhig an den Bahndamm und wieder zurück nach dem Hause. Ein Schwaldenpaar lampste unter dein Tachrand gegen ein paar freche Spatzen um sein Nest, das die grauen Filze widerrechtlich in Besitz genommen hatten und nicht räumen zu wollen schienen. Aeser! knurrte der Mischer und ver- laate die Eindringlinge mit einem Angelschast. Ein Junge kam am See entlang. Pater Tiedjen, dars ich heute an gcln?" fragte er. Geh man, mein Jung." Er sagte nie nein, wenn er gefragt würbe. Er vertrieb nur bie Frech bachse", bie seine Erlaubniß nicht nöthig zn haben glaubten oder sonst einen Frevel auf dem Kerbholz hatten. Der Kuckuck an der Echwarzwalder Uhr in der Stube rief die, elfte Stunde. Schon? Wie die Zeit vergangen war! Alle Wetter, da mußte ja der Zug Es war heiß. Der Fischer lüftete bie Mütze und trocknete ben Schweiß von ber Stirn. Elf! Er wollte den Zug nicht sehen! Er wollte nicht! Er wollte nicht und schritt doch durch daS Holz und spähte den Damm entlang, dem Bahnhof zu, dem kommen den Zug entgegen. Er stand wie gebannt. Es hielt ihn wie festgenagelt. ES war ihm. als wäre ihm ein zentnerschwerer Blciguß in die Glieder gefahren. Er konnte sich nicht rühren. Mit vov tretenden Augen sah er dann den Zug sich nähern langlam. qualmend Itampfenb. polternb. Und da ans einem Fenster ein wehendes Tuch, ein weißer, runder Sommerhut zwei ausgestreckte Arme. zwei Köpfe, nickend, grüßend, lachend ob der gelungenen List Anne-Lni und Bernhus. Ha ha halt!" keuchte plötzlich der Mischer. Ha ha halt!" Und er fand die Bewegung wieder stürzte an den Damm und schrie mit heiserer, sich überstürzenber Stimme auf ben Lokomotivführer ein. Ha halt! Ha ha .halt!" Schrille Pfeifensignale folgten schnell aufeinander. Die Bremsen thaten ihre Schuldigkeit. Der Zug hielt auf offener trecke. Der Fischer eilte den Damm entlang i)oo eine gelockerte schiene an einem Ende empor und ließ sie mit hartem Elienklang niederschlagen. Einer der Ingenieure war als erster zur Stelle. Er trat dicht an den Alt heran. Das waren Sie!" schleuderte er dem Mischer anklagend in s Gesicht. Ja." zischte der Alte zwischen den zusammengebissenen Zähnen. Ich Es war gut, baß ber Gutsherr al zweiter kam. Ich hafte!" wanbie er sich mit stum mer Bitte an bcn Bahnbeamten. Der nickte. Noch wasi?" fragte er ben Fischer vi nein" Ein Unglück, "erklärte ber Ingenieur ben aus dem Zug Herbeiströmenden Nicht von Bedeutung. Eine nnver nietete Schiene." Er gab einem Schaffner einen Auf trag, mn paar veute kamen mit Arbeitszeug. Der Schaden wurde gut gemacht. Weiter!" tönte das Signal. Ruckend und polternb ging der Zug vorüber. Der alte Fischer starrte ihm nach. Es sanfte und brauste ihm in den Ohren. Er hielt sich kaum auf den Beinen. Eine Biegung des Dammes am S Ende hinter Olcnkoppel, dessen Fenster in dcr Sonne blinkten, entzog den Zug seinen Vllcken. Vater Tiedjen", sagte der Junge, der sein Anqelzcuq beim Nahen bes Zuges im Stich gelassen hatte, ba vatt was setzen tonnen, ei wei, wenn Sie nicht gewesen wären un Sie haben boch zuerst selbst nichts wissen wollen von bem alten Tampfkasten. Ei weil" Der Junge trollte sich an bcn See zurück, und der Fischer folgte ihm laug- sam und betäubt. Erst am Nachmittag kamen die Toch- ter und ihr.Verlobtcr. Bernhus drückte dcm Alten die Hand und sau ihm tief in die Augen. Es hätte nicht weiter schlimm wer den können, Vater." redete er mit etwas scheuern Eifer. Der Zug ging lang sam ein kleiner Stoß, ein kleiner Schreck, mehr nicht." In dein Alten wallte es auf. heiß und freudig und dankbar. Ja, Jung, vergin man:" agtc er stockend und ging verlegen hinaus. Damit war bie Geschichte zu Ende Damals vor fünfundzwanzig Iah ren oder länger. Und warum ich sie heute vorkrame und ausplaudere? Vor wenigen Wochen erst ist der alte Fischer in den twigen Schlaf hinüber geschlummert und war bis dahin der getreueste Wächter ber verhaßten Eisen-bahn. ? 7 i - der ich hab eine durchpassiren, jeden Augenblick! Dem 5cpp ein Alibi. (5'inr (iirnii Kuminalgkichichic von Hans M f e v. Lauge hat man's schon gewußt vom Sepp, wirklich lange. Wenn der alte Aufschneider, der Förster, und seine beiden Gehilfen im Wirthshaus saßen und sich gütlich tha ten, bei Wein und Karten, oder gar bei dem oberherrlich verbotenen Riemchen stechen, und wenn's dann oben am Rehwechsel knallte und in den Zweigen knackte und rauschte, da tuschelten die I Bauern, die just in Hörtveite vorüber gingen, vom Sepp. Hier und da wird ihn wohl auch einer gesehen haben. Ader daß ihn einer verrathen hätte? Nein, das würbe wohl keiner gethan haben: unb bie Mäbcl? Da wußte er sich schon sicher zu stellen. Er hätt's zwar nit nothwenbi.' sagten bie Bauern, ber Vater war ein. nach bäuerlichen Begriffen steinreicher Mann und der Sepp das einzige Kind, der Erbe von Hof und Feld, von Hans und Geld. Er war aber auch kein ge meiner Wilddieb, jedes Thier, oas sei nem kurzen aber sicheren Kngclstutzcn zum Opser fiel, fand man des Nachts oder früh Morgens beim Försterhause aufgehängt oder auf die Schwelle ge legt. Boshafte Bauernburschen woll ten sogar oft bemerkt haben, daß der Förster, wenn er spät Nachts oder rich tiger früh Morgens in seliger Stim mung heimwärts schwankte, über so eine unerwünschte Beute gestolpert wäre und seiner Wuth über den infamen Racker," den er schon noch kriegen" wolle, in ziemlich martialischen Flüchen Luft verschafft habe. Ter Krug geht aber so lange zum Brunnen, bis er bricht, und jetzt haben sie den Sepp (so heißt nämlich nebenbei bemerkt jedes dritte Jndividum männ lichen Geschlechts in Skeiermark, wo unsere kleine Geschichte spielt) auch er Da gehört aber auch eine Knnst dazu!" höhnten die Burschen einstim mig wie sie den da ersanqt haben" knrzweg vom Tanzboden haben sie ihn geholt. Ter Förster hat ihn, so hak er bei seinem Diensteide ausgesagt, gestern beim Wildern ertappt: der Sepp hat zwar die Flucht ergriffen und war, wie gewöhnlich, wie vom Erdboden ver schwunden und nicht zum ersehen, aber der tsepp war s, hat er ihn doch zu ge nau erkannt, überdies paßte auch die Kugel, bie man in bem Kabaver des im euer verendeten Thieres fand, wie die Mittlerweile angestellte Hausuntev suchung genau erwies, just in Sevvs ngelsnitzen, und das war Beweis maieriai genug, oder man yielr es wenigstens für genug, um den Sepp in puncto des Wilderns zu iiberfüh- ren. Ja ja, das corpus delicti in puncto des Wilderns, hatte der För ster gesagt, und wenn der einmal gar etwas lateinisch sagt, so muß es auch wahr sein, hat der Dorfschulze gesagt, der, wie ge agt, einen ungeheuren Re spekt hatte, wenn ihm einer etwas gar latemicli agt. und wenn der Sepp hun bert Mal gesagt haben soll, daß er sich das nicht nachsagen lassen wirb. r wiro sicy oesyalv anch einen Vabeibicha" (Bertheibiqer) nehmen. unb wenn der ihn herausputzt, woran. wie er selbst am Tanzboden bei seiner Arretirung lebhaft versichert hat. gar nicht zu zweifeln ist. so erhält derselbe fünfzig wirkliche Golbfüchse unb das ist auch nicht zn viel, als statt dessen iu mindest zwei oder drei Jahre Zünb- hölzchenschachteln fabriziren zu müssen, bas heiszt auf gut beutsch, auf so lange Jen eingesperrt zu ein. Thua wiast wüllst," hat dcr Vater ihm noch zugerufen, nua schau, baß T Nit einkastelt wirst; kost n kann wos wüll, Tu Racka. Du nicbaträch- tlga." Tas waren bes Vaters letzte Worte unb bann hat ihn bas bcwaff nete Auge des Gesetzes, der Gendarm fortgeführt: ben ganzen Weg bis zum Markt hat berepp rasonnirt unb ver sichert, da er s ganz gewiß nicht war. ben ber Förster damals gesehen haben will und daß er Entschädigung verlan gen wird für die Schand unb für die verlorene Zeit, eine Ent chadiqunq, da die Herrn" ganz grün unb dlan wer- ben soll n unb daß er den Förster wegen Ehrenveleibigung verklagen wirb, da mit derselbe ans mindestens lcbensläng- lich eingesperrt werden muß. Als sie aber beim Kriminalgebäude anlangten, da ist der Sepp aus einmal ganz kleinlaut geworden, hat nicht mehr räsonnirt und ist ganz dafig" neben einem Hüter einherqeschlichen. hat sich auch den fürchterlich großen Bau mit den graulich hohen Mauern angesehen und dann hat er sich die schöne Welt noch einmal angeschank. wo die Vögel o schon singen und frei, so wie es sich halt für ein ordentliches und anstän- digcs Vögerl gehört, in der Lnft um- inandersliegen und die schönen Berge mit den noch schöneren Wäldern, den Fluch seiner bösen That" und die chöne Sonne: die frische Luft hat er noch einmal so recht tief cingcathmet unb ba hat's ihm bas Herz badei fast hinuntergebrückt. unb große Thränen sind ihm dabei in die Augen gekommen. er hatte wobl noch lange, lanae so chanen mögen, wenn ihn nicht ein rohes Vorwärts" aus dem Munde des Gendarmen hineingetrieben Hütte in das große, finstere Thor und da ist er zu einem Herrn geführt worden, der gar so finster drein sah, da dem cepp die ganze, wohlauSgedachte Rede ver fallen ist. Der hatte sein Nationale aufgenom men und dann mit der Oand einen Wink gegeben, worauf der Sepp sofort in eine Zelle geführt wurde. Da war er allein ud hatte so lange beim kleinen Gucksensterl hinauSge schaut und so bitterlich geweint, daß es einen !-tein hatte erbarmen können Da es mittlerweile Mittag geworden war, brachte ihm der Kerkermeister auch seine Mahlzeit. Der Sepp hat zwar beileibe nichts davon anrühren mögen, am liebsten hatte er das Krischperl", den Kerkermeister sammt seiner ölen digen" Brodsuppe und dem Waffer krügel bei der Thür hinauswerfen rnö gen, doch sah er selbst ein, daß er da durch seine ohnehin schon schlimme Lage nur noch verschlimmern würde, ohne ein Jota daran zn ändern, daß er den- noch eingekastelt bliebe. Hatte so der ihn kransportirende Gendarm wegen seines Räsoniiirens vor dem Richter angegeben, daß er Neigung zur Renitenz zeige, so ein in- sanier Kerl: er wußte zwar nicht so ge- nau, was das eigentlich heißt, aber et was wird's schon sein, meinte er schließ lich zu sich selber, und das ist doch eine Gemeinheit. Lange dauerte die Untersuchungshaft übrigens nicht. Die ganzen Daten wären ia nur die. daß der Förster nach jenem fraglichen Schusse eine Person fliehen gesehen ha ben will, die dem Sevv auf's Haar gleichsah und daß die ans dem Thiere herausgeschnittene Kugel justameni ge nau in Sepps Kugelbüchse paßte. DaS war aber anch Alles, da keiner der dickschädligen Bauern den Sepp jemals mit einem Gewehre gesehen ha ben will, geschweige denn, etwa gar ge gen ihn zeugen wollte. 's ist nichts herauszubringen aus diesen Bauernlümmels," hieß es schließ lich. Es zeigte sich hier wieder die ost ge machte Erfahrung, daß das Volk noch immer nach dein Prinzipe das Wasser. die Luft, der Wald ist frei," dachte und handelte, und viel lieber mit dem küh nen Wildschützen, als mit der Poliiei hielt. Das Volk findet Gefallen an ben kühnen Abenteurern, bie sich bem Wildern, dem romantischsten aller Per- gnugungen widmen. Gekommen waren aber dennoch alle. um der Verhandlung beizuwohnen. Sie leugnen alio. das ?llmen zur Last gelegte Verbrechen des Wilddieb stahls begangen zu haben?" fragte der Richter den ein klein wenig dang" da stehenden Sepp. Ja." entgegnete der Sevv. sichtbar bemüht, seiner Aufregung Herr zu wer den uno seiner leise vivrirenden Stimme festigtet! zu geben. Und wären im tande, Ihre hier nno vor dem Unter uchunasrichtcr ae inaaiie nus,age notwendiger Weise zu oescyivoren r isic es weiter. 3".:" ,,.'.'lu en aocr oeoenien. da man der Aussage eines des Wilddiebstahl beschuldigten Individuums nur be- schränkten Glauben beimessen wirb. er l-epp bachte eine kleine Weile nach, bann meinte er. wie S'wull'n." Der Richter, bem usuellen Einschück- ternngssystcm hulbiqend, las einige Paragraphen der Reichsgesctze bezüglich ,,'ceineio uno soigkii vor. Sind auch nicht im Stande, ein Alibi zu erweisen?" sragte er dann, Woö is dös?" Ein Alibi," erklärte dcr Richter. ncnni man die Jyrerseitige Möglich tu, vcii unaniecuivar nen Beweis zu eriinngen. da,z i-ie sich zur Zeit, als das Verbrechen, dessen Sie beickuldicit ino. vcgangen wurde, an einem ande- ren Orte befunden, als an dem, wo da verbrechen verübt wurde, und dadurch oie unmöglichen tonslatiren. das Ih nen zur Last gelegte Verbrechen bcgan- gen zu yaoen." Der i-epp hatte die ganze Zeit über aufmerksam zugehört unb stand, sicht- ouniaj mn einem miiMUsse ringend, unschlüssig ba. Können Sie also erweisen, wo Sie wahrenb ber fraglichen Zeit sich herum getrieben haben?" unterbrach der Rich ter seine Grübelei. Dös is a bissal schwer." meinte er ,ctzt. Schwer? und wcshalb?" Sag'n Sö mir. Hcrr Richta. wo Sö hcut' vur sicbenundzwanzig Tag um a halba neun! auf't Nacht wor'n?" Im Zuhörerraume ertönte ein bei- fälliges Gcmurmel. Der über die Schlagfertiakeit der dummen Baucrnburschen"' sichtbar verlegene Richter ging über die Gegen frage natürlich mit ben Worten hinweg: Sie tonnen also nicht erweisen, wo Sie zur Zeit des versuchten Wilddieb ftahlS waren?" .Mein Gotk." meinte der Sepp aus weichend, mi' gibt im Dorf ha:: gar so vüli schöne Madin." Sie wollen also ein RendezvonF vorschützen," sprach der Richter, .und unZ glauben machen, daß Sie wäh rend der fraglichen Zeit bei einem Dorf madchen waren?" ' kunnt wühl sei." Gut. dann müssen wir bie Verband lung vertragen, bis dasjenige Mädchen zur Stelle gebracht ist." Der Sepp kraute sich verlegen hinter den Ohren, dann meinte er inüaß'n Sö dös denn wirklich so genau wisi'n?" Das ist doch selbstverständlich." enk gegnete der Richter unwirsch, da eine genaue. Jhrerscitige Erklärung, wie zum irtcn Male betont, die einzige Möglichkeit ist. Ihre Unschuld ,u er Härten." Mein Gott." meinte jetzt der Sepp, sau Sö awa neugieri!" Die Wirkung dieser, mit so unge künstelter Naivetät gesprochenen Worte Sepps war eine frappante. Publikum und Geschworene. StaatSanwalk und Vertheidiger brachen in ein homerisches Gelächter aus, ein Gelächter, dem sich selbst Richter und Angeklagter nicht zn entziehen vermochten. Die ganze sonst so streng gewahrte Majestät dcr Vcrhandlung war voll ständig dahin. Dcr Präsident war noch der erste, dcr fcine Ruhe wieder erlangte, und daS Publikum, allerdings erst durch die usuelle Androhung der Räumung der oberen Regionen, zn beruhigen ver mochte. Unterlassen Sie alle nichtssagenden Zwischenreden und bleiben Sie bei Jh. rer acyc, o,e oyncoies schlimm genug steht." herrschte ihn der Richter an, widrigenfalls ich Ihre Haft noch ver. länger,! müßte." Dies klang allerdings nickt tröstlich und dabei machte der Richter ein finste reS Gesicht, daß der auf den Fünf guldenscheinen eingedruckte Ritter nach die reinste Freundlichkeit iu nerserna dagegen war. was doch auch etwa? fa gen will. Wenn SWs scho durchaus wisi'n wull'n," erklärte der eingeschüchterte epp endlich, so mnak i Jbnan soa'n. daß ich während der Zeit überhaupt not ini Huber'schen Revier war. wo da Wilddiabstohl ausg'führt wurd'n is, sondern auf'm Rechtberger'schen Grund, in dortigen Första fei tlans Madal bot ml g ,egn und zwar just während der Zeit, wo da Herentare Första mi auf sein Grundstück aesean boben wiill. i kann's also nit gwes'n sei, dös müaßn's selwa eiseg'n, daß i zu da gleich'n Zeit not durt und do gwest sei kann, nodaiu wo dö zwa Grund mindast'ns vieraholb -inno n zum aevn und do m iak'n S' guat gehn ausananda lieq'n kvi : . m uium inuuyt i um n Wirklich vorausgesetzt," unterbrach der Richter, den plötzlich redelustigen Sepp, daß Sie diese Daten genau er weisen können, so entsteht die natürliche Frage," und dabei starrte er den armen Sepp so eisig, durchdringend an, daß es ihn bis in's Herz hinein fror, was Sie eben während der Zeit auf bem Rechtberger'schen Grund gethan haben." Zeit? than?" erwiderte der Sepp, verlegen seine Schuhspitzen be trachtend. Ja ja was Sie eben während der Zeit dort gethan haben?" Man sah's dem Sepp an, daß er sich ein Herz nahm. Wann S' denn wirkli außadruck'n müaß'n, so wüll i's Jhnan holt fogn, ikann's nit geweßi sei, den da herentare första g'segn Hot. denn justameni wäh rend der Zeit hob i aus Owcchslung amal auf'm Rechtberga'sch'n Grund g'wildrt!" Ja die Sachsen, die sind helle"! Ei, Herrcheses, ja meine Herren, die Engländer das sind doch grobe, un geschliffene Batrone! Da fahre ich Sie neulich im Eoube und sitze zusammen mit so einem großcarricrtcn Wclturn segler. Und was denken Sie wohl? Legt sich der Mensch ganz ngenirt zum Schlaf nieder und legt mir wccß Kncppchen, beide Bcene uff'n Schooß. Und so lag Sie der unverschämte Beer steak-Esser egal die ganze Tour, die ich mit ihm zusammen fuhr beinab'ne dreiviertel Stunde ohne aufzu-wachen." Derjenige, dem dies erzählt wurde. sagte darauf: Na. hören Sie 'mal. warum haben Sie denn den Kerl nicht aufgeweckt?" Ei, wie konnt' ich denn das ? kann Sie kein Englisch!" Pech. Herr ider soeben in einen Waaaon der Berliner Stadtbahn eingestiegen ist): Warum weinen Sie denn meine Gnädige?" Tarne: Ach lieber Herr, sehen Sie. durch biese Station bin ick nun kck,n dreimal gefahren ich soll hier aus steigen, und ich kann nicht!" Verr: Warum denn nicht?" Tarne: Ja. sehen Sie, ick bin etwas corpulent und muß deshalb rück wärts ausstcigen. Wenn nun der Zug hält, mach' ich die Thüre auf und setze den einen Fuß auf das Tritibrctt. Jedes Mal kommt dann dcr Schaffner, denkt ich will einsteigen, giebt mir einen kleinen Schubs und schlägt mit den Worten: Madamken, wenn Sie noch mitwollen, dann müssen Sie kick bc eilen" die Waaaontdüre iu!"