Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 23, 1899, Image 6

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"Ja8 fflcfcräu bft Jokin unb'fdjen Brauerei von i'a Gross, isc.. erfreut sich in den
(V XorCftaafrtt, besonder Minnesota r.d W,?cosin. einer außerordknl,ichen ibettrot
heit, da d'eleS Bier vr oui Hopse und Gerste der vorzügllchften Qualilät bereitet wird.
Bes!ellu,,gen für Stadt nd Umgegend nimmt entgegen
WM. KROIIIV,
Generalagent. 1C36 P Sir Lincoln, Neb.
egründtt 1K80.
ierks Lumber & Coal Co.,
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&rp3ka.m SIOS.
Lincoln, "Neb,
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Ms Guld dcs Wrl-murrland.
Nomsn von 2s?ol5rinar llrban.
RESTES m,
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1 W
üEubS?
Leistungsfähigkeit 500 Barrels pro Tag.
, das berühmte Frühjahrs'
Weizenmehl.
tW Butter wird zu 2 Cents per Bushel, in Quantitäten von 20 VushelS. gs,
mahlen. CJlfcEXE, IVE13.
Rillet
geblaut von der ffred. Krng Brewing Co., Omaha, Neb., ist
auf der Trans Mississippi und Internationalen Ausstellung
die goldene Medaille
verliehen worden. Dieser Preis wurde dem Krug'schen lablnet B'tt'iib am
anderen wegen der
Reinheit, Kraft und seinen Qualität
verliehen.
L. A. Ksenskh, ÄW-
Für Kranke u. Äenesende
Kein anderes Bier enthält eine solche
Kraft und solchen Nährstoff; eS steht fast
einzig da als Kraft und Appetitereugens
deS Getränk; ei ist eineS der bestenHeil
Mittel für schwächliche Leute. Ein ganz
reines Bier, dessen Ruf in immer weitere
Kreise dringt und mit frischen Lorbeeren
von erfahrenen Preisrichtern auf der
Trans.MississippiAusstclIung geschmückt
ward.
Krrug Cabinet'Bier zu haben bei:
kred Tingelhoff, 11. vnd N ; S. Selig
söhn. 224 nördliche 1.; Leons) Bauer.
S. und 0; S. Jnman 7. und O; Bre
denbeck & Finleq. 134 nördliche 10.;
Wm Brandt, 211 nördliche 9; Lindell
Hotel, 13. und M
Speziell an junge Mütter
äüt. Martin Conney, der Leiter der
Jnfant Jncubators' auf derAusstellung,
der großeErfahrung besitzt. sagt' .Nach,
dem wir mehrere andere Biere benutzt
haben, macht es uns Vergnügen, zu er
klären, daß wir auch da? Krug'sche Ca
binet Vier in glaschen stets gebraucht ha
den und können wir dasselbe wegen seiner
Milch erzeugenden Eigenschaften den slils
lenden Müttern empfehlen ; eS besitzt we
niger Säure und ist gesunder und wird
daher von jeder Amme in dem , Jnfant
Jncubator Gebäude benutzt. Dies ist
ein überzeugender Beweis und sollte jede
junge Muter eS wenigstens versuiben
Probirct eine
Kiste zu Hanse.
Fred Krug Brewing Co.
Office: 1007 Jackson St.,
Telephone: Wo, 420,
Omaha, Ncd.
I. Kapitel.
Aldergatcstation Z Wir müssen hi
auSsteigen, Mister Bosnier. Kommen
Sie. Sie waren noch nie in Bonden,
Mister Boerncr?
Nie! Ich sagte eö Ihnen schon,
mein lieber Punct)."
ES ist unglaublich. Sehen Sie,
ich bin ein eckilcr Londoner Junge, ich
kann eS nicht fassen, wie eS Leute gebe
kann, die noch nie in London waren.
Die eigentliche Zelt ist doch Londeii.
WaS außerhalb Londons ist, kann erst
zur Welt in so fern gerechnet werden.
llS eS zu London in Aczicl,ung ficht.
)al Zum Teufel, sehen Tie sich doch
vor, Eir. Glauben Sie, wir hal'cn
unsere Köpfe gestohlen"
Diese lcte Bemerkung galt einem
Lastträger, der mit einer schweren
jcifte auf dem Bahndamm eir.hcrkcuchle
und Mister Purrey unabsichtlich am
:'lrm gestreift halte. Der Mann ent
schuldigte sich höflich und ging weiter.
Auch Mister Purrey stieg ohne Auf
enthalt und ziemlich lcbliaft die Treppe
hinauf, die nach der Straße führte,
vorsichtig, aber doch ziemlich gewandt
und sicher folgte ihm Mister Boerner.
Wenn fein Begleiter nicht gar zu er
picht darauf gewesen wäre. !s alter
Londoner Junge seinem Gast die
Merkwürdigkeiten und Scliünöwürdig
leiten von London zu zeigen, hätte er
bei einiger Aufmerksamkeit auf die
Idee kommen müssen, daß Mister
Äoerner ziemlich ortskundig sein
müsse und vielleicht gar besser in Lon
don Bescheid wisse als sein Führer.
Auch sprach er für einen Deutschen,
als den er fich ausgab, merkwürdig gut
englisch und hatte beim Sprechen soc;nr
manchmal den echten Londoner Accent.
DaS Deutsche des Herr Boerncr
konnte Mister Purrey nicht beurtheilen,
weil er es niclit verstand.
Nebel!" fuhr Mister Purrey in sei
ner lebhaften aniuiirtcn Art fort, der
man eS ansah, wie stolz er als Lon
doner auf feine Batcrsiadt war und wie
angenehm eS ihm war, sie einem Frem
den zeigen zu können, sehen Sie.
Mister Bocrner, daö ist echt Londoner
Nebel. Sollte man nicht meinen, wir
wären noch immer im Thcnisclunncl,
durch den wir eben fuhren' So was
gibt es nur in London. Sehen Sie die
Laterne aus der anderen Seite der
Straße?-
Nein!-
Und wenn jede Laterne eine Sonne
wäre. Sie würden keine sehen, Mister
Bocrner. Das ist Londoner Nebel.
Aber sehr gefährlich. Alles Iubrwerk
auf der Straße fährt langsam und die
Viii(i s(nüin niirfi lici nrHnifr Wnrtirf't
" '"" vvtii.
mit den Köpfen zusammen. Und erst
auf der See! Heute Morgen ist an
der Küste von Namsgate ein Dampfer
gesunken"
Was Sie sagen, Mister Purrey !
Bei Namögate? So nahe?-
Und doch so tief! Er soll über hun
dert Faden tief liegen. Der Dampfer
gehört der (laögorv-Line-Company,
hieß ,Westmorcland' und brachte mehr
als hunderttausend Pfund in ttold von
Antwerpen für die Bank von England. "
Nicht möglich!" rief Boerncr über
rascht auö und stellte sich sehr erstaunt.
Mehr als hunderttausend Psund in
Gold? Und da liegt jetzt Alles auf
dem Meeresgrund?"
Wie ich Ihnen sage, Mister Bocr
ner, mehr als hundert Jaden tief.
Aber eS trifft Niemanden Verlust.
Es war Alles versichert."
Aber daS Gold liegt doch unten."
Was thut'S? Da 'liegt schon Man
chcS unten."
Wird man nicht Hcbungsvcrfuchc
machen?"
Natürlich wird man welche machen,
aber sie werden nichts nützen. Was
glauben Sie? Hundert gadcn tief!
Denken Sie sich hundert Faden in
einen solchen Nebel versenkt, wie wir
hier um uns haben. Halten Sie es in
solcher Tiefe für möglich, irgend etwas
zu suchen? Und nun Wasser, Nisse,
Felsen, Scethiere, Luftmangel, Fin
sterniß, Wasserdruck''
Auö welcher Ursache ist der, West
morcland' gesunken?"
Weiß eö nicht. Man munkelt
allerlei. Im ,Morning-Tclegrap!'
steht sogar, daß man vermuthet, er sei
absichtlich versenkt worden."
Absichtlich? Wcöhalb denn?"
Weiß eö nicht. In London passirt
zu viel, Mister Bocrner. Wenn man
wissen sollte, weshalb Alles geschieht,
müßte man einen Kopf haben so groß
wie die St. Paulökirche."
Sind Menschen um'S Leben ge
kommen?"
.Die ganze Mannschaft ist ersoffen.
Sir! Oha! Was zum Teufel liegt
denn hier? He, Policeman! Heda,
sage ich, was ist denn das? Ein Bün
del Wäsche? Policeman"
Bei diesen Worten bückte sich Mister
Purrey zur Erde, wo er mit dem Fuß
an etwas gestoßen war, und als er es
genauer besah, entdeckte er zuerst ein
Bündel Kleider, dann eine menschliche
Gestalt, die in den Kleidern sich befand
und endlich ein großes Packet, welches
die Gestalt unter dem Arme festgc
klemmt hielt. Mit dem anderen Arm
dielt die Gestalt den Laternenpfahl
fest, daß es schien, als habe sie sich
daran festhalten wollen, ehe sie umge
junkcn war.
ES kam kein Policeman, trotzdem
Bister Purrey noch dreimal darnach
rief. So bückte er sich denn gutmüthige
mitleidig, wie er trotz seiner brainar'
basirendcn Lebhaftigkeit war, um zu
sehen, was e gab und wenn nöthig
zu helfen.
Es ist ein Kind," rief er gleich
darauf wieder, nach einer Pause aber
fuhr er fort : Nein, es ist ein junges
Mädchen." Schließlich richtete sich
Mister Purrey ernst und erschüttert
wieder auf und sagte etwas leiser und
mit großem Respekt:
ES ist eine Dame, eine junge
Dame, flliiilcr i'Wrnrr.
.Um lVoi teilten, Iflllca Sie
frlicn, meinte dieser jetzt ffccnjaH
bestürzt uiit beugte sich nieder.
Einige Neugierige Hieben stehen und
mich!.'!! Brmctfunrux ?enn wenn
die Straße, in kcr rie seüdcr bare Szene
ror sich giug, auch si.ister m:d mit so
dickem Nebel angesüllt war, daß r.ian,
wie vmm j.icn pfic.it, die Hand
nicht vor d.".i Art gen foti, so fiel die
Grupr: do.l, e.,s. Sch?n d'S w'der
bvlte Nufcn Punen? nach einem
Policeman machte Aufsehen. Sie wird
bctriiiiklN sein, äußerte eincr dcr Um
siebenden, und ein Anderer niiilhmaßre,
daß die junge Dame woijl eine billige
Fahrt nach irgend einem Hospital zu
machen wünsche.
Mister Boerncr sah dcr jungen
Dame aufmerksam in'S Gesicht. (iJ
war ein seiner, classcs, scharf und vrr
ticliiii geschnittenes Gefichtcken. Ihre
Gestalt machte einen überaus zarten
und leidenden Eindruck eine Blume,
vom Sturm genickt. Ihre Kleider
waren in Folge des Falles natürlich
schmutzig geworden, waren aber doch die
Kleider einer Dame, nicht vornehm
oder lururieS, im Gegentheil alt und
abgetragen, als ob man noch in ärgster
Noth kiamxshast daran sestgehalten
liabe. in der Straße anständig niid
standesgemäß zu erscheinen, wie man
eS manchmal bei verschämten Armen
in den Greßslädlen sieht.
Plötzlich, in dem Bemühen, das
junge ohnmächtige Mädchen aufzu
heben, nahm de,ö Gesicht Mister Wocr
nerS einen erschreckten, staree Aufdruck
an und feine Lippen preßten zuckend
und ohne daß er es wollte, den Namen :
Kitly!" hervor. Aber nur einen
Augenblick übermannte ihn die Ueber
raschung. Gleich darauf sagte er etwas
ruhiger, wenn auch noch immer im auf
geregten Ton, wie ihn die Situation
erklärlich machte :
Nuten Sie ein Eab, Mister Purrey.
Bei Allem, was Ihnen lieb ist, holen
Sie einen Wagen."
In demselben Moment kam aber die
junge Dame auch schon wieder zn fich.
Um'S Hiniinclswillen," stöhnte sie.
indem sie die Augen aufschlug, wo
bin ich? WaS ist mit mir geschehen?
Wo ist mein Packet?"
Instinktiv suchte sie sich von Mister
Boerncr lc?-,!imachcn.
Können Sie stehen. Miß?" fragte
dieser.
Hier ist Ihr Pzckct, Miß " warf
Mister Purrey dazwischen, nur Muth,
nur Kops hoch. Es ist Alles gut.
Wohin wollen Sie?"
Wir fanden Sie liier ohnmächtig,
Miß, und wollten Sie eben nach einem
Hospital bringen. Wenn Sie aber
glauben, daß Sie fremder Hilfe nicht
mehr bedürfen"
Oh nein! bitte, lassen Sie mies
gehen. Ich ich habe einen sehr noth
wendigen Gang vor. Eö war nur ein
vorübergehender Schwindelanfall. Ich
bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Hil se
leistung, muß Sie aber biltcn.'mich
jetzt weitergehen zu lassen," flüsterte
das junge Mädchen verschämt und angst
lich. Wie Sie wischen. Miß," versetzte
Mister Boerncr, aber ich möchte
Ihnen doch rathcn, ein Eab zu nehmen,
es ist vielleicht unvorsichtig wenn Sie
allein"
Nein, ohnein! Ich gehe garnicht
weit."
ES ist nur für den Fall, daß Ihnen
wieder schwindlig werden sollte"
Ich danke Ihnen. Sie sind sehr
gütig, Sir, aber bitte, bitte, lassen
Sie mich weiter."
Die Umstehenden zcrstrcutcn sich,
zum Theil lachend, weil die roman
tische Szene einen )o hausbackenen Auö
gang nahm, denn offenbar wollte das
Mädchen bei einem dcr Pfandl:iher
von Houndsditch etwas versetzen und
schämte sich, eö zu sagen, zum Theil
ärgerlich, weil man einen Unglücksfall
oder sonst etwas Aufregendes zu sehen
erwartet halte.
Auch Mister Boerncr und sein Fiih
rer traten zurück. DaS junge Mädchen
senkte verschämt und verschüchtert den
Kopf und ging eilig davon.
Kommen Sie rasch," flüsterte
Mister Boerncr leise und aufgeregt,
indem er seinen Begleit mit sich
fortzog.
Wohin wollen Sie?" antwortete
dieser. Der FinSdury-EirkuS liegt
dort, nicht ca, wo Sie hingehen wel
len." Lassen Sie doch Lirkus EirluS sein.
Ich will sehen, wohin' sie geht und
was sie macht. Kommen Sie, damit
sie uns nicht im Nebel verschwindet."
Sie sollen daS Londoner Leben
kennen lernen, Mister Boerncr und
nun wollen Sie"
Schreien Sie doch nicht so, damit
sie nnö nicht hört. Ich werde da Lon
doncr Leben schon kennen lernen, hier
vielleicht besser als im Jinsbury
Eirlus." Mister Bcerncr zog seinen Begleiter
mit sich seit, ohne auf dessen Ein
würfe zu achten. Dcö fiel diesem denn
doch aus. Er sah Mister Boerncr aus
merksamer an und beinerkte jetzt, daß
dieser etwas bleicher, sehr erregt,
hastig, fast ängstlich war. lind da
Alles um eine junge Dame, der er
durch den Nebel nachlief, als ob sie ge
stöhlen hätte. Was war denn so In
tcressanlcs an dem jungen Mädchen?
fragte fich Mister Purrey. Sie war
schön. Da? hatte er wohl auch bemerkt.
Aber Mister Boerncr war durchaus
nicht mehr in dem Alter, wo man durch
fo etwas in Aufregung versetz! wird.
Er war gewiß mehr als sechzig Jahre
alt. Was hakte er also? Weshalb
regle ihn die junge Dame, die cr ja
ebensowenig kannte wie Mister Pur
Tel), so ungewöhnlich aus?
Sie geht zum allen Strooks," sagte
Mister Purrey nach einer Weile, wäh
rcnd dcr Beide' dem jungen Mädchen
mit ziemlich vielen Hindernissen und
Zusammenstößcu in der sinsieren
Straße achgclaiisen waren. Ich
dachte eS mir. Es ist die olle Gc
schichte. Wer weiß, waS für Habselig
keilen vielleicht die letzten sie zu
Gelde machen will. Es ist gar nichts
BcsondcrcS. Miller Vocrn,, Kehrer
wir um. In London leniml so xvn
eile liuc c?r. sn'rtn'rend steigt
irge: Jemand. ras Waszer bis at
die Kedle. W.nn Zie dinier Jedem
terlcis n ktIUn, der in dieser Weise
nach Vii't jchnaipt, weiden Sie nie
fertig. Krmmcn Sie."
Der Andeic liejj sich nicht irre
machen und lief, sorgsam durch den
Ncbil suchend, dem Machen nach.
Zum a'ien Siuvfü?" frazie er
mechanisch.
.Sie kennen den allen StiookS nicht?
Wa?? Den Mi ner Nathanael
Strooks?" fragte Mister Piirrci) wie
der mit seiner früheren animirten Be
lehlungowut!,. da? ist etwas Anderes.
Der alle Stracks ist einen Besuch
werth. Er ist so zusagender Ziöuig im
Houndiditch. Seyen Sie. wie Nccht ich
habe? Jes-t li.'gi die junge Dame in
die Eas'.lesireet ein. Dic Easllesireet
gehört nämlich dem alten Strooks wie
etwa einer Spinne ihr Netz gehört.
WaS die Easllesireet betritt, ist dem
alten Slrools verfallen. Ich will tan
send Pfund gezen einen kalbe Shil
lina, weiten, daß sie zum allen Strooks
g'hl."
Jft Mister Strooks ein Pfand
leihet?" fragte Mister Bocrner .:n
schuldig.
Das war Wancr aus die Mülile sei
ncS Begleiter?, die sich nun sofort mit
beträchtlicher Auodauer in Bewegung
setzte.
Sie nennen Mister StiovlS einen
Pfandlcihcr. Sir? Man sieht, daß
Sie London nicht kennen. Sie wisse",
Mister Boerncr, daß London der Haupt
slapelplatz ,r alle Handelswaare der
Welt ist. In London können Sie dic
ganze Welt saufen und verkaufen.
Nun sehen Sie! Und bei dem alten
Strooks können Sie die ganze alte
Welt kaufen und verkaufen. Was Lou
dvn für dic neue Welt ist, ist Strooks
für die alle. Alte Kleider, alte Möbel,
alte Bücher diese je älter desto besser
alte Eisen, Waffen, Gerüiiipu
oller Art, was kein Mensch mehr um
sich dulden mag daö sind die Ne
liguien des alten Strooks. Alte Hän
ser, zum Abbruch reis, die jede Stunde
einzufallen drohen, alle Bilder, vom
Wurm zerfressen und von dcr Zeit
schwarz geworden, alte Münzen, alle
Zeitungen. He kein Mensch mehr lies'
kurz Alle, was alt ist, das ist Mister
Strooks' Entzücken, das sind seine
Handelsobjelte. Er würde mit sich scl
der handeln, wenn cr einen Käufer
fände, blos ans dem Grunde, weil cr
alt ist. Und die alte Katze in feinem
Laden leidet er ausgesprochener Weise
nur aus dem Grunde um sich, weil sie
vor Alter die Räude hat und ihr die
Haare auf dem Rücken ausfallen."
Mister Strooks ist also ein Anli
quar?" Einen Antiquar nennen Sie ihn,
Mister Boerncr? Gut, nennen Sic
ihn wie Sie wollen. Ich aber sage, er
ist keiner, er ist überhaupt kein Mensch,
sondern dcr König von Houndsditch.
Ich weiß keine Benennung, die besser
für ihn pass'N würde. Der alle Strookö
ist im buchstäblichen Sinne des Wortes
so reich, daß eö zum Himmel schreit
und dabei so geizig, so zäh wie altes
an dcr Sonne gedörrte Nindleder.
Ich weiß nicht, ob eö wahr ist, daß er
dem Lordmayor einmal sünsziglauscnd
Pfund für die Kuppel der Sl. Pauls-,
kirche geboten hat. natürlich nur. weil
die St. Panlekirche eine der ältesten
Gebäude in London ist, aber das wci',
ich und habe es selbst gehört, daß er sich
gefreut hat wie ein Kind, als ihm die
Haare anfingen auszugehen, blos aus
dem Grunde, weil er nun das Geld für
das Haarfchncidcn zu sparen hoffte.
Sehen Sie, Mister Bocrner, das ist
der alte Strooks."
In Wahrheit konnte Mister Strooks
auch von fich sagen wie Maria Stnart:
Das Schlechteste weiß von mir die
Welt. Daß er jedes Jahr baare und
blanke tausend Psund an das Kinder
Hospital in Whitcchapel - Highstreet
schenkte, wußte außer dem Empfänger
der Summe,, der darüber quittircn
mußte, iu ganz London kein Mensch.
Die Easllesireet, in dic Mister Boci
ncr mit seinem Begleiter bei dessen
letzten Worten einbog, verdiente eigen!
lich den Namen einer Straße nicht. Es
war ein schmales, unsauberes, düsteres
Gäßchen, daö vom eigentlichen Houndö
dilch nach der Äuryflrect si'Inle, ein
Durchgang mehr, als eine Straße, mit
himmelhohen, schmutzigen allen Ba
rackcn. löcherigem Pflaster und einer
Unmenge Katzen, die wohl in den
Kehrichthaufen, die hier zusammen
gefahren wurden, Nahrung und Unter
halt fanden.
Gleich an der Ecke der Eastleslrcct
und dcs Houndsditch befand sich der
Laden des alten Strooks, eine alte
Trödlcrbude, die sich dem Aeußercn
nach von andcren ähnlichen Etablisse
mcnts' vielleicht nur durch eine größere
Frequenz des Publikums wie auch durch
eine unglaublich massenhafte Anhän
fung von Waaren und Porrälhen der
verschiedensten Art auszeichnete. ES
gab allerdings wohl in ganz London
kein Haus, in dem mehr alter Plunder
aller Art zusammcngchäust war als in
Mister Strookö 'Haus. Die zwei jchinic
rigcn Petroleumlampen, dic den Laden
erhellten und in die hintere Gange
und Regale hineinleuchteten, ließen in
dieser Beziehung mehr errathen als sie
zeigten. Welche Schätze da HauS
Mister Strooks' in seinen oberen Nän
men beherbergte, konnten nur Ginge
weihte, die von Miller Strools als
Kunden ausgezeichnet und persönlich
herumgeführt wurden, beurtheilen.
Kanin war Mister Bocrner vor dem
Laden angekommen und hatte einen
flüchtige Blick in die verstaubten
Schaufenster geworfen, so trat cr auch
schon ein.
Waö? In die Bude wollen Sie
gehen, Mister Boerncr?" rannte ihm
sein Begleiter entsetzt zu, in dic
Näuberliöhlc?"
Warum nicht? ES wird fo schlimm
nicht sein."
Nehmen Sie sich in Acht, Mister
Bocrner. Der alte Strooks ist der
größte Filz und dcr verschlagenste Gnu
er von All-England," warnte Mister
?!rreu noch. Dann traten sie Beide
ein.
Dcr Laden stand voller Leute. Hin.
tcr einer Ledenia'cl stand ein sunger
Menich von därfti.zen!, clwe.s schmutzt
gem Aussehen, etwa dreißiz cder einige
dreißig Jahre alt. die Ziepsdaare tast
ganz kahl verschnitte, so daß die F. der
hinterm "i,t ohne Halt war und bei
jeder Bewegung hcrabzusalleii drohte.
Da? war vielleicht auch der Grund,
weshalb der junge Mann, der eben
damit beschäftigt war, den Leuten die
Pfänder, die sie versetzen wollten, abzu
nehmen, so steif wie möglich hanlirle
und den Kopf so wenig bewegte, alt
ob er glaube, er könne bei der gering
sie Bewegung herunterfalle.
WaS ist das Äa'me?" sagte der
junge Mann zu einer Arbeiterfrau,
die eben, ein Kind ans dem Arm. ihr
Packet repräscntirte. Wie? Schon
wieder die Hobel Ihres Mannes? Das
ist nun in diesem Monat das fünfte
cder sechste Mal, daß Sie die Hobel
Ihre? Mannes versetzen. Mit was
soll Ihr Mann arbeiten, wenn Sie
ihm sein Arbeilözcug versetzen?"
Ach. Mister Pawlen, helfe Sie
mir nur noch daö eine Mal," schluchzte
die Frau. Mein Mann arbeitet ja
doch nicht, wenn ich auch sein Arbeite
zeug nicht versetze. Er ist heute wieder
seit zehn Uhr Morgens total betrunken.
Und ich muß, ich muß Milch haben
siir mein kleinstes."
Mister Strooks hat besohlen, daß
kein Arbeitszeug zum Versatz mehi
angenommen wird, Ma'me."
Nur das eine einzige Mal zwei
Shillinge, Mister Pawley !" heulte dic
Frau.
Thut mi-e leid, Ma'me," antwortete
der junge Kommiö glcichgillia, wci
ter. Wer ist dran? Miß Tliiinin?
Wie, Miß? Auch schon wieder da?"
Mister Bocrner nahm eben ein Buch
auö dcr Auslage und besah eö. Bei
Nennung des Namens Thimm horchte
er scharf auf. Es war dieselbe junge
Dame, die vorhin ans der Straße ohn
mächtig geworden war und welche jetzt
mit dem Kommis des alten Strools
verhandelte. Sie schien hier schon be
kannt zu sein.
Was soll daö Buch hier kosten,
Sir?" fragt: Mister Bocrner.
Sosort erheb sich hinler einem Pult,
daö mit einem schmutzig grünen Tuch
umspannt war und hinter dem sich dcr
alte Slroolö bis jetzt verborgen halte,
der Antiquar und ging auf Mister
Boerncr zu. Er war ein klciucr, unter
fetztcr Mann mit einer großen Glatze
dcr Haarabschneider konnte ihm also
üicht mehr viel Kosten verursache
und einer Hornbrille auf der Nase.
In der Hand hielt er ein kleines Stück
Hirschleder, mit dem er, auch indem
er ans seinen Kunden zuging, an einer
alten Münze putzte. Sein Gang war
etwas schwerfällig und schlurfend, als
ob ihm das Gehen Mühe mache, oder
das Alker ihn drücke. Er machte über
Haupt den Eindruck eine vor Alter
schwachen und hinfälligen Mannes.
Nur feine Äugen, die beständig über
dic Brille hinwegsahen, waren scharf
und stechend. Sein Blick schien immer
aus ccr Suche zu sein, und wer ihn
becbaihtctc, wenn er prüscnd und fra
geud auf irgend Jemand ruhlc, halte
das Gefühl, als ob der Blick etwa
frage: Wer bist Tu? Was bist Du für
ein Vogel? Ist mit Dir etwas zu
macheu? Wie viel bist Tu werth und
waö ist an Dir zu verdienen?
Sind Sie Sammler, Sir?" fragte
Strooks.
Nasch drehte sich Mister Boerncr,
dcr ihn erst jetzt bemerkte, nach ihm um.
Ja," antwortete er dann, und eö
fehlt mir in meiner Sammlung just
ein Druck aus dieser Offizin. WaS
wollen Sie für diesesEzemplar haben?"
WaS ist'S?"
Eine HorazauSgabe von 1 527, in
Venedig gedruckt."
Kostet zwei Pfund und einen Shil
ling, Sir."
Der Preis war hoch und ungcwc'hn
lich. Wenn man auch zugab, daß solche
Liebhaberpreise keine Höhe kennen, so
pflegte man sie doch wenigstens abzu
runden. Zwei Pfund war schon viel
sür das Bnch, wozu auch noch eine
Shilling? Aber Mister Bocrner sagte
kein Wort und zahlte. Er wollte offen
bar dem allen Strooks die Laune nicht
verderben.
Wie viel. Miß Thimm?" hörte er
wieder den Kommis fragen, während er
noch in seiner Börse hernmsuchte.
Wenn es ein Pfund ausmachen
könnte, Mister Pawley," erwiderte
Miß Thimm schüchtern mit ihrer
innigen, ungewöhnlich weichen und
sympalhischen Stimme.
Ein Psund?" fuhr sie der Kommis
an. das ist viel. Wozu so viel? Hat
Master John wieder Dummheiten ge
macht? Sollen wieder Saus schulden
bezahlt werden? Sie sollten sich den
Beugel vom Halse schassen, Miß. Er
wird Sie ruinireir."
Es ist gute Seide, Mister Pawlen."
sie ist verschnitten und altmodisch.
Sagen wir sechzehn Shilling, Miß,
und damit gut."
Mister Pawley" begann Kitty
wieder, brach aber rasch ab und
schluchzte. Sie konnte vor Thränen
nicht weiter.
Lassen Sie gut sein, Pawley," rief
StroolS hinüber.
Min Kitty warf ihm aus ihren
thränenglänzendcn, großen Kinder
ciigen einen dankbaren Blick zu, der
allein schon auch ohne Licbhabcraus
schlag ein Pfund werth war.
Sie kennen die junge Dame. Sir?"
fragte Mister Bocrner leise, indem er
das Geld in Strooks Hand legte.
Dieser sah ihn rasch und prüfend an.
Dann, als ob die Prüfung gut auege
fallen wäre, sagte cr ebenfalls leise:
Kenne s!c, Sir."
Arm?"
Strooks zuckte die Schultern und
machte mit der Hand eine sonderbare
Geste, als wollte er sagen: Ich kann's
nicht ändern.
Mutter lebt noch?" fragte Mister
Bocrner weiter immer leiser. Strooks
nieste, sah aber seinen Kunden jetzt
schon fchärser an.
Wo wohnen fie jetzt?"
Jetzt, Sir?" enigcgnete StroolZ
mm vorsichtig.. Sie kennen sie also
auch, ede r li.ilen sie suchet naanrl
Eben verließ fitinj den Luden.
Ich werde mir gein, wenn Sie er
lauben, Mifirr SitorlS," fuhr Bocrner
laut fort, ..Ihre S'ücherschätze einmal
genau-r ansehen. Vielleicht finde ich
darunter noch Manches, was ich Ihr.
ablaufen mochte."
Wird mir sehr angenebm sei n,
Sir. Aber jetzt ist eS zu finstir. ion.
men Sie mo,gen Vormittag wieder.'
Dabei ging man schon nach der
Thine zu und Mister Strooks kam dabei
in die Nahe der Tischlerfrau, die noch
immer flennend dastand und mit aller
"'ewalt die Hobel ihre Manne rcr
setzen wollle, um Milch für ihr Kind
sausen zu können.
Sie haben einen Shilling verloren.
Ma'me." fuhr sie Strooks gislig an.
sehen Sie wohl? Da liegt er."
Herr Du meine Gute! Einen
Shilling, Mister Strools?" erwiderte
die Frau erschrocken. Wie sollte ich
wohl i einem Shilling kommen?
Habe ich nicht den ganzen Nachmittag
alle meine Taschen nach einem Halben
penny Stück durchsucht?"
Ich habe ihn sollen sehen, heben
Sie ihn also aus. WaS sind Sie für
eine leichtsinnige Frau, daß Sie nicht
einmal wissen, waö Sie für Geld in
der Tasche haben? Schämen Siesich
nicht? Heben Sie Ihre,, Shilling ans
und gehen Sie nach Hause," raisonnirle
der alle Strooks wüthend.
Mister Boerncr ging eben mit sei
nein Begleiter zur Thüre hinaus. Er
wußte plötzlich, warn: die Horazaue.
gäbe, die er gekauft halte, zwei Pfund
und einen Shilling koftele.
2. Kapitel.
Miß Kitty Thimm hielt die zwanzig
Shillinge, die ihr Mister Pawley ge
geben, in der kleinen Faust wie einen
unersetzlichen Schatz krampfhaft fest.
Eö wäre für fie ei großes Unglück gc
wcscn, wenn sie anch nur einen daovn
verloren hätte.
Ihre Mutter brauchte daö Geld.
Nasch, eilig und ängstlich lief sie durch
dic Straßen. Sie wollte natürlich nicht
gesehen werden. Sie hatte mit Absicht
die Abendstunden gewählt und ihr Hei
ner Unfall am Houndsditch war ihr so
peinlich gewesen, daß sie jetzt noch dar
über errölhclc. Wenn einer ihrer Vcr'
wandten sie in dieser Situation am
Hl'undsditch gesehen hätte ! Sie wäre
gestorben vor Scham, llcbcrhuupl halte
sie vor ihren Verwandten einen heil
lesen Respekt. Vor Allen ihre Tante,
die Frau Doktor Murrey, die die
lespcctability," der gesellschaftliche
Anstand selber war, und Alles belrit
leite und beschnüffelte, was ihr nicht
tadellos anständig erschien, war eine
wahre Plage für Kitty und ihre arme
Mama. Und dabei bekam Mistreß
Thimm von ihrer wohlhabenden Schwe
ster nie einen Penny. Alle Augenblicke
mußte Kiltys Mama hören, das ist
nicht anständig und jenes schickt sich
nicht, aber niemals kam ihr irgend
Jemand von ihrer Verwandtschaft in '
der bitteren Noth, in der sie sich nun
schon so lange Jahre befand, auch nur
mit einem rothen Penny zu Hile.
Hundertmal hatte Kitty weinend n,c
wünscht, gar keine Venvendten zu
haben, denn sie machten ihrer Mutter
ja doch nur das Leben schwer. Sie
sollte immer auf Anstand und Aeußere
halten,, wo sie doch so blutwenig hatte
und sich von ihrem un') ihrer Tochtei
Verdienst kaum satt essen konnte. Weil
ihre Schwester die Fran cincö Distrikt?'
arztcS war uns ein Ncfse von ihr in
Old Bailcy auf eine gute Gerichts
saniere wartete, und ihr ällestcr Bru
der. dcr ein Gutsbesitzer in orkfhiic
war, durchaus UntcrhauSw,itg'licd wer
den wollte, sollte Mistreß Thimm mit
ihren Kindern hungern, um den äuße-
rcn Anstand zu wahren. Und dabei
mußte sie immer und immer wieder
die Redensarten hören: Warum hast
Tu anch das gethan? Haben wir Dir
nicht Alle vorher gesagt, daß cs ein
schlimmes Ende mit Deinem Manne
nehmen müsse und daß Dn Dich bei
Zeilen von ihm lossagen solltest?
Nun ist das Elend da und Du, Du
allein bist schuld, daß cs da ist !" r',nd
daö Alles, weil Mistreß Thimm ihren
Mann geliebt und an ihm gehangen
hatte, bis bis eben die Ketaftrephe
eintrat.
Kitty wußte davon nichlS. :ic war
damals noch ein kleines Kind gewesen
und konnte sich auf ihren Papa nicht
mehr besinnen als auf einen vergesse,
neu Traum. Nicht einmal ein Bild
ihres Vaters war mehr vorhanden.
Mit einer wahren Berserkerwuth hat
ten sich die Verwandten ans Alles gc
stürzt, was an ihn erinnern konnte.
Mit Stumpf und Stiel sollte sein Ge
dächtniß ausgerottet werde, vcrfchol
lcn. verweht, wie Spreu im Wind,
todt sollte er sein. Mehr als todt,
denn an die Todten darf man sich doch
wenigstens erinnern! Aber Kiltys
Vater sollte vergessen sein und er
war doch immer ihr Vater!
Freilich, cs mußte etwas Fürchtcr
lichcs, etwas Ungehenerliches geschehen
fein. Aber cs konnte geschehen sein
was wollte, ihr Vater war und blieb
er doch.
Während sie durch den kalten, unge
funden Nebel hinlief, sah sie fich öfters
um. Sie halte den Mann, der sie im
Houndsditch aufgehoben, im Laden des
alten Strooks wohl wieder erkannt,
trotzdem sie in ihrer Verwirrung, in
ihrer Scham ihn kaum angesehen.
Folgte er ihr etwa auch jetzt? Sie sah
nichts.
Merkwürdig war es. daß sie fich gc
rade heule aus die allen Geschichten
wieder besann. Sie fand dafür keinen
Grund, wenn nicht etwa ibr Elend eS
war. das sie immer und immer wieder
an die traurige Vergangenheit und die.
sorgenvolle, mehr als fragliche Zukunft
zu denken veranlaßte.
Plötzlich blieb ttiity stehen. ES war
in dcr Nähe des St. Katharincndcck,
eine etwas verrufene Gegend. Wüste
Matrosen- und Schiffervolk trieb sich
in den dort zahlreichen BarS" umher,
aus denen ein süßlicher Fuselduft uns
dicke Kncipcnolmofphärc ans die Straße
ü?, "-